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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Werken

2017

 

Impressum

Der Lehrplan für die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung tritt am 1. August in Kraft.

Der Lehrplan wurde erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer der schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
0445 Radebeul

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Der Lehrplan gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Teil sind Aufbau und Verbindlichkeit des Lehrplans sowie die Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung dargestellt. Der erste Teil enthält darüber hinaus allgemeine Hinweise zum fächerverbindenden Unterricht und zur Entwicklung von Lernkompetenz sowie eine Übersicht über alle Bereiche des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts.

Der zweite Teil des Lehrplans gliedert sich in die Bereiche des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts. Jeder Bereich weist den spezifischen Beitrag zur allgemeinen Bildung sowie die bereichsspezifischen Lernziele und Lerninhalte aus. Bereichsspezifische didaktische Grundsätze geben konkrete Anregungen für die Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses.

Dem Bereich Wahrnehmung, Denken, Bewegung und Kommunikation sowie dem Bereich Persönlichkeit und soziale Beziehungen kommt ein besonderer Stellenwert zu. Die Lernziele und Lerninhalte dieser Bereiche bilden grundlegende Entwicklungsbereiche ab und finden bereichsübergreifend sowie im gesamten Bildungs- und Erziehungsprozess Berücksichtigung.

Der Lehrplan bildet die Lernziele und Lerninhalte für den gesamten Bildungsgang ab. Stufenbezogene Angaben sind an ausgewählten Stellen unter alters- bzw. entwicklungsgemäßen Gesichtspunkten verortet.

Bereichsübergreifendes Arbeiten ist im grundlegenden Unterricht durchgängiges Unterrichtsprinzip.

Zeitrichtwerte

Aufgrund der förderspezifischen Besonderheiten werden im Lehrplan keine Zeitrichtwerte ausgewiesen.

Darstellung der Bereiche/Lernbereiche

Die Gestaltung der Bereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind in Abhängigkeit vom Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs im individuellen Förderplan zu modifizieren bzw. zu konkretisieren. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung. Die Schwerpunktsetzung liegt in Verantwortung des Lehrers und ist unter Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse von Schülern mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie unter förderspezifischen und entwicklungsgemäßen Gesichtspunkten zu treffen.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen sowie Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden oder fachspezifische Arbeitsweisen.

Um dem sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in allen Alters- und Entwicklungsstufen gerecht zu werden, sind ausgewählte lebenspraktische Bezüge und Beispiele für die differenzierte Förderung der Schüler aufgeführt. Hinweise zur Differenzierung tragen grundsätzlich exemplarischen Charakter und beziehen sich auf unterschiedliche Förderbedürfnisse.

Bemerkungen umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten anderer Bereiche/Lernbereiche des Lehrplans, zu den förderspezifischen und überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen sowie zu Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, der Grundschule und der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Um die bereichsübergreifende und bereichsverbindende Planung des Bildungs- und Erziehungsprozesses zu unterstützen, werden Verweise auf Lernbereiche des gleichen Bereichs und anderer Bereiche sowie auf überfachliche Ziele mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Bereichs

 

➔ WDBK, LB 4

Verweis auf einen Lernbereich eines anderen Bereichs

 

➔ FÖS(L), MA, Kl. 3/4, LB 2

Verweis auf Fach, Klassenstufe und Lernbereich im Lehrplan FÖS(L), GS, OS

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweis auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)

 

Abkürzungen

Im Lehrplan der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(G) Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
FÖS(BuS) Schule mit dem Förderschwerpunkt Sehen
GS Grundschule
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
OM Orientierung/Mobilität
OS Oberschule
PC Personalcomputer
AL Arbeitslehre
AuB Arbeit und Beruf
BIO Biologie
BO Berufsorientierung
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
PSB Persönlichkeit und soziale Beziehungen
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SLF Selbstständige Lebensführung
SPO Sport
SU Sachunterricht
WDBK Wahrnehmung, Denken, Bewegung und Kommunikation
WE Werken
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Ausgehend von den in der Verfassung des Freistaates Sachsen formulierten Bildungs- und Erziehungszielen stellt sich die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung als allgemeinbildende Förderschule dem gesetzlich bestimmten Anspruch – unabhängig von Art und Umfang des Unterstützungsbedarfs – die Entwicklung und Erweiterung von Kompetenzen für die praktische Lebensbewältigung und gesellschaftliche Teilhabe in sozialer Integration zu fördern und die Schüler zu einer möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Lebensgestaltung zu befähigen. Sie ermöglicht damit jedem Kind bzw. jedem Jugendlichen Zugang zu vielfältigen Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens und gewährleistet eine umfassende Bildung und Erziehung.

Die sonderpädagogische Arbeit an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung knüpft an die frühkindliche Bildung und Erziehung in Familie und Kindertageseinrichtung/heilpädagogischer Einrichtung an und gewährleistet eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern*, den medizinisch und therapeutischen Einrichtungen sowie mit außerschulischen Maßnahmeträgern im Sozialraum. Unter Berücksichtigung der aktuellen und zukünftigen Anforderungen eröffnet sie für jeden Schüler konkrete Lernmöglichkeiten in entwicklungs-, situations-, sach-, sinn- und lebensbezogenen Lern- und Handlungsfeldern. In der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden die Schüler unter Einbeziehung der Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung und der Vorbereitung auf die Lebens- und Arbeitswelt beraten. Am Ende der Werkstufe wird den Schülern das erfolgreiche Erreichen ihrer individuellen Zielstellungen im Förderplan durch ein Abschlusszeugnis bestätigt.

* Die Bezeichnung "Eltern" wird im Text gemäß § 45 Abs. 5 SchulG synonym zu Personensorgeberechtigten gebraucht.

Bildungs- und Erziehungsziele

Die Bildungs- und Erziehungsziele sowie die inhaltlichen Schwerpunkte des Lehrplans betonen in spezifischer Weise die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und gelten grundsätzlich unabhängig vom Ort der Unterrichtung. Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag werden folgende Bildungs- und Erziehungsziele formuliert, die eng mit den förderspezifischen und überfachlichen Zielen korrelieren.

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erwerben auf der jeweiligen Aneignungsebene anwendungsbereites Grundwissen, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben zu bewältigen. (Erwerb von anwendungsbereitem Grundwissen)

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erleben sich in allen Lern- und Lebensbereichen als handelnde Personen. Sie eignen sich Lern- und Methodenkompetenzen sowie Selbst- und Sozialkompetenzen an, die ihnen eine aktive und sinnerfüllte Lebensbewältigung in sozialer Integration ermöglichen. Sie erweitern ihr Handlungsrepertoire und können Gelerntes auf aktuelle Situationen in ihrer Lebenswelt übertragen. Sie verfügen über individuelle Handlungs- und Problemlösestrategien. (Erwerb von lebenspraktischer Handlungskompetenz)

Durch die Vermittlung und das Erleben von Werten im schulischen Alltag erfahren die Schüler Wertschätzung, Anerkennung und Toleranz und werden befähigt, Werte und Normen auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anzuerkennen und zu leben. (Befähigung zur mitgestaltenden Teilhabe)

Diese Bildungs- und Erziehungsziele werden im Lehrplan bereichsspezifisch untersetzt.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung auszugleichen und durch intensive Förderung zu kompensieren.

Bei Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist die individuelle Förderung in den Entwicklungsbereichen Wahrnehmung, Sprache, Bewegung und Denken sowie im emotionalen und sozialen Bereich von besonderer Relevanz. Im Prozess der individuellen Förderung gilt es, die Handlungsmöglichkeiten jedes einzelnen Schülers zu erkennen und in realitätsnahen Lernsituationen systematisch zu erweitern.

Die Entwicklungsbereiche sind eng miteinander verwoben und müssen im Rahmen der individuellen Förderung in ihrer Komplexität berücksichtigt werden. Die genaue Kenntnis des individuellen Entwicklungsstandes ist Voraussetzung für die Auswahl passfähiger und entwicklungsfördernder Angebote. Entwicklungsimpulse werden vom Lehrer sensibel aufgegriffen und pädagogisch verstärkt.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich am entsprechenden Förderbedarf des einzelnen Schülers. Es werden individuelle Förderpläne erstellt, in denen – bezogen auf den aktuellen Entwicklungsstand – die Förderziele formuliert und die sich daraus ergebenden Fördermaßnahmen und Verantwortlichkeiten dokumentiert werden. Die Ergebnisse sind regelmäßig zu überprüfen und der Förderplan auf dieser Grundlage fortzuschreiben. Die Umsetzung des Förderplanes wird durch alle an der Bildung und Erziehung beteiligten Lehrer, pädagogischen Fachkräfte im Unterricht sowie dem medizinisch-therapeutischen Personal gemeinsam realisiert. Die Arbeit an den förderspezifischen Zielsetzungen erfolgt über den gesamten Unterrichtstag sowohl bereichs- als auch stufenübergreifend. Der Schüler und seine Eltern sind eigenständig verantwortliche und gleichberechtigte Partner in der Förderung und werden in den Prozess der Förderplanung einbezogen.

Ziel der Wahrnehmungsförderung ist die Fähigkeit, sich selbst und die Umwelt mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen, diese Eindrücke zu verarbeiten sowie in das persönliche Erleben und Handeln zu integrieren. Die Förderung der Wahrnehmung beeinflusst und erweitert die individuellen Erfahrungen und Ausdrucksmöglichkeiten und unterstützt die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten.

Wahrnehmungsförderung richtet sich auf die Förderung einzelner Sinnesbereiche und unterstützt gleichzeitig den Prozess der Differenzierung, Strukturierung und Integration von Wahrnehmungsleistungen. Besondere Bedeutung erlangt dabei die Förderung der

  • haptisch-taktilen Wahrnehmung,
  • vestibulären Wahrnehmung und
  • propriozeptiven Wahrnehmung.

Die körpernahen Sinne sind von zentraler Bedeutung für eine ganzheitliche Wahrnehmungs- und Bewegungsentwicklung sowie eine zunehmend ausdifferenzierte Handlungsfähigkeit. Da die vestibuläre Wahrnehmung sowohl sensorische als auch motorische Anteile integriert und koordiniert, kommt der Förderung dieses Sinnesbereiches eine besondere Bedeutung zu.

Für Schüler mit zusätzlichem sonderpädagogischen Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Sehen oder Hören sind spezifische sonderpädagogische oder medizinisch-therapeutische Fördermaßnahmen anzubieten. [Wahrnehmungsförderung]

Bewegungsförderung erschließt und erweitert die körperlichen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler und fördert Körpererleben, Eigenaktivität und Bewegungsmotivation. Durch die Verbindung von Wahrnehmungs- und Bewegungsangeboten werden sensomotorische Integrationsprozesse und das Lernen auf elementarer Stufe unterstützt.

Bewegungsförderung schließt alle Bereiche der Motorik ein und konzentriert sich insbesondere auf die Förderung der

  • Grob- und Feinmotorik,
  • Bewegungsplanung und -steuerung,
  • Präzisions- und Rhythmusfähigkeit sowie
  • Mund- und Gesichtsmotorik.

Aufgrund der teilweise umfänglichen körperlich-motorischen Beeinträchtigungen – insbesondere bei Schülern mit zusätzlichem Förderbedarf im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung – kommen in der Bewegungsförderung sowohl spezifische pädagogisch-therapeutische Konzepte als auch zusätzliche individuelle rehabilitative Maßnahmen zur Anwendung. Dies erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Grundlage des individuellen Förderplans. [Bewegungsförderung]

Ziel der Förderung im Entwicklungsbereich Sprache ist die Erweiterung der individuellen kommunikativen und sprachlichen Handlungsfähigkeit. Sich anderen mitzuteilen, steigert die Lebensfreude, stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert, sich die Umwelt aktiv zu erschließen. Die Förderung kommunikativer Fähigkeiten umfasst basale, nonverbale, mündliche und schriftliche Kommunikationsformen und richtet sich vorrangig auf die [Förderung Sprache]

  • Erweiterung der individuellen Sprechfähigkeit,
  • Erweiterung des Wortschatzes, einschließlich der Begriffsbildung,
  • Erweiterung des Sprachverständnisses,
  • Entwicklung eines sprachlichen Selbstkonzeptes,
  • Nutzung alternativer Kommunikationshilfen,
  • Erweiterung kommunikativer Ausdrucksfähigkeiten. 

Denk- und Sprachentwicklung stehen in enger Wechselwirkung. Deshalb sind Angebote zur Förderung kognitiver Fähigkeiten stets mit der Förderung kommunikativer Fähigkeiten zu verknüpfen. Beide Entwicklungsbereiche sind von zentraler Bedeutung für die Aneignung der Welt und zur Entwicklung von Handlungskompetenz. Die Förderung des Denkens konzentriert sich dabei in besonderer Weise auf

  • die Unterstützung der Merkfähigkeit,
  • die Entwicklung des handlungsplanenden Denkens,
  • das Erkennen und Bewerten von Analogien und Zusammenhängen,
  • das Problemlösen,
  • die Förderung von Kreativität.

Die Förderung kognitiver Fähigkeiten berücksichtigt die unterschiedlichen Aneignungsstufen und setzt begleitend Formen der Unterstützten Kommunikation (UK) ein. Die Förderangebote bestärken die Schüler, aktiv und zunehmend bewusst auf vorhandenes Wissen zurückzugreifen und regen die Kritik- und Urteilsfähigkeit bzw. Selbsteinschätzungskompetenz an. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Förderung im emotionalen und sozialen Bereich unterstützt die Schüler bei der Entwicklung ihrer personalen und sozialen Identität und erlangt dadurch zentrale Bedeutung für die Entwicklung einer zufriedenstellenden Lebensbewältigung und -gestaltung. Damit die Schüler sich in ihrer Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit erfahren und ein positives Selbstbild aufbauen können, benötigen sie individuelle Angebote zur Förderung der emotionalen Stabilität, des Sozialverhaltens und der Lern- und Arbeitsbereitschaft. Gleichzeitig ist es notwendig, die Schüler zu befähigen, soziale Beziehungen einzugehen und zu gestalten. [Förderung im emotionalen und sozialen Bereich]

Überfachliche Ziele

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erkennen und nutzen eigene Kommunikationsformen und können Äußerungen anderer Menschen erkennen sowie darauf reagieren. Sie treten mit anderen in Kommunikation und können ihre Bedürfnisse, Befindlichkeiten und eigene Wünsche und Meinungen äußern. Dabei erweitern sie ihre individuelle Ausdrucksfähigkeit. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die sie befähigt, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten grundlegendes Wissen anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken an und lernen überschaubare Arbeitsabläufe unter Anleitung zu planen, auszuführen und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler eignen sich im Sinne eines erweiterten Lese-, Schreib- und Mathematikbegriffes grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen an. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ein positives und lebensbejahendes Selbstbild und können mit eigenen Behinderungserfahrungen umgehen. Sie erleben sich als selbstwirksam, entwickeln Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und können diese zunehmend realistisch einschätzen. [Selbstkompetenz]

Die Schüler gewinnen Einblick in die Vielfalt der Medienangebote. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie wissen, dass Medien Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen haben können. [Medienkompetenz]

Die Schüler entwickeln ein Bewusstsein für die Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur. Sie erwerben grundlegende Verhaltensweisen zum Schutz der Umwelt. [Umweltbewusstsein]

In der Begegnung und im Dialog mit Kunst, Kultur und Natur entwickeln die Schüler ihre individuelle Erlebens-, Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit. [ästhetische Erziehung]

Die Schüler sorgen so weit wie möglich aktiv für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlergehen. Sie gehen verantwortungsvoll mit ihrem Körper um, lernen die Intimsphäre der eigenen Person und die anderer zu akzeptieren und sich abzugrenzen. Sie entwickeln Vorstellungen zur persönlichen Geschlechterrolle, Sexualität und Familienplanung. [Gesundheitsbewusstsein]

Die Schüler entwickeln ihr persönliches Behinderungsmanagement. Sie lernen die Möglichkeiten ihrer eigenen Orientierung und Mobilität einzuschätzen und zu akzeptieren. Sie gestalten ihr Leben im Hinblick darauf weitgehend selbstverantwortlich und fordern Unterstützung selbstbestimmt ein. Die Schüler benutzen ihre Hilfsmittel situationsgerecht und integrieren deren Anwendung in ihren Lebensalltag. [Behinderungsmanagement]

Die Schüler nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft wahr und bringen sich aktiv ein. Sie erkennen im sozialen Miteinander Regeln und Werte an. Sie lernen verlässlich zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Die Schüler lernen, Kritik zu üben sowie anzunehmen und mit Konflikten angemessen umzugehen. Sie entwickeln Empathiefähigkeit und können entsprechend der Situation ihr Verhalten steuern. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Teilhabe in sozialer Integration ist Leitidee und inhaltlicher Auftrag von Bildung, Erziehung sowie sonderpädagogischer Förderung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In dem Bemühen um Schulqualität entwickeln die Schulen ihre Schul- und Unterrichtskonzepte eigenverantwortlich weiter und reagieren flexibel auf veränderte gesellschaftliche Herausforderungen, einen gewachsenen Bildungsanspruch und eine sich verändernde heterogene Schülerschaft. Als Teil eines ganztägigen Angebots verwirklicht Unterricht den Anspruch zugleich Lernumgebung und Lebenswelt für Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zu sein.

Die Umsetzung des Lehrplans orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage der Schüler sowie ihrem aktuellen Entwicklungsstand. Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele ist dabei in besonderer Weise an die Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse, Lerninteressen sowie der spezifischen Lebenssituation der Schüler gebunden.
Um die ganzheitliche Entwicklung der Schüler umfassend zu unterstützen, ist eine durchgängige Beachtung der förderspezifischen Ziele erforderlich. Während des gesamten Unterrichtstages sind Kommunikations- und Sprechanlässe situativ zu initiieren. Handlungsbegleitendes und handlungsleitendes Kommunizieren unterstützt in besonderer Weise das Erfassen von Handlungsabläufen, die Vorstellungs- und Begriffsbildung und die Kommunikations- und Sprachentwicklung. Gemeinsame Aktivitäten sowie Partner- und Gruppenarbeit fördern die Interaktions- und Kooperationsfähigkeit und erweitern die Kommunikationskompetenz der Schüler. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht, die Berücksichtigung motopädischer Grundsätze sowie rhythmisch-musikalische Lernangebote erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler. Lernen mit allen Sinnen und basale Förderangebote unterstützen die Entwicklung der Wahrnehmung.
Unterricht an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung nimmt für den Schüler alltagsrelevante Probleme und Aufgaben zum Lernanlass und ermöglicht aktives, selbstbestimmtes und entwicklungsgemäßes Lernen in realen oder realitätsnahen Lernsituationen. Alle Lernprozesse sind in einen für die Schüler sinnvollen Handlungszusammenhang einzubetten. Dem bereichsübergreifenden bzw. -verbindenden Arbeiten kommt besondere Relevanz zu.

Ziel ist es, das vorhandene Handlungsrepertoire der Schüler unter Nutzung vielfältiger körperlich-sinnlicher, kommunikativer und sozialer Erfahrungen schrittweise zu erweitern. Die Übertragung des Gelernten in ähnliche oder neue Situationen muss stets intensiv vorbereitet und durch regelmäßige Wiederholung und Übung gefestigt werden. Komplexe Lerninhalte müssen in überschaubare Lernschritte gegliedert werden.

Alle Bildungsangebote sind unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Aneignungsstufen auf Basis des individuellen Förderplans differenziert zu planen und zu gestalten. Maßnahmen der inneren und äußeren Differenzierung orientieren sich stets an den Lernvoraussetzungen des einzelnen Schülers bzw. der Lerngruppe. Sie können sich u. a. beziehen auf

  • Umfang der Lerninhalte,
  • Grad der Komplexität der Aufgaben,
  • Darstellung der Ergebnisse,
  • Lernzeit, u. a. Anzahl der notwendigen Wiederholungen, 
  • Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, 
  • Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge,
  • Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien, insbesondere spezifischer didaktischer Hilfsmittel sowie 
  • die Auswahl der Sozialformen.

Offene Unterrichtsformen sind besonders geeignet, flexibel auf unterschiedliche Lernbedürfnisse bzw. Leistungsvoraussetzungen zu reagieren, den Schülern Erfolgserlebnisse zu verschaffen und das Miteinanderlernen zu fördern. Voraussetzungen dafür sind eine vorbereitete Lernumgebung, individuelle Lernplätze und günstige räumliche und personelle Bedingungen. Um Lernerfolge langfristig zu sichern, sind darüber hinaus, gut strukturierte Lernphasen sowie Trainings- und Übungseinheiten zu planen. Auf der Grundlage des individuellen Förderplans können ergänzend individualisierende und differenzierende Fördermaßnahmen als Gruppen- oder Individualförderung (Förderunterricht) angeboten werden.

Die Lernprozesse sind so zu gestalten, dass Lerninhalte für die Schüler individuelle Bedeutung erlangen. Bezogen auf den gemeinsamen Lerngegenstand setzen sich die Schüler mit den Lerninhalten auf der jeweiligen Aneignungsstufe auseinander:

  • basal-perzeptive Stufe: Lerngegenstand mit allen Sinnen (fühlen, schmecken, riechen, hören, sehen) und über vielfältige Formen der Bewegung (sich selbst bewegen oder bewegt werden) erkunden und kennenlernen
  • konkret-gegenständliche Stufe: Lerngegenstand durch aktives, konkret-gegenständliches Tun erkunden und kennenlernen
  • anschauliche Stufe: mit Hilfe von Modellen, Nachbildungen, Bildern oder durch Rollenspiele verstehen und ein inneres „Bild“ vom Lerngegenstand entwickeln
  • abstrakt-begriffliche Stufe: Lerngegenstand mit Hilfe von Zeichen und Symbolen wahrnehmen, erkunden und verstehen; Erkenntnisse werden auf gedanklichem Weg gewonnen

Da die schulische Begleitung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung einen sehr langen Entwicklungszeitraum der Schüler umfasst, bedarf es durchgängig einer alters- und entwicklungsgemäßen inhaltlichen Akzentuierung der Lerninhalte.

Bei der Planung und Durchführung von Bildungsangeboten für mehrfach- und schwerstmehrfachbehinderte Schüler ist in diesem Kontext darauf zu achten, dass sowohl deren körperliche Grundbedürfnisse berücksichtigt als auch anregende Lerninhalte angeboten werden. Lerninhalte sind zu elementarisieren und deren basale Aspekte auf handelnder Ebene erfahrbar zu machen. Sie sind so aufzubereiten, dass eine Aktivierung ermöglicht wird. Pflegerische und therapeutische Maßnahmen sind in den Unterrichtsalltag zu integrieren. Dabei erlangt die Förderung von Autonomie in Situationen der Nahrungsaufnahme sowie bei der Verrichtung existenzieller Körperfunktionen eine hohe Bedeutung. Art und Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs dieser Schüler erfordern Bezugspersonen, die sich pädagogisch verantwortungsvoll in allen Lernsituationen auf sie einstellen.
Dies umfasst neben Empathie u. a. die Fähigkeit zum genauen Beobachten, die Fähigkeit zur Interpretation individueller Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler und die Bereitschaft, das eigene Kommunikationsverhalten ständig zu reflektieren. Maßnahmen zur Unterstützten Kommunikation (UK) sind als durchgängiges Prinzip im gesamten Schulalltag umzusetzen.

Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des gesamten Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Unterstützend wirken wiederkehrende Rituale oder Hilfen zur räumlichen und zeitlichen Orientierung. Dabei kommt einer ruhigen, motivierenden Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im gesamten Unterrichtstag eine besondere Bedeutung zu. Reizüberflutung sollte vermieden werden, individuellen Belastungsgrenzen einzelner Schüler ist durch passfähige Angebote Rechnung zu tragen. In Gestaltung des Unterrichts durch zu Blöcken zusammengefassten Stunden mit beweglichen Pausenzeiten kann der Heterogenität der Schülerschaft und dem Anspruch, Selbstversorgung und medizinisch-therapeutische sowie pflegerische Maßnahmen als integralen Teil des Unterrichtstages zu leben, flexibel entsprochen werden.

Die Leistungsermittlung und Leistungsbewertung orientiert sich grundsätzlich am individuellen Lernfortschritt der Schüler. Innerhalb einer Klasse wird auf das Erreichen gleicher Lernziele für alle verzichtet, es erfolgt keine Benotung. Die Schüler erhalten durch ein motivierendes stärkenorientiertes und wertschätzendes pädagogisches Feedback in verbaler bzw. visualisierter Form regelmäßig, z. T. auch in kurzen Zeitabständen eine Rückmeldung über ihren Leistungsstand. Zur Ermittlung und Dokumentation des individuellen Lernfortschrittes kommen neben dem Förderplan zusätzlich Beobachtungsbögen bzw. Kompetenzraster zur Anwendung.
Die Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung setzt die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team voraus, wobei der Unterricht im Regelfall im Team von Lehrern und pädagogischen Fachkräften im Unterricht erfolgt. Getragen wird die gemeinsame pädagogische Arbeit in diesem Förderschwerpunkt von einem wertschätzenden Menschenbild, das die uneingeschränkte Achtung der Persönlichkeit und Annahme jedes Schülers einschließt. Eng damit verbunden ist der Anspruch, die Entwicklung jedes Schülers unabhängig von Art und Umfang seines Unterstützungsbedarfs in Anerkennung des Rechts auf Selbstbestimmung wirkungsvoll zu unterstützen.

Die Lehrer tragen Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts auf der Basis eines ganzheitlichen förderpädagogischen Konzeptes und sorgen für die Kontinuität von klassen- und stufenbezogenen Informations- und Planungsprozessen. Sie nehmen darüber hinaus eine Vielzahl von Aufgaben wahr, u. a. Fortschreibung der individuellen Förderpläne auf Grundlage der unterrichtsimmanenten Diagnostik, Analyse pädagogischer Problem- und Alltagssituationen, Erstellung von Lehr- und Lernmitteln sowie regelmäßige Zusammenarbeit mit den Eltern.
In allen benannten Bereichen arbeiten die Lehrer vertrauensvoll mit den pädagogischen Fachkräften im Unterricht zusammen. Sie stimmen sich regelmäßig und verbindlich zu pädagogischen und organisatorischen Fragen ab. Die pädagogischen Fachkräfte im Unterricht, persönliches Assistenzpersonal  (Integrationshelfer/Schulbegleiter; gemäß § 53 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 54 Abs. 1 Satz 1 Nr.1 SGB XII oder § 35a SGB VIII), Bundesfreiwilligendienstleistende oder Praktikanten unterstützen die ganztägige Bildungs- und Erziehungsarbeit im Rahmen ihrer jeweiligen Verantwortlichkeiten.

Um den umfangreichen Anforderungen gerecht zu werden, sind Lehrer und pädagogische Fachkräfte im Unterricht gefordert, sich regelmäßig fortzubilden und sich mit neuen wissenschaftlichen Entwicklungen im Förderschwerpunkt auseinanderzusetzen. Zur langfristigen Bewältigung der komplexen pädagogischen Aufgaben sowie der teilweise hohen psychischen Belastung ist es erforderlich, das eigene professionelle Handeln regelmäßig kritisch zu reflektieren und aktuelle Herausforderungen und Probleme in Teamberatungen bzw. kollegialer Fallberatung bzw. Supervision zu thematisieren.

Ein förderliches Schulklima, interessante und abwechslungsreiche Lern- und Freizeitangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen unterstützen die Identifikation mit der Schule. Durch aktive Einbindung in das Schulleben erleben Schüler und deren Familien bzw. andere Bezugspersonen die Schule als Ort der Begegnung und Unterstützung.

Die heterogene Schülerschaft erfordert stets eine flexible Organisation des Schullebens, die an aktuelle Entwicklungen angepasst werden muss. Um dem Anspruch nach ganzheitlicher Entwicklung für diese Schüler gerecht zu werden, müssen alle innerschulischen Aktivitäten bedürfnis- und schülerorientiert geplant und mit den Angeboten außerschulischer Maßnahmeträger im Sozialraum abgestimmt werden. Dies erfolgt in Verantwortung der Schule je nach Bedarf zu pädagogischen und medizinisch-therapeutischen bzw. medizinisch-pflegerischen Fragestellungen in unterschiedlichen Organisationsformen.

Um den Übergang vom vorschulischen in den schulischen Bereich kontinuierlich zu gestalten, stimmt die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung die Durchführung der Schuleingangsphase mit den Kooperationspartnern im Wirkungsbereich (integrative/heilpädagogische Kindertageseinrichtungen, Frühförder- und Frühberatungsstellen, Sozialpädiatrische Zentren) ab und erarbeitet im Rahmen des Schulprogramms ein Konzept zur Gestaltung der Schuleingangsphase (gemäß § 14a SOFS).
Darüber hinaus eröffnen Exkursionen, gemeinsame Veranstaltungen, die Teilnahme an Ausstellungen und Wettbewerben sowie ehrenamtliches Engagement im Sozialraum den Schülern neue Lern- und Erfahrungsräume und tragen zur Öffnung der Schule in die Region bei. Damit leistet Schule einerseits einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf Teilhabe in sozialer Integration, andererseits werden Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen selbstverständlich. Kooperationen mit Werkstätten für behinderte Menschen, mit Trägern tagesstrukturierender Maßnahmen sowie mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule unterstützen die Lebens- und Berufsorientierung der Schüler und erleichtern den Übergang in die Lebens- und Arbeitswelt.

Der Aufbau von regionalen Netzwerken mit Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, Kindertageseinrichtungen sowie anderen allgemein- bzw. berufsbildenden Schulen und außerschulischen Maßnahmeträgern im Sozialraum fördert auf selbstverständliche Weise die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen und gibt Impulse für die pädagogische Arbeit. In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Konzepten zur Vorbereitung und Gestaltung von Formen gemeinsamen Unterrichts ein wichtiger Schwerpunkt der sonderpädagogischen Arbeit an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Fächerverbindender Unterricht

Grundlage für die Umsetzung des fächerverbindenden und fachübergreifenden Unterrichts ist die Struktur des Lehrplans für Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Eine schulartspezifische Entsprechung erfolgt durch die Begriffe bereichsübergreifend und bereichsverbindend. Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Verbindlichkeit

Es ist Aufgabe jeder Schule, zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption zu entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt. 
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt. (Die Zielstellungen orientieren sich an der Konzeption "Fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht" (Sachsen 2004). Sie sind bezogen auf den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zu modifizieren.)

Dabei ist zu gewährleisten, dass jeder Schüler pro Schuljahr mindestens im Umfang von zwei Wochen fächerverbindend lernt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente die subjektive Bedeutsamkeit, das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle) 
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen, Umgang mit Kommunikationshilfen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Hilfsmittel situationsgerecht zu nutzen.

Verbindlichkeit

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Übersicht über die Bereiche des fachorientierten Unterrichts

Arbeit und Beruf (in Verbindung mit "Berufsorientierung")

Teil Lehrplan Bereich Werken

Bereich: Werken

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Der Bereich Werken leistet einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung des Schülers und bereitet durch zahlreiche praktische Angebote auf künftige berufliche Tätigkeiten sowie die praktische Bewältigung des Alltags vor. Dabei steht die enge Verknüpfung von praktischen, sprachlichen und kognitiven Anforderungen im Mittelpunkt.

Die Schüler erwerben anwendungsbereites Grundwissen über verschiedene Materialien, Werkzeuge und Arbeitsabläufe. Sie eignen sich handwerkliche Grundfertigkeiten an.

Neben der gezielten Förderung der individuellen Wahrnehmungs- und Koordinationsfähigkeit sowie der Feinmotorik wird die Entwicklung der Selbst- und Sozialkompetenz durch die Ausführung von Arbeitsabläufen unterstützt.

Die Freude am praktischen Tun und die Wertschätzung von Geschaffenem stärken Motivation und Selbstwertgefühl der Schüler. Damit bereitet der Bereich Werken auf ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben vor.

Bereichsspezifische Ziele

Erwerb von anwendungsbereitem Grundwissen

Die Schüler

  • kennen verschiedene Werkstoffe und textile Materialien, deren Eigenschaften sowie Verarbeitungsmöglichkeiten,
  • kennen Werkzeuge und deren Einsatzmöglichkeiten,
  • nehmen jahreszeitliche Veränderungen an Pflanzen wahr und kennen gärtnerische Arbeiten zu deren Pflege,
  • kennen ausgewählte Regeln des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,
  • gewinnen Einblick in die Fachsprache.

Erwerb von lebenspraktischer Handlungskompetenz

Die Schüler

  • führen Arbeitsabläufe angeleitet aus und können mit Unterstützung Arbeitsabläufe planen und ausführen,
  • können ausgewählte Werkzeuge und Maschinen sachgerecht handhaben,
  • wenden ausgewählte fachspezifische Arbeitstechniken an,
  • setzen eigene Ideen bei der Herstellung handwerklicher und gärtnerischer Produkte um,
  • halten notwendige Regeln des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bewusst ein,
  • erledigen handwerkliche und gärtnerische Aufgaben ausdauernd, selbstständig und gewissenhaft,
  • erschließen sich handelnd einfache technische Zusammenhänge.

Befähigung zur mitgestaltenden Teilhabe

Die Schüler

  • erleben Freude beim handwerklichen und gärtnerischen Tätigsein und erkennen den Nutzen ihrer Arbeit,
  • entwickeln bei der Ausführung handwerklicher Tätigkeiten Reflexions- und Kritikfähigkeit,
  • arbeiten ziel- und aufgabenorientiert mit anderen zusammen,
  • achten das eigene Arbeitsergebnis und gehen wertschätzend mit den Arbeitsergebnissen anderer um,
  • sind sorgsam und umweltbewusst im Umgang mit Materialien.
Bereichsspezifische didaktische Grundsätze

Die Auswahl der Arbeitsvorhaben im Bereich Werken ist so vorzunehmen, dass die Erfahrungen, Interessen und Neigungen der Schüler einbezogen werden und die Teilhabe aller Schüler am Gesamtergebnis ermöglicht wird. Die Herstellung handwerklicher Produkte und das Ausführen von Dienstleistungen sind für die Schüler immer mit einem persönlichen oder gemeinschaftlichen Bezug zu verbinden.

Im Unterricht steht praktisches Handeln im Vordergrund. Die Tätigkeiten bzw. projektorientierten Angebote sind an den motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler auszurichten. Mehrfach- und schwerstmehrfachbehinderte Schüler erhalten die Möglichkeit, angemessene Teilaufgaben zu erfüllen und dadurch als aktiver Teil des Teams mitzuwirken.

Die Vermittlung theoretischer Lerninhalte und technischer Begriffe ist stets durch unmittelbare Anschauung bzw. praktisches Tun erfahrbar zu machen und in einem intensiven Übungsprozess zu festigen. Die korrekte Verwendung der Fachbegriffe ist im Hinblick auf die sprachliche Förderung der Schüler, aber auch in Vorbereitung auf berufliche Aufgaben notwendig.

Folgende Aspekte sind bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts durchgängig zu berücksichtigen:

  • Absicherung der Bedienbarkeit von Werkzeugen und Maschinen durch entsprechende Hilfsmittel bzw. Umbauten,
  • kleinschrittige Demonstration einzelner Arbeitsschritte bzw. Arbeitsabläufe,
  • zeitgleiches Angebot alternativer, auf die individuellen Fähigkeiten abgestimmter Arbeitsaufgaben,
  • individuelle Unterstützung von Bewegungsabläufen oder die gemeinsame Umsetzung von Arbeitsschritten,
  • Initiierung von Assistenzleistungen zwischen Schülern,
  • Einsatz spezieller Anschauungsmaterialien wie Piktogramme, Strukturkarten oder Fotodokumentationen.

Die Lernangebote sind entsprechend der jeweiligen Aneignungsstufe des Schülers auf gegenständlich-praktischer, anschaulich-bildlicher und symbolisch-sprachlicher Ebene zu planen und zu gestalten. Dabei ist auf eine Verbindung von praktischer, geistiger und sprachlicher Tätigkeit zu achten.

Durch lernbereichsübergreifendes Arbeiten ist der Unterricht in den Lernbereichen „Technisches Werken“, „Textiles Werken“ und „Gärtnerisches Arbeiten“ so zu gestalten, dass die Schüler Planung, Durchführung und Auswertung handwerklicher Arbeitsprozesse stets bewusst mitvollziehen.

In der Ober- und Werkstufe orientieren sich die Lernangebote zunehmend an künftigen beruflichen Tätigkeiten. Die Schüler sind dabei langfristig auf die Übernahme von Verantwortung bei der Planung, Durchführung und Auswertung von Arbeitsprozessen vorzubereiten. Ein möglichst selbstständiger Werkzeug- und Maschinengebrauch wird angestrebt. Die sichere Bedienung von Werkzeugen bzw. Maschinen durch die Schüler kann durch schulinterne Zertifikate bestätigt werden.

Der Arbeitsprozess und die individuellen Arbeitsergebnisse sollten fortlaufend wertschätzend reflektiert werden. Eine selbstkritische Haltung ist zu unterstützen.

Exkursionen und das Lernen an praktischen Beispielen unterstützen die Herausbildung realistischer Vorstellungen von der Arbeitswelt und tragen zur beruflichen Orientierung bei.

Werken ist in entsprechenden Fachräumen durchzuführen.

Die im Fachraum geltenden Ordnungsprinzipien und sicherheitstechnischen Anforderungen sind zu vermitteln und einzuhalten. Gefahrenquellen sind im Vorfeld auszuschalten, eine mögliche Geräuschempfindlichkeit ist sensibel zu berücksichtigen.

Übersicht über die Lernbereiche

Lernbereich 1 Grundlagen für fachgerechtes Arbeiten
Lernbereich 2 Technisches Werken
Lernbereich 3 Textiles Werken
Lernbereich 4 Gärtnerisches Arbeiten

Lernbereich 1: Grundlagen für fachgerechtes Arbeiten

Orientierung im Fachraum

Arten von Fachräumen

verschiedene Fachräume unterscheiden

wesentliche Merkmalsunterschiede im Vergleich zum Klassenraum

Außengelände einbeziehen

Funktion und Ausstattung

typische Geräusche, Gerüche, Einrichtungsgegenstände

Verstehen und Mitgestalten handwerklicher Arbeitsprozesse

mit allen nachfolgenden Lernbereichen verknüpfen

planen

individuell unterstützen

Plan visualisieren

Bedeutsamkeit erfahren

persönlicher Aspekt, gemeinschaftlicher Aspekt

Motivation wecken

Lebens- und Praxisbezug herstellen: Produkte zur Erleichterung und Verschönerung des Lebens, Geschenke, Weihnachtsbasar

Vorstellungen vom Produkt entwickeln

fertige Produkte betrachten, beschreiben, analysieren: Form, Material, Verwendungszweck

Modelle und Bilder als Anschauung verwenden

eigene Ideen einbringen

Zielsetzung erfassen

Aufgabenstellung mit Hilfe von Bildern, Symbolen deutlich machen: Ziel erkennen, Problemstellung erfassen und analysieren

Differenzierung: sich selbst eine erweiterte Arbeitsaufgabe stellen

Vorstellungen vom Arbeitsablauf entwickeln

Planung und Reihenfolge der Arbeitsschritte

zeitlicher Rahmen

Arbeitsort, Arbeitsteilung

Prozesse beobachten: Wachstum von Pflanzen, Zwischenergebnisse

Einzelfertigung, Serienfertigung

Differenzierung: Arbeitsplan erstellen, nach Skizzen arbeiten

Vorstellungen zur Bewertung entwickeln

gemeinsame Festlegung von Kriterien und Art der Einschätzung

Notwendigkeit der Zwischenkontrollen besprechen

Bewertungsbögen

Werkzeuge und Materialien auswählen

Materialeigenschaften mit konkretem Vorhaben abgleichen, Bedarf ermitteln, Material zusammenstellen und organisieren

Differenzierung: Preisvergleich

Werkzeuge als Hilfsmittel begreifen

Werkzeuge, Maschinen, Messwerkzeuge erkunden: Größe, Gewicht, Material, Funktionsweise, Verwendungszweck

vorhandene Werkzeuge und Maschinen mit konkretem Vorhaben abgleichen, erforderlichen Tätigkeiten zuordnen

Arbeitsplatz einrichten

eigenen Arbeitsplatz zweckmäßig und übersichtlich organisieren: Beleuchtung, Arbeitshöhe, Arbeitsmittel, Materialien

Möglichkeiten zur Arbeitserleichterung bewusst machen

Arbeitsteilung bei Teamarbeit berücksichtigen

durchführen

handlungsbegleitendes Sprechen

nach einem Plan arbeiten

individuelle Unterstützung anbieten

Arbeitshaltung entwickeln

über zunehmend längere Zeiträume am Platz arbeiten

Zeitvorgaben einhalten, Pausenregelung

Arbeiten über einen längeren Zeitraum ausführen

systematisch und strukturiert arbeiten

Selbstkontrolle fördern

für umweltbewussten Umgang mit Materialien sensibilisieren

handwerkliche Fertigkeiten entwickeln

Schulung motorischer Grundfertigkeiten: greifen, festhalten, loslassen, aufnehmen, ablegen, bewegen, schlagen, drücken, tasten, fühlen, streichen

Handführung zulassen

Schulung weiterführender motorischer Fertigkeiten: Kraft dosieren, Werkzeuge sachgerecht handhaben, komplexe Bewegungsabläufe mit beiden Händen umsetzen, Bewegungen koordinieren

Körperhaltung den jeweiligen Tätigkeiten anpassen

Arbeitsplatz aufräumen

Pflege von Geräten und Maschinen, Reinigung

Ordnung am Arbeitsplatz

auswerten

anhand festgelegter Kriterien bewerten

Selbsteinschätzung, Fremdeinschätzung, sachliche und wertschätzende Bewertung

mit Meinungen Anderer umgehen können

Arbeitsprozess einschätzen

ausgewählte Kriterien: Arbeitsweise, Werkstoffeinsatz, Handhabung von Werkzeugen und Maschinen, Arbeitssicherheit, Einhalten des Zeitrahmens

Arbeitsergebnis einschätzen

ausgewählte Kriterien: Qualität, Ästhetik, Funktionsfähigkeit

nichtmaßliches Prüfen durch Betrachten, Abtasten, Vergleichen

maßliches Prüfen mit Messwerkzeugen

zur Korrektur motivieren

Arbeits- und Gesundheitsschutz

arbeitsplatz- und tätigkeitsbezogene Belehrungen

Differenzierung: Berücksichtigung des besonderen Arbeitsschutzes bei sinnesbeeinträchtigten Schülern

grundlegende Regeln einhalten

Fachraumordnung, Schulgartenordnung

Notwendigkeit verständlich machen: fachgerechtes Verhalten, persönliche Ordnung und Hygiene

Schüler beteiligen, Mitverantwortung stärken

Regeln sichtbar machen

Piktogramme, Leichte Sprache

Sicherheitsbewusstsein entwickeln

Gefahren erkennen, anzeigen

Umgang mit Materialien

Materialien auf Verletzungsgefahren prüfen

sachgerechter Umgang mit Lacken, Lösungsmitteln, Glasuren, Farben, Leim, Dünger

Werkraum ausreichend belüften

Werkstücke während der Arbeit sichern

Umgang mit Werkzeugen und Maschinen

sachgerechter Einsatz, regelmäßige Prüfung

Arbeit an Maschinen nur nach Einweisung, Aufsichtspflicht beachten

Umgang mit Not-Ausschalter

Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen: scharfe und spitze Werkzeuge stets nach unten halten, beim Auftreten eines Defektes die Arbeit unterbrechen, Mängel umgehend melden

Differenzierung: Sensibilität gegenüber lauten und unerwarteten Geräuschen beachten

Differenzierung: schulinternes Zertifikat Maschinenführerschein

wichtige Gefahrenzeichen

Signalfarben

Bedeutung ausgewählter Symbole erarbeiten: brennbar, giftig

Sicherheitsbestimmungen beachten

Schutz- und Arbeitskleidung

geeignete Kleidung, festes Schuhwerk

Schmuck ablegen

bei Einsatz von Maschinen je nach Erfordernis: Schutzbrille, Hörschutz, Atemschutz, Haarschutz

in Notsituationen richtig handeln

Ruhe bewahren, Hilfe holen

Differenzierung: ausgewählte Erste-Hilfe-Maßnahmen

Miteinander arbeiten

Regeln der Zusammenarbeit einhalten

Hilfe erbitten und geben

Kommunikation am Arbeitsplatz: Arbeitsanweisungen, Absprachen

gegenseitige Rücksichtnahme, Warten können

Umgang mit Kritik, Abwertungen erkennen und vermeiden

Störungen und Unterbrechungen der Arbeitsabläufe vorbeugen und vermeiden

Teamfähigkeit entwickeln

Gruppenarbeit, Partnerarbeit

Kooperationsfähigkeit, Bereitschaft, Teilverantwortung übernehmen, Absprachen treffen, andere Meinungen tolerieren

Differenzierung: projektorientiertes Arbeiten

Lernbereich 2: Technisches Werken

Erkunden von Materialien und Werkstoffen

wahrnehmen und hantieren

Einbeziehung verschiedener Sinne

spielerisch entdecken

Naturmaterialien: Blätter, Muscheln, Steine

Verpackungsmaterialien: Kartons, Folien

Abfallprodukte: Papprollen, Tetrapacks

Eigenschaften erkennen und unterscheiden

betrachten, vergleichen, ordnen, beschreiben wahrnehmen: Oberflächenbeschaffenheit, Größe, Temperatur, Klang, Gewicht

untersuchen: Verformbarkeit, Schwimmfähigkeit, elektrische Leitfähigkeit, Brennbarkeit

leicht bearbeitbar, schwer bearbeitbar

Herkunft erkennen

Rohstoffgewinnung: Wald - Holz, Bergbau - Bodenschätze

Naturprodukte, Industrieprodukte

Nutzen erkennen

Wertschätzung von Materialien

Verwendungsmöglichkeiten

dekorativer Aspekt

Erlernen von Werkgrundtechniken

messen

mit Messwerkzeugen umgehen

Nullkante, Körperkante beachten

Maßgenauigkeit, Maßtoleranz

anreißen

Voraussetzung zum planvollen Bearbeiten eines Werkstückes

Übertragen von Maßen und Formen auf ein Werkstück

Handhabung verschiedener Werkzeuge: Bleistift, Zirkel, Körner, Reißnadel

sorgfältiges Arbeiten

Freihand

individuell, nichtmaßlich

Augenmaß schulen

mit Schablone, Lineal, Winkel

genau anlegen, markieren, beidhändig arbeiten

Begriffe: Bezugskante, Punkt, Strich, Maßeinheiten

Koordination gleichzeitig stattfindender Bewegungen: festhalten, bewegen, umfahren

Differenzierung: Fixieren der Schablone

Längen abmessen

prüfen

Werkstück betrachten, abtasten, mit Vorlage vergleichen

Zwischenprüfung

Arbeiten mit verschiedenen Werkstoffen

nach Vorgaben, eigene Ideen

handlungsbegleitendes Sprechen

Begriffe: Formen, Farben, Eigenschaften

sichere Werkzeugführung anbahnen, Vergabe schulinterner Zertifikate

enge inhaltliche Verknüpfung mit LB 1

Wertstoffe

Umsetzungsideen: Spielzeug, Türme, Figuren, Fantasiegebilde

Materialien unterscheiden und nutzen

Papprollen, Gipsbinden, Tapeten, Korken, Gummis, Filmdosen, Teppichreste, Verpackungsmaterial

Kunststofftischdecken

Differenzierung: Möglichkeiten zum Recycling von Wertstoffen

Werkzeuge benutzen

Schere, Heißklebepistole, Tacker, Cuttermesser

Fertigkeiten entwickeln

modellieren, kleben, schneiden, bauen, streichen, flechten

Papier und Pappe

Umsetzungsideen: Lesezeichen, Karten, Schachteln, Raumschmuck, Modelle und Schablonen

Materialien unterscheiden und nutzen

Zeitungspapier, Pappe, Tonkarton, Tonpapier, Seidenpapier, Glanzpapier, Krepppapier, Buntpapier, Faltpapier

Werkzeuge benutzen

Lineal, Dreieck

Schablone, Bleistift, Falzbein, Schere

Cuttermesser, Leim

Schöpfrahmen

Fertigkeiten entwickeln

knüllen, reißen, falten, lochen, stanzen

schablonieren, schneiden, kleben, prägen, Papier schöpfen

ausgewählte Fachbegriffe: Ecke, Kante, quer, längs, Format, Unterlage, Blatt

formbare Werkstoffe

Umsetzungsideen: Gebrauchs- und Schmuckgegenstände, Kerzen ziehen, Körbe flechten, Puppen und Masken anfertigen

Materialien unterscheiden und nutzen

Knetmasse, Salzteig, Ton, Lehm, Gips, Pappmaché, Kunststoffe, Wachs, Peddigrohr

Werkzeuge benutzen

Pinsel, Töpferscheibe, Modellierwerkzeuge, Gipsschalen, Tonwalze

Warmverformungsgerät, Heizdraht, Ahle, Seitenschneider

Fertigkeiten entwickeln

kneten, modellieren, schlagen, drücken, rollen, aufbauen, streichen, glätten, schneiden, aushöhlen

gießen, ziehen, ausstechen, ritzen, walzen, kleben, flechten

Holz

Umsetzungsideen: Raumschmuck, Spielzeug, Modelle, Webrahmen, Insektenhotel, Schlüsselanhänger

Differenzierung: einfache Reparaturarbeiten unter Anleitung

Materialien unterscheiden und nutzen

Holzarten

Bearbeitbarkeit von Weichholz und Hartholz

Balken, Bretter, Bohlen, Leisten, Rundholz

Sperrholz, Spanplatte

Äste, Zweige

Werkzeuge benutzen

Trennen: Säge, Bohrer, Stechbeitel

Verbinden: Schraubendreher, Hammer

Oberflächenbearbeitung: Schleifwerkzeuge

Oberflächenbehandlung: Schleifpapier, Schleifklotz, Lappen, Pinsel

Hilfsmittel: Schraubstock, Schraubzwinge, Zange, Messwerkzeuge

Fertigkeiten entwickeln

Trennen: brechen, sägen, bohren, schnitzen, stemmen

Verbinden: leimen, nageln, schrauben

Differenzierung: Holzverbindungen

auf lösbare und nichtlösbare Verbindungen hinweisen

Oberflächenbearbeitung: raspeln, feilen, schleifen

Oberflächenbehandlung: ölen, wachsen, beizen, lackieren, polieren

 

Metalle

Umsetzungsideen: Schmuck, Raumschmuck, Plastiken, Modelle

Materialien unterscheiden und nutzen

Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer, Messing, Blei, Zinn, Zink, Gold, Silber

Blech, Rohr, Profil, Draht

ausgewählte Fachbegriffe: Schrott, Rost, Korrosionsschutz

Werkzeuge benutzen

Trennen: Metallschere, Metallsäge, Seitenschneider

Verbinden: Schraubendreher, Schraubenschlüssel

Oberflächenbearbeitung: Schleifwerkzeuge, Hammer, Bohrwerkzeuge

Oberflächenbehandlung: Pinsel, Lappen

Hilfsmittel: Zange, Körner, Reißnadel, Stahllineal

Fertigkeiten entwickeln

Trennen: sägen, schneiden, bohren

zwischen spanend und nichtspanend unterscheiden

Verbinden: schrauben, löten

Biegen

Oberflächenbearbeitung: schleifen, treiben

Oberflächenbehandlung: streichen

Notwendigkeit von Korrosionsschutz

Stein

Umsetzungsideen: Mosaike, Schmuck, Skulpturen, Gebrauchsgegenstände

Materialien unterscheiden und nutzen

natürliche Steine: Speckstein, Sandstein, Kalkstein, Granit

Steine sammeln

Kunststeine: Ziegel, Gasbeton

Maßnahmen zum Atemschutz beachten

Werkzeuge benutzen

Messer, Feile, Säge, Schabeisen, Hammer, Meißel, Raspel, Sandpapier

Fertigkeiten entwickeln

ritzen, schaben, raspeln, schneiden, hämmern, meißeln, glätten, abschleifen, polieren

Erkunden technischer Zusammenhänge

Gebrauchsgegenstände, technische Geräte

Erkennen von Ursache und Wirkung, Schlussfolgerungen ziehen, zweckdienlichen Einsatz prüfen

sachgerechte Auswahl und Handhabung der entsprechenden Werkzeuge unterstützen

Fragehaltung fördern

zerlegen

entdecken und verstehen: Aufbau von Gegenständen, Funktionalität

Probleme erkennen

Sicherheitsvorschriften beachten

Entsorgungsmöglichkeiten kennen, Wertstofftrennung beachten

zusammenbauen

Nutzen einfacher Pläne und Skizzen, Montageanleitungen, Stücklisten

Funktionsprobe und Korrektur

Lösungsvarianten finden

Finden und Nutzen von Hilfsangeboten

Erkunden der technischen Lebenswirklichkeit

Exkursionen

technische Anlagen: Kräne, Aufzüge, Rolltreppen

Bauwerke, Baustellen, Betriebe

beobachten

Arbeitsabläufe, Werkzeugeinsatz, Rohstoffgewinnung

Arbeitsschutz, Arbeitskleidung

Fragen vorbereiten, Informationen sammeln

fragen

Nutzen, Zweck, Zusammenhänge

Warum? Wie funktioniert etwas?

Informationen auswerten

ordnen

sich austauschen, mit eigenen Erfahrungen verknüpfen

Zusammenhang zwischen schulischen Lerninhalten und künftigen beruflichen Tätigkeiten herstellen

Konstruieren mit Baukästen

vorgefertigte Bausätze, Modellbaukästen Differenzierung: Nachbauen oder eigene Erfindungen

ohne Plan

Haus, Fahrzeug, Kran, Lastenaufzug Möglichkeiten und Grenzen erfahren

mit Plan

lebensweltlichen Bezug herstellen

unterschiedliche Konstruktionsaufgaben

lesen

Bilder, Fotos

Skizzen, Zeichnungen, Tabellen

Maßangaben beachten und umsetzen: Zahlen

umsetzen

Arbeitsschritte einhalten, sorgfältig arbeiten, Zwischenkontrollen durchführen

sachgerechte Handhabung von Werkzeugen

kontrollieren

vergleichen, testen, korrigieren, optimieren

Lernbereich 3: Textiles Werken

Erkunden textiler Materialien

wahrnehmen und hantieren

Materialeigenschaften erfahrbar machen

spielerisch entdecken: in Stoffen wühlen, in Stoffe einwickeln, sich verkleiden, Bude bauen

tasten: Hände, Füße, Gesicht

Stoffe im Lebensumfeld: Kleidung, Heimtextilien, Spielzeug

Eigenschaften erkennen und unterscheiden

von anderen Materialien unterscheiden

betrachten, vergleichen, ordnen, beschreiben

Größe, Farbe, Beschaffenheit, Besonderheiten

Struktur von Fäden und Geweben erkunden, Gewebe auftrennen

Erproben von Reißfestigkeit und Dehnbarkeit

Herkunft und Verwendungsmöglichkeiten erfahren und erkennen

Bezüge zur Herstellung: von der Faser zum Verbraucher

pflanzliche Materialien

Baumwolle, Flachs, Jute

betrachten und untersuchen: Pflanzen, Garne

Herstellung nachvollziehen: Fotos, Film, Exkursion

Verwendung

Untersuchen ausgewählter Eigenschaften, Pflege

tierische Materialien

Wolle, Seide, Leder

betrachten und untersuchen: Tiere, tierische Produkte, Garne

Herstellung nachvollziehen: Fotos, Film, Exkursionen

Schrittfolge beim Herstellen von Wolle und Leder

praktisch erleben: waschen, zupfen, kämmen, spinnen

Verwendung

Untersuchen ausgewählter Eigenschaften, Pflege

synthetische Materialien

typische Kunstfasern

betrachten und untersuchen: Garne, Regenbekleidung

Herstellung nachvollziehen: Fotos, Film

Verwendung

Untersuchen ausgewählter Eigenschaften, Pflege

Gestalten textiler Flächen

nach Vorgaben, eigene Ideen

handlungsbegleitendes Sprechen

sichere Werkzeugführung anbahnen

Vergabe schulinterner Zertifikate

enge inhaltliche Verknüpfung mit LB 1

- mit Farbe

Umsetzungsideen: Beutel, farbige Tücher, T-Shirts

Materialien und Werkzeuge benutzen

Finger, Hand, Fuß, ganzer Körper

Schablonen, Stempel, Schwämme, Malerwalze, Pinsel, Stifte, Kreide, Wachs

Naturfarben: Rote Beete, Birkenblätter

Arbeitsschutz bei der Nutzung von chemischen Farbstoffen und Fixiermitteln

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Färben, Batiken, Schablonendruck, Stempeldruck, Kartoffeldruck

Malen mit Textilfarben

Seidenmalerei

Fertigkeiten entwickeln

abbinden, wickeln, knoten, sprühen

drucken, malen

waschen, bügeln

sticken

Umsetzungsideen: Fadengrafik, Deckchen, textile Flächen verschönern

Materialien und Werkzeuge benutzen

Sticknadel, Stickgarne, Stickschere

Lochkarten, Vorlagen

geeignete Stoffe

Stickrahmen

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Bewegungsabläufe: fadenungebunden, fadengebunden

verschiedene Zierstiche

Muster entwerfen

Differenzierung: Sticken mit Nähmaschine

Fertigkeiten entwickeln

einfädeln

rechte und linke Stoffseite unterscheiden

passende Fadenlänge wählen, Fäden abschneiden

Fadenanfang und Fadenende beachten

Ein- und Ausstichpunkte finden

Stickrichtung beachten

Muster einhalten und übertragen

Fäden einziehen und vernähen

applizieren

Umsetzungsideen: modische Accessoires, ausrangierte Kleidung zu Unikaten umgestalten

Materialien und Werkzeuge benutzen

Stoffe, Leder, Garne, Nähnadeln

Schneiderschere, Zackenschere

Textilkleber

Nähmaschine, Bügeleisen

verschiedene Techniken erfahren und erproben

aufkleben, aufnähen, aufbügeln

alternativ mit Nähmaschine

verschiedene Untergründe

Differenzierung: Patchwork

Fertigkeiten entwickeln

Stoffe reißen, schneiden

kleben, bügeln

stecken, heften, nähen

Herstellen textiler Flächen

nach Vorgaben, eigene Ideen

handlungsbegleitendes Sprechen

sichere Werkzeugführung anbahnen, Vergabe schulinterner Zertifikate

enge inhaltliche Verknüpfung mit LB 1

flechten und knüpfen

Umsetzungsideen: Pompons, Freundschaftsbänder, Einkaufsnetz, Wandteppich

Materialien und Werkzeuge benutzen

Hand

Garne, Schnüre

Schablonen, Vorlagen

Knüpfhaken, Knüpfunterlagen

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Kordeln drehen: zwei oder mehrere Bänder

verschiedene Knotentechniken

Differenzierung: Makramee

Fertigkeiten entwickeln

Formen und Muster legen

verschiedene Arten des Wickelns: aufwickeln, abwickeln, umwickeln

verdrehen, Überkreuzen von Garnen

verschiedene Knotentechniken

knüpfen: Schlaufe legen, Einstichloch finden, Schlaufenenden durchziehen und festziehen

flechten: Fäden in festgelegter Abfolge legen, festziehen, mit gerader und ungerader Anzahl von Strängen

filzen

Umsetzungsideen: Bälle, Stuhlkissen, Bilder, Anhänger, Stulpen

Materialien und Werkzeuge benutzen

gut filzende Wolle: Merinowolle, Märchenwolle

warme Seifenlauge, Waschbrett

verschiedene Hilfsmittel: flache Schale, Gardinenstoff, Schablonen, rutschfeste Unterlage

Filznadel, Filzschwamm

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Nassfilzen

Trockenfilzen

Fertigkeiten entwickeln

zupfen, reiben, rollen, drücken, walken, auswaschen

weben

Umsetzungsideen: Lesezeichen, kleine Taschen, Bilder, Flickenteppich

Materialien und Werkzeuge benutzen

Stab-, Rund-, Handwebrahmen, Webrahmen aus Naturmaterialien

Differenzierung: Webstuhl

Schiffchen, Spule

Stoffreste, Perlen

Kettgarne, Webgarne

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Leinenbindung

Bildweben, Perlenweben

Fertigkeiten entwickeln

Webrahmen einrichten

Stoffstreifen reißen, Fäden zuschneiden

Webnadel einfädeln

wickeln

einfaches Hin- und Herweben, anschlagen

schieben: mit Hand, mit Schiffchen

Webkante einhalten

häkeln und stricken

Umsetzungsideen: Topflappen, Schal, Deckchen

Materialien und Werkzeuge benutzen

Häkelnadel, Strickliesel, Knüpfstern, Stricknadeln

geeignete Garne

Schere

Vorlage

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Luftmaschen, feste Maschen, Stäbchen häkeln

Rund- und Umhäkeln

Fertigkeiten entwickeln

zwischen Haltehand und Arbeitshand unterscheiden

Nadel und Arbeitsfaden sachgerecht halten

Anfangsschlinge bilden

Einstichmaschen erkennen

Arbeitsfaden mit Häkelnadel holen und durch eine Masche ziehen

Reihenende und -anfang erkennen, Reihen wenden

Verarbeiten textiler Flächen

nach Vorgaben, eigene Ideen

handlungsbegleitendes Sprechen

sichere Werkzeugführung anbahnen

enge inhaltliche Verknüpfung mit LB 1

nähen mit Hand

Umsetzungsideen: Applikationen, einfache Reparaturen, kleine Taschen

Maschinenähen vorbereiten

Materialien und Werkzeuge benutzen

Filz, Stoffe, Knöpfe, gelochtes Leder, Garne

Stecknadeln, Sicherheitsnadeln, Nähnadeln

Papierschablonen, Schneiderkreide

Handmaß, Bandmaß

Stoffschere, Fingerhut, Pfeiltrenner

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Nähte auftrennen

Knopfannähen: Zwei- und Vierlochknöpfe

verschiedene Sticharten: Steppstich, Hexenstich, Blattstich, Zickzackstich

Fertigkeiten entwickeln

Vorübung: auffädeln

stecken, heften, nähen

Umgang mit Nadel analog Sticken: höhere feinmotorische Anforderungen beachten

nähen mit Nähmaschine

Umsetzungsideen: Beutel, Kissenhüllen, Schürzen, Patchwork

Materialien und Werkzeuge benutzen

Stecknadeln, Garne, Stoffe, Stoffschere

Papierschablonen, Schneiderkreide

Bandmaß, Handmaß

Nähmaschine und Zubehör: wichtige Teile erkennen, benennen und funktionellen Zusammenhang erfassen

schulinternes Zertifikat: Maschinenähen

verschiedene Techniken erfahren und erproben

Nähübungen ohne Faden, mit Faden Sticharten

Fertigkeiten entwickeln

Nähmaschine einrichten, sachgerechte Bedienung, Stoff mit beiden Händen führen, Umgang mit Nähstörungen und Nähfehlern

Maß nehmen: an Gegenständen, Personen

Stoffe auswählen, messen oder Schnitte auflegen, aufzeichnen, Stoffe zuschneiden, stecken und heften

nähen, Schnittkanten versäubern

Nähmaschinen säubern, pflegen

Lernbereich 4: Gärtnerisches Arbeiten

Freude und Interesse an der Pflanzenwelt gewinnen

Pflanzen erleben

Schönheit empfinden, Pflanzen betrachten, fühlen, riechen, schmecken

Pflanzen beobachten

vergleichen, beschreiben

Bau und Entwicklung ausgewählter Pflanzen

Kennen lernen ausgewählter Arbeitsmittel

Messlatte, Gartenschnur, Harke, Rechen, Pflanzschaufel, Pflanzholz

Bodenlockerungsgeräte: Hacke, Spaten, Grabegabel, Kleingrubber

Gartenscheren

handhaben

Bewegungskoordination unterstützen: zweckmäßige Körperhaltung, beide Hände gebrauchen, Kraftdosierung

sachgerechter Einsatz

handlungsbegleitendes Sprechen

pflegen

reinigen

Mängel bemerken und anzeigen, aufräumen, Ordnung einhalten

Anbau und Pflege von Pflanzen

Schulhaus, Schulgarten, Außengelände

Töpfe, Kästen, Frühbeet, Freiland

Gestalten von Blumenrabatten

handlungsbegleitendes Sprechen

Anbau vorbereiten

gemeinsam planen

Gartenbücher und Kataloge verwenden

Auswahl der anzubauenden Pflanzen: Gemüse, Beerenobst, Kräuter, Zierpflanzen

verschiedene Sorten

geeigneter Standort, Wachstumsdauer, Verträglichkeit, Fruchtfolge beachten

Beete und Wege anlegen, Arbeitsfolgen beachten

Bodenvorbereitung: lockern, ebnen, einteilen

Pflanzgefäße vorbereiten: passende Gefäße, mit Erde füllen

Kompost oder Dünger einbringen

Pflanzen anbauen

säen

grobkörniges Saatgut: Bohne, Kürbis, Sonnenblume, Kapuzinerkresse, Dill

Reihensaat, Breitsaat, Nestsaat

Differenzierung: Aussäen von mittlerem und feinkörnigem Saatgut

pflanzen

Kulturen mit Wurzelballen, Erd- und Hydrokulturen

Zwiebeln stecken, Knollen legen oder eingraben

pflegen

Boden lockern, anhäufeln, mulchen

jäten, vereinzeln, bewässern, düngen, stützen

Blattpflege, kranke und verwelkte Pflanzenteile entfernen

Pflanzen schützen: Kräuterbrühen, Absammeln von Schädlingen

ernten

Gemüse, Früchte, Blumen, Kräuter

Erntereife prüfen

Teilernte oder Vollernte: ziehen, pflücken, schneiden, ausgraben, roden

Früchte verarbeiten

mit Blumen gestalten

Saatgut gewinnen: Ringelblumen, Kapuzinerkresse, Sonnenblumen

erneute Aussaat, Vogelfutter

Erntefest feiern

nachbereiten

Beete räumen, Pflanzenreste kompostieren, Gründünger ausbringen

Gehölze schneiden

umtopfen

vor Frost schützen: abdecken, anhäufeln

Naturkreisläufe

Pflanzen und Tiere schützen

Biotope: mitgestalten, Pflanzen und Tiere beobachten

Artenvielfalt fördern: Wildkräuterflächen, Hecke, Nisthilfen, Insektenhotel, Altholzhaufen, Teich

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