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Lehrplan

Oberschule

Sport

2004/2009/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Oberschule treten am 1. August 2019 in Kraft.

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (GK) gilt folgende Regelung:

für die Klassenstufen 7 und 8  am 1. August 2019 
für die Klassenstufe 9  am 1. August 2020 
für die Klassenstufe 10  am 1. August 2021

 

Die Lehrpläne traten 2004 bis 2007 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Mittelschulen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Oberschulen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleiteten Lehrplaneinführung 2009 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.sachsen-macht-schule.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Oberschule, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule (s. Ziele und Aufgaben der Oberschule)

 
Wahlbereich

Das Angebot zum Erwerb einer 2. Fremdsprache ist abschlussorientiert. Die Ausgestaltung der Angebote zur individuellen Förderung und der Komplexen Lernleistung liegen in der Verantwortung der Schule.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/ Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/ Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Oberschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
HS/RS Hauptschulbildungsgang/Realschulbildungsgang
BIO Biologie
CH Chemie
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
GEO Geographie
GE Geschichte
HU Herkunftssprache
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
SOR Sorbisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales
2. FS Zweite Fremdsprache

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Oberschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Oberschule ist eine differenzierte Schulart der Sekundarstufe I, die den Bildungs- und Erziehungsprozess der Grundschule auf der Grundlage von Fachlehrplänen systematisch fortführt. Sie integriert Hauptschulbildungsgang und Realschulbildungsgang und umfasst die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10.

Für die Oberschule ist als Leistungsauftrag bestimmt, dass sie eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung vermittelt und Voraussetzungen beruflicher Qualifizierung schafft. Sie bildet einen flexiblen Rahmen für individuelle Leistungsförderung, spezifische Interessen- und Neigungsentwicklung der Schüler, die Entwicklung der Ausbildungsfähigkeit und die Schaffung von Grundlagen für lebenslanges Lernen. Als Sozialraum bietet sie verlässliche Bezugspersonen und erzieherische Unterstützung für die Heranwachsenden.

Die Klassenstufen 5 und 6 orientieren dabei auf den weiteren Bildungsgang bzw. Bildungsweg (orientierende Funktion). In den Klassenstufen 7 bis 9 stehen eine auf Leistungsentwicklung und Abschlüsse bezogene Differenzierung sowie eine verstärkte individuelle Förderung im Mittelpunkt (Differenzierungsfunktion). Die Klassenstufe 10 zielt auf eine Vertiefung und Erweiterung der Bildung (Vertiefungsfunktion).

Bildungs- und Erziehungsziele

Diesen Auftrag erfüllt die Oberschule, indem sie Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung sowie Werteorientierung und deren Verknüpfung miteinander in allen fachlichen und überfachlichen Zielen sichert.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

In der Oberschule eignen sich die Schüler Wissen an, mit dem sie sich die wesentlichen Bereiche der Gesellschaft und Kultur erschließen, um Anforderungen in Schule und künftigem Erwachsenenleben gerecht zu werden. Sie erwerben strukturiertes und anschlussfähiges Wissen, das sie flexibel und gezielt anwenden können. [Wissen]

Die Schüler beherrschen zunehmend die Kulturtechniken. In allen Fächern entwickeln sie ihre Sprachfähigkeit und ihre Fähigkeit zur situationsangemessenen, partnerbezogenen Kommunikation. Sie eignen sich grundlegende Ausdrucks- und Argumentationsweisen der jeweiligen Fachsprache an und verwenden sachgerecht grundlegende Begriffe. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler der Oberschule nutzen zunehmend selbstständig Methoden des Wissenserwerbs und des Umgangs mit Wissen. Sie wenden zielorientiert Lern- und Arbeitstechniken an und lernen, planvoll mit Zeit, Material und Arbeitskraft umzugehen und Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten. [Methodenkompetenz]

Die Schüler sind zunehmend in der Lage, sich individuelle Ziele zu setzen, das eigene Lernen selbstständig und in Zusammenarbeit mit anderen zu organisieren und zu kontrollieren. [Lernkompetenz]

In der Auseinandersetzung mit Personen und Problemen prägen die Schüler ihre Sensibilität, Intelligenz und Kreativität aus. Sie werden sich ihrer individuellen Stärken und Schwächen bewusst und lernen damit umzugehen. Gleichzeitig stärken sie ihre Leistungsbereitschaft. [Bewusstsein für individuelle Stärken und Schwächen]

Im Prozess der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden weiter aus und entwickeln Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Die Schüler entwickeln Fähigkeiten, Informationen zu beschaffen und zu bewerten sowie moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. In der Auseinandersetzung mit Medien lernen sie, diese im Hinblick auf eigene Bedürfnisse und insbesondere zum selbstständigen Lernen, funktionsbezogen auszuwählen, zu nutzen und selbst herzustellen. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien sowie das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben.[Medienbildung]

Die Schüler lernen, Themen und Probleme mehrperspektivisch zu erfassen. [Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. Sie lernen dabei Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

In der Oberschule erleben die Schüler im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik zu üben und konstruktiv mit Kritik umzugehen. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Spezifisch für die Oberschule sind Lehr- und Lernverfahren, die ein angemessenes Verhältnis zwischen fachsystematischem Lernen und praktischem Umgang mit lebensbezogenen Problemen schaffen. Lehren und Lernen an der Oberschule ist daher eher konkret und praxisbezogen - weniger abstrakt und theoriebezogen. Dabei sind die Schüler als handelnde und lernende Individuen zu aktivieren sowie in die Unterrichtsplanung und -gestaltung einzubeziehen. Erforderlich sind differenzierte Lernangebote, die vorrangig an die Erfahrungswelt der Schüler anknüpfen, die Verbindung von Kognition und Emotion berücksichtigen sowie Schüler Lerngegenstände aus mehreren Perspektiven und in vielfältigen Anwendungszusammenhängen betrachten lassen. Verschiedene Kooperationsformen beim Lernen müssen in allen Fächern intensiv genutzt werden. Intensive methodisch vielfältige Phasen von Übung, Wiederholung und Systematisierung sowie sinnvolle Hausaufgaben festigen die erreichten Lernerfolge.

Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Eine Rhythmisierung des Unterrichts, mit der zusammenhängende Lerneinheiten und ein Wechsel von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe organisiert sowie individuelle Lernzeiten berücksichtigt werden, ist von zunehmender Bedeutung. Die Oberschule bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen, Begabungen und Bedürfnisse individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Die Oberschule entwickelt eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes.

Die Inhalte der Ganztagsangebote orientieren sich an den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulclubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Ganztagsangebote sollen schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler und knüpfen an deren individuelle Interessen und Bedürfnisse an.

Für die Oberschule ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Handwerksbetrieben der Region von besonderer Bedeutung. Kontakte zu anderen Schulen, Vereinen, Organisationen, Beratungsstellen geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen fördern die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Toleranz, Transparenz, Verlässlichkeit sind handlungsleitende Prinzipien schulischer Arbeit. Regeln und Normen des Verhaltens in der Schule werden gemeinschaftlich erarbeitet. Im besonderen Maße richtet sich der Blick auf die Bedeutung authentischer Bezugspersonen für Heranwachsende.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Sport

Ziele und Aufgaben des Faches Sport

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Der Sportunterricht führt in die weitgefächerte, sich wandelnde Sport-, Spiel- und Bewegungskultur ein. Die Schüler erwerben jene Handlungsfähigkeit, die für eine aktive und selbstverantwortete lebenslange Teilhabe an diesen Kulturbereichen qualifiziert und für das Sporttreiben interessieren kann.

Durch körperlich-sportliches Tätigsein wird der Bewegungsarmut entgegengewirkt, werden die körperlichen Fähigkeiten und Körperhaltung geschult. Die damit verbundene Steigerung der organismischen, motorischen und sensorischen Leistungsfähigkeit leistet einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und weiterführend zum Gesundheitsbewusstsein. Der Sportunterricht fungiert als Indikator für Motivation und Bewusstseinsschulung zum Sporttreiben im Freizeitbereich.

Durch das Erleben von Lernen und Leisten im Sport werden im Sportunterricht Lern- und Methodenkompetenz besonders erfahrungsnah herausgebildet. Durch zunehmende Mitgestaltung und Eigenorganisation von Übungsprozessen wird zur Selbstständigkeit erzogen und Wissen mit Bezug auf Körperlichkeit und Bewegung erweitert. Die Übernahme von Regeln und Normen und der faire Umgang mit Konkurrenz und Wettbewerb werden gefördert. Durch die systematische Auseinandersetzung mit Unterschieden (z. B. Leistungsvermögen, Geschlecht, Inklusion und Integration) und das Üben von Strategien zur Konfliktbewältigung wird die Sozialkompetenz vertieft.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Sport das Interesse der Schüler an Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregen.

Ergänzend zum Sportunterricht können durch Angebote der individuellen Förderung (Wahlbereich), durch Arbeitsgemeinschaften und im Rahmen von Ganztagesangeboten Möglichkeiten geschaffen werden, um den Interessen, Stärken und Begabungen jedes Schülers gerecht zu werden.

allgemeine fachliche Ziele

Um den Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung zu realisieren, werden im Sportunterricht die folgenden allgemeinen fachlichen Ziele angestrebt:

Die Schüler

  • bauen auf elementare motorische Fertigkeiten auf und erlernen durch gezieltes Üben sportspezifische und sporttechnische Fertigkeiten,
  • wenden sportmotorische und psychische Leistungsvoraussetzungen in vielfältigen Übungs-, Spiel- und Wettkampfsituationen an und verbessern durch deren Zusammenwirken ihre sportliche Leistung,
  • entwickeln grundlegende motorische Fähigkeiten als Beitrag zur Gesundheitsförderung,
  • erwerben sportbezogenes Wissen,
  • organisieren Sport-, Spiel- und Bewegungsaktivitäten in Schule und Freizeit unter besonderer Berücksichtigung von Gesundheitsförderung und Gesundheitserziehung,
  • setzen sich kritisch mit aktuellen Problemfeldern im internationalen Sport (Doping, Einbürgerungen, Kommerzialisierung) auseinander,
  • entwickeln Einsichten zu den Werten des Sporttreibens unter besonderer Berücksichtigung des sozialen Lernens und des Erwerbs von Sportmündigkeit.

Die Entwicklung von Handlungsfähigkeit verlangt eine mehrperspektivische Sichtweise.

Grundlegende Perspektiven sind:

  • Gesundheit - Entwickeln und Fördern von Gesundheit und Gesundheitsbewusstsein
  • Leistung Erfahren - Verstehen und Reflektieren des Leistens beim Sporttreiben
  • Kooperation und Wettbewerb - Verständigen, Kooperieren in Wettkampfsituationen, konstruktives Umgehen mit Konflikten und Regelverstößen, selbstbestimmtes Regeln gemeinsamen Sporttreibens
  • Wagnis - Erlernen des Umgangs mit Ängsten und Risiken, Bewältigen individueller und gemeinschaftlicher Herausforderungen, Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen
  • Körpererfahrung - Vervollkommnen der Wahrnehmungsfähigkeit für den eigenen Körper, die Bewegung und das soziale Gegenüber, Sammeln und Reflektieren von Körper- und Bewegungserfahrungen
  • Gestaltung - Erproben kreativer Bewegungsideen, sich körperlich ausdrücken
Strukturierung

Der Sportunterricht ist als Bewegungsfach in allen Klassenstufen verankert. Die Stufenspezifik des Lehrplans Sport ist begründet durch den Verlauf der motorischen Ontogenese. Für die Gestaltung des Sportunterrichtes an der Oberschule bedeutet das, konkrete Alters- und Entwicklungsbesonderheiten aus soziologischer, psychologischer, biotischer und sportmotorischer Sicht in der Phase der Einführung (5. bis 6. Klassenstufe) und in der Phase der Weiterführung (7. bis 10. Klassenstufe) zu berücksichtigen.

Die Sportstunden sollten in den Klassenstufen 5 bis 10 als Einzelstunde geplant und über die Wochentage zweckmäßig verteilt werden.

In der Klassenstufe 5 und 6 kann eine Sportstunde pro Woche entsprechend den konkreten Bedingungen und den Inhalten auch in variablen organisatorischen Formen verwendet werden:

  • als ganzjähriges wahlobligatorisches Angebot
  • als gesammelte Stunden, um trotz Wegzeiten örtliche Möglichkeiten zu nutzen und den Schülern den Zugang zum Sporttreiben in der Freizeit zu erleichtern (z. B. Park, Wald, Schwimmbad, Sportstätten vom Verein)
  • als zusammenhängendes Angebot auch in Verbindung mit Landheimaufenthalten (z. B. Wintersport, Wandern, Orientierungslauf, Touristik, Schwimmen)

Die Lernbereiche sind als didaktisch begründete, thematische Einheiten gefasst.

Im Lehrplan Sport werden grundsätzlich zwei Typen von Lernbereichen unterschieden:

Typ 1:

Die Inhalte der Lernbereiche Typ 1 orientieren sich an Sportarten. In Abhängigkeit von den Potenzen des jeweiligen Lernbereichs erfolgt eine mehrperspektivische Gestaltung.

Lernbereiche:

  • Sportspiele (Zielschuss- und Rückschlagspiele – ZSP/RSP)
  • Leichtathletik (LA)
  • Turnen (TU)
  • Gymnastik/Aerobic/Tanz (G/A/T)
  • Kampfsport/Zweikampfübungen (KA/ZW)
  • Schwimmen (SC)
  • Wintersport (WI)

Typ 2:

Die Inhalte der Lernbereiche Typ 2 tragen einem weiten Sportverständnis Rechnung und sind in der Regel nicht an traditionellen Sportarten orientiert.

Lernbereiche:

  • Fitness

Durch die Ausweisung dieses Lernbereichs wird dem besonderen Beitrag des Faches Sport zur Förderung der Gesundheit, des Gesundheitsbewusstseins und der körperlichen Leistungsfähigkeit Rechnung getragen.

  • eine Perspektive thematisieren

Inhalte verschiedener Lernbereiche, besonders aus Typ 1 werden unter einer Perspektive verknüpft.

  • Bewegungserlebnisse in der Natur

Unter Ausnutzung regionaler Besonderheiten wird die Möglichkeit geschaffen, vielfältige Bewegungsaktivitäten außerhalb des Schulgeländes durchzuführen.

  • Formen der neuen Spiel- und Bewegungskultur

Es besteht die Möglichkeit, auf bestehende und nicht absehbare Trends angemessen zu reagieren und deren Potenzen für den Schulsport zu sichern.

  • Für die Auswahl von Inhalten des weiten Sportverständnisses werden folgende Empfehlungen gegeben:
  • Streetball, Faustball, Baseball, Flag-Football, Squash, Frisbee, Golf, Beach-Spiele
  • Touristik, Walking, Orientierungslaufen, Radsport, Rudern, Kanu-Fahren, Surfen, Segeln 
  • Kopplung von Ausdauersportarten (Triathlon, Duathlon)
  • Rollschuhlaufen, Inline-Skating, Skateboardfahren
  • Meditative Bewegungstechniken (Tai Chi, Yoga)
  • Akrobatik, Rope-Skipping, Jonglieren, Trampolinspringen, Bewegungstheater, Klettern an künstlichen Kletteranlagen

Die Inhalte der Lernbereiche des Typs 2 ohne Ausweisung im Lehrplan sind in der Fachkonferenz abzustimmen. Sportarten mit erhöhtem Risiko bzw. mit besonderen personellen und materiellen Anforderungen sind durch den Schulleiter zu genehmigen, die Schulaufsichtsbehörde ist zu informieren.

Weitere Lernbereichsinhalte sind auf dem Dienstweg beim Sächsischen Kultusministerium zu beantragen.

Alle Lernbereiche stehen Jungen und Mädchen offen. Über die Zusammenstellung der Lernbereiche bestimmt die Fachkonferenz. In ihrer Entscheidung zur weitergehenden Strukturierung und Flexibilisierung muss sie folgende Vorgaben berücksichtigen:

Klassenstufen 5 bis 10

  • Die Lernbereiche umfassen in der Regel 14 Unterrichtsstunden. Für die Klassenstufen 5 und 6 sind fünf Lernbereiche, für die Klassenstufen 7 bis 8 (Hauptschulbildungsgang) bzw. 9 (Realschulbildungsgang) sind mindestens vier Lernbereiche und für Abschlussklassen sind mindestens drei Lernbereiche zu planen.
  • Mindestens ein Lernbereich „Sportspiele“ ist in jeder Klassenstufe zu unterrichten. Bis zur Klassenstufe 10 ist die Ausbildung in mindestens zwei Mannschaftsspielen zu sichern.
  • Die Lernbereiche „Leichtathletik“ und „Turnen“ sind jeweils verbindlich in den Klassenstufen 5 bis 10 mindestens viermal zu unterrichten.
  • Die Lernbereiche "Gymnastik/Aerobic/Tanz" bzw. "Kampfsport/ Zweikampfübungen" sind in den Klassenstufen 5 bis 10 mindestens zweimal zu unterrichten.
  • In den Klassenstufen 5 – 6 muss mindestens ein Lernbereich vom Typ 2 durchgeführt werden.
  • In den Klassenstufen 7 – 10 sind drei Lernbereiche vom Typ 2 zu planen, davon mindestens ein Lernbereich Fitness.
  • Ein Lernbereich innerhalb einer Klassenstufe darf vertieft werden, wobei auf bereits bekannte Inhalte aufgebaut wird.

Die tabellarische Darstellung wird in eine Phase der Einführung (Grundlagen) und in eine Phase der Weiterführung (Festigung und Erweitern) für alle Lernbereiche des Typs 1 gegliedert.

Eine Ausnahme stellen die Lernbereiche Schwimmen und Wintersport dar. Durch die territorial sehr unterschiedliche Ausbildung in diesen Sportarten, erfolgt eine Gliederung in Komplex 1 (Anfänger) und Komplex 2 (Fortgeschrittene). Der Komplex 1 erscheint im Lehrplan der Grundschule.

Wird ein Sportspiel erst in einer höheren Klassenstufe eingeführt, sind unter Beachtung des motorischen Entwicklungsstandes zunächst Ziele und Inhalte aus der Phase der Einführung zu realisieren.

sportspezifische Untersetzung der Lernziele

Innerhalb der Lernbereiche werden verbindliche Lernziele und Lerninhalte ausgewiesen. Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele unter Verwendung einheitlicher Begriffe, die die didaktischen Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte verdeutlichen:

Begriffe Beschreibung der Lernziele
Erkunden/Üben Neues kennen lernen und Bekanntes, aber nicht Gekonntes aneignen bzw. ausprägen
Verbessern Steigerung des Ausprägungsniveaus sportmotorischer Leistungsvoraussetzungen
Festigen Vervollkommnen der Lern- und Leistungsvoraussetzungen für das Ausprägen einer sportlichen Fertigkeit und damit weitere Steigerung der Ausführungsqualität
Anwenden*

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

* motorische und taktische Fähigkeiten und sporttechnische Fertigkeiten variieren und in komplexen Situationen einsetzen

Gestalten*/ Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sachund/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

* kreatives Entwickeln von Bewegungsabläufen und Körperdarstellung

didaktische Grundsätze

Aus den allgemeinen fachlichen Zielen und der Struktur des Faches Sport ergeben sich folgende Grundsätze:

  • Schüler- und Handlungsorientierung bei der Unterrichtsgestaltung
  • Wechsel der Sozialformen und Methoden sowie Nutzung außerschulischer Lernorte
  • im Prozess dem Bewegungskönnen angemessene Ziele setzen, und für alle Schüler Erfolgserlebnisse sichern
  • Vielfalt der Körperübungen sichern und Motivation mit dem Reiz des Neuen, Anderen schaffen, Monotonieerleben nicht zulassen
  • im Prozess der konditionellen Schulung die Grundlagen- und Kraftausdauerfähigkeit mit ihren Potenzen für die Gesundheitsförderung und -erziehung favorisieren
  • Kenntnisse bei zunehmenden Anforderungen übungsbegleitend vermitteln und sie in höheren Klassenstufen auf die berufsvorbereitende Bildung und ein selbstständiges Sporttreiben ausrichten
  • durch die Verbindung von bewusstem Üben, rationeller Unterrichtsorganisation, hoher Bewegungsintensität und angemessener Belastung den Unterricht gestalten
  • Formen der „äußeren“ und „inneren“ didaktisch-methodischen Differenzierung nutzen: Förderung von sportlich talentierten Schülern, besondere Aufmerksamkeit für sportschwächere Schüler, Berücksichtigung der großen Differenzen zwischen kalendarischer und biotischer Altersposition
  • zur Fairness und gegenseitigen Hilfe erziehen, Unterschiede als Potenzen für soziales Lernen bewusst nutzen
  • Kommunikationsprozesse zur Überwindung von soziokulturellen und interessenbestimmten Barrieren gestalten
  • Mädchen und Jungen i. d. R getrennt unterrichten, auf Beschluss der Fachkonferenz ist in Abhängigkeit von den Lernzielen und der Unterrichtsorganisation koedukativer Unterricht möglich
  • Sportunterricht in Abhängigkeit vom Lernbereich möglichst im Freien durchführen
  • für das Tragen funktionaler Sportkleidung sorgen, Verletzungsrisiken durch das Ablegen von Uhren und Schmuck vermeiden
  • Beziehungen zwischen Sportunterricht, außerunterrichtlichem und außerschulischem Sport fördern, ein sportliches Klima an der Schule entwickeln

Spezielle fachliche Ziele in der Phase der Einführung (Klassenstufen 5/6)

Fertigkeiten:

Die Schüler

  • verfügen über grundlegende Fertigkeiten für ausgewählte „Kleine Spiele“ und Spielformen sowie für mindestens zwei Sportspiele,
  • eignen sich grundlegende leichtathletische Bewegungsabläufe an,
  • eignen sich grundlegende Elemente des freien und formgebundenen Turnens an,
  • erlernen gymnastische Elemente mit/ohne Handgerät oder Aerobicfolgen oder einfache tänzerische Schrittfolgen bzw.
  • erlernen grundlegende Kampftechniken für Judo oder Ringen.

Komplexes Anwenden:

Die Schüler

  • weisen grundlegende Spielfähigkeit in zwei Sportspielen, davon mindestens ein Mannschaftsspiel, unter vereinfachten Wettkampfbedingungen nach,
  • wenden traditionelle leichtathletische Bewegungsabläufe in einem Drei- oder Vierkampf an,
  • gestalten Übungsverbindungen aus vier bis sechs verschiedenen Elementen an zwei ausgewählten Geräten selbstständig,
  • erlernen gymnastische Übungsverbindungen mit/ohne Handgerät oder Aerobicübungen oder Tänze für Paare und Gruppen bzw.
  • führen faire Zweikampfformen im Judo oder Ringen aus.

Motorische Fähigkeiten:

Die Schüler

  • entwickeln ihre aerobe Grundlagenausdauer,
  • prägen ihre allgemeinen koordinativen Fähigkeiten vielseitig aus,
  • prägen ihre Schnelligkeitsfähigkeiten vielseitig aus,
  • schulen ihre Beweglichkeitsfähigkeit,
  • prägen ihre allgemeinen Kraftfähigkeiten im Sinne einer Ganzkörperkräftigung aus.

Wissen:

Die Schüler

  • erwerben allgemeine Kenntnisse zu den Bewegungsabläufen, zu grundlegenden Regeln sowie zu den wesentlichen Wirkungen des Sporttreibens in den einzelnen Lernbereichen,
  • gewinnen Einblick in verschiedene Ausprägungsformen des Sports in der Gesellschaft und dessen mediale Darstellung.

Schülertätigkeiten/Gesundheitsbewusstsein:

Die Schüler

  • führen einfache Schülertätigkeiten als Beauftragte, als Schieds- und Kampfrichter aus,
  • können helfen und sichern, Übungsstätten auf- und abbauen,
  • erlernen einfache Verfahren zur Kontrolle und Steuerung der Belastung,
  • festigen hygienische Gewohnheiten, tragen sportgerechte Kleidung und bemühen sich um eine gesunde Ernährung.

Werteorientierung:

Die Schüler

  • erfahren die Bedeutung des Sporttreibens für faires Verhalten, Konfliktbewältigung und Umgang mit Unterschieden, 
  • gewinnen Einblick in verschiedene Sinnperspektiven des Sporttreibens und entwickeln Interesse am Sporttreiben auch in der Freizeit.

Spezielle fachliche Ziele in der Phase der Weiterführung (Klassenstufen 7 bis 10)

Fertigkeiten:

Die Schüler

  • erweitern und vertiefen ihre Fertigkeiten für die Sportspiele,
  • erweitern und vertiefen ihr Können leichtathletischer Bewegungsabläufe,
  • eignen sich Fertigkeiten für das Synchronturnen an zwei Geräten und für Partnerakrobatik und Pyramidenbau an,
  • vervollkommnen und erweitern ihr Können gymnastischer Elemente mit/ohne Handgerät oder Tanzschrittfolgen für Paare bzw. Gruppen oder Aerobicfolgen bzw.
  • vervollkommnen ihr Können grundlegender Kampftechniken für Judo oder Ringen.

Komplexes Anwenden:

Die Schüler

  • weisen grundlegende Spielfähigkeit in zwei Mannschaftsspielen unter vereinfachten Wettkampfbedingungen nach,
  • gestalten leichtathletische Mehrkämpfe unter Einbeziehung alternativer Materialien, Geräte und Bewegungsabläufe,
  • gestalten Übungen für Partnerakrobatik, Pyramidenbau und im Synchronturnen oder Übungsverbindungen an mindestens drei ausgewählten Turngeräten,
  • erlernen zeitgemäße Tanzformen oder Aerobicübungen oder anspruchsvolle gymnastische Übungsverbindungen ohne/mit Handgerät bzw.
  • führen schulspezifische Turnierformen in Judo oder Ringen durch.

Motorische Fähigkeiten:

Die Schüler

  • schulen ihre Koordination zunehmend differenziert in Verbindung mit der Entwicklung sportlichen Könnens in den einzelnen Lernbereichen,
  • entwickeln ihre aeroben Ausdauerfähigkeiten und ihre Kraftfähigkeiten bei besonderer Berücksichtigung der Rumpfmuskulatur weiter,
  • trainieren ihre Muskeln gesundheitsorientiert.

Wissen:

Die Schüler

  • erweitern ihre Kenntnisse zu den Bewegungsabläufen, zu grundlegenden Regeln sowie zu den wesentlichen Wirkungen des Sporttreibens in den einzelnen Lernbereichen,
  • vergleichen und bewerten die Entwicklung ausgewählter Handlungsfelder.

Schülertätigkeiten/Gesundheitsbewusstsein

Die Schüler

  • führen anspruchsvolle Schülertätigkeiten als Beauftragte, als Schieds- und Kampfrichter aus,
  • können zuverlässig helfen und sichern und bauen Übungsstätten selbstständig auf und ab,
  • qualifizieren sich bei besonderer Eignung zum Schülerübungsleiter und sind befähigt, in der Freizeit selbstständig zu üben und trainieren,
  • erfahren Zusammenhänge zwischen Sporttreiben und Wohlbefinden und erkennen Zusammenhänge zwischen Ernährung, Sporttreiben und Körpergewicht.

Werteorientierung:

Die Schüler

  • tragen zu sozialem Wohlbefinden bei, sie entwickeln und erhalten gemeinsam das sportliche Klima an der Schule,
  • erkennen die individuell sinnvollen Möglichkeiten des Sporttreibens zur Bereicherung der Freizeitgestaltung
  • beurteilen mediale Darstellung verschiedener Sportarten.

Lernbereiche Typ 1

Sportspiele (Zielschussspiele/Rückschlagspiele)

Vorbemerkungen

Im Lernbereich der Sportspiele steht die kontinuierliche Entwicklung der Spielfähigkeit im Vordergrund. Dabei ist von einer integrativen Sportspielvermittlung auszugehen, die über eine Ausbildung des allgemeinen Spielverständnisses zur Ausprägung einer speziellen Spielfähigkeit führt. Der sportspielübergreifenden Schulung von Basiselementen der Spielfähigkeit (Spielsituationen lösen, Ballkoordination verbessern, Ballfertigkeiten entwickeln) kommt dabei großes Gewicht zu.

Die Sportspiele lassen sich besonders unter den Perspektiven „Leistung“, „Kooperation und Wettbewerb“ sowie „Gesundheit“ thematisieren.

Basierend auf dem in der Grundschule erworbenen technisch-taktischen Bewegungskönnen mit Bällen beginnt die Vermittlung der Sportspiele (gegliedert nach Zielschuss- und Rückschlagspielen) in Klassenstufe 5.

Bis zur Klassenstufe 6 erwerben die Schüler grundlegende Fertigkeiten und Fähigkeiten in zwei Sportspielen.

Aus dem Lernbereich Sportspiele müssen bis zum Ende der Klassenstufe 10 mindestens zwei Mannschaftsspiele eingeführt werden.

Als Mannschaftsspiele gelten Handball, Basketball, Fußball, Hockey, Floorball und Volleyball.

Entsprechend der Bedingungen und Traditionen einer Schule ist die Ausbildung weiterer Sportspiele des Typs 1 (z. B. Eishockey) mit Genehmigung der Schulaufsichtsbehörde möglich.

Zielschussspiele Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben sportspielübergreifender und sportspielspezifischer Fertigkeiten

implizites Lernen durch Spielen

allgemeine Ballschule vertiefen

spielerisches Erlernen sportspielübergreifender Taktikbausteine (Ziel treffen, Ball zum Ziel bringen, Überzahl herausspielen, Zusammenspiel, Lücke erkennen, Gegnerbehinderung umgehen)

Erfahrungen mit dem Ball sammeln

elementare Ballfertigkeiten unter vielfältigen Anforderungen und Druckbedingungen (Zeit-, Präzisions-, Komplexitäts-, Organisations-, Variabilitäts- und Belastungsdruck)

koordinative Bewegungsabläufe von Mitspielern unter einfachen Bedingungen beobachten und beschreiben

Rollen, Kreisen, Jonglieren, Werfen/ Passen, Fangen und Stoppen mit unterschiedlichen Körperteilen, aus verschiedenen Ausgangsstellungen, mit veränderten Körperpositionen und Fortbewegungsarten

Grundtechniken erlernen

Technikmerkmale (deduktiv und induktiv) erarbeiten, vielseitige Organisationsformen wählen

Einzel-, Paar- und Gruppenübungen

frontales, an Stationen und freies Üben in abgegrenzten Räumen ohne, mit passivem, halbaktivem oder aktivem Gegner

Basketball:

beidhändiges Fangen, Druckpass, Bodenpass, Dribbling, Freilaufen/Decken, einfaches Fintieren, Zwei-Kontakt-Rhythmus, Sternschritt, Stopps, Sprungball, Positionswurf, Korbleger

Fußball:

Ballannahme, -abgabe, -führung, Freilaufen/Decken, einfaches Fintieren, Kopfballspiel, Innenseit- und Vollspannstoß

methodische Reihe: vom Stand zur Bewegung, Blick zunehmend vom Ball lösen, Fertigkeitsanforderungen in den Übungsabläufen steigern

Handball:

Passen/Fangen, Dribbling, Freilaufen/ Decken, einfaches Fintieren, Drei-Schritt-Rhythmus, Schlagwurf, Sprungwurf

methodische Reihe: vom Stand zur Bewegung

Blick zunehmend vom Ball lösen

Floorball, Hockey:

Griff- und Schlägerhaltung, Ballannahme, -abgabe, -führung, einfaches Fintieren, Torschuss

Fertigkeitsanforderungen in den Übungsabläufen steigern

Floorball: Spielen mit der Bande

Anwenden der grundlegenden sportspielspezifischen Fertigkeiten unter vereinfachten Wettkampfbedingungen

situationsorientiert miteinander und gegeneinander spielen

Spielfähigkeit mit zunehmender Ähnlichkeit zum Wettkampfspiel

Spiele, Spielformen unter erleichterten Bedingungen

Rückwärtsball, Nummernball, “Nicht-AngriffsPakt“ für Ballbesitzer, Spiel mit Neutralem, Spiele in Überzahl, Spiele mit Streifeneinteilung in Angriff und Abwehr, Minispielformen

Spielvarianten mit und ohne Konkurrenzverhalten

taktisches Verständnis entwickeln

Angriffsverhalten:

Freilaufen, den Mitspieler sehen und anspielen, Nutzen von Überzahlsituationen, Herausspielen von Zielschussmöglichkeiten

sportspieltypische Grundkonstellationen in Verbindung mit übergreifenden Taktikbausteinen vermitteln

Abwehrverhalten:

Gegenspieler decken, Zuspiellinien erkennen und Zuspiele unterbinden, Dribbling stören, Zielschuss verhindern

erfolgreiche Spielhandlungen als Motivation für Lösungsprobleme in den jeweiligen Spielsituationen sehen

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Grundformel für das Üben: Einfache Ballfertigkeiten, Vielfalt und verschiedene Druckbedingungen

Bewegungsaufgaben erfüllen

Übungen mit dem Ball

den Belastungsanforderungen im Spiel entsprechen

Einblick in sportspielbezogenes Wissen gewinnen

Spielfeldbedingungen mit und ohne Ball kennen lernen

mit dem Spielfeld vertraut sein

Spielfeldgröße und Spieleranzahl den Voraussetzungen der Spieler anpassen

Spielregeln in ihrer schulsportlichen Auslegung erlernen

vereinfachtes Regelwerk

gleichberechtigtes Spielen, gesonderte Punktwertung möglich, Fairplay einhalten

einfache Kampf- und Schiedsrichtertätigkeiten

Spielwelten kritisch begleiten lernen

Bezüge zum sportlichen Umfeld herstellen

Spielfähigkeit freizeitrelevant und gesundheitsorientiert anwenden

Spielen als sinnerfüllte Freizeitgestaltung erkennen und nutzen

sich mit Freunden gemeinsam sportlich betätigen und Sport zum Bedürfnis entwickeln

Spiele entsprechend den Rahmenbedingungen verändern

Abwandeln bekannter Spiele entsprechend den Spielbedingungen „vor der Haustür“

an Vergleichswettkämpfen der Schule teilnehmen und bei der Vorbereitung mitwirken

sich aktiv ins Schulleben einbringen

den Zusammenhang von spielsportlichen Aktivitäten und Gesundheit erkennen

Zielschussspiele Phase der Weiterführung Klassenstufen 7 bis 10

Festigen sportspielübergreifender und sportspielspezifischer Fertigkeiten

implizites Lernen im Spiel

allgemeine Ballschule vertiefen

spielerisches Verbessern sportspielübergreifender Taktikbausteine (Ziel treffen, Ball zum Ziel bringen, Überzahl herausspielen, Zusammenspiel, Lücke erkennen, Gegnerbehinderung umgehen)

bereits beherrschte Ballfertigkeiten mit vielfältigen Anforderungen und verschiedenen Druckbedingungen (Zeit-, Präzisions-, Komplexitäts-, Organisations-, Variabilitäts- und Belastungsdruck) üben

Erfahrungen mit dem Spielgerät erweitern, mit dem Spielgerät gekonnt umgehen 

Grundtechniken für das Handeln im Spiel ausbilden

variantenreiche Durchführung unter Nutzung vielseitiger Organisationsformen

Basketball dazu: Dribbling mit Tempo- und Rhythmuswechsel, Finten, Sprungwurf, Rebound

Grundtechniken in der Bewegung ausführen, Blick vom Ball lösen

Fußball dazu: Ballannahme, -abgabe flacher und hoher Bälle mit der Innen- und Außenseite des Fußes (des starken Beines), Ballführung im Slalom, Finten

Handball dazu: indirektes Zuspiel, Slalomdribbling mit Handwechsel, Finten, Schlagwurf aus der Bewegung, Hüftwurf

Wurfschulung auf vorgegebene Ziele, Zielflächen oder auf Tore

ohne, mit passivem oder aktivem Gegner

Floorball, Hockey dazu: weitere Schuss- und Passtechniken Strafecke (Hockey)

Übungsabläufe inhaltlich ausbauen

Wirkung von Kräften, Zusammenhang Kraft-Masse, Trägheit und Drehbewegung

Anwenden der sportspielspezifischen Fertigkeiten unter wettkampfnahen Bedingungen

Spiele, Spielformen durch Wettkampfcharakter geprägt, Parteiball in allen Variationen

miteinander und gegeneinander spielen

komplexe Übungsformen 3:1; 3:2; 3:3 auf ein Tor bzw. einen Korb

taktisches Verständnis ausbauen

4:4 Reaktionsspiel

Angriffsverhalten:

Freilaufen/Anbieten, einfache Positionswechsel vollziehen, den Mitspieler im richtigen Moment anspielen, Überzahl-, Gleichzahlsituationen bewusst zum Herausspielen von Zielschussmöglichkeiten nutzen, mannschaftsdienliches Zusammenspiel ausprägen, Positionsangriff

Spielen in Leistungsgruppen

individuelle Handlungsbereitschaft zeigen

Handlungsfähigkeit bei gruppen- und mannschaftstaktischen Anforderungen nachweisen

Standards ausführen

Abwehrverhalten:

Gegenspieler decken, Zuspiellinien unterbinden, Dribbling stören, Zielschuss verhindern, Manndeckung ab Mittellinie, ab Freiwurflinie/Drei-Punkte-Linie, Zonendeckung

Spiele, Spielformen in der Abwehr 1:1; 2:1; 3:2

einfache Formen des Übernehmens und Übergebens von Angriffsspielern schulen, von Mann- zur Raumdeckung übergehen

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Belastungs- und Druckanforderungen im Spiel oder Spielformen aufzeigen

azyklische Spielausdauer

motorische Leistungsfähigkeit für das Spiel bzw. für Spielhandlungen ausbilden

Kennen sportspielbezogener Sachverhalte

das Spielfeld nutzen

vorhandenen Spielraum für Aktionen erkennen

Regelkenntnisse erweitern 

Regeln zunehmend selbstständig vereinbaren

Kampf- und Schiedsrichtertätigkeiten

Regelanpassung

gemeinsam entwickelte sportliche und soziale Regeln respektieren

Reflexion der Sportspiele auf das gesellschaftliche Leben

historische Entwicklung ausgewählter Sportspiele

Spielfähigkeit freizeitrelevant und gesundheitsorientiert anwenden

Spielturniere an der Schule mitorganisieren, unterstützen und bei der Auswertung helfen

das sportliche Klima an der Schule mitbestimmen und nach außen tragen

Beachfußball, Beachhandball, Streetball

Sporttreiben als Bereicherung der Freizeit erleben

Teilnahme an außerunterrichtlichen Wettkämpfen

Spiele mit den freizeitlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten in Einklang bringen

sportliche Aktivitäten in Schule und Freizeit unter dem Gesundheitsaspekt bewerten

Rückschlagspiele Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben sportspielübergreifender und sportspielspezifischer Fertigkeiten

variantenreicher Umgang mit unterschiedlichen Bällen und Spielgeräten

allgemeine Ballschule vertiefen

Organisationsform verändern, Anforderungen steigern

Erfahrungen mit dem Spielgerät sammeln

individuell, paarweise und in der Gruppe üben, mit und ohne Einbeziehung des Schlägers/des Netzes

Schwierigkeitsgrad steigern

Volleyball:

Gewöhnungsübungen mit Ball 

Badminton, Tischtennis, Tennis:

Gewöhnungsübungen mit Schläger und Ball

Grundtechniken erlernen

Prinzip „Üben lassen“

Volleyball:

oberes und unteres Zuspiel, Aufgaben von unten, Angriffszuspiel

oberes Zuspiel favorisieren

Spielformen Ball über die Leine in vielfältigen Formen, Minivolleyball, Volleyball mit Zwischenspiel

Badminton:

Universalgriff, Schritttechniken (Nachstell-, Ausfallschritte), Vorhand- und Rückhandschläge (Überkopf- bzw. Unterhandschläge, Netzstoppbälle ), kurzer und hoher Aufschlag 

Spielformen: Schattenbadminton, Chinesisch, Treibball

Aufschlagvarianten

Tischtennis:

Grund- und Bereitschaftsstellung, Schlägerhaltung, Vorhand- und Rückhandschläge, Vorhand- und Rückhandaufschlag

Ausführung mit Unterschnitt (Schupfen) sowie Oberschnitt (Angriffsschlag)

Schupfen für Anfänger leichter

Tennis:

Grifftechnik, Vorhand- und Rückhandgrundschlag, Unterhandaufschlag (indirekt, direkt)

Griffwechseltechnik erlernen

nach trefforientierter Methode

Anwenden der grundlegenden sportspielspezifischen Fertigkeiten unter vereinfachten Wettkampfbedingungen

entsprechende Spielauswahl treffen

situationsorientiert miteinander und gegeneinander spielen

Kreuzball, Aufschlagspiel, Ansagespiel, Tischtennisplattenspiel

Spiele; Spielformen unter erleichterten Bedingungen

Kooperation und Wettbewerb

taktisches Verständnis entwickeln

sich Spielfähigkeit unter grundlegenden taktischen Anforderungen aneignen

individual-, gruppen-, mannschaftstaktische Handlungsfähigkeit erarbeiten

Standards erlernen

Angriff:

Zusammenspiel, laufbereit sein, sich am Gegner und zum Ball orientieren, Vorteil herausspielen und nutzen, die Lücke erkennen und den Ball versuchen zu platzieren

Abwehr:

 

durch Gegnerbeobachtung die Abwehrposition vorweg nehmen, Zuspielrichtung und -weite des Balles einschätzen, agieren und auf das gegnerische Spiel reagieren

Gegner studieren und dessen individuelle Schwächen ausnutzen

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

besonders ballbezogene Übungsformen zur Fähigkeits- und Fertigkeitsentwicklung einsetzen

motorische Leistungsvoraussetzungen entwickeln

Einblick in sportspielbezogenes Wissen gewinnen

mit dem Spielfeld vertraut sein

Linienläufe mit und ohne Ball auf Markierungen des Spielfeldes

Spielregeln in ihrer schulsportlichen Auslegung erlernen

Laufübungen am und unter dem Netz bzw. um den Tisch

Spielwelten kritisch begleiten

Spielfähigkeit freizeitrelevant und gesundheitsorientiert anwenden

Rückschlagspiele Phase der Weiterführung Klassenstufen 7 bis 10

Festigen sportspielübergreifender und sportspielspezifischer Fertigkeiten

bekannte Übungsformen mit verschiedenen Bällen wiederholen und erschweren, präziser ausführen

Technikbausteine umsetzen und koppeln

allgemeine Ballschule vertiefen

Erfahrungen mit dem Spielgerät erweitern, mit dem Spielgerät gekonnt umgehen

bekannte Grundtechniken weiterentwickeln und neue einführen

vielseitige Übungsformen

Organisationsformen variabel gestalten, Schwierigkeitsgrad erhöhen

Bewegungs- und Sinneserfahrungen sammeln

Grundtechniken mit Zusatzübungen ausführen

Volleyball, dazu: diagonaler Angriffsschlag, Block, Aufgaben differenziert von oben

vielseitige Übungs- und Spielformen durchführen, Volleyball mit Zwischenspiel, Sitzball, Baggertennis

komplexe Übungsverbindungen (2:2, 2:1)

Badminton, dazu: Lauftechnik aus ZP in alle Positionen (1 bis 6), Nachstellschritt mit Umsprung, Stemmschrit

Schlagflussübungen lang-lang, kurz-kurz u. ä.

Dänischdoppel, Einzel „Englisch“, Spielformen auf dem Halbfeld

Tischtennis, dazu: Vorhand- und Rückhandaufschläge direkt, gerade, parallel und diagonal, Aufschläge mit Oberschnitt, Schupfen Vorhand, Rückhand, gerade und diagonal auf Ziele, mit Unterschnitt, Oberschnitt (Vorhand, Rückhand)

Schlagflussübungen, Spielen kurzer und langer Bälle im Wechsel

Tennis, dazu: Aufschlag Slice, Flugschlag Vorhand und Rückhand, Lob, Stopp, Vorhand Drive, Lauftechniken: Seitstell-, Kreuz- und Ausfallschritte, Rutschen, Schrittkombinationen

Schlagflussübungen, Spielen kurzer und langer Bälle im Wechsel

Vorhand, Rückhand vervollkommnen

Doppel kurz-lang, Korridorball, Golfspiel

Anwenden der sportspielspezifischen Fertigkeiten unter wettkampfnahen Bedingungen 

miteinander und gegeneinander spielen

Spiel (4:4 bis 6:6)

Spielformen und Spiele unter wettkampfnahen Bedingungen

Volleyball:

Einhalten der Aktionsräume, Stellungsspiel, Rotationsprinzip, Angriffszuspiel/Angriffsschlag

taktisches Verständnis ausbauen Angriff:

Einzel- und Zusammenspiel, aus der Stellung im Spielfeld, aus dem Aktionsraum, zum Tisch agieren, sich bei Schritt- und Laufbewegungen am Gegner und Ball orientieren, Lücken und Vorteil, Schwächen und Stärken situationsbezogen erkennen 

Badminton, Tennis, Tischtennis:

Einzelspiel vorrangig, Doppelspiel ergänzend

Schlagvariabilität 

Abwehr:

Gegner- und Ballbeobachtung, die richtige Abwehrposition vorwegnehmen

Volleyball:

Feldabwehr bzw. Blocken/Abwehr am Netz (mit Zweierriegel und Zuspieler am Netz)

von der Abwehrhandlung zur erfolgreichen Angriffshandlung

Kontern im Badminton, Tischtennis, Tennis:

Abblocken/Stoppen des Balles mit Vor- und Rückhand, Abdecken der Spielfläche/des Spielfeldes (Stellungsspiel), Schnittwechsel, Drallvarianten, Drallarten

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Bewegungsaufgaben kombinieren Laufen, Springen, Schlagen

Wirkung des Sporttreibens auf den menschlichen Organismus 

den gesteigerten Anforderungen und Belastungen im Spiel gerecht werden

Kennen sportspielbezogener Sachverhalte 

Spielfähigkeit freizeitrelevant und gesundheitsorientiert anwenden

Spiele mit den freizeitlichen Möglichkeiten und Gegebenheiten in Einklang bringen

Beachvolleyball, Frisbee, Beachball

Leichtathletik (LA)

Vorbemerkungen

Handlungsfähigkeit im Lernbereich Leichtathletik bedeutet, die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten und leichtathletischen Fertigkeiten, alters- und geschlechtsadäquat zu entwickeln. Prioritäten der Fähigkeitsentwicklung liegen besonders in der Verbesserung der Laufschnelligkeit und Laufausdauer sowie der Wurf- und Sprungkraft. Der Idee der Leichtathletik „Schneller, Weiter, Höher, Ausdauernder“ wird dadurch schulgemäß Rechnung getragen. Perspektiven, wie Gesundheit, Leistung und Kooperation/ Wettbewerb werden besonders angesprochen.

Durch einen vielfältigen, interessanten und leistungsorientierten Unterricht, der vorrangig im Freien stattfinden soll, trägt die Leichtathletik zur gegenwartsbezogenen, gesundheitsorientierten Entwicklung sportlicher Handlungs- und Leistungsfähigkeit bei. Einen besonderen Stellenwert nimmt die Kreativität der Schüler in Bezug auf das selbstständige Üben ein, insbesondere beim Zusammenstellen von Übungsaufgaben in der Gruppe und beim gemeinsamen Organisieren von Wettkämpfen.

Es sind bewusst individuelle körperlich- sportliche Leistungsgrenzen aufzuzeigen. Dabei sind Grenzerfahrungen sowie Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse zu verarbeiten. Besondere Aufmerksamkeit ist auf den Wechsel von Belastung und Erholung, von Anspannung und Entspannung zu richten.

Die Entwicklung methodischer Kompetenzen für das selbstständige Üben unter besonderer Berücksichtigung der Ausdauer ist ein übergreifendes Anliegen. Eine weitere Funktion der Anwendungsorientierung dieser Sportart nehmen die individuell erlebten traditionellen Schulsportfeste mit leichtathletischen Mehrkämpfen ein.

In der Phase der Einführung (Klassenstufen 5 – 6) liegt der Schwerpunkt im Kennen lernen grundlegender leichtathletischer Disziplinen. Hierbei sind Vielfalt an Körperübungen, Spielen, Wettbewerben, das Erlernen vereinfachter Techniken, sowie die Ermittlung des Leistungsfortschritts infolge Übung/Training bedeutsam.

In der Phase der Weiterführung (Klassenstufen 7 – 10) sollen auch andere leichtathletische Disziplinen, die Neues bieten, wie Stab-Springen, Hürdenläufe, Mehrfachsprünge, experimentelles Weitwerfen, Beachtung finden. Das schließt ein vertiefendes, anderes Befassen mit dem bisher Gelernten ein.

In der Wurf- und Stoßausbildung müssen besondere Sicherheitsaspekte ihre Berücksichtigung finden.

Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben von leichtathletischen Fertigkeiten

schnelles Laufen, Reagieren und Beschleunigen entwickeln

Lauftechnik, optische und akustische Startsignale

Sprintläufe, Starttechniken: Hoch- und Tiefstart

Einsatz von Apps zur Zeitmessung bzw. Technikkorrektur

Tempo-, Steigerungsläufe, Sprintspiele

Staffelläufe

fliegender Wechsel, Außenwechsel

Umlaufstaffeln, Rundenstaffeln

Hindernisläufe

Überwinden verschiedener Hindernisse, variable Höhen und Abstände

Rhythmuswechsel

Leistungsläufe bis 75 m

persönliche Bestleistung und Leistungsfortschritt ermitteln

Weitsprungtechnik vervollkommnen

Sprunglauf, Steig-, Ziel-, Tiefsprünge, Hoch-Weitsprung, Sprungparcours entwerfen, Sprunghilfen nutzen

leistungsstarke Schüler: Schrittweitsprung

Absprung aus der Zone und vom Balken

persönliche Bestleistung und Leistungsfortschritt ermitteln

verschiedene Sprungformen

Anlauflänge und -tempo variieren, Anlaufgenauigkeit, raumgreifende Landung

Leistungssprünge mit individueller Anlaufgestaltung

Hochsprungtechnik vervollkommnen

ausgewählte Sprungtechniken erproben

Fantasiesprünge

Anlauf geradlinig, schräg oder bogenförmig

zweckmäßige Landung

Schersprungtechnik

verschiedene Hilfsmittel zur Höhenorientierung einsetzen (Gummiband, Zacharias-Latte, gepolsterte Sprunglatte)

leistungsstarke Schüler: Flop

Leistungssprünge aus rhythmischem Anlauf

persönliche Bestleistung, relative Sprunghöhe und Leistungsfortschritt ermitteln

Wurftechnik vervollkommnen

Wurfspiele durchführen

Weitwerfen mit unterschiedlichen Geräten

Bälle, Tetrapoden, Wurfstäbe

Werfen auf verschiedene Ziele

Weitenorientierungen einsetzen

Schlagwurftechnik, 3-Schritt-Rhythmus

Leistungswürfe

persönliche Bestleistung und Leistungsfortschritt ermitteln

Anwenden leichtathletischer Fertigkeiten

leichtathletisches Leisten spielerisch erleben lassen

Kleine Spiele, Laufspiele, Ballspiele, Orientierungsläufe

verschiedene Übungs- und Spielformen zur Verbesserung der Laufausdauer, Schnelligkeit, Sprung- und Wurfkraft

Mehrkämpfe: Dreikampf/Vierkampf (Sprintlauf, Wurf, Sprung, Ausdauerlauf)

Schulmeisterschaften in einzelnen Disziplinen

Wahlmöglichkeiten schaffen

Mehrkampfleistung erbringen

persönliche Bestleistungen und Leistungsfortschritte ermitteln, Streichergebnisse einräumen

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Starts, Antritte, horizontale und vertikale Sprünge, Werfen und Stoßen mit Medizinbällen, Stretching

übungsbegleitend schulen

Grundlagenausdauer favorisieren

Läufe nach Zeit- und Streckenvorgabe

allgemeine Fähigkeitstests durchführen

Sprungtests, Linienläufe

Einblick gewinnen in grundlegende Vorgänge des Lernens, Übens und Trainierens 

Regeln der Erwärmung

Wechsel von Belastung und Erholung erfahren

Ermitteln der körperlichen Belastung (Pulsmessung)

leichtathletische Regeln beachten und selbst aufstellen

Messen von Zeiten und Weiten, gültige und ungültige Versuche erkennen

Schulrekorde führen

Beurteilen der Werte und Wirkungen des Freizeitsports

Ausdauer im Freien schulen

3:3 Atem-Schritt-Rhythmus 

Lauftreffs

gesundheitsfördernde Wirkung des Ausdauerlaufs erkennen

Regelmäßigkeit und Mindestumfänge für Freizeitdauerlauf beachten

Cross-Strecken anlegen

Teilnahme an Laufveranstaltungen

Schulcross, Stundenlauf, „Schülermarathon“

körperliche Belastungsgrenzen erfahren

Phase der Weiterführung Klassenstufen 7 bis 10

Festigen von leichtathletischen Fertigkeiten mit neuer Akzentuierung

Schnelligkeit im Kurzstreckenbereich schulen

Tiefstart

enge und weite Startstellung

fliegende Sprints, Tempowechsel- und Steigerungsläufe

Körperexperimente, verschiedene Körperhaltungen erproben

Staffelläufe

Stabübergabe, Wechselbereiche, Wettbewerbe

Hürdenläufe

Lauf über unterschiedliche Hindernisse im 3-er oder 5-er Rhythmus

Leistungsläufe über unterschiedliche Kurzstrecken

Wahlmöglichkeiten schaffen, Läufe bis 400 m

Weitspringen mit anderer Akzentuierung

Drei-Springen

Mehrfachsprünge mit Sprunghilfen, Dreier-Sprungläufe, Dreierhop, Dreisprung

Stab-Springen

Hexenritt, Grabensprung, Stabweitsprung

Leistungssprünge vom Balken

Schrittweitsprung

Anlaufgestaltung 11-20 Schritte, raumgreifende Landung, Sprunghilfen einsetzen

Wirken von Kräften

Hochsprungtechniken probieren und auswählen

Technikvervollkommnung, verlängerten Anlauf einsetzen, Absprunghilfen nutzen

Leistungssteigerung bei selbstgewählter Technik erfahren

Risikobereitschaft, Sicherheitsaspekte beachten

verschiedene Hilfsmittel zur Höhenorientierung

Flop

Sprungtechnik favorisieren und für Leistungssprünge nutzen

mit Weitwerfen und Schleuderwerfen experimentieren 

Wurfgeräte selbst gestalten, Ziel- oder Zielweitwürfe durchführen

Wurfstäbe, Bälle und Speere einsetzen

3-Schritt-Rhythmus

Wurfringe, Fahrradmantel, Reifen, Schleuderball

frontal oder mit 4/4 bzw. 6/4 Drehung

Frisbee, Bumerang

Schlagwurftechnik beim Weitwerfen mit Ball/langen Wurfgeräten aus verlängertem Anlauf

Drehwurftechnik beim Schleuderwerfen mit Schleuderball oder anderen Geräten

Weitstoßen erlernen

Sicherheitsaspekte beachten

Stoßen aus verschiedenen Ausgangsstellungen mit unterschiedlichen Geräten

Standstöße aus der Seitauslage, aus leichter Verwringung

aus dem seit- oder rückwärtigen Angehen

Stoßen mit Kugeln aus wählbarer Vorbeschleunigung

Anwenden leichtathletischer Fertigkeiten

Thematisieren leichtathletischer Inhalte – ein Gerät, eine Fähigkeit, ein Raum wird zum Mittelpunkt der Stunde

Stäbe, Rhythmusfähigkeit, Schulgelände, Wald

alternative Wettbewerbsformen und Mehrkämpfe kreieren

Blitzmehrkampf unter Berücksichtigung der neuen, anderen Disziplinen

Teammehrkämpfe

Kopplung mit anderen Lernbereichen (Duathlon, Triathlon)

Vierkampf (Sprintlauf, Ausdauerlauf, Wurf/Stoß, Sprung) durchführen

Wahlmehrkämpfe

persönliche Bestleistungen und Leistungsfortschritte ermitteln, Leistungssteigerung erfahren

Bundesjugendspiele

Digitale Auswertungsprogramme

Leistungskontrollen wettkampfnah durchführen

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Grundlagenausdauer verstärkt entwickeln Zeitläufe

Belastung unter der anaeroben Schwelle

eine Fitnessbasis schaffen und erhalten

Übungsvielfalt, hohe Quantität

Sprint-ABC

Reaktionsübungen

Beschleunigungsläufe

Sprung-, Wurf- und Stoßübungen

Fähigkeitstests durchführen

Anwenden von Grundregeln des Lernens, Übens und Trainierens

Grundsätze für das selbstständige Üben und Trainieren ableiten

Umgang mit Pulsuhr

Grundsätze und Regeln der Kampfrichtertätigkeit beachten

selbstständiges Messen von Zeiten und Weiten

Bewegungserleben und Körpererfahrung beschreiben

Einsatz von Video- und Fototechnik

eigene Videos erarbeiten

Gestalten von schul- und freizeitorientierten Sportaktivitäten unter Beachtung der Gesundheitsförderung 

Umkehrläufe nach Zeit und Strecke, Zeitschätz- und Zeitgenauigkeitsläufe

auf höhere Umfänge orientieren: Lauftreffs, Schulcross, Stundenlauf, „Schülermarathon“

Werfermeeting, Abendsportfeste

Temporegulierung, Standardstrecken festlegen

„Olympische Spiele“ der Antike

die Differenz zwischen gesundheitsorientiertem und wettkampfbezogenem Laufen thematisieren

Freizeitdauerlauf

neue Wettbewerbsformen

aktuelle freizeitsportliche Trends mit der Leichtathletik verknüpfen

Mountainbike mit Lauf/Crosslauf, Inline-Skating oder Schwimmen mit Lauf 

körperliche Belastungsgrenzen erfahren

Projekte zur Erkundung des individuellen Grenzbereichs durchführen

Turnen (TU)

Vorbemerkungen

Handlungsfähigkeit im Turnen bedeutet motorische Fertigkeiten, wie Schwingen, Stützen, Springen, Rollen, Drehen/Überschlagen und Balancieren, an verschiedenartigen Geräten kennen zu lernen und zunehmend zu beherrschen.

Zur Vorbereitung und Unterstützung eignet sich der Lernbereich Typ 2 Fitness.

Das Turnen bietet große Möglichkeiten für die Realisierung eines mehrperspektivischen Unterrichts. Im Vordergrund stehen dabei vor allem die Perspektiven Kooperation (Helfen und Sichern), Körpererfahrung (Spannung/Entspannung), Gestaltung (Präsentation von Übungsverbindungen) und Wagnis (akrobatische Elemente und Pyramiden).

Die Spezifik des Lernbereichs Turnen ergibt sich aus den unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten (Geräte, Elemente, Übungsverbindungen). Turnerische Fertigkeiten stehen im Mittelpunkt, wobei Elemente und Übungsverbindungenden den Schwerpunkt bilden und Formen des Synchronturnens und der Akrobatik in der Phase der Vertiefung dominieren.

Durch verstärktes Achten auf Sicherheit und gegenseitige Hilfeleistung wird Unfällen vorgebeugt. Bei der Festlegung von Geräteabmessungen sind Konstitution und Leistungsvoraussetzung des Schülers zu berücksichtigen.

Der Einsatz von digitalen Medien zur Analyse, zum Reflektieren und Korrigieren bietet großes Potenzial für die Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstsicherheit.

Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben von Bewegungsabläufen und Elementen

elementare motorische Fertigkeiten variieren 

Variieren von Bewegungsausführung (Richtung, Tempo, Krafteinsatz) und Übungsbedingungen (Höhe der Geräte, Handgeräte einbeziehen)

Rollen/Drehen

Schwingen/Stützen

Springen

Balancieren

Helfen und Sichern erlernen und zunehmend selbstständig durchführen

sich gegenseitig korrigieren

Angst abbauen, Selbstsicherheit steigern

Elemente an verschiedenen Geräten turnen und verbinden

Wahlmöglichkeiten schaffen (Gerät, Element) Leistungsvoraussetzungen (Konstitution, Hebelverhältnisse) beachten

Variation der Ausgangs- und Endstellung

Boden:

Rollen, Drehungen, Stände, Schritte, Sprünge, Überschläge

Rollen vorwärts, rückwärts, seitwärts - auch in Folgen, Liegestützvarianten, Kopfstand, Schwingen in den flüchtigen Handstand und Abrollen, Handstütz-Überschlag seitwärts

Sprung:

Abspringen von verschiedenen Absprunghilfen, Sprungvarianten

Bock, Doppelbock, Kasten, Pferd

Dreh-Sprunghocke, Sprunggrätsche, Sprunghocke

Reck/Stufenbarren:

Turnen im Hang, Spreizübungen, Auf-, Um-, Abschwünge, Auf- und Abgänge

Turnen im Hang besonders für stützschwächere Schüler

für leistungsstärkere Schüler Knie- und Hüft-Umschwung, Varianten mit Griffwechsel

Hüft-Abzug, Knie-Abschwung, Knie-Aufschwung, Felgunterschwung

Barren:

Turnen im Hang, Sitzformen, Spreizübungen, Rollen, Schwingen im Stütz, Auf- und Abgänge

Kehre, Wende, Flanke, Rolle vorwärts, Oberarmstand

Balken:

Schritte/Schrittkombinationen, Stände, Drehungen, Sprünge, Auf- und Abgänge, Armbewegungen variieren

Spielfeldlinien, umgedrehte Turnbänke, Sprungbrett nutzen

Nachstellschritte, Wechselsprünge, Sohlen- und Ballenstände, Kniewaage

Koordination von Arm- und Beinbewegungen, Balancieren 

Zusatzübungen für übungsfreie Zeit einplanen

Anwenden von Übungsgut und Gestalten von Übungsverbindungen

vielfältige einfache Turnelemente berücksichtigen

gymnastische Elemente einbeziehen 

Leistungsdifferenzierung, Leistungspräsentation

Schüler in Bewertung mit einbeziehen

Kritik und Selbstkritik

individuelles Leistungsvermögen ausschöpfen und kreativ umsetzen

Übungsverbindungen an mindestens zwei Geräten

an Boden/Barren/Balken mindestens sechs verschiedene Elemente, an Stufenbarren/Reck mindestens vier verschiedene Elemente

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

an unterschiedlichen Geräten, Gerätekombinationen, Gerätelandschaften, Parcours

Kraftausdauer entwickeln

Hangkraft, Stützkraft, Rumpfkraft, Sprungkraft 

Zieh- und Schiebekämpfe

Kreisbetrieb, Wechsel großer Muskelgruppen

Hindernisturnen

einfache Übungsprogramme mit/ohne Geräte

Beweglichkeit schulen

Verbindung von Kräftigung und Dehnung 

Stretching

Körperwahrnehmung, Yoga

Haltungsschulung

Kennen theoretischer Grundlagen des Turnens

Lösungswege für verschiedene Bewegungsaufgaben erfassen

deduktiv und induktiv vorgehen

Videoaufnahmen

Geräte- und Übungsbezeichnungen verstehen

Sichern und Helfen

Verantwortungsbewusstsein entwickeln

Standpunkt zum Gerät

Griffarten

bewegungsunterstützende Hilfe

Freizeitorientiertes Anwenden erworbener Fertigkeiten

Schulfeste/Projekte

Wettkämpfe

sich präsentieren und dabei selbst kreativ sein

turnerische Fertigkeiten für andere Sportarten und Lebensbereiche nutzen

Phase der Weiterführung (Klassenstufen 7 bis 10)

Festigen bereits erlernter Bewegungsabläufe mit neuer Akzentuierung

Elemente variabel turnen und weiterentwickeln

Elementeangebot erweitern

Faszination des Springens mit unterschiedlichen Absprunghilfen erleben

Sprungbretter, Minitramp, Trampolin

rhythmische Sprungreihen

Gruppenspringen im Strom

Gestalten von Übungsverbindungen und Partnerakrobatik/Pyramidenbau

das Turnen von individuellen Übungsverbindungen ist möglich

Übungsverbindungen im Synchronturnen durchführen

synchron/asynchron

Musikbegleitung

Blickkontakt, begleitendes Sprechen

Partner, Übungsgut, Gerät selbst auswählen

Gleichzeitigkeit und Gleichmaß

Übungsverbindungen an mindestens zwei Geräten

Partnerakrobatik und Pyramidenbau entwickeln

Bankstellung, Rückenlage, Griffarten

auf Sicherheit achten und gegenseitig helfen

Fotos und Videoaufnahmen

Vertrauens- und Kooperationsspiele

Balanciertechniken

Basistechniken

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Barrenhasche

selbsterstellte Hindernisstrecken

Stütz-, Armzug-, Rumpf- und Beinkraft schulen

Haltung beachten

Beweglichkeit schulen

Kennen theoretischer Grundlagen des Synchronturnens, der Partnerakrobatik und des Pyramidenbaus

kooperativ Übungen zusammenstellen

Risiken abwägen

gesundheitliche Gefährdungen erkennen

Gestalten von gemeinsamen Aktivitäten

Musikauswahl

Präsentation bei Schulfesten und Projekten

Übungen im und außerhalb des Unterrichts darbieten

Gymnastik/Aerobic/Tanz (G/A/T)

Vorbemerkungen

Die Handlungsfähigkeit im Lernbereich Gymnastik/Aerobic/Tanz bedeutet, den Körper als Ausdrucksmittel in Verbindung mit rhythmisch-musikalischer Gestaltung wahrzunehmen. Gymnastische, tänzerische und darstellende Bewegungsformen ermöglichen vielfältige Ausdrucksweisen. Die wichtigsten Perspektiven sind dabei Gesundheit, Kooperation und Gestaltung.

Beim Lösen von Improvisations- und Gestaltungsaufgaben wird die Freude an der Bewegung, Kreativität und Fantasie angeregt. Mit Musikbeispielen werden sportartspezifische Fertigkeiten mit/ohne Handgerät erlernt und variiert. Das freudvolle ästhetische Bewegen, einzeln, paarweise oder in Gruppen, ist wichtiger als die Bewegungsperfektion.

Die Entwicklung in der Aerobic ist so vielfältig, dass sie gleichberechtigt mit Gymnastik oder Tanz unterrichtet werden kann. Modernisierung und im Trend liegende Formen der Aerobic (Stepaerobic, Danceaerobic) sowie die Mitbestimmung der Schüler eröffnen große Gestaltungsmöglichkeiten. Eine entsprechende Auswahl trifft die Fachkonferenz.

Körperhaltung und -bewegung sind Ausdruck der Persönlichkeit. Eine selbstkritische Wertung diesbezüglich wird entwickelt. Konditionelle und koordinative Fähigkeiten, sowie Anspannungs- und Entspannungsübungen tragen zur Gesundheitserziehung bei. Aufgrund der Altersspezifik, ist in der Phase der Einführung (Klassenstufe 5-6) die Beweglichkeit verstärkt zu entwickeln. Mit zunehmendem Schulalter gewinnen Kreativität und Gestaltung an Bedeutung. Die Ziele und Lerninhalte werden grundlegend und darauf aufbauend unterrichtet und gefestigt.

Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben grundlegender gymnastischer/ tänzerischer Fertigkeiten und Grundlagen der Aerobic

Rhythmusgefühl, Bewegung und Bewegungsfolgen

begrenzte Freiräume für Bewegungsfantasie und Kreativität geben

Handgeräte: Ball, Reifen, Seil, Keulen

Handgerätetechnik: Schwünge, Fangen/Werfen, Prellen, Rollen, Durchschlagen, Schlagen 

Gymnastik: Grundfertigkeiten der Köpertechnik/Handgerätetechnik ausbilden

Körpertechnik: Schrittarten, Sprünge, Stände, Drehungen

Technik eines Handgerätes

Aerobic: Grundschritte des Aerobic erlernen

Grundhaltung, Abrolltechnik der Füße beachten

beidseitig

Gelenke nicht überstrecken

vor- und rückwärts

High und Low-Impactschritte

Tanz: einfache Tanzfolgen erlernen

Polka, Menuett, Diskotänze

Grundschritte

Hip-Hop, Techno, Jazz-Dance, Modern Dance

Anwenden der erlernten Fertigkeiten

Gymnastik: Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers erfahren

Einzel-, Partner-, Gruppenübungen

Wirkung der Musik nutzen

Mitbestimmung der Schüler bei Musikauswahl

Umgang mit Handgeräten/Materialen 

Tücher, Softbälle, Hüte

Bewegungen am Ort, im Raum, nach Rhythmen

synchron, asynchron, Schattenbewegungen

kreativer Umgang mit Aufstellungsformen

Aerobic: einfache Aerobicfolgen ausbilden

Arm- und Beinbewegungen

Grundschritte mit Armbewegungen

koordinieren und dem Rhythmus anpassen 

von Grundschritten zu zusammengesetzten Bewegungsformen (kleine Choreografien)

Mixed-Impactübungen

Tanz: einfache Tanzfolgen erarbeiten

Beobachtungsaufgaben stellen

Bewertungsaufgaben, Korrekturverhalten

pantomimische Versuche

rhythmusangepasste Bewegungen

Einhaltung der Reihenfolge

Körpersprache

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Übungsabfolgen mit gesteigerten Tempo wiederholen

Rope-Skipping, Seilkombinationen

Physioband

Stände

veränderte Raumwege

Erfahren von Belastung, Rhythmus und Atmung

Spannung, Entspannung

Elemente der Rückenschule/Yoga einbeziehen

Sinneswahrnehmung bewusst schulen, Tasten, Hören, Sehen,

Roboterspiel

Ausdauer und Kraftausdauer durch Tänze und Aerobicfolgen entwickeln

Beweglichkeit, Dehnung schulen

koordinative Fähigkeiten erweitern

Körperwahrnehmung schulen

Körperhaltung

Reizempfindung

Einblick in einfache Fachtermini und Gestaltungsmöglichkeiten gewinnen

Fachsprache nutzen

Aerobicgrundschritte/Tanzschritte

Gestaltungsmöglichkeiten erfassen

Aufstellungsformen und Ordnungsformen

Kreis, Block, Reihe, Pyramide, Gasse

Klasse, Gruppe, Paare, Einzel

Tempo, Rhythmus

Gymnastik/Aerobic/Tanz freizeitrelevant anwenden

gymnastische Übungen als Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit durchführen

Funktionsgymnastik, Stretching, Atemübung

Gruppenübung/Showtanz für Schulfeste

Musik und Tanz als Motivation nutzen

Fächerverbindender Unterricht

Phase der Weiterführung Klassenstufen 7 bis 10

Festigen gymnastischer/tänzerischer Fertigkeiten und Aerobicformen

traditionelle Handgeräte und alternative Materialien (Tuch, Hut, Schirm)

Gymnastik:

Köpertechnik/Handgerätetechnik erweitern

gerätespezifische Elemente: Reifen/Zwirbeln, Band/Spiralen, Schlangen

Freiräume für Bewegungsfantasie und Kreativität bieten Fantasie

Bewegungen und Rhythmus koordinieren

Körpertechnik: Bodentechniken

Technik eines Handgerätes

Aerobic:

bekannte Grundschritte erweitern

Mixed-Impact

Step Aerobic, Hip-Hop

Dance Aerobic

Aerobic mit kraftsportlichen Elementen

vor-/rückwärts

beidseitig

mit Drehung

Armbewegung

Tanz:

Grundschritte ausgewählter Tänze kombinieren

nationale, internationale Tänze, historische Tänze, Modern Dance, Jazzdance

Tanzfolgen

Umfang und Tempo

Anwenden der erlernten Fertigkeiten

Gymnastik:

Ausdrucksmöglichkeiten des Körpers erfahren, Wirkung der Musik nutzen

Mitbestimmung der Schüler bei Musikauswahl

Partner-, Synchron-, Gruppenübungen

Taktanzahl erhöhen

Sprung- und Wurfhöhe variieren

kreativer Umgang mit Handgeräten

vielfältige Bewegungen am Ort, in der Fortbewegung, nach Rhythmen

Raumwege ohne/mit Partner

kombinieren/kreativ gestalten

Raumwege ohne/mit Handgerät 

Aerobic:

Übungsverbindungen (Choreografien) entwickeln

variable Aufstellungsformen

kritisches Beobachten und Bewerten der Bewegungsabläufe, Kritikfähigkeit entwickeln

Formationstanz, Linedance

Mimik/Gestik

Übungsfolgen mit Grundschritten und Sprungschritten ohne/mit Partner

Tanz:

Tanzfolgen/Tänze erarbeiten

rhythmusangepasste Bewegungen,

Formationen und variable Raumwege

Körpersprache

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten (aus Phase der Einführung)

unter Anleitung gestaltete Stundenteile

Erwärmung

Steigerung von Tempo, Taktanzahl, Umfang

Kombinationen mit dem Seil

klassische Ballettübungen

Elemente der Rückenschule, Yoga

Stände/Drehungen in Kombinationen

Feinkoordination anstreben

sich führen lassen mit geschlossenen Augen

ästhetische Bewegungen empfinden lernen

Kennen von Fachtermini, sich positionieren zur Lebensführung

Fachsprache nutzen

Fachbegriffe der Aerobicformen

Körpertechnik/Gerätetechnik

Aerobicschritte/Tanzschritte

Körperhaltung wahrnehmen

Haltungsschäden und -schwächen

muskuläre Dysbalancen

Lebensführung kritisch reflektieren

Schönheitsideale

Bewegungsmangel

Drogen

Ernährung

Gymnastik/Aerobic/Tanz freizeitrelevant gestalten

gymnastische Übungen und Tänze als Ausgleich zur monotonen Tätigkeit situativ verwenden

Gruppenübung/Showtanz für Schulfeste/Auftritte einstudieren/organisieren

Musik und Tanz als Motivation nutzen

Tanzprojekte entwickeln

Bedürfnis an regelmäßiger sportlicher Betätigung entwickeln

Persönlichkeitsbildung durch Steigerung des Selbstbewusstsein

Kampfsport/Zweikampfübungen (KA/ZW)

Vorbemerkungen

Handlungsfähigkeit im Lernbereich Kampfsport/Zweikampfübungen bedeutet, körpernahe und partnerschaftliche Auseinandersetzung nach festgelegten Regeln, wobei nicht immer Sieger und Verlierer ermittelt werden und der Gegner jederzeit respektiert wird. Zweikampfverhalten ist bewusst und zielgerichtet zu entwickeln. Sozial-emotionale Lernziele, wie Entschlusskraft, Selbstbeherrschung und Aggressionsabbau können positiv beeinflusst werden. Wissen über die Herkunft der Kampfsportarten sowie der Gedanke der Selbstverteidigung stehen dabei im Vordergrund.

Der Einsatz gesundheitsgefährdender Techniken (z. B. Würgen) ist nicht statthaft.

Durch diesen Lernbereich werden die Perspektiven Gesundheit, Kooperation und Wettbewerb sowie Wagnis in besonderer Weise angesprochen.

Es ist entweder Judo oder Ringen zu vermitteln. Gemeinsame Ziele und Inhalte der beiden Kampfsportarten werden zusammen ausgewiesen. Bei unterschiedlichen Zielen und Inhalten erfolgt eine differenzierte Darstellung.

Wird der Lernbereich in den Klassenstufen 5 und 6 in beiden Klassenstufen unterrichtet, so können Inhalte der Klassenstufen 7 bis 10 übernommen werden. Um dabei eine Progression zu gewährleisten, werden ausgewählte Techniken zweiseitig vermittelt. Die Entscheidung trifft die Fachkonferenz.

Das Ablegen von Graduierungen im Judo setzt eine entsprechende Qualifikation des Sportlehrers voraus.

Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben grundlegender Fertigkeiten der neuen Sportart

Achtung des Gegners

einfache Techniken im Judo erlernen

Falltechnik: Fallübungen rückwärts, seitwärts links und rechts, vorwärts, Judorolle vorwärts

verletzungsfreies Fallen

Fassarbeit (Kumi-Kata)

Kampfstellung, Verteidigungsstellung (Migi/Hidari-Jigotai)

zwei Wurftechniken 

Uki-Goshi,O-Goshi, O-Soto-Otoshi

Techniken nur einseitig einführen

zwei Bodentechniken

Kuzure-Kesa-Gatame, Kesa-Gatame, Shiho-Gatame

Hebelwirkung

einfache Techniken im Ringen erlernen

Freistil

Kampfstellung

Hüftwurf, Beinangriff

Hammerlock, Wende

Arm-Kopf-, Arm-Hüftfesthalte

Selbstverteidigung

Verhältnismäßigkeit der Handlungen, gewaltlose Problemlösung

Befreiung aus Umklammerungen

Anwenden von Fertigkeiten auf der Matte

Dreier- und Reihenwerfen, Werfen nach Anzahl und Zeit, verschiedene Kampfformen Partnerwechsel

Regeln festlegen, Regeln einhalten

Fairness erlernen

miteinander üben

wettkampfnahes Üben

Zieh- und Schiebekämpfe

Stand- und Bodenkämpfe

Ringen: Kämpfen aus der Bankstellung

freier Übungskampf

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

den Körper kräftigen

Niederhalten und Befreien aus verschiedenen Lagen

verschiedene Fassarten ausprobieren

einfache Zweikampfformen, volkstümliches Ringen und Raufen

Hakeln, Kampf um den Medizinball

die Koordination schulen

Bewegungen auf der Matte, Gehen, Schieben und Ziehen

schleifende Schritte, ständiger Bodenkontakt, diagonal fassen, Größe und Gewicht des Partners beachten

Spiel mit dem Gleichgewicht

die Muskulatur dehnen

sportartbezogene Gymnastik, Stretching

Einblick in grundlegende Begriffe und Handlungen gewinnen

in der sportartspezifischen Sprache sprechen

Anlegen des Judogi und Obi

Techniken

Begrüßung

Judo: Uke, Tori, Mate, Hajime, Tatami

verbotene Handlungen kennen lernen

Grundregeln zur Unfallverhütung und Hilfeleistung

Erste Hilfe bei Knochen- und Gelenksverletzungen

Freizeitrelevantes Anwenden des Erlernten

Raufereien aus dem Weg gehen, Selbstvertrauen stärken

gemeinsames Lernen und Üben

Anregungen geben für Mitgliedschaft in einem Verein, Verbindungen zu anderen Kampfsportarten

Unterschied zwischen sportlichen Zweikämpfen und Gewaltanwendung

Bedürfnis am sportlichen Wettstreit entwickeln

Gesundheit und aktive Teilnahme an der Sportkultur fördern

Phase der Weiterführung Klassenstufen 7 bis 10

Festigen der grundlegenden Fertigkeiten

Verantwortung gegenüber dem Partner, koedukatives Üben

Fallübungen über Hindernisse

Konstitution des Partners beachten

bekannte Techniken erweitern

Fall-, Wurf- und Bodentechniken, Kampfstellung, Verteidigungsstellung

neue Techniken im Judo aneignen

Korrekturhinweise des Partners

zwei weitere Wurftechniken

O-Soto-Gari, Koshi-Guruma, Seoi-Nage oder Ippon-Seoi-Nage, De-Ashi-Barai

zwei weitere Bodentechniken

Kami-Shiho-Gatame, Yoko-Shiho-Gatame, Tate-Shiho-Gatame

Prinzipien und Wirkungsweise, verbotene Handlungen beachten

neue Techniken im Ringen aneignen

Konstitution des Partners beachte

Schulterwurf, Runterreißer mit Beinangriff, Rolle, Spindel

Korrekturhinweise des Partners

Beim Fassen vermeiden: Rausdrehen, Abklemmen

Fassarten: Zwiegriff im Stand, Arm von Außen/Innen, Oberarm/Nacken

Kampfstellung beider Stilarten

Übergang Stand – Boden vermitteln

Kombinationen von Stand- und Bodentechniken

Selbstverteidigung durchführen

situationsgerechte Techniken auswählen

Abwehr von Tritten und Schlägen, Anrempelei und Belästigungen

Konfliktsituationen gemeinsam lösen, Kommunikationsmöglichkeiten schaffen

Vermeidung von Kampfsituationen

Anwenden von Fertigkeiten auf der Matte

Stellenwert der persönlichen Hygiene hervorheben

Technikauswahl

Bildung von Leistungs- und Fördergruppen

Wettkampfregeln und Gewichtsklassen gemeinsam festlegen

Einsatz von Schülerkampfrichtern, Aufstellen von Schülerranglisten

bewusster Abbau von Aggressionen

mit dem Partner üben

Angriffstäuschungen und Ausweichbewegungen

Randori im Stand und am Boden

wettkampfnahes Üben

Zweikampfübungen mit gezielter Aufgabenstellung

Befreiung aus Festhalten und Bodenlagen

Übungskampf, Bewertung, Sieger und Unterlegene

fairer Kampf

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten 

vielfältige Körperübungen einsetzen

Arbeit mit leichten Zusatzgewichten möglich

Schnellkraft und Kraftausdauer schulen

Kennen von grundlegenden Begriffen und Handlungen 

Wettkampf/Turniervideos

Wertungen im Übungskampf

Judo: Waza-ari, Ippon 

Ringen: Punktwertungen, Schultersieg

Bestrafungen bei Fehlverhalten

Analyse des Fehlverhaltens

erlernte Techniken sportartspezifisch ansprechen

Kampfkommandos geben

mit Gewichtsproblemen auseinandersetzen

Bedeutung zur Körperbildung

Sich positionieren zu vielfältigen sportlichen Betätigungen

Muskelaufbau gesundheitsorientiert durchführen und Körperhaltung beachten

Umgang mit Doping

Kenntnisse zu Nahrungsergänzungsmitteln

Schwimmen (SC)

Vorbemerkungen

Aufbauend auf den Lernbereich Schwimmen des 1. Komplexes (siehe LP Grundschule) kommt der Schwimmausbildung weiterhin eine besondere Bedeutung zu. Sie ist unverzichtbares Erfahrungsfeld im Entwicklungsprozess eines jeden Menschen und begründet sich einerseits aus der Notwendigkeit der Wassersicherheit gegenüber der Gefahr des Ertrinkens und andererseits aus dem hohen gesundheitsfördernden und freizeitrelevanten Wert dieses Lernbereiches.

Handlungsfähigkeit im Schwimmen heißt, das Schwimmen unter verschiedenen Sinngebungen und Zielsetzungen (z. B. Leistung oder Gesundheit) lebenslang reflektieren zu können. In den Klassenstufen 5 bis 10 ist die Realisierung des 2. Komplexes unter Beachtung der örtlichen Gegebenheiten Gegenstand der Ausbildung. Im Unterricht sind die vielfältigen Möglichkeiten der Bewegungs- und Körpererfahrung zu erweitern. Die Schüler festigen ihre bisher erlernten zwei Schwimmtechniken und erlernen eine weitere Schwimmtechnik. Dabei ist nach dem Leistungsstand der Schüler zu differenzieren.

Beim Schwimmen erfahren die Schüler Rückmeldungen über ihre Leistungsfähigkeit und ihren Leistungsfortschritt. Besonderes Augenmerk ist der Ausdauer zu widmen. Kenntnisse in der Wasserrettung, über die gesundheitsfördernde Wirkung des Schwimmens und hygienischer Verhaltensweisen sind zu erwerben.

Schwimmen als Lernbereich mit besonderen Gefahren erfordert vom unterrichtenden Lehrer eine besondere Qualifikation und regelmäßige Fortbildung.

Schwimmen Komplex 2

Festigen der schwimmerischen Fertigkeiten

Schwimmtechniken erlernen und üben

Einsatz unterschiedlicher Unterrichtsmittel: Bretter, Stangen, Ringe, Anschauungstafeln u. ä.

Bezug auf Anforderungen des „Deutschen Schwimmabzeichens“

gegenseitiges Korrigieren

Formen des Lagenschwimmens für leistungsstarke Schüler

Vertiefung der Technik im Brustschwimmen (Ausatmung in das Wasser)

Technik des Rückenschwimmens einführen oder vervollkommnen

Einführung der dritten Technik: Kraulschwimmen

Schwimmkombinationen

Anwenden von Bewegungen im und mit dem Element Wasser

vielfältige allgemeine Bewegungserfahrungen im Wasser sammeln und erweitern

einfache Formen des Synchronschwimmens

„Wasserbewegungsgefühl“

Eigenschaften des Wassers

Auftreiben, Gleiten, Atmen, fuß- und kopfwärts Paddeln

Tief- und Streckentauchen

Springen aus verschiedenen Höhen und mit verschiedenen Körperhaltungen

„kleine Bewegungsexperimente“

Kreativität der Schüler fördern

Mannschaftsspiele- und Staffelformen

Tauch- und Gewandtheitsspiele

Sehen, Hören, Fühlen im und unter Wasser

Sinnesorgane

Schwimmen mit Flossen

Schwimmen mit Geräten

sportartspezifische Bewegungserfahrungen im Wasser sammeln und erweitern

Wettkampfbestimmungen im Leistungssport

Startsprung vom Startblock und Rückenstart, Tauchzug

hohe Wende in Rücken- und Brustlage

Wasserballspiele nach vereinfachten Regeln

Hallenregeln und Spielregeln einhalten

Wasserspringen aus verschiedenen Höhen und mit verschiedener Körperhaltung

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten als Voraussetzung für das Schwimmen

Wirkung des Schwimmens auf den menschlichen Organismus

Grundlagenausdauer entwickeln

Dauerschwimmen, Intervallschwimmen

Kraftvoraussetzungen an Land und im Wasser schaffen

mit Beweglichkeitstraining koppeln

schwimmerische Grundschnelligkeit entwickeln

nur in stabilen Schwimmtechniken

Sprint und Spurt

Anwenden von sportartbezogenem Wissen

freizeitrelevante Werte

Elemente des Rettungsschwimmens erlernen

Selbstrettung und einfache Fremdrettung

Bedingungen für das Schwimmabzeichen

Rettung/Selbstrettung

Verhalten bei Ermüdung, Krämpfen, Schlingpflanzen u. ä

Verhalten bei Boots-, Bade- und Eisunfällen

Erste Hilfe-Übungen

Transport ermüdeter Schwimmer

Kleiderschwimmen

Kennen der gesundheitlichen Wirkung des Schwimmens

Gesundheit, Leistung, Kooperation, Körpererfahrung

Schwimmen als Möglichkeit ganzjähriger sportlicher Aktivität erkennen und gebrauchen

Formen des gesundheitsorientierten Schwimmens

Wirkungen des Schwimmens auf den menschlichen Organismus

Aquafitnessformen

Schwimmen und Baden in der Natur

umweltbewusstes Verhalten am und im Wasser

ökologisch Denken und Handeln

wichtige Verhaltensnormen an öffentlichen Badeorten

hygienische Verhaltensweisen vor, während und nach der Bewegung im Wasser

Hygiene des menschlichen Körpers

Wintersport (WI)

Vorbemerkungen

Sportliche Handlungsfähigkeit wird im Lernbereich Wintersport durch die spezifischen Formen der Fortbewegung auf Eis und Schnee und die damit verbundenen vielfältigen Bewegungs- und Körpererfahrungen besonders erlebnisnah angebahnt. Die Befähigung der Schüler zum sicheren Umgang mit Wintersportgeräten in Verbindung mit dem gemeinsamen Naturerleben und der Wahrnehmung der gesundheitsfördernden Reize im Winter, soll zum aktiven Freizeitverhalten anregen.

Abgeleitet aus dem hohen freizeitrelevanten Wert wintersportlicher Aktivitäten wird die Verknüpfung der Perspektiven Gesundheit, Wagnis und Körpererfahrung empfohlen. Umweltgerechtes Handeln und sicherheitsorientiertes Verhalten ist dabei durch gezielte Kenntnisvermittlung vorzubereiten und durch bewusstes Selbsterleben anzuwenden.

Der Lernbereich Wintersport knüpft an die Alltagsmotorik und an die Erfahrungen der Schüler aus der Grundschule (Komplex 1) an. Bedingt durch die territorial sehr unterschiedliche Ausbildung sind die Inhalte und Ziele des Komplexes 2 in den Klassenstufen 5 bis 10 in Abhängigkeit von den Vorkenntnissen der Schüler auszuwählen. Schulorganisatorisch wird für die Durchführung ein zusammenhängendes Angebot empfohlen.

Die Leitung des Lernbereichs setzt eine entsprechende Qualifikation des Sportlehrers voraus.

Wintersport Komplex 2

Festigen grundlegender Fertigkeiten

einfache Techniken erlernen und stabilisieren

eben/leichter Anstieg

Skispiele, vielseitige Hilfsmittel

Langlauf - klassische Technik: Diagonalschritt, Doppelstockschub, mit/ohne Zwischenschritt, Umtreten, Bogentreten

Langlauf - freie Technik: Halbschlittschuhschritt, Schlittschuhschritt

1:2 Technik

Ski-alpin:

Skigewöhnungsübungen

Geradeausfahren mit unterschiedlichen Aufgaben, kleine Sprünge, Notsturz, Kurvenfahren über Pflug, paralleles Grundschwingen mit unterschiedlichen Schwungradien, Kurven fahren nahe der Falllinie, ausgeprägtes Kurvenfahren, Kantengefühl ausprägen, Carving

mittleres Gefälle

Grundvoraussetzung: angepasste Körperposition

Belasten, Drehen, Kanten

Lehrwege Pflugschwingen und Pflugdrehen

Einsatz von Pilzen, Kurzkippern und Stangen

Verwenden neuer Gleitgeräte

Snowboard: Gerätgewöhnung, Fallen und Aufstehen

Anschnallen am Hang, Seitrutschen, Schrägfahrten Schwung bergwärts, Schwungfächer Basisschwung

Schwingen mit Beuge nach Vorausdrehen

Liftfahren

Eben

mittleres Gefälle

leichtes Gefälle

nach individuellen Lernfortschritten steigern:

kleine Sprünge, leichte Pistentricks

Eislaufen:

Gerätgewöhnung, Fallübungen, Gleiten beid- und einbeinig, aus dem Gehen/Laufen

„Rollerfahren“ rechts und links, „Zwiebeln“

Bremstechniken, Canadierbogen, rückwärts Gleiten, Laufen, Übersetzen vor-/rückwärts

allein, mit Lernhilfen, mit Partnerhilfe mit und ohne Abstoß

Umfang/Schwierigkeitsgrad erhöhen

Spielformen

Anwenden des Erlernten

freudbetont wetteifern, sich vergleichen und Erreichtes bewusst selbst erleben

Einzel und Staffel

innere Differenzierung

Natur erleben

Techniken bei unterschiedlichen Schnee- und Geländebedingungen ausführen

Langlauf:

Skiwanderungen

Laufwettbewerbe

Ski-alpin/Snowboard:

Geschicklichkeitsparcours, Stangenparcours mit großen Abständen, Formationsfahren

Sicherheitsaspekt berücksichtigen

kleine Geschwindigkeitswettbewerbe

Funpark, Halfpipe, Springen am kleinen Kicker

Eislauf:

Staffel- und Spielformen, Hockey in vereinfachten Formen

Schiebe-, Hindernis-, Paar-, Pendelstaffeln

Wagnis, Körpererfahrung

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Kreislaufsystem

Grundlagenausdauer entwickeln

Beweglichkeit schulen

auf Schnee: Skigymnastik

mit und ohne Ski

am Eis: Gymnastik auf dem „Trocknen“ 

Sicherheitsaspekt, geeignetes Schuhwerk

koordinative Fähigkeiten komplex schulen

Geschicklichkeitsparcours

Wechsel Be- und Entlastung

Imitationsaufgaben

Balance- und Fallübungen

Bewegungsapparat des Menschen

Übungen zur Orientierung im Gelände und in der Formation

Winterlager vorbereiten durch:

Kennen von grundlegenden Begriffen, Handlungen, Materialien und Naturgesetzen

sportartspezifische Techniken und Regeln verstehen

FIS-Regeln

Handlungen schulen

Verhalten bei Ski- und Eisunfällen

Erste Hilfe

Erste Hilfe-Übungen

Materialkunde vermitteln

kritische Bewertung von Produkten der Sportartikelindustrie

Naturgefahren beachten

Wetter- und Lawinenkunde

Gefahren in Gebirgen

Ökologie

Freizeitrelevantes Anwenden

Freude an der Bewegung in der Natur entwickeln

selbstständige Erschließung von Angeboten in der Umgebung

Verbindung gesunder Lebensweise und aktiver Betätigung besonders im Winter erkennen

gemeinsames Erleben der Natur

Lernbereiche Typ 2

Fitness

Vorbemerkungen

Die Schwerpunkte des Lernbereichs „Fitness“ sind vor allem auf die Förderung und Erhaltung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit und der Gesundheit ausgerichtet.

In einer altersgerechten Auseinandersetzung (motorische Ontogenese) mit den Bereichen des Herz-Kreislauf-Trainings (HKL), des allgemeinen Muskeltrainings (AMT) und der psychomotorischen Regulation erweitern die Schüler schrittweise ihre Erfahrungen und ihr Wissen zu einem gesundheitsorientierten Sporttreiben.

Sie erleben die Wirkungen einer regelmäßigen und dosierten Belastung und erwerben Fähigkeiten zum Einschätzen und Kontrollieren des eigenen aktuellen Leistungsstandes.

Vielfältige Übungsvarianten zum Ausgleich einseitiger Alltagsbelastungen, zur Vermeidung und zum Abbau von Haltungsschwächen, zur Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und zum Stressabbau werden unter dem Aspekt lebenslanger Verfügbarkeit erarbeitet. Schrittweise erlangen die Schüler Kompetenzen für eine eigenverantwortliche Gestaltung fitnesssportlicher Aktivitäten und für eine Teilnahme an fitnesssportlichen Angeboten. Extreme des Fitnesssports sind vor allem unter Berücksichtigung biologischer Grenzen des menschlichen Körpers kritisch zu diskutieren.

Phase der Einführung Klassenstufen 5/6

Erkunden/Üben vielfältiger Belastungsformen und psychomotorischer Anforderungen

HKL

Belastungsformen zur Schulung von Grundlagenausdauer erfahren

Walken, Laufen, Schwimmen, Radfahren, Aerobic-Formen, Skilanglauf

kontinuierliche Dauermethode und Fahrtspiel erleben

Pulsmessung erlernen

Ruhe- und Belastungsherzfrequenz thematisieren

Faustregel für Belastungspuls, bei Möglichkeit (Pulsuhr mit Brustgurt) mit EKG-Methode reflektieren

subjektives Belastungsempfinden beschreiben können

physiologische Reaktionen wahrnehmen und thematisieren (Herzfrequenz, Atmung, Seitenstechen, Schweiß, Körpertemperatur), Einschätzung und Rückmeldung durch den Lehrer, Hinweis auf „Sprechtest“

AMT

Übungen und Übungsvarianten zur Entwicklung von Kraftausdauerfähigkeit erlernen

alle Übungen ohne Zusatzwiderstand bzw. Partner (hauptsächlich Körperstamm)

frontales Workout, Stationsbetrieb, Kreisbetrieb, Übungskarten

Übungsausführung mit Qualität vor Quantität

15 bis 30 Wdh. (dynamisches Üben) Anspannungszeit 25 s bis 120 s (statisches Üben)

ausgewählte Dehnungsübungen erlernen

vorwiegend Stretchingmethode

Psychomotorische Regulation

den eigenen Körper bewusst wahrnehmen

Analysatoren vielfältig ansprechen (Veränderungen der Körperlage)

bewusste Haltungskontrolle anstreben

Körperhaltungen kontrastieren, Körperhaltung und Stimmungslage, Fremd- und Eigenbeobachtung

rückenfreundliche Bewegungsmuster im Übungsprozess (Aufstehen, Bücken, Heben, Tragen, Stehen)

einfache Möglichkeiten der Entspannung erleben

mit und ohne Musik üben, einfache Atemübungen, „Reise durch den Körper“, Phantasiereisen

Verbessern von motorischen Basisfähigkeiten

HKL

Grundlagenausdauer schulen

Empfehlungen für außerschulisches, kontinuierliches und angepasstes Üben geben, Rückmeldung der aktuellen Leistungsfähigkeit in großen Zeitabständen

sich 15 – 25 min im aeroben Bereich ununterbrochen belasten können

AMT

Entwicklung und Stabilisation einer guten Körperhaltung anstreben

regelmäßiges und angepasstes Kräftigen nach Vorgabe von Übungen, Belastung und Sozialform

Hauptmuskelgruppen kräftigen

durch Dehnung Beweglichkeit erhalten

Dysbalancen entgegen wirken

Psychomotorische Regulation

allgemeine Koordinationsschulung

besonders unter den Aspekten von Gleichgewichts- und kinästhetischer Differenzierungsfähigkeit

Kennen ausgewählter Übungen und methodischer Grundsätze des Fitnesstrainings

Grundsätze und Wirksamkeit von Herz-Kreislauf- und allgemeinem Muskeltraining

Warum soll ich mich belasten?

Warum soll ich regelmäßig üben?

Wie belaste ich mich richtig?

Wie oft muss ich üben?

Bedeutung der Herzfrequenz 

Ruhe- und Belastungsherzfrequenz definieren, Norm- und Richtwerte zuordnen

Wesen der Kraftausdauer

15 bis 30 Wdh. (dynamisches Üben) Anspannungszeit 25 s bis 120 s (statisches Üben)

körperliche Belastung und gesunde Ernährung

gesunde Energielieferanten, Bezug zum Körpergewicht, Flüssigkeitsbedarf

ausgewählte Kräftigungs- und Dehnungsübungen

Hauptfunktionen von großen Muskeln (insbesondere Haltungsmuskulatur)

Übungssammlung besteht aus ca. fünf Kräftigungs- und fünf Dehnungsübungen

Phänomen der Abschwächung und Verkürzung

Bezug zur Haltungsmuskulatur und Dysbalancen

gesunde Körperhaltung

Aufbau und Funktion der Wirbelsäule, mögliche Fehlhaltungen

Übertragen auf vielfältige Unterrichts- und Alltagssituationen

Potenzen des Fitnesssports erkennen

Wohlbefinden durch Leisten, Leistungsfähigkeit verbessern, Stabilisierung der Gesundheit

bewegungsintensives Freizeitverhalten thematisieren

nach Möglichkeit auch Trendsport integrieren (Inline-Skating, Rope Skipping)

geeignete Sportkleidung und Ausrüstung

Phase der Weiterführung Klassenstufen 7 bis 10

Festigen vielfältiger Belastungsformen und psychomotorischer Anforderungen

HKL

Belastungsformen und Methoden zur Schulung von Grundlagenausdauer selbstständig durchführen

Übungsprogramme selbst auswählen, nach Rahmenvorgaben selbstständig üben, Testen von „Laufalternativen“

kontinuierliche Dauermethode und Fahrtspiel

Wechselmethode erlernen

Belastungsgefüge vorgeben

Trainingsprotokoll unter Anleitung führen

optimaler Belastungspuls, BORG-Skala

AMT

Übungen und Übungsvarianten zur Entwicklung der Kraftausdauerfähigkeit selbstständig durchführen

Übungsbausteine selbst auswählen

Ausführungsvarianten von Kräftigungsübungen testen (leicht, mittel, schwer)

Übungen auch mit Zusatzwiderstand (Thera-Band, Pezzi-Ball, Kurzhantel, einfache Partnerübungen)

extensive Intervallmethode zur Entwicklung von Kraftausdauer nutzen

Kreisbetrieb

Prinzip der unvollständigen Erholung (Pulskontrolle)

Übungsausführung werten und korrigieren

Selbst- und Fremdbeobachtung

Selbstkompetenz

weitere Dehnungsübungen und -methoden erlernen

PNF-Methoden (AnspannungsEntspannungsmethode)

Psychomotorische Regulation

individuelle Körperwahrnehmung vertiefen

Anspannung und Entspannung gegenüber stellen, Analysatoren „ausschalten“ (Üben mit Handicap)

bewusste Haltungskontrolle stabilisieren

Fremd- und Eigenbeobachtung vergleichen

rückenfreundliche Bewegungsmuster im Übungsprozess optimieren

Formen der Entspannung nutzen

u. a. Atemübungen, Progressive Muskelrelaxation, Yoga

Verbessern von motorischen Basisfähigkeiten

HKL

Grundlagenausdauer weiterentwickeln

langfristig Rahmentrainingsempfehlungen für unterschiedliche aktuelle Leistungsfähigkeit geben

Rückmeldung der aktuellen Leistungsfähigkeit in großen Zeitabständen

sich 25 – 35 min im aeroben Bereich ununterbrochen belasten können

AMT

Entwicklung und Stabilisation einer guten Körperhaltung anstreben

selbstständig und zielgerichtet Haltungsmuskulatur kräftigen und dehnen

Rückmeldung der aktuellen Leistungsfähigkeit in großen Zeitabständen

Psychomotorische Regulation

allgemeine Koordinationsschulung

Steigerung der Anforderungen, besonders unter dem Aspekt der Eigenwahrnehmung

Kennen ausgewählter Übungen und methodischer Grundsätze des Fitnesstrainings

Herzfrequenz als objektives Belastungs- und Kontrollkriterium

Maximale Herzfrequenz, optimaler Belastungspuls, Erholungspuls, Richtwerte

Wesen von Wechselmethode und extensiver Intervallmethode 

Belastungsparameter

einfache Beispiele zu Umfang, Häufigkeit und Intensität

Phänomen Muskelkater

Muskelfunktionen siehe Klassenstufen 5 - 6

Übungen nennen und erläutern

einfache Beispiele aus dem Unterricht (Übungsvarianten)

Erweiterung der Übungssammlung

Grobsystematik zu Dehnmethoden

Überblick (statisch/dynamisch, aktiv/passiv, mit/ohne Hilfe)

Freiheitsgrade und natürliche Belastungsgrenzen der Gelenke

Aufbau und Funktion

Bedeutung des Flüssigkeitshaushaltes für die Leistungsfähigkeit/Belastbarkeit

Flüssigkeitsbedarf, ideale Sportgetränke

Übertragen auf vielfältige Unterrichts- und Alltagssituationen

Allgemeinbefinden durch regelmäßige körperliche Belastung positiv beeinflussen

Möglichkeit zum Stressabbau und Stimmungsregulation, aktive Erholung

Energiehaushalt

Sport und Bewegung als Ausgleich zum „Sitzalltag“ bewusst nutzen

Körpergewicht, Dysbalancen, Körperhaltung

Transfereffekte zu anderen Sportarten herstellen

Ausgleichsfunktion, Erholungsfähigkeit, Verletzungsprophylaxe

kommerzielle Sportangebote reflektieren und werten

Besuch eines Fitnessstudios 

Eine Perspektive thematisieren

Vorbemerkungen

Viele sportliche Aktivitäten können unter verschiedenen Perspektiven betrieben werden. So kann eine Grundform in der Gymnastik unter gesundheitlichen Aspekten, als gestalterische Kunstform oder als wettkampforientierte Leistung ausgeübt und erlebt werden. Es können auch mehrere Sinngebungen gleichzeitig erfahren werden.

Eine zielgerichtete Ausrichtung des Unterrichtsarrangements schafft die Voraussetzung, dass jede Perspektive ihren Beitrag zum Erwerb jener Handlungsfähigkeit, die den Schüler für eine aktive, selbstverantwortete Teilhabe am Kulturbereich Sport, Spiel und Bewegung qualifiziert, leistet. So wird bei der Thematisierung der Perspektive Leistung, deren Entstehung und Bewertung sowie der Umgang mit ihr im sozialen Miteinander explizit zum Thema gemacht. Unter anderen Perspektiven wird dagegen die ästhetische Erziehung, die Gesundheitserziehung oder der Umgang mit Konflikten stärker betont.

Durch die Thematisierung einer Perspektive und der damit verbundenen Verknüpfung von Inhalten verschiedener Lernbereiche des Typs 1 wird dem Schüler die Möglichkeit gegeben, in seiner sportlichen Tätigkeit mehr Sinn entdecken zu können als es seine Vorerfahrung vermuten lässt.

Für die Ausgestaltung eines Lernbereiches wurde die Perspektive Wagnis exemplarisch ausgewählt.

Die Schüler können riskante oder komplizierte Situationen angemessen einschätzen und sind in der Lage, geeignete Verhaltensweisen zu entwickeln.

Der Lehrer organisiert den Unterricht so, dass die Schüler selbsttätig und selbstständig in der Lage sind, sich schwierigen Situationen zu stellen, die eine realistische Bewältigungschance besitzen und beim Scheitern keine Konsequenzen (Verletzungen) nach sich ziehen. Dabei werden Grenzerfahrungen gemacht, die die Ausprägung eines realistischen Selbstbildes in Bezug auf die eigene psychische und physische Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft fördern. Die Schüler übernehmen Verantwortung für sich selbst und andere. Nur derjenige kann den Umgang mit Unsicherheit und Risiko lernen, der die Möglichkeiten hat, Risiken einzugehen. Es ist zu beachten, dass die Gefahreneinschätzung von den Schülern subjektiv geschieht und vom jeweiligen Geschlecht, Leistungsstand und Alter abhängig ist. Daraus resultierend werden im Unterricht vielfältige Wagnisangebote und Differenzierungsmöglichkeiten geschaffen, die immer auf zuvor erlernte oder zu erlernende Fertigkeiten Bezug nehmen. Die Schüler erfahren, dass eine Steigerung des Wagnisgehaltes ein erhöhtes sportliches Können erfordert.

In besonderem Maße macht sich der Lehrer mit den schulrechtlichen und versicherungsrechtlicher Bestimmungen vertraut und beachtet sie.

Perspektive Wagnis

Erkunden/Üben vielfältiger Möglichkeiten im Umgang mit riskanten Situationen

Turngeräte vielfältig nutzen, Gruppenspringen vom Federbrett, Minitrampolin, Sprungrollen über Hindernisse

Springen thematisieren

auf, über und von unterschiedlichen Hindernissen in unterschiedlichen Räumen

variieren von Absprunghilfen, Sprunghöhen, Absprunghöhen und Weiten

vielfältige Sprünge ins Wasser, Paketsprung

unterschiedliche Sprung- und Landetechniken

Hochsprung mit Sprungbrettern, Sprünge im Gelände

Korbwürfe vom Federbrett oder über Kastentreppen

Sprünge an selbstgebauten Schneeschanzen

kleine Sprünge mit Inline-Skates oder Skateboard

verschiedene Hindernisse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden überwinden

in der Halle und im Gelände

Klettern und Hangeln

Kletterwand, Hochseilgarten, Ringe, Trapez, Stelzen

Balancieren und Kriechen

Schwingen und Schaukeln

Drehen, Rollen und Rutschen

Schwimmen und Tauchen

Hindernisschwimmen, Tauchen nach und durch Hindernisse, Strecken- und Schnorcheltauchen

Anwenden in vielfältigen Übungs-, Spiel- und Wettkampfsituationen

„Kleine Spiele“ durchführen

Rugby, American Football mit vereinfachten Regeln

Mut- und Wagnisspiele

Vertrauens- und Kooperationsspiele

Zweikampfformen/Raufspiele

Wagnis- und Hindernisparcours überwinden

variable Kombinationen von Sprüngen mit anderen Elementen

individuelle Bewältigung und Teamarbeit

Anforderungen erhöhen, mit geschlossenen Augen üben

Gerätekombinationen selbstständig zusammenstellen

Bewegungsaufgaben im Gelände bewältigen

Orientieren mit Karte und Kompass unter Zeitdruck und in unbekanntem Gelände

Einsatz des Mountainbikes in Verbindung mit Orientierungslauf

vorgegebene „kritische Situationen“ des Alltags meistern

Kettentauchen, Mutsprünge, Kleiderschwimmen, Bergen von Verletzten, Befreiungsgriffe

sich selbst und andere retten

Selbstverteidigung

Fallübungen

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

übungsbegleitend akzentuieren

Einblick gewinnen in spezifische Sachverhalte des Wagnissports

mögliche Gefahrensituationen und Verletzungsrisiken erkennen und vermeiden

eigene Leistungsfähigkeit einschätzen

Elemente des Rettungsschwimmens

Ängste verbalisieren

Maßnahmen der Ersten Hilfe und Verhalten bei Unfällen aneignen

Helfen und Sichern

Klettern, Inline-Skating

Wissen über Regeln, Sicherheitsbestimmungen und Ausrüstungen in ausgewählten Sportarten aneignen

Übertragen des bewussten Umgangs mit riskanten Situationen auf den Schulalltag und den Freizeitbereich

Mindern des Verletzungsrisikos

Inline-Skating, Beach-Volleyball, Wintersport, Radtouren

LB Typ 1

LB Typ 2

Rettungsschwimmerausbildung

Erlebnisbäder, Abenteuercamps

Kanu fahren

Konfliktbewältigung

für Freizeit- und Funsportarten nutzen

Wissen bei Schulveranstaltungen und Klassenfahrten einbringen

Bewegungserlebnisse in der Natur

Vorbemerkungen

In der Auseinandersetzung mit den Inhalten dieses Lernbereichs wird der Schüler zu einer umweltbewussten sportlichen Nutzung der Natur befähigt. Bewegungserlebnisse in der Natur bieten vielfältige Möglichkeiten ausdauernder sportlicher Betätigung und individueller Belastungsdosierung. Die Schüler erhalten in besonderer Weise Gelegenheit, sportliches Handeln als Gesundheitsförderung im Einklang mit der Natur und Umwelt zu erfahren und für ein gesundheitsgerechtes Lebenskonzept nutzbar zu machen. Vor Beginn dieses Lernbereiches ist stets zu prüfen, ob besondere Sicherheitsmaßnahmen und -bestimmungen zu beachten und einzuhalten sind. In Abhängigkeit von den Inhalten darf die Ausbildung insbesondere in den Wassersportarten ausschließlich von Lehrkräften mit entsprechender sportartspezifischer Qualifikation übernommen werden. Exemplarisch wird mit dem Lernbereich Orientierungslauf ein Beispiel ausgewiesen, das im schulnahen Raum vieler Bildungseinrichtungen umgesetzt werden kann. Handlungsfähigkeit im Orientierungslauf (OL) bedeutet körperliche und geistige Anforderungen miteinander zu verbinden. Diese naturverbundene Sportart fördert die mentale Beweglichkeit und die Kondition beim Laufen. Beim Orientierungslauf entwickeln die Schüler im besonderen Maße Sozialkompetenz, da sie im Anfängerbereich bei allen Läufen im Gelände/Wald aus Sicherheitsgründen zu zweit laufen. Durch die Läufe im unbekannten Gelände werden die Perspektiven Gesundheit, Wagnis und Kooperation/Wettbewerb besonders angesprochen. Ein geringer Aufwand an Materialien und Ausrüstungsgegenständen und die Möglichkeit der Betätigung vieler Teilnehmer bei jeder Witterung unterstreichen die Vorzüge dieser Sportart. Das Ausprägen von Vorstellungs- und Wahrnehmungsvermögen ist Voraussetzung für selbstständiges Durchführen von Übungsaufgaben und Anfertigen einfacher Wege- und Geländeskizzen. Im Anfängerbereich liegt der Schwerpunkt in der Einführung der Grundlagen des Orientierungslaufes. Bei den Fortgeschrittenen liegt der Schwerpunkt auf der Erhöhung des Schwierigkeitsgrades.

Orientierungslauf

Erkunden/Üben von motorischen Fertigkeiten in Verbindung mit psychischen Leistungsvoraussetzungen

sich besser orientieren lernen

Kartenarten, Kartenzeichen, Maßstab, Standortbestimmung, Himmelsrichtungen, Postenbeschreibung

Schrittmaß

Arbeit mit Karte und Kompass

Wege- und Geländeskizzen

Schätzen und Messen von Entfernungen

Lauftechnik schulen

wechselnde Bodenbeschaffenheit, Hindernisse, schnelle Richtungswechsel

Laufen und Orientieren verbinden

geführter Kartenmarsch, Linienlauf, Kompasslauf

Turnhallen-OL

Höhenlinienlauf, Geocaching

Schulgelände-OL

OL außerhalb des Schulgeländes

Anwenden der komplexen Leistungsvoraussetzungen

Kleine Spiele“, Laufspiele, Ballspiele, Staffelspiele

zunehmender Wettkampfcharakter

Score-OL, Linien-OL, Stern-OL, Bahn-OL, Schneeflocken-OL

verschiedene Übungs- und Spielformen durchführen

verschiedene Formen von OL-Läufen durchführen

Orientierung einschätzen

im bekannten/unbekannten Gelände

Läufe auf Zeit

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

Grundlagenausdauer schulen

Ausdauerläufe nach Zeit- und Streckenangabe in unterschiedlichen Geländeformen

eine Fitnessbasis schaffen und erhalten

Crossläufe im bergigen Gelände mit und ohne Benutzung des Wegenetzes

Routenwahl, Tempowahl

Intervallläufe, Circuittraining

Orientierungsfähigkeit schulen

Kartensprint, Gedächtnis-OL, OL-Rhythmus

Fähigkeitstests durchführen

Einblick gewinnen in sportartspezifische Sachverhalte

zweckmäßig mit Orientierungshilfen umgehen

Kartenformen, taktische Verhaltensweisen

einfache Trainingsgesetzmäßigkeiten und -prinzipien nutzen

gezielte Auswahl von Belastungs- und Erholungsphasen

Erkennen der körperlichen Belastung, Pulsmessen

Wettkämpfe organisieren

Schulmeisterschaften, Kampfrichtertätigkeit, Wettkampfanalyse

Sicherheitsbestimmungen einhalten und Regeln aufstellen

Ordnungsrahmen, Verletzungsrisiko, funktionelle Sportkleidung

Verletzbarkeit und Schutzbedürftigkeit der Umwelt beachten

Lebensraum Wald

Freizeit- und gesundheitsorientiertes Anwenden

Ausdauer im Freien schulen

freizeitsportorientierte Lebensgewohnheiten entwickeln

Formen des Freizeitdauerlaufs: Schulcross, Paarlauf, Stundenlauf, Projekt („Schulen im Grünen“), Teilnahme an OL-Veranstaltungen

Einsatz von Orientierungshilfen, Wanderkarten, Geocaching

die gesundheitsfördernde Wirkung des Orientierungslaufs erkennen

OL-Kenntnisse in der Freizeit nutzen

ausgewählte Sportarten mit OL verbinden

Mountainbike- bzw. Ski-OL

Formen der neuen Spiel- und Bewegungskultur

Vorbemerkungen

Dieser Lernbereich erfüllt die besondere Funktion, auf aktuelle Entwicklungen und teilweise sehr schnelllebige Modetrends der Sport, Spiel und Bewegungskultur reagieren zu können. Sie sind auf alle Schüler auszurichten und dienen der Förderung motorisch gehemmter ebenso wie sportlich begabter Schüler. Die Befähigung zum kritischen Umgang mit aktuellen Angeboten ist zu leisten.

Für die Gestaltung dieses Lernbereiches sind hinreichende materielle und personelle Voraussetzungen sowie die Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten zu beachten.

Für die exemplarische Darstellung im Lehrplan wurde Inline-Skating ausgewählt.

Inline-Skating als Beispiel einer neuen Form der Spiel- und Bewegungskultur des Lernbereiches Typ 2 erschließt als Trendsportart neue Bewegungsräume. Der Umgang mit dem Gleichgewicht und der Verlagerung des Körperschwerpunktes schafft reizvolle Bewegungserfahrungen in der Verbindung mit schneller Fortbewegung. Die Schüler entwickeln Bewegungsfertigkeiten auf neue und zum Teil ungewohnte Weise.

Die Erziehung zu sicherem, hilfsbereitem und verantwortlichem Umgang mit besonderen Bewegungssituationen, mit Partnern und Materialien hat in dieser Sportart einen hohen Stellenwert. Dem Schulsport bietet das Inline-Skating die Möglichkeit, den gewünschten Bezug zum Freizeitverhalten der Schüler herzustellen. Im Sportunterricht sollen die Schüler den verantwortungsvollen Umgang mit Wagnis und Risiko erfahren und begreifen. Der Inhaltsbereich eröffnet auch zahlreiche Möglichkeiten der eigenständigen Bewegungsgestaltung.

In der Regel sollte Inline-Skating als Freiluftsportart unterrichtet werden. Lehrkräfte, die Inline-Skating unterrichten, müssen über eine entsprechende Ausbildung (Lehrerlaubnis) verfügen. Vorrang im Unterricht haben grundlegende Kenntnisse über Schutzausrüstung und andere Sicherheitsmaßnahmen, sowie eine intensive und vielfältige Technikschulung, da eine gute Fahr- und Bremstechnik wesentliche Voraussetzungen für unfallfreies Inline-Skating sind.

Inline-Skating

Erkunden/Üben elementarer motorischer Fertigkeiten

Grundtechniken erlernen

mit Partner und Hilfsgeräten

Stöcke

Notbremse/Notstopp

Teamfähigkeit

Wirkung von Reibung, Rollen und Fliehkräften

Grundstellung, Fallen und Aufstehen

Rollen/Gleiten

Bremsen

Skating-Schritt

Kantengewöhnung

Kurvenfahrten

Spezialtechniken erlernen

Prinzip vom Leichten zum Schweren

Differenzierung beachten

teils nur mit leistungsstarken Schülern

Bremsvarianten

Push-Technik

Rückwärtsfahren

Übersteiger vorwärts/rückwärts

Umsteigen/Umspringen

Anwenden der sporttechnischen Fertigkeiten in vielfältigen Übungsformen

auch in Verbindung mit Musik

paarweise, Gruppen oder ganze Klassen

Showelemente gestalten

Einbeinfahren

Kreise und Achten

Paarläufe

Gruppenelemente

Kombinationen

kleine Sprünge ohne und mit Hindernissen

Spielformen erlernen

vereinfachte Regeln, verschiedene Materialien nutzen

„Kleine Spiele“

fortgeschrittene Schüler: Inline-Hockey, Inline-Korbball/Basketball

Verbessern ausgewählter motorischer Fähigkeiten

adäquate Fahr-, Roll- und Gleitgeräte nutzen

balancieren auf labilen Untergründen (rollende Bank, Walze usw.)

rollen, rutschen, gleiten mit verschiedenen Materialien

koordinative Fähigkeiten schulen

Übungen zur Gleichgewichtsfähigkeit

Grundlagenausdauer entwickeln

Kennen sportartspezifischer Sachverhalte

Wissen über Schuh- und Sicherheitsausrüstung erwerben

Sicherheitsaspekt immer im Vordergrund

Anlegen der Ausrüstung

Schuhe entsprechend dem Gebrauch

Unterschiede zwischen den verschiedenen Kategorien erläutern

Risiken von Trends abschätzen lernen

geschichtlicher Abriss des Skatens

Paragraphen der Straßenverkehrsordnung

Verkehrserziehung

Verletzungsrisiken

Gestalten von Bewegungsaktivitäten unter besonderer Berücksichtigung der Gesundheitsförderung

Wettbewerbe organisieren

im freien Gelände (Schulhof) Parcours erstellen und erproben

in arbeitsteiliger Gruppenarbeit

Freizeiterziehung/Sportmündigkeit

eine Kür auf Inline-Skates gestalten und präsentieren

nach gemeinsam festgelegten Kriterien und Inhalten üben und präsentieren

hockeyähnliche Spiele, Wurf- und Fangspiele auf Inline-Skates

gemeinsam über längere Distanzen laufen

Schulsportfeste mitgestalten

Teilnahme an regionalen Veranstaltungen möglich

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