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Lehrplan

Fachschule

Wirtschaft

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2012 endgültig in Kraft gesetzt.

Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und Sport und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschulen im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 2. Dezember 2009 in der Fassung vom 1. August 2011.

 

Der Lehrplan wurde unter Leitung des

Sächsischen Staatsinstituts für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von 

Dr. Wolfgang Bellmann  Dresden
Erhard Hoyer Leipzig 
Dr. Jürgen Kretzschmar Chemnitz
Bernd Leon Leipzig 

 

1998 erarbeitet und durch das

Sächsische Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul 

www.sbi.smk.sachsen.de 

2012 redaktionell überarbeitet.

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

 

Download

www.bildung.sachsen.de/apps/lehrplandb/

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen: 

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“ 

Das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen legt in § 1 fest:

„(1) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage. 

(2) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“  

Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Schulgesetzes: 

„(1) Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierendem Abschluss zu vermitteln.“  

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über Fachschulen“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der Fassung vom 3. März 2012) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Aufbau und Verbindlichkeit der Einzellehrpläne

Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehrplaneinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht. 

Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestal-tung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbind-liche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte. 

Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt: 

  • Kenntnisse (Wissen), 
  • Fähigkeiten und Fertigkeiten (intellektuelles und praktisches Können),
  • Verhaltensbereitschaften und Wertorientierungen (Wollen). 

Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren. 

Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusammenhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplaneinheiten werden ausgewiesen. 

Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer didaktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert aufgeführt.  

Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung. 

Für die Gestaltung der Lehrplaneinheiten wird folgende Form gewählt: 

 

Lehrplaneinheit Zeitrichtwert Ustd.

Ziele

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Unternehmensführung und Kommunikation

Kurzcharakteristik

Das Unterrichtsfach Unternehmensführung und Kommunikation gehört zu den Fächern des berufsübergreifenden Bereichs der Fachschule für Wirtschaft mit zweijähriger Ausbildungsdauer.

Das Ziel des Unterrichtes ist es, die künftigen Staatlich geprüften Betriebswirtinnen und Staatlich geprüften Betriebswirte in grundlegende Aspekte der Führung und Kommunikation privater und öffentlicher Unternehmen praxisbezogen einzuführen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gewinnen einen Einblick in betriebliche und außerbetriebliche Faktoren, Ziele und Strategien der Unternehmen. Dadurch werden sie befähigt, die Ziele des Unternehmens teamorientiert umzusetzen sowie Probleme des Unternehmens selbstständig zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Sie erwerben Kenntnisse über Führungsstile sowie Einblicke in Managementtechniken und Führungsmittel. Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln die Bereitschaft zur Mitarbeiterführung und erhalten Anregungen zur Herausbildung eines eigenen Führungsverhaltens.

Auf praktischen Erfahrungen aufbauend, begreifen sie, dass die Verknüpfung von wirtschaftlich effizientem Denken und Handeln mit sozial- und ökologisch-orientierten Aspekten ein wesentliches Entscheidungskriterium der Führungstätigkeit darstellt.

Im Fach Unternehmensführung und Kommunikation werden Voraussetzungen geschaffen, die fachrichtungs- und schwerpunktorientiert angewendet werden und zu vertiefen sind.

Teil Fachlehrplan Wirtschaft

Übersicht über die Lehrplaneinheiten und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Lernbereich 1 Grundlagen der Unternehmensführung 16 Ustd.
Lernbereich 2 Sozialpsychologische Aspekte der Unternehmensführung 34 Ustd.
Lernbereich 3 Grundsätze der Unternehmenskommunikation 14 Ustd.

Lernbereich 1: Grundlagen der Unternehmensführung 16 Ustd.

Unter Berücksichtigung grundlegender rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Umfeldfaktoren lernen die Fachschülerinnen und Fachschüler wesentliche Aufgaben und Tendenzen einer modernen Unternehmensführung kennen. Sie erfassen dabei unterschiedliche Anforderungen an Führungskräfte in den Führungsebenen.

Begriffsbestimmung

Unternehmen und Unternehmensformen

Vorkenntnisse der Fachschülerinnen und

Führung und Management

Fachschüler einbeziehen und im Verständnis einer Systematisierung Überblick geben

vgl. Lehrplan Wirtschaftskunde, Berufsschule und Berufsfachschule

Unternehmensstrategie und -ziele

Führungsaufgaben

 

Unternehmensziele einbeziehen, Verknüpfung rechtlicher, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Anforderungen herausarbeiten und Entscheidungen ableiten

  • sachbezogen
  • personenbezogen 

Führungskräfte

  • Führungseigenschaften
  • Führungsautorität
  • Führungsverhalten

Führungsebenen

oberste Ebene

an internationalen sowie kleinen und mittleren Unternehmen erarbeiten

mittlere Ebene

unterste Ebene

Lernbereich 2: Sozialpsychologische Aspekte der Unternehmensführung 34 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler lernen die Führungsstile in Unternehmen kennen. Sie sind in der Lage, Führungsmittel zu beurteilen und sachgerecht einzusetzen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler begreifen die grundlegende Bedeutung der differenzierten Führung von Mitarbeitern und Gruppen für das Erreichen der Unternehmensziele.

Klassische Führungsstile

Weitere, speziell gruppenorientierte Führungsstilemodelle sollten diskutiert werden.  

autoritärer Stil

demokratischer Stil

Weitere, speziell gruppenorientierte Führungsstilemodelle sollten diskutiert werden.

Laissez-faire-Stil

Führungsmodelle

Überblick geben und ausgewählte Managementtechniken besprechen

Führungsmittel und ihre Umsetzung

Führungsgrundsätze als Regelungen zum Handhaben der Führungsmittel

Führungsmittel

arbeitsrechtliche Mittel

Probleme der Anwendung von

- Arbeitsvertrag, Weisung

Anreizmittel

- Anerkennung, Lob, Aufstiegsmöglichkeiten, Entgelt

Beurteilungsmittel

- einfaches und qualifiziertes Zeugnis verdeutlichen

Führung von Mitarbeitern

Phasen der menschlichen Entwicklung

Vorkenntnisse der Schüler aktivieren,

Unterschiede zwischen den Geschlechtern und Generationen

differenzierte Führungsaufgaben

auf besondere Anforderungen bei der Führung von Jugendlichen, ausländischen oder behinderten Mitarbeitern eingehen

Führung von Gruppen

unter Nutzung der Realsituation der Klasse den Charakter der gruppendynamischen Prozesse durch vielfältige Übungen erlebbar gestalten, Übungen zur Selbsterfahrung, Wahrnehmungsschulung, Kommunikation und Interaktion

Gruppen und ihre Führung

Merkmale

Arten

Bedeutung

Entwicklung von Gruppen

Gruppenbildung

Gruppenanalyse

Gruppenbeziehungen

auf Möglichkeiten der Konfliktbewältigung innerhalb sozialer Gruppen hinweisen

Typen von Gruppenmitgliedern

Rangordnung und Rollenverhalten

Arbeitsstil der Führungskräfte

eigenen Arbeitsstil reflektieren

Analyse von Führungserfolg und -fehlern

Zeitmanagement

Stress- und Stressbewältigung

Wechselwirkung von Arbeits- und Lebensstil

Lernbereich 3: Grundsätze der Unternehmenskommunikation 14 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erhalten einen Überblick über rationelle Kommunikationsprozesse in Unternehmen. Sie lernen Kommunikationsarten kennen und fachrichtungsbezogen auswählen.

Kommunikationsprozess

wachsende Bedeutung des Informationsbedarfs im Unternehmen herausarbeiten

Elemente und Funktionen von Kommunikation

Kommunikationswege und -mittel

Inhalts- und Beziehungsaspekt sozialer Kommunikation

nonverbale und verbale Kommunikation

Bedeutung und Wirkung der Körpersprache herausarbeiten und exemplarische Übungen zur Wechselbeziehung von nonverbalen und verbalen Signalen durchführen

erfolgreiche und gestörte Kommunikation

Kommunikationsarten im Unternehmen

In Abhängigkeit von fachrichtungs- und schwerpunktbezogenen Anforderungen sollte eine Auswahl getroffen werden:

  • Führen von Gesprächen
  • Leiten von Beratungen
  • Moderieren von Debatten
  • Moderieren von Ideenkonferenzen
  • Nutzen der Metaplanmethode
  • Führen von Verkaufsgesprächen
  • Führen von Telefonaten
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