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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Friseur / Friseurin

Berufsbezogener Bereich Klassenstufen 1 bis 3

2009/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Friseur/Friseurin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10. April 2008), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin vom 21. Mai 2008 (Bundesgesetzblatt Jahrgang 2008 Teil I vom 26. Mai 2008) abgestimmt ist.

 

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78
c01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Gabriele Engel (Beraterin) Dresden
Sylvia Horn Bautzen
Jens Kretschmer Leipzig
Ute Schuhknecht Zwickau
Heike Welker Chemnitz
Ursula Zschau (Leiterin) Dresden

2009 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das 

 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

 

 

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zusittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des Anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Schulgesetz für den Freistaat Sachsen legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Berufsausbildung zum Friseur/zur Friseurin wurde 2008 durch Erlass einer neuen Ausbildungsordnung und Beschluss über einen neuen, lernfeldstrukturierten Rahmenlehrplan modernisiert.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommenworden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Friseur/die Friseurin als traditionelles Handwerk ist ein Dienstleistungsberuf mit moderner unternehmerischer Ausrichtung. Der Einsatz erfolgt überwiegend in Friseursalons unterschiedlicher Eigentumsformen, Betriebsgrößen und Spezialisierungen.

Zu den wesentlichen Aufgaben des Friseurs/der Friseurin gehört die Beratung von Kunden zu Friseur- und Kosmetikdienstleistungen unter Berücksichtigung ästhetischer Aspekte, der Kopf-und Gesichtsform, der Gesamterscheinung sowie modischer Trends. Sie unterbreiten individuelle Vorschläge und setzen sie um. Sie betreuen Kunden vor, während und nach der Behandlung.

Der Friseur und die Friseurin sind qualifiziert, marktorientierte und kaufmännischverwaltende Aufgaben in Unternehmen zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren. Sie erfassen dienstleistungsbezogene Daten und erstellen kundenorientierte Angebote. Als kompetente Mitarbeiter fördern sie wesentlich den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens.

Die berufliche Tätigkeit erfordert die Realisierung umfassender friseurspezifischer Dienstleistungen sowie den Verkauf von Kosmetika.

Der Friseur/die Friseurin erwirbt im Rahmen seiner/ihrer Ausbildung folgende berufliche Qualifikationen:

  • Haar und Kopfhaut reinigen und pflegen
  • Haare mit klassischen und modernen Techniken schneiden
  • Struktur- und Farbveränderungen von Haaren durchführen
  • Frisuren planen, formen und gestalten
  • Beratungsgespräche mit Kunden führen
  • Kunden betreuen
  • Haarverlängerungen und -verdichtungen durchführen
  • Frisuren mit Haarersatz gestalten
  • friseurspezifische Kosmetikdienstleistungen durchführen
  • Behandlungsabläufe planen und realisieren
  • bei der Organisation von Betriebsabläufen mitwirken
  • Terminplanungen überwachen
  • Kunden bei der Produktauswahl und Produktanwendung beraten
  • Waren präsentieren und verkaufen
  • Marketingmaßnahmen unterstützen
  • Vorschriften und Richtlinien des Gesundheitsund Umweltschutzes anwenden
  • Reklamationen bearbeiten

Die berufliche Tätigkeit des Friseurs und der Friseurin erfordert Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können. Besonderen Stellenwert haben Kreativität, ästhetisches Empfinden, gute Umgangsformen sowie die Beachtung gesellschaftlicher Werte und Normen.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele stellt auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fach-, Selbst-und Sozialkompetenz sowie Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz ab. Dabei sind die beruflichen Handlungen der Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Bildungsganges Friseur/Friseurinist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. Die Lernfelderder sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch.

Es wird eine an Dienstleistungsprozessen orientierte Ausbildung realisiert, die den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, Teilprozesse zu erkennen und selbstständig zu verknüpfen, um so zu einem prozessorientierten Handeln zu gelangen.

Dementsprechend orientiert sich die Struktur der Lernfelder in Aufbau und Zielsetzung an Dienstleistungsprozessen in der Friseurbranche. Dabei soll die Kundenorientierung kontinuierlich aufgegriffen werden, da sie in jeder Phase der Dienstleistung bedeutsam ist. Aktuelle Medien, branchenübliche und berufsbezogene Software werden dann einbezogen, wenn es aufgrund der jeweiligen Situation erforderlich und sinnvoll ist.

Um dem sich ständig verändernden Serviceangebot der Friseurbranche Rechnung zu tragen, sind die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder weitgehend offen formuliert. Damit ist die Lehrerin/der Lehrer gefordert und in der Lage, neue Entwicklungen und Tendenzen im Friseurberuf und in der Mode sowohl innerhalb der Europäischen Union als auch in globalen Zusammenhängen in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses.

Die Lernziele des KMK-Rahmenlehrplanes, ergänzt um den Mindestumfang der zu vermittelnden Inhalte, bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergebnis berufliche Handlungskompetenz ausgeprägt wird. Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt, die zwingend einzuhalten ist, da diese aufeinander aufbauen.

Die Vermittlung der Lerninhalte erfolgt spiralcurricular. Die Lernfelder 1 bis 7 sind in den ersten 18 Monaten der Ausbildung zu unterrichten, da sie Gegenstand des Teil 1 der gestreckten Gesellenprüfung sind.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspektensowie Bezügezur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u.a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheitendes Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Eine handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung erfordert den Einsatz vielfältiger Sozialformen sowie moderner Informations- und Kommunikationssysteme und Unterrichtsmethoden. Aufgrund der Notwendigkeit, Probleme und Konfliktsituationen kundenorientiert im Team lösen bzw. bewältigen zu müssen, sollte die Förderung der Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in Form von Gruppenarbeit permanenter Bestandteil aller Lernfelder sein. Die Struktur des Lehrplanes ermöglicht und favorisiert dabei die Durchführung komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte, Fallstudien oder Rollenspiele. Diese sollen die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Schülerzentrierte Unterrichtsformen und ganzheitliches Lernen stehen bei der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund.

Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichts in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, Lern- und Arbeitstechniken für die Lösung von Aufgaben sachgerecht und aufgabenbezogen zu nutzen, ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Damit sollen sie in die Lage versetzt werden, sich selbstorganisiert und selbstgesteuert Kenntnisse über multimediale, berufsbezogeneund allgemeine Bildungsinhalte anzueignen und sich auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 In Ausbildung und Beruf orientieren 1,5 - -
2 Kunden empfangen und betreuen 1 - -
3 Haare und Kopfhaut pflegen 2 - -
4 Frisuren empfehlen 2 - -
5 Haare schneiden 1,5 - -
6 Frisuren erstellen - 1,5 -
7 Haare dauerhaft umformen - 1,5 -
8 Haare tönen - 22 -
9 Haare färben und blondieren - 22 -
10 Hände und Nägel pflegen und gestalten - - 1
11 Haut dekorativ gestalten - - 2
12 Betriebliche Prozesse mitgestalten - - 2
13 Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen - - 22
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zusätzlich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 In Ausbildung und Beruf orientieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Vorstellen der historischen Entwicklung und aktuellen Anforderungen an den Handwerks- und Dienstleistungsberuf Friseur/Friseurin
20 Ustd.
1.2
Den Ausbildungsbetrieb präsentieren
20 Ustd.
1.3
Stellung der Schüler in der Ausbildung verdeutlichen
20 Ustd.
Lernsituation
1.1
Vorstellen der historischen Entwicklung und aktuellen Anforderungen an den Handwerks- und Dienstleistungsberuf Friseur/Friseurin
20 Ustd.
Auftrag

Stellen Sie den Handwerks- und Dienstleistungsberuf Friseur/Friseurin zum „Tag der offenen Tür“ vor. Informieren Sie Interessenten anschaulich über das Berufsbild und dessen Historie.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Informationen beschaffen

8

Print- und Internetrecherchen

Berufsbild

Historie

Präsentationsmöglichkeiten

1.1.2 Durchführen

Bild- und Textmaterial konzeptionell bearbeiten

8

Copyright

Berufsbild

Historie

Präsentationsmöglichkeiten auswählen und umsetzen

z. B. Flyer, Präsentations-programm, Ausstellung

1.1.3 Auswerten

Ergebnisse präsentieren und beurteilen

4

Gruppenarbeit

Lernfeld 2 Kunden empfangen und betreuen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Telefonate führen und Termine vereinbaren
20 Ustd.
2.2
Kunden während des Salonbesuches betreuen
20 Ustd.
Lernsituation
2.1
Telefonate führen und Termine vereinbaren
20 Ustd.
Auftrag

Der Chef ist morgen nicht im Salon. Sie übernehmen den Telefondienst, vereinbaren Termine und leiten Informationen weiter.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Kommunikationsmodelle recherchieren und auswählen

6

Deutsch/Kommunikation

Geltende Regeln zum Telefonieren recherchieren und auswählen

Aspekte der Terminvereinbarung recherchieren

Gesprächsnotizen

Formen und Inhalte von Gesprächsnotizen erfassen und beurteilen

Zeitliche Planung betrieblicher Abläufe erfassen

Bestellbuch

2.1.2 Durchführen

Ein Kommunikationsmodell anwenden und dokumentieren

12

besondere Form der Kommunikation am Telefon 

Informationsblatt zum Telefonieren erstellen

Gesprächsnotizen Terminvereinbarung z. B. mittels Computer, handschriftliche Telefonnotiz

Vorbereitung

Realisierung

Dokumentation

Checkliste zur Terminvergabe erstellen

Bestellbuch, PC, betriebliche Abläufe in Abhängigkeit von der Salonphilosophie

Telefonate führen

z. B. Kunde und Geschäftspartner

Termine vereinbaren 

z. B. Kunde und Geschäftspartner

Informationen weiterleiten

2.1.3 Auswerten

Handlungen und Ergebnisse analysieren und bewerten

  • Telefongesprächsführung
  • Terminvereinbarung
2

Aufzeichnung, Selbstreflexion

Erstellte Hilfsmittel präsentieren und beurteilen

  • Informationsblatt
  • Checkliste

Gruppenauswertung

Lernfeld 3 Haare und Kopfhaut pflegen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Salonschulung zur Haar-und Kopfhautpflege planen und realisieren
60 Ustd.
3.2
Haarersatz pflegen
20 Ustd.
Lernsituation
3.1
Salonschulung zur Haar-und Kopfhautpflege planen und realisieren
60 Ustd.
Auftrag

Realisieren Sie für die Einführung neuer Präparate zur Haar- und Kopfhautpflege eine Mitarbeiterschulung in Ihrem Salon.

Diese Schulung umfasst:

  • Vorstellung der Präparate zur Reinigung und Pflege von Haar und Kopfhaut
  • Anwendungder Präparateunter Beachtung von Haar- und Kopfhautzuständen
  • Arbeitsplatzgestaltung
  • Dokumentieren in der Kundenkartei
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Präsentationstechniken recherchieren

15

Informationen zu Aussehen und Struktur des Haares und zu Kopfhautzuständen beschaffen

Untersuchungsmethoden

Übersicht zu Präparaten für die Haar- und Kopfhautpflege erstellen

PC, Internet

3.1.2 Durchführen

Informationen analysieren

40

Haarbeschaffenheiten

Kopfhautzustände

Wirkstoffe

Präparate

Salonschulung materiell und organisatorisch vorbereiten

differenzierte Gruppenarbeit

Präparatbereitstellung

Handlungsablauf

Präsentationsmaterial

z. B. Flyer

Auswertungsbogen

Salonschulung realisieren

3.1.3 Auswerten

Salonschulung reflektieren

5

z. B. Auswertungsbogen

Lernfeld 4 Frisuren empfehlen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Ein Beratungskonzept für verschiedene Kundenwünsche erstellen
40 Ustd.
4.2
Dienstleistungsangebote des Salons um ein Zweithaarstudio erweitern
30 Ustd.
4.3
Männer zur Bartgestaltung beraten
10 Ustd.
Lernsituation
4.2
Dienstleistungsangebote des Salons um ein Zweithaarstudio erweitern
30 Ustd.
Auftrag

Gestalten Sie ein Informationsmaterial zu verschiedenen Arten und Qualitätsmerkmalen von Haarersatz und setzen Sie dieses in Ihrem Zweithaarstudio ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Planen

Informationen zum Haarausfall recherchieren und dokumentieren

  • Arten
  • Ursachen
  • Behandlungsverfahren
10

Kriterien für Behandlungspläne ermitteln

Informationen zum Haarersatz recherchieren und dokumentieren

  • Arten
  • Qualitätsmerkmale
  • Kosten

Exkursion

Darstellungsmöglichkeiten zur Information über Haarausfälle recherchieren und auswählen

z. B. Präsentationsprogramm, Aufsteller, Video

4.2.2 Durchführen

Informationsmaterial gestalten

  • dauerhafter Haarausfall
  • vorübergehender Haarausfall
  • Haarfülle
  • Arten von Haarersatz
  • Preisvergleich
15

Gruppenarbeit

Informationsmaterial zur Kundenberatung einsetzen

Rollenspiel

4.2.3 Auswerten

Informationsmaterial hinsichtlich Praxiseignung beurteilen

5

ggf. Überarbeitung

Lernfeld 5 Haare schneiden
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Basishaarschnitte ausführen
20 Ustd.
5.2
Individuelle Haarschnitte und Bartformungen planen und ausführen
40 Ustd.
Lernsituation
5.1
Basishaarschnitte ausführen
20 Ustd.
Auftrag

Gestalten Sie im Auftrag eines Fachbuchautors ein Portfolio und führen Sie die Basishaarschnitte an Modellen aus.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Arbeitsmittel recherchieren

  • Handhabung
  • Merkmale
  • Pflege
  • Entsorgung
5

Quellendokumentation

Merkmale von Basishaarschnitten ermitteln

Schnittsysteme

Kriterien zur Gestaltung des Portfolio festlegen

  • Schnittformen und Struktur
  • Terminologie
  • Qualitätsmerkmale
  • Fotodokumentation
5.1.2 Durchführen

Basishaarschnitte erstellen

10

Schnittergebnisse dokumentieren

Fehleranalyse

Portfolio gestalten

Kriterien (siehe Planung)

5.1.3 Auswerten

Portfolio präsentieren und diskutieren

5

Selbstbewertung

Lernfeld 6 Frisuren erstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituation
6.1
Basishaarschnitte ausführen
60 Ustd.
Auftrag

Eine Kundin wünscht eine Frisur, die zu verschiedenen Anlässen variabel gestaltet werden kann. Erstellen und realisieren Sie das Beratungskonzept mit Bildvorlagen einschließlich des Behandlungsplanes.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Planen

Arbeitsmittel recherchieren

  • Funktion
  • Qualitätsmerkmale
  • Arbeitsschutz
20

Quellendokumentation

Informationen beschaffen und auswählen

  • Bindungen im Haarkeratin
  • Umformungsprozess im Haarkeratin
  • Saugfähigkeit
  • Hygroskopizität
  • Dehnbarkeit

Einlege-, Frisier- und Finishtechniken recherchieren

Historienbezug

Einlege-, Styling-, Finish- und Pflegepräparate nach Inhalt und Wirkung systematisieren

Kostenarten ermitteln

6.1.2 Durchführen

Übersicht über Arbeitsmittel und Präparate erstellen

36

Beratung anhand der Bildvorlagen durchführen und Vorgang der Umformung beschreiben

Behandlungsplan aufstellen und dokumentieren

Einlege-, Styling- und Finishtechniken dokumentieren 

Behandlungsplan umsetzen und in der Kundenkartei dokumentieren

Arbeitsmittel reinigen

Umweltschutz Arbeitssicherheit Hygienevorschriften

Bedienpreise erläutern

6.1.3 Auswerten

Erstellte Frisur mit Bildvorlage vergleichen und beurteilen

4

Fehleranalyse durchführen

Korrekturmöglichkeiten aufzeigen

Lernfeld 7 Haare dauerhaft umformen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Eine dauerhafte Umformung planen und durchführen
40 Ustd.
7.2
Mit Kundeneinwänden und Reklamationen umgehen
20 Ustd.
Lernsituation
7.2
Mit Kundeneinwänden und Reklamationen umgehen
20 Ustd.
Auftrag

Entwickeln Sie ein Infoblatt mit allgemeinen Regeln für den Umgang mit Kundeneinwänden und Reklamationen und setzen Sie dieses im Kundengespräch ein. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.2.1 Planen

Fehlerquellen aufzeigen und systematisieren

7

Auswirkung und Vermeidung von Fehlern erkennen und dokumentieren

Rechtliche Grundlagen für Reklamationsbearbeitung recherchieren

7.2.2 Durchführen

Infoblatt anfertigen

8

Checkliste

Verhaltensregeln

siehe auch LF 2
siehe auch LF 12

Infoblatt einsetzen

Rollenspiele

7.2.3 Auswerten

Infoblatt hinsichtlich der Praxiseignung beurteilen

  • Vollständigkeit
  • Sachlichkeit
  • Handhabbarkeit
5

Gruppenauswertung

Lernfeld 8 Haare tönen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Kunden zu Farbveränderungen beraten
40 Ustd.
8.2
Haare mit Tönungsmitteln färben
60 Ustd.
Lernsituation
8.1
Kunden zu Farbveränderungen beraten
40 Ustd.
Auftrag

Beraten Sie Kunden zu Farbveränderungen anhand einer Illustration, die das Ordnungssystem der Farben und deren Ausdruckstendenzen darstellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Planen

Phasen eines Beratungsgespräches ermitteln

10

Illustrationsmöglichkeiten recherchieren

Illustration konzipieren

  • Form
  • Inhalt
  • Bewertung

z. B. Farbkarte, Collage

Literaturquellen analysieren und dokumentieren

  • Grundlagen der Farbwahrnehmung
  • ästhetische Farbenlehre
  • Ordnung und Benennung von Haarfarben

Modetendenzen in Erfahrung bringen

Recherche auch in Englisch

8.1.2 Durchführen

Illustration zur Farbberatung erstellen

20

z. B. Farbkarte, Collage
z. B. Grauleiter, Trüb- und Pastellfarben

Farbanwendung 

differenziertes Mischen 

Farbauftragstechniken

Farbberatung realisieren

8.1.3 Auswerten

Illustration präsentieren, reflektieren und bewerten

10
Lernfeld 9 Haare färben und blondieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Haare durch Blondieren aufhellen
25 Ustd.
9.2
Behandlungspläne zur dauerhaften Farbveränderung von Haaren aufstellen
50 Ustd.
9.3
Unerwünschte Farbergebnisse von Haarbehandlungen korrigieren
25 Ustd.
Lernsituation
9.2
Behandlungspläne zur dauerhaften Farbveränderung von Haaren aufstellen
50 Ustd.
Auftrag

Erarbeiten und realisieren Sie Behandlungspläne für Haarbehandlungen mit dauerhafter Farbveränderung.Fertigen Sie zur Kundenberatung eine Farbfibel an, die alle dauerhaften farbverändernden Haarbehandlungen beinhaltet

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.2.1 Planen

Mediale Umsetzung der Farbfibel erkunden

20

Präparate systematisieren

vgl. LF 8Gruppenarbeit
Recherche unter Nutzung verschiedener Medien

Inhaltsstoffe 

Wirkungsweise 

Applikationstechniken

Veränderungen des Haares durch oxidativ wirkende Präparate und den daraus abgeleiteten Pflegebedarf recherchieren

Mischungsverhältnisse berechnen

Farbpräparate für die Farbfibel auswählen

Zwischenmeeting

Modetendenzen erläutern

berufsbezogenes Englisch

Layout und Zeitleiste festlegen

Kriterien für Praxistauglichkeit der Farbfibel festlegen

Beurteilungsbogen

9.2.2 Durchführen

Farbfibel erstellen

25

Behandlungspläne erarbeiten und einsetzen

Kunden beraten

Kundenberatung auch in englischer Sprache (Rollenspiel)

9.2.3 Auswerten

Farbfibel präsentieren

5

Beurteilungsbogenvgl. 9.2.1

Praxistauglichkeit beurteilen

  • Farbfibel
  • Behandlungsplan

Kundenberatung reflektieren

Lernfeld 12 Betriebliche Prozesse mitgestalten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Teilnahme am Wettbewerb einer Fachzeitschrift zum Salon des Jahres
40 Ustd.
12.2
Marketingmaßnahmen gestalten und Kundenorientierung verbessern
20 Ustd.
12.3
Interne Betriebsabläufe planen, organisieren und gestalten
20 Ustd.
Lernsituation
12.2
Marketingmaßnahmen gestalten und Kundenorientierung verbessern
20 Ustd.
Auftrag

In der Betriebsversammlung wurde der Jahresabschluss präsentiert. Es wurde fest-gestellt, dass insbesondere sinkende Umsatzzahlen zu einem Verlust geführt haben. Es ist Ihre Aufgabe, bei der Planung und Gestaltung des Marketings des Salons mit-zuwirken. Unterbreiten Sie in diesem Zusammenhang Vorschläge zur Verbesserung der Kundenorientierung des Salons bzw. zur Realisierung von Marketingmaßnahmen, damit der Salon in Zukunft wieder schwarze Zahlen schreibt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Planen

Salonkonzept/-politik und unternehmerische Situation analysieren, Ist-Zustand erfassen

Projekt

Problemanalyse

Marktinformationen erfassen und bewerten

  • Kaufkraft
  • Bekanntheitsgrad
  • Wahrnehmungen
  • Kundenzufriedenheit

Kunden befragen

Fragebogen

Kundenanregungen aufgreifen

Grundsätze des Datenschutzes beachten

Marketingziele setzen, Soll-Zustand festlegen

Projektziele

Zielgruppen bestimmen

Zeitschiene und Verantwortlichkeiten festlegen

12.2.2 Durchführen

Vorschläge zur Verbesserung der Kundenorientierung entwickeln

9

Salon am Markt positionieren

Exkursion, Marktanalyse

Marketinginstrumente zur Kundengewinnung und -bindung einsetzen

Produktpolitik 

Preispolitik  

LS 12.4 

Kommunikationspolitik

LS 12.1
LF 2

Standortentscheidung (Distribution) hinterfragen

Preise für Friseurdienstleistungen und Verkauf kosten-, konkurrenz-und kundenorientiert kalkulieren

Preispolitik: LS 12.4

Auswirkung der Preisgestaltung auf die Wirtschaftlichkeit des Friseurbetriebes analysieren

Marketingmix ausgewogen gestalten

Wettbewerbsrecht beachten

Vorschläge dokumentieren

konzeptionelle Vorstellungen, Anzeige, Werbebrief, PR-Text, Materialien zur Verkaufsförderung, Salongestaltung 

Informations- und Kommunikationssysteme nutzen

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Deutsch/Kommunikation

Vorschläge im Salonteam inhaltlich und organisatorisch abstimmen

Arbeitsprozesse, Zeitmanagement steuern

Steuerung der Projektarbeit

12.2.3 Auswerten

Vorschläge präsentieren

5

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Informations- und Kommunikationssysteme nutzen

Eigenes Verhalten und Arbeitsergebnisse an Qualitätsvorgaben messen, Ist-Soll-Vergleich durchführen

Arbeitsprozesse insgesamt reflektieren

Reflexion der Projektarbeit

Konsequenzen zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit bzw. Kundenorientierung ziehen

Lernsituation
12.3
Interne Betriebsabläufe planen, organisieren und gestalten
20 Ustd.
Auftrag

In der Betriebsversammlung wurde der Jahresabschluss präsentiert. Es wurde festgestellt, dass insbesondere sinkende Umsatzzahlen zu einem Verlust geführt haben. Es ist Ihre Aufgabe, bei der Planung, Organisation und Gestaltung von Betriebsabläufen mitzuwirken. Unterbreiten Sie in diesem Zusammenhang Vorschläge zur Verbesserung der Betriebsabläufe im Salon, damit dieser in Zukunft wieder schwarze Zahlen schreibt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.3.1 Planen

Salonkonzept/-politik und unternehmerische Situation analysieren, Ist-Zustand erfassen

Projekt
Problemanalyse

Betriebsinterne Informationen erfassen

  • Qualitäts-und Zeitvorgaben
  • Kommunikation
  • Arbeitsklima
  • Organisation und Arbeitsabläufe
  • Wareneingang, Lagerhaltung
  • Kostenstellen

Grundsätze des Datenschutzes beachten

Warenbestandserfassung/Inventur durchführen

Unternehmensziele setzen, Soll-Zustand festlegen

Projektziele

Zeitschiene und Verantwortlichkeiten festlegen

12.3.2 Durchführen

Vorschläge zur Optimierung der internen Betriebsabläufe in Salon und Lager entwickeln

8

Betriebsabläufe im eigenen Verantwortungsbereich und im Team planen

Warenbeschaffung/-bestand optimieren

Teamentwicklung im Salon fördern

Sich gegenseitig Feedback geben

Vorschläge dokumentieren

konzeptionelle Vorstellungen, Mitarbeitermotivation, Salongestaltung

Informations- und Kommunikationssysteme nutzen

berufsbezogene Informationsverarbeitung Deutsch/Kommunikation

Vorschläge im Salonteam inhaltlich und organisatorisch abstimmen

Zur Optimierung der Betriebsorganisation und der Kostensituation beitragen

Arbeitsprozesse, Zeitmanagement steuern

Steuerung der Projektarbeit

12.3.3 Auswerten

Vorschläge präsentieren

6

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Informations-und Kommunikationssysteme nutzen

Eigenes Verhalten und Arbeitsergebnisse an Qualitätsvorgaben messen, Ist-Soll-Vergleich durchführen

Arbeitsprozesse insgesamt reflektieren

Reflexion der Projektarbeit

Konsequenzen für die Verbesserung der Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie der Arbeitsabläufe ziehen

Lernfeld 13 Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Historische Frisuren gestalten
60 Ustd.
13.2
Modische Frisuren gestalten
60 Ustd.
Lernsituation
13.1
Historische Frisuren gestalten
60 Ustd.
Auftrag

Für ein Firmenjubiläum sind Frisuren für Mitarbeiter und Servicekräfte im historischen Kontext zu gestalten. Planen und realisieren Sie darüber hinaus die Auswahl und Beschaffung von Kostümen und Accessoires. Betreiben Sie für diese besondere Dienstleistung des Salons Werbung. Erfassen Sie die Kosten und den Erfolg der gewählten Maßnahmen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.1.1 Planen

Konzeptionelle Vorstellungen entwickeln, dokumentieren und diskutieren 

20

Brainstorming

Stilepochen recherchieren, erfassen und auswählen

Gestaltungsrichtlinien für Frisuren festlegen

Auswahlkriterien festlegen

  • Kostüme
  • Accessoires

Kostenbereiche recherchieren

  • Auftragskosten
  • Erstellungskosten
  • Werbekosten
13.1.2 Durchführen

Werbemittel auswählen und gestalten

30

auch in englischer Sprache
LF12
Wirtschaftskunde

Kosten erfassen

Kostüme und Accessoires zusammenstellen

Historische Frisuren im Kontext präsentieren

Video

13.1.3 Auswerten

Ergebnisse beurteilen und bewerten

10

Frisuren, Kostüme und Accessoires

Wirtschaftlichkeit

Effizienz

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestensauf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u.a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

______________________________
7 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

8 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Ausbildungsjahr 2

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 8 Haare tönen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zu aktuellen Modetrends, Tönungs- und Pflegepräparaten. Sie dokumentieren ihre Ergebnisse in der Fremdsprache und verwenden diese für das Kundengespräch. Sie übertragen relevante Daten in die Kundenkartei.

Inhalte:

Recherche im Internet bzw. in Printmaterialien: Modetrends, Präparate

Kundengespräch: Ermittlung der Zielfarbe, Information über Modetrends, Erläuterung der Behandlung, Empfehlung von Pflegeprodukten

Small talk: Begrüßen, Befinden, Wetter, Verabschieden

Relevante Fachlexik

  • kalte und warme Farben, Farbtypen, Haarqualität, Wirkung von Farben, Harmonie, Kontraste
  • Erläuterungen und Empfehlungen
  • Terminvereinbarung

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Rahmen der Recherche sollte die Arbeit mit (Fach-)Wörterbüchern geübt und relevante grammatische Strukturen wiederholt und vertieft werden.

Für die Erarbeitung von Inhalten für das Kundengespräch empfiehlt sich Gruppen- oder Partnerarbeit. Der Umgang mit den verschiedenen Kundentypen sollte in vielfältigen Rollenspielen - zunächst stark gelenkt - geübt und ausgewertet werden.

Die jeweiligen Rollenkarten für den Friseur/die Friseurin bzw. den Kunden (Flowcharts mit deutschen „Regieanweisungen“) können ebenfalls in Gruppen- oder Partnerarbeit von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitet werden. Dabei sollte die entsprechende Lexik und das Small talk berücksichtigt werden.

vgl. Lernsituation 8.2

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 9 Haare färben und blondieren

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zu aktuellen Modetrends, Färbe- und Blondierpräparaten. Sie dokumentieren ihre Ergebnisse in der Fremdsprache und verwenden diese für die Kundenberatung. Sie übertragen relevante Daten in die Kundenkartei. Sie verhalten sich bei Reklamationen situations- und adressatengerecht.

Inhalte:

Recherche im Internet bzw. in Printmaterialien: Modetrends, Präparate

Kundenberatung: Ermittlung des Kundenwunsches, Erläuterung der Behandlung aufgrund der Haar- und Kopfhautdiagnose, Empfehlung von Pflegepräparaten

Small talk: Interessen/Hobbys

Umgang mit Reklamationen

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Rahmen des Erschließens von relevanten Inhalten (globales bzw. detailliertes Lesen, ggf. auch Hörverstehen) können die Zusammenfassung wesentlicher Fakten, Mediation und Präsentation geübt sowie die Arbeit mit (Fach-)Wörterbüchern (auch online) vertieft werden. Für die Lexikarbeit empfiehlt sich insbesondere das Erstellen von Wortfeldern, Ausfüllen von Lückentexten und das Paraphrasieren ausgewählter Begriffe.

Für das dialogische Sprechen eignen sich Rollespiele, die die berufliche Praxis simulieren und insbesondere das Eingehen auf den Kundenwunsch, das Reagieren bei Reklamation bzw. Kundenzufriedenheit trainieren. Dabei sollten insbesondere Höflichkeitskonventionen bzw. Tabus beachtet sowie der Grad der Lenkung variiert werden.

vgl. Lernsituationen 9.1 bis 9.3

Ausbildungsjahr 3

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 13 Komplexe Friseurdienstleistungen durchführen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler informieren die Kunden über das Dienstleistungsangebot des Salons und erläutern dieses adressatengerecht.

Sie ermitteln den Kundenwunsch, führen Beratungsgespräche zu Behandlungsmöglichkeiten und stellen ihr Konzept für die typ- oder anlassbezogene Veränderung es äußeren Erscheinungsbildes des Kunden unter Nutzung von Anschauungsmitteln vor. Sie beachten kulturelle Unterschiede.

Inhalte:

Schriftliche und mündliche Produktion

  • Dienstleistungsangebot des Salons
  • Behandlungsmöglichkeiten
  • Behandlungskonzept

Beratungsgespräch: Gesprächsrahmen, Regeln für die Interaktion, Fachlexik

Präsentations-, Rezeptions- und Mediationsleistungen

Besonderheiten ausgewählter Kulturen

Didaktisch-methodische Hinweise:

Es empfiehlt sich das Erstellen von Mappen, Flyern etc. mit dem Ziel, das Dienstleistungsangebot der Einrichtung bzw. diverse Behandlungsmöglichkeiten vorzustellen und zu erläutern.

Für das Beratungsgespräch sollte ein Leitfaden erstellt werden, auf dessen Grundlage die zielführende Interaktion geübt werden kann.

Für die adressatengerechte Durchführung des Beratungsgesprächs sollte zu ausgewählten Kulturen eine Literatur- oder/und Internetrecherche durchgeführt und die Ergebnisse beispielsweise in Form einer Dokumentation und/oder Schülervortrages dargestellt werden. 

vgl. Lernsituationen 13.1 und 13.2

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen  

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.  

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.  

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

____________________________ 

9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Kultusministerkonferenz: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

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