Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!

 

Lehrplan

Grundschule

Kunst

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Grundschule treten am 1. August 2019 in Kraft.

Die Lehrpläne traten 2004 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Grundschulen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Grundschulen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleiteten Lehrplaneinführung 2009 und 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber:

Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1  
01097 Dresden 
www.smk.sachsen.de        

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Grundschule, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In den Kernfächern Deutsch, Sorbisch, Sachunterricht und Mathematik ist in jeder Klassenstufe ein weiterer vernetzender Lernbereich im Umfang von einer Unterrichtswoche vorgesehen. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden, inhaltliche Erläuterungen sowie Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Grundschule.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und andere Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 3, LB 3

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 3, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweis auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel der Grundschule (s. Ziele und Aufgaben der Grundschule)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Grundschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
Kl. Klassenstufe
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
HU Herkunftssprache
ISL Intensives Sprachenlernen
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
SOR Sorbisch
SPO Sport
SU Sachunterricht
WE Werken

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Grundschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die vierjährige Grundschule ist eine eigenständige Schulart. Sie baut auf frühkindlicher Bildung auf und vermittelt in einem gemeinsamen Bildungsgang für alle Schüler Grundlagen für weiterführendes Lernen.

Der Auftrag der Grundschule leitet sich aus der Verfassung des Freistaates Sachsen und dem Schulgesetz ab. Es ist Aufgabe der Grundschule grundlegendes Wissen zu vermitteln, die Entwicklung und Ausbildung von Methoden-, Lern- und Sozialkompetenz zu fördern sowie auf Werte zu orientieren.

Um den Schulbeginn für die Schüler bestmöglich zu gestalten, ist eine enge Kooperation mit allen für die Erziehung und Bildung der Kinder verantwortlichen Partnern erforderlich. Von besonderer Bedeutung ist die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten entsprechend der Kooperationsvereinbarung zwischen Kindergarten und Grundschule.

Die Gestaltung der Schuleingangsphase erfolgt auf der Grundlage eines schuleigenen Konzepts, das den individuellen Lernausgangslagen und Entwicklungsbesonderheiten der Kinder Rechnung trägt. Im Interesse eines flexiblen Arbeitens in dieser Phase sind in den Lehrplänen die Lernziele und -inhalte für die Klassenstufen 1 und 2 zusammengefasst.

Bildungs- und Erziehungsziele

Ihren Auftrag erfüllt die Grundschule, indem sie Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung sowie Werteorientierung und deren Verknüpfung miteinander in allen fachlichen und überfachlichen Zielen sichert.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Herausbildung der Mündigkeit und einer demokratischen Grundhaltung bei Schülern zu. Dazu gehört auch die altersgemäße Beteiligung an demokratischen Prozessen zur Förderung von eigenverantwortlichem Handeln.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Grundschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

Die Schüler erwerben strukturiertes und anschlussfähiges Wissen, das sie sinnvoll und gezielt anwenden können. [Wissen]

Die Schüler erwerben in der Grundschule die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Mit der Einführung einer Fremdsprache werden die Grundlagen für weiteres Sprachenlernen gelegt. In allen Fächern entwickeln die Schüler ihre Fähigkeit zu situationsangemessener, partnerbezogener Kommunikation. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler lernen fachliche Methoden kennen. Sie eignen sich Lern- und Arbeitstechniken an, die es ihnen ermöglichen, den Lernprozess effektiv und zunehmend selbstständig zu gestalten. Sie entwickeln die Fähigkeit, voneinander und miteinander zu lernen. [Methodenkompetenz]

Sie erkennen ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit und Sicherheit und nehmen diese Verantwortung innerhalb und außerhalb der Schule wahr. [Gesundheitserziehung]

In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden aus und entwickeln ihre individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit. [ästhetisches Empfinden]

Im Rahmen einer informatischen Vorbildung eignen sich die Schüler elementare Bedienfertigkeiten im Umgang mit dem Computer oder mobilen digitalen Endgeräten an und gewinnen Einblicke in deren Funktionsweisen und nutzen diese bei der Lösung von Aufgaben. [informatische Vorbildung]

Die Schüler erwerben elementare Kenntnisse zum sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. [Medienbildung]

Durch fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten erleben die Schüler eine enge Verbindung zu ihrer Erfahrungswelt und lernen, Themen und Probleme mehrperspektivisch zu erfassen. [Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt. [Werteorientierung]

In der Grundschule erleben die Schüler Regeln und Normen des sozialen Miteinanders. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, mit Kritik umzugehen sowie Konflikte gewaltfrei zu lösen. [Sozialkompetenz]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Unterricht in der Grundschule knüpft an die Erfahrungs- und Erlebniswelt der Schüler an und orientiert auf ganzheitliches Lernen. Lerninhalte werden besser verstanden und behalten, wenn sie bedeutsam für das eigene Leben erscheinen und das Gefühl ansprechen. Gestaltungsprinzip für den Unterricht ist entdeckendes Lernen.

Grundschulkinder wollen in der Regel etwas leisten. Insofern ist eine leistungsorientierte auch eine kindorientierte Grundschule.

In der Verantwortung der Lehrenden liegt es, die Lerntätigkeit so zu steuern, dass das Kind zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Lerninhalt angeregt wird. Von Anfang an soll den Schülern Gelegenheit gegeben werden, selbstständig etwas zu leisten und eigene Lernwege zu erproben. Dabei können Fehler, Irr- und Umwege auftreten, die nicht in erster Linie als Leistungsmängel anzusehen sind, sondern als Zwischenschritte im Lernprozess.

Das breite Leistungsspektrum der Grundschüler bedingt einen differenzierenden und individualisierenden Unterricht. Im Vordergrund steht die innere Differenzierung, die den individuellen Lernvoraussetzungen und Leistungsständen sowie den unterschiedlichen Zugangsweisen zum Lernstoff und dem unterschiedlichen Lerntempo gerecht wird. Das erfordert vom Lehrer diagnostische Fähigkeiten und eine sorgfältige Analyse. Die darauf aufbauenden Lernschritte sollen weniger am Defizit als vielmehr am individuellen Lernfortschritt orientiert sein.

Die individuelle Förderung bietet Möglichkeiten präventive Maßnahmen umzusetzen, Entwicklungsrückstände abzubauen, festgestellte Teilleistungsschwächen zu verringern und Begabungen und Interessen zu fördern. Förderangebote und Ganztagsangebote sollen abgestimmt vorbereitendes, lückenschließendes und weiterführendes Lernen unterstützen.

Leistungsbeurteilung in der Grundschule basiert auf einer sorgfältigen Analyse des Lernprozesses und der Lernergebnisse. Bei der Leistungsbeurteilung werden unterschiedliche Lernvoraussetzungen und individuelle Lernfortschritte berücksichtigt.

Von besonderer Bedeutung ist eine ermutigende Leistungsbeurteilung, vor allem im Anfangsunterricht.

Eine wichtige Rolle für kindgemäßes und effektives Lernen spielt die Rhythmisierung des Unterrichts. Die Planung des Unterrichts soll sich nicht allein an der 45-Minuten-Einheit, sondern an den Lernaufgaben und -bedingungen der Schüler orientieren. Zu berücksichtigen ist ein sinnvoller Wechsel von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe. Auch Zeiten für das Einbeziehen außerschulischer Lernorte sollten bedacht werden.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet Möglichkeiten, auf Kinder und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Grundschulen müssen sich dabei mit den Horten abstimmen. Jede Grundschule sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes entwickeln. Ganztagsangebote sollen für unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Lernangebote genutzt werden.

Im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten.

Die Angebote sollen schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden sowie die Heterogenität der Schüler berücksichtigen.

Schule muss als gestalteter und gestaltbarer Raum verstanden werden, in dem Lehrer, Schüler und Eltern miteinander kommunizieren und das Kind als Partner ernst genommen wird.

Beim Übergang der Schüler an weiterführende Schulen werden Eltern und Schüler umfassend beraten. Die Zusammenarbeit, auch mit den anderen Schularten, trägt dazu bei, den Übergang für jeden Schüler kontinuierlich zu gestalten und eine harmonische Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit zu unterstützen.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle) 
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Kunst

Ziele und Aufgaben des Faches Kunst

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Fach Kunst leistet im Rahmen der künstlerisch-ästhetischen Bildung und Erziehung einen spezifischen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung. Durch den ganzheitlichen Ansatz erweitert und differenziert das Fach die Beziehungen der Schüler zur Wirklichkeit. Die im Fach Kunst angeregten künstlerisch-ästhetischen Prozesse sind von elementarer Bedeutung für sinnliche, emotionale und kognitive Bereiche kindlicher Entwicklung. Es fördert die Ausprägung der Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit, entwickelt Fantasie und Vorstellungsvermögen.

Durch die Auseinandersetzung der Eigenart und Komplexität bildnerischer Prozesse werden individuelle Gestaltungsfähigkeit, Sensibilität und Genussfähigkeit in besonderer Weise ausgeprägt. Das Fach trägt dazu bei, individuelle Neigungen und Begabungen zu entdecken und diese im Rahmen weitgehend selbstbestimmter schöpferischer Prozesse bewusst zu nutzen.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Kunst das Interesse der Schüler an Politik und schafft bei Ihnen das Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und dürfen sich nicht zu Lasten künftiger Generationen oder Menschen in anderen Regionen auswirken.

Das Fach Kunst schafft auch Voraussetzungen für den eigenständigen, kritischen und kreativen Umgang mit Bildmedien. Es trägt so wesentlich zur Medienbildung bei und leistet einen spezifischen Beitrag zur informatischen Vorbildung.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches ergeben sich folgende allgemeine Ziele:

  • Entwickeln künstlerisch-ästhetischer Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit
  • Entwickeln individueller Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeiten
  • Entwickeln von Ansätzen eines künstlerisch-ästhetischen Urteilsvermögens
  • Entwickeln von Fähigkeiten zur fachgerechten Kommunikation
Strukturierung

Aufgrund der Eigenart und des Verlaufs künstlerisch-ästhetischer Prozesse sind die Lernziele und -inhalte in Lernbereiche zusammengefasst, die sich aus den Gestaltungsdimensionen Fläche, Körper/Raum und Prozess ergeben:

  • Flächiges Gestalten
  • Körperhaft-räumliches Gestalten
  • Aktionsbetontes Gestalten

Während sich flächiges und körperhaft-räumliches Gestalten über Zwei- bzw. Dreidimensionalität definieren, erweitert aktionsbetontes Gestalten diese Dimensionen um eine zeitliche und wirkt grenzüberschreitend. Der Lernbereich Aktionsbetontes Gestalten akzentuiert kindgemäß spielerische und andere handlungsorientierte Formen prozesshaften Gestaltens.

didaktische Grundsätze

Der Unterricht greift frühkindliche und außerschulische Erfahrungen der Schüler auf. Er bahnt in Auseinandersetzung mit der bildenden Kunst in der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen die Entwicklung künstlerisch-ästhetischer Dimensionen des Handelns an. Das erfordert ein ausgewogenes Verhältnis von fachlichen Ansprüchen und subjektiven Möglichkeiten ihrer Umsetzung. Dazu ist auch das Verständnis bestimmter Fachbegriffe und ihr adäquater Gebrauch notwendig.

Der Unterricht im Fach Kunst ist einerseits ausgerichtet an den Altersbesonderheiten im bildnerischen Gestalten und der Lebenswelt der Schüler, andererseits an der Eigenart bildnerischer Werke und Prozesse. Nach diesen Kriterien erfolgt auch die unterrichtliche Auswahl der im Lehrplan empfohlenen Künstler, wobei ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Werken der Vergangenheit und Gegenwart sowie zwischen überregional und regional bedeutsamen Künstlern anzustreben ist. Die im Lehrplan genannten Künstler sind vor allem als Anregung für die Integration zeitgenössischer Kunst zu verstehen.

Das Fach geht vom Prinzip der Einheit von bildnerischer Produktion, Rezeption und Reflexion aus. Ansatzpunkt für die Kunstrezeption ist ein bildnerisches Problem, mit welchem sich die Schüler in der eigenen produktiven Tätigkeit auseinander setzen. Altersgemäße Methoden der Kunstrezeption, wie sie explizit im Lernbereich Aktionsbetontes Gestalten verankert sind, besitzen im Umgang mit bildnerischen Problemen aller Gestaltungsdimensionen Relevanz.

Bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts ist zu beachten, dass sich die Gestaltungsdimensionen und damit die Lernbereiche wechselseitig durchdringen und sowohl gattungsspezifisches als auch übergreifendes Arbeiten erfordern.

Besonderes Augenmerk ist auf die Schaffung einer anregenden Lernumgebung zu legen. Den Schülern sind Zeit und Raum zu geben, damit sich Freude und Sinnlichkeit, Engagement und Fantasie am Gegenstand entfalten können.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind auch im Unterricht des Faches Kunst die Fragen nach Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler fundamental. Bei Inhalten mit politischem Gehalt sind überdies auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontradebatten.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation.

Das Suchen, Finden und Anerkennen individueller Lösungen gehört dabei ebenso zum Lernprozess wie das Risiko des Scheiterns und die Möglichkeit des Neuanfangs.

Kunstunterricht bietet aufgrund seiner Komplexität vielfältige Möglichkeiten zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit anderen Fächern und leistet weit mehr als Zuarbeiten zu dekorativen Zwecken.

Für künstlerische Aktivitäten sollten auch außerschulische Lernorte genutzt werden. Das gilt insbesondere für die Begegnung mit Originalkunstwerken. In fächerverbindenden Projekten können verschiedene Möglichkeiten der sinnlichen Erfahrung erschlossen oder Darstellungen aus den Bereichen der bildenden Kunst, der Musik, des Theaters und des Tanzes in kreativer Weise kombiniert werden, um neue Zugangsweisen zu erschließen. Die Schüler sollten im schulischen Alltag Gelegenheit erhalten, ihre Ergebnisse zu dokumentieren, zu präsentieren und ihre Lernumgebung aktiv mitzugestalten.

Zur Umsetzung der Ziele und Inhalte des Faches Kunst ist es erforderlich, dass für den Unterricht geeignete Räumlichkeiten genutzt werden, die Platz für Bewegung, Spiel und Aktion bieten und in denen eine vielfältige technische Ausstattung vorhanden ist.

Der kreative Umgang mit Medien ermöglicht erste kindgerechte Einblicke in Fragen des Urheberrechts sowie des Schutzes persönlicher Daten und der Privatsphäre.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufen 1/2

Lernbereich 1 Flächiges Gestalten 36 Ustd.
Lernbereich 2 Körperhaft-räumliches Gestalten 10 Ustd.
Lernbereich 3 Aktionsbetontes Gestalten 6 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Kreative Schriftzeichen
Wahlbereich 2 Kunstdetektive
Wahlbereich 3 Gestalten mit Papier
Wahlbereich 4 Schmucke Stücke

Klassenstufe 3

Lernbereich 1 Flächiges Gestalten 30 Ustd.
Lernbereich 2 Körperhaft-räumliches Gestalten 12 Ustd.
Lernbereich 3 Aktionsbetontes Gestalten 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Farbenwerkstatt
Wahlbereich 2 Geometrie in der Kunst
Wahlbereich 3 „Verzauberte“ Alltagsgegenstände

Klassenstufe 4

Lernbereich 1 Flächiges Gestalten 12 Ustd.
Lernbereich 2 Körperhaft-räumliches Gestalten 8 Ustd.
Lernbereich 3 Aktionsbetontes Gestalten 6 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Ein besonderes Foto
Wahlbereich 2 Kunstdetektive
Wahlbereich 3 Klingende Kunst

Klassenstufen 1/2

Ziele

Ausgehend von ihrer Lebens- und Erfahrungswelt und durch bewussten Gebrauch aller Sinne erkunden die Schüler in vielfältigem künstlerisch-praktischen Tun, wie sie eigenes Erleben bildnerisch gestalten können. Durch die Begegnung mit verschiedenen Kunstwerken aus Musik, Literatur, Theater, Film, Tanz und bildender Kunst erhalten die Schüler Anregungen für die Entwicklung einer eigenen bildnerischen Idee. Sie machen Erfahrungen beim Arbeiten in ergebnisoffenen Prozessen. Dabei werden in besonderer Weise Fantasie und Kreativität sowie Lust und Freude am Erproben individueller Lösungswege gefördert, die Feinmotorik weiterentwickelt sowie Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer gestärkt. Die Schüler gehen sachgerecht mit Arbeitsmitteln um und organisieren ihren Arbeitsplatz.

Im Rahmen der künstlerisch-ästhetischen Bildung und Erziehung erwerben die Schüler altersgemäße Fähigkeiten des bildnerischen Ausdrucks im flächigen und körperhaft-räumlichen Gestalten. Darüber hinaus gewinnen sie erste Einsichten, den eigenen Körper als Ausdrucks- und Gestaltungsmittel einzusetzen und erkunden neue Spiel- und Bewegungsräume. Dabei entwickeln sie auch ihr räumliches Vorstellungsvermögen und schaffen sich individuelle und gemeinsame Raumerlebnisse. Die Schüler sind in der Lage, einfachen Objekten Bedeutung zu geben, sie zu arrangieren und zu präsentieren.

In spielerischer Form nähern sich die Schüler ausgewählten Werken zeitgenössischer Kunst und Kunstgeschichte. Dabei tauschen sie sich über Sichtweisen und Bewertungen innerhalb der Gruppe aus. Unter Berücksichtigung vorschulischer Erfahrungen machen sich die Schüler mit vielfältigen Medienangeboten bekannt und erleben erste künstlerische Einsatzmöglichkeiten. Zudem trägt die Einbeziehung von Computern oder mobilen digitalen Endgeräten zur informatischen Vorbildung bei.

Lernbereich 1: Flächiges Gestalten 36 Ustd.

Einblick gewinnen in Materialien sowie entsprechende Werkzeuge und Praktiken zum flächigen Gestalten

Erproben verschiedener Bildträger und Formate sowie deren Wirkung: unterschiedliche Papiere, Pappe, Karton, Glas, Gips, Holz

Zeichen- und Malwerkzeuge: Stifte, Kohle, Kreiden, Tuschen, Wasserfarbe, Rund- und Flachpinsel, Finger

Gestaltungspraktiken: Malen und Zeichnen mit Stiften, Kreiden, Farben, Tusche, Kohlen

Bemalen von Gegenständen, Collagieren, Scherenschnitt

Kennen von Grund- und Mischfarben durch inhaltlich gebundenes Erproben

Benennen und Ordnen, Gruppieren zu Farbkreisen und Farbfamilien

Farbspiele (Farben streiten oder vertragen sich)

Erstellen eines eigenen originellen Farbkreises unter Verwendung verschiedener Materialien: Alltagsobjekte, Papiere, Naturmaterialien

Aufhellen und Abdunkeln

problembezogene Kunstrezeption

James Rizzi „Lachende Häuser“, Jim Dine „Die fröhliche Palette“

Piet Mondrian, Franz Marc, Wassily Kandinsky, Sam Francis, Karl Schmidt-Rotluff

Kennen unterschiedlicher Varianten im Farbauftrag

Konsistenz der Farben: deckend, lasierend, pastos, transparent

zufällig oder gezielt

Malen, Zeichnen, Klecksen, Tupfen, Tropfen, Spritzen, Stricheln, Spachteln

problembezogene Kunstrezeption

Vincent van Gogh, Claude Monet, Jackson Pollock, Sam Francis, Georges Seurat

Kennen grafischer Gestaltungsmittel, insbesondere Punkt und Linie, sowie Entdecken neuer Bildzeichen

Punkt- und Linienspiele

Linie als Bewegungs- und Ausdrucksspur

Einlinienzeichnungen

Darstellung von Rhythmen und Klängen

Muster

digitales Malen und Zeichnen

problembezogene Kunstrezeption

Paul Klee, Pablo Picasso, Saul Steinberg

Kennen einfacher Druckverfahren

Finger-, Pinsel-, Stempel-, Materialdruck, Abklatsch

Abdrücke in weichem Material

Sand, Schnee, Knete

Stempeln, auch mit ungewöhnlichem Material Korken, Hölzer, Radiergummi

Druckspuren in einem Bildzusammenhang verwenden

Verzieren, Schmücken, Ornamentieren

Einblick gewinnen in Formbesonderheiten und elementare Möglichkeiten des Bildaufbaus sowie in Beziehungen von Form und Format

Gegensätze erkennen: offen – geschlossen, rund – eckig,
Gebautes – Gewachsenes

formatbezogenes Arbeiten

Bildordnungen finden: Reihen, Ballen, Streuen; Proportionen, Mengenverhältnisse

Kennen von Schriftelementen als bildnerisches Gestaltungsmittel

Ausdruckswert von Schriftzeichen

verschiedene Darstellungsformen für Einzelbuchstaben und Ziffern

Jasper Johns, Paul Klee, Kurt Schwitters Zeitungen, Werbematerial, Abfälle

Einsatz traditioneller und digitaler Medien

Einblick gewinnen in Möglichkeiten, Gestaltungspraktiken zu kombinieren

erstellte Bilder variieren und in ihrer Wirkung vergleichen

grafische oder farbige Ergänzung von Bildmaterial

Collagieren, Frottieren, Colorieren

Nutzen gestalterischer Möglichkeiten eines einfachen Mal- und Zeichenprogramms

Lernbereich 2: Körperhaft-räumliches Gestalten 10 Ustd.

Einblick gewinnen in Eigenschaften plastischer Objekte

gezieltes Betrachten, Berühren, Betasten, Beschreiben dreidimensionaler Objekte

Kennen elementarer Möglichkeiten plastischen Gestaltens

Verwenden des Begriffes „Plastik“

spielerisch-experimenteller Umgang mit verformbaren Materialien

Herstellen einfacher plastischer Körper durch Modellieren

Kneten, Rollen, Stauchen, Matschen

Sand, Ton, Schnee, Salzteig, Pappmaché

einfache digitale Fotostory

Erproben von Möglichkeiten zum Verformen und Verbinden

Umformen durch Abtragen, Antragen

Herausarbeiten einfacher Formen

Gestalten von Figuren

Nutzen einfacher Verbindungstechniken

Herstellen von reliefartigen Abdrücken: Spuren von Hand, Fuß, Natur- und Alltagsgegenständen; Um- und Weitergestaltung

Experimentieren mit vorgefundenen Materialien oder Gegenständen

Kartons, Papprollen, Klötzchen, Styropor, Korken, Naturmaterialien

einfache Musikinstrumente, Spielfiguren, Puppen

Bauen in losen und festen Verbindungen

Weiterbearbeiten von Naturfundstücken

problembezogene Kunstrezeption

Joan Miró, Oskar Schlemmer, David Smith

Kennen von Möglichkeiten der Gestaltung von Innen- und Außenräumen

Erkunden von Innen- und Außenräumen und ihrer Funktion sowie Erleben ihrer Atmosphäre

ganzheitliches Erleben unterschiedlicher Räume: öffentliche Gebäude, Kirchen, Parks

Faszination des Anderen und Unvertrauten in der Kunst

Raumdarstellungskonzepte verschiedener Kulturen

Vergleiche mit Tierbauten

Kennenlernen und Erproben einfacher Prinzipien der Gestaltung von Innen- und Außenräumen

Mit- und Umgestalten von Innen- und Außenräumen

Umorganisieren und Verändern von Räumen und Gegenständen

Labyrinthe legen und gestalten

Raumgefüge bauen und spielerisch in der Gruppe nutzen

Timm Ulrichs „San Gimignano“

Lernbereich 3: Aktionsbetontes Gestalten 6 Ustd.

Einblick gewinnen in spielerische Möglichkeiten der Annäherung an ausgewählte Werke aus Geschichte und Gegenwart der bildenden Kunst

Einsatz geeigneter traditioneller und digitaler Medien: Folien, Dias, Musik, Körper

Projektionsflächen zur Aufnahme des künstlerischen Gestaltungsprozesses

spielerisch-assoziative Zugänge

„Chinesischer Korb“

passende Gegenstände, Gerüche, Kleidung zum Kunstwerk zuordnen

„Ich sehe was, was du nicht siehst“

Geräuschkulisse zu einem Bild erfinden

Berühren, Betasten plastischer Objekte

auch verhüllt oder verpackt

verbale Annäherung

Geschichten erfinden, Rätseln, Fantasieren, Titel suchen unter verschiedenen Gesichtspunkten

Bildausschnitte und Gegenstände entdecken, beschreiben, wiederfinden

Kennen elementarer Möglichkeiten aktionsbetonten Gestaltens

Agieren und Spielen mit Materialien und geeigneten Objekten

szenisches Spiel mit vorgefertigten Spielfiguren, Puppen, beweglichen Schattenfiguren

Spiele mit Selbstgeformtem und Selbstgebautem

Spiele zur Schulung aller Sinne

spielerisches Erkunden von Farb- und Formwirkungen

Aktion mit Gegenständen einer Farbe oder Form, auch mehrfarbig bzw. mit unterschiedlichen Formen

Sammeln, Sortieren, Zuordnen, Verändern, Arrangieren, Dokumentieren, Präsentieren

Spielen und Experimentieren mit ungegenständlichen Farben und Formen innerhalb großflächiger Malaktionen

Umsetzen von Farbgeschichten

Erleben und Erfassen von einfachen Körperhaltungen und Bewegungsabläufen hinsichtlich ihrer Aussagequalität

Fallenlassen, Strecken, Aufstehen, Krümmen, Zusammenkauern, verschiedene Sitzhaltungen, Springen

Improvisieren und Inszenieren innerhalb ausgewählter Spiele und Aktionen

Realisieren von thematischen Bewegungsabläufen wie Erwachen – Erstarren, Wachsen – Vergehen, Interagieren

Einbeziehung der Mittel Zeitlupe – Zeitraffer, Wiederholung, Zufall

Themen: Natur, Alltag

Darstellen von Wunsch- und Fantasiefiguren, Gegenständen, Stimmungen, Gefühlen, Schriftzeichen

Beobachten – Einfühlen – Nachahmen

Erproben körperorientierter Ausdrucksmöglichkeiten durch Mimik, Gestik, Sprache, Bewegung, Tanz, Akustik

Erkunden unterschiedlicher Wirkungen durch Schminken, Verkleiden, Verhüllen, Tragen von Masken

Nachempfinden von Formen und Linien mit Hilfe eines oder mehrerer Körper

Spiele im Freien oder im Raum

Figurenschleudern, Spiegelbilder in Partnerarbeit, Bildhauerspiel

Pieter Brueghel d. Ä. „Kinderspiele“, „Die Vogelfalle“, Wilhelm Schnarrenberger „Kinderzimmer“

Wahlbereich 1: Kreative Schriftzeichen

Kennen außergewöhnlicher Darstellungsweisen von Schriftzeichen

Einheit von Inhalt – Form – Material

Geeignetes in Natur und Alltagswelt suchen und anordnen

Buchstaben, Wörter, Ziffern mit Besteck, Tellern, Zweigen, Klammern legen, mit einem und mehreren Körpern darstellen

Landart

Ergebnisse dokumentieren

Wahlbereich 2: Kunstdetektive

Einblick gewinnen in Möglichkeiten, innerhalb regionaler Ausstellungen Kunst zu begegnen

Besuch von Ausstellungen, Galerien, Ateliers, Messen, Kirchen

Begegnung mit Originalkunstwerken

Nutzung offener Werkstätten, Ateliers und museumspädagogischer Angebote

Wahlbereich 3: Gestalten mit Papier

Anwenden von Papierschnitten zur Gestaltung von Collagen

freie Schnittformen

Faltschnitte nutzen als Teil zur Umsetzung einer Bildidee unter Einbeziehung weiterer Gestaltungspraktiken der Fläche

Henri Matisse

Wahlbereich 4: Schmucke Stücke

Anwenden von Gestaltungsmöglichkeiten zur Herstellung von Schmuck

Verwenden verschiedener Materialien: Naturmaterialen, Schrott, Verpackungen

wieder verwertbare Alltagsgegenstände

Upcycling

Nachhaltigkeit im Design, Ästhetisierung, Mode und Lifestyle

Herstellen von Hüten, Ketten, Gürteln, Armbändern

Präsentation durch Modenschau

Klassenstufe 3

Ziele

Aufbauend auf den bereits erworbenen vielfältigen Erfahrungen erschließen die Schüler neue kreative Handlungsfelder. Sie arbeiten fantasievoll und zunehmend selbstständig in einem ergebnisoffenen Prozess und erlangen dadurch mehr Selbstvertrauen in das eigene bildnerische Können. Die Schüler erwerben grundlegende Kenntnisse zur ideenreichen Organisation eigener Bildwelten.

Durch ausgewählte praktische Beispiele erlangen die Schüler die Fähigkeit, spielerisch und zielgerichtet mit flächigen, körperhaft-räumlichen und prozesshaften Gestaltungselementen umzugehen. Darüber hinaus vertiefen sie ihre Erfahrungen zum Agieren mit dem eigenen Körper. Sie erwerben in enger Verbindung von Spiel und fachübergreifendem Lernen elementare Kenntnisse und Fähigkeiten zur Nutzung verschiedener Medien bei der Umsetzung gestalterischer Ideen. Die Schüler entwickeln ihre Fähigkeit, sich über künstlerische Ausdrucksformen, Sichtweisen und Gestaltungsabsichten zu verständigen und formulieren entsprechende Werturteile.

In der Auseinandersetzung mit Werken der bildenden Kunst lernen die Schüler elementare formanalytische und spielerisch-assoziative Rezeptionsmethoden kennen und erproben diese. Dabei erwerben sie erste Kenntnisse über symbolhafte Elemente in der Bildsprache, gewinnen Einblick in kunstgeschichtliche Zusammenhänge ausgewählter Werke der historischen und modernen Kunst und begegnen gegenständlichen und abstrakten Darstellungsformen.

Die Schüler erwerben erste Fähigkeiten, Alltagsgegenstände hinsichtlich ihrer gestalteten Form und ihrer praktischen Funktion zu beurteilen und lernen, diese in einfachen gestalterischen Übungen zu berücksichtigen. Rezeptiv und produktiv gehen sie mit Körper- und Raumgefügen um und erproben mit einfachen Mitteln deren Ausdrucksqualitäten. Sie sind in der Lage, Arbeitsergebnisse wirkungsvoll aufzubereiten.

Lernbereich 1: Flächiges Gestalten 30 Ustd.

Kennen von Materialien sowie entsprechenden Werkzeugen und Praktiken zum flächigen Gestalten

Erweitern und Kombinieren bekannter Bildträger, Zeichen- und Malwerkzeuge, Gestaltungspraktiken

Skizzieren, Drucken, Schneiden, Kopieren, Fotografieren

Kennen und Erleben von Ausdruckswirkungen der Farben und Formen

Entdecken von Farben und Formen als Träger von Stimmungen und Gefühlen

Farbharmonie, Farb- und Formkontraste als Mittel zur Unterstützung der Bildaussage

Signal- und Bedeutungswirkung von Farben in Geschichte und Alltag

inhaltlich orientiertes Erweitern von Möglichkeiten der Farbabstufung

Einsatz von Verfahren und Material entsprechend der Bildidee

Trüben, Tönen

Entdecken und Erproben von Varianten des Farbauftrages anhand geeigneter Kunstwerke

Bewegung auf einer Fläche sichtbar machen

Pinselführung, Farbverlauf, Anordnung von Flächen, gezielte grafische Linienführung

problembezogene Kunstrezeption

Vincent van Gogh, Marc Chagall, Paul Klee, Pablo Picasso, Emil Nolde, Gustav Klimt

Anwenden der grafischen Gestaltungsmittel Punkt, Linie und Struktur

Hell-Dunkel-Kontrast
Binnendifferenzierung
Oberflächenstrukturen

optische Täuschungen, Suchbilder

problembezogene Kunstrezeption

Käthe Kollwitz, Moritz von Schwind, Albrecht Dürer, Wilhelm Busch

Kennen eines speziellen Druckverfahrens

Monotypie, Kartondruck, Materialdruck, Frottage, Styropordruck

Erproben der Strukturwirkungen eines selbst gefertigten Druckstockes

problembezogene Kunstrezeption

Max Ernst, Maurits Cornelis Escher, Adolph von Menzel

Kennen elementarer Prinzipien des Bildaufbaus

Erproben von Bildkompositionen

Raumwirkungen durch Überdeckung, Farbabstufung, Größenverhältnisse

Figur-Grund-Beziehung

Hervorheben, Unterordnen

problembezogene Kunstrezeption

Mark Rothko, Victor Vasarely, Caspar David Friedrich, Keith Haring, René Magritte

Kennen von Möglichkeiten der Schrift als bildnerisches Gestaltungsmittel

ästhetische Wirkung von Schrift

Schrift im Alltag, in Kunst, Geschichte, fremden Kulturen

Einbeziehen von Schrifterfahrungen der Schüler mit Migrationshintergrund

Plakate, Beschriftung, Gedichte, Sprichwörter

Schriftzeichen und besondere Schriften erfinden:
Monogramme, Geheimschriften

Erproben von Schreibwerkzeugen

Nutzen kalligrafischer Elemente beim „Bilderschreiben“

Schriftgestaltung mit Stempeln,

Einsatz traditioneller und digitaler Medien

problembezogene Kunstrezeption

Niki de Saint Phalle, Roy Lichtenstein, Kurt Schwitters

Einblick gewinnen in einfache Gestaltungselemente der Fotografie

erste Versuche im Suchen und Finden geeigneter Bildausschnitte

Bauen einer Lochkamera

Vergleichen verschiedener Fotografien

Licht, Schatten, Abstand, Motiv

Einblick gewinnen in Möglichkeiten der Bildbearbeitung

Einsatz traditioneller und digitaler Medien

spielerisches Experimentieren mit Farben und Formen

Bearbeiten von Figuren und Bildern unter experimentellen Aspekten

Vergleichen hinsichtlich der Ausdruckswirkung

Persönlichkeitsrechte, Schutz der Privatsphäre

Urheberrecht, Umgang mit Bildern im Internet

Kennen von Möglichkeiten, Gestaltungspraktiken zu kombinieren

Nutzung von Zufallsverfahren, fotografischem Material, Computerbildern

Lernbereich 2: Körperhaft-räumliches Gestalten 12 Ustd.

Kennen von Eigenschaften plastischer Objekte

Beschaffenheit von Materialien und ihre Formbarkeit erkunden

Möglichkeiten der Bearbeitung

Erkunden der Arbeitsweisen von Bildhauern

Henry Moore, Ernst Barlach, Michelangelo Buonarroti, Tilmann Riemenschneider, Auguste Rodin

Anwenden von Gestaltungsmöglichkeiten mit verformbaren Materialien

Erweitern der Materialerfahrungen und Möglichkeiten des Modellierens

aufbauende und abtragende Verfahren

Experimentieren mit gipsgetränkten Materialien, Ton, Pappmaché

Einbeziehen von Abdrücken, Fundstücken

plastische Formen als Ausdrucksträger

Formkontraste, Oberflächeneigenschaften

Modellieren von Figuren

Einzelarbeit oder Gemeinschaftsarbeit

Berücksichtigung von Körperhaltung, Proportionen, Gesamtform, Binnendifferenzierung

Einbindung der Einzelfigur in das Gesamtobjekt

problembezogene Kunstrezeption

Duane Hanson, Niki de Saint Phalle, Pablo Picasso

Anwenden von Gestaltungsmöglichkeiten für Montagen mit vorgefundenen Objekten

Fundstücke, Verpackungsmaterialien, Draht

Verfremden und Umgestalten

Upcycling

Materialverbindungen finden und erfinden

Formbesonderheiten aufgreifen

problembezogene Kunstrezeption

Pablo Picasso, Daniel Spoerri, Anthony Cragg, Marisol Escobar

Einblick gewinnen in die Gestaltung von Gebrauchsgegenständen: Design

Alltagsgegenstände hinsichtlich ihres Gebrauchswertes überprüfen

Gestalten einfacher plastischer Gegenstände für den Gebrauch

Beispiele aus der angewandten Kunst: Mode, Möbel, Geschirr

Anwenden von Möglichkeiten zum Erzielen künstlerisch-ästhetischer Wirkungen in Außenräumen

themenorientierte Einbeziehung unterschiedlicher Objekte und Materialien

Landart, Urban-Art, Labyrinthe

problembezogene Kunstrezeption

Andy Goldsworthy, Christo und Jean-Claude, Robert Smithson, Richard Long, Jan Vormann, Slinkachu

Lernbereich 3: Aktionsbetontes Gestalten 10 Ustd.

Kennen spielerischer Aktionsmethoden für die Kunstrezeption in allen Lernbereichen

Einsatz traditioneller und digitaler Medien

Arbeit mit Projektionen, Folien, Dias, Musik

spielerisch-assoziative Zugänge

Teile eines Werkes verdecken, rätseln, vermuten, Bildfolie als Puzzleteile präsentieren, Guckloch

Weitermalen von Bildausschnitten – Vergleich mit dem Kunstwerk

selbst komponierte Klanggeschichten

Plastik von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachten, durch Materialeinsatz verändern

Dokumentation

verbale Annäherung

Wortstege legen, Elfchen, Brief schreiben an das Werk oder den Künstler, Fantasiereisen

Einsatz von Körper und Bewegung

Einfühlen in Farben und Formen, Einsatz farbiger Kleidung, Tücher, Masken, Schminke

Inszenieren kleiner Rollenspiele und Dialoge

gestisches und mimisches Umsetzen von Stimmungen und Empfindungen

Figuren und Formen nachstellen

Nachspielen von und Hineinspielen in Bildsituationen

Arbeit mit Körper, Körperschatten, Schattenfiguren

Anwenden von prozesshaften Gestaltungselementen als Ausdrucksträger innerhalb von Spiel und Aktion

Erweitern von Spielhandlungen durch prozesshafte Gestaltungselemente

Fantasie-, Material-, Bau-, Theater-, Impuls- und Konstruktionsspiele

Aktion mit bewegten Farben und Formen

performatives Umsetzen von Farb- und Formgeschichten: Kaffeetafel und Speisen in einer Farbe arrangieren, entsprechende farbige Kleidung tragen

Dokumentation durch geeignete digitale Medien

Mal- und Zeichenaktionen zu Musik

Personalisierung von Objekten entsprechend ihren Farb- und Formmerkmalen: Charaktere, Stimmen, improvisierte Dialoge und Handlungen

experimenteller Umgang mit Körpersprache innerhalb „lebender Bilder“

Pantomime, Schattenspielaktionen

Darstellungen, in denen mehrere Körper als bildnerisches Medium agieren

Einbeziehung der Mittel Verlangsamung – Beschleunigung, Unterteilung, Wiederholung, Übertreibung

Einbeziehung von Sprache und Akustik

Dokumentation mit geeigneten digitalen Medien

problembezogene Kunstrezeption

Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten erkennen

ausgewählte Werke der Aktionskunst: Erwin Wurm, Pat Oleszko, Yves Klein, Klaus Rinke

Wahlbereich 1: Farbenwerkstatt

Einblick gewinnen in die Herstellung von Farben und gestalterische Erprobung

Arbeit mit Pigmenten: Kohle, Kreide, Gewürze, Pflanzenteile

Sammeln, Ordnen, Mischen und Auftragen farbiger Erden

Verwendung geeigneter Bindemittel

experimenteller Einsatz farb- und themenbezogen

Wahlbereich 2: Geometrie in der Kunst

Kennen elementarer Zusammenhänge von Kunst und Geometrie

geometrische Formen entdecken und dokumentieren: Park- und Gartenanlagen, Gebäude, Alltagsgegenstände, Mode

Symmetrie, Reihung

in eigenen Entwürfen erproben

Maurits Cornelis Escher, Max Bill, Viktor Vasarely, Wassily Kandinsky, Camille Graeser

Wahlbereich 3: „Verzauberte“ Alltagsgegenstände

Anwenden künstlerischer Mittel zur Umgestaltung und Verfremdung einfacher Gebrauchsgegenstände

Aufheben der Funktionalität, Zweckentfremdung

Verändern von Details, Größe

Zusammenfügen verschiedener Gegenstände zu einem Objekt mit neuem Sinnzusammenhang

Upcycling

aktionsbetonte Präsentation

Günther Uecker, Meret Oppenheim, Claes Oldenburg, Pablo Picasso, Alessandro Mendini

Klassenstufe 4

Ziele

Anknüpfend an die bisher erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Neigungen nutzen die Schüler innerhalb des bildnerischen Prozesses zunehmend gestalterische Freiräume. Sie entwickeln eigenständig eine bildnerische Idee und setzen sie kreativ um.

Die Schüler sind in der Lage, unter Anwendung der aus vorangegangenen Klassenstufen bekannten Methoden Kunstwerke ansatzweise zu erschließen und zu interpretieren. Insbesondere über die Gegenwartskunst werden sie angeregt, ungewöhnliche Gestaltungsmittel zu entdecken und zu nutzen, unkonventionelle Bild- und Raumgefüge zu entwickeln und im Rahmen von Spiel und Aktion den eigenen Körper einzubeziehen. Sie erweitern ihre Erfahrungen im intermedialen Arbeiten und gelangen dadurch zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Schüler vertiefen ihr künstlerisch-ästhetisches Urteilsvermögen im Austausch eigener Sichtweisen und Bewertungen und bemühen sich dabei um eine fachgerechte Terminologie.

Im Kunstunterricht der Klassenstufe 4 wird bei den Schülern das Verständnis für gestaltete Umwelt, insbesondere architektonische Besonderheiten, angebahnt, so dass sie elementare Zusammenhänge von Kunst, Kultur, Wirtschaft und sozialem Leben erkennen. Die Schüler entwickeln kritisch-reflexiven und kreativen Umgang mit verschiedenartigen Medien und machen Erfahrungen im Herstellen eigener Beiträge. Innerhalb der problembezogenen Kunstrezeption nutzen sie den Computer als Informationsquelle über Künstler und Kunstwerke.

Ihre Arbeitsergebnisse präsentieren, dokumentieren und inszenieren sie auch über den schulischen Bereich hinaus. Dabei wenden sie ihre Kenntnisse über Gestaltungskriterien an und beziehen vielfältige traditionelle und digitale Medien ein.

Lernbereich 1: Flächiges Gestalten 12 Ustd.

Anwenden von Materialien sowie entsprechenden Werkzeugen und Praktiken zum flächigen Gestalten

Materialeinsatz in Wechselwirkung mit Gestaltungsabsichten

Bildträger/Format

Farbigkeit, Farbauftrag/Werkzeug

Gestaltungsmittel/Technik

Anwenden grafischer und farbiger Gestaltungselemente sowie von Prinzipien des Bildaufbaus zur Realisierung einer Gestaltungsabsicht

Verwenden der Begriffe „Gemälde“, „Grafik“

als Ausdrucksträger von Stimmungen und Gefühlen

Farbbeschränkung, -vielfalt, -harmonie, -kontraste

Formeigenschaften, -kontraste

als Träger einer Signal- oder Symbolwirkung

Verändern der Gegenstandsfarbe

Übertreiben und Kombinieren von Formen

als Mittel einer räumlichen Wirkung

Aufhellen, Abdunkeln, Tönen, Trüben, Überdecken, Vergrößern, Verkleinern

Figur – Grund – Beziehung

als Mittel einer stofflichen Wirkung und zur Darstellung von Bewegung

Varianten des Farbauftrags

Pinsel- und Linienführung

problembezogene Kunstrezeption

Vergleich von Darstellungsweisen: Landschaften, Porträts, Stillleben, Urban-Art

Rembrandt Harmensz van Rijn, Leonardo da Vinci, Auguste Renoir, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Giuseppe Arcimboldo, Frida Kahlo, Albrecht Dürer, Salvadore Dali, Henri Rousseau, Leon Keer, Bansky

Anwenden eines speziellen Druckverfahrens in seinem Variantenreichtum

Nutzen eines bekannten Druckverfahrens oder Erproben eines weiteren

Monogramme, Piktogramme, Hieroglyphen, Logos

problembezogene Kunstrezeption

Pablo Picasso, Roy Lichtenstein, Andy Warhol

Anwenden von Möglichkeiten, Gestaltungspraktiken zu kombinieren

Einsatz von Medien, auch in ungewohnten Zusammenhängen

Bildsprache in Informationsmedien

kritisch-reflexives Prüfen von Werbung

Erstellen eigener Medienbeiträge in Einheit von Wort und Bild: Plakate, Werbung, Literatur

digitale Fotografie, Dia, Copy Art, Comic

Übermalen, Zerkratzen, Zerteilen

Bildelemente für Collagen nutzen

Umgestalten, Verfremden

Robert Rauschenberg, Georges Braque

Lernbereich 2: Körperhaft-räumliches Gestalten 8 Ustd.

Anwenden von Gestaltungsmöglichkeiten mit verformbarem oder vorgefundenem Material

Erweitern der Fläche in den Raum: Relief

Gegenständliches, Figürliches, Fantasievolles

experimentelles Arbeiten mit Licht, Wasser

bewegliche Objekte, Windspiele, Klangskulpturen

problembezogene Kunstrezeption

Marcel Duchamp, Jean Tinguely, Alexander Calder

Anwenden von Möglichkeiten zum Erzielen künstlerisch-ästhetischer Wirkungen in Innenräumen

themenorientiertes Einbeziehen verschiedener Objekte und Materialien

unterschiedliche Rauminstallationen

Entwürfe von Raummodellen

problembezogene Kunstrezeption

Mariella Mosler „Linien und Zeichen in Sand", Rebecca Horn, Wolfgang Laib

Einblick gewinnen in die Einheit von Form und Funktion gebauter Umgebung: Architektur

Betrachten ausgewählter architektonischer Elemente in und an Bauwerken

Erkunden des Zusammenhangs von Form und Funktion

Kirchen, Brücken, Gewölbe

Entwickeln ästhetischer Leitbilder in privaten und lokalen Lebensräumen

Internetrecherche, virtuelle Räume, 3-D-Animationen

Friedensreich Hundertwasser, Antonio Gaudi, Frank Lloyd Wright

Lernbereich 3: Aktionsbetontes Gestalten 6 Ustd.

Anwenden bekannter sowie weiterer spielerischassoziativer Aktionsmethoden der Kunstrezeption

Bilder schreiben, Bilddiktat

fiktives Interview mit einem Gesamtwerk oder einem Teil, einer Figur, Farbe oder Form

Ausschnitte eines Kunstwerkes nachbauen

Motive „weiterspinnen“ und theatralisch darstellen

Anwenden von Erfahrungen innerhalb des aktionsbetonten Gestaltens

themenorientiertes Agieren und Spielen mit Materialien und geeigneten Objekten

Spielen mit verfremdeten Alltagsobjekten: Bilden von Paaren nach bestimmten Kriterien, Bedeutungen von Gegenständen verrücken

Spielen mit beweglichen Objekten

Planen und Realisieren einer Aktion

Gestalten symbolischer Handlungen aus der Erfahrungswelt der Schüler mit oder ohne Einbezug von Publikum

Inszenieren und Improvisieren von „lebenden Bildern“

Arbeit an geeigneten Projektionsflächen

agierende Körperschatten oder szenisches Spiel zu ausgewählten Kunstwerken

Projektion von Materialdias auf „lebende Skulpturen“

Einbeziehen von Raum und Zeit, Körpersprache, Bewegung, Objekten, Bildern, Farben, Formen, Musik, Geräuschen, Licht und Schatten, Materialien, Kostümen, Masken, Texten

Performance

Agieren, Präsentieren und Dokumentieren

problembezogene Kunstrezeption

Auseinandersetzung mit einem ausgewählten Werk eines Aktionskünstlers

Hanna Frenzel, Franz Erhardt Walther, Lili Fischer, Rebecca Horn, Roman Opalka, Joseph Beuys, Timm Ulrichs

traditionelle und digitale Medien

Internetrecherche

Wahlbereich 1: Ein besonderes Foto

Kennen einfacher Gestaltungselemente der Fotografie

inszenierte Fotokunst

geeignete Objekte/Personen „in Szene“ setzen, verfremden, verkleiden, schminken, andere Rollen einnehmen, Kulissen arrangieren

Bildfolgen, Bildserien, Szenarien erstellen

„Stop-Motion“ Aufnahmen

Dokumentation und Präsentation

Selbstdarstellung

digitale Tools, Fotostory

Persönlichkeitsrechte, Schutz persönlicher Daten, Urheberrecht

Andy Warhol, Jeff Wall, Candida Höfer, Klaus Rinke, Eadweard Muybridge

Wahlbereich 2: Kunstdetektive

Kennen weiterer Möglichkeiten, Kunst zu begegnen

Besuch einer Ausstellung, Galerie, Werkstatt oder eines Ateliers

Internetrecherche, virtueller Galerierundgang, Museums-Apps, Audio-Guides

Interview, Dokumentation und Präsentation

Wahlbereich 3: Klingende Kunst

Einblick gewinnen in Zusammenhänge von bildender Kunst und Musik

ungegenständliche Malerei

Rhythmen und Klänge in Farben und Formen finden und bildnerisch umsetzen

Klangskulpturen, Instrumente, Tänze

ausgewählte Videoclips

Modest Mussorgsky „Bilder einer Ausstellung“, Paul Klee, Robert Delaunay, Joan Miró, Wassily Kandinsky, Gerhard Richter

Zurück zum Seitenanfang