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Lehrplan

Oberschule

Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung

2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Oberschule treten am 1. August 2019 in Kraft.

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (GK) gilt folgende Regelung:

für die Klassenstufen 7 und 8  am 1. August 2019
für die Klassenstufe 9  am 1. August 2020
für die Klassenstufe 10 am 1. August 2021

  

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.sachsen-macht-schule.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Oberschule, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule (s. Ziele und Aufgaben der Oberschule)

 
Wahlbereich

Das Angebot zum Erwerb einer 2. Fremdsprache ist abschlussorientiert. Die Ausgestaltung der Angebote zur individuellen Förderung und der Komplexen Lernleistung liegen in der Verantwortung der Schule.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/ Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/ Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Oberschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
HS/RS Hauptschulbildungsgang/Realschulbildungsgang
BIO Biologie
CH Chemie
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
GEO Geographie
GE Geschichte
HU Herkunftssprache
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
SOR Sorbisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales
2. FS Zweite Fremdsprache

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Oberschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Oberschule ist eine differenzierte Schulart der Sekundarstufe I, die den Bildungs- und Erziehungsprozess der Grundschule auf der Grundlage von Fachlehrplänen systematisch fortführt. Sie integriert Hauptschulbildungsgang und Realschulbildungsgang und umfasst die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10.

Für die Oberschule ist als Leistungsauftrag bestimmt, dass sie eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung vermittelt und Voraussetzungen beruflicher Qualifizierung schafft. Sie bildet einen flexiblen Rahmen für individuelle Leistungsförderung, spezifische Interessen- und Neigungsentwicklung der Schüler, die Entwicklung der Ausbildungsfähigkeit und die Schaffung von Grundlagen für lebenslanges Lernen. Als Sozialraum bietet sie verlässliche Bezugspersonen und erzieherische Unterstützung für die Heranwachsenden.

Die Klassenstufen 5 und 6 orientieren dabei auf den weiteren Bildungsgang bzw. Bildungsweg (orientierende Funktion). In den Klassenstufen 7 bis 9 stehen eine auf Leistungsentwicklung und Abschlüsse bezogene Differenzierung sowie eine verstärkte individuelle Förderung im Mittelpunkt (Differenzierungsfunktion). Die Klassenstufe 10 zielt auf eine Vertiefung und Erweiterung der Bildung (Vertiefungsfunktion).

Bildungs- und Erziehungsziele

Diesen Auftrag erfüllt die Oberschule, indem sie Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung sowie Werteorientierung und deren Verknüpfung miteinander in allen fachlichen und überfachlichen Zielen sichert.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

In der Oberschule eignen sich die Schüler Wissen an, mit dem sie sich die wesentlichen Bereiche der Gesellschaft und Kultur erschließen, um Anforderungen in Schule und künftigem Erwachsenenleben gerecht zu werden. Sie erwerben strukturiertes und anschlussfähiges Wissen, das sie flexibel und gezielt anwenden können. [Wissen]

Die Schüler beherrschen zunehmend die Kulturtechniken. In allen Fächern entwickeln sie ihre Sprachfähigkeit und ihre Fähigkeit zur situationsangemessenen, partnerbezogenen Kommunikation. Sie eignen sich grundlegende Ausdrucks- und Argumentationsweisen der jeweiligen Fachsprache an und verwenden sachgerecht grundlegende Begriffe. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler der Oberschule nutzen zunehmend selbstständig Methoden des Wissenserwerbs und des Umgangs mit Wissen. Sie wenden zielorientiert Lern- und Arbeitstechniken an und lernen, planvoll mit Zeit, Material und Arbeitskraft umzugehen und Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten. [Methodenkompetenz]

Die Schüler sind zunehmend in der Lage, sich individuelle Ziele zu setzen, das eigene Lernen selbstständig und in Zusammenarbeit mit anderen zu organisieren und zu kontrollieren. [Lernkompetenz]

In der Auseinandersetzung mit Personen und Problemen prägen die Schüler ihre Sensibilität, Intelligenz und Kreativität aus. Sie werden sich ihrer individuellen Stärken und Schwächen bewusst und lernen damit umzugehen. Gleichzeitig stärken sie ihre Leistungsbereitschaft. [Bewusstsein für individuelle Stärken und Schwächen]

Im Prozess der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden weiter aus und entwickeln Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Die Schüler entwickeln Fähigkeiten, Informationen zu beschaffen und zu bewerten sowie moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. In der Auseinandersetzung mit Medien lernen sie, diese im Hinblick auf eigene Bedürfnisse und insbesondere zum selbstständigen Lernen, funktionsbezogen auszuwählen, zu nutzen und selbst herzustellen. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien sowie das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben.[Medienbildung]

Die Schüler lernen, Themen und Probleme mehrperspektivisch zu erfassen. [Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. Sie lernen dabei Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

In der Oberschule erleben die Schüler im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik zu üben und konstruktiv mit Kritik umzugehen. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Spezifisch für die Oberschule sind Lehr- und Lernverfahren, die ein angemessenes Verhältnis zwischen fachsystematischem Lernen und praktischem Umgang mit lebensbezogenen Problemen schaffen. Lehren und Lernen an der Oberschule ist daher eher konkret und praxisbezogen - weniger abstrakt und theoriebezogen. Dabei sind die Schüler als handelnde und lernende Individuen zu aktivieren sowie in die Unterrichtsplanung und -gestaltung einzubeziehen. Erforderlich sind differenzierte Lernangebote, die vorrangig an die Erfahrungswelt der Schüler anknüpfen, die Verbindung von Kognition und Emotion berücksichtigen sowie Schüler Lerngegenstände aus mehreren Perspektiven und in vielfältigen Anwendungszusammenhängen betrachten lassen. Verschiedene Kooperationsformen beim Lernen müssen in allen Fächern intensiv genutzt werden. Intensive methodisch vielfältige Phasen von Übung, Wiederholung und Systematisierung sowie sinnvolle Hausaufgaben festigen die erreichten Lernerfolge.

Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Eine Rhythmisierung des Unterrichts, mit der zusammenhängende Lerneinheiten und ein Wechsel von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe organisiert sowie individuelle Lernzeiten berücksichtigt werden, ist von zunehmender Bedeutung. Die Oberschule bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen, Begabungen und Bedürfnisse individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Die Oberschule entwickelt eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes.

Die Inhalte der Ganztagsangebote orientieren sich an den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulclubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Ganztagsangebote sollen schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler und knüpfen an deren individuelle Interessen und Bedürfnisse an.

Für die Oberschule ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Handwerksbetrieben der Region von besonderer Bedeutung. Kontakte zu anderen Schulen, Vereinen, Organisationen, Beratungsstellen geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen fördern die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Toleranz, Transparenz, Verlässlichkeit sind handlungsleitende Prinzipien schulischer Arbeit. Regeln und Normen des Verhaltens in der Schule werden gemeinschaftlich erarbeitet. Im besonderen Maße richtet sich der Blick auf die Bedeutung authentischer Bezugspersonen für Heranwachsende.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung

Ziele und Aufgaben des Faches Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Die moderne Gesellschaft weist ein hohes Maß an Pluralität auf. Sie zeigt sich im Religiösen, Weltanschaulichen, Sozialen, Kulturellen und Politischen. Durch den Wandel von Wertvorstellungen und Orientierungen, durch die Globalisierung sowie durch traditionelle und digitale Medien und ihre Wirkungen ist ein konstruktiver Umgang mit den neuen Herausforderungen erforderlich.

Die gesellschaftliche Realität, die den Lebens- und Erfahrungsbereich des Schülers prägt, ist durch Komplexität, stetige Veränderungen, Debatten und Kontroversen geprägt.

Das Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung leistet einen Beitrag zur Orientierung im gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Geschehen, zur Reflexion von Perspektiven und Alternativen, zur Urteilsbildung und zur Ausbildung von Handlungsfähigkeit.

Im Fach steht daher die Aneignung demokratischer und rechtsstaatlicher Fähigkeiten des Schülers im Vordergrund. Die Schüler setzen sich diskursiv mit politischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Fragen auseinander, die sich aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt ergeben. Sie erwerben Kompetenzen, die sie befähigen, an politischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Prozessen teilzuhaben sowie aktiv und kritisch die demokratische Gesellschaft mitzugestalten.

Somit trägt das Fach zur Ausprägung von Einsicht und Toleranz, zur Entwicklung von Mündigkeit und Urteilsfähigkeit sowie zu selbstbestimmtem Handeln bei. Es fördert ein Verständnis für die Kompliziertheit demokratischer Meinungsbildung und Partizipation in einer digitalen Gesellschaft und bietet Orientierungshilfen für Gegenwart und Zukunft.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung das Interesse der Schüler für Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze müssen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregen. Hierbei kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Schlüsselrolle zu.

Insgesamt bietet das Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung grundlegende Orientierungen für Ausbildungsfähigkeit und berufliche Qualifikationen und eröffnet Angebote zur Entfaltung von Interessen und Neigungen.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Erwerben von intelligentem Wissen über gesellschaftliche, politische, rechtliche und ökonomische Sachverhalte in ihrer Komplexität und Interdependenz
  • Entwickeln der Fähigkeit, fachspezifische Arbeitsmethoden der politischen Bildung zu reflektieren und Ergebnisse in angemessener Fachsprache in Wort und Schrift zu präsentieren
  • Entwickeln einer gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Urteilsfähigkeit auf Grundlage eigener begründeter, wertbezogener und rationaler Maßstäbe
  • Entwickeln der Fähigkeit zur Toleranz im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung
  • Entwickeln der Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen
  • Entwickeln der Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen
Strukturierung

Aus den allgemeinen fachlichen Zielen und folgenden Leitlinien ergibt sich die Strukturierung der Lernbereiche:

  • Politik – die durch Verfassung und Rechtsordnung geprägt ist – als Handlungsrahmen
  • Politik – die durch Ziele, Aufgaben und Gegenstände geprägt ist – als Inhalt
  • Politik – die auf Vermittlung von Interessen durch Konfliktmanagement, Konsensbildungsprozesse und Mehrheitsentscheidungen angewiesen ist – als demokratischer Prozess

Die Themenfelder Politik, Recht und Internationales werden in den einzelnen Klassenstufen unter Berücksichtigung der Altersspezifik, mit zunehmender Komplexität fortgeführt, vertieft und erweitert.

Insgesamt sind die Lernbereiche so gestaltet, dass exemplarisches Lernen ermöglicht ist sowie aktuelle politische, soziale und rechtliche Probleme und Sachverhalte berücksichtigt werden.

didaktische Grundsätze

Grundlage ist für den Unterricht im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung das Leitbild des aktiven Bürgers in der Zivilgesellschaft. Die Schüler sollen in der Lage sein, eine politische Situation und ihre eigene Interessenlage zu analysieren, ein selbstständiges Urteil zu gewinnen sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die Lage im Sinne ihrer Interessen zu beeinflussen.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, werden fachspezifische Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eigenen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konfliktund Problemanalysen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits. 

Freiräume für Debatten und Diskussionen im Unterricht tragen dazu bei die Schüler zu befähigen, kritische und konstruktive Meinungen und Werturteile zu äußern.

Unter dem Leitgedanken der Problemorientierung sollen die Schüler die Ursachen und die Entwicklung eines Problems, dessen Elemente, die Aufgaben von Politik und Recht sowie alternative Lösungsansätze erkennen. Angesichts der Komplexität politischer und rechtlicher Probleme und Sachverhalte ist eine exemplarische Auswahl der Unterrichtsinhalte erforderlich.

Zur Unterstützung dieser Auswahl sowie zur Förderung der Entwicklung eines reflektierten Demokratieverständnisses werden ergänzend zum Lehrplan für den Unterricht in den Klassenstufen 8 und 9 das Modul 1 „Umgang mit Wahrheit und Wahrnehmung“ sowie für die Klassenstufe 9 das Modul 2 „Menschenrechte und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeboten.

Das Lernen im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung folgt den didaktischen Grundsätzen der Schüler- und Handlungsorientierung. Dies erfordert:

  • Einbeziehung außerschulischer Lernorte 
  • Einbeziehung außerschulischer Partner, Akteure und Experten
  • Einsatz fachspezifischer Methoden

Der Unterricht wird bestimmt durch den so genannten Beutelsbacher Konsens, der

  • das Überwältigungsverbot umfasst,
  • formuliert, dass das, was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, auch im Unterricht kontrovers erscheinen muss,
  • zum Ausdruck bringt, dass der Schüler in die Lage versetzt werden soll, seine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Leben in der Gesellschaft 14 Ustd.
Lernbereich 2 Begegnung mit Recht 11 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Aktuelles aus Politik und Gesellschaft
Wahlbereich 2 Jugendliche als Marktteilnehmer

Klassenstufe 8

Lernbereich 1 Politische Prozesse in der Kommune 7 Ustd.
Lernbereich 2 Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland 10 Ustd.
Lernbereich 3 Leben in einer Welt 8 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Aktuelles aus Politik und Gesellschaft
Wahlbereich 2 Herausforderung Digitalisierung

Klassenstufe 9

Lernbereich 1 Entscheidungsprozesse und politische Ordnung 20 Ustd.
Lernbereich 2 Leben in einem Rechtsstaat 10 Ustd.
Lernbereich 3 Zusammenleben in einer Welt 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Aktuelles aus Politik und Gesellschaft
Wahlbereich 2 Sachsen und die Europäische Union

Klassenstufe 10

Lernbereich 1 Herausforderung Gerechtigkeit in der sozialen Marktwirtschaft 10 Ustd.
Lernbereich 2 Auseinandersetzung mit internationaler Politik 20 Ustd.
Lernbereich 3 Analyse eines aktuellen politischen oder rechtlichen Problems 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Wahlbereich 2 Zukunftsfähigkeit

Klassenstufe 7

Ziele

Erwerb von intelligentem Wissen über gesellschaftliche, politische, rechtliche und ökonomische Sachverhalte in ihrer Komplexität und Interdependenz

Die Schüler erwerben Wissen über

- das Zusammenleben in unserer Gesellschaft,

- die Aufgaben des Rechts und die Rechtsstellung von Kindern und Jugendlichen.

Entwickeln der Fähigkeit, fachspezifische Arbeitsmethoden der politischen Bildung zu reflektieren und Ergebnisse in angemessener Fachsprache in Wort und Schrift zu präsentieren

Die Schüler sind in der Lage,

- Informationen aus bildlichen Gestaltungen und Texten zu erschließen, einzuordnen und dazu traditionelle und digitale Medien zu nutzen.

Entwickeln der gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Urteilsfähigkeit auf Grundlage eigener begründeter, wertbezogener und rationaler Maßstäbe

Die Schüler entwickeln Urteilsfähigkeit, indem sie

- ausgehend von ihrer Interessenslage sich mit Vorstellungen des Zusammenlebens und den Möglichkeiten der Informationsgewinnung durch Medien auseinandersetzen.

Entwickeln der Fähigkeit zur Toleranz im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit, indem sie

- unterschiedliche Vorstellungen über das Leben in der Gesellschaft reflektieren,

- die Bedeutung der europäischen und globalen Dimension für das eigene Leben erkennen.

Entwickeln der Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit und Bereitschaft, indem sie

- Möglichkeiten der Mitwirkung und Partizipation in ihrem Lebensumfeld erkennen,

- sich aktiv an kooperativen Lernprozessen beteiligen.

Lernbereich 1: Leben in der Gesellschaft 14 Ustd.

Beurteilen von Vorstellungen des Zusammenlebens

Zusammenleben in sozialen Gruppen

Familie, Schule, Vereine

Verantwortung übernehmen, aktive Mitgestaltung

Demokratie in der Schule, Schülermitwirkung, Elternmitwirkung

Konsens- und Kompromissfindung im Alltag, Streitschlichtung

Interpretation bildlicher Gestaltungen, kooperative Lernformen

Kennen ausgewählter Aspekte der europäischen und globalen Dimension des Zusammenlebens im Alltag

Berührungspunkte mit europäischen und globalen Aspekten im Alltag

eigene Interessen und die Interessen anderer mit Bezug auf Auswirkungen im Alltag, Umweltschutz

Beurteilen der Möglichkeiten der Informationsgewinnung durch Medien

Medien zwischen Ereignis, Unterhaltung und Information

Medienvergleich am aktuellem Beispiel

Chancen und Risiken von digitalen Medien

Lernbereich 2: Begegnung mit Recht 11 Ustd.

Einblick gewinnen in die Kinder- und Menschenrechte

Kinderrechtskonvention und Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen

Möglichkeiten zum Schutz von Kinderrechten durch verschiedene Akteure

Beurteilen der Rechte und Pflichten von Kindern und Jugendlichen

Altersstufen im Recht

Kinder, Jugendliche, Heranwachsende, Erwachsene

Jugendschutz

Fallbeispiele

Anwenden von Wissen über die Aufgaben des Rechts auf Fallbeispiele

Notwendigkeit der Rechtsordnung für ein friedliches Zusammenleben in der Gesellschaft

staatliches Gewaltmonopol vs. Selbstjustiz

kontroverse Gesprächsführung, Rollenspiel

Wahlbereich 1: Aktuelles aus Politik und Gesellschaft

Sich positionieren in einer aktuellen Kontroverse in der Gesellschaft

Wahlbereich 2: Jugendliche als Marktteilnehmer

Sich positionieren zum Konsumverhalten Jugendlicher

Klassenstufe 8

Ziele

Erwerb von intelligentem Wissen über gesellschaftliche, politische, rechtliche und ökonomische Sachverhalte in ihrer Komplexität und Interdependenz

Die Schüler erwerben Wissen über

- Grundlagen und Grundzüge des demokratischen Verfassungsstaates,

- politische und rechtliche Prozesse in der Gesellschaft,

- Ziele und Handlungsfelder der Europäischen Union,

- internationale Konflikte.

Entwickeln der Fähigkeit, fachspezifische Arbeitsmethoden der politischen Bildung zu reflektieren und Ergebnisse in angemessener Fachsprache in Wort und Schrift zu präsentieren

Die Schüler sind in der Lage,

- Informationen aus bildlichen Gestaltungen und Texten zunehmend selbstständig zu erschließen, einzuordnen und zu nutzen,

- durch Nutzung außerschulischer Lernorte ihre Erfahrungswelt zu erweitern.

Entwickeln der gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Urteilsfähigkeit auf Grundlage eigener begründeter, wertbezogener und rationaler Maßstäbe

Die Schüler entwickeln Urteilsfähigkeit, indem sie

- sich mit politischen Prozessen auf kommunaler Ebene kritisch auseinandersetzen,

- die Rolle der Medien reflektieren.

Entwickeln der Fähigkeit zur Toleranz im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit, indem sie

- den Wert des Grundrechtskatalogs für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaft erkennen.

Entwickeln der Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit und Bereitschaft, indem sie

- ihre eigene Interessenlage erkennen und Möglichkeiten der Mitwirkung und Partizipation in ihrem Lebensumfeld zunehmend nutzen.

Lernbereich 1: Politische Prozesse in der Kommune 7 Ustd.

Beurteilen von Entscheidungsprozessen und Partizipationsmöglichkeiten auf Kommunalebene

kommunale Selbstverwaltung

Pflichtaufgaben, freiwillige Aufgaben

Kommunalwahl, Demonstrationen, Bürgerinitiative, Bürgerbegehren Bürgerentscheid, neue Beteiligungsformen

Interessenverbände, Vereine

aspektbezogene Erkundung, Expertengespräch

Verantwortung übernehmen: Engagement für die Gemeinde, Arbeit in Jugendparlamenten

Lernbereich 2: Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland 10 Ustd.

Anwenden des Wissens über die Grundrechte nach Art. 1 - 19 GG auf Fallbeispiele

Bedeutung der Grundrechte für das Zusammenleben

Art. 79 GG

Grundrechtskonflikte, Verfassungsbeschwerde

Bedeutung von Meinungs- und Pressefreiheit für die Demokratie

Rolle der Medien

Einblick gewinnen in den Ablauf des Rechtsweges

Zivilprozess, Strafprozess 

Prozessbeteiligte

Arbeit mit einem Fallbeispiel

Einblick gewinnen in die Rechtsgrundlagen der Mediennutzung

Urheberrecht, Recht am eigenen Bild, Datenschutz

Lernbereich 3: Leben in einer Welt 8 Ustd.

Kennen der europäischen Idee und der Hauptziele der europäischen Integration

Wirtschaftsgemeinschaft, Wertegemeinschaft, Solidargemeinschaft, Friedensgemeinschaft

Interpretation bildlicher Gestaltungen

Einblick gewinnen in alltagsrelevante Entscheidungen der europäischen Politik

Beispiele für EU-Regelungen und Verordnungen

Verbraucherschutz, Landwirtschaft, etc.

Einblick gewinnen in Ursachen und Folgen aktueller internationaler Konflikte

Gerechtigkeit, Kriege, Migration, Umwelt

Arbeit mit thematischen Karten

Wahlbereich 1: Aktuelles aus Politik und Gesellschaft

Sich positionieren in einer aktuellen Kontroverse in der Gesellschaft

Wahlbereich 2: Herausforderung Digitalisierung

Kennen Chancen und Gefahren der Digitalisierung

Klassenstufe 9

Ziele

Erwerb von intelligentem Wissen über gesellschaftliche, politische, rechtliche und ökonomische Sachverhalte in ihrer Komplexität und Interdependenz

Die Schüler erwerben Wissen über

- die Vielfalt der politischen und rechtlichen Prozesse in der Gesellschaft,

- Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung,

- Handlungsmöglichkeiten internationaler Organisationen zur Lösung globaler Probleme.

Entwickeln der Fähigkeit, fachspezifische Arbeitsmethoden der politischen Bildung zu reflektieren und Ergebnisse in angemessener Fachsprache in Wort und Schrift zu präsentieren

Die Schüler sind in der Lage,

- Medienprodukte zu gestalten und sich mit dem Entstehungsprozess kritisch auseinanderzusetzen,

- mit Unterstützung einen internationalen Konflikt in seinen Grundzügen zu analysieren,

- durch Nutzung außerschulischer Lernorte ihr Verständnis für politische und rechtliche Prozesse weiterzuentwickeln.

Entwickeln der gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Urteilsfähigkeit auf Grundlage eigener begründeter, wertbezogener und rationaler Maßstäbe

Die Schüler entwickeln Urteilsfähigkeit, indem sie

- durch kontroverse Gesprächsführung sich mit vielfältigen Argumenten auseinandersetzen, ihre eigene Meinung hinterfragen und so zu einem reflektierten Werturteil gelangen,

- sich mit Chancen und Gefahren im Umgang mit traditionellen und digitalen Medien auseinandersetzen.

Entwickeln die Fähigkeit zur Toleranz im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit, indem sie

- die freiheitliche demokratische Grundordnung als Grundkonsens unserer Gesellschaft anerkennen,

- die Menschenrechte als schützenswertes Gut für die eigene Gesellschaft und auf internationaler Ebene verstehen.

Entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit und Bereitschaft, indem sie

- eigene und andere Interessenlagen erkennen und Möglichkeiten der Mitwirkung und Partizipation in der Gesellschaft nutzen und deren Notwendigkeit verstehen.

Lernbereich 1: Entscheidungsprozesse und politische Ordnung 20 Ustd.

Kennen der Verfassungsprinzipien

Verfassungsprinzipien des Art.20, GG

Sich positionieren zur politischen Beteiligung im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung

Wahlen

Verantwortung übernehmen in Parteien, Verbänden, Vereinen oder Initiativen

Motive und Folgen von politischem Desinteresse

kontroverse Gesprächsführung

Anwenden des Wissens über das Zusammenwirken der Verfassungsorgane auf ein Fallbeispiel der Gesetzgebung

Rollenspiele zum Gesetzgebungsprozess

aspektbezogene Erkundung

Beurteilen der Gefahren für die Demokratie

wehrhafte Demokratie

gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Extremismus, Terrorismus

Populismus

Zivilcourage

Analyse von Liedtexten, Filmanalyse

Gestalten eines Medienproduktes zu einem politischen Sachverhalt

Blog, Erklärfilm, Comic, Radiosendung

Nachrichtensendung, Talkshow, Flugblatt, Feature

Meinungsumfrage

Lernbereich 2: Leben in einem Rechtsstaat 10 Ustd.

Anwenden der Grundsätze des Rechtsstaates auf Fallbeispiele

Gewaltenteilung, Rechtsgleichheit, Rechtsschutz, Rechtsbindung, richterliche Unabhängigkeit

Rechtsvorschriften zum Schutz der sorbischen Minderheit

kontroverse Gesprächsführung

Sich positionieren zu den Ursachen und Folgen von Kriminalität an einem Rechtsfall

Sinn und Zweck von Strafe, Bedeutung von Resozialisierung

Maßnahmen des Jugendstrafrechts

Täter-Opfer-Ausgleich

Spannungsverhältnis zwischen Recht und Gerechtigkeit

aspektbezogene Erkundung

Interpretation bildlicher Gestaltungen

Lernbereich 3: Zusammenleben in einer Welt 20 Ustd.

Einblick gewinnen in die Chancen und Herausforderungen internationaler Organisationen

Entscheidungsprozesse bei supranationaler und intergouvernementaler Zusammenarbeit, NGO

Beurteilen der Weiterentwicklung der EU vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer und ökonomischer Interessenslagen

Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten

ausgewählte Politikfelder wie Euro-Zone, EU-Erweiterung oder Austritt von Ländern

kontroverse Gesprächsführung

Kennen der Hauptziele und Organe der Vereinten Nationen hinsichtlich ihrer Aufgaben bei der Konfliktbearbeitung

Weltsicherheitsrat

Mittel der Konfliktbearbeitung

Sich positionieren zu Maßnahmen der Konfliktbeilegung anhand eines Fallbeispiels

EU, NATO, OSZE, UNO als Systeme kollektiver Sicherheit, Akteur Bundeswehr

Konfliktanalyse

Beurteilen von Möglichkeiten zum Schutz der Menschenrechte

UN-Menschenrechtskonvention

Internationale Schutzverantwortung vs. staatliche Souveränität

Wahlbereich 1: Aktuelles aus Politik und Gesellschaft

Sich positionieren in einer aktuellen Kontroverse in der Gesellschaf

Debatte

Wahlbereich 2: Sachsen und die Europäische Union

Einblick gewinnen in die Auswirkung europäischer Politik auf Sachsen

ausgewählte Politikfelder

Ausschuss der Regionen

Fördermittel

Klassenstufe 10

Ziele

Erwerb von intelligentem Wissen über gesellschaftliche, politische, rechtliche und ökonomische Sachverhalte in ihrer Komplexität und Interdependenz

Die Schüler erwerben Wissen über

- unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen vor dem Hintergrund der sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland,

- Globalisierungsprozesse und deren Auswirkungen.

Entwickeln der Fähigkeit, fachspezifische Arbeitsmethoden der politischen Bildung zu reflektieren und Ergebnisse in angemessener Fachsprache in Wort und Schrift zu präsentieren

Die Schüler sind in der Lage,

- Methoden selbstständig in komplexen Sachverhalten anzuwenden.

Entwickeln der gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Urteilsfähigkeit auf Grundlage eigener begründeter, wertbezogener und rationaler Maßstäbe

Die Schüler entwickeln Urteilsfähigkeit, indem sie

- das Wirken der Europäischen Union als Akteur der internationalen Politik reflektieren.

Entwickeln der Fähigkeit zur Toleranz im Rahmen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit, indem sie

- ihre Verantwortung für das Leben zukünftiger Generationen anerkennen,

- die Gefahren autoritärer politischer Systeme für die persönliche Freiheit erkennen.

Entwickeln der Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen

Die Schüler entwickeln diese Fähigkeit und Bereitschaft, indem sie

- für eine gerechte Gestaltung der Gesellschaft eintreten,

- Lösungsansätze für ein aktuelles politisches oder rechtliches Problem entwickeln,

- eigene Visionen für das Zusammenleben in Europa entwickeln,

- sich aktiv für den Erhalt und die Sicherung des Friedens einsetzen.

Lernbereich 1: Herausforderung Gerechtigkeit in der sozialen Marktwirtschaft 10 Ustd.

Sich positionieren zum Spannungsverhältnis von wirtschaftlicher Freiheit und sozialer Gerechtigkeit

Stabilitätsgesetz, Magisches Vieleck

Chancengerechtigkeit, Leistungsgerechtigkeit, Verteilungsgerechtigkeit

soziale Sicherungssysteme

Möglichkeiten des Engagements von Jugendlichen für Gerechtigkeit

Meinungsumfrage, kontroverse Gesprächsführung

Beurteilen von Entwicklungsmöglichkeiten der sozialen Marktwirtschaft

demografischer Wandel

Digitalisierung

Zukunft von Arbeit

Genossenschaftsmodell, Sharing Economy, Prosumentennetzwerke

Lernbereich 2: Auseinandersetzung mit internationaler Politik 20 Ustd.

Kennen der Bedeutung der EU als politischer Akteur auf globaler Ebene

Rolle der EU in internationalen Organisationen

Politikfelder in globalen Dimensionen: Klima, Umwelt, Wirtschaft

Gestalten einer Vision für ein friedliches Zusammenleben in Europa

Szenario

Zukunftswerkstat

Sich positionieren zu Chancen, Gestaltungspielräumen und Risiken von Globalisierung

Dimensionen von Globalisierung

Ursachen globaler Entwicklungsunterschiede

Möglichkeiten und Grenzen der Entwicklungszusammenarbeit

Kennen von Mechanismen autoritärer politischer Systeme

Merkmale autoritärer politischer Systeme

Einschränkung von Freiheitsrechten

Fallanalyse

Lernbereich 3: Analyse eines aktuellen politischen oder rechtlichen Problems 10 Ustd.

Gestalten von Problemlösungen anhand eines aktuellen Fallbeispiels aus den Bereichen Politik oder Recht mit internationalen Dimensionen

Dilemma-Diskussion

Projektorientierung, Simulationsspiel, Szenario, Planspiel, Zukunftswerkstatt

Feature, Reportage

Wahlbereich 1: Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Sich positionieren in einer aktuellen Kontroverse in der Gesellschaft

Solidarität, Gerechtigkeit, Geschlecht etc.

Wahlbereich 2: Zukunftsfähigkeit

Sich positionieren zu einer aktuellen Kontroverse in der Gesellschaft

Klima, Umwelt, Ressourcenknappheit etc.

Wirtschaft ohne Wachstum, Club of Rome, Postwachstumsökonomie

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