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Lehrplan

Fachschule

Sorbisch

2015/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Fachschule treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Fachschule in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Fachschulen im Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
https://www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Fachschule.  Im fachspezifischen Teil werden für das Fach allgemeine fachliche Ziele ausgewiesen, die über den Lernbereichen differenziert beschrieben sind, und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung des schulischen Lernens ausweisen. 

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

Die Klassenstufen werden als pädagogische Einheit aufgefasst, für die jeweils  Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 28 Wochen verbindlich festgeschrieben sind. Zusätzlich können Lernbereiche mit Wahlcharakter bearbeitet werden. Eine Ausnahme bildet das Fach Sorbisch mit verbindlich zu unterrichtenden Wahlpflichtbereichen.

Entsprechend dem Kenntnisstand der Schüler, den jeweiligen beruflichen Anforderungen und den Vorgaben der Stundentafel für die Fachrichtung ist der  Lehrplan in freier pädagogischer Verantwortung zu akzentuieren.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb der Klassenstufen bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende  Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung,  Werteorientierung. 

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen  sind inhaltliche Erläuterungen und Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen  Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Fachschule

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie  auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ DE, LB 2

erweis auf Lernbereich eines anderen Faches

 

➔ BS/BFS DE, Kl. 2, LB 2

Verweis auf Lernbereich eines Faches in einer anderen Schulart

 

⇒ Selbstkompetenz

Verweis auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Fachschule

 
Verbindlichkeit der Fachlehrpläne

Die Fachlehrpläne der Fachoberschule sind Grundlage für den Unterricht und  für die Zusatzqualifikation zum Erwerb der Fachhochschulreife an der Fachschule, sofern spezifische Fachlehrpläne für die Fachschule nicht existieren.  Bei Kombination der Fachschulausbildung mit der Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife ist sicherzustellen, dass die Anforderungen der  Fachlehrpläne unterrichtlich realisiert werden. 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit  Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen  Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen 

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im  Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden 

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im  Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/ Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/ Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten  Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und  Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Fachschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

BS/BFS Berufsschule/Berufsfachschule
CAS Computer-Algebra-System
DE Deutsch
EN Englisch (Fachoberschule)
FOS Fachoberschule
FS Fachschule
GK Gemeinschaftskunde
GTR grafikfähiger Taschenrechner
Kl. Klassenstufe
KU Kunst (Fachoberschule)
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
MA Mathematik (Fachoberschule)
MU Musik (Fachoberschule)
OS Oberschule
RS Realschulbildungsgang
Ustd. Unterrichtsstunden
WISOPO Wirtschafts- und Sozialpolitik
WK Wirtschaftskunde

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler  bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Fachschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und  in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen  beruflichen Tätigkeit eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierendem Abschluss zu vermitteln.

Die Fachschule realisiert eine berufspraxisbezogene, handlungsorientierte berufliche Weiterbildung mit dem Ziel, die Absolventinnen und Absolventen zu  befähigen,

  • selbstständig verantwortungsvolle Tätigkeiten in speziellen Arbeits- und  Aufgabengebieten im gestalterischen, sozialen, technischen, wirtschaftlichen oder landwirtschaftlichen Bereich auszuführen,
  • als Führungskräfte im mittleren Management in einer Qualifikationsebene zwischen Fachkräften mit nichtakademischer beruflicher Ausbildung und Fachkräften mit Hochschulausbildung zu arbeiten und
  • zur unternehmerischen Selbstständigkeit.

Die berufliche Weiterbildung an der Fachschule entwickelt und konkretisiert  sich im Spannungsfeld von Bildung, Arbeit, Wirtschaft und sozialem Umfeld.  Damit werden die Qualifikationsanforderungen bestimmt durch bildungs-, beschäftigungs- und wirtschaftspolitische Ziele und Notwendigkeiten sowie  durch aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Forschung und Technologie.  Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt. Die Fachschule ist  damit in besonderer Weise dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler  zur Mitgestaltung des wirtschaftlich-technischen und strukturellen Wandels  sowie des sozialen Gefüges von Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und  ökologischer Verantwortung und somit zur Mitwirkung in der demokratischen  Gesellschaft zu befähigen.

Die Fachschule ist eine eigenständige Schulart der Sekundarstufe II. Die Ausbildung an der Fachschule kann in Vollzeit- oder Teilzeitform erfolgen.

Die Fachschulen strukturieren sich wie folgt:

  • Fachbereich Gestaltung,
  • Fachbereich Sozialwesen,
  • Fachbereich Technik,
  • Fachbereich Wirtschaft,
  • landwirtschaftliche Fachschulen.

In Verbindung mit der Fachschulausbildung kann eine Zusatzausbildung zum  Erwerb der Fachhochschulreife absolviert werden. Diese Möglichkeit besteht in den Fachbereichen Gestaltung, Sozialwesen, Technik und Wirtschaft  sowie in der dreijährigen landwirtschaftlichen Fachschule.

Der erfolgreiche Abschluss der Fachschule ermöglicht den Hochschulzugang.

Bildungs- und Erziehungsziele

Ziel der Ausbildung an der Fachschule ist die Erweiterung und Vertiefung der  in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen Handlungskompetenz. Diese wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.  Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz,  Selbstkompetenz und Sozialkompetenz und soll die Schüler zu praxisorientiertem Denken und theoriegeleitetem Handeln führen.

In dieser Zielperspektive sind an der sächsischen Fachschule Wissenserwerb,  Kompetenzentwicklung und Werteorientierung miteinander verknüpft.

Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage  fachlichen Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu  beurteilen. 

In der beruflichen Weiterbildung an der Fachschule vertiefen und erweitern die  Schüler ihre berufsrelevanten theoretischen Kenntnisse und eignen sich in Abhängigkeit von den Bildungsgängen Kenntnisse zu neuen Technologien, sozialen Prozessen und Methoden sowie deren Umsetzung an. Dabei reflektieren  sie auch Kenntnisse und Fähigkeiten aus ihrer Berufspraxis und fundieren  diese theoretisch.

Die Schüler bearbeiten komplexe Aufgaben- und Problemstellungen fachgerecht und methodengeleitet. Sie erkennen Probleme selbstständig, analysieren, strukturieren und beurteilen diese. Sie wählen Arbeitsverfahren und Lösungsstrategien aus, wenden diese adäquat an, entwickeln sie angemessen  weiter und sichern ein selbsttätiges, zielgerichtetes und planmäßiges Vorgehen. In angemessener Weise beachten sie Arbeitssicherheit und Umweltschutz. Im Fachbereich Sozialwesen entwickeln die Schüler Fähigkeiten, adressatenbezogene Bildungs- und Erziehungsprozesse sowie Betreuungs- und  Pflegeprozesse zu gestalten.

Während der beruflichen Weiterbildung an der Fachschule entwickeln die  Schüler eigene Lerntechniken und Lernstrategien sowie die Bereitschaft zum  lebenslangen berufsbegleitenden Lernen weiter.

Die Schüler übernehmen qualitätssichernde Aufgaben. Sie erkennen betriebswirtschaftliche Zusammenhänge und richten ihr Handeln vor dem Hintergrund  langfristiger unternehmerischer Zielstellungen an den Anforderungen der gegebenen Wettbewerbssituation aus. Ihre Kenntnisse zu Führungs- und Managementtechniken setzen sie zur Anleitung, Führung, Motivation und Beurteilung von Mitarbeitern ein.

Die Schüler pflegen und nutzen inner- und außerbetriebliche Kontakte, entwickeln Kooperationsstrukturen und erhalten diese aufrecht. Dabei setzen sie  Kommunikationsstrategien und Fremdsprachenkenntnisse gezielt und situationsadäquat ein.[Fachkompetenz]

Selbstkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle  Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und  zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen  und fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter  Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag  zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Fachschule ist politische Bildung im  Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern und Lernfeldern angemessen Beachtung finden.

Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der  Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt  vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Die Schüler stärken ihre Bereitschaft und Fähigkeit, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis  gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und  Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler mit lokalen, regionalen und  globalen Entwicklungen aktiv auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu  erkennen und zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial  und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit.  Dabei kennen und nutzen sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten.

In der beruflichen Weiterbildung an der Fachschule setzen sich die Schüler  mit den vielfältigen Anforderungen an eine Führungskraft auseinander und bereiten sich entsprechend den Strukturen von Einrichtungen ihrer zukünftigen  Einsatzgebiete darauf vor, Führungsaufgaben zu übernehmen. Unter Nutzung  von Führungs- und Managementtechniken treffen sie selbstständig Entscheidungen und setzen diese eigenverantwortlich um.

Die Schüler üben Kritik und gehen konstruktiv damit um. Sie gestalten Kommunikationsprozesse, bewältigen Konflikte und entwickeln Kompromissfähigkeit.

Die Schüler planen und gestalten stetig ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Sie handeln in gesellschaftlichen wie beruflichen Situationen verantwortungsvoll. Veränderungen in der Arbeitswelt begegnen sie gestaltungs- und handlungsfähig.

Im Kontext der Medienbildung nutzen die Schüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu  strukturieren und zu bewerten. Mit Quellen und der Meinungsbildung in Medien gehen sie reflektiert kritisch um. Sie suchen, bewerten und nutzen Medien  selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und stärken ihre medienkritische Reflexion. Aktuelle Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Schüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig sowie verantwortungs- und gesundheitsbewusst ein. Dabei sind  ihnen die Notwendigkeit des Schutzes sensibler Daten sowie die eigenen  Rechte und die Rechte anderer bewusst und sie agieren entsprechend zunehmend sicher.[Selbstkompetenz]

Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit Anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere  auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.

In der beruflichen Weiterbildung an der Fachschule verstehen, interpretieren  und gestalten die Schüler soziale Beziehungen und Interaktionsprozesse.  Dazu nutzen sie auch die in der Berufspraxis gesammelten Erfahrungen. Sie  sind in aufgaben- und projektbezogenen Teams tätig und nehmen dabei verschiedene Rollen ein.

Die Schüler stellen sich auf unterschiedliche Vorgesetzte, Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter sowie Kooperationspartner ein und tragen zu einem Arbeitsklima bei, das eine produktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit fördert.

Die Schüler beherrschen Kommunikationsstrategien und gestalten Kommunikation mit Rücksicht auf regional- und landestypische sowie kulturelle Hintergründe. In wechselnden Situationen treten sie sprachlich sicher auf und reagieren angemessen.

Aus den Bildungs- und Erziehungszielen werden sich wechselseitig bedingende fachrichtungsübergreifende und fachrichtungsbezogene Ziele formuliert. Diese bilden die Grundlage für die Ableitung von Zielen und die Auswahl  von Inhalten in den Lehrplänen.[Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen  zugleich. Die Fachschule muss als sozialer Erfahrungsraum den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung  und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen. Daraus ergeben sich veränderte Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts und des Schullebens  sowie an die Führungstätigkeit der Schulleitung. 

Durch den Abschluss einer beruflichen Ausbildung und/oder eine berufliche  Tätigkeit können bei Schülern bereits Erfahrungen im Berufsleben vorausgesetzt werden. Die berufliche Weiterbildung muss daher an den biografischen  Erfahrungen des bzw. der Einzelnen anknüpfen und in didaktisch-methodischer Hinsicht den Anforderungen der Erwachsenenbildung entsprechen. Sie  dient der vertieften Persönlichkeitsentwicklung bezüglich der zukünftigen beruflichen Einsatzmöglichkeiten und der zielgerichteten Weiterentwicklung beruflicher und sozialer Identität.

Den Ausgangspunkt des Lernens in der Fachschule bilden berufliche Handlungsabläufe, die unter Einbeziehung von technischen, sicherheitstechnischen, ökonomischen, ökologischen, rechtlichen und sozialen Aspekten das  Erfassen und Bewerten der beruflichen Wirklichkeit sowie das Entwickeln  neuer Lösungen fördern. Sie sollen im Unterricht als Lernhandlungen selbst  ausgeführt und/oder gedanklich nachvollzogen werden.

Auftrags- und projektbezogene komplexe Aufgabenstellungen tragen zur Erweiterung und Vertiefung der Handlungskompetenz bei. Dabei ist die selbstständige Arbeit der Schüler bei der Planung, Durchführung, Bewertung und  Präsentation der Lösung von Arbeitsaufgaben zu fördern und ebenso die Fähigkeit zur Kooperation und Teamarbeit. Eine besondere Bedeutung kommt in  diesem Zusammenhang der Facharbeit zu. Mit der Realisierung dieser Arbeit  sollen die Schüler ihre Problemlösefähigkeit sowie die Befähigung zu Dokumentation und Verteidigung ihrer Arbeitsergebnisse unter Beweis stellen. 

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Lehr- und Lernkultur geprägt. Der Schüler wird in seiner Individualität angenommen, indem seine  Leistungsvoraussetzungen, seine Lebens- und Berufserfahrungen und seine  Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil  notwendig, der Neugier weckt, zu Kreativität anspornt und Selbsttätigkeit und  Selbstverantwortung verlangt. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen gefördert. Der Unterricht  trägt zur Entwicklung von problemlösendem Denken bei, Lösungsverfahren  und Methoden finden bewusst Anwendung, traditionelle und digitale Medien  werden systematisch und zielgerichtet eingesetzt. Im Mittelpunkt des Unterrichts steht die Förderung von Eigenaktivität bei der Gestaltung des Lernprozesses. Die Schüler lernen, ihren Lernweg effektiv zu gestalten sowie Lernprozesse und -ergebnisse selbstständig und kritisch einzuschätzen.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Fachschule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im  Unterricht bei, sondern fördert gleichzeitig soziale Lernfähigkeit. 

Die veränderten Anforderungen an den Unterricht erfordern eine neue Qualität der Zusammenarbeit der Lehrer. Der Unterricht an der Fachschule erfordert eine Sicht, die über das einzelne Lernfeld oder Fach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive einzelner  Fächer oder Lernfelder zu erfassen. Das Arbeiten mit Lernsituationen trägt  dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in  Beziehung zu setzen und nach möglichen  Wirtschafts- und Sozialpolitik FS – WISOPO 2021 11 gemeinsamen Lösungen zu suchen. Teamarbeit der Lehrer sowie eine möglichst ausgeprägte Praxisnähe der Ausbildung leisten dazu Beiträge. Es ist  Aufgabe der Lehrer, verstärkt die Erfahrungen der Schüler aus ihrer bisherigen  beruflichen Tätigkeit oder der berufspraktischen Ausbildung in den Unterricht  einzubeziehen.

Die Entwicklung und Gestaltung des Schullebens erfordern das Miteinander  von Lernenden, Lehrenden und der Schulleitung. Lehrer sind nicht nur Vermittler von Kenntnissen, sondern auch Organisatoren und Moderatoren von  Lernprozessen sowie Berater. Dazu ist es notwendig, dass jeder Schüler ernst  genommen wird, ihm Vertrauen entgegengebracht wird und dass er vielfältige  Gelegenheiten erhält, sich und anderen zu beweisen, wo seine Stärken liegen.  Weiterhin erfordert es aber auch, dass die Schüler Orientierungen und Hilfestellungen von den Lehrern bekommen.

In berufsbildenden Schulen lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Jeder Schüler wird mit seinem Wissen, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinen Lebenserfahrungen  respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche  Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der  Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas an berufsbildenden Schulen  sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner der Fachschulen im Fachbereich Sozialwesen sind die Praxiseinrichtungen der berufspraktischen Ausbildung, die den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen.

Die Schüler werden dazu angeregt, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Da Fachschulen i. d. R. in ein Berufliches Schulzentrum eingegliedert  sind, bieten sich genügend Betätigungsfelder.

Die berufsbildenden Schulen öffnen sich stärker gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld und leisten einen Beitrag zur Regionalentwicklung.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der  Lehr- und Lern- wie auch Arbeitskultur werden. Dadurch können Planungen  bestätigt, modifiziert oder verworfen werden. Die Evaluation unterstützt die  Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von  Schule und Unterricht.

Teil Fachlehrplan Sorbisch

Ziele und Aufgaben des Faches Sorbisch

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Der Sorbischunterricht ist Teil des Gesamtkonzeptes Sprachliche Bildung. Er bietet eine Orientierung in der sorbischen Kultur- und Geistesgeschichte, hilft Wertvorstellungen auszubilden und ermöglicht die Findung und Entwicklung der Identität der Schüler im Sinne einer ganzheitlichen Persönlichkeit. Im Sorbischunterricht bilden die Schüler Sensibilität und Kreativität im Umgang mit ihrer Muttersprache aus und erfahren, verstehen und schätzen die Bedeutung des Erhalts der Minderheitensprachen. Im Fach Sorbisch ist die Sprache Ziel und Gegenstand des Unterrichts.

Die Sprache ist Medium der Kommunikation, aber auch die Form in der sich Denken vollzieht. Mit Hilfe der Sprache und des Denkens wird wesentlich das Handeln des Menschen in Bewegung gesetzt und gesteuert. Sprache und gedankliche Verarbeitung sind in diesem Rahmen Voraussetzung für jedes Lernen. Da die Kommunikation mit den sie begleitenden Denkprozessen und das Handeln in der Regel zwischenmenschliche Aktivitäten darstellen, gewinnt jedoch auch der soziale Aspekt im Sprachunterricht eine besondere Bedeutung. Sprachliche Bildung im Fach Sorbisch trägt somit gleichzeitig zur Entwicklung des Denkens und der Persönlichkeit bei.

Der Sorbischunterricht baut dabei auf dem Verständnis von historischen wie aktuellen gesellschaftlichen Prozessen auf, die sich in der persönlichen Erfahrungs- und Lebenswelt der Schüler widerspiegeln. Er befähigt zur Reflexion des Zusammenhangs von Sprache und Denken, zu einer sensibleren ästhetischen Wahrnehmung und damit zu einem differenzierten Weltbild. Das Fach Sorbisch trägt so zur kulturellen Identitätsfindung sowie zum Ausbau einer selbstbestimmten Sprachhandlungsfähigkeit der Schüler bei.

Das Fach Sorbisch vertieft und erweitert die literarische und sprachliche Bildung, um mündliche und schriftliche sprachkommunikative sowie soziale Kompetenzen weiter auszubauen. Die Bereitschaft, sich mit allgemeinen und fachrichtungsrelevanten Fragen sowie mit komplexen Verständigungsprozessen im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben auseinander zu setzen, wird befördert. Der Sorbischunterricht wirkt so über die Grenzen des Faches und der Schule hinaus.

Für eine Orientierung auf spezifische berufliche Tätigkeitsfelder ist von besonderer Bedeutung, dass das Fach Sorbisch Grundlagen für die selbstständige Wissensaneignung, Wissensspeicherung und Wissensübermittlung schafft. In der Einheit von Sprachproduktion, Sprachrezeption und Sprachreflexion thematisiert der Sorbischunterricht systematisch methodengeleitetes Arbeiten sowie Lern- und Arbeitstechniken, die mit dem Gebrauch der Sprache verbunden sind. Durch einen integrativen Sorbischunterricht fördert das Fach vernetztes Denken, praxisorientiertes Problemlösen und distanziertes Reflektieren.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet vom Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Erweitern der mündlichen Sprachfähigkeit
  • Erweitern der schriftlichen Sprachfähigkeit
  • Vertiefen des Leseverstehens
  • Reflektieren über Sprache und Sprachgebrauch
Strukturierung

Um von den Schülern zu erwerbendes Wissen, Kompetenzen sowie Wert- und Normvorstellungen im Umgang mit der sorbischen Sprache systematisch zu entwickeln, werden die Lerngegenstände des Faches im Lehrplan nach folgenden Kompetenzbereichen als Lernbereiche strukturiert:

  • Sprechen und Zuhören
  • Schreiben
  • Lesen und Verstehen
  • Sprache thematisieren

Aussagen zur Verteilung der Stunden in Klassenstufen 1 bis 3:

Ausgehend von den individuellen Lernausgangslagen der Schüler und unter Berücksichtigung der Fachrichtungsspezifik wählt der Fachlehrer die konkreten Unterrichtsinhalte aus und strukturiert diese eigenverantwortlich nach den Prinzipien des integrativen Sorbischunterrichts. Es sind Unterrichtseinheiten zu konzipieren, in denen Ziele und Lerninhalte mehrerer Lernbereiche miteinander verbunden und als vielfältig verknüpfte, zusammenhängende sprachliche Tätigkeiten organisiert werden. In eine Gesamtkonzeption sind Wiederholung, Progression und Vernetzung der Unterrichtsinhalte einzuschließen. Die Vorgaben schaffen weitgehende Freiräume für eine interessen- und leistungsbezogene innere Differenzierung und für eine mit anderen Fächern abgestimmte Auswahl von Themen, Texten und Medien.

didaktische Grundsätze

Der funktionale Ansatz des integrativen Sorbischunterrichts zielt auf die Verflechtung einzelner sprachlicher Erscheinungen in ihrem kommunikativen Zusammenhang und ihrer Wirkung im Text (Textorientierung). Die Betrachtung von Einzelerscheinungen ist somit immer Mittel zum Zweck und nicht Ziel an sich.

Die in der Lerngruppe vorhandene Mehrsprachigkeit wird als bereichernd anerkannt und für den Lernprozess genutzt. Die innere Mehrsprachigkeit jedes Schülers, die in Dialekten, Soziolekten, Fachsprachen und in den jeweils unterschiedlichen Ausprägungen einer normorientierten Hochsprache ihren Ausdruck findet, wird zur äußeren Mehrsprachigkeit in Beziehung gesetzt, die aus Erfahrungen im Fremdsprachenlernen resultiert. Sprachliche und kulturelle Kompetenzen von Schülern, deren Erstsprache eine andere Sprache als Sorbisch ist, werden im Unterrichtsprozess zum Nutzen aller Schüler vertieft reflektiert.

Weitere Grundsätze für Unterrichtsprozesse im Fach Sorbisch sind:

  • kriterienorientierte Sprachrezeption und -produktion zur Sensibilisierung für sprachliche Richtigkeit, Zweckmäßigkeit und Schönheit
  • vielgestaltiger, verantwortungsvoller Umgang mit gesprochenen und geschriebenen Texten zur Entwicklung von Fähigkeiten des Leseverstehens, der Perspektivübernahme und der Metakognition
  • Vertiefung stabiler und effektiver Rezeptionsgewohnheiten durch fantasie- und freudvollen Umgang mit Sach- und Fachtexten sowie mit Literatur
  • kritische Auseinandersetzung mit Gestaltungsmitteln und Produktionsbedingungen von traditionellen und digitalen Medien im Interesse ihrer verantwortungsvollen Nutzung
  • inhaltliche, methodische und fach- bzw. fachrichtungsspezifische Differenzierung im Unterricht für individuelles Lernen
  • Kultivierung eines produktiven Umgangs mit Fehlern und Möglichkeiten der Evaluation von Handlungen, Prozessen und Unterrichtsergebnissen sowohl durch Lehrer als auch Schüler
  • Orientierung an Methoden des Wissenserwerbs und der Kompetenzentwicklung, Methoden des Schreibens und Überarbeitens von Texten, Wertung von Informationen und von Darstellungsmethoden in traditionellen und digitalen Medien

Der Sorbischunterricht organisiert ganzheitliche Kommunikationssituationen. Angestrebt wird die Einheit von Textrezeption, -reflexion und -produktion. Der Bezug zwischen alltagsweltlicher Sprachentwicklung und schulischer Sprachvermittlung ist zu verdeutlichen. In den Sorbischunterricht sind grundsätzlich die in den Vertiefungspraktika der berufspraktischen Ausbildung bzw. die in der Berufstätigkeit gewonnenen relevanten Erfahrungen einzubeziehen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufen 1 bis 3

Lernbereich 1 Sprechen und Zuhören 22 Ustd.
Lernbereich 2 Schreiben 38 Ustd.
Lernbereich 3 Lesen und Verstehen 36 Ustd.
Lernbereich 4 Sprache thematisieren 16 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlpflichtcharakter

Wahlpflicht 1 Theaterwerkstatt 1 6 Ustd.
Wahlpflicht 2 Theaterwerkstatt 2 6 Ustd.
Wahlpflicht 3 Entwicklungstendenzen der sorbischen Sprache 4 Ustd.
Wahlpflicht 4 Immersion 4 Ustd.
Wahlpflicht 5 Medien 4 Ustd.
Wahlpflicht 6 Sorbische Musik 4 Ustd.

Klassenstufen 1 bis 3

Ziele

Erweitern der mündlichen Sprachfähigkeit

Die Schüler beherrschen mündliches Kommunizieren in persönlichen, beruflichen und öffentlichen Zusammenhängen und entwickeln eine gesellschaftlich angemessene und fachrichtungsbezogene Gesprächskultur. Sie prägen wirkungsvolles Sprachhandeln sowie Diskursfähigkeit aus, um komplexe Sachverhalte unter Verwendung der Fachsprache logisch strukturiert und schlüssig darzulegen.

Die Schüler entwickeln Empathie und Perspektivwechsel sowie Kritikfähigkeit und können u. a. in beruflichen Kontexten Methoden des Sprechens und der Gesprächsführung anwenden.

Erweitern der schriftlichen Sprachfähigkeit

Die Schüler erwerben einen höheren Grad der aktiven Sprachbeherrschung auf der Grundlage der Rezeption mündlicher und schriftlicher Texte, zum Teil an ausgewählten Fachtexten, und steigern ihre Analysefähigkeiten.

Sie eignen sich ausgewählte Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens sowie des kommunikativ gestaltenden Schreibens an und erweitern ihre schriftliche Sprachfähigkeit bis zu geschlossenen und planvoll gegliederten Darstellungen unter Einhaltung hochsprachlicher Normen.

Vertiefen des Leseverstehens

Die Schüler entnehmen selbstständig Informationen aus Texten in traditionellen sowie digitalen Formaten und erweitern ihr Wissen über Verfahren der Textreflexion und Textkritik.

Sie wenden Methoden zu Textstrukturierung sowie Textaufnahme an und nutzen zunehmend selbstständig analytische und produktive Methoden zur Erschließung tradierter und aktueller Literatur mit dem Schwerpunkt auf Werke des 20. und 21.Jahrhunderts.

Reflektieren über Sprache und Sprachgebrauch

Die Schüler erleben und reflektieren Sprache als System, insbesondere in Wesen, Funktion und Aufbau des Kommunikationsprozesses.

Sie bewerten zunehmend sicher eigenes und fremdes sprachliches Handeln im Sinne seiner Funktionalität und wenden wesentliche Strategien, Methoden und Arbeitstechniken für Sprachuntersuchungen und Sprachgebrauch an.

Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 22 Ustd.

Anwenden von Gesprächsformen in verschiedenen persönlichen, beruflichen und öffentlichen Zusammenhängen

Befragung, Interview, Konfliktgespräch, Diskussion, Diskurs, Moderation

Gesprächsregeln, Redestrategien, ggf. Moderationstechniken

informieren, appellieren, argumentieren

gesprochene Sprache in vielfältigen Alltags- und Berufssituationen

Gesprächskultur, Beispiele und Korrektur unangemessener Kommunikation, nonverbale Faktoren

Differenzierung: berufsbezogenes Projekt

Gestalten einer Präsentation über eine sorbische Persönlichkeit aus Literatur, Kunst oder Gesellschaft oder einen sorbischen Verein

Interview, Recherche in traditionellen und digitalen Medien

Recherche- und Arbeitstechniken nutzen

mit traditionellen und digitalen Nachschlagewerken arbeiten, exzerpieren, konspektieren, zitieren

Beachten von Grundlagen des Urheberrechts

kritischer Umgang mit Quellen

Quellen- und Literaturverzeichnis erstellen

Sprechen und Zuhören als Einheit im Kommunikationsprozess

soziale Dimension, Kritikfähigkeit

aktives Zuhören: beobachten, reflektieren, selbstständig strukturieren, sachlogisch verknüpfen, ggf. nachfragen, unterbrechen oder korrigieren

Übertragen von Kenntnissen und Erfahrungen zu sprachlichen Varietäten und Stilschichten auf Sprechweisen und Redegestaltung

Dialekte und Soziolekte, Umgangssprache

vergleichende Beispiele, gemeinsame Erarbeitung von Bewertungskriterien

Beobachtungsbogen,

Nutzen digitaler Aufnahmetechnik für Analyse und Feedback

rhetorische Grundformen

Techniken der freien Rede, verständliche Artikulation, Sprechübungen

Entschuldigung, Vorstellung, Vortrag, Referat

situations- und adressatenbezogene Strategien

argumentieren, kommentieren, appellieren

Gestalten komplexer sprachlicher Sachverhalte in berufsbezogenen Zusammenhängen

Zusammenarbeit mit anderen Fächern

logisch strukturierte und schlüssige Darlegungen unter Verwendung der Fachsprache

Präsentation, Prüfungsgespräch, Diskussion, Debatte, Diskurs

Nutzen traditioneller und digitaler Medien

kriterienorientiertes Gesprächsverhalten

Fremd- und Selbstbeobachtung

begründete Werturteile zu Kommunikationsbeiträgen abgeben

Fremd- und Selbstbewertung

Lernbereich 2: Schreiben 38 Ustd.

Anwenden formalisierter Texte innerhalb vielseitiger sprachlicher Interaktionsformen

Schreibaufgaben im Rahmen eines Projekts

Textverarbeitungsprogramm nutzen, Zusammenarbeit mit anderen Fächern

privater und standardisierter Schriftverkehr

private Geschäftsbriefe, Anträge, Verträge, Bewerbungen, Gesetzestexte, Protokolle, Aktennotizen, Facharbeit

kommunikative Angemessenheit

Gestaltungsnormative wie DIN 5008

pragmatische Textsorten

Formular, Tabelle, Diagramm, Skizze, Protokoll, Gebrauchsanweisung, Charakteristik, Beurteilung

berichten, beschreiben, argumentieren, kommentieren

Grundlagen des Urheberrechts

Sich positionieren zur sachlichen Richtigkeit und logischen Klarheit sprachlicher Äußerungen

Einheit von Inhalt und sprachlichformaler Gestaltung

verschiedene Textsorten

Intention und Textfunktion

sach-, zweck-, adressatengebundene Aspekte

Textpassagen umstellen, inhaltlich und sprachlich überarbeiten

Textstruktur und Textgestaltung analysieren

sprachlich-formale Aspekte, Wirksamkeit und Angemessenheit der Gestaltungsmittel prüfen

Korrekturtexte, Wörterbücher nutzen

Anwenden von Techniken des gestaltenden Schreibens

frei gestaltete Texte: Spieltexte, Szenen, Drehbücher, Kinderbücher

Integrieren und Umformen von Textsorten

Nutzen digitaler Technik

Beherrschen der grundlegenden orthographischen und grammatischen Zusammenhänge

sprachproduktive Übungen, Rechtschreibregeln und Ausnahmen, Zeichensetzung in Abhängigkeit von Intention und Satzbau

Anwenden von Strategien zur individuellen Fehleranalyse und Fehlerkorrektur

Individuelle Übungsreihen, Fehlerkartei, Arbeit mit Korrekturprogrammen und traditionellen und digitalen Nachschlagewerken

Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 36 Ustd.

Anwenden von Strategien zum Leseverstehen auf kontinuierliche und diskontinuierliche Texte

Lesetechniken: orientierend, selektiv, kursorisch, vertiefend, gestaltend, sinnbezogen, navigierend

Textsorten, -funktion, -struktur, Bild-Ton-Text

Anwenden von Verfahren der Texterschließung

Textstellen markieren, Sinn- und Textabschnitte zusammenfassen, Zwischenüberschriften formulieren, Inhaltsangabe, Stichpunkte, Thesen, Wortbedeutungen klären, Fragen ableiten

Beurteilen von Texten

inhalts-, gestaltungs- und leserbezogene Aspekte

informierende, appellierende, kommentierende, unterhaltende Texte

kritischer Umgang mit Quellen

pragmatische Texte mit berufsbezogenem Inhalt

Medienrecherche, Datenbanken, Zusammenarbeit mit anderen Fächern und Lernfeldern

Kennen ausgewählter Texte der sorbischen Literatur

Gedicht, Ballade, Anekdote, Kurzgeschichte, Dramen- oder Romanauszug, Jugendbuch

Gattungs-, Genrespezifik

berufsbezogener Einsatz von Kinderliteratur in verschiedenen medialen Formaten

Kinderfolklore: Jan Arnošt Smoler

Museumsbesuch, Projekt

Sagenwanderung durch Bautzen

sinnerfassendes und gestaltendes Vorlesen

Kennen von Texten der Kinderliteratur des 19. Jahrhunderts

Jan Radyserb-Wjela, Handrij Zejler

Seserjawka

Sich positionieren zu Auszügen authentischer Texte der Gegenwart

Tomasz Nawka, Gerat Libš, Jurij Brezan

junge sorbische Autoren

Protyka

Kalendergeschichten

Bibliotheksbesuch

Kennen einer Ganzschrift

zentrale Aussagen erschließen, eigene Deutung des Textes entwickeln und am Text belegen

Handlung und Konflikte

Lernbereich 4: Sprache thematisieren 16 Ustd.

Kennen der Struktur und Funktion von Sprache

Denken und Sprache

Sprache als dynamische Erscheinung

Sprachfamilien, Sprachgruppen, Kunstsprachen

Sprachentstehung und Sprachentwicklung

Spracherwerb

Besonderheiten der Zweisprachigkeit

Kennen der Bedeutung von Kommunikation und Sprache im Berufs- und Privatleben

persönliches Profil

Vorstellungsgespräch, Fragebogen, Eignungstest, Arbeitszeugnisse

Persönlichkeitsbeurteilung

Selbst- und Fremdbeurteilung

Sich positionieren zum Wirkungszusammenhang von sprachlichen und außersprachlichen Äußerungen

Differenzierung: berufsbezogene Projektarbeit

Angemessenheit in unterschiedlichen Verwendungszusammenhängen

Partner- und Situationsbezug

Empathie, Perspektivwechsel

Kommunikation in sozialen Netzwerken

Vergleich mündlicher und schriftlicher Sprache

Textfunktionen, Varietäten, Sprachebenen, Sprachwandel

Ursachen für Kommunikationsprobleme

Inhalts- und Beziehungsebene, gelingende bzw. misslingende Kommunikation

Vorstellungsgespräch, Studienbewerbung, Assessment-Center, Ergebnispräsentation, Facharbeit

Wahlpflicht 1: Theaterwerkstatt 1 6 Ustd.

Gestalten eines szenischen Puppenspiels

Sage, Märchen, Erzählung

Schreiben des Manuskripts

Figuren, Sprache, Handlung

Rollentexte lesen und spielen

Hintergrundgestaltung, Musik, Geräusche

Eindrücke wiedergeben

Bühnenbild, Puppen

Reflektieren

Wahlpflicht 2: Theaterwerkstatt 2 6 Ustd.

Gestalten eines szenischen Spiels

Hörspiel, Theater, Figurenschattenspiel

Sage, Märchen, Erzählung

Projekt mit KU, MU

Schreiben eines Manuskripts

Figuren, Sprache, Handlung

Rollentexte lesen und spielen

Hintergrundgestaltung, Musik, Geräusche

Eindrücke wiedergeben

Bühnenbild, Requisite, Kostüm

Reflektieren

Wahlpflicht 3: Entwicklungstendenzen der sorbischen Sprache 4 Ustd.

Kennen von sprachlichen Entwicklungstendenzen

Einflüsse von Wirtschaft, Technik und Medien

Arbeit mit authentischen aktuellen Texten

Redewendungen

Phraseologismen

Jugendsprache

Erstellen und Auswerten von Frage- und Beobachtungsbögen

Gestalten einer Präsentation

Nutzen traditioneller und digitaler Medien

Wahlpflicht 4: Immersion 4 Ustd.

Sich positionieren zum Sprachenlernen im Vorschulalter

Modelle des Sprachenlernens in Europa

Förderung von Minderheitensprachen

Gestalten einer Präsentation

Nutzen traditioneller und digitaler Medien

Wahlpflicht 5: Medien 4 Ustd.

Sich positionieren zu sorbischen Medien

Nutzen traditioneller und digitaler Medien, Serbskirozhlos, filmowestudijo

„Sorabija“, „Wuhladko“

Rezension, Feuilleton, Reportage, Kommentar, Leserbrief

Gestalten eines eigenen journalistischen Beitrages

adressatenbezogenes und materialgestütztes Schreiben

Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen

Wahlpflicht 6: Sorbische Musik 4 Ustd.

Sich positionieren zur sorbischen Musik

Volkslieder, Popmusik, Kinderlieder, Musikgruppen

Thema und Inhalt

Gestalten einer Präsentation

Nutzen traditioneller und digitaler Medien

 
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