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Lehrplan

Gymnasium

Französisch AbiBac

zum gleichzeitigen Erwerb des Abiturs und des französischen Baccalauréat

2011/2015/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für das Gymnasium treten am 1. August 2019 in Kraft.  

Für den Lehrplan im Fach Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (G/R/W) gilt folgende Regelung:  

für die Klassenstufen 7 und 8               am 1. August 2019
für die Klassenstufe 9                           am 1. August 2020
für die Klassenstufe 10                         am 1. August 2021
für die Jahrgangsstufe 11                     am 1. August 2022
für die Jahrgangsstufe 12                     am 1. August 2023

Die Lehrpläne traten 2004 bis 2009 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Gymnasien in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.  

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Gymnasien erfolgte im Rahmen der Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe 2007 und nach Abschluss der Phase der begleiteten Lehrplaneinführung 2009 und 2011 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem  

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de/  

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de 

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind 26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wochen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 7, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 7, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Gymnasiums)

 
Wahlpflichtbereich

Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion
und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach und/ oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
GY Gymnasium
FS Fremdsprache
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Gk Grundkurs
Lk Leistungskurs
SE Schülerexperiment
Ustd. Unterrichtsstunden
AST Astronomie
BIO Biologie
CH Chemie
CHI Chinesisch
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
FR Französisch
G/R/W Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft
GEO Geographie
GE Geschichte
GR Griechisch
INF Informatik
ITA Italienisch
KU Kunst
LA Latein
MA Mathematik
MU Musik
PHI Philosophie
PH Physik
POL Polnisch
P Schulspezifisches Profil
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
RU Russisch
SOR Sorbisch
SPA Spanisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
TSC Tschechisch

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschaftspropädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Studierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums.

Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind

der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,

die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und

die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

 Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation]

Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie entwickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfassen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken. [Medienbildung]

Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und setzen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht, lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unterstützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zunehmend selbstständig zu arbeiten.

Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7 bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand.

Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit anderen, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kontakte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes entwickeln.

Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulklubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo-tivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un-terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Französisch AbiBac

Ziele und Aufgaben des Faches Französisch AbiBac

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Im Gesamtkonzept sprachlicher Bildung trägt der Französischunterricht zum einen wesentlich dazu bei, junge Menschen zu einer Grundbildung zu führen, die Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung beinhaltet, und zum anderen dazu, dass der Bildungs- und Erziehungsauftrag des sächsischen Gymnasiums, vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Studierfähigkeit erreicht werden. Hierzu gehören auch selbstständige Problemlösefähigkeit, die Fähigkeit zum Transfer von Wissen und die systematische Analyse von Texten innerhalb eines hermeneutisch gesicherten Verstehensprozesses.

In einem sich immer schneller verändernden Umfeld, in dem Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsräume zunehmend verflochten sind, ist der Lernende auf fremdsprachige Kommunikation und Interaktion angewiesen.

Französisch zu lernen heißt, sich intensiv mit dem Anderen auseinander zu setzen und sich in diesem Prozess seiner eigenen Stellung in der Welt bewusst zu werden. Somit leistet das Fach einen wichtigen Beitrag zum Erwerb von Reflexions- und Diskursfähigkeit und entwickelt die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und zur Toleranz gegenüber dem Anderen. Sprache ist somit nicht nur Werkzeug zum Erwerb intelligenten und anwendungsorientierten Wissens, sondern Grundvoraussetzung kultureller Handlungsfähigkeit. Durch das Erlernen der französischen Sprache wird ein Beitrag geleistet zur Verwirklichung des europäischen Gedankens, darüber hinaus erweitert die kulturelle Dimension der Frankophonie diesen Erfahrungsbereich über Europa hinaus.

Das Lehren und Lernen des Französischen steht im Zusammenhang mit der Muttersprache und allen anderen Fremdsprachen, Synergieeffekte entstehen, Wiederholungen werden vermieden.

Neben dem Wissen, das den interkulturellen Dialog sichert und Kommunikationsfähigkeit ermöglicht, erwirbt der Schüler im Fach Französisch die Lern- und Methodenkompetenz, um auch eine andere Sprache leichter erlernen zu können und auf lebenslanges Fremdsprachenlernen vorbereitet zu sein.

allgemeine fachliche Ziele

Aus dem Beitrag des Faches ergeben sich folgende allgemeine fachliche Ziele:

  • Entwickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit
  • Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion
  • Entwickeln einer interkulturellen Handlungsfähigkeit
  • Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung von fachbezogenen Strategien
Strukturierung

Der Lehrplan ist, bis auf die 3. Fremdsprache und die Klassenstufe 10 der 2. Fremdsprache, in Doppelklassenstufen gegliedert.

Die Gliederung des Lehrplans folgt der Leitfrage „Was wird wie auf welcher Grundlage womit gemacht?“

Die Frage „Was?“ bezieht sich auf die in den speziellen fachlichen Zielen dargestellten Sprachtätigkeiten des Fremdsprachenunterrichts: Rezeption, Produktion und Interaktion.

Die genannten Sprachtätigkeiten und die erwarteten Schülerkompetenzen werden in Anlehnung an die Niveaustufen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens beschrieben.

Die Fragestellung „Wie?“ umfasst die fachbezogenen Strategien, die der Schüler zur Durchführung der Zieltätigkeiten beherrschen muss. Sie sind im Lernbereich 1 dargestellt.

Die Frage „Auf welcher Grundlage?“ rückt die aus linguistischer Sicht maßgeblichen sprachlichen Grundlagen in den Mittelpunkt.

Bilinguale Ausbildung Zu erreichendes Niveau in allen Bereichen
5/6 A2
7/8 B1
9/10 B1+
2. FS *
Zu erreichendes Niveau in allen Bereichen
6/7 A2
8/9 B1
10 B1+
3. FS Zu erreichendes Niveau in den Bereichen:
Rezeption Produktion/Interaktion
8 A2 A2
9 B1 A2+
10 B1+ B1
  Zu erreichendes Niveau
Gk 11/12 B2
Lk 11/12  B2+/in Teilbereichen C1

* vorgezogene 2. Fremdsprache mit graduell erhöhter Progression und erweiterten Inhalten

Die bilinguale Ausbildung erfolgt an Gymnasien mit Klassen zur vertieften sprachlichen Ausbildung gemäß § 7 Abs. 4 SchulG und § 4 SOGYA. Die differenzierte Kommunikations- und Diskursfähigkeit wird hier besonders durch die Kombination von Fremdsprachenunterricht und bilingualem Sachfachunterricht in Geographie und einem weiteren Fach entwickelt. Dieser zweisprachige Sachfachunterricht stellt eine spezifische Ausprägung interdisziplinären Lernens dar, da er durch das Prinzip des Perspektivwechsels zwischen der eigenen Kultur und der des anderen Sprachraumes dem interkulturellen Ansatz in besonderer Weise verpflichtet ist. Der Fremdsprachenunterricht stellt das dafür notwendige sprachliche Wissen zur Verfügung.

Fachliche Inhalte des Französischunterrichtes, die nicht ausschließlich sprachlicher Natur sind, ermöglichen die fachübergreifende und fächerverbindende Zusammenarbeit.

didaktische Grundsätze

Der Unterricht einer modernen Fremdsprache folgt den folgenden didaktischen Prinzipien:

Er ist schülerorientiert. Er knüpft, wo immer es möglich ist, an die Interessen und die Erfahrungswelt des Schülers durch die Arbeit mit authentischen, altersspezifischen Texten an. Er berücksichtigt seine Individualität, sein Sprachvermögen und fördert seine Sprachbegabung. Dadurch wird das selbstständige Lernen sowie die Interaktion in der Lerngruppe begünstigt und der Schüler kommt zu eigenständigen Lösungen.

Er fördert die prozess- und problemorientierte Ausbildung einer Lernerkompetenz, der Unterricht ist nicht nur auf ein sprachliches Endprodukt ausgerichtet, sondern die Diskussion von möglichen Lösungswegen ist erwünscht und notwendig.

Der Unterricht ist handlungsorientiert. Der Schüler ist in verschiedenen Bereichen aktiv, kommuniziert, produziert selbst Texte, verwirklicht eigene Ideen und entwickelt interkulturelle Sensibilität.

Sprachliches und fachliches Wissen von mehrsprachig aufwachsenden Schülern sowie deren lebenspraktische Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit werden in den Lernprozess integriert und als motivationale Chance genutzt.

Im Mittelpunkt des Fremdsprachenunterrichts stehen Texte, wobei im Einklang mit dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen als Texte alle die sprachlichen Produkte aufgefasst werden, die Schüler empfangen, produzieren oder austauschen. Dies kann sowohl eine gesprochene Äußerung als auch etwas Geschriebenes sein.

Bei der Rezeption, der Produktion und der Präsentation von Sprachleistungen werden traditionelle und digitale Medien genutzt. Durch den Umgang mit dem Computer und mobilen digitalen Endgeräten, insbesondere zur Internetrecherche, zur Textverarbeitung, zum Erlernen der Sprache und zur Präsentation von Lernergebnissen leistet der Französischunterricht seinen Beitrag zur anwendungsorientierten informatischen Grundbildung.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, müssen bei Inhalten mit politischem Gehalt auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt werden. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

In der bilingualen Ausbildung steht besonders die Entwicklung der Selbstständigkeit und der Problemlösefähigkeit im Mittelpunkt des Unterrichts. Der fremdsprachliche Unterricht muss die Schüler befähigen, sich kreativ und selbstständig mit Problemen auseinander zu setzen, die sich aus dem sachfachlichen Kontext der Fremdsprache ab Klassenstufe 7 ergeben.

Es wird empfohlen, ein Europäisches Portfolio der Sprachen in den Unterricht zu integrieren, um die Schüler zur Selbstevaluation anzuregen und zu befähigen, ihre Lernfortschritte in der Fremdsprache für sie deutlich zu machen. Gleichzeitig werden die Schüler durch die Benutzung des Portfolios auch dazu angeregt, ihre Lern- und Methodenkompetenz zu trainieren und den Fortschritt zu dokumentieren.

Wann immer es möglich und sinnvoll ist, wird in der Fremdsprache unterrichtet, der Unterricht folgt dem Prinzip der funktionalen Einsprachigkeit. Die verwendeten Texte sollten authentisch sein, wobei die Anzahl mit fortschreitender Sprachbeherrschung zu erhöhen ist.

Spezifik beim gleichzeitigen Erwerb des Abiturs und des französischen Baccalauréat

Aufbauend auf der bilingualen Ausbildung bereitet das Fach Französisch zum gleichzeitigen Erwerb des Abiturs und des französischen Baccalauréat sowohl auf das sächsische Abitur als auch auf das französische Baccalauréat vor. Damit wird Absolventen gemäß der ’Verwaltungsabsprache zwischen dem Bevollmächtigten der Bundesrepublik Deutschland für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit und dem Minister für Erziehung, Hochschulwesen und Forschung der Französischen Republik über die Organisation des Bildungsganges, die Gestaltung der Lehrpläne und die Prüfungsordnung zum gleichzeitigen Erwerb der deutschen Hochschulreife und des französischen Baccalauréat’ vom 11. Mai 2006 die Möglichkeit zum Erwerb beider Abschlüsse eingeräumt.

Grundlage für diesen Lehrplan bilden die allgemeinen fachlichen Ziele und Aufgaben, die Strukturierung sowie die didaktischen Grundsätze des Faches Französisch am Gymnasium.

Darüber hinaus ist in Französisch zum gleichzeitigen Erwerb des Abiturs und des französischen Baccalauréat ein wesentliches Unterrichtsprinzip der bikulturelle Ansatz. Die Schüler werden befähigt vor dem Hintergrund der eigenen und der Partnerkultur über Phänomene, Gegebenheiten und Sachverhalte von kulturübergreifender Bedeutung zu kommunizieren.

Dazu dient auch ein vertieftes Arbeiten an französischer Literatur aus unterschiedlichen Jahrhunderten. Exemplarisch wird hierbei sowohl auf die Bedeutung der Literatur für gesellschaftliche Prozesse als auch auf die historische Bedingtheit literarischer Entwicklungen eingegangen. Die Bedeutung des literarischen, kulturellen Erbes für die französische Gesellschaft der Gegenwart steht dabei im Mittelpunkt.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Klassenstufe 10

Lernbereich 1 Fachbezogene Strategien
Lernbereich 2 Linguistische Grundlagen
Lernbereich 3 Texte und Themenbereiche

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Le cinéma
Wahlbereich 2 Kreativer Umgang mit literarischen Werken
Wahlbereich 3 Schüler machen Film oder Theater
Wahlbereich 4 Auf den Spuren der Kunst

Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs

Lernbereich 1 Fachbezogene Strategien
Lernbereich 2 Linguistische Grundlagen
Lernbereich 3 Texte und Themenbereiche

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Arte
Wahlbereich 2 Vereintes Europa
Wahlbereich 3 Frankophone Literatur
Wahlbereich 4 Umweltschutz

Klassenstufe 10

Ziele

Entwickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit

Rezeption

Der Schüler kann

  • längere und komplexere fiktionale und nicht-fiktionale Texte verstehen, die im Wesentlichen frequenten Wortschatz, aber auch regionaltypische sowie frankophone Wörter enthalten,
  • längere und komplexere Texte verstehen, die in authentischem Sprechtempo (vornehmlich von Muttersprachlern) vorgetragen werden,
  • zwischen Hauptaussagen und Einzelinformationen unterscheiden, wenn mit vertrautem Akzent gesprochen wird, bei nicht vertrautem Akzent versteht er die Hauptpunkte.

Produktion

Der Schüler kann

  • mündlich über Vorgänge und Ereignisse der eigenen Lebens- und Erfahrungswelt zunehmend strukturiert zusammenhängend berichten,
  • mündlich logisch strukturiert begründen,
  • mündlich eigene Standpunkte durch geeignete Beispiele und eine logische Argumentation begründen und verteidigen,
  • sich umfassend mit Hilfe von Stichpunkten zusammenhängend zu im Unterricht besprochenen Themen äußern,
  • über Themen, die ihn interessieren oder ihm geläufig sind, zusammenhängende Texte schreiben,
  • schriftlich seine Meinung und gewonnene Erfahrungen darlegen,
  • Träume, Hoffnungen und Ziele beschreiben,
  • in Vorbereitung auf die gymnasiale Oberstufe einfache Erörterungen und Berichte verfassen.

Interaktion

Der Schüler kann

  • schriftlich Informationen wiedergeben,
  • spontan an Gesprächen über bekannte Themen teilnehmen und seine Erfahrungen oder aktuelle Ereignisse einbeziehen,
  • Gespräche zu bekannten Themen initiieren, in Gang halten und in Ansätzen lenken,
  • nach Vorbereitung zu bilingualen Sachfachthemen referieren und diskutieren,
  • in komplexeren Gesprächen zu bekannten Themen sinngemäß übertragen,
  • den wesentlichen Inhalt ausgewählter Texte adressaten- und situationsgerecht in beide Sprachen übertragen und kurze Texte oder Textabschnitte ins Deutsche übersetzen.

Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion

Der Schüler

  • beherrscht die sprachlichen Mittel, die zur Umsetzung der sprachlichen Tätigkeiten auf dem oben beschriebenen Niveau nötig sind,
  • kennt Verfahren der Textanalyse und -produktion in Bezug auf Inhalt, Problemstellung, Personengestaltung, sprachliche Gestaltung und Aussageabsicht,
  • kann zunehmend selbstständig unter gegebenen Fragestellungen Texte analysieren und beurteilen,
  • kann Deutungsversuche vornehmen und persönliche Stellungnahmen dazu abgeben,
  • kann Impulse aus Texten kreativ umsetzen,
  • kann unterschiedliche Darstellungsweisen eines Themas vergleichen.

Entwickeln einer interkulturellen Handlungsfähigkeit

Der Schüler verfügt über Einblicke in die Frankophonie, die ihm erlauben, kulturelle Bedingtheit von Haltungen und Einstellungen zu erkennen, anderen Lebensformen und Wertesystemen offen und tolerant zu begegnen sowie die eigenen Haltungen und Einstellungen kritisch zu hinterfragen.

Er kann in grundlegenden Situationen als sprachlicher und kultureller Mittler agieren und entwickelt interkulturelles Verständnis.

Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung von fachbezogenen Strategien

Der Schüler

  • verfügt über alle wesentlichen fachbezogenen, kommunikativen und sozialen Strategien, um Französisch in der gymnasialen Oberstufe erfolgreich weiter lernen zu können. Das Wissen um diese Strategien bildet die Basis für wissenschaftspropädeutisches Arbeiten in den Jahrgangsstufen 11 und 12,
  • ist in der Lage, sich mit wichtigen Gestaltungsmitteln von Medien auseinander zu setzen und deren Gestaltungsabsichten zu beurteilen. Er ist sich dabei der Einflüsse der Medien auf Werte, Moralvorstellungen und Lebensgewohnheiten bewusst,
  • nutzt Möglichkeiten der Internetrecherche und informatisches Grundwissen aus den anderen Fächern.

Lernbereich 1: Fachbezogene Strategien

Anwenden von auf den Erwerb und die Reflexion sprachlicher Mittel bezogenen Strategien

Erschließen der Wortbedeutung und Grammatik mittels Nachschlagewerken

elektronische und nicht-elektronische Nachschlagewerke

Softwareanwendungen

einsprachiges Wörterbuch

Sichern sprachlicher Mittel

Erstellen von und Arbeiten mit fremdsprachlichen Glossaren

Anwenden von Verstehens- und Texterschließungsstrategien

Vermuten/Sensibilisieren

Lesen

textanalytisch

Textsortenmerkmale, Textstruktur, Themenentfaltung, Gliederung nach inhaltlichen Abschnitten

Hören

detailliert

Arbeitsergebnisse fixieren

Verwendung digitaler Arbeits- und Lernmittel

Notieren

Mitschreiben

Konspektieren/Exzerpieren

Zitieren inkl. Quellenangabe

Zusammenfassen

Zusammenführen kurzer Informationen aus mehreren Quellen und deren Zusammenfassung auf einfache Weise in der Fremdsprache bzw. Auswertung in Tabellen- oder Diagrammform

Anwenden von weiterführenden Erschließungsstrategien

Deuten und Auswerten von Grafiken, Statistiken und Schautafeln

Anwenden von Strategien zum produktiven Sprachgebrauch

Planen

Ausführen

Partnerbezug

Kontrollieren

Reparieren

Vereinfachen

Illustration komplexer Aussagen durch Beispiele

Präsentieren

Planen

selbstständig entsprechend der Aufgabenstellung

Ausführen

Referat

Auswerten

Anwenden von auf das Lernen bezogenen Strategien

Mnemotechniken

Selbsteinschätzen

Organisieren des Lernprozesses

Kooperieren

Verwenden von digitalen Medien

Verhaltensregeln bei digitaler Interaktion

Informationen beschaffen, auswerten und bewerten

Konspektieren/Exzerpieren

Zitieren inkl. Quellenangabe

Urheber- und Nutzungsrechte bei fremden Bildern und Texten

Lernbereich 2: Linguistische Grundlagen

Beherrschen von Strukturen und gebräuchlichen Redemitteln zum Ausdruck von:

Verweisen

Demonstrativpronomen

Indefinitpronomen

Relativpronomen „dont”

Mengen und Reihenfolgen

Bruchzahlen

Zusammenhängen

gérondif

participe présent

Wiedergabe von Informationen

indirekte Rede mit Zeitverschiebung

mise en relief

passif: présent, passé composé, futur simple

Begründungen und Bewertungen

Beherrschen der Morphologie und Syntax der französischen Sprache zum Ausdruck von

Wünschen, Hoffnungen, Zweifeln

subjonctif présent

rezeptiv

Vergangenheit

passé simple

Bedingungen

irrealer Konditionalsatz der Gegenwart und Vergangenheit

Beherrschen des Wortschatzes, der die im Lernbereich 3 ausgewiesenen Themenbereiche hinreichend abdeckt

Anwenden eines Fachwortschatzes

nach Absprache mit den bilingualen Sachfachlehrern

Kennen eines grundlegenden Wortschatzes zur Textarbeit

Kennen regionaler Besonderheiten der Aussprache

Anwenden der korrekten Aussprache der erlernten Norm

Redeabsichten, Geschwindigkeit

Lernbereich 3: Texte und Themenbereiche

Kennen ausgewählter Gebrauchstexte

Werbung

Statistik, Grafik

Dokumentation

gesellschaftspolitische Reportage, Auszüge aus Dokumentarfilmen

Übertragen des Wissens zur Rezeption literarischer Texte

Problemstellung, Personengestaltung, sprachliche Gestaltung, Aussageabsicht

Prosa

Auszüge aus frankophoner Gegenwartsliteratur

Poesie

Theater

Übertragen des Wissens zur Rezeption mindestens einer Ganzschrift der Gegenwartsliteratur

Beherrschen des Wissen zu Gebrauchstexten

mit Bezug zu den bilingualen Sachfächern

Reiseberichte

Blogs, Internetforen

Reportagen

Zeitungsartikel

Resümee

Diagramme, Statistiken, Übersichten

Anwenden des Wissens zu ausgewählten Gebrauchstexten

offizieller Brief

Reservierung, Beschwerde, Lebenslauf, Bewerbungsschreiben, Anfrage

Blogeintrag

Kritik

Argumentation

Diskussion

Kurzvortrag

Gestalten literarischer Texte

gestaltendes Interpretieren: szenisches Gestalten, Umschreiben einer Rolle, Rollenprofile

Einblick gewinnen in grundlegendes Sprach- und Sachwissen zum Themenbereich

Kunst und Kultur

Bildende Künste

Musik

Architektur und Lebensraum

Jugendkultur und Jugendkult

Beherrschen von grundlegendem Sprach- und Sachwissen zu folgenden Themenbereichen

Persönliche Identität

Suche nach Identität

Suche nach eigenen Lebenswegen

berufliche Pläne

Glücksanspruch und Ängste

Jobsuche und Bewerbung

Alltagsleben und Gesellschaft

gesellschaftliche Brennpunkte

Arbeitslosigkeit und soziale Folgen

außenpolitisches Tagesgeschehen

Sich positionieren zum Thema Medien

Werbung

Einfluss sozialer Netzwerke auf Meinungsbildung

Sich positionieren zum Thema Gesellschaftliche Brennpunkte

Beherrschen von grundlegendem Sprach- und Sachwissen zu folgenden Themenbereichen

Umwelt und Natur

wissenschaftliche Neuerungen

unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

Zusammenleben in einer Welt

Selbstbild/Fremdbild

Städtepartnerschaften

Vorurteile/Klischees

Aspekte des Lebens in frankophonen Ländern

Leben in einem französischen Überseedepartement

historische Bezüge, aktuelle Situation, Tourismus

Wahlbereich 1: Le cinéma

Beherrschen von Sprach- und Sachwissen zur Analyse eines oder mehrerer französischer Filme oder Filme aus dem frankophonen Raum

Filmanalyse

Inhalt, Figurenkonstellation, filmische Mittel

Wahlbereich 2: Kreativer Umgang mit literarischen Werken

Beherrschen von Sprach- und Sachwissen zum kreativen Umgang mit einem oder mehreren Werken der französischsprachigen Gegenwartsliteratur

Perspektivwechsel

Genrewechsel

szenische Umsetzung

Wahlbereich 3: Schüler machen Film oder Theater

Beherrschen von Sprach- und Sachwissen zum Thema: Schüler machen Film oder Theater

Schreiben eines Drehbuches

Werbetexte, Rezensionen, Programmhefte

Wahlbereich 4: Auf den Spuren der Kunst

Beherrschen von Sprach- und Sachwissen zum Thema: Auf den Spuren der Kunst

Kulturlandschaft Provence, Marcel Pagnol

Malerei

Vernissage in der Schule

Jahrgangsstufen 11/12 – Leistungskurs

Ziele

Entwickeln einer differenzierten Kommunikations- und Diskursfähigkeit

Rezeption

Der Schüler kann

  • komplexe authentische Texte global und im Detail verstehen, selbst wenn sie nicht unmittelbar eigene Interessensbereiche berühren,
  • ein breites Spektrum an Tonaufnahmen und Radiosendungen verstehen, auch wenn nicht in jedem Falle Standardsprache gesprochen wird und er erfasst dabei implizit vermittelte Einstellungen und Beziehungen zwischen den Sprechenden,
  • Lesestil und -tempo verschiedenen authentischen Texten und Zwecken anpassen und geeignete Nachschlagewerke nutzen,
  • im direkten Kontakt und in Medien gesprochene Standardsprache verstehen, wenn es um Themen geht, denen man üblicherweise im privaten, gesellschaftlichen, beruflichen Leben oder in der Ausbildung begegnet,
  • Muttersprachler verstehen, wenn es um Themen geht, denen man üblicherweise im privaten, gesellschaftlichen, beruflichen Leben oder in der Ausbildung begegnet, auch wenn nicht immer Standardsprache gesprochen wird,
  • längeren, auch nicht klar strukturierten Redebeiträgen folgen.

Produktion

Der Schüler kann

  • sich spontan und fließend zu einem breiten Themenspektrum mündlich äußern,
  • persönlich und begründet zu einer Vielzahl von Themen, Problemen und Sachverhalten mündlich Stellung nehmen,
  • mündlich komplexe Sachverhalte klar und detailliert beschreiben und darstellen und dabei untergeordnete Themen integrieren, bestimmte Punkte genauer ausführen und alles mit einem angemessenen Schluss abrunden,
  • kohärente, in sich logisch gegliederte Texte erstellen, dabei Informationen wiedergeben und wesentliche Aspekte hervorheben,
  • Analyseergebnisse, Ansichten und Argumentationen ausführlich schriftlich darlegen, auch unter Einbeziehung interdisziplinärer Wissensbestände,
  • die persönliche Bedeutung von Erfahrungen und Ereignissen differenziert schriftlich darstellen,
  • Anlässe für kreative Texterstellung nutzen,
  • sein Wissen und seine Eindrücke zu einem vielfältigen Themenspektrum in Werkanalysen, Kommentaren und Rezensionen zusammenführen und präsentieren.

Interaktion

Der Schüler kann

  • mündlich im Diskurs zu einer Vielzahl von Themen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens unterschiedliche Standpunkte erfassen, Hauptgedanken sprachlich differenziert und adressatengerecht formulieren, stützende Einzelheiten selbstständig auswählen sowie in geeigneter Weise weiterführen und dabei auch initiativ agieren, sich dabei spontan und fließend ausdrücken, bei Wortschatzlücken problemlos Umschreibungen gebrauchen,
  • Ergebnisse von Diskussionen unter Setzung von Perspektiven zusammenfassen,
  • auf Nachfragen differenziert reagieren,
  • über verschiedene Themen klare und detaillierte Texte adressatenbezogen schreiben,
  • den wesentlichen Gehalt eines oder mehrerer Ausgangstexte entsprechend einer anwendungsorientierten Aufgabenstellung in beide Sprachen sinngemäß übertragen oder zusammenfassen,
  • in Gesprächen mit Muttersprachlern zu einem breiten Themenspektrum Sachverhalte vermitteln.

Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion

Der Schüler versteht ein breites Spektrum längerer, inhaltlich anspruchsvoller und sprachlich komplexer Texte, besonders auch literarische Texte, die er eigenständig analysiert und deren Bedeutung er auch in Nuancen erfasst. Die Texte werden dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und wechselseitige Bedingtheiten untersucht.

Der Schüler kann Textsorten anhand ihrer typischen Merkmale identifizieren und diese zum Teil in der eigenen Textproduktion ziel-, adressaten- und situationsgerecht verwenden.

Er erfasst umfassend Aussageabsichten und mögliche Wirkungen von Texten und nimmt kritisch dazu Stellung.

Der Schüler erkennt und bewertet die Brechung gesellschaftlicher Wirklichkeit in französischer Literatur.

Entwickeln einer interkulturellen Handlungsfähigkeit

Der Schüler verfügt über vertiefte und umfassende Kenntnisse und damit anwendungsbereites Wissen in Bezug auf französischsprachige Kulturen und versteht kulturspezifische Traditionen, Denk- und Verhaltensmuster. Er erwirbt eine kulturelle Sensibilität, um angemessen interagieren zu können.

Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung von fachbezogenen Strategien

Der Schüler verfügt über alle wesentlichen fachbezogenen, kommunikativen und sozialen Strategien, die französische Sprache nach Beendigung der Schule erfolgreich weiter zu lernen und weitere romanische Sprachen leichter zu erlernen. Er nutzt Methoden und Arbeitstechniken selbstständig.

Er beherrscht Präsentationsformen und gestaltet Präsentationen auf der Basis von fundierten Erfahrungen im Umgang mit inhaltlichen und sprachlichen Hilfsmitteln sowie von Recherchetechniken. Er verfügt über Kenntnisse in der Nutzung und im Einsatz von traditionellen und digitalen Medien. Er beherrscht die Funktion und die Wirkungsweise sprachlicher Mittel.

Lernbereich 1: Fachbezogene Strategien

Gestalten von auf den Erwerb und die Reflexion sprachlicher Mittel bezogenen Strategien

Gestalten von Verstehens- und Texterschließungsstrategien

Strategien der Textanalyse, der Textbeschreibung, der fachmethodischen Analyse, der Erläuterung und Bewertung der Inhalt-Form-Beziehungen in Gebrauchstexten und literarischen Texten

Gestalten von Strategien zum produktiven Sprachgebrauch

Stilwahl unter Beachtung von Leser und Textsorte

Diskussion

Organisieren und Führen von Diskussionen

Referat

themen- und adressatenbezogene Umsetzung der Redeabsichten bereits bei der Planung und Strukturierung des Vortrages beachten

Auswertung, Fremd- und Selbstevaluation auf der Grundlage transparenter und einheitlicher Bewertungskriterien

Präsentation

Nutzen und Grenzen von traditionellen und digitalen Medien

Funktion/Wirkungsweise sprachlicher Mittel

Eingehen und Reagieren auf Reaktionen des Publikums

Organisieren und Leiten der anschließenden Diskussion, Moderationstechnik

Gestalten von auf das Lernen bezogene Strategien

Recherchetechniken

eigenständige und kritische Recherche und Auswerten von Informationsmaterial aus verschiedenen Quellen, richtiges Zitieren

Urheber- und Nutzungsrechte bei fremden Bildern und Texten

Lernbereich 2: Linguistische Grundlagen

Anwenden der sprachlichen Mittel zum Ausdruck von

Wünschen, Hoffnungen, Zweifeln

subjonctif présent

subjonctif passé, conditionnel passé

Zusammenhängen

Konjunktionen

bien que, pour que, afin que, jusqu’à ce que, sans que

Variationen der Satzverknüpfung

Beherrschen des Wortschatzes, der die im Lernbereich 3 ausgewiesenen Themenbereiche hinreichend abdeckt

Anwenden eines erweiterten Fachwortschatzes

in Absprache mit den Fachlehrern der bilingualen Sachfächer

Beherrschen eines differenzierten Wortschatzes zur Textarbeit

Beherrschen von Redemitteln zur Diskussion

Lernbereich 3: Texte und Themenbereiche

Übertragen des Wissens zur Rezeption von

wenigstens vier literarischen Werken aus der Literatur des 17. – 21. Jahrhunderts

auch mehrfach kodiert

Dokumentationen

Reden

Satiren

Berherrschen des Wissens zur Rezeption und Produktion von Gebrauchstexten

Kommentar

Blogeintrag

Diskussionsforum im Internet

Verhalten in sozialen Netzwerken

Rezension

Anwenden von Kenntnissen zur

Präsentation

Referat, Facharbeit

Quellenangaben

Beachten von Urheberrechten

Debatte

Diskussion

Beurteilen literarischer Werke

Anwenden des Sprach- und Sachwissens zum Thema

Persönliche Identität

Erwachsen sein

Identitätsbestimmung

Vorstellung über eigenes Familienleben

gesellschaftliche Rollenbildung

Freundschaft und Liebe

Toleranz und Gewaltfreiheit

Alltagsleben und Gesellschaft

Medien zwischen Objektivität und Manipulation

Studium und Arbeitsplatz im frankophonen Raum

Leben im Ausland

Studium – Arbeitsplatzsuche

Arbeitsumfeld

politische Systeme

Grundzüge der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Ordnung Frankreichs

wirtschaftliche Strukturen

Immigration und Integration

globale Prozesse als Migrationsursachen

Umwelt und Natur

Verantwortung für Umwelt

Nachhaltigkeit beim Reisen

Frankreich als Agrar- und High-Tech-Land

Kunst und Kultur

Kennen einer Kunstströmung

Bedeutung des französischen Films

Zusammenleben in einer Welt

Deutsch-französische Beziehungen

Deutsch-Französischer Staatsvertrag

Sich positionieren zu ausgewählten der oben genannten Themen

Wahlbereich 1: Arte

Anwenden von Sprach- und Sachwissen zum Thema: Arte – das europäische Kulturprogramm

Aufbau/Organisation/Ziel des Fernsehkanals

Nachgestalten eines Themenabends

Schreiben einer Fernsehkritik

Wahlbereich 2: Vereintes Europa

Anwenden von Sprach- und Sachwissen zum Thema: Vereintes Europa/Deutsch-französische Beziehungen

Europäische Institutionen

Fremdsprachen in Europa

Vorbereitung und Durchführung einer Studienfahrt nach Straßburg oder Brüssel

Befragung eines Europaabgeordneten

Wahlbereich 3: Frankophone Literatur

Anwenden von Sprach- und Sachwissen zum Thema: Einwanderung und Eingliederung als Thema der frankophonen Literatur

Gestalten eines interkulturellen Tages/eines literarischen Programms

Kontaktaufnahme mit Organisationen

Wahlbereich 4: Umweltschutz

Anwenden von Sprach- und Sachwissen zum Thema: Umweltschutz als Betätigungsfeld

Grenzen der modernen Zivilisation

Entwurf eines „grünen“ Gymnasiums

Kontaktaufnahme mit französischen Umweltschutzorganisationen

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