Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!

 

Lehrplan

Gymnasium

Fächerverbindender Grundkurs

Auf dem Weg ins Berufsleben

2016

 

Impressum

Der Lehrplan tritt am 1. August 2017 in Kraft.

Der Lehrplan wurde erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer in Zusammenarbeit mit dem

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.sbi.smk.sachsen.de

Herausgeber
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind 26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wochen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 7, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 7, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Gymnasiums)

 
Wahlpflichtbereich

Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion
und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach und/ oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
GY Gymnasium
FS Fremdsprache
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Gk Grundkurs
Lk Leistungskurs
SE Schülerexperiment
Ustd. Unterrichtsstunden
AST Astronomie
BIO Biologie
CH Chemie
CHI Chinesisch
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
FR Französisch
G/R/W Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft
GEO Geographie
GE Geschichte
GR Griechisch
INF Informatik
ITA Italienisch
KU Kunst
LA Latein
MA Mathematik
MU Musik
PHI Philosophie
PH Physik
POL Polnisch
P Schulspezifisches Profil
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
RU Russisch
SOR Sorbisch
SPA Spanisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
TSC Tschechisch

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschaftspropädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Studierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums.

Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind

der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,

die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und

die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

 Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation]

Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie entwickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfassen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken. [Medienbildung]

Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und setzen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht, lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unterstützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zunehmend selbstständig zu arbeiten.

Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7 bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand.

Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit anderen, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kontakte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes entwickeln.

Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulklubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo-tivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un-terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Auf dem Weg ins Berufsleben

Ziele und Aufgaben des fächerverbindenden Grundkurses Auf dem Weg ins Berufsleben

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Die gymnasiale Oberstufe bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, ihre Ziele zu verwirklichen, sozial zu handeln und zu entscheiden.

Im Mittelpunkt des fächerverbindenden Grundkurses Auf dem Weg ins Berufsleben steht der schulische Bildungsauftrag, Schüler im Berufswahlprozess zu begleiten und sie auf die Anforderungen der Arbeitswelt vorzubereiten.

Jeder Absolvent des Gymnasiums steht vor der Herausforderung, Entscheidungen im Hinblick auf seine berufliche Zukunft zu treffen. Der Kurs fördert Kompetenzen, die Schüler in die Lage versetzen, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Er bietet ihnen die Möglichkeit, ihre eigenen Stärken unter den sich ändernden Bedingungen der Arbeitswelt zu erkennen, diese gezielt einzusetzen, ihre berufliche Zukunft zu planen und somit ihr persönliches Leben zu gestalten. Der Kurs fördert diesen Prozess, indem sich die Schüler handlungsorientiert mit verschiedenen Berufen auseinandersetzen und in die Lage versetzt werden, kriterienbasiert und interessengeleitet persönliche Entscheidungen zu treffen. Dazu werden auch spezifische Methodenkompetenzen gefördert. Neben der Entwicklung der Diskursfähigkeit motiviert der Kurs zum wissenschaftlichen Arbeiten, leitet zum Einsatz berufsbezogener diagnostischer Verfahren an und zeigt Möglichkeiten und Grenzen quantitativer und qualitativer Untersuchungen auf.

Im Spannungsfeld zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohl werden die Schüler im Prozess der Persönlichkeitsbildung unterstützt. Ausgehend von Erfahrungen im persönlichen Umfeld ist die Analyse der Arbeitswelt eine wichtige Hilfe für die nachhaltige Entscheidung über den eigenen Lebensweg. Die Schüler setzen sich mit eigenen und den Werten anderer auseinander und beziehen diese in ihren individuellen Lebensentwurf ein.

Die Potenzen der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern werden im Kurs besonders intensiv genutzt.

allgemeine fachliche Ziele

Aus dem Beitrag des Kurses ergeben sich folgende allgemeine fachlichen Ziele:

  • Erwerben wirtschaftswissenschaftlicher und rechtlicher Kenntnisse über die Arbeitswelt
  • Entwickeln der Fähigkeit, die eigenen Kompetenzen mit den Anforderungen der Arbeitswelt realistisch abzugleichen und daraus berufliche Perspektiven zu entwickeln
  • Entwickeln der Bereitschaft, sich mit den individuellen Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen
Strukturierung

Der Lehrplan des fächerverbinden Grundkurses Auf dem Weg ins Berufsleben gliedert sich in Lernbereiche, die den einzelnen Dimensionen des Kurses eine angemessene Stellung einräumen. Es werden sowohl wissenschaftliche Besonderheiten der Teilbereiche als auch deren didaktische Integration berücksichtigt.

Die den Lernbereichen zugeordneten Inhalte zeichnen sich in ihrer Anordnung durch eine Struktur aus, die der Progression im Berufs- und Studienwahlprozess Rechnung trägt. Ausgangspunkt ist die wissenschaftlich fundierte Selbstanalyse. Nachdem die Schüler volks- und betriebswirtschaftliche Aspekte der Arbeitswelt kennengelernt haben, setzen sie sich mit den konkreten Anforderungen in einem exemplarischen Berufsbereich auseinander. Sie entwickeln abschließend eine persönliche Zukunftsplanung, die rechtliche und organisatorische Fragen von Studium bzw. Ausbildung gleichermaßen berücksichtigt. Die Lernbereiche erstrecken sich über Kurshalbjahre.

didaktische Grundsätze

Der stete Wandel einer von Globalisierung geprägten Welt erfordert adäquate methodische Unterstützung der Entwicklung der Berufswahl-, der Selbst- und Sozialkompetenz sowie das Bewusstsein, dass ein lebenslanges Lernen erforderlich ist, um die vielfältigen Herausforderungen im Alltags‐ und Berufsleben zu bewältigen.

Grundlegend für den fächerverbindenden Grundkurs sind die didaktischen Prinzipien Problemorientierung, Schüler- und Handlungsorientierung, Exemplarität, Mehrperspektivität, Wissenschafts- und Zukunftsorientierung.

Der Unterricht wird bestimmt durch den Beutelsbacher Konsens, der

  • das Überwältigungsverbot umfasst,
  • formuliert, dass das, was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, auch im Unterricht kontrovers erscheinen muss,
  • schließlich zum Ausdruck bringt, dass die Schüler ihre eigene Situation und ihre eigenen Interessenlagen analysieren sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene Lage zu beeinflussen.

Die Schüler werden exemplarisch in die Lage versetzt, die allgemeinen Anforderungen der Arbeitswelt zu erkennen und auf konkrete Einzelfälle zu übertragen.

Auf der Grundlage der selbstständigen Analyse und Reflexion im Kurs werden die Schüler befähigt, die Gestaltung ihres beruflichen Werdegangs zu planen. Dabei steht ein Prozess im Mittelpunkt, der mit Strategien zur Selbsteinschätzung beginnt, die Recherche von Zukunftsoptionen und Angeboten zur eigenen beruflichen Entwicklung einschließt und in der Entscheidung für eine realistische Zukunftsvorstellung der Berufsbiographie mündet.

Es wird empfohlen, diesen Prozess über alle vier Kurshalbjahre in einem Portfolio zu dokumentieren, in welchem die aufeinander aufbauenden Arbeitsergebnisse gesammelt werden und somit die nachhaltige Reflexion der eigenen Person und des Gelernten ermöglicht wird.

Die Kompetenzen der Schüler, Informations- und Kommunikationssysteme selbstständig zu nutzen, werden im Unterricht aufgegriffen. Die Schüler werden befähigt, durch Sprache und Medien erzeugte Konstrukte von Wirklichkeit und Zukunft, z. B. Statistiken, für die Berufs- und Studienorientierung zu beurteilen und zu nutzen. In der Auseinandersetzung mit diesen Konstrukten wird wissenschaftspropädeutisch gearbeitet.

Bei der Organisation des Unterrichts finden solche Methoden besondere Berücksichtigung, die die Konflikt-, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit der Schüler fördern.

Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern wie regionalen Unternehmen, Hochschulen, Berufsberatungszentren, Kammern und Verbänden sowie der Agentur für Arbeit bildet die Grundlage für einen praxisorientierten und realitätsbezogenen Unterricht.

In der zeitlichen Planung des Unterrichts sind nach Möglichkeit Anmelde- bzw. Bewerbungsfristen für bestimmte Bildungsgänge zu berücksichtigen. Gegebenenfalls sind Informationen über diese zeitlich vorzuziehen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Jahrgangsstufen 11/12

Lernbereich 1 Strategien zur Selbsteinschätzung 30 Ustd.
Lernbereich 2 Weg in die Arbeitswelt 30 Ustd.
Lernbereich 3 Anforderungen der Arbeitswelt 26 Ustd.
Lernbereich 4 Rechtliche und organisatorische Grundlagen 26 Ustd.

Jahrgangsstufen 11/12

Ziele

Erwerben von wirtschaftswissenschaftlichen und rechtlichen Kenntnissen über die Arbeitswelt

Die Schüler erwerben Wissen über

  • erforderliche Voraussetzungen für Erfolg in der Arbeitswelt,
  • Berufsbereiche und berufs- und studienorientierende Sachverhalte in ihrer Komplexität und Interdependenz,
  • volks- und betriebswirtschaftliche Aspekte der Arbeitswelt,
  • Voraussetzungen, Anforderungen, Einsatzmöglichkeiten sowie Entwicklungschancen in bestimmten Berufsbereichen,
  • Studien- und Ausbildungswege sowie deren Finanzierungsmöglichkeiten,
  • Grundlagen des Arbeitsrechts.

Entwickeln der Fähigkeit, die eigenen Kompetenzen mit den Anforderungen der Arbeitswelt realistisch abzugleichen und daraus berufliche Perspektiven zu entwickeln

Die Schüler sind in der Lage

  • eigene Stärken und Schwächen reflektiert zu diagnostizieren,
  • spezifische Anforderungen ausgewählter Berufe zu erkennen,
  • ihre Berufs- und Studienwahl selbstständig und kriterienbasiert zu treffen.

Entwickeln der Bereitschaft, sich mit den individuellen Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen

Die Schüler entwickeln diese Bereitschaft, indem sie

  • Angebote der Berufs- und Studienorientierung nutzen,
  • die Spezifika verschiedener Berufsbereiche als Entscheidungskriterium bei der Berufs- und Studienwahl berücksichtigen,
  • Berufs- und Studienwahl als Teilaufgabe der persönlichen Lebensplanung erkennen,
  • ein Bewusstsein über Rechte und Pflichten in der Arbeitswelt erlangen.

Lernbereich 1: Strategien zur Selbsteinschätzung 30 Ustd.

Kennen von Anforderungen an Auszubildende, Studenten und Arbeitnehmer

fachliche Kompetenzen

Fremdsprachenkenntnisse – Englisch als lingua franca

PC-Kenntnisse

digitaler Fußabdruck

soft skills: Teamfähigkeit, Selbstmanagement, Auftreten, Gesprächsführung, Umgang mit Menschen

Anforderungsprofile von Unternehmen

Rückwirkungen der Freizeitgestaltung auf Arbeit und Studium

Anwenden berufsbezogener diagnostischer Verfahren

psychologische Grundlagen der Testverfahren

Berufseignungs-, Potenzial- und Persönlichkeitstests

Möglichkeiten und Grenzen von Kompetenzfeststellungsverfahren

Assessmentcenter

Kennen von Strategien zur Berufs- und Studienberatung

Informations- und Beratungsangebote

Beratungen der Agentur für Arbeit

Zusammenarbeit mit den Kammern

Studienberatung an Hochschulen

Praktika

Internet

konzeptionelle Grundlagen der Beratungsverfahren

Exkursion: Recherche bei beratenden Institutionen, Gesprächsleitfäden

Gestalten einer Selbsteinschätzung zu persönlichen Stärken und Schwächen

Berufswahlpass, Portfolio, Auswertung eigener Test- und Beratungsergebnisse

Lernbereich 2: Weg in die Arbeitswelt 30 Ustd.

Kennen verschiedener Studienwege

  • Studium an Hochschulen und Berufsakademien

 Studienabschlüsse, Bologna-Prozess

 Bewerbung und Zulassung, Hochschulzulas­sungs­berechtigung

 Studium bei Bundeswehr und Polizei

 Vergleich von Fachhochschulen, Universitäten und Berufsakademien

 EQR und DQR

Direktstudium

duales Studium

Fernstudium

Auslandsstudium

Sich positionieren zu Zielen und Umsetzung des Bologna-Prozesses

politischer Rahmen, Systemänderungen

Reaktionen von Hochschulen und Studenten

Kennen der Einflüsse auf Studierneigung und Wahl von Studienfächern

Angebot und Nachfrage nach Studienrichtungen, Fachgruppen und Studienfächern

Zugangsbeschränkungen und -bedingungen

soziologische Studien: Studie zur Studierneigung der TU Dresden

geschlechts- und schichtenspezifische Einflüsse

These der antizyklischen Studienfachwahl

Image bestimmter Berufe

Kennen verschiedener Ausbildungswege

Berufsausbildung im dualen System

Ausbildungsberufe

Dauer der Ausbildung, Zugangsvoraussetzungen

vollzeitschulische Ausbildung

alternative Ausbildungsformen

Duale Ausbildung mit Abitur, Volontariat

Kennen von Jugendfreiwilligendiensten und Alternativen

FSJ, FÖJ, Au Pair, work and travel

Beurteilen der Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems

Berufslaufbahnkonzepte, Karriereperspektiven, Anerkennung von Bildungsleistungen

Beurteilen von Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt in Deutschland und in der EU

branchenspezifisches Angebot und Nachfrage von Arbeitsplätzen, Selbstständigkeit

demografische Entwicklung

volkswirtschaftliche Studien und Statistiken

Strukturwandel, gesamtwirtschaftliches Klima

Prognosen

Umgang mit Statistiken

Beispiele der Region: Interview mit Arbeitgebern der Region

Exkursion in ein Unternehmen

Übertragen der Kenntnisse auf die eigene Berufs- und Studienwahl

Zukunftsszenario

Gestalten von Bewerbungsunterlagen und Gesprächen in Bewerbungssituationen

Bewerbungsanschreiben, Lebenslauf, Vorstellungsgespräch, Telefoninterview

Lernbereich 3: Anforderungen der Arbeitswelt 26 Ustd.

Einblick gewinnen in berufsspezifische Arbeitsbelastungen und Arbeitsbeanspruchungen

Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Vereinbarkeit Beruf und Familie

berufsbegleitendes Studium

Beurteilen von Anforderungen der Arbeitswelt

Globalisierung

Flexibilität, Mobilität

Industrie 4.0

Lebenslanges Lernen

Berufsethos

Sich positionieren zu Unternehmensphilosophien

Unternehmenskulturen, Leitbilder, Unternehmensstrategien

Corporate Identity

Anwenden der Kenntnisse auf ein selbst gewähltes Unternehmen der Region

Fallstudie: Befragungen, Interviews mit Unternehmensleitung und Mitarbeitern, Auswertung von Statistiken

Exkursionen

Sich positionieren zu den Anforderungen in einem ausgewählten Beruf des regionalen Unternehmens

Ergebnispräsentation

Portfolio

Lernbereich 4: Rechtliche und organisatorische Grundlagen 26 Ustd.

Einblick gewinnen in Grundlagen des Arbeits- und Sozialrechts

Berufsbildungsgesetz, Handwerksordnung

Arbeitsvertrag, Tarifverträge

Zweige der Sozialversicherung

Kündigung

Kündigungsschutz

Kennen organisatorischer Aspekte von Studium und Berufsausbildung

Studienorganisation

Organisation der Berufsausbildung

Ausbildungsvergütung

Studienfinanzierung

Unterstützungssysteme, BaföG, Berufsbeihilfe

European Credit Transfer System

Expertenvorträge

Gestalten einer persönlichen Zukunftsplanung

Zukunftsszenario

Portfolio

Zurück zum Seitenanfang