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Zentrale Rahmenvorgaben für Sorbisch im Wahlbereich Oberschule und Gymnasium

Sorbisch im Wahlbereich

2006

 

Impressum

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Klassen- bzw. Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. In der Jahrgangsstufe 11 sind 26 Wochen verbindlich festgelegt, in der Jahrgangsstufe 12 sind es 22 Wochen. Zusätzlich kann in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 7, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 7, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Gymnasiums)

 
Wahlpflichtbereich

Im Wahlpflichtbereich wählt der Schüler entweder ein schulspezifisches Profil (Lehrplan Schulspezifisches Profil) oder eine dritte Fremdsprache.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion
und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach und/ oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
GY Gymnasium
FS Fremdsprache
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Gk Grundkurs
Lk Leistungskurs
SE Schülerexperiment
Ustd. Unterrichtsstunden
AST Astronomie
BIO Biologie
CH Chemie
CHI Chinesisch
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
FR Französisch
G/R/W Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft
GEO Geographie
GE Geschichte
GR Griechisch
INF Informatik
ITA Italienisch
KU Kunst
LA Latein
MA Mathematik
MU Musik
PHI Philosophie
PH Physik
POL Polnisch
P Schulspezifisches Profil
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
RU Russisch
SOR Sorbisch
SPA Spanisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
TSC Tschechisch

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es vermittelt Schülern mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten eine vertiefte allgemeine Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird; es schafft auch Voraussetzungen für eine berufliche Ausbildung außerhalb der Hochschule. Der achtjährige Bildungsgang am Gymnasium ist wissenschaftspropädeutisch angelegt und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Schüler entscheiden sich zwischen verschiedenen schulspezifischen Profilen oder der 3. Fremdsprache, treffen die Wahl der Leistungskurse und legen ihre Wahlpflicht- sowie Wahlkurse fest.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und allgemeine Studierfähigkeit sind Ziele des Gymnasiums.

Das Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Gymnasiums sind

der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,

die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und

die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom Abschlussniveau der Grundschule werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erkennen, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

 Sie erwerben Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler erwerben Lernstrategien, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie entwickeln die Fähigkeit, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, sie lernen, Arbeitsabläufe zweckmäßig zu planen und zu gestalten sowie geistige und manuelle Operationen zu automatisieren. [Arbeitsorganisation]

Sie erwerben Problemlösestrategien. Sie lernen, planvoll zu beobachten und zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie entwickeln die Fähigkeit, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität zu entwickeln und zugleich Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Die Schüler lernen, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie entwickeln Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie lernen Medien selbstständig für das eigene Lernen zu nutzen und mediengeprägte Probleme zu erfassen, zu analysieren und ihre medienkritischen Reflexionen zu verstärken. [Medienbildung]

Sie üben sich im interdisziplinären Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, mit Phänomenen mehrperspektivisch umzugehen. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel und lernen, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie lernen unterschiedliche Positionen und Wertvorstellungen kennen und setzen sich mit ihnen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. Sie entwickeln interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie lernen, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich stringent darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Schule als sozialer Erfahrungsraum muss den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Das Gymnasium bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum und ermöglicht das Lernen mit allen Sinnen. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Gymnasium geht von der kontinuierlichen Zunahme der Selbsttätigkeit der Schüler aus, ihren erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen. Die Schüler werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden aus der Grundschule vertraute Formen des Unterrichts aufgenommen und erweitert. Der Unterricht ist kindgerecht, lebensweltorientiert und anschaulich. Durch entsprechende Angebote unterstützt die Schule die Kinder bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Sie lernen zunehmend selbstständig zu arbeiten.

Die Selbsttätigkeit der Schüler intensiviert sich in den Klassenstufen 7 bis 10. Sie übernehmen zunehmend Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lernens. Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Jugendlichen an und komplexere Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand.

Der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe ist durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit anderen, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. In der gymnasialen Oberstufe lernen die Schüler Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

In der Schule lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtigste Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Das Gymnasium öffnet sich stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld und bezieht Einrichtungen wie Universitäten, Unternehmen, soziale und kommunale Institutionen in die Bildungs- und Erziehungsarbeit ein. Kontakte zu Kirchen, Organisationen und Vereinen geben neue Impulse für die schulische Arbeit. Besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Jedes Gymnasium sollte eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein schulspezifisches Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes entwickeln.

Die Inhalte der Ganztagsangebote begründen sich in den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen und tragen zur Profilierung der Schule bei. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulklubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Die Angebote sollten schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Mo-tivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Un-terrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Sorbisch im Wahlbereich

Ziele und Aufgaben des Faches Sorbisch im Wahlbereich

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Beherrschen von Fremdsprachen ist ein unverzichtbarer Bestandteil allgemeiner Bildung. Das reiche Erbe der Vielfalt an Sprachen und Kulturen in Europa ist ein wertvoller Schatz, den es zu schützen und entwickeln gilt, denn die Bewahrung und Weiterentwicklung von kulturellen Traditionen dient der Bereicherung und dem gegenseitigen Verstehen.

Insbesondere im Freistaat Sachsen, der an slawischsprachige Nachbarländer grenzt, ist das Erlernen einer slawischen Sprache vor dem Hintergrund der europäischen Osterweiterung von zentraler Bedeutung. Die Beherrschung der sorbischen Sprache ermöglicht den Schülern neben dem Verständnis für die sorbische Minderheit auch einen Zugang zum slawischen Kulturraum.

Die Schüler lernen, sich mit der sorbischen Kultur auseinander zu setzen. Durch interkulturelle Erfahrungen und soziokulturelles Wissen entwickeln sie ihre Persönlichkeit weiter und gelangen zu einem differenzierten Weltverständnis.

Fremdsprachenlernen trägt zur Auseinandersetzung mit Denk- und Lebensweisen anderer Menschen bei. Das Erlernen der sorbischen Sprache fördert Verständnis und Toleranz für andere Kulturen und Lebensweisen.

Beim Sprachenlernen werden Lernkompetenzen systematisch entwickelt. Die Reflexion über Sprache führt zu einem höheren Grad an allgemeinem Sprachbewusstsein, interkulturelle Reflexion zu erweiterter Sprachhandlungsfähigkeit. Mehrsprachigkeit motiviert für ein lebensbegleitendes Lernen von Sprachen.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeinen fachlichen Ziele formuliert: 

  • Entwickeln mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit
  • Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion
  • Entwickeln interkultureller Handlungsfähigkeit
  • Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung fachbezogener Strategien zum Erwerb und Gebrauch einer Fremdsprache
Strukturierung

Der Erwerb der sorbischen Sprache als Fremdsprache erfolgt in drei bzw. vier Stufen. Das jeweils in der Sprachbeherrschung zu erreichende Niveau bezieht sich auf den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GeR).

Teillehrgang Niveaustufe laut GeR
Grundlehrgang A 1
Aufbaulehrgang A 2
Vertiefungslehrgang I A 2+ in Teilbereichen des mündlichen Sprachgebrauchs B 1
Vertiefungslehrgang II B 1+ in Teilbereichen B 2

Für alle Teillehrgänge werden Zielstellungen formuliert. Die Teillehrgänge sind in thematische Lernbereiche gegliedert

didaktische Grundsätze

Motivierte, zielgerichtete sprachliche und geistige Tätigkeiten der Schüler sowie ein handlungsorientierter Umgang mit Unterrichtsinhalten sind allgemeine Prinzipien des Fremdsprachenlernens.

Im Mittelpunkt des Unterrichts Sorbisch als Fremdsprache steht der Schüler als Lerner. Die Beachtung der Kenntnisse, Erfahrungen und Erlebnisse der Schüler sowie ihre aktive Einbeziehung in die Planung und Gestaltung des Unterrichts sollen Freude am Lernen fördern sowie Sprachbewusstsein ausprägen.

Bei der Gestaltung des Unterrichts kommt es besonders darauf an, dass die Lehrer durch ihre hohe Identifikation mit der sorbischen Sprache das Interesse am Sprachenlernen ihrer Schüler wecken.

Der Unterricht ist kommunikativ orientiert, wobei der Entwicklung der mündlichen Kommunikationsfähigkeit sowie dem Leseverstehen im Lernprozess ein höherer Stellenwert zugeordnet wird (Primat des Mündlichen). Ebenso sollte die Arbeit am Wortschatz gegenüber der Grammatik stärker gewichtet sein.

Wesentliche didaktische Grundsätze des Unterrichts Sorbisch als Fremdsprache sind:

  • bewusster Umgang mit Mehrsprachigkeit
  • Verbinden von Rezeption, Produktion und Interaktion
  • Nutzen eines Europäischen Portfolios der Sprachen (EPS)
  • Herausbilden von Fähigkeiten zum Vergleich sprachlicher Erscheinungen in der slawischen Sprachenfamilie und in der Muttersprache
  • Verständlichkeit von Inhalten hat Vorrang vor sprachlicher Korrektheit
  • Anwenden differenzierter Strategien zur Fehlerkorrektur bzw. Fehlertoleranz in unterschiedlichen Unterrichtsphasen
  • sprachpraktische Übungen mit emotionalen und spielerischen Akzenten in für Schüler nachvollziehbaren Kontexten
  • Anwenden offener Unterrichtsformen
  • Nutzen der Möglichkeiten der inneren Differenzierung sowie der Individualisierung
  • Erstellen vielfältiger Produkte, Dokumentationen und Präsentationen von Schülerleistungen als motivierendes Element

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Grundlehrgang

Lernbereich 1 Ich, meine Familie, meine Freunde
Lernbereich 2 Meine Freizeit
Lernbereich 3 Die Schule
Lernbereich 4 Sorbische Feste und Bräuche
Lernbereich 5 Die Lausitz im Dreiländereck
Lernbereich 6 Sorbische Literatur

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlpflicht 1 Sorbische Sagen und Mythen
Wahlpflicht 2 Sorbische Lieder und Tänze
Wahlpflicht 3 Sorbische Trachten

Aufbaulehrgang

Lernbereich 1 Ich, meine Familie, meine Freunde
Lernbereich 2 Meine Freizeit
Lernbereich 3 Die Schule
Lernbereich 4 Sorbische Feste und Bräuche
Lernbereich 5 Die Lausitz im Dreiländereck
Lernbereich 6 Sorbische Literatur

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlpflicht 1 Sorbische Küche
Wahlpflicht 2 Auf den Spuren der Geschichte
Wahlpflicht 3 Theaterwerkstatt

Vertiefungslehrgang I

Lernbereich 1 Ich, meine Familie, meine Freunde
Lernbereich 2 Lebenspläne
Lernbereich 3 Sorbische Literatur
Lernbereich 4 Aus der Geschichte der Sorben

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlpflicht 1 Liedtexte in der modernen sorbischen Musik
Wahlpflicht 2 Sorbische Kunst und Kultur
Wahlpflicht 3 Sorbische Vereine und Institutionen

Vertiefungslehrgang II

Lernbereich 1 Volksdichtung und literarische Texte
Lernbereich 2 Kunst und Kultur der Sorben
Lernbereich 3 Aus der Geschichte der Sorben

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlpflicht 1 Gestalten medialer Produkte
Wahlpflicht 2 Sorbische Auswanderer
Wahlpflicht 3 Europa
Wahlpflicht 4 Entwicklungstendenzen der sorbischen Sprache
Wahlpflicht 5 Phraseologismen

Grundlehrgang

Ziele

Entwickeln mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit

Hörverstehen

Die Schüler verstehen einfache Sätze und vertraute Redewendungen des Alltags, die sich auf ihre Person und ihre nähere Umgebung beziehen. Sie erfassen den Sinn sehr einfacher und langsam gesprochener Mitteilungen.

Leseverstehen

Die Schüler können sehr kurze einfache Texte Satz für Satz lesen und verstehen, indem sie bekannte Namen, Wörter und einfachste Wendungen heraussuchen und, wenn nötig, den Text mehrmals lesen und Hilfsmittel nutzen. Sie lesen Texte mit bekanntem Inhalt laut und intonationsgerecht vor.

Sprechen

Die Schüler stellen und beantworten einfache Fragen aus bekannten Kontexten und treffen einfache Feststellungen. Sie können mit einfachen sprachlichen Mitteln zu ihrer Person und ihrer Lebenswelt zusammenhängend sprechen. Die Schüler können kurze, einfache, eingeübte Erklärungen zu vertrauten Themen vortragen.

Schreiben

Die Schüler lernen schriftsprachliche Besonderheiten kennen, schreiben vorgegebene Muster korrekt ab und können kurze, sehr einfache Notizen schreiben. Sie schreiben einfache Sätze über sich und andere nach vorgegebenen sprachlichen Mustern.

Sprachmittlung

Die Schüler können in einfachen Alltagssituationen vermitteln.

Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion

Die Schüler lernen einfache sprachliche Strukturen und Satzmuster kennen, können diese weitestgehend korrekt verwenden. Sie verfügen über einen elementaren Wortschatz und beherrschen die wesentlichen intonatorischen und phonetischen Regeln der sorbischen Sprache. Sie gewinnen erste Einblicke in sprachliche Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten. Sie lernen Texte unter verschiedenen Fragestellungen zu betrachten.

Entwickeln interkultureller Handlungsfähigkeit

Die Schüler verfügen über Offenheit gegenüber der sorbischen Kultur und Traditionen. Sie eignen sich Orientierungswissen bezüglich der sorbischen Kultur und Traditionen an und sammeln im Vergleich mit eigenen Lebensweisen Eindrücke über das Leben in der zweisprachigen Lausitz.

Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung fachbezogener Strategien zum Erwerb und Gebrauch einer Fremdsprache

Die Schüler arbeiten mit bereits erworbenen Strategien ihrer Muttersprache, der ersten Fremdsprache Englisch und nutzen verschiedene Varianten der Wortschatzerschließung und Wortschatzerweiterung. Sie verfügen über Kenntnisse der Wortschatzsicherung und nutzen sie zunehmend selbstständig. Die Schüler verwenden einfache Lesetechniken. Sie gleichen sprachliche Defizite durch Nachfragen und Umschreiben aus.

 

Lernbereich 1: Ich, meine Familie, meine Freunde

Beherrschen sprachlicher Mittel zum Realisieren von Sprachfunktionen

Begrüßen, Sich selbst vorstellen, Verabschieden

Höflichkeitsformen

Anredeformen

Einholen und Weitergeben von Mitteilungen

Name, Alter, Herkunft, Geschlecht, Familie

Partner- und Gruppenarbeit

Aussprache, Intonation, Körpersprache

Steckbrief, Plakat

Rollenspiele

Übertragen von Wissen zum eigenen Lebensumfeld

Körperteile

Kleidung

Essen und Trinken

Mengenangaben

Geschirr, Besteck

Beherrschen sprachlicher Mittel zum Thema Wohnen

Angaben zum Wohnort

Cluster, Mindmap

eigenes Zimmer

Werbeplakat

Sorbisches Bildwörterbuch

Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände, Anfertigen einer Skizze

Lernbereich 2: Meine Freizeit

Kennen sprachlicher Mittel zum Thema Freizeit

Plakat, Präsentation vortragen

Neigungen

Sport, Musik, Film, Literatur, Haustier

Interessen

Mimik, Gestik

Hobbys

gemeinsame Unternehmungen in der Familie, mit Freunden

Dialog, Monolog, Rollenspiele

Sich positionieren zu Formen der Freizeitgestaltung

Bildmappe, Collage

Lernbereich 3: Die Schule

Übertragen elementarer sprachlicher Mittel auf das Thema Schule

Ablauf des Schultages

Tages- und Wochenplanung

Stundenplan und Hausaufgaben

Klassenraum

Fächer, Lehrer, Mitschüler

Arbeitsmaterialien

Uhrzeit

Zeitangaben durch Adverbien

Anfertigen einer Wortkartei, eines Wissenskastens

Präsentationsmappe

Lernbereich 4: Sorbische Feste und Bräuche

Kennen sprachlicher Mittel zum Thema sorbische Traditionen und Bräuche

teilweise unter Verwendung der Muttersprache

Winterbräuche

Lieder, Reime, Video, Symbolik, Illustrationen

szenisches Darstellen, Pantomime

ästhetisches Empfinden

Kennen sprachlicher Mittel zum Thema Jahresablauf

Monate

Wetter

Jahreszeiten

Lieder, Gedichte, Rätsel, Reime, Poster zu Jahreszeiten

Anwenden des Wissens zu einer einfachen Präsentation zur Vorstellung eines ausgewählten Brauches

Projekttag, Flyer, Ausstellung

Tag der offenen Tür

Präsentationsmappe

Lernbereich 5: Die Lausitz im Dreiländereck

Kennen sprachlicher Mittel zur Darstellung ausgewählter Aspekte der Lausitz

teilweise unter Verwendung der Muttersprache

Lausitz auf einer Karte einordnen

sprachliche Besonderheiten

Regionen, Gebirge, Flüsse

Nachbarländer

Sehenswürdigkeiten, Poster

sprachliche Mittel

Einblick gewinnen in die Bedeutung der sorbischen Sprache im Dreiländereck

Flyer – dreisprachig

einfache Grußformeln

Sprachvergleich

Wortstammvergleich

Wörter aus der Erfahrungswelt der Schüler

Lernbereich 6: Sorbische Literatur

Kennen von sprachlichem Wissen zu einfachen Texten

Kinderliteratur, Jugendliteratur

Gedichte, Reime, Geschichten, Lieder, Artikel aus Kinderzeitschriften

Wahlpflicht 1: Sorbische Sagen und Mythen

Einblick gewinnen in die Beschreibung einer ausgewählten sorbischen Sagengestalt

Sagen

Video, Hörspiel

Bilder, Poster

Museumsbesuch, Projekt

Bilder des Malers M. N.-Njechorński

ästhetisches Empfinden

Wahlpflicht 2: Sorbische Lieder und Tänze

Beherrschen ausgewählter sorbischer Lieder und Tänze

Kinderlieder, Tonträger

Schülerkonzert

Ausgestalten von Projekttagen, Tag der offenen Tür

Wahlpflicht 3: Sorbische Trachten

Einblick gewinnen in die Vielfalt der sorbischen Trachten

Präsentation

Ausgestalten von Projekttagen, Tag der offenen Tür

Aufbaulehrgang

Ziele

Entwickeln mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit

Hörverstehen 

Die Schüler verstehen das Wesentliche von kurzen, klaren Mitteilungen sowie unkomplizierte, klar artikulierte Sachinformationen über gewöhnliche Alltagsthemen. Sie erfassen Informationen auch aus langsam und deutlich gesprochenen längeren Texten über vorhersehbare, alltägliche Dinge.

Leseverstehen

Die Schüler lesen und verstehen kurze, einfache Texte über Alltagsthemen mit Hilfsmitteln. Sie verstehen Korrespondenz über vertraute Themen und lesen bekannte Texte phonetisch und intonatorisch richtig laut vor.

Sprechen

Die Schüler führen kurze Kontaktgespräche, nehmen an einfachen Unterhaltungsgesprächen teil, wenn der Gesprächspartner, falls nötig, hilft und verwenden situationsgerecht alltägliche Höflichkeitsformeln. Sie besprechen Vorhaben mit anderen Personen, machen Vorschläge und können angemessen auf Vorschläge anderer reagieren. Die Schüler sprechen über vertraute Themen und tragen eingeübte kurze Präsentationen vor.

Schreiben

Die Schüler sind zunehmend in der Lage schriftsprachliche Besonderheiten zu verwenden. Sie schreiben kurze und einfache Notizen und Mitteilungen, können über vertraute Themen aus dem Alltag einfache zusammenhängende Texte schreiben und formulieren kurze persönliche Stellungnahmen. Die Schüler formulieren und beantworten Fragen auf der Grundlage gegebener Muster.

Sprachmittlung

Die Schüler können in Alltagssituationen vermittelnd agieren. Sie können einfache sprachliche Äußerungen und Texte sinngemäß von der einen in die andere Sprache übertragen.

Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion

Die Schüler verfügen über Grundlagenwissen zu sprachlichen Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten und verwenden erworbene grammatische Strukturen weitestgehend korrekt. Sie verfügen über einen elementaren und zunehmend individuell differenzierten Wortschatz, beherrschen die intonatorischen und phonetischen Regeln der sorbischen Sprache und wenden sie zunehmend korrekt an. Sie gewinnen weitere Einblicke in sprachliche Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten. Sie analysieren gelenkt Texte in Bezug auf Inhalt, Problemstellung und sprachliche Gestaltung.

Entwickeln interkultureller Handlungsfähigkeit

Die Schüler erweitern ihr Orientierungswissen bezüglich der sorbischen Kultur und Tradition und machen sich weiter mit dem Alltagsleben in der zweisprachigen Lausitz vertraut.

Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung fachbezogener Strategien zum Erwerb und Gebrauch einer Fremdsprache

Die Schüler nutzen selbstständig verschiedene Verfahren der Wortschatzerweiterung und -erschließung. Sie verwenden Strategien des Erfassens von Textinhalten nach vorgegebenen Mustern und nutzen selbstständig Nachschlagewerke. Die Schüler beherrschen Strategien des Nachfragens und Umschreibens zum Ausgleich von Defiziten.

Lernbereich 1: Ich, meine Familie, meine Freunde

Anwenden sprachlicher Mittel zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensumfeld

Vorstellen der Familie, der Freunde

Aufgaben und Pflichten der Familienmitglieder

Alltag in der Familie

Personenbeschreibung, Charaktereigenschaften

Nationalität

Tagesablauf

Arbeit mit Verben

Erweiterung der Kenntnisse und der Anwendung von Zeitangaben

Anwenden sprachlicher Mittel zur Realisierung von Sprachfunktionen

Berichten

Bildmaterial, Prospekte, Filme, Fotos

Erlebnisse erzählen

Partner- und Gruppenarbeit

Anwenden sprachlicher Mittel zur Realisierung von Sprachfunktionen

Wohnort beschreiben

Lage, Sehenswürdigkeiten, Geschichte Persönlichkeiten des Ortes, Besonderheiten der Region

Schulweg

Anfertigen einer Collage

Verwenden von Touristenführern und Handreichungen zum Wohnort, Internetrecherche

Wohnung beschreiben

Traumhaus

Beschreiben von Bildern und Fotos

Skizze, Poster, Sorbisches Bildwörterbuch

Anfertigung einer Präsentationsmappe, Ausstellung

Sich positionieren zum Leben in der Stadt/auf dem Lande

Lernbereich 2: Meine Freizeit

Beherrschen sprachlicher Mittel zu Formen der Freizeitgestaltung

Verabredungen

Zeitangabe, Ortsangabe

sportliche und kulturelle Aktivitäten

Einladung schreiben

Plakat anfertigen, Rollenspiel, Gruppen- und Partnerarbeit

Vorstellen einer Arbeitsgemeinschaft, eines Vereins, Clubs und anderer Freizeitaktivitäten

Sportarten, Jugendcamp

Musizieren

Telefonieren, E-Mail schreiben, Brief schreiben

Planen gemeinsamer Unternehmungen

Fragestellung, Internetrecherche

Planen eines Festes mit Freunden

Gefühle äußern

Einladung, Vorbereitung, Essen

Sich positionieren zu Formen der Freizeitgestaltung

Meinungen äußern und begründen

Pro- und Kontra-Diskussion

Stichpunkte notieren

Zeitungsberichte

Lernbereich 3: Die Schule

Übertragen sprachlicher Mittel zum Austausch über die Erfahrungswelt Schule

Schulleben

Besonderheiten der eigenen Klasse, Unternehmungen

Schulpartnerschaften

Schulfeste, Traditionen, Homepage, Schülerzeitung

Vorbereiten und Pflegen von Kontakten

schulische Laufbahn

Lernbereich 4: Sorbische Feste und Bräuche

Kennen ausgewählter sorbischer Traditionen und Bräuche

teilweise unter Verwendung der Muttersprache

Frühjahrsbräuche

Měrćin Nowak-Njechorński

Osterbräuche

Hexenbrennen, Maibaumwerfen

Lieder, Tänze, Gedichte

Video, Film, Projekt

Museumsbesuch

ästhetisches Empfinden

Beherrschen sprachlicher Mittel zur Darstellung und Präsentation eines ausgewählten Brauches oder Festes

Gegenstände, Bilder, Plakate, Wandzeitungen, Video, Präsentationssoftware

Lernbereich 5: Die Lausitz im Dreiländereck

Übertragen sprachlichen Wissens zum Vorstellen einer ausgewählten Region der Lausitz

teilweise unter Verwendung der Muttersprache

Gebirge der Grenzregionen

Spreewald, Heide- und Teichlandschaft, Oder-Neiße-Region, Region Schleife

Fahrradwege: Krabat- und Spreeradweg

Gestalten einer Präsentation zum Thema: Reisen im Dreiländereck

Partner- und Gruppenarbeit

Reisebüro, Internetrecherche

Einholen und Weiterleiten von Mitteilungen

touristisches Informationsmaterial, Telefongespräche, E-Mail, Internet

Werbung für die Heimatregion, Werbeplakat

Präsentation auch außerhalb des Unterrichts

Lernbereich 6: Sorbische Literatur

Kennen von Sprach- und Sachwissen zu einem einfachen authentischen literarischen Text

Jugendliteratur

Anekdoten, Kalendergeschichten, Fabeln, Gedichte, Lieder

Wahlpflicht 1: Sorbische Küche

Einblick gewinnen in sprachliche Mittel zum Thema Essen

Tischgestaltung, Menü, Sorbische Hochzeit

Speiseplan aufstellen, Rezepte erproben

typische Gerichte

Mengenangaben

Ess- und Trinkgewohnheiten

ästhetisches Empfinden

Kennen von Redewendungen bei Tisch

Wahlpflicht 2: Auf den Spuren der Geschichte

Kennen ausgewählter Aspekte zur Geschichte des Wohnortes

Interview, Umfrage, Anfrage

Pfarrarchiv, Internetrecherche, Museum

Präsentation

Wegbeschreibung, Einholen von Informationen Dokumentationsmappe, Plakat, Erstellen eines Werbeprospektes

Wahlpflicht 3: Theaterwerkstatt

Gestalten eines szenischen Spiels

Hörspiel, Sage, Märchen, Theaterbesuch

Rollentexte lesen und spielen

Projekt mit KU, MU

Eindrücke wiedergeben

Figuren, Sprache, Handlung

Figurenschattenspiel

Hintergrundgestaltung, Musik, Geräusche

Bühnenbild, Requisite, Kostüm

ästhetisches Empfinden

Vertiefungslehrgang I

Ziele

Entwickeln mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit

Hörverstehen

Die Schüler sind in der Lage Hauptinformationen aus zusammenhängenden Darbietungen zu entnehmen, sofern deutlich artikuliert wird. Sie verstehen Hauptpunkte von Mitteilungen und Informationen aus Rundfunk zu vertrauten Themen, wenn relativ langsam und deutlich gesprochen wird.

Leseverstehen

Die Schüler können kurze einfache Texte zu vertrauten Themen verstehen, in denen gängige alltagsbezogene Sprache verwendet wird. Die Schüler lesen Texte phonetisch und intonatorisch richtig.

Sprechen

Die Schüler können ohne Vorbereitung an Gesprächen über vertraute Themen aus ihrer Erfahrungswelt teilnehmen und sich spontan an Diskussionen beteiligen, sofern deutlich gesprochen und Standardsprache verwendet wird. Sie sprechen zu Themen aus ihrem Interessensgebiet und können vorbereitete Präsentationen vortragen. Die Schüler berichten über Ereignisse und beschreiben Erlebtes, erzählen die Handlung kurzer Geschichten oder Erzählungen nach.

Schreiben

Die Schüler verwenden sicher schriftsprachliche Besonderheiten und Gesetzmäßigkeiten. Sie können einfache zusammenhängende Texte über vertraute Themen schreiben, sie korrespondieren über Themen aus ihrer Erfahrungswelt und können dabei Fragen formulieren und beantworten.

Sprachmittlung

Die Schüler können in Alltagssituationen sprachmittelnd agieren. Sie können persönliche und einfache Sach- und Gebrauchstexte sinngemäß übertragen.

Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion

Die Schüler gewinnen Einsichten in komplexere grammatische Strukturen. Sie können ein Repertoire von häufig gebrauchten Redefloskeln, die an vorhersehbare Situationen gebunden sind, ausreichend korrekt verwenden und verfügen über einen ausreichend großen Wortschatz, um sich über die meisten Themen und Situationen des Alltags zu äußern. Sie verfügen über eine gut verständliche Aussprache und Intonation. Sie erweitern ihre Kenntnisse zu sprachlichen Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten und wenden sie im Sprachgebrauch an. Die Schüler sind in der Lage zunehmend selbstständig unter gegebenen Fragestellungen Texte zu analysieren und zu beurteilen.

Entwickeln interkultureller Handlungsfähigkeit

Die Schüler vertiefen ihr Wissen über Bereiche des täglichen Lebens und der sorbischen Kultur und lernen Meinungen und Überzeugungen zur Entwicklung sorbischer Sprache und Kultur kennen und positionieren sich dazu.

Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung fachbezogener Strategien zum Erwerb und Gebrauch einer Fremdsprache

Die Schüler nutzen sicher die bekannten Lernstrategien und verwenden selbstständig Verfahren der Wortschatzerschließung und -erweiterung. Sie beherrschen Strategien des globalen und detaillierten Erfassens von Textinhalten.

 

Lernbereich 1: Ich, meine Familie, meine Freunde

Beherrschen sprachlicher Mittel zur Auseinandersetzung in Konflikten

typische Konfliktsituationen

Beziehungen zwischen Jugendlichen

Beziehungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen

Geschlechterrolle, Generationskonflikt

Rollenspiele, Gruppenarbeit

Sich positionieren zu unterschiedlichen Lebenseinstellungen

Lebensgewohnheiten, Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen

Taschengeld, Drogen, Kriminalität

Lernbereich 2: Lebenspläne

Anwenden sprachlicher Mittel auf die Darstellung verschiedener Zukunftsvorstellungen im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Entwicklung

berufliche Perspektiven nach der Schulzeit

Bildungswege, Praktikumserfahrungen

eigene Berufspläne

Firmen der Region

Auswirkungen auf die Familie und auf den Freundeskreis

Sich positionieren zur Globalisierung

veränderte Möglichkeiten in der Arbeitswelt

Berufsbilder

Bedeutung der Mehrsprachigkeit

Konflikt: Traditionelles und Modernes

Vorteile durch das Sorbische als slawische Sprache

Mindmap, Place mate, Galeriegespräch

Lernbereich 3: Sorbische Literatur

Kennen ausgewählter literarischer Texte

Nawka, Libš, Zejler, Ćišinski, Brězan

Lexika, Klappentexte

Einblick gewinnen in authentische Texte der Gegenwart

Schriftstellerlesung

junge sorbische Autoren

Protyka, Kalendergeschichten, Erzählungen

Bibliotheksbesuch, Präsentation

Gestalten einer Präsentation über das Leben eines sorbischen Schriftstellers und eines seiner Werke

Power-Point-Präsentation, Plakat, Internetrecherche

ästhetisches Empfinden

Lernbereich 4: Aus der Geschichte der Sorben

Kennen sprachlichen Wissens zu ausgewählten Aspekten aus der Geschichte der Sorben

Ansiedlung sorbischer Stämme nach der Völkerwanderung

Zeit der nationalen Wiedergeburt, Industrialisierung, Jung-sorbische-Bewegung, Gründung der Domowina, Zeit zwischen den Weltkriegen

Situation der Sorben im 19./20. Jahrhundert

Sorben in der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR

Bedeutung sorbischer Vereine

Nutzen von Nachschlagewerken, Internetrecherche, Video, Kurzvortrag, Museumsbesuch

Einblick gewinnen in die Entwicklung der sorbischen Schriftsprache

Der Burger Eydt Wendisch „Budyska přisaha“, „Serbska čitanka“

Frenzel, Mjeń, Jakubica, Hórnik, Smoler, Muka

„Pjesnički hornych a delnych Łužiskich Serbow”

ästhetisches Empfinden

Wahlpflicht 1: Liedtexte in der modernen sorbischen Musik

Einblick gewinnen in das moderne sorbische Liedgut

Thema und Inhalt

Rock- und Popmusik, Musikgruppen

Talentförderung

ästhetisches Empfinden

Wahlpflicht 2: Sorbische Kunst und Kultur

Kennen von Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur

Malerei, Graphik, Bildhauerkunst, Volkskunst, Musik

Einblick gewinnen in ausgewählte künstlerische Werke

Buck, Brützke, Brankatschk, Felixmüller, Dyrlich, Lange, Njekela, Schwentek, Bulang, Winar, Krawc

Museumsbesuch, Atelierbesuch, Sorbisches Nationalensemble, Galerien

Ausstellungen

Wahlpflicht 3: Sorbische Vereine und Institutionen

Kennen ausgewählter sorbischer Vereine und Institutionen

Domowina als Dachorganisation sorbischer Vereine

Chöre, Laientheater, Sportvereine, Tanzgruppen, Smolerjec kniharnja, Witaj, Sorbisches Nationalensemble , Deutsch-Sorbisches Volkstheater, Serbske Nowiny

Exkursion

Gestalten einer Präsentation über einen ausgewählten Verein

Vereinsleben, Internetrecherche, Plakat, Kurzvortrag

Vertiefungslehrgang II

Ziele

Entwickeln mündlicher und schriftlicher Kommunikationsfähigkeit

Hörverstehen

Die Schüler sind in der Lage längeren Redebeiträgen und Vorträgen zu folgen, wenn die Thematik einigermaßen vertraut ist, sofern diese in der Standardsprache gesprochen werden. Sie verstehen Hauptaussagen längerer Gespräche mit Muttersprachlern. Die Schüler erfassen den Inhalt vielfältiger Hörtexte, wenn die Thematik vertraut und die Darstellung der Sachverhalte unkompliziert ist.

Leseverstehen

Die Schüler rezipieren den Inhalt längerer, komplexerer, auch authentischer Gebrauchstexte sowie ausgewählter literarischer Texte. Sie entnehmen Texten, auch zu unbekannten Themen, gewünschte Informationen, Gedanken und Meinungen, erkennen Argumentationsstrukturen sowie die Schlussfolgerungen und gelangen zu Sach- und Werturteilen. Die Schüler nutzen geeignete Nachschlagewerke.

Sprechen

Die Schüler führen spontan und fließend Alltagsgespräche mit Muttersprachlern. Sie nehmen aktiv an Diskussionen aus der eigenen Erfahrungswelt teil, begründen und verteidigen ihre Ansichten. Die Schüler können zu einem breiten Spektrum bekannter Themen eine klare und detaillierte Darstellung geben. Sie stellen längere, vorbereitete, gut strukturierte Präsentationen inhaltlich und sprachlich korrekt dar und gehen auf Reaktionen des Publikums ein.

Schreiben

Die Schüler können kurze einfache Texte zu Themen von allgemeinem Interesse schreiben, dabei größere Mengen von Sachinformationen zusammenfassen, darüber berichten und dazu Stellung nehmen.

Sprachmittlung

Die Schüler können kurze ausgewählte Texte oder Textabschnitte inhaltlich korrekt in die Muttersprache übersetzen; aus der Muttersprache ins Sorbische sinngemäß übertragen; längere Texte in beide Sprachrichtungen adäquat zusammenfassen und in zweisprachigen Situationen sprachmittelnd agieren.

Entwickeln der Fähigkeit zur Sprach- und Textreflexion

Die Schüler verwenden sprachliche Regeln, verdeutlichen deren Einordnung in das Sprachsystem und reflektieren entsprechende Sachverhalte in andere Sprachen. Sie erkennen bei der Auseinandersetzung und Bearbeitung einzelner Textarten verschiedene Stilebenen und achten dabei auf die Wortwahl. Die Inhalte von Texten können sie nach vorgegebenen Gesichtspunkten analysieren bzw. schriftlich wiedergeben, literarische und syntaktische Mittel erkennen und ausgewählte Stilmittel bei der eigenen Textproduktion anwenden. Die aus der Texterschließung gewonnenen Kenntnisse können sie in kreatives Schreiben umsetzen. Die Schüler nutzen verstärkt mediale Möglichkeiten zur Erweiterung des produktiven, rezeptiven und individuell differenzierten Wortschatzes. Sie sind in der Lage Texte selbstständig unter bestimmten Gesichtspunkten zu analysieren und zu beurteilen.

Entwicklung interkultureller Handlungsfähigkeit

Die Schüler sind aufgeschlossen im Umgang mit Unbekanntem und verhalten sich im Kontakt mit Menschen anderer Nationalität situationsgerecht und stärken dabei ihr interkulturelles Bewusstsein. Sie vertiefen ihre geographischen, geschichtlichen und politischen Kenntnisse, erweitern ihr soziokulturelles Wissen, vor allem auf dem Gebiet der sorbischen Kunst und Kultur.

Entwickeln der Fähigkeit zur Anwendung fachbezogener Strategien zum Gebrauch und Erwerb von Fremdsprachen

Die Schüler verfügen über alle wesentlichen fachbezogenen und sozialen Strategien, die sie in die Lage versetzen, Sorbisch und andere Sprachen eigenverantwortlich und selbstständig weiter zu lernen, um den Anforderungen von Beruf und Studium gerecht zu werden.

 

Lernbereich 1: Volksdichtung und literarische Texte

Kennen literarischer Texte verschiedener Gattungen, auch in Auszügen

Arbeit mit Werken aus verschiedenen Epochen: Epoche der nationalen Wiedergeburt, klassische sorbische Literatur, Literatur des 20./21. Jahrhunderts

Volksdichtung

Lesungen

Erzählungen, Kurzgeschichten, Lyrik, Fabel, Sage, Drama

literarischer Stil, Textanalyse, Interpretation

Lesetechniken

Texterschließungsstrategien, untersuchendes Erschließen

Kurzvortrag, Präsentation

Gestalten literarischer Texte

Rezitation mit entsprechender Intonation

Rollenspiel, Paralleltexte schreiben

Kreatives Schreiben

Teilnahme an Wettbewerben

Lernbereich 2: Kunst und Kultur der Sorben

Beherrschen von grundlegendem Sach- und Sprachwissen zu ausgewählten Bereichen aus Kunst und Kultur

Werke und Persönlichkeiten verschiedener Epochen

Muka, Smoler, Hórnik

Wjela, Felixmüller, Buck, Brützke

Jakula, Dyrlich

Pilk, Bulank, Brankatschk

sorbische Volkskunst, sorbische Volkskünstler

Theaterkunst

Gestalten einer Präsentation

Quellenangabe, Internetrecherche, Sekundärliteratur

Sprach- und Visualisierungstechniken

ästhetisches Empfinden

Lernbereich 3: Aus der Geschichte der Sorben

Übertragen des Wissens zu ausgewählten Aspekten aus der Geschichte der Sorben

wirtschaftliche und gesellschaftliche Verhältnisse, Kolonisation, Mittelalter, Industrialisierung im 19. Jahrhundert

Entwicklungstendenzen im 20./21. Jahrhundert

Erarbeiten von Übersichten

Recherche, Dokumentationen, Nachschlagewerke

Filme aus der Serie „Geschichte der Sorben“

Wahlpflicht 1: Gestalten medialer Produkte

Anwenden von Sach- und Sprachwissens zum Thema mediale Produkte

Darstellung, Dokumentation, Präsentation

Synchronisieren von Rundfunk- und Filmbeiträgen

Wahlpflicht 2: Sorbische Auswanderer

Kennen des grundlegenden Sach- und Sprachwissens zum Thema Auswanderer im 19. Jahrhundert

politische und ökonomische Verhältnisse in Preußen und Sachsen im 19. Jahrhundert

Kilian, Kosyk

Erhalt der Sprache

Erhalt von kulturellen und nationalen Traditionen

Sekundärliteratur, Recherche

Dokumentation, Ausstellung

Wahlpflicht 3: Europa

Anwenden von Sach- und Sprachwissen zum Thema Europa

Sprache, Kultur, Geschichte, Entwicklungstendenzen

Chancen und Probleme von Minderheiten im vereinten Europa

Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen

Rechte nationaler Minderheiten in Deutschland

Diskussion mit Politikern

Aktuelle Themen der Politik

sprachliche und kulturelle Identität

Studium im In- und Ausland

Gestalten einer Dokumentation

Wahlpflicht 4: Entwicklungstendenzen der sorbischen Sprache

Kennen von sprachlichen Entwicklungstendenzen

Einflüsse von Wirtschaft, Technik und der Medien Arbeit mit authentischen aktuellen Texten

populärwissenschaftliche Texte

Auswerten von Fernseh- und Hörfunkaufnahmen

Fallstudien

Jugendsprache

Erstellen und Auswerten von Fragebögen, Statistiken, Analysen, Diagrammen

Sprachvergleiche

Diskussion mit Sprachwissenschaftlern

Gestalten einer Präsentation

Wahlpflicht 5: Phraseologismen

Anwenden von Sprach- und Sachwissen zum Thema Phraseologismen

Umgangssprache

Literatur

Dokumentation

Anhang – Grund- und Aufbaulehrgang und Vertiefungslehrgang I und II

Übersicht über die zu beherrschenden sprachlichen Mittel – Morphologie, Syntax

Phonetik:

  • stimmhafte und stimmlose Konsonanten
  • harte und weiche Konsonanten
  • Aussprache der vokalen und konsonantischen Phoneme
  • diakritische Zeichen

Grundlehrgang

Verb:

Infinitiv

Zeitformen: Präsens, Perfekt

Konjugation des Verbs „sein“

a- Konjugation

i- Konjugation

e- Konjugation

Konjugation der Verben im Perfekt

Imperativ

 

Substantiv:

Genus der Substantive

Numerus( Singular/Plural)

Deklination von Maskulina, Neutra und Feminina mit hartem Stammauslaut

 

Adjektiv:

Genuskongruenz

 

Pronomen:

Personalpronomen im Singular und Plural

Possessivpronomen im Singular und Plural

Demonstrativpronomen im Singular und Plural

Fragepronomen: Wer?, Was?, Wie?, Wo?, Wann?, Warum?

 

Konjunktionen:

und, oder, weil

 

Numerale:

Kardinalia: 1-1000

 

Präpositionen:

vor, über, mit, bei, unter, auf, zwischen, ohne, zu, am

 

einfacher Satz:

Aussagesatz

Fragesatz

Aufforderungssatz

Verneinung des Satzes

 

Aufbaulehrgang

Verb:

Zeitformen: zusammengesetztes Futur

Konjugation der Verben im Futur

Negation der Verben

Verben der Fortbewegung

 

Substantiv:

Deklination im Plural

Deklination der Feminina im Akkusativ

 

Adjektiv:

Steigerungsformen

 

Pronomen:

Deklination der Personalpronomen

 

Numerale:

unbestimmte Numerale

Ordinalia bis 100

Jahreszahlen

 

einfacher Satz:

Modalsätze mit wollen, können

 

Vertiefungslehrgang I

Verb:

einfache Aspektformen – rezeptiv

typische Aspektpaare

Dual – rezeptiv

 

Substantiv:

Substantivierung

Instrumental und Lokativ

 

Adjektiv:

Deklination der Genuskongruenz

 

Pronomen:

Reflexivpronomen so/sej

 

Satz:

Ausdruck kausaler, temporaler, finaler, modaler Beziehungen mittels dokelž, hdyž, zo, kaž

„man“ im Sorbischen

 

Vertiefungslehrgang II

Verb:

Modi der Verben

Zeitformen der Vergangenheit

Konjugation der Verben im Plusquamperfekt

Aspekte

Numerus der Verben

 

Substantiv:

Wortbildung bei Substantiven

Deklination in allen Fällen

 

Adjektiv:

Qualitative und relative Adjektive

 

Pronomen:

Possesivpronomen: swój, swoje, swoja

Relativpronomen: kotryž

 

Adverb:

Steigerungsformen qualitativer Adverbien

 

Partizip:

ausgewählte Partizipien laut Klassifikation

 

Satz:

einfacher Satz: funktionale Wortfolge

mehrfach zusammengesetzter Satz

 
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