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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Chemie

2005/2010/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen treten am 1. August 2019 in Kraft.

Die Lehrpläne traten 2005 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleitenden Lehrplaneinführung 2010 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

Werden im Lehrplan die speziellen fachlichen Ziele und Lernbereiche für mehrere Klassenstufen gemeinsam ausgewiesen, entscheidet der Lehrer unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler sowie der schulischen und regionalen Besonderheiten in Abstimmung mit der Fach- und Klassenkonferenz über die Zuordnung der Lernziele und -inhalte zu den einzelnen Klassenstufen.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeiten der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischder Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf Klassenstufe und Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
AL Arbeitslehre
BIO Biologie
CH Chemie
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SPO Sport
WE Werken

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen als allgemeinbildende Förderschule vermittelt eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Sie befähigt die Schüler zur selbstständigen und selbstverantwortlichen Lebensführung und bereitet sie auf Arbeit und Beruf vor.

An der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden Schüler unterrichtet und betreut, die im schulischen Lernen so umfänglich und schwerwiegend beeinträchtigt sind, dass sie besondere Förderung und weitgehende Unterstützung bei der Bewältigung von Lernprozessen benötigen. Die Schule versucht, durch förderpädagogische Maßnahmen die Eingliederung oder Wiedereingliederung der Schüler in Grund- bzw. Oberschule zu ermöglichen.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage dieser Kinder und Jugendlichen und unterstützt deren ganzheitliche Entwicklung. In diesem Sinne arbeitet die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen bei Bedarf eng mit der örtlichen öffentlichen Jugendhilfe sowie medizinischen, psychologischen und therapeutischen Einrichtungen zusammen. Sie berät die Schüler unter Einbeziehung ihrer Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung, der Berufsorientierung und Berufsfindung.

Schüler haben die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen mit Erfolg abgeschlossen, wenn sie am Ende der Klassenstufe 9 in allen Fächern mindestens die Note „ausreichend“ erzielt haben oder die Note „mangelhaft“ entsprechend ausgleichen können.

Schüler der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen können bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen in besonderen Klassen den Hauptschulabschluss erwerben.

Bildungs- und Erziehungsziele

Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag und unter Berücksichtigung der sonderpädagogischen Erfordernisse der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden förderspezifische und überfachliche Ziele formuliert.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung zu mindern und durch Förderung individueller Stärken zu kompensieren. Dabei müssen soziokulturell und sozioökonomisch bedingte Benachteiligungen sowie psychosoziale Verletzungen berücksichtigt werden.

Besondere Relevanz erlangt bei Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen die Förderung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen sowie von Wahrnehmung und kognitiven Fähigkeiten. Diese Förderung zielt auf die Entwicklung von Voraussetzungen zum Erschließen der Lebenswelt der Schüler und zum Bewältigen schulischer Anforderungen und schafft im engen Zusammenhang mit der Entwicklung von Lernkompetenz die Basis für lebenslanges Lernen.

Bei der Entwicklung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen erlangt die Förderung von Motivation, Anstrengungsbereitschaft, Erfolgszuversicht, Aufmerksamkeit, Konzentration und Durchhaltevermögen eine besondere Bedeutung. [Förderung der Lern- und Leistungsvoraussetzungen]

Wahrnehmungsförderung bezieht sich bei Schülern mit Förderbedarf im Bereich des Lern- und Leistungsverhaltens hauptsächlich auf die Entwicklung von visuellen, auditiven, taktilen und kinästhetischen Wahrnehmungsfähigkeiten. Dabei können u. a. folgende Schwerpunkte relevant sein: Wahrnehmungsumfang und -geschwindigkeit, Figur-Grund-Wahrnehmung, Körper- und Raumschema, visuomotorische Koordination. [Wahrnehmungsförderung]

Der Förderung kognitiver Fähigkeiten kommt bei Schülern der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen aufgrund ihrer spezifischen Bedürfnislagen eine besondere Bedeutung zu. Sie bezieht sich auf die Entwicklung von Vorstellungen, Denkoperationen und Transferleistungen sowie der Gedächtnisleistungen. Eine zielgerichtete individuelle Förderung der Kognition ist insbesondere in folgenden Bereichen erforderlich: Analyse- und Synthesefähigkeit, induktives Denken, Problemlöseprozesse, Urteils- und Kritikfähigkeit. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Ziel der Sprachförderung ist die Entwicklung der mündlichen und schriftlichen Kommunikationsfähigkeit der Schüler. Dabei können in Abhängigkeit vom individuellen Förderbedarf des Schülers u. a. folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt stehen: Lautbildung, Wortschatz, Satzbildung, Sprachverständnis, Sprechbereitschaft. [Sprachförderung]

Die Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens verfolgt das Ziel, die Soziabilität der Schüler zu entwickeln und ihnen damit eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben der Gemeinschaft zu ermöglichen. Dabei nutzen sie gegebenenfalls besondere Hilfen und Unterstützungssysteme. Fördermaßnahmen können sich in Abhängigkeit von den persönlichen Bedürfnissen u. a. auf folgende Bereiche beziehen: Gefühls- und Affektabläufe, Eigensteuerung und Selbstkontrolle, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit, Ein- und Unterordnung, Einhaltung sozialer Regeln und Normen, Verweigerungen, Angstzustände. [Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens]

Die Förderung der Grob- und Feinmotorik zielt auf die Entwicklung von Fähigkeiten zur Bewegungsplanung, -steuerung und -ausführung der Schüler. Dabei können Maßnahmen u. a. in folgenden Bereichen erforderlich sein: Koordination und Rhythmus, Reaktionsfähigkeit, Steuerung des Krafteinsatzes, Körperhaltung, Körperbewusstsein und Lateralität. [Förderung motorischer Fähigkeiten]

Überfachliche Ziele

Die überfachlichen Ziele beschreiben Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

Schüler mit Lernbeeinträchtigungen eignen sich anschlussfähiges und anwendungsorientiertes Grundwissen an, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben in Familie und Freizeit, Gesellschaft und Staat, in Berufs- und Arbeitswelt sowie in Natur und Umwelt zu bewältigen. Dabei geht der Wissenserwerb von der Lebenswirklichkeit der Schüler aus. [Wissenserwerb]

Die Schüler erwerben die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erweitern ihre Sprachfähigkeiten und lernen verbale und nonverbale Mittel zu verstehen sowie zunehmend situationsangemessen und partnerbezogen zu gebrauchen. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die es ihnen ermöglicht, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten Wissen selbstständig anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken zunehmend zielorientiert an und lernen, überschaubare Arbeitsabläufe zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler lernen, ihre individuellen Stärken und Schwächen sowie ihre Wünsche und Vorstellungen einzuschätzen. Sie entwickeln ein realistisches Selbstkonzept, setzen sich selbst Ziele und verfolgen diese. [realistisches Selbstkonzept]

Die Schüler erkennen ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit und Sicherheit und nehmen diese Verantwortung innerhalb und außerhalb der Schule wahr. [Gesundheitsbewusstsein]

In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden aus. Sie entwickeln ihre individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit sowie Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Im Rahmen der informatischen Bildung lernen die Schüler verschiedene Informations- und Kommunikationssysteme, insbesondere Computer und mobile digitale Endgeräte, sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zur Lösung von Aufgaben zu nutzen. Sie gewinnen Einblicke in deren Funktionsweisen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. Sie kennen die Vielfalt von traditionellen und digitalen Medienangeboten insbesondere zum selbstständigen Lernen. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien und das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben. [Medienbildung]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler erleben im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik und Selbstkritik zu üben und damit umzugehen sowie Konflikte gewaltfrei zu lösen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in die Einstellungen anderer Menschen einfühlen zu können und sich situationsgerecht zu verhalten. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Die Umsetzung des Lehrplanes erfolgt unter Berücksichtigung des individuellen Förderbedarfs. Das erfordert differenzierte und flexible Unterrichts-angebote, die sich dem jeweiligen aktuellen Entwicklungs- und Leistungsstand anpassen. Folgende Kriterien können dabei zu Grunde gelegt werden: Stoffumfang und/oder Zeitaufwand, Grad der Komplexität, Anzahl der notwendigen Wiederholungen, Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge, Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien und didaktischen Hilfsmittel, Vorerfahrungen und Interessen sowie Kooperationsfähigkeit.

Ganztagsangebote bieten vielfältige Möglichkeiten auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und diese zu fördern. Sie können zur Umsetzung von präventiven Maßnahmen genutzt werden sowie zum Abbau von Entwicklungsrückständen und zur Verringerung von Teilleistungsschwächen beitragen. Besonders die Gestaltung von unterrichtsergänzenden leistungsdifferenzierten Bildungsangeboten unter Berücksichtigung eines rhythmisierten Schultages unterstützt die Entwicklung des Einzelnen. Eigenverantwortlich legt die Schule mit dem Förder-schwerpunkt Lernen auf der Grundlage des pädagogischen Konzeptes Förder- und Ganztagsangebote zur individuellen sonderpädagogischen Förderung fest.

Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen nimmt für den Schüler bedeutsame Probleme und Aufgabenstellungen der Lebenswelt als Lernanlass. Dabei können unter Berücksichtigung des Leistungsvermögens und in Abhängigkeit von den Lernzielen sowohl Frontalunterricht und direkte Instruktion, als auch handelndes entdeckendes und selbstgesteuertes Lernen zum Einsatz kommen.

Schüler mit Förderbedarf im Lern- und Leistungsverhalten benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Dabei kommt einer ruhigen, freudvollen Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im Unterricht eine besondere Bedeutung zu. Die Rhythmisierung des Unterrichts orientiert sich dabei in der Regel am 45-Minuten-Takt. Es sollen zunehmend auch Möglichkeiten geschaffen werden, um zusammenhängende Lerneinheiten zu planen und individuelle Lernzeiten der Schüler zu berücksichtigen.

Offene Unterrichtsformen, projektorientierter Unterricht, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit bieten vielfältige Chancen, die individuellen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Neigungen und Interessen der Schüler zu berücksichtigen und sozialkooperative Formen des Wissenserwerbs sowie individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Individuelles und selbstständiges Lernen kann durch die Nutzung vielfältiger Medien und digitaler Unterstützungsmöglichkeiten gefördert werden.

Eine besondere Bedeutung erlangt in allen Klassenstufen der fachübergreifende Unterricht. Lebensnahe Unterrichtsinhalte werden zeitlich abgestimmt in verschiedenen Fächern betrachtet, so dass sich die Schüler themengebundene Zusammenhänge erschließen können. Der Unterricht orientiert sich hierbei an folgenden thematischen Schwerpunkten:

Primarstufe Sekundarstufe
Jetzt ist etwas Besonderes Haushalt, Wohnen, Freizeit
Einer braucht den anderen Leben in einer Gemeinschaft
Die Welt um mich herum Wirtschaft und Technik
Natur entdecken und erleben Natur und Umwelt
Wünsche, Träume, Fantasie Berufs- und Arbeitswelt
Mach mit, bleibt fit Orientierung in Raum und Zeit

Eine lernfördernde Gestaltung des Unterrichtsprozesses schafft Voraussetzungen für eine schrittweise Verinnerlichung der Lerninhalte durch die Schüler: vom Konkret-Praktischen über Bildhaftes zum Sprachlichen oder Abstrakten. Der Lehrer unterstützt diesen Prozess durch die Einbeziehung vielfältiger Möglichkeiten für sinnliche Erfahrungen und ein Angebot von Anschauungsmaterialien auf verschiedenen Abstraktionsniveaus, das die Schüler in Abhängigkeit von ihrem individuellen Entwicklungsstand nutzen können.

Im Bildungs- und Erziehungsprozess werden erlernte Problemlöseverfahren in variierenden Aufgabenstellungen gesichert und zu verwandten bzw. gegensätzlichen Operationen in Beziehung gesetzt. Dadurch wird das Verständnis für diese Verfahren gefördert und die nachhaltige und anwendungsbezogene Aneignung des Wissens ermöglicht.

Der Unterricht ist auf die ganzheitliche Entwicklung der lernbeeinträchtigten Schüler ausgerichtet und berücksichtigt deshalb auch motopädische Grundsätze. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht und die rhythmisch-musikalische Erziehung erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder sozialen und selbstverantworteten Handelns und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler.

Diagnostische, erzieherische und didaktische Aufgabenstellungen im Förderschwerpunkt Lernen erfordern ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen aller Lehrkräfte.

Ein förderliches Lernklima wird besonders dann geschaffen, wenn die Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu Lebens-, Lern- und Handlungsräumen ausgestaltet werden. Über den Unterricht hinaus tragen dazu auch interessante und abwechslungsreiche Ganztagsangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen bei. Berufsbezogene Interessen und Fähigkeiten der Schüler können durch eine Kooperation mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule gefördert werden.

Dabei erlangen Schülerpraktika, regelmäßige Praxistage im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts u. Ä. eine zunehmende Bedeutung.

Kontakte zu Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, aber auch zu Grund- und Oberschulen, anderen Förderschulen und den berufsbildenden Schulen sowie die Zusammenarbeit mit Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Insbesondere fördern Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisieung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht. Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Chemie

Ziele und Aufgaben des Faches Chemie

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Im Fach Chemie erwerben die Schüler grundlegendes Wissen über Stoffe, Stoffumwandlungen und chemische Prozesse in ihrer Erfahrungs- und Lebenswelt.

Durch die experimentelle Untersuchung von Erscheinungen, Vorgängen und Zusammenhängen aus Natur, Alltag, Industrie und Technik schafft das Fach Chemie Voraussetzungen, sich aktiv mit natürlichen Lebensbedingungen auseinander zu setzen. Die Schüler lernen Wechselwirkungen zwischen Umwelt – Chemie – Mensch besser zu verstehen und zu erklären.

So weckt das Fach Chemie Freude und Interesse an der Auseinandersetzung mit stofflichen Veränderungen in Natur und Technik.

Es versetzt die Lernenden in die Lage, aus chemischen Sachverhalten Schlussfolgerungen für das eigene Handeln zu ziehen.

Die missbräuchliche Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse konfrontiert die Schüler mit ethischen Fragen und Problemen.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Chemie das Interesse der Schüler an Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und dürfen sich nicht zu Lasten künftiger Generationen oder Menschen in anderen Regionen auswirken.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Erwerben von grundlegendem Wissen über Stoffe sowie Stoff- und Energieumwandlungen zum Verständnis von Alltagserscheinungen der Lebenswelt
  • Entwickeln von Grundlagen naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen unter Anwendung einfacher Begriffe der Fachsprache in Bezug und als Abgrenzung zur Alltagssprache
  • Ableiten der Notwendigkeit des verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen durch das Erkennen der Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur
Strukturierung

Die für den naturwissenschaftlichen Fächerverbund Biologie, Physik und Chemie festgelegten gemeinsamen Lernbereiche leiten sich aus den folgenden thematischen Schwerpunkten ab:

  • Natur und Umwelt
  • Wirtschaft und Technik
  • Berufs- und Arbeitswelt
  • Haushalt, Wohnen und Freizeit

Die Inhalte der Lernbereiche des Faches Chemie sind sinnvoll mit denen der Fächer Biologie und Physik zu vernetzen, damit die Schüler fachübergreifende Zusammenhänge erfassen und darauf basierend, Sach- und Werturteile bilden können.

Fachübergreifend werden von Klassenstufe 7 bis 9 folgende Lernbereiche unterrichtet:

  • „Wahrnehmen mit allen Sinnen“:
    Die Schüler erwerben chemisches Grundwissen über Stoffe und ihre Eigenschaften sowie über Stoff- und Energieumwandlungen.
  • „Lebensgrundlagen Luft und Wasser“:
    Die Schüler erkennen die Bedeutung des Wassers und der Luft für die Entwicklung und den Bestand des Lebens auf der Erde und begreifen die Notwendigkeit eigenen aktiven Handelns für den Umweltschutz.
  • „Lebensgrundlage Energie“:
    Hier werden Kenntnisse über wirtschaftlich bedeutsame Energieträger, deren sinnvollen Einsatz, Auswirkungen auf die Umwelt und Maßnahmen zu deren Schutz erworben.
  • „Bewusstes Leben“:
    Die Schüler erwerben Kenntnisse zu ihrer eigenen gesundheitsbewussten Lebensführung.
  • „Menschen erkennen, gestalten und verändern ihre Umwelt“:
    In diesem Lernbereich werden Kenntnisse erworben, die für die Gestaltung des eigenen Lebens bedeutsam sind.

Die Klassenstufenziele und die Lernbereiche werden im Lehrplan für die Klassenstufen 8/9 gemeinsam ausgewiesen.

Im Lehrplan wird die Abkürzung SE für Schülerexperiment verwendet.

didaktische Grundsätze

Die Aneignung von lebensrelevantem, alltagsbezogenem Wissen, die Entwicklung von Kompetenzen und die Werteorientierung erfolgen durch aktives praktisches Handeln. Deshalb ist der Chemieunterricht entdeckungs-, handlungs- und problemorientiert zu gestalten.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind auch im Unterricht des Faches Chemie die Fragen nach Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler fundamental. Bei Inhalten mit politischem Gehalt sind überdies auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontradebatten. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Im Chemieunterricht sind zur Schulung der Wahrnehmung als erste Stufe des Erkenntnisprozesses alle Sinne anzusprechen.

Zur Erhöhung der Anschaulichkeit und der Alltagsbezogenheit des Unterrichtes sind die territorialen Möglichkeiten und persönlichen Erfahrungen der Schüler umfassend zu nutzen.

Das Experiment dient der Veranschaulichung chemischer Sachverhalte. Deshalb nimmt es als Lehrerdemonstrations- oder als Schülerexperiment eine zentrale Stellung im Chemieunterricht ein.

Bei der Planung und Durchführung von Schülerexperimenten sind vielfältige Sozialformen wie Partner- und Gruppenarbeit anzuwenden. Die Experimente sind entsprechend ihrem Schwierigkeitsgrad als Lehrer- oder Schülerexperiment durchzuführen. Die Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen sind dabei unbedingt zu beachten und einzuhalten.

Zur Vervollkommnung der Fähigkeiten der Schüler im Umgang mit Nachschlagewerken, Lehrbüchern, Tabellen, grafischen Darstellungen und digitalen Medien sind diese im Chemieunterricht verstärkt einzusetzen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Wahrnehmen mit allen Sinnen 11 Ustd.
Lernbereich 2 Lebensgrundlagen Luft und Wasser 14 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Herstellen eines kosmetischen Produkts
Wahlbereich 2 Herstellen von destilliertem Wasser
Wahlbereich 3 Färben mit einem natürlichen Farbstoff

Klassenstufen 8/9

Lernbereich 1 Lebensgrundlage Energie 17 Ustd.
Lernbereich 2 Bewusstes Leben 8 Ustd.
Lernbereich 3 Menschen erkennen, gestalten und verändern die Umwelt 25 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Alkohol
Wahlbereich 2 Papierherstellung
Wahlbereich 3 Seifen und Waschmittel
Wahlbereich 4 Glas – ein ungewöhnlicher Stoff

Klassenstufe 7

Ziele

Erwerb von grundlegendem Wissen über Stoffe sowie Stoff- und Energieumwandlungen zum Verständnis von Alltagserscheinungen der Lebenswelt

Die Schüler

  • unterscheiden Stoffe anhand ihrer Eigenschaften und setzen sich mit Verwendungsmöglichkeiten von chemischen Stoffen im Alltag auseinander,
  • machen sich durch die Beobachtung von stofflichen und energetischen Veränderungen mit dem Wesen chemischer Reaktionen vertraut.

Entwickeln von Grundlagen naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen unter Anwendung einfacher Begriffe der Fachsprache in Bezug und als Abgrenzung zur Alltagssprache

Die Schüler

  • erwerben Wissen über die fachlich richtige Bezeichnung der verwendeten Chemikalien und Geräte,
  • nutzen ausgewählte einfache Begriffe der Fachsprache zunehmend selbstständig,
  • lernen im Fach Chemie verschiedene Arbeitsweisen, wie Experimentieren, Beobachten, Beschreiben und Protokollieren kennen und anwenden,
  • erschließen sich das Experimentieren unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften,
  • gehen mit Lehrbüchern und Nachschlagewerken als Mittel zum Erkenntnisgewinn um,
  • entwickeln die Fähigkeit, unter Anleitung chemische Inhalte aus Texten zu entnehmen und sprachlich zu formulieren.

Ableiten der Notwendigkeit des verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen durch das Erkennen der Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur

Die Schüler

  • entwickeln Bereitschaft, zum Schutz und zum Erhalt der Umwelt eigene aktive Beiträge zu leisten,
  • erlangen grundlegendes Verständnis dafür, dass ein verantwortungsbewusster Umgang mit Stoffen und Stoffumwandlungen eine immer stärkere Zusammenarbeit vieler Menschen und Fachdisziplinen erfordert,
  • beginnen Verantwortungsgefühl sowie umsichtiges Verhalten gegenüber der Natur zu entwickeln,
  • lernen die Folgen von Umweltbelastungen zu bewerten und prüfen ihr eigenes Verhalten auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.

Lernbereich 1: Wahrnehmen mit allen Sinnen 11 Ustd.

Einblick gewinnen in die Bedeutung der Chemie

Gedankenexperiment: Leben ohne Chemie

Nutzen und Gefahren

Informationen aus traditionellen und digitalen Medien unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung

Sammeln chemischer Produkte aus dem Alltag der Schüler

Kosmetika, Medikamente, Lebensmittel, Kunststoffe, Bekleidung, Lacke und Farben, Reinigungsmittel

die Natur – ein großes chemisches Laboratorium

Abscheidung von Mineralien in Tropfsteinhöhlen, Bienenwachs, Schneckenhäuser, Kreidefelsen, Erdgas, Kohle, Diamant, Gold

Kennen einiger Eigenschaften ausgewählter Stoffe

experimentelles Untersuchen von Eigenschaften ausgewählter Stoffe mit verschiedenen Sinnen unter Verwendung unterschiedlicher Laborgeräte

Beispiele: Wasser, Luft, Mehl, Zucker, Salz, Sand, Essig, Öl, Kokosfett, Butter, Kerzenwachs, Metalle, Glas

sachgerechter Umgang mit Laborgeräten

Gefahrstoffsymbole

Aggregatzustand

Differenzierung: Schmelz- und Siedetemperatur, Löslichkeit, Dichte

Farbe

Geruch

Wasserlöslichkeit

Brennbarkeit

Handhabung des Brenners

Reinstoff – Stoffgemisch

Differenzierung: chemisches Element

experimentelles Herstellen und Trennen von Stoffgemischen

Sand-Kochsalz-Gemisch, Eisenspäne-Sand-Gemisch, Wasser-Öl-Gemisch

Dekantieren

Filtrieren

Eindampfen

Übertragen der Kenntnisse über physikalische Vorgänge auf chemische Reaktionen

experimentelles Unterscheiden: physikalischer Vorgang – chemische Reaktion

Zerreiben und Lösen von Würfelzucker, Schmelzen von Eiswürfeln, Zerkleinern von Holz

Verbrennen von Magnesium, Holz, Benzin, Kohle, Erhitzen von Zucker

Backpulver und Brausepulver

Stoff- und Energieumwandlung als Merkmale der chemischen Reaktion

Vergleich: Ausgangsstoffe – Reaktionsprodukte

Differenzierung: chemische Verbindung

Vergleich: physikalischer Vorgang und chemische Reaktion

physikalischer Vorgang als Änderung von Lage, Form oder Aggregatzustand

Lernbereich 2: Lebensgrundlagen Luft und Wasser 14 Ustd.

Kennen der Zusammensetzung der Luft

grafische Veranschaulichung der Zusammensetzung der Luft mithilfe traditioneller und digitaler Medien

Ersticken einer Kerzenflamme durch Überstülpen eines Becherglases

experimentelles Darstellen von Sauerstoff und Nachweis mittels Spanprobe

Darstellen aus Kaliumpermanganat oder Braunstein mit Wasserstoffperoxid

Differenzierung: pneumatisches Auffangen des Sauerstoffs

Eigenschaften und Verwendung von Sauerstoff und Stickstoff

experimentelles Ermitteln der Eigenschaften von Sauerstoff

Sauerstoff:
Eigenschaften: gasförmig, farblos, geruchlos, nicht brennbar, fördert die Verbrennung
Verwendung: Atemschutzgeräte, Medizin, Schweißtechnik

Stickstoff:
Eigenschaften: gasförmig, farblos, geruchlos
Verwendung: Schockgefrieren von Lebensmitteln zu deren Konservierung, Sahnesiphon

Sich zu Eingriffen des Menschen in den Lebensraum Luft positionieren

Luftverschmutzung und ihre Folgen

Exkursion in die nähere Umgebung

Expertengespräch

Auswerten von Statistiken mithilfe digitaler Medien unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung

ausgewählte Luftschadstoffe und ihre Verursacher

Schwefeldioxid als Ursache des sauren Regens, Kohlenstoffdioxid als Treibhausgas, Stickoxide, Ruß als krebserregender Stoff, Staub, Autoabgase als Ursache für hohe Ozonwerte und Smog

Vermeidung von Luftverschmutzung

Wirkungen und Folgen

Treibhauseffekt und Ozonloch

Nutzen digitaler Medienangebote

Maßnahmen zur Luftreinhaltung

Dreiwegekatalysatoren in Kfz; Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken

Anfertigen einer medialen Präsentation

Collage, Poster, Wandzeitung

Beurteilen der Bedeutung des Wassers für das Leben auf der Erde

Einbeziehen aktueller Beispiele

Kreislauf des Wassers

Begriffe: Niederschlagswasser, Oberflächenwasser, Grundwasser, Quellwasser

experimentelles Untersuchen des Wassers als Lösungsmittel

Salz- und Süßwasser

SE: Lösen verschiedener Stoffe in Wasser

Kenntnis der Wasserhärte im Heimatort als Grundlage der Dosierung von Waschmitteln

aktiver Beitrag zum Gewässerschutz

Wasser in Natur, Haushalt und Technik

Einbeziehung einfacher Statistiken zu Ergebnissen des weltweiten Wasserverbrauchs

Wasser als Hauptbestandteil des Körpers und als Lebensraum, Wasser in Lebensmitteln und in chemisch-technischen Prozessen, Mineralwasser

Sich zu Problemen der Wasserreinhaltung positionieren

Trinkwasser

Anforderungen an Trinkwasser, Aufbereitung von Trinkwasser, Trinkwasserversorgung, Verwendung und Einsparung von Trinkwasser, Trinkwasserschutzgebiete

Abwasser

Abwasseraufbereitung, Gewässerschutz

Besuch einer Kläranlage:

  • mechanische Reinigungsstufe: Sandfang, Absetzbecken, Fettabscheider
  • biologische Reinigungsstufe: Belebtschlammbecken
  • chemische Reinigungsstufe: Bindung von Schadstoffen mit Hilfe von Chemikalien

Einblick gewinnen in die Zusammensetzung des Wassers

Demonstrationsexperiment: Zerlegung des Wassers durch Elektrolyse

Kennen von Wasserstoff

pneumatisches Auffangen des Wasserstoffs

Demonstrationsexperiment: Darstellung des Wasserstoffs aus Zink und Salzsäure

experimenteller Nachweis des Wasserstoffs mittels Knallgasprobe

SE: Wasserstoffnachweis in Halbmikrotechnik

Eigenschaften und Verwendung des Wasserstoffs

Eigenschaften: gasförmig, geruchlos, leichter als Luft, brennbar, im Gemisch mit Luft explosiv

Verwendung: Schweißgas, Fetthärtung von Speisefetten, Raketenantrieb, Kraftstoff für Kfz-Antriebe in der Zukunft

Wahlbereich 1: Herstellen eines kosmetischen Produkts

Einblick gewinnen in den Einsatz natürlicher und künstlicher Duftstoffe im Alltag

Duftstoffe in Gewürzkräutern, Gewürzen, Blumen, Nadelgehölzen, Baumharz, Fruchtaromen, Teemischungen, Seifen, Waschmitteln, Kosmetiksprays, Reinigungsmitteln

Wirkungen von Duftstoffen auf Gesundheit und Umwelt

Nutzung altersgerechter traditioneller und digitaler Medienangebote

sensorische Prüfung

Geruch

Besuch eines Kosmetikgeschäfts

experimentelles Herstellen eines kosmetischen Produkts

Deo-Roller, Lipgloss, Haarwasser, Handcreme

Besuch einer Kosmetikfabrik

Wahlbereich 2: Herstellen von destilliertem Wasser

Übertragen der Kenntnisse über das Wasser auf die Verwendung von destilliertem Wasser

Dampfbügeleisen, Dampfreiniger

experimentelles Herstellen von destilliertem Wasser aus Salzwasser

Trennen eines Stoffgemisches durch Destillation mit Hilfe eines Liebigkühlers oder einfacher Kühlmethoden

experimentelles Untersuchen der Eigenschaften von destilliertem Wasser

sensorische Prüfung, Verdampfen einer Wasserprobe, Leitfähigkeit

Wahlbereich 3: Färben mit einem natürlichen Farbstoff

Einblick gewinnen in die Verwendung natürlicher Farbstoffe zum Färben verschiedener Gegenstände

Gewinnung eines Farbstoffes aus Pflanzenteilen

Ligusterbeeren, Spinat, Zwiebelschalen, Rote Bete, Rotkohlsaft, Blaubeeren

Verwendung von Farben und Farbstoffen

Naturfarben: Färben von Lebensmitteln, Färben von Textilien, Haarfarbe, Malfarben

Färben verschiedener Gegenstände

Naturfasern: Baumwolle, Schafwolle, Leinen, Seide

Klassenstufen 8/9

Ziele

Erwerb von grundlegendem Wissen über Stoffe sowie Stoff- und Energieumwandlungen zum Verständnis von Alltagserscheinungen der Lebenswelt

Die Schüler

  • erkunden ausgewählte Eigenschaften von weiteren chemischen Stoffen und setzen sich mit deren Verwendungsmöglichkeiten im Alltag auseinander,
  • gewinnen die Einsicht, dass chemische Reaktionen für die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde wesentlich sind und als Einheit von Stoff- und Energieumwandlung ablaufen,
  • gelangen zu der Erkenntnis, dass alle Lebensvorgänge und viele Erscheinungen im Alltag auf dem Ablauf chemischer Reaktionen beruhen.

Entwickeln von Grundlagen naturwissenschaftlicher Denk- und Arbeitsweisen unter Anwendung einfacher Begriffe der Fachsprache in Bezug und als Abgrenzung zur Alltagssprache

Die Schüler

  • erweitern ihr Wissen über die fachlich richtige Bezeichnung der Geräte und Chemikalien,
  • vertiefen ihre Fertigkeiten im Experimentieren, Beobachten, Beschreiben, Protokollieren sowie im Umgang mit Lehrbüchern und Nachschlagewerken,
  • vervollkommnen ihre Fähigkeiten, chemische Inhalte aus Texten zu erschließen und sie unter zunehmend selbstständiger Anwendung der Fachsprache zu formulieren.

Ableiten der Notwendigkeit des verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen durch das Erkennen der Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur

Die Schüler

  • erkennen, dass fossile Brennstoffe nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen und deren Einsatz deshalb ökonomisch sinnvoll erfolgen muss,
  • gewinnen an ausgewählten Beispielen die Erkenntnis, dass Menschen durch Nutzung und Anwendung vielfältiger chemischer Reaktionen ihre Umwelt gestalten und verändern können,
  • erhalten durch die Behandlung von Stoffgruppen, wie Metalle, Kunststoffe, Baustoffe und Nährstoffe Einblicke in individuelle Berufsperspektiven,
  • setzen sich mit Möglichkeiten und Nutzen sowie Gefahren und Grenzen der Chemie in Wirtschaft und Alltag unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung auseinander,
  • festigen ihre Einstellung, sich gegenüber der Umwelt rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst zu verhalten.

Lernbereich 1: Lebensgrundlage Energie 17 Ustd.

Kennen von Energieträgern

Entstehung der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl, Erdgas

Holz-, Braun- und Steinkohle

regionale Besonderheiten

weitere Energieträger

Wind, Wasser, Atom-, Solar- und Geothermalenergie, Biogas, Biodiesel

Vergleich der Energieträger

experimentelles Erkunden von energetischen Erscheinungen bei Verbrennungen

Licht und Wärme, Kerze anzünden, Papier- und Holzverbrennung, Wunderkerze

Kennen der Bedingungen zum Entfachen eines Feuers durch experimentelles Untersuchen

Brennstoffe

feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe

Luft

Entzündungstemperatur

Gefahrstoffsymbole auf Haushaltschemikalien

Zerteilungsgrad der Stoffe

Ast, Holzscheit, Sägespäne

Anwenden der Kenntnisse zum Löschen eines Feuers durch experimentelles Untersuchen

Entzug des brennbaren Stoffes

Abschneiden eines brennenden Kerzendochts

Entzug des Luftsauerstoffs

Abdecken des Brandherdes mit Sand, Löschdecke, Schaum

Abkühlen unter die Entzündungstemperatur

Wasser als Löschmittel

Sich zum Brandschutz positionieren durch Erstellen einer Präsentation mithilfe traditioneller oder digitaler Medien

Besuch der Feuerwehr, Brandschutzmaßnahmen, Brandschutzordnung der Schule

Poster, Collagen, Zeichnungen, Wandzeitungen

Nutzen von traditionellen und digitalen Medien zur Materialrecherche

Kennen der Verbrennungsprodukte Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid

Eigenschaften und Verwendung von Kohlenstoffdioxid

Getränkeindustrie, Feuerlöschmittel, Trockeneis, Diskonebel

Demonstrationsexperiment: experimentelles Untersuchen der erstickenden Wirkung von Kohlenstoffdioxid durch Löschen einer Kerze

Brennbarkeit und Giftwirkung von Kohlenstoffmonoxid

Bindung des Kohlenstoffmonoxids an den roten Blutfarbstoff

Kennen von Nährstoffen als Bestandteile der Lebensmittel

Nährstoffe: Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate

Zuordnung von bestimmten Lebensmitteln in die einzelnen Nährstoffgruppen

experimentelles Prüfen einiger Eigenschaften der Nährstoffe wie Wasserlöslichkeit, Verhalten gegenüber Alkohol, Gerinnung von Eiweißen bei Erwärmung

Differenzierung: Ergänzungsstoffe, Vitamine, Mineralsalze

Lernbereich 2: Bewusstes Leben 8 Ustd.

Sich zu Verwendung und Recycling von Kunststoffen unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung positionieren

Verwendung

Erstellen einer medialen Präsentation zur Verwendung von Kunststoffen im täglichen Leben

Verpackungsmittel

Frischhaltefolien, Gefrierbeutel, Vorratsbehälter aus Plaste, Styropor, Alternativen: ökologisch unbedenkliche Verpackungsmaterialien

Isoliermaterial

Isolation an Elektrokabeln, -geräten und Wasserleitungen, Thermoisolation an Gebäuden

Werkstoff

Kfz-Teile, Spiel- und Sportartikel, Fenster- und Türrahmen, Rohrleitungen

experimentelles Untersuchen von Eigenschaften

plastische Verformbarkeit in der Wärme, Brennbarkeit, elektrische Leitfähigkeit, Chemikalienbeständigkeit gegenüber Säuren und Laugen

Thermoplaste

Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP)

Duroplaste

Aminoplaste: Steckdosen

Elaste

Schaumstoffe, Gummi

Recycling

Duales System, Wiederaufbereitung von Kunststoffen durch Umschmelzen

Bedeutung ökologischer Materialien

Einblick in die Vielfalt der Chemiefasern gewinnen

experimentelles Herstellen eines Spinnfadens

experimentelles Untersuchen ausgewählter Eigenschaften

Vor- und Nachteile gegenüber Naturfasern am Beispiel von Waschtemperatur, Knitterfestigkeit, Wärmebeständigkeit, Wasseraufnahmevermögen

Beachtung der Pflegesymbole

Verwendungsmöglichkeiten

Bekleidung, Möbelbezugsstoffe, Gardinen, Bedeutung in der Technik

Lernbereich 3: Menschen erkennen, gestalten und verändern die Umwelt 25 Ustd.

Kennen einiger Werkstoffe, die für die Bauindustrie von Bedeutung sind

Holz, Kunststoffe, Glas, Keramik, Metalle, Bausteine, Bindemittel wie Kalk, Zement und Gips, Sand, Kies

nachhaltiges Bauen

ökologischer Fußabdruck

Baustoffe

experimentelles Untersuchen von Eigenschaften

Abbinden von Kalk, Zement und Gips

Verwendung von Baustoffen

Brückenbau, Hausbau, Trockenbau, Stuckarbeiten

SE: Herstellen von Gipsfiguren und Ziegeln

Metalle

Einteilung der Metalle nach ihrer Dichte in Leicht- und Schwermetalle

Leichtmetalle: Aluminium, Magnesium

Schwermetalle: Eisen, Kupfer, Zink, Blei, Zinn

Einteilung der Metalle nach ihrer Reaktionsfähigkeit gegenüber Sauerstoff in Edelmetalle und unedle Metalle

Edelmetalle: Gold, Silber, Platin

unedle Metalle: Eisen, Aluminium, Zinn, Zink, Magnesium

Reaktion von Magnesium mit Sauerstoff

Verwendung von Stahl als wirtschaftlich bedeutsamste Legierung

Vergleich der Eigenschaften von Roheisen und Stahl

Verwendung weiterer wirtschaftlich bedeutsamer Legierungen wie Messing, Bronze, Gold- und Silberlegierungen

Ursachen und Auswirkungen der Korrosion

Langzeitexperiment im Reagenzglas: trockenes Eisen, Eisen und Wasser, Eisen und Öl

Rosten von Eisen, Grünfärbung von Kupferdächern

Maßnahmen zum Korrosionsschutz

Einfetten, Einölen, Lackieren, Beschichten mit Kunststoffen, Feuerverzinken, Verchromen, Emaillieren

Anwenden der Regeln für den Umgang mit Säuren

Einhaltung der Bestimmungen des Gesundheits- und Arbeitsschutzes, Verdünnungsregel, Aufbewahrung und Kennzeichnung

Umweltschutz

Säuren im Haushalt

experimentelles Nachweisen von Säuren in Lebensmitteln mit Unitest und Rotkohlsaft

Essig, Obst, Joghurt, Sauerkraut

Verwendung

Essigsäure: Würz-, Konservierungs- und Reinigungsmittel

Citronensäure: Konservierungsmittel, Geschmacksstoff

Milchsäure: Sauerkrautherstellung, Joghurt, Quark

Fettsäuren: Margarine, Öl

Kohlensäure: Getränke

Demonstrationsexperiment: Entkalkung von Haushaltsgeräten

experimentelles Herstellen einer Paste aus Essig und Kochsalz zum Reinigen von metallischen Gegenständen

Säuren in der Technik – Wirkung und Verwendung

Schwefelsäure: Akkumulatorensäure

Phosphorsäure: Cola, Rostentferner

Chlorwasserstoffsäure: Beseitigung von Mörtelresten

Demonstrationsexperiment: Einwirken konzentrierter Schwefelsäure auf Watte, Holz, Eiweiß, Metalle

Einblick in die Ursachen und Folgen des sauren Regens gewinnen

Darstellung von schwefliger Säure; Entfärben von Blüten durch Schwefeldioxid

Kennen von Basen und deren Verwendung in Haushalt und Technik unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung

experimentelles Nachweisen von Basen in Haushaltschemikalien mit Unitest und Rotkohlsaft

Rohrreiniger, Waschpulver, Seife

Umgang mit Haushaltschemikalien unter ökologischen Gesichtspunkten

experimentelles Herstellen von Kalkwasser und Prüfen mit Unitest

Verwendung

Haushaltschemikalien: Löschkalk, Abbeizmittel, Rohrreiniger

Industrie: Laugenbrezeln, Zuckerherstellung

Medizin: Medikamente gegen Sodbrennen

Demonstrationsexperiment: Wirkung eines Rohrreinigers und eines Abbeizmittels

Beurteilen der praktischen Bedeutung der Neutralisation

Nutzung von Neutralisationsreaktionen

Reinigung von Abwässern, Bodenverbesserung, Rauchgasentschwefelung, Medikamente gegen Sodbrennen

experimentelles Durchführen einer Neutralisation

Reaktion von Natriumhydroxidlösung mit Chlorwasserstoffsäurelösung

experimentelles Nachweisen des Wassers mit Unitest und des Salzes durch Eindampfen

Säure + Base  Salz + Wasser

Differenzierung: Betrachten der Salzkristalle mittels Lupe oder Mikroskop

Sich zum Einsatz von Salzen positionieren

Pro- und Kontra-Debatten zu Einsatz und Wirkung

Kochsalz

Vorkommen

bekannte Salzlagerstätten in Deutschland, Meerwasser, Bestandteil der Körperflüssigkeiten

Gewinnung

Meerwasserverdunstung in Salzgärten, Salzabbau im Bergwerk durch Sprengung oder Auslaugen

experimentelles Ermitteln der Eigenschaften

fest, farblos, kristallin, wasserlöslich, elektrische Leitfähigkeit

Züchten eines Salzkristalls

Verwendung

Würzmittel, Konservierungsmittel, Streusalz, in der Medizin als physiologische Kochsalzlösung, Aerosole

weitere wichtige Salze, deren Vorkommen bzw. Verwendung

Kalkstein, Gips, Salpeter, Kupfersalze

Wirkung von Salzen auf Mensch und Umwelt

Auswirkungen der Überdüngung auf Grund- und Oberflächenwasser, Auswirkung von Streusalz auf die Umwelt

Wahlbereich 1: Alkohol

Beurteilen der Verwendung von Alkohol

experimentelles Vergären von Weintrauben oder anderen Früchten

Besuch einer Weinkellerei oder einer Brauerei

Alkohol für viele Zwecke

Kühlmittel, Reinigungsmittel, Konservierungsmittel, Lösungsmittel, Genussmittel

Alkoholmissbrauch

Besuch einer Suchtberatungsstelle

Wahlbereich 2: Papierherstellung

Einblick gewinnen in die Papierherstellung unter dem Aspekt einer nachhaltigen Entwicklung

Rohstoffe

Holz, Zellstoff, Altpapier, Pappe

experimentelles Herstellen von Papier

Vorbereitung eines Papierbreis aus zerkleinertem Zeitungspapier und Wasser, Schöpfen und Trocknen des Papiers

experimentelles Untersuchen der Eigenschaften des hergestellten Papiers

Saugfähigkeit, Reißfestigkeit

Weiterverarbeitung des Papiers: Glückwunschkarte, Briefpapier

Wahlbereich 3: Seifen und Waschmittel

Einblick gewinnen in die Vielfalt der Waschmittel

Vollwaschmittel, Feinwaschmittel, Wollwaschmittel, Geschirrspülmittel, Seife als Mittel zur Körperpflege

Erstellen einer Übersicht verschiedener Waschmittel

Besuch einer Drogerie

experimentelles Herstellen von Seife

Herstellung von Seife nach Rezeptur

Sich zum Umgang mit Waschmitteln positionieren

Möglichkeiten des umweltbewussten Reinigens von Textilien

Biowaschmittel

Einbeziehen von aktuellen Themen mit gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Relevanz

Auswerten statistischer Daten mithilfe digitaler Werkzeuge

Wahlbereich 4: Glas – ein ungewöhnlicher Stoff

Kennen von Glas

Besuch einer Glasbläserei, Bauglaserei, Tischlerei, Glaswerk

experimentelles Untersuchen einiger Eigenschaften

Härte, Zerbrechlichkeit, Verformbarkeit

experimentelles Bearbeiten

Schneiden von Glas, Biegen von Glasröhrchen

experimentelles Herstellen einer Glasperle

Sich zum Recycling von Glas positionieren

Besuch einer Recyclinganlage oder eines Glaswerkes

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