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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Ethik

2005/2010/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen treten am 1. August 2019 in Kraft.

Die Lehrpläne traten 2005 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleitenden Lehrplaneinführung 2010 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

Werden im Lehrplan die speziellen fachlichen Ziele und Lernbereiche für mehrere Klassenstufen gemeinsam ausgewiesen, entscheidet der Lehrer unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler sowie der schulischen und regionalen Besonderheiten in Abstimmung mit der Fach- und Klassenkonferenz über die Zuordnung der Lernziele und -inhalte zu den einzelnen Klassenstufen.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeiten der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischder Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf Klassenstufe und Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
AL Arbeitslehre
BIO Biologie
CH Chemie
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SPO Sport
WE Werken

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen als allgemeinbildende Förderschule vermittelt eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Sie befähigt die Schüler zur selbstständigen und selbstverantwortlichen Lebensführung und bereitet sie auf Arbeit und Beruf vor.

An der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden Schüler unterrichtet und betreut, die im schulischen Lernen so umfänglich und schwerwiegend beeinträchtigt sind, dass sie besondere Förderung und weitgehende Unterstützung bei der Bewältigung von Lernprozessen benötigen. Die Schule versucht, durch förderpädagogische Maßnahmen die Eingliederung oder Wiedereingliederung der Schüler in Grund- bzw. Oberschule zu ermöglichen.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage dieser Kinder und Jugendlichen und unterstützt deren ganzheitliche Entwicklung. In diesem Sinne arbeitet die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen bei Bedarf eng mit der örtlichen öffentlichen Jugendhilfe sowie medizinischen, psychologischen und therapeutischen Einrichtungen zusammen. Sie berät die Schüler unter Einbeziehung ihrer Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung, der Berufsorientierung und Berufsfindung.

Schüler haben die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen mit Erfolg abgeschlossen, wenn sie am Ende der Klassenstufe 9 in allen Fächern mindestens die Note „ausreichend“ erzielt haben oder die Note „mangelhaft“ entsprechend ausgleichen können.

Schüler der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen können bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen in besonderen Klassen den Hauptschulabschluss erwerben.

Bildungs- und Erziehungsziele

Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag und unter Berücksichtigung der sonderpädagogischen Erfordernisse der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden förderspezifische und überfachliche Ziele formuliert.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung zu mindern und durch Förderung individueller Stärken zu kompensieren. Dabei müssen soziokulturell und sozioökonomisch bedingte Benachteiligungen sowie psychosoziale Verletzungen berücksichtigt werden.

Besondere Relevanz erlangt bei Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen die Förderung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen sowie von Wahrnehmung und kognitiven Fähigkeiten. Diese Förderung zielt auf die Entwicklung von Voraussetzungen zum Erschließen der Lebenswelt der Schüler und zum Bewältigen schulischer Anforderungen und schafft im engen Zusammenhang mit der Entwicklung von Lernkompetenz die Basis für lebenslanges Lernen.

Bei der Entwicklung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen erlangt die Förderung von Motivation, Anstrengungsbereitschaft, Erfolgszuversicht, Aufmerksamkeit, Konzentration und Durchhaltevermögen eine besondere Bedeutung. [Förderung der Lern- und Leistungsvoraussetzungen]

Wahrnehmungsförderung bezieht sich bei Schülern mit Förderbedarf im Bereich des Lern- und Leistungsverhaltens hauptsächlich auf die Entwicklung von visuellen, auditiven, taktilen und kinästhetischen Wahrnehmungsfähigkeiten. Dabei können u. a. folgende Schwerpunkte relevant sein: Wahrnehmungsumfang und -geschwindigkeit, Figur-Grund-Wahrnehmung, Körper- und Raumschema, visuomotorische Koordination. [Wahrnehmungsförderung]

Der Förderung kognitiver Fähigkeiten kommt bei Schülern der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen aufgrund ihrer spezifischen Bedürfnislagen eine besondere Bedeutung zu. Sie bezieht sich auf die Entwicklung von Vorstellungen, Denkoperationen und Transferleistungen sowie der Gedächtnisleistungen. Eine zielgerichtete individuelle Förderung der Kognition ist insbesondere in folgenden Bereichen erforderlich: Analyse- und Synthesefähigkeit, induktives Denken, Problemlöseprozesse, Urteils- und Kritikfähigkeit. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Ziel der Sprachförderung ist die Entwicklung der mündlichen und schriftlichen Kommunikationsfähigkeit der Schüler. Dabei können in Abhängigkeit vom individuellen Förderbedarf des Schülers u. a. folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt stehen: Lautbildung, Wortschatz, Satzbildung, Sprachverständnis, Sprechbereitschaft. [Sprachförderung]

Die Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens verfolgt das Ziel, die Soziabilität der Schüler zu entwickeln und ihnen damit eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben der Gemeinschaft zu ermöglichen. Dabei nutzen sie gegebenenfalls besondere Hilfen und Unterstützungssysteme. Fördermaßnahmen können sich in Abhängigkeit von den persönlichen Bedürfnissen u. a. auf folgende Bereiche beziehen: Gefühls- und Affektabläufe, Eigensteuerung und Selbstkontrolle, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit, Ein- und Unterordnung, Einhaltung sozialer Regeln und Normen, Verweigerungen, Angstzustände. [Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens]

Die Förderung der Grob- und Feinmotorik zielt auf die Entwicklung von Fähigkeiten zur Bewegungsplanung, -steuerung und -ausführung der Schüler. Dabei können Maßnahmen u. a. in folgenden Bereichen erforderlich sein: Koordination und Rhythmus, Reaktionsfähigkeit, Steuerung des Krafteinsatzes, Körperhaltung, Körperbewusstsein und Lateralität. [Förderung motorischer Fähigkeiten]

Überfachliche Ziele

Die überfachlichen Ziele beschreiben Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

Schüler mit Lernbeeinträchtigungen eignen sich anschlussfähiges und anwendungsorientiertes Grundwissen an, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben in Familie und Freizeit, Gesellschaft und Staat, in Berufs- und Arbeitswelt sowie in Natur und Umwelt zu bewältigen. Dabei geht der Wissenserwerb von der Lebenswirklichkeit der Schüler aus. [Wissenserwerb]

Die Schüler erwerben die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erweitern ihre Sprachfähigkeiten und lernen verbale und nonverbale Mittel zu verstehen sowie zunehmend situationsangemessen und partnerbezogen zu gebrauchen. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die es ihnen ermöglicht, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten Wissen selbstständig anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken zunehmend zielorientiert an und lernen, überschaubare Arbeitsabläufe zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler lernen, ihre individuellen Stärken und Schwächen sowie ihre Wünsche und Vorstellungen einzuschätzen. Sie entwickeln ein realistisches Selbstkonzept, setzen sich selbst Ziele und verfolgen diese. [realistisches Selbstkonzept]

Die Schüler erkennen ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit und Sicherheit und nehmen diese Verantwortung innerhalb und außerhalb der Schule wahr. [Gesundheitsbewusstsein]

In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden aus. Sie entwickeln ihre individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit sowie Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Im Rahmen der informatischen Bildung lernen die Schüler verschiedene Informations- und Kommunikationssysteme, insbesondere Computer und mobile digitale Endgeräte, sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zur Lösung von Aufgaben zu nutzen. Sie gewinnen Einblicke in deren Funktionsweisen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. Sie kennen die Vielfalt von traditionellen und digitalen Medienangeboten insbesondere zum selbstständigen Lernen. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien und das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben. [Medienbildung]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler erleben im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik und Selbstkritik zu üben und damit umzugehen sowie Konflikte gewaltfrei zu lösen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in die Einstellungen anderer Menschen einfühlen zu können und sich situationsgerecht zu verhalten. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Die Umsetzung des Lehrplanes erfolgt unter Berücksichtigung des individuellen Förderbedarfs. Das erfordert differenzierte und flexible Unterrichts-angebote, die sich dem jeweiligen aktuellen Entwicklungs- und Leistungsstand anpassen. Folgende Kriterien können dabei zu Grunde gelegt werden: Stoffumfang und/oder Zeitaufwand, Grad der Komplexität, Anzahl der notwendigen Wiederholungen, Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge, Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien und didaktischen Hilfsmittel, Vorerfahrungen und Interessen sowie Kooperationsfähigkeit.

Ganztagsangebote bieten vielfältige Möglichkeiten auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und diese zu fördern. Sie können zur Umsetzung von präventiven Maßnahmen genutzt werden sowie zum Abbau von Entwicklungsrückständen und zur Verringerung von Teilleistungsschwächen beitragen. Besonders die Gestaltung von unterrichtsergänzenden leistungsdifferenzierten Bildungsangeboten unter Berücksichtigung eines rhythmisierten Schultages unterstützt die Entwicklung des Einzelnen. Eigenverantwortlich legt die Schule mit dem Förder-schwerpunkt Lernen auf der Grundlage des pädagogischen Konzeptes Förder- und Ganztagsangebote zur individuellen sonderpädagogischen Förderung fest.

Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen nimmt für den Schüler bedeutsame Probleme und Aufgabenstellungen der Lebenswelt als Lernanlass. Dabei können unter Berücksichtigung des Leistungsvermögens und in Abhängigkeit von den Lernzielen sowohl Frontalunterricht und direkte Instruktion, als auch handelndes entdeckendes und selbstgesteuertes Lernen zum Einsatz kommen.

Schüler mit Förderbedarf im Lern- und Leistungsverhalten benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Dabei kommt einer ruhigen, freudvollen Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im Unterricht eine besondere Bedeutung zu. Die Rhythmisierung des Unterrichts orientiert sich dabei in der Regel am 45-Minuten-Takt. Es sollen zunehmend auch Möglichkeiten geschaffen werden, um zusammenhängende Lerneinheiten zu planen und individuelle Lernzeiten der Schüler zu berücksichtigen.

Offene Unterrichtsformen, projektorientierter Unterricht, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit bieten vielfältige Chancen, die individuellen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Neigungen und Interessen der Schüler zu berücksichtigen und sozialkooperative Formen des Wissenserwerbs sowie individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Individuelles und selbstständiges Lernen kann durch die Nutzung vielfältiger Medien und digitaler Unterstützungsmöglichkeiten gefördert werden.

Eine besondere Bedeutung erlangt in allen Klassenstufen der fachübergreifende Unterricht. Lebensnahe Unterrichtsinhalte werden zeitlich abgestimmt in verschiedenen Fächern betrachtet, so dass sich die Schüler themengebundene Zusammenhänge erschließen können. Der Unterricht orientiert sich hierbei an folgenden thematischen Schwerpunkten:

Primarstufe Sekundarstufe
Jetzt ist etwas Besonderes Haushalt, Wohnen, Freizeit
Einer braucht den anderen Leben in einer Gemeinschaft
Die Welt um mich herum Wirtschaft und Technik
Natur entdecken und erleben Natur und Umwelt
Wünsche, Träume, Fantasie Berufs- und Arbeitswelt
Mach mit, bleibt fit Orientierung in Raum und Zeit

Eine lernfördernde Gestaltung des Unterrichtsprozesses schafft Voraussetzungen für eine schrittweise Verinnerlichung der Lerninhalte durch die Schüler: vom Konkret-Praktischen über Bildhaftes zum Sprachlichen oder Abstrakten. Der Lehrer unterstützt diesen Prozess durch die Einbeziehung vielfältiger Möglichkeiten für sinnliche Erfahrungen und ein Angebot von Anschauungsmaterialien auf verschiedenen Abstraktionsniveaus, das die Schüler in Abhängigkeit von ihrem individuellen Entwicklungsstand nutzen können.

Im Bildungs- und Erziehungsprozess werden erlernte Problemlöseverfahren in variierenden Aufgabenstellungen gesichert und zu verwandten bzw. gegensätzlichen Operationen in Beziehung gesetzt. Dadurch wird das Verständnis für diese Verfahren gefördert und die nachhaltige und anwendungsbezogene Aneignung des Wissens ermöglicht.

Der Unterricht ist auf die ganzheitliche Entwicklung der lernbeeinträchtigten Schüler ausgerichtet und berücksichtigt deshalb auch motopädische Grundsätze. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht und die rhythmisch-musikalische Erziehung erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder sozialen und selbstverantworteten Handelns und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler.

Diagnostische, erzieherische und didaktische Aufgabenstellungen im Förderschwerpunkt Lernen erfordern ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen aller Lehrkräfte.

Ein förderliches Lernklima wird besonders dann geschaffen, wenn die Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu Lebens-, Lern- und Handlungsräumen ausgestaltet werden. Über den Unterricht hinaus tragen dazu auch interessante und abwechslungsreiche Ganztagsangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen bei. Berufsbezogene Interessen und Fähigkeiten der Schüler können durch eine Kooperation mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule gefördert werden.

Dabei erlangen Schülerpraktika, regelmäßige Praxistage im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts u. Ä. eine zunehmende Bedeutung.

Kontakte zu Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, aber auch zu Grund- und Oberschulen, anderen Förderschulen und den berufsbildenden Schulen sowie die Zusammenarbeit mit Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Insbesondere fördern Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisieung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht. Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Ethik

Ziele und Aufgaben des Faches Ethik

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Fach Ethik eröffnet einen Zugang zu elementaren philosophischen, religiösen und ethischen Fragen und orientiert den Schüler auf die Entwicklung eigener Überzeugungen. Es ist ein Fach zur Werteorientierung und vermittelt ethisches Fakten- und Orientierungswissen. In Auseinandersetzung mit Werten und Normen gibt es dem Schüler eine Hilfe bei der Suche nach dem Sinn seines Lebens. Darin eingeschlossen sind Fragen zur Lebensgestaltung sowie zum sozialen und verantwortungsbewussten Umgang mit der Freiheit.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Ethik das Interesse der Schüler an Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und dürfen sich nicht zu Lasten künftiger Generationen oder Menschen in anderen Regionen auswirken.

Darüber hinaus gibt das Fach Ethik einen Einblick in das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen.

Das Fach Ethik fördert die Persönlichkeit des Schülers in kognitiver, emotionaler und motivischer Hinsicht. Es zeigt ihm Mittel und Wege sein Leben angemessen zu gestalten.

Im Fach Ethik erwirbt der Schüler Grundregeln der Dialoggemeinschaft, die er für den offenen Diskurs in einer pluralistischen Gesellschaft benötigt. Dadurch dient das Fach der umfassenden Entwicklung der Denk-, Sprach- und Handlungsfähigkeiten.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Entwickeln von Fähigkeiten zur verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens in Gesellschaft und Natur
  • Entwickeln interkultureller Kompetenzen und Erwerb religionskundlichen Wissens
  • Entwickeln einer Dialoggemeinschaft
Strukturierung

Der Lehrplan orientiert sich an thematischen Schwerpunkten, die von allen Fächern der Primar- bzw. Sekundarstufe aufgegriffen und fachspezifisch ausgestaltet werden.

Primarstufe

Im Lernbereich “Jeder ist etwas Besonderes“ wird die Individualität jeder Schülerpersönlichkeit hervorgehoben. Dies betrifft sowohl sein Aussehen, sein Verhalten, seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten als auch seine Charaktereigenschaften.

Der Lernbereich “Einer braucht den anderen“ thematisiert das Leben in der Gemeinschaft, den Menschen als soziales Wesen und Fragen zum geregelten Leben in der Familie, der Klasse und der Gruppe. Er klärt die Notwendigkeit von Normen und Regeln.

Im Lernbereich “Die Welt um mich herum“ werden religionskundliche Inhalte vermittelt sowie Probleme und Chancen des Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen thematisiert.

Im Lernbereich “Natur entdecken und erleben“ werden die Natur als Lebensraum und Existenzgrundlage für den Menschen thematisiert und Grundregeln im Umgang mit ihr erarbeitet.

Sekundarstufe

Im Lernbereich „Leben in einer Gemeinschaft“ werden Werte und Normen für die Gestaltung der Lebenswirklichkeit sowie die Bedingungen des Entscheidens und Handelns in Konfliktsituationen thematisiert.

Der Lernbereich „Natur erleben und Umwelt gestalten“ beschäftigt sich mit der Bedeutung, die der Natur als Lebensgrundlage für den Menschen zukommt.

Im Lernbereich „In Kultur und Religion orientieren“ werden Kenntnisse über verschiedene Kulturen und Religionen vermittelt. Die Schüler werden befähigt, eigene Überzeugungen und Toleranz gegenüber anderen zu entwickeln.

Der Lernbereich „Wirtschaft und Technik im Alltag erleben“ vermittelt grundlegende Zusammenhänge zwischen ökonomischen, sozialen, technischen und ethischen Überlegungen.

Die Entwicklung der Dialoggemeinschaft wird keinem speziellen Lernbereich zugeordnet, sondern ist immanenter Bestandteil aller Lernbereiche.

Die Klassenstufenziele und Lernbereiche werden im Lehrplan für die Klassenstufen 1/2, 3/4, 5/6 und die Klassenstufen 8/9 jeweils gemeinsam ausgewiesen.

Der Lehrplan ist entsprechend der Stundentafel konzipiert. Kann der Unterricht nur reduziert stattfinden, trifft der Lehrer unter Berücksichtigung der fachlichen Ziele eigenverantwortlich eine Auswahl aus jedem Lernbereich.

didaktische Grundsätze

Im Mittelpunkt des Ethikunterrichts steht der Schüler mit seinen vielfältigen Erfahrungen. In der Auseinandersetzung mit sich selbst, mit anderen Personen und Sachverhalten werden ihm Wertvorstellungen bewusst. Er stärkt dadurch sein Selbstwertgefühl.

Der Entwicklung differenzierter sinnlicher, emotionaler und sozialer Wahrnehmungsfähigkeiten sowie Vorstellungen kommt im Ethikunterricht eine besondere Bedeutung zu.

Auf Grund der Anforderung des Fachs, die Themenfelder multiperspektivisch und kontrovers zu erschließen, müssen auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden eingesetzt werden. Dafür eignen sich Rollenspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten oder ein konsensorientierter Diskurs.

Bei der Gestaltung des Unterrichts ist vom Entwicklungsstand und Leistungsvermögen der Schüler auszugehen und ihr individueller Förderbedarf zu berücksichtigen. Möglichkeiten zur Differenzierung bieten sich im Ethikunterricht u. a. durch

  • eine unterschiedliche Komplexität von Aufgabenstellungen bis hin zum Anbieten von konkreten, kleinschrittigen Teilaufgaben,
  • einen unterschiedlichen Grad der Selbstständigkeit bei der Bearbeitung der Aufgaben bis hin zum gemeinsamen Lösen der Teilaufgaben mit dem Lehrer,
  • Veranschaulichung der Lerninhalte auf gegenständlicher, bildhafter und verbaler Ebene,
  • nonverbale und verbale Hilfen bei sprachlichen Aufgabenstellungen,
  • eine sachangemessene Auswahl und reflektierte Nutzung traditioneller und digitaler Medien sowie einen adäquaten Einsatz moderner Informationstechnologien als prozessbegleitende Dokumentationsmedien sowie als Medien der Informationsbeschaffung und der Präsentation.

Die im Fach Ethik zu entwickelnde Dialoggemeinschaft bildet den Rahmen dafür, dass differenziertes Wahrnehmen, Denken und Sprechen und reflexive Handlungsorientierung ausgebildet werden.

Grundlage der Dialoggemeinschaft ist eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre. Es werden nicht Menschen, sondern immer nur Meinungen, Auffassungen und Handlungen reflektiert und beurteilt.

Lernstrategien zur Entwicklung einer Dialoggemeinschaft sind das Erstellen und Einhalten von Gesprächsregeln und Ritualen, das Erläutern von Begriffen in unterschiedlichen Bedeutungsfeldern, verschiedene Formen des szenischen Darstellens, das Argumentieren, das Gestalten reflexiver Gespräche, das Durchführen von Gedankenexperimenten und das Lernen in unterschiedlichen kooperativen Arbeitsformen.

Reflexive Gespräche knüpfen an die Erfahrungswelt der Schüler an. Die Schüler werden im Unterricht angeregt, über eigene Wünsche, Normen und Werte nachzudenken. Diese werden reflexiv bewertet und in größere Sinnzusammenhänge eingeordnet. Erfahrungen erhalten so eine Bedeutung.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind auch im Unterricht des Faches Ethik die Fragen nach Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler fundamental. Bei Inhalten mit politischem Gehalt sind überdies auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontradebatten. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufen 1/2

Lernbereich 1 Jeder ist etwas Besonderes 20 Ustd.
Lernbereich 2 Einer braucht den anderen 20 Ustd.
Lernbereich 3 Die Welt um mich herum 20 Ustd.
Lernbereich 4 Natur entdecken und erleben 15 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Gefühle wahrnehmen
Wahlbereich 2 Regionale Feste
Wahlbereich 3 Spielen in meiner Freizeit
Wahlbereich 4 Wir wünschen uns eine saubere Schule

Klassenstufen 3/4

Lernbereich 1 Jeder ist etwas Besonderes 20 Ustd.
Lernbereich 2 Einer braucht den anderen 30 Ustd.
Lernbereich 3 Die Welt um mich herum 30 Ustd.
Lernbereich 4 Natur entdecken und erleben 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Stimmungen erleben
Wahlbereich 2 Sitten und Bräuche eines Naturvolkes
Wahlbereich 3 Geschichten erfinden
Wahlbereich 4 Naturwerkstatt

Klassenstufen 5/6

Lernbereich 1 Leben in einer Gemeinschaft 30 Ustd.
Lernbereich 2 Natur erleben und Umwelt gestalten 20 Ustd.
Lernbereich 3 In Kultur und Religion orientieren 30 Ustd.
Lernbereich 4 Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Gewalt in den Medien
Wahlbereich 2 Sorben in Sachsen
Wahlbereich 3 Mein Freizeitadressbuch
Wahlbereich 4 Wie ich lernen kann

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Leben in einer Gemeinschaft 14 Ustd.
Lernbereich 2 Natur erleben und Umwelt gestalten 14 Ustd.
Lernbereich 3 In Kultur und Religion orientieren 12 Ustd.
Lernbereich 4 Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Konfliktbewältigung im Schulalltag
Wahlbereich 2 Albert Schweitzer
Wahlbereich 3 Freundschaften verändern sich
Wahlbereich 4 Körpersprache

Klassenstufen 8/9

Lernbereich 1 Leben in einer Gemeinschaft 35 Ustd.
Lernbereich 2 Natur erleben und Umwelt gestalten 25 Ustd.
Lernbereich 3 In Kultur und Religion orientieren 20 Ustd.
Lernbereich 4 Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Wenn das Gewissen schlägt
Wahlbereich 2 Östliche Religiosität
Wahlbereich 3 Helfen
Wahlbereich 4 Körpersprache

Klassenstufen 1/2

Ziele

Entwickeln von Fähigkeiten zur verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens in Gesellschaft und Natur

Die Schüler

  • nehmen ihre Empfindungen, Denk- und Verhaltensweisen wahr, setzen sich mit diesen auseinander und entwickeln ein positives Selbstbild,
  • erfahren die Auswirkungen eigener Emotionen auf das Gruppenleben,
  • lernen verschiedene Gemeinschaften kennen,
  • erleben die Schönheiten und Veränderungen der Natur.

Entwickeln interkultureller Kompetenzen und Erwerb religionskundlichen Wissens

Die Schüler

  • erleben persönliche, traditionelle und religiös geprägte Feste, Feiern und Bräuche im Jahreslauf,
  • erfahren, dass kulturelle Traditionen für die Menschen wichtig sind.

Entwickeln einer Dialoggemeinschaft

Die Schüler

  • erfahren, dass Zuhören, Aussprechen lassen und Fragen stellen wichtige Gesprächsregeln sind,
  • lernen, Informationen einzuholen und einfache Antworten auf Fragen zu finden.

Lernbereich 1: Jeder ist etwas Besonderes 20 Ustd.

Kennen der eigenen Einmaligkeit und der Lebenswelt

sich als eigene Persönlichkeit wahrnehmen

Namen, Alter, Wohnort

Größe, Körperbau, Geschlecht

Schule, Klasse, Klassenzimmer, Schulweg

Sich positionieren zu individuellen Emotionen und Fähigkeiten

Hervorheben positiver Aspekte

Wie sehe ich mich?

Was kann ich? Was will ich lernen? Wer mag mich? Warum bin ich wichtig?

Wettspiele, Tanz- und Singspiele

Wie sehen mich andere?

Familienmitglieder, Mitschüler

Wann werde ich gelobt oder getadelt?

Anwenden einfacher Kenntnisse über die Leistungen der fünf Sinne auf das persönliche Leben und den Umgang miteinander

Stille Post, Tast- und Wahrnehmungsspiele

Lernbereich 2: Einer braucht den anderen 20 Ustd.

Kennen von verschiedenen Formen des gemeinschaftlichen Lebens

Umgangsformen

Wer gehört zu meiner Familie?

Familienname, Familienmitglieder

Familienrituale, Aufgaben in der Familie

Wo ist mein Zuhause?

Wohnort, Orte der Geborgenheit

sich aufeinander verlassen können

Wer gehört zu meiner Klasse?

Namen der Mitschüler

Wertschätzung der Gemeinschaft

Übertragen ausgewählter Erfahrungen und Verhaltensregeln auf das Zusammenleben in der Klasse

Rituale und Regeln entwickeln

Gesprächs- und Klassenregeln festlegen

Piktogramme

Dialoggemeinschaft

spielen, streiten und sich vertragen

Rollenspiele, szenisches Gestalten

sich einordnen, unterordnen, behaupten und sich gegenseitig helfen

Kreisgespräche, Rollenspiele, Stegreifspiele

Lernbereich 3: Die Welt um mich herum 20 Ustd.

Einblick gewinnen in den persönlichen Jahresfestkreis

Schuleintritt

Geburtstag

Geburtstagsrituale: Geburtstagslied, Glückwunsch formulieren, Geschenk übergeben

Bedeutung und Anlässe des Schenkens

Erzählen und Beschreiben, Rollenspiel, szenisches Gestalten

Symbol: Kerze als Lebenslicht

Einblick gewinnen in den gemeinschaftlichen Jahresfestkreis

Einbeziehen von Schülern aus anderen Kulturkreisen und deren Feste

Advent

Wahrnehmen als Zeit der Stille und der Vorfreude

Symbole: Kerze, Adventskranz

Nikolaus

Hören der Nikolausgeschichte

Belohnen, Bestrafen, Beschenken

Symbol: Nikolausstiefel

Weihnachten

Weihnachten als Fest der Freude und der Liebe, Weihnachtsrituale, Wunschzettel

Benennen und Hinterfragen eigener Wünsche

Symbole: Weihnachtsbaum, Krippe, Weihnachtsmann, Christkind

Silvester/Neujahr

Abschied und Neubeginn

Glückssymbole, Glücksbringer

Wünsche und Glückwünsche formulieren

Ostern

Wahrnehmen und Beschreiben des Frühlingserwachens, religiöse Rituale

Symbole Osterei, Osterhase

Lernbereich 4: Natur entdecken und erleben 15 Ustd.

Einblick gewinnen in ausgewählte Abläufe der Natur

Tag und Nacht

hell und dunkel; Sonne, Mond, Sterne

Märchen und Erzählungen, Lieder

Jahreszeiten

Veränderungen in der Natur

Einblick gewinnen in die Schönheiten der Natur

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen

Gestalten mit Naturprodukten

Wie kann ich die Natur schützen?

Tier-, Arten-, Umwelt- und Klimaschutz

Informationen aus traditionellen und digitalen Medien einbeziehen

Wahlbereich 1: Gefühle wahrnehmen

Einblick gewinnen in Gefühle

eigene und fremde Gefühle

Gefühle wahrnehmen

Vielfalt der Gefühle: Angst, Wut, Freude, Hass, Glück

über Gefühle sprechen

Gefühle darstellen

Gefühle mit Musik und Farben ausdrücken

Rollenspiel, szenisches Gestalten, Partnerspiele: „Spiegelbild“

Wahlbereich 2: Regionale Feste

Einblick gewinnen in ein regionales Fest

Stadt- oder Dorffest, Osterfeuer, Umzüge

Traditionen mit- und nacherleben

eigene Beiträge zur Gestaltung des Festes: Lieder, Kunstwerke

Wahlbereich 3: Spielen in meiner Freizeit

Kennen von Lieblingsspielen

traditionelle und digitale Spiele

Vorstellen von Spielen, Verhaltensregeln bei digitaler Interaktion und Kooperation, Spielinteresse wecken, einfache Spielregeln verstehen und einhalten

Wahlbereich 4: Wir wünschen uns eine saubere Schule

Kennen der Bedeutung von Ordnung und Sauberkeit in der Schule

Ranzen, Klassenzimmer, Schulgebäude, Schulhof

Ordnungsdienste, sorgfältiges Erfüllen von kleinen Aufträgen

Trennen von verschiedenen Abfallprodukten

gegenseitige Hilfe und Kontrolle

Klassenstufen 3/4

Ziele

Entwickeln von Fähigkeiten zur verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens in Gesellschaft und Natur

Die Schüler

  • lernen ihr Verhalten zu reflektieren,
  • entwickeln Vorstellungen von Gut und Böse,
  • erkennen die Notwendigkeit von Regeln im Zusammenleben an,
  • gestalten ihre Umwelt und entwickeln Verantwortungsbewusstsein, schonend und nachhaltig mit dieser umzugehen.

Entwickeln interkultureller Kompetenzen und Erwerb religionskundlichen Wissens

Die Schüler

  • lernen religiöse und kulturelle Traditionen und Bräuche kennen,
  • entwickeln Interesse und Toleranz gegenüber den Lebensauffassungen anderer Menschen.

Entwickeln einer Dialoggemeinschaft

Die Schüler

  • erproben Gesprächsregeln in verschiedenen Situationen und hinterfragen Sachverhalte,
  • lernen Informationen zu ordnen und Antworten in Ansätzen zu begründen,
  • entwickeln die Fähigkeit, fremde Gefühle wahrzunehmen und eigene Gefühle zu zeigen.

Lernbereich 1: Jeder ist etwas Besonderes 20 Ustd.

Sich positionieren zum eigenen Verhalten

typische Merkmale meines Verhaltens, Konflikte und Gefühle benennen

Wie kann ich mich entschuldigen, mich bedanken?

Rollenspiele

Kennen der eigenen Wünsche und Träume

eigene Identität beschreiben

Zukunftsträume, Vorstellungen von meinem Lebensweg

Stilleerfahrung, Gedankenexperimente, Fantasiereisen, Karikaturen, Bildgeschichten

eigene Geschlechtsidentität

Toleranz gegenüber sexueller Vielfalt, Kulturen und Lebensverhältnisse vergleichen

kritisches Betrachten von stereotypen Geschlechterrollen

Lernplakat, Lapbook

Differenzierung: Wandel der Lebensverhältnisse von Kindern unter Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten

Kennen verschiedener Vorstellungen von Gut und Böse

Märchen, Geschichten, Alltagserfahrungen

Situationen einschätzen: Was ist gut? Was ist böse?

Gutes tun, Böses verhindern

Bedeutung verschiedener Emotionen und Ausdrucksformen: lachen, staunen, sich freuen, weinen, traurig oder ängstlich sein, schreien, zittern

Bildfolgen, szenisches Gestalten

Lernbereich 2: Einer braucht den anderen 30 Ustd.

Kennen der Bedeutung von Regeln in einer Gemeinschaft

ethische Prinzipien bei der Kommunikation

Verlässlichkeit, Vertrauen, Wahrhaftigkeit, Freundschaft

Erfahrungen im Umgang mit Regeln in der Familie, Klasse und beim Spiel

Begriff: Regel, Absprache, Hilfe

Warum sind Regeln notwendig?
Wie gewinne ich Vertrauen?
Wie reagiere ich auf Enttäuschungen?

szenisches Darstellen, Rollenspiel, Rollentausch

Beherrschen ausgewählter Regeln des Zusammenlebens

Umgang mit persönlichem und gemeinschaftlichem Eigentum

Achtung des Eigentums anderer

Rolle des Schülerrats/Streitschlichters

Verantwortung übernehmen

Lernbereich 3: Die Welt um mich herum 30 Ustd.

Einblick gewinnen in christliche Spuren in unserem Alltag

Kirche

Gegenstände aus dem Innenraum einer Kirche: Kreuz, Altar, Orgel, Kanzel, Bänke, Bibel, Bilder, Kinderbibel

Verhaltensregeln in einer Kirche

Unterrichtsgang

Kirchenglocken

Bedeutung einer Glocke

Was ist Beten?

Symbole und Rituale des Betens

Was ist Glaube?

Glaube an das Gute im Menschen, Glaube an Gott

Einblick gewinnen in Feste und Feiern der Christen

Jahresfestkreis

Arbeit mit dem Kalender

Einbeziehen von Schülern anderer Kulturkreise

Erntedankfest

Traditionen in den Kirchgemeinden

Sankt Martin

Legende von Bischof Martin erzählen

Erkennen von Hilfsbedürftigkeit, Notwendigkeit des Teilens

Advent

Vorbereitung auf Weihnachten, regionales Adventsbrauchtum, Wünsche formulieren

Weihnachten

Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas Evangelium

Weihnachtsgeschichten und -bräuche aus anderen Ländern

Ostern

Fest des Lebens, Auferstehung Jesu

regionale Osterbräuche: Osterreiten bei den Sorben

Osterbräuche erleben, Erzählungen zu Osterbräuchen verschiedener Länder

Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest

Lernbereich 4: Natur entdecken und erleben 20 Ustd.

Einblick gewinnen in die Notwendigkeit und Möglichkeit, die Natur zu gestalten und zu bewahren

Wohnumfeld, Schulumfeld, Parks, Gärten, Wald, Grünanlagen

Beobachtungen in der Natur:

  • kleine Tiere – große Meister: Ameisenhaufen, Spinnennetz
  • Pflanzen: Lebenskreislauf der Pflanzen, Pflanzenpflege, Pflanzenzüchtung

Verletzlichkeit der Natur

Basteln mit Naturmaterial

Übertragen von Möglichkeiten zur Gestaltung und zum Schutz der Natur auf den Schulalltag

Wie gehe ich mit der Natur um?

Was ist Müll?
Müll auf dem Pausenhof

Müllvermeidung, Mülltrennung

Schutz natürlicher Ressourcen

Nutzung traditioneller und digitaler Medien für Recherchen

Einblick gewinnen in die Vielfältigkeit der Zeit und in die Notwendigkeit sie zu gestalten

empfundene Zeit und gemessene Zeit

Wecker, Schulklingel, Pausen, Wochentage, Wochenende, Ferien

Alles braucht seine Zeit!

Tagesablauf planen und gestalten

Unterricht, Hausaufgaben, Freizeitbeschäftigungen, Körperpflege und Mahlzeiten

Pflichten und freie Zeit ins Verhältnis setzen

Stundenplan, Hausaufgabenheft

Wahlbereich 1: Stimmungen erleben

Einblick gewinnen in verschiedene Stimmungen

Morgenstimmung, Abendstimmung

Niedergeschlagenheit, Euphorie, Unpässlichkeit

Mitgefühl zeigen, Mut zusprechen, trösten, Zurückgezogenheit des anderen akzeptieren

Sprichwörter, Bilder, Bildfolgen, Rollenspiele

Wahlbereich 2: Sitten und Bräuche eines Naturvolkes

Einblick gewinnen in Sitten und Bräuche eines Naturvolkes

Ureinwohner Australiens, Afrikas, Indianer

Naturreligionen

fremde Kulturen

Nutzung traditioneller und digitaler Medien für Recherchen

Rituale, Tänze und Brauchtum nachgestalten

Wahlbereich 3: Geschichten erfinden

Übertragen der eigenen Wünsche und Träume auf eine Geschichte

Gedankenexperimente: Ende einer Geschichte finden, Geschichte selbst ausdenken

Differenzierung: Bilder zur Auswahl, Stützwörter anbieten, Anfang und Ende vorgeben

Wahlbereich 4: Naturwerkstatt

Übertragen der Kenntnisse über ein Element der Natur auf spielerische Aktionen

Sonne und Feuer

  • Licht und Wärme
  • Sonnenwerkstatt

Luft und Wind

  • Bewegung, Fühlbarkeit
  • Drachensteigen, Luftpumpe

Erde und Wasser

  • Sand, Lehm, Ton, Gestein fühlen, kalt und warm
  • barfuß gehen, Wasserspiele

Klassenstufen 5/6

Ziele

Entwickeln von Fähigkeiten zur verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens in Gesellschaft und Natur

Die Schüler

  • lernen, dass Entscheidungen und Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen können und ethisch beurteilt werden,
  • entwickeln Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein für Menschen, die Zuwendung brauchen,
  • erfahren, dass Glück und Leid zum Leben eines jeden Menschen gehören und lernen damit umzugehen,
  • lernen die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Umwelt kennen.

Entwickeln interkultureller Kompetenzen und Erwerb religionskundlichen Wissens

Die Schüler

  • entwickeln zunehmend Bereitschaft, sich für Fremdes und Unbekanntes zu interessieren,
  • lernen die Religion des Judentums und dessen ethische Grundpositionen kennen.

Entwickeln einer Dialoggemeinschaft

Die Schüler

  • halten vereinbarte Gesprächsregeln ein,
  • lernen die Selbstbefragung als Möglichkeit der Informationsbeschaffung kennen,
  • teilen Beobachtungen und Vorgänge anderen mit und begründen ihre Antworten,
  • stellen Bezüge zu ihrer Lebenswelt her und äußern sich zu eigenen Befindlichkeiten.

Lernbereich 1: Leben in einer Gemeinschaft 30 Ustd.

Einblick gewinnen in die Bedeutung der Begriffe Ethik und Moral

Ethik: die Lehre vom guten und richtigen Handeln

Moral: persönlich angeeignete Ethik

Kennen von Auswirkungen des eigenen Handelns unter Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung

Wie handle ich und was handle ich mir damit ein?

Vorstellung zur eigenen Lebensplanung

Umgang mit Taschengeld, Genussmitteln, Drogen

Analysieren und Reflektieren des eigenen Medienkonsums

Einhalten von Regeln im Straßenverkehr

Was ist Gewalt?

physische und psychische Gewalt

Übertragen der Kenntnis der Goldenen Regel auf das Zusammenleben der Menschen

Mt 7,12; Lk 6,31

eigene Alltagsregeln gestalten, Toleranz üben

Gewalt in Alltag und Schule – „Was tun?“

Umgang mit Schwächeren

Gedankenexperiment: Ein Tag ohne Regeln

Sich positionieren zu verschiedenen Erfahrungen und Vorstellungen von Glück und Leid

Was macht mich glücklich, was unglücklich?

Erfahrungen, Vorstellungen, Träume, Gefühle

Symbole, Glücksbringer, Sprichwörter, Märchen

Kindermusical: Tabaluga

Lernbereich 2: Natur erleben und Umwelt gestalten 20 Ustd.

Einblick gewinnen in verschiedene Vorstellungen von der Entstehung der Welt

Vergleichen von verschiedenen Geschichten von der Erschaffung der Welt

Schöpfungsgeschichte der Bibel, Gen 1 und 2 babylonisches Weltbild, Mythen

Jean Effel: „Die Erschaffung der Welt“

Kennen der Verantwortung des Menschen für die Natur unter Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung

Mensch als Teil und als Gestalter der Natur

Vergleiche zwischen belebter und unbelebter Natur

Schutz natürlicher Ressourcen

Rolle und Einfluss der Medien in Bezug auf verantwortliches Verhalten

ökologischer Fußabdruck

Unterschiede zwischen Mensch und Tier

Schulgarten und Schulhof

Lernbereich 3: In Kultur und Religion orientieren 30 Ustd.

Einblick gewinnen in Religionen der Welt

Die fünf Weltreligionen

Einblick gewinnen in die Religion des Judentums

Abraham

Land und Geschichte

Auszug aus Ägypten

Moses und die 10 Gebote

Welche Gebote gelten für alle Menschen?

Thora

Sprache und Schrift

Tempel und Synagoge

Gebetshaus und Symbole

Informationsrecherche mit traditionellen und digitalen Medien

Besuch einer Synagoge

Medienkoffer Judentum

Festtagskreis

virtueller Rundgang

Sabbat

jüdische Feste

Begegnung mit der jüdischen Kultur

Kennen des Jahreslaufes und seiner Höhepunkte

persönliche und schulische Höhepunkte, Arbeit mit dem Kalender

Gestalten eines Festes im Schulalltag

Geburtstage, Klassenveranstaltung, Abschlussfeier, Schulfest

Lernbereich 4: Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 20 Ustd.

Einblick gewinnen in die Bedeutung des technischen Fortschritts unter Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung

Berufe gestern und heute

positive Seiten: Arbeitserleichterung, Arbeitseinsparung, Entstehung neuer Arbeitsplätze, Nutzung von Energieressourcen, Informations- und Kommunikationswege

negative Seiten: militärische Nutzung von Erfindungen, Einschränkung und Zerstörung von natürlichen Lebensräumen, Wegfall von Arbeitsplätzen

Pro- und Kontra-Diskussion

Berufe gestern und heute

Differenzierung: Künstliche Intelligenz

Fremdbefragung, Informationen einholen

Übertragen der Kenntnisse über den technischen Fortschritt auf den persönlichen Alltag

Analysieren und Reflektieren der Folgen der Digitalisierung im persönlichen Alltag

Hilfe, Möglichkeit, Luxus

Collagen, Bildgestaltung

Technik präsentieren

Gedankenexperiment: Ein Tag ohne Technik

Wahlbereich 1: Gewalt in den Medien

Einblick gewinnen in ausgewählte Medienprodukte

musikalische Subkulturen

Einfluss auf das Leben Jugendlicher

allgemeine Funktionen von Medien: Kommunikation, Information, Unterhaltung, Werbung

Analyse von Medienerzeugnissen

Nachrichten, Videos, Comics, Zeitungen, digitale Spiele

Altersbegrenzung

Nutzen von Mediatheken

Expertengespräch

Präsentation von Gewalt

körperliche und seelische Gewalt

Perspektive des Opfers

Gewaltspirale

Notwehr

Erarbeiten von Plakaten, bildnerisches und figürliches Gestalten von Gewaltszenen

Nutzen digitaler Werkzeuge zur Dokumentation, Kommunikation und Kooperation

Gewalt als Mittel zur Durchsetzung eigener Ziele: Diebstahl, Erpressung, körperliche Gewalt

Wahlbereich 2: Sorben in Sachsen

Einblick gewinnen in das Leben der Sorben in Sachsen

geographische Lage des sorbischen Gebietes

Sprache, Kinderliteratur, Trachten, Bräuche

Fest der Vogelhochzeit

Kostüme und Bilder gestalten

Wahlbereich 3: Mein Freizeitadressbuch

Kennen von Freizeitangeboten in meiner Region

Erarbeiten eines Freizeitadressbuches

Informationsblätter über Freizeitgruppen und Vereine erarbeiten und mit traditionellen oder digitalen Medien präsentieren

Vereine und Verbände

Expertengespräche mit Vertretern von Vereinen führen

Freiwillige Feuerwehr

Nutzen für die Gesellschaft

Lebensordner, Portfolio

Ganztagsangebote in der Schule

Wahlbereich 4: Wie ich lernen kann

Kennen des eigenen Lerntyps

meinen Fähigkeiten auf der Spur

Wie lerne ich?

Wann macht mir das Lernen Spaß?

Hören, Sehen, Lesen, Schreiben

Lernen am Beispiel: Gedicht

Methodencurriculum der Schule

Klassenstufe 7

Ziele

Entwickeln von Fähigkeiten zur verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens in Gesellschaft und Natur

Die Schüler

  • lernen ihre eigenen Entscheidungen und Handlungen ethisch zu reflektieren und deren Folgen abzuschätzen,
  • entwickeln Maßstäbe zur Lebensgestaltung und persönliche Perspektiven,
  • erfahren, dass Konflikte zum Leben gehören.

Entwickeln interkultureller Kompetenzen und Erwerb religionskundlichen Wissens

Die Schüler

  • lernen die Religion des Christentums und dessen ethische Grundpositionen kennen.

Entwickeln einer Dialoggemeinschaft

Die Schüler

  • äußern eigene Meinungen und vertreten diese der Situation angemessen,
  • lernen Methoden der Fremdbefragung kennen,
  • lernen Zusammenhänge zu interpretieren,
  • erkunden verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten durch Körpersprache.

Lernbereich 1: Leben in einer Gemeinschaft 14 Ustd.

Kennen der körperlichen und seelischen Veränderungen in der Pubertät

Kindheit, Jugend und Erwachsensein

Fremdbefragung: Wie wurden Sie erwachsen?

traditionelle und digitale Präsentationstechniken

Berufswahlpass/Lebensordner

Übertragen der Kenntnisse ausgewählter Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes auf Alltagssituationen

Begriffe: Gesetz, Recht, Pflicht

vier gesetzliche Hauptaltersstufen

Entscheidungsfreiräume und Grenzen

Begriffe: Verantwortung

Schule, Vereine, Straßenverkehrsordnung

Umgang mit Tabak, Alkohol sowie anderen Rauschmitteln

Umgang mit sozialen Netzwerken, Altersfreigabe

Problemanalyse unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe, Rollentausch, Rollenspiel, szenisches Gestalten

Präventionsmaßnahmen verschiedener Anbieter

Streitgespräch, Expertengespräch

Übertragen der Kenntnisse über Konfliktlösungsstrategien auf das eigene Leben

Begriffe: Konflikt, Kompromiss

Konfliktbewältigung in Alltagssituationen

Ursachen, Folgen und Lösungsstrategien

Überwindung soziokultureller und interessenbestimmter Barrieren

Kompromissbereitschaft

Beratungslehrer, Schulsozialarbeiter

weitere Beratungsangebote

persönliche Konflikte

Wunsch und Realität:

Beruf, Partnerschaft, Wohlstand

Berufswahlpass, Lebensordner

Konflikte unter Jugendlichen

Identität und Gruppenzwang

Mobbing, Bullying, Dissen

gesellschaftliche Trends

Geschwisterkonflikte

Pro- und Kontra-Diskussion

Streitschlichter

Konflikte mit Erwachsenen

Eltern-Kind- und Lehrer-Schüler-Beziehungen

Generationsprobleme:
Umgangsformen, Jugendsprache, Mode

Wertepyramide

Was ist uns wichtig?

Lernbereich 2: Natur erleben und Umwelt gestalten 14 Ustd.

Kennen der Notwendigkeit ethische Maßstäbe für eigenes Handeln zu entwickeln

Begriffe: Gewissen, Toleranz, Zivilcourage, Wahrhaftigkeit

Zukunftsperspektiven beachten

Orientierung an Vorbildern

wahrhaftig sein im Reden und im Handeln

Differenzierung: Ideale und Idole

Selbstbefragung

Einbeziehen von Themen zur nachhaltigen Entwicklung

Suchen und Auswerten von Informationen aus traditionellen und digitalen Medien

Nutzen altersgerechter Software

Lernplakat, Lapbook

Sich positionieren zum verantwortlichen Umgang:

Achtung vor dem Leben

mit sich selbst

Was tut mir gut? Wo liegen meine Möglichkeiten und meine Grenzen?

Beeinträchtigungen wahrnehmen und annehmen

Selbstbefragung

Analysieren und Reflektieren von Werbematerialien

mit den Mitmenschen

Individualität des anderen anerkennen

Fremdheiten wahrnehmen, Vorurteile abbauen, angemessen reagieren

Verantwortung für nachfolgende Generationen

mit der Natur

Eingriffe des Menschen in die Natur

eigene Grundorientierung angesichts neuer Erkenntnisse überprüfen und weiterentwickeln

Umgang mit Tieren

regionale und globale Umweltschutzbemühungen

Besuch eines Umweltamtes

Aspekte einer nachhaltigen Entwicklung

Tier-, Arten-, Umwelt-, Klimaschutz

Lernbereich 3: In Kultur und Religion orientieren 12 Ustd.

Einblick gewinnen in die Religion des Christentums

Jesus von Nazareth

Lebensweg Jesu, Gott als Vater

die ersten Christen, ihr Glaube und ihre Gemeinschaft

Entstehung und Verbreitung des Christentums, Glaube an Auferstehung und ewiges Leben

Neues Testament, Gebot der Nächstenliebe

Neues Testament als zweiter Teil der Bibel

Vaterunser

Liebe als Lebenserfüllung

Werke der Barmherzigkeit, Mt 25

Glaube, Hoffnung, Liebe; 1Kor 13

Bibelgeschichten

Merkmale christlicher Lebensgestaltung

Feste und Rituale: Taufe als Sakrament, Patenschaft, Glaubensbekenntnis

Mitgliedschaft in einer Kirche

Besichtigung einer Kirche

virtueller Rundgang

Diakonie, Caritas

Einblick gewinnen in die Lebensgeschichte Martin Luthers und in die Reformation

Einfluss Martin Luthers auf die Veränderung der Kirche

Thesenveröffentlichung, Bibelübersetzung, Kirchenlieder

Spaltung der Kirche, Konfessionen

evangelische und katholische Christen

Kennen der Bedeutung eigener Überzeugungen

Woran glaube ich?

eigene Entscheidungen zur Religionszugehörigkeit

Jugendweihe, Jugendfeier, Konfirmation, Firmung

Selbst- und Fremdbefragung

Lernbereich 4: Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 10 Ustd.

Einblick gewinnen in ethische Fragen zur Technik unter Beachtung von Werteorientierung und einer nachhaltigen Entwicklung

Beherrschen wir die Technik noch?

Einfluss des Technikeinsatzes auf private und gesellschaftliche Bereiche

Künstliche Intelligenz

ökologischer Fußabdruck

Auswirkungen der Globalisierung auf den eigenen Haushalt und individuellen Konsum

Nutzung digitaler Werkzeuge für die Gegenüberstellung herkömmlicher und erneuerbarer Energien

Vorzüge und Nachteile der Mobilität

Gedankenexperiment: Ein Sonntag ohne Strom

Kennen von Auswirkungen aktueller Trends auf das Freizeitverhalten

kommerzielle Interessen und Werbung

traditionelle und digitale Spiele, Sport- und Spielgeräte, Modellbau, Computer und mobile digitale Endgeräte als Informations- und Kommunikationsquelle

Prävention/Schulprogramm

Suchtverhalten – „Protest oder Flucht?“

Spielsucht, Computersucht, Kaufsucht, Drogensucht und andere Suchtformen

Analysieren und Reflektieren von Suchtgefahren im Alltag

Beratungslehrer als Kontaktperson bei Suchtproblemen, anonyme Beratungsstellen

Pro- und Kontra-Diskussion

Wahlbereich 1: Konfliktbewältigung im Schulalltag

Kennen von Möglichkeiten zur Bewältigung von Konflikten in der Schule

Vertrauenspersonen einbeziehen: Mitschüler, Freunde, Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter

Konflikte analysieren, Kompromisse finden und einhalten

Verträge zwischen Konfliktparteien erarbeiten

szenisches Gestalten

Wahlbereich 2: Albert Schweitzer

Einblick gewinnen in das Leben und Wirken von Albert Schweitzer

Stationen des Lebens

Informationen aus traditionellen und digitalen Medien einbeziehen

Nutzung digitaler Werkzeuge für die Dokumentation

Lebensmotiv: Ehrfurcht vor dem Leben

Begriff: Ehrfurcht

Gedankenexperiment: Wovor habe ich Ehrfurcht? Selbstbefragung

Wahlbereich 3: Freundschaften verändern sich

Einblick gewinnen in die veränderten Freundschaftsbeziehungen zwischen Jugendlichen

Merkmale und Symbole einer Freundschaft

Erwartungen an einen Freund, Veränderungen von Freundschaftsbeziehungen in Liebesbeziehungen

Enttäuschungen, Erfahrungen aus dem Alltag der Jugendlichen

Differenzierung: Einfluss von Medien und sozialen Netzwerken auf Freundschaften

traditionelle Formen in Freundschaften, digitale Netzwerke

Wahlbereich 4: Körpersprache

Einblick gewinnen in Möglichkeiten Gefühle durch Körpersprache auszudrücken

Zustimmung, Ablehnung, Mitgefühl, Angst, Trauer, Freude

Bilder, pantomimisches Darstellen

Klassenstufen 8/9

Ziele

Entwickeln von Fähigkeiten zur verantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens in Gesellschaft und Natur

Die Schüler

  • entwickeln ethische Urteilsfähigkeit und sind sich der Bedeutung verantwortlichen Entscheidens und Handelns bewusst,
  • entwickeln eine Vorstellung von der Sinnerfüllung des eigenen Lebens,
  • werden sich der Gefahren extremistischer Auffassungen bewusst,
  • entwickeln einen eigenen Standpunkt zum Verhältnis von Ökologie, Ökonomie und sozialer Verantwortung sowie Aspekte nachthaltiger Entwicklung
  • kennen Methoden zur Informationsgewinnung und -verarbeitung und nutzen die Medien als Bildungsquelle.

Entwickeln interkultureller Kompetenzen und Erwerb religionskundlichen Wissens

Die Schüler

  • lernen die Religion des Islam und dessen ethische Grundpositionen kennen,
  • vergleichen die monotheistischen Weltreligionen und deren ethische Positionen,
  • achten fremde Lebensauffassungen und entwickeln situationsgerechtes Verhalten.

Entwickeln einer Dialoggemeinschaft

Die Schüler

  • lernen sich emotional und rational auf Gesprächspartner einzustellen,
  • lernen sich in verschiedenen Gesprächssituationen sachgerecht zu verhalten,
  • üben sich im Argumentieren,
  • erproben Möglichkeiten, die Körpersprache situationsgerecht einzusetzen.

Lernbereich 1: Leben in einer Gemeinschaft 35 Ustd.

Sich positionieren zu verschiedenen Aspekten eines sinnerfüllten Lebens

Begriffe: Sinn, Orientierung

Was kommt nach der Schule?

Was gibt meinem Leben Bedeutung?

eigene Fähigkeiten entwickeln und die Fähigkeiten anderer wertschätzen

Begriffe: Achtung und Toleranz

Selbstständigkeit und Abhängigkeit

Selbstverwirklichung und Teamfähigkeit

für sich und die Gesellschaft arbeiten

Erwerbstätigkeit als materielle und soziale Lebensgrundlage

Erwerbslosigkeit und Selbstwertgefühl

Nächstenliebe und Solidarität, soziales Engagement

Fremdbefragung

Berufswahlpass, Lebensordner

mit Erfolg und Misserfolg, mit Erwartungen und Enttäuschungen umgehen

Sprichwörter und Redewendungen

Selbsteinschätzung mit konkreten Schlussfolgerungen

Schüler schreiben Briefe an sich selbst

E-Mails, Postings und Textnachrichten verfassen

Kennen verschiedener partnerschaftlicher Beziehungen und ethischer Konsequenzen

gesetzliche Grundlagen

Ehe, Familie

vielfältige Lebensweisen, Singles

verantwortlicher Umgang mit der eigenen Sexualität, Lebens- und Familienplanung

Schwangerschaftsabbruch

Gleichberechtigung der Geschlechter

Verantwortung der einzelnen Familienmitglieder

Einblick gewinnen in Formen des Umgangs mit dem Älterwerden und Sterben

Verantwortung der Generationen füreinander

alte Menschen in Familie und Gesellschaft

Kostbarkeit des Lebens, Altersweisheit

Freiheiten und Probleme des Alters

Phasen des Sterbens, Hospizdienste

Trauer – Trauerphasen

Besuch eines Pflegeheims

Besuch eines Krematoriums

Informationsrecherche mit traditionellen und digitalen Medien

Lernbereich 2: Natur erleben und Umwelt gestalten 25 Ustd.

Einblick gewinnen in naturwissenschaftliche Vorstellungen von der Entstehung der Welt

Urknalltheorie, Stammesgeschichte der Lebewesen

Kennen von Auswirkungen des menschlichen Handelns auf Umwelt und Gesellschaft unter den Aspekten einer nachhaltigen Entwicklung

Was brauche ich zum Leben?

„Mein Umfeld – meine Umwelt“

Grenzen des Handelns – Grenzen des Wachstums

kulturelle Vielfalt, Wertekonsens

Grundgesetz, Artikel 1

Drogen, Kriminalität

Analysieren und Reflektieren von Medienkonsum und Auswirkungen auf die Umwelt

Differenzierung: Umweltauswirkungen digitaler Technologien

Ehrfurcht vor dem Leben als ein ethisches Prinzip

Einbeziehen von Themen mit gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Relevanz

Kennen ausgewählter Merkmale und Praktiken gefährdender Gruppierungen

Unterschiedliche Weltanschauungen

Okkultismus, okkulte Praktiken

Risiken

Merkmale von religiösen Sondergemeinschaften

extreme religiöse und weltanschauliche Gruppen

psychische und finanzielle Risiken

Merkmale politisch extremistischer Gruppierungen

politisch orientierte Gruppierungen

Rechts- bzw. Linksextremismus

Hooligans

Feindbild – Gewaltbereitschaft

Informationsrecherche mit traditionellen und digitalen Medien

Übertragen der Kenntnisse über die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf ein regionales Problem

Analysieren und Reflektieren der eigenen Grundorientierung

Expertengespräch

Lernbereich 3: In Kultur und Religion orientieren 20 Ustd.

Einblick gewinnen in die Religion des Islam

Mohammed

Land und Geschichte

islamische Zeitrechnung

fünf Säulen des Islam

Symbole

Koran

Sprache und Schrift

Moschee

Gebetshaus

Besuch einer Moschee

virtueller Rundgang

Basteln einer Moschee

Feiertage des Islam

Feste im muslimischen Jahr

Einblick gewinnen in die islamische Lebenswelt

Verpflichtung und Einhaltung religiöser Vorschriften und Rituale

Begriffe: Religiosität und Gefahr ihrer Übersteigerung

Kennen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden bei Judentum, Christentum und Islam

Gebote und Rituale, Gottesvorstellungen

Goldene Regel

Gebete, Höhepunkte in bestimmten Lebensphasen

Auszüge aus der Thora, der Bibel und dem Koran

unterschiedliche Zeitrechnungen

Anwenden der Kenntnisse über Religionen auf das Zusammenleben der Menschen

Ökumene, Gemeinsamkeiten und Konflikte zwischen den Religionen

Dialog der Religionen, Toleranz

Menschenrechtsdiskurse in außereuropäischen Traditionen

vergleichende Betrachtung von Modellen und Idealen vom „guten Leben“ in den Religionen

Situationen in der Region

Arbeit mit Sachtexten aus traditionellen und digitalen Medien

Lernbereich 4: Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 20 Ustd.

Einblick gewinnen in die Einflüsse wirtschaftlicher und technischer Veränderungen auf gesellschaftliche und individuelle Lebensverhältnisse

weltweite wirtschaftliche Verflechtungen, Globalisierung, Arbeitslosigkeit

Chancen und Gefahren des technologischen Fortschritts in Alltagssituationen

Visionen und Wirklichkeit zur Berufswahl

Vorteile und Nachteile der Informations- und Kommunikationstechnik

Gedankenexperiment

Übertragen ethischer Fragen auf wirtschaftliche und technische Veränderungen

Sterbehilfe, Krieg, medizinischer Fortschritt

Dilemmageschichten

Notwendigkeit – Luxus

Pro- und Kontra-Diskussion

Kennen von ethischen und ästhetischen Aspekten bei der Gestaltung und Verbreitung von Medien

Mediengestaltungsmittel, Werbung

Meinungs- und Pressefreiheit

Freiheit und Verantwortung der Medien

Schutz der Privatsphäre, Information als Ware, Daten als Wirtschaftsgut, Raubkopien

Urheberschutz

Datenschutz

Informationsrecherche mit digitalen Werkzeugen

Wahlbereich 1: Wenn das Gewissen schlägt

Kennen der Bedeutung persönlicher Gewissensentscheidungen

gutes Gewissen – schlechtes Gewissen

begriffliches Arbeiten: Wahrheit, Lüge, Notlüge

Erlebnisse aus dem Alltag der Schüler

Wahlbereich 2: Östliche Religiosität

Einblick gewinnen in ethische Positionen einer weiteren Weltreligion

Buddhismus

Hinduismus

Taten des Menschen: gedachte und ausgeführte Folgen von Taten

Nirvana, Karma, Reinkarnation

Symbolik, Gestalten eines Mandalas

Wahlbereich 3: Helfen

Kennen von Möglichkeiten sozial tätig zu sein

Verantwortung für andere übernehmen

sich in der Freizeit für andere engagieren

Hilfsorganisationen, Umweltschutz, Tierschutz, Patenschaften übernehmen

Besuch eines Altenheims oder einer Werkstatt für behinderte Menschen

lebenspraktisch orientierte komplexe Leistung

Wahlbereich 4: Körpersprache

Übertragen von körpersprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten auf das eigene Verhalten im Alltag

situationsgerechtes Handeln

Freundeskreis, Schule, Öffentlichkeit, Ämter

Bewerbungsgespräch

Vorstellungsgespräch

Berufseinstiegsbegleiter

szenisches Darstellen, Rollenspiel

Berufswahlpass/Lebensordner

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