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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Werken

2005/2010/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen treten am 1. August 2019 in Kraft.

Die Lehrpläne traten 2005 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleitenden Lehrplaneinführung 2010 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

Werden im Lehrplan die speziellen fachlichen Ziele und Lernbereiche für mehrere Klassenstufen gemeinsam ausgewiesen, entscheidet der Lehrer unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler sowie der schulischen und regionalen Besonderheiten in Abstimmung mit der Fach- und Klassenkonferenz über die Zuordnung der Lernziele und -inhalte zu den einzelnen Klassenstufen.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeiten der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischder Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf Klassenstufe und Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
AL Arbeitslehre
BIO Biologie
CH Chemie
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SPO Sport
WE Werken

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen als allgemeinbildende Förderschule vermittelt eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Sie befähigt die Schüler zur selbstständigen und selbstverantwortlichen Lebensführung und bereitet sie auf Arbeit und Beruf vor.

An der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden Schüler unterrichtet und betreut, die im schulischen Lernen so umfänglich und schwerwiegend beeinträchtigt sind, dass sie besondere Förderung und weitgehende Unterstützung bei der Bewältigung von Lernprozessen benötigen. Die Schule versucht, durch förderpädagogische Maßnahmen die Eingliederung oder Wiedereingliederung der Schüler in Grund- bzw. Oberschule zu ermöglichen.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage dieser Kinder und Jugendlichen und unterstützt deren ganzheitliche Entwicklung. In diesem Sinne arbeitet die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen bei Bedarf eng mit der örtlichen öffentlichen Jugendhilfe sowie medizinischen, psychologischen und therapeutischen Einrichtungen zusammen. Sie berät die Schüler unter Einbeziehung ihrer Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung, der Berufsorientierung und Berufsfindung.

Schüler haben die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen mit Erfolg abgeschlossen, wenn sie am Ende der Klassenstufe 9 in allen Fächern mindestens die Note „ausreichend“ erzielt haben oder die Note „mangelhaft“ entsprechend ausgleichen können.

Schüler der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen können bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen in besonderen Klassen den Hauptschulabschluss erwerben.

Bildungs- und Erziehungsziele

Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag und unter Berücksichtigung der sonderpädagogischen Erfordernisse der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden förderspezifische und überfachliche Ziele formuliert.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung zu mindern und durch Förderung individueller Stärken zu kompensieren. Dabei müssen soziokulturell und sozioökonomisch bedingte Benachteiligungen sowie psychosoziale Verletzungen berücksichtigt werden.

Besondere Relevanz erlangt bei Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen die Förderung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen sowie von Wahrnehmung und kognitiven Fähigkeiten. Diese Förderung zielt auf die Entwicklung von Voraussetzungen zum Erschließen der Lebenswelt der Schüler und zum Bewältigen schulischer Anforderungen und schafft im engen Zusammenhang mit der Entwicklung von Lernkompetenz die Basis für lebenslanges Lernen.

Bei der Entwicklung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen erlangt die Förderung von Motivation, Anstrengungsbereitschaft, Erfolgszuversicht, Aufmerksamkeit, Konzentration und Durchhaltevermögen eine besondere Bedeutung. [Förderung der Lern- und Leistungsvoraussetzungen]

Wahrnehmungsförderung bezieht sich bei Schülern mit Förderbedarf im Bereich des Lern- und Leistungsverhaltens hauptsächlich auf die Entwicklung von visuellen, auditiven, taktilen und kinästhetischen Wahrnehmungsfähigkeiten. Dabei können u. a. folgende Schwerpunkte relevant sein: Wahrnehmungsumfang und -geschwindigkeit, Figur-Grund-Wahrnehmung, Körper- und Raumschema, visuomotorische Koordination. [Wahrnehmungsförderung]

Der Förderung kognitiver Fähigkeiten kommt bei Schülern der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen aufgrund ihrer spezifischen Bedürfnislagen eine besondere Bedeutung zu. Sie bezieht sich auf die Entwicklung von Vorstellungen, Denkoperationen und Transferleistungen sowie der Gedächtnisleistungen. Eine zielgerichtete individuelle Förderung der Kognition ist insbesondere in folgenden Bereichen erforderlich: Analyse- und Synthesefähigkeit, induktives Denken, Problemlöseprozesse, Urteils- und Kritikfähigkeit. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Ziel der Sprachförderung ist die Entwicklung der mündlichen und schriftlichen Kommunikationsfähigkeit der Schüler. Dabei können in Abhängigkeit vom individuellen Förderbedarf des Schülers u. a. folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt stehen: Lautbildung, Wortschatz, Satzbildung, Sprachverständnis, Sprechbereitschaft. [Sprachförderung]

Die Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens verfolgt das Ziel, die Soziabilität der Schüler zu entwickeln und ihnen damit eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben der Gemeinschaft zu ermöglichen. Dabei nutzen sie gegebenenfalls besondere Hilfen und Unterstützungssysteme. Fördermaßnahmen können sich in Abhängigkeit von den persönlichen Bedürfnissen u. a. auf folgende Bereiche beziehen: Gefühls- und Affektabläufe, Eigensteuerung und Selbstkontrolle, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit, Ein- und Unterordnung, Einhaltung sozialer Regeln und Normen, Verweigerungen, Angstzustände. [Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens]

Die Förderung der Grob- und Feinmotorik zielt auf die Entwicklung von Fähigkeiten zur Bewegungsplanung, -steuerung und -ausführung der Schüler. Dabei können Maßnahmen u. a. in folgenden Bereichen erforderlich sein: Koordination und Rhythmus, Reaktionsfähigkeit, Steuerung des Krafteinsatzes, Körperhaltung, Körperbewusstsein und Lateralität. [Förderung motorischer Fähigkeiten]

Überfachliche Ziele

Die überfachlichen Ziele beschreiben Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

Schüler mit Lernbeeinträchtigungen eignen sich anschlussfähiges und anwendungsorientiertes Grundwissen an, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben in Familie und Freizeit, Gesellschaft und Staat, in Berufs- und Arbeitswelt sowie in Natur und Umwelt zu bewältigen. Dabei geht der Wissenserwerb von der Lebenswirklichkeit der Schüler aus. [Wissenserwerb]

Die Schüler erwerben die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erweitern ihre Sprachfähigkeiten und lernen verbale und nonverbale Mittel zu verstehen sowie zunehmend situationsangemessen und partnerbezogen zu gebrauchen. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die es ihnen ermöglicht, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten Wissen selbstständig anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken zunehmend zielorientiert an und lernen, überschaubare Arbeitsabläufe zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler lernen, ihre individuellen Stärken und Schwächen sowie ihre Wünsche und Vorstellungen einzuschätzen. Sie entwickeln ein realistisches Selbstkonzept, setzen sich selbst Ziele und verfolgen diese. [realistisches Selbstkonzept]

Die Schüler erkennen ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit und Sicherheit und nehmen diese Verantwortung innerhalb und außerhalb der Schule wahr. [Gesundheitsbewusstsein]

In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden aus. Sie entwickeln ihre individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit sowie Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Im Rahmen der informatischen Bildung lernen die Schüler verschiedene Informations- und Kommunikationssysteme, insbesondere Computer und mobile digitale Endgeräte, sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zur Lösung von Aufgaben zu nutzen. Sie gewinnen Einblicke in deren Funktionsweisen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. Sie kennen die Vielfalt von traditionellen und digitalen Medienangeboten insbesondere zum selbstständigen Lernen. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien und das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben. [Medienbildung]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler erleben im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik und Selbstkritik zu üben und damit umzugehen sowie Konflikte gewaltfrei zu lösen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in die Einstellungen anderer Menschen einfühlen zu können und sich situationsgerecht zu verhalten. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Die Umsetzung des Lehrplanes erfolgt unter Berücksichtigung des individuellen Förderbedarfs. Das erfordert differenzierte und flexible Unterrichts-angebote, die sich dem jeweiligen aktuellen Entwicklungs- und Leistungsstand anpassen. Folgende Kriterien können dabei zu Grunde gelegt werden: Stoffumfang und/oder Zeitaufwand, Grad der Komplexität, Anzahl der notwendigen Wiederholungen, Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge, Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien und didaktischen Hilfsmittel, Vorerfahrungen und Interessen sowie Kooperationsfähigkeit.

Ganztagsangebote bieten vielfältige Möglichkeiten auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und diese zu fördern. Sie können zur Umsetzung von präventiven Maßnahmen genutzt werden sowie zum Abbau von Entwicklungsrückständen und zur Verringerung von Teilleistungsschwächen beitragen. Besonders die Gestaltung von unterrichtsergänzenden leistungsdifferenzierten Bildungsangeboten unter Berücksichtigung eines rhythmisierten Schultages unterstützt die Entwicklung des Einzelnen. Eigenverantwortlich legt die Schule mit dem Förder-schwerpunkt Lernen auf der Grundlage des pädagogischen Konzeptes Förder- und Ganztagsangebote zur individuellen sonderpädagogischen Förderung fest.

Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen nimmt für den Schüler bedeutsame Probleme und Aufgabenstellungen der Lebenswelt als Lernanlass. Dabei können unter Berücksichtigung des Leistungsvermögens und in Abhängigkeit von den Lernzielen sowohl Frontalunterricht und direkte Instruktion, als auch handelndes entdeckendes und selbstgesteuertes Lernen zum Einsatz kommen.

Schüler mit Förderbedarf im Lern- und Leistungsverhalten benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Dabei kommt einer ruhigen, freudvollen Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im Unterricht eine besondere Bedeutung zu. Die Rhythmisierung des Unterrichts orientiert sich dabei in der Regel am 45-Minuten-Takt. Es sollen zunehmend auch Möglichkeiten geschaffen werden, um zusammenhängende Lerneinheiten zu planen und individuelle Lernzeiten der Schüler zu berücksichtigen.

Offene Unterrichtsformen, projektorientierter Unterricht, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit bieten vielfältige Chancen, die individuellen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Neigungen und Interessen der Schüler zu berücksichtigen und sozialkooperative Formen des Wissenserwerbs sowie individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Individuelles und selbstständiges Lernen kann durch die Nutzung vielfältiger Medien und digitaler Unterstützungsmöglichkeiten gefördert werden.

Eine besondere Bedeutung erlangt in allen Klassenstufen der fachübergreifende Unterricht. Lebensnahe Unterrichtsinhalte werden zeitlich abgestimmt in verschiedenen Fächern betrachtet, so dass sich die Schüler themengebundene Zusammenhänge erschließen können. Der Unterricht orientiert sich hierbei an folgenden thematischen Schwerpunkten:

Primarstufe Sekundarstufe
Jetzt ist etwas Besonderes Haushalt, Wohnen, Freizeit
Einer braucht den anderen Leben in einer Gemeinschaft
Die Welt um mich herum Wirtschaft und Technik
Natur entdecken und erleben Natur und Umwelt
Wünsche, Träume, Fantasie Berufs- und Arbeitswelt
Mach mit, bleibt fit Orientierung in Raum und Zeit

Eine lernfördernde Gestaltung des Unterrichtsprozesses schafft Voraussetzungen für eine schrittweise Verinnerlichung der Lerninhalte durch die Schüler: vom Konkret-Praktischen über Bildhaftes zum Sprachlichen oder Abstrakten. Der Lehrer unterstützt diesen Prozess durch die Einbeziehung vielfältiger Möglichkeiten für sinnliche Erfahrungen und ein Angebot von Anschauungsmaterialien auf verschiedenen Abstraktionsniveaus, das die Schüler in Abhängigkeit von ihrem individuellen Entwicklungsstand nutzen können.

Im Bildungs- und Erziehungsprozess werden erlernte Problemlöseverfahren in variierenden Aufgabenstellungen gesichert und zu verwandten bzw. gegensätzlichen Operationen in Beziehung gesetzt. Dadurch wird das Verständnis für diese Verfahren gefördert und die nachhaltige und anwendungsbezogene Aneignung des Wissens ermöglicht.

Der Unterricht ist auf die ganzheitliche Entwicklung der lernbeeinträchtigten Schüler ausgerichtet und berücksichtigt deshalb auch motopädische Grundsätze. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht und die rhythmisch-musikalische Erziehung erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder sozialen und selbstverantworteten Handelns und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler.

Diagnostische, erzieherische und didaktische Aufgabenstellungen im Förderschwerpunkt Lernen erfordern ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen aller Lehrkräfte.

Ein förderliches Lernklima wird besonders dann geschaffen, wenn die Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu Lebens-, Lern- und Handlungsräumen ausgestaltet werden. Über den Unterricht hinaus tragen dazu auch interessante und abwechslungsreiche Ganztagsangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen bei. Berufsbezogene Interessen und Fähigkeiten der Schüler können durch eine Kooperation mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule gefördert werden.

Dabei erlangen Schülerpraktika, regelmäßige Praxistage im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts u. Ä. eine zunehmende Bedeutung.

Kontakte zu Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, aber auch zu Grund- und Oberschulen, anderen Förderschulen und den berufsbildenden Schulen sowie die Zusammenarbeit mit Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Insbesondere fördern Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisieung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht. Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Werken

Ziele und Aufgaben des Faches Werken

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Fach Werken leistet im Rahmen der technisch-ökonomischen Bildung einen speziellen Beitrag zur ganzheitlichen Entwicklung des Schülers.

Im Fach Werken setzen sich die Schüler kreativ mit technischen und gestalterischen Problemstellungen auseinander und entwickeln Strategien zu deren Lösung. Bei der Herstellung von Gegenständen erwerben sie Wissen über verschiedene Materialien, Werkzeuge und Arbeitsverfahren und eignen sich handwerkliche Grundfertigkeiten an. Im Prozess der Materialerkundung, im Umgang mit den verschiedenen Werkzeugen und bei der Anwendung von Arbeitsverfahren kommt der Förderung differenzierter Wahrnehmungsleistungen, feinmotorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie der Ausbildung von motorischen Handlungsmustern eine besondere Bedeutung zu. Damit werden durch das Fach Werken wichtige Grundlagen für die kognitive Entwicklung der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen gelegt. Zugleich wird durch die enge Verknüpfung von praktischer, sprachlicher und kognitiver Tätigkeit das Verständnis für naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge angebahnt.

Im Prozess der Fertigung üben die Schüler Kritik und Selbstkritik, übernehmen zunehmend Eigenverantwortung und beachten Ordnungsprinzipien sowie sicherheitstechnische Anforderungen. Darüber hinaus entwickeln sie Team- und Kommunikationsfähigkeit, Selbstvertrauen und Achtung gegenüber der Arbeit anderer. Durch die Tätigkeit in der Natur wird Verständnis für die Natur, ein umweltfreundliches Verhalten und die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit im Hinblick auf den Umgang mit begrenzt nutzbaren Ressourcen gefördert.

Die Beschäftigung mit verschiedenen Sachverhalten aus der Erfahrungswelt der Schüler orientiert auf die Bewältigung des Alltags in einer technisch geprägten Welt. Sie eröffnet den Schülern Möglichkeiten für eine sinnvolle Freizeitgestaltung, indem Interesse an praktischen Tätigkeiten geweckt wird.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Werken das Interesse der Schüler an Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit. Lösungsansätze sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und dürfen sich nicht zu Lasten künftiger Generationen oder Menschen in anderen Regionen auswirken.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Erwerb von Wissen über Anwendungsmöglichkeiten von Materialien und Werkzeugen in Verbindung mit der Aneignung von Arbeitsverfahren
  • Entwickeln motorischer Fähigkeiten und handwerklicher Fertigkeiten
  • Entwickeln von Fähigkeiten zum Realisieren von Arbeitsvorhaben nach funktionalen und ökonomischen Kriterien
  • Entwickeln von Vorstellungen über Naturvorgänge durch gärtnerische Tätigkeiten
Strukturierung

Die Klassenstufenziele und Lernbereiche werden im Lehrplan für die Klassenstufen 1/2, 3/4 und 5/6 jeweils gemeinsam ausgewiesen.

Die Lernbereiche der Klassenstufen 1 bis 4 bzw. 5/6 orientieren sich an thematischen Schwerpunkten, die von allen Fächern der Primar- bzw. Sekundarstufe aufgegriffen und fachspezifisch ausgestaltet werden.

Bei der Umsetzung der Lehrplanziele und -inhalte sind die soziotechnischen Problem- und Handlungsfelder Bauen und Wohnen, Transport und Verkehr, Versorgung und Entsorgung, Information und Kommunikation sowie Arbeit und Produktion zu berücksichtigen.

Klassenstufen 1–4 

  • Im Lernbereich 1 der Klassenstufen 1/2 „Jeder ist etwas Besonderes“ erproben die Schüler ihre eigenen motorischen Fähigkeiten. Sie erkunden Eigenschaften verschiedener Materialien und Möglichkeiten der Bearbeitung.
  • Im Lernbereich 1 der Klassenstufen 3/4 „Einer braucht den anderen“ lernen die Schüler Gegenstände in Zusammenarbeit herzustellen und gemeinsam zu nutzen.
  • Im Lernbereich 2 „Die Welt um mich herum“ gestalten die Schüler ihre Lebensumwelt aktiv mit und lernen dabei Schritte des Fertigungsprozesses kennen.
  • Im Lernbereich 3 „Wünsche, Träume, Fantasie“ arbeiten die Schüler mit verschiedenen Materialien und Modellen und setzen dabei ihre Ideen fantasievoll um.
  • Im Lernbereich 4 „Natur entdecken und erleben“ beobachten und erfahren die Schüler Naturvorgänge mit vielen Sinnen und führen gärtnerische Tätigkeiten aus.

Klassenstufen 5/6

  • Im Lernbereich 1 „Wirtschaft und Technik im Alltag erleben“ lernen die Schüler im Fertigungsprozess Materialien, Werkzeuge und Arbeitsverfahren kennen.
  • Im Lernbereich 2 „Handwerk früher und heute“ erfahren die Schüler von historischen Handwerkstechniken, wenden diese an und setzen sich mit Aspekten des technischen Fortschritts auseinander.
  • Im Lernbereich 3 "Natur erleben und Umwelt gestalten" führen die Schüler gärtnerische Arbeiten aus, erkunden Holz und Kunststoffe und setzen sich mit Aspekten des Umweltschutzes auseinander.
didaktische Grundsätze

Im Werkunterricht steht die praktische Schülertätigkeit im Mittelpunkt. Die Auswahl der Arbeitsvorhaben orientiert sich an den Bedürfnissen, den Erfahrungen, Interessen und Neigungen sowie der Lebenswelt der Schüler.

Sonderpädagogische Förderung im Werkunterricht berücksichtigt die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler für die Realisierung der Vorhaben und ihren individuellen Förderbedarf. Möglichkeiten zur Differenzierung bieten sich u. a. durch

  • die Wahl verschiedener Materialien und Arbeitsverfahren sowie spezieller Werkzeuge entsprechend der motorischen Fähigkeiten der Schüler,
  • eine unterschiedliche Komplexität des Arbeitsauftrages,
  • unterschiedliche Hilfsangebote für den Schüler, wie die Demonstration von Arbeitsschritten, die Nutzung methodischer Reihen u. a. Anschauungsmaterialien oder die direkte Mitwirkung
  • die sachangemessene Auswahl und die reflektierte Nutzung traditioneller und digitaler Medien sowie das Bemühen um deren Einsatz als prozessbegleitende Dokumentations- und Problemlösemedien und als Quelle der Informationsbeschaffung.

Bei der Herstellung von Gegenständen sollen die Schüler erfahren, dass nicht nur die Funktionalität, sondern auch die ästhetische Gestaltung von Bedeutung ist und darüber hinaus eigene als auch fremde Werte in ihrer Bedeutung für die Lebensgestaltung würdigen und reflektieren.

Der Wahrnehmungsförderung kommt im Werkunterricht sowohl bei der Herstellung von Gegenständen, als auch bei der gärtnerischen Tätigkeit eine besondere Bedeutung zu. In der praktischen Arbeit sind deshalb vielfältige Möglichkeiten für die Wahrnehmung von Gegenständen und deren Materialien sowie von gärtnerischen Produkten zu nutzen. Damit wird zur Entwicklung einer differenzierten visuellen, taktilen und kinästhetischen, aber auch auditiven, gustatorischen und olfaktorischen Wahrnehmungsfähigkeit beigetragen.

Durch differenzierte Wahrnehmung und handelndes Lernen werden vielfältige Erfahrungen gesammelt sowie Erkenntnisse begrifflich erfasst, verbalisiert und strukturiert.

Die Schüler erleben im Werkunterricht Möglichkeiten der zweckgerichteten Kommunikation im Arbeitsprozess, indem sie u. a. planende Absprachen treffen und sich gegenseitig unterstützen. Dabei verwenden sie erarbeitete Fachbegriffe im muttersprachlichen Kontext und nutzen verschiedene Medien. Handlungsbegleitendes Sprechen unterstützt dabei die kognitive Entwicklung.

Im Fach Werken werden Arbeitsabläufe aus Handwerk und Industrie betrachtet und auf die Fertigung übertragen. Durch die Verknüpfung von Konstruktion, Fertigung, Anwendung und Wartung eines Gegenstandes oder Verfahrens werden grundlegende übertragbare Kompetenzen entwickelt.

Im Fertigungsprozess erfolgen Zwischeneinschätzungen, die einerseits das Arbeitsergebnis, andererseits aber auch den Prozess an sich reflektieren. Im Unterrichtsgeschehen erleben die Schüler den Wert eigener und fremder Arbeit, üben Kritik und Selbstkritik und können so ihre eigenen Vorstellungen und Ansprüche immer besser relativieren. Dabei kann gegebenenfalls das persönliche Verhältnis und der geschlechtsspezifische Zugang zur Technik aufgegriffen werden.

Der Dokumentation und Präsentation von Arbeitsergebnissen in traditioneller und digitalisierter Form ist in der Schule und in ihrem Umfeld ein angemessener Stellenwert einzuräumen.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind auch im Unterricht des Faches Werken die Fragen nach Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler fundamental. Bei Inhalten mit politischem Gehalt sind überdies auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontradebatten. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation.

Exkursionen, Unterrichtsgänge und das Lernen in Realsituationen unterstützen die Herausbildung von realistischen Vorstellungen von der Arbeitswelt und tragen zur Berufsorientierung bei.

Die im Fachraum geltenden Ordnungsprinzipien und sicherheitstechnischen Anforderungen sind zu vermitteln und einzuhalten.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufen 1/2

Lernbereich 1 Jeder ist etwas Besonderes 10 Ustd.
Lernbereich 2 Die Welt um mich herum 20 Ustd.
Lernbereich 3 Wünsche, Träume, Fantasie 10 Ustd.
Lernbereich 4 Natur entdecken und erleben 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Einen hohen Turm bauen
Wahlbereich 2 Ein Geschenk herstellen
Wahlbereich 3 Ein Instrument bauen
Wahlbereich 4 Kräutertee kochen
Wahlbereich 5 Gebäck herstellen

Klassenstufen 3/4

Lernbereich 1 Einer braucht den anderen 42 Ustd.
Lernbereich 2 Die Welt um mich herum 30 Ustd.
Lernbereich 3 Wünsche, Träume, Fantasie 36 Ustd.
Lernbereich 4 Natur entdecken und erleben 42 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Mit textilem Material gestalten
Wahlbereich 2 Ein Theaterspiel vorbereiten
Wahlbereich 3 Holz bearbeiten
Wahlbereich 4 Papier schöpfen
Wahlbereich 5 Gesund essen

Klassenstufen 5/6

Lernbereich 1 Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 75 Ustd.
Lernbereich 2 Handwerk früher und heute 12 Ustd.
Lernbereich 3 Natur erleben und Umwelt gestalten 63 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Geschichte der Technik
Wahlbereich 2 Gestalten mit textilem Material
Wahlbereich 3 Dekoration für Feste
Wahlbereich 4 Instrumentenbau
Wahlbereich 5 Erntefreuden

Klassenstufen 1/2

Ziele

Erwerb von Wissen über Anwendungsmöglichkeiten von Materialien und Werkzeugen in Verbindung mit der Aneignung von Arbeitsverfahren

Die Schüler

  • lernen verschiedene Materialien kennen und erfassen deren Eigenschaften mit vielen Sinnen,
  • nutzen Werkzeuge und Arbeitsverfahren beim Herstellen von Gegenständen.

Entwickeln motorischer Fähigkeiten und handwerklicher Fertigkeiten

Die Schüler

  • erwerben grob- und feinmotorische Fähigkeiten und Fertigkeiten für die erfolgreiche Ausübung praktischer Tätigkeiten,
  • entwickeln ihre koordinativen Fähigkeiten bei der Handhabung von Schere, Gartengeräten und Hilfsmitteln.

Entwickeln von Fähigkeiten zum Realisieren von Arbeitsvorhaben nach funktionalen und ökonomischen Kriterien

Die Schüler

  • lernen den Modellbau und verschiedene Arbeitsverfahren kennen,
  • erkennen einfache technische Zusammenhänge und entwickeln Kreativität und Fantasie,
  • können ihren Arbeitsplatz zunehmend selbst einrichten,
  • nehmen Kritik an,
  • gehen mit den Arbeitsmitteln sorgfältig und ressourcenschonend um und halten grundlegende Sicherheitsvorschriften ein.

Entwickeln von Vorstellungen über Naturvorgänge durch gärtnerische Tätigkeiten

Die Schüler

  • beobachten jahreszeitliche Veränderungen an Pflanzen und lernen gärtnerische Arbeiten zu deren Pflege kennen,
  • lernen bei Pflegearbeiten entsprechende Arbeitsgeräte und deren Handhabung kennen.

Lernbereich 1: Jeder ist etwas Besonderes 10 Ustd.

Kennen der eigenen Möglichkeiten und Kräfte

Erkunden von Eigenschaften verschiedener Materialien und Formen

Auge-Hand-Koordination, Raum-Lage-Beziehungen

spitz – stumpf, eckig – rund, hart – weich, glatt – rau

genaue und zielgerichtete Bewegungen beim Handhaben von Werkzeugen und Materialien

ganz- und teilkörperliche Koordination

rechts, links, Überkreuzen der Körpermittellinie

Hand als Werkzeug

Fingerspiele, Fühlspiele

Steuern des Krafteinsatzes beim Ausführen verschiedener Arbeitsverfahren

Lernbereich 2: Die Welt um mich herum 20 Ustd.

Einblick gewinnen in die Gestaltung des Umfeldes

Problem- und Handlungsfelder: Bauen und Wohnen, Transport und Verkehr

Schule, Schulgelände, Wohnumfeld, Parkanlagen

Wirkung von Materialien

Oberflächenbeschaffenheit

Wirkung von Farben

Wirkung von Formen

Übertragen von Wissen über Objekte aus der Erlebniswelt der Schüler auf das Fertigen von Modellen

Bausteine und Modellbaukästen

Flachmodelle: Verkehrszeichen, Vogelhaus, Gebäude

Einblick gewinnen in das Herstellen von Gegenständen

Produktionsverlauf eines Konsumartikels von der Herstellung bis zum Verkauf

Material

Erproben verschiedener Materialien, Auswahl nach Eignung für die Verwendung

Differenzierung: Werkstoffauswahl in Abhängigkeit von den individuellen Fähigkeiten

ressourcenschonender Materialeinsatz

Papierwerkstoffe

unterschiedliche Papierarten, Karton

formbare Materialien

Modelliermassen, Ton, Salzteig, Plätzchenteig

Naturmaterialien

Blätter, Früchte und Zweige

Fädelmaterial

Perlen

Differenzierung: textile Werkstoffe

Werkzeuge und Hilfsmittel

Sicherheitsvorschriften

Schere

Händigkeit beachten

Therapieschere als spezielles Angebot

Lineal, Schablone

Leim

Fertigung

nach vorgegebenen Arbeitsschritten

methodische Reihen, Piktogramme, Visualisierung mit Hilfe digitaler Medien

handlungsbegleitendes Sprechen

Differenzierung: Anzahl der Arbeitsschritte, vorgefertigte Teile

Arbeitsverfahren ohne Werkzeug

Modellieren, Knüllen, Reißen, Falten, Fädeln, Kleben

Arbeitsverfahren mit Werkzeug

Flechten, Schneiden, Prickeln

Funktionsprobe

Lernbereich 3: Wünsche, Träume, Fantasie 10 Ustd.

Übertragen von Wissen über Materialien, Werkzeuge und Arbeitsverfahren auf die kreative Umsetzung von Themen

Schmuck und Dekorationen, Märchen-, Sagen- und Traumgestalten

Sich positionieren zum Arbeitsergebnis

Selbsteinschätzung

Lernbereich 4: Natur entdecken und erleben 10 Ustd.

Einblick gewinnen in gärtnerische Tätigkeiten

Zimmer- und Gartenpflanzen

Beobachten der Natur im Wechsel der Jahreszeiten

Farben, Formen, Geräusche, Bewegungen

notwendige Pflegearbeiten

Differenzierung: unterschiedliche Darstellungsformen der Beobachtung, Wachstumsbedingungen

Erkunden von Eigenschaften des Bodens

Gartenerde, Lehm, Sand, Kies

nass – trocken

sehen, fühlen, riechen

Bodenlockerung

mit Kleingeräten

Gießen

Nutzung des Regenwassers

sparsamer Umgang mit Wasser

Wahlbereich 1: Einen hohen Turm bauen

Problemlösen beim Bau eines Turmes

Türme in der Region

Planung des Handlungsprozesses

Präsentieren, Beurteilen und Bewerten des Turms

Probieren mit verschiedenen Materialien

Stabilität des Bauwerkes

Differenzierung: Einzel- oder Gruppenarbeit

Wahlbereich 2: Ein Geschenk herstellen

Übertragen des Wissens über formbare Materialien auf das Herstellen eines Geschenkes

Leuchter, Festschmuck, Gefäße, Gipsfiguren

aushärtende Materialien

Wahlbereich 3: Ein Instrument bauen

Einblick gewinnen in die Verwendung von Materialien zur Erzeugung von Geräuschen

Rassel, Trommel

Recycling- und Naturmaterial

Wahlbereich 4: Kräutertee kochen

Einblick gewinnen in die Verwendung von Pflanzenteilen für die Teezubereitung

Pfefferminze, Kamille, Melisse, Lindenblüten, Brombeere

einheimische Kräuter, Heilkräuter als natürliche Arzneimittel

Pflanzenteile ernten, Tee vor- und zubereiten

Gesundheitsbewusstsein

Wahlbereich 5: Gebäck herstellen

Kennen der Arbeitsschritte bei der gemeinsamen Zubereitung von Gebäck

Plätzchen ausstechen, Figuren formen, Verzierungen

Teig selbst herstellen, fair gehandelte Zutaten

Klassenstufen 3/4

Ziele

Erwerb von Wissen über Anwendungsmöglichkeiten von Materialien und Werkzeugen in Verbindung mit der Aneignung von Arbeitsverfahren

Die Schüler

  • vertiefen und erweitern ihr Wissen über Materialien, Werkzeuge und Arbeitsverfahren,
  • wählen zweckentsprechend Materialien aus und erfassen die Eigenschaften textiler Materialien mit vielen Sinnen,
  • lernen mit Zirkel und Papierschneidemaschine umzugehen.

Entwickeln motorischer Fähigkeiten und handwerklicher Fertigkeiten

Die Schüler

  • erweitern ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten,
  • entwickeln ihre koordinativen Fähigkeiten bei der Handhabung von Werkzeugen, Gartengeräten und Hilfsmitteln weiter.

Entwickeln von Fähigkeiten zum Realisieren von Arbeitsvorhaben nach funktionalen und ökonomischen Kriterien

Die Schüler

  • lernen mit bildhaften Bauanleitungen umzugehen und erfassen einfache technische Zusammenhänge,
  • planen und realisieren gemeinschaftliche Arbeitsvorhaben,
  • entwickeln Fähigkeiten zum Messen, Prüfen und Anreißen,
  • bewerten ihre eigenen Arbeitsleistungen und die ihrer Mitschüler kritisch,
  • gehen mit Werkzeugen und Arbeitsmaterialien sorgfältig und ressourcenschonend um und lernen ihren Arbeitsplatz entsprechend dem Arbeitsablauf zunehmend selbstständig zu ordnen,
  • halten Sicherheitsvorschriften zunehmend bewusst ein.

Entwickeln von Vorstellungen über Naturvorgänge durch gärtnerische Tätigkeiten

Die Schüler

  • beobachten die Entwicklung von Pflanzen im Jahreslauf und leiten notwendige Pflegemaßnahmen ab,
  • lernen das richtige Arbeitsgerät auszuwählen und können mit diesem zweckentsprechend umgehen,
  • lernen die Bedeutung von Kultur- und Wildpflanzen kennen.

Lernbereich 1: Einer braucht den anderen 42 Ustd.

Anwenden bekannter Arbeitsabläufe beim Fertigen von Gegenständen in Gruppenarbeit

Problem- und Handlungsfeld: Information und Kommunikation

Würfelspiel, Puppentheater, Dekoration Modellbögen

Erleben gemeinsamen Arbeitens

gegenseitige Unterstützung

Vor- und Nachteile

Differenzierung: besondere Fähigkeiten der Schüler einsetzen

Erstellen eines gemeinsamen Arbeitsplanes

Strategien entwickeln, Regeln einhalten

Fertigen von Gegenständen

Material sparsam einsetzen

Vorstellen der Ergebnisse

Funktionalität und Qualität

Selbst- und Fremdbewertung

Sich positionieren zum Arbeitsablauf

Lernbereich 2: Die Welt um mich herum 30 Ustd.

Kennen des Fertigungsprozesses von Gegenständen

Problem- und Handlungsfeld: Transport und Verkehr

Problem- und Handlungsfeld: Bauen und Wohnen

ressourcenschonender Materialeinsatz

Informationsbeschaffung mit Hilfe digitaler Medien

gemeinsames Planen

Problemlösestrategien zum Bau eines Modells entwickeln

gemeinsames Auswählen des Materials

formbare Materialien; Naturmaterialien, Leder, Holz, Kork; Papierwerkstoffe, auch Pappe

Differenzierung: individualisierte Auswahl

textile Materialien

Fäden, Gewebe

Werkzeuge und Hilfsmittel

Schere, Lineal, Schablonen, Leim, Computer

Schablonen selbst herstellen

Differenzierung: Nadel, Cuttermesser, Silhouettenschere, Rollschneider

Zirkel

Papierschneidemaschine

Sicherheitshinweise, Gesundheitsschutz

Arbeitsverfahren

Schneiden, Kleben

Arbeitsverfahren für textile Materialien

Weben, Flechten, Knüpfen, Drucktechniken

Anreißen

Prüfverfahren

Messen

Maßtoleranz nach individuellem Förderbedarf

Prüfen der Funktion

Erproben des Gegenstandes in verschiedenen Situationen

spielen, Freizeit

Lernbereich 3: Wünsche, Träume, Fantasie 36 Ustd.

Anwenden des Wissens über den Fertigungsprozess bei der Gestaltung von Fantasiewelten

Handlungsalternativen für die Freizeitgestaltung

Herstellen von Gegenständen

Figuren, Pflanzen, Gebäude, Dekorationen

Modellbögen

Ausschneidebögen zu den Themen Bauernhof, Zoo, zu regionalen Besonderheiten

Baukästen

Türme, einfache Brücken, Häuser, Fantasiebauten

verschiedene Materialien und Werkzeuge

Recycling-, Naturmaterialien, aktuelle Kreativmaterialien, textile und formbare Materialien

Kunststoffverwendung im Alltag, biologisch abbaubare Kunststoffe, Abfallvermeidung

Zusammenstellen von Fantasiewelten

kreativer Umgang mit den Figuren

Vorstellen und Spielen

Kennen von Bauanleitungen als Grundlage für die Planung des Fertigungsprozesses

Problem- und Handlungsfeld: Information und Kommunikation

einfache Anleitungen in Wort und Bild

Linienarten beachten

Lernbereich 4: Natur entdecken und erleben 42 Ustd.

Kennen gärtnerischer Tätigkeiten im Jahreslauf

Vorbereiten und Durchführen des Anbaus

Bedeutung der Bodenlockerung für das Gedeihen der Pflanze

säen und pflanzen im Freiland, im Blumentopf

Körner, Zwiebel, Jungpflanzen, Stecklinge

Pflegearbeiten in Abhängigkeit von der Entwicklung der Pflanzen

Keimen, Wachsen, Blühen, Samenbildung, Absterben der Pflanzen

Experiment zur Bedeutung von Licht und Wasser für das Pflanzenwachstum

Bedarf der Pflanze, Witterungsbedingungen

Möglichkeiten der Bodenpflege

Vereinzeln, Jäten, Gießen

Mulchen, Hacken, Grubbern, Graben

Arbeitsgeräte

Hacke, Grubber, Schülerspaten, Harke, Transportgefäße

Ernten

Gemüse, Früchte, Blumen

Verarbeitung der Ernte

Verbrauch von Nahrungsmitteln, saisonale Angebote

Einblick gewinnen in die Bedeutung von Kultur- und Wildpflanzen

Umweltschutz, Artenvielfalt bewahren

Gesundheitsbewusstsein

Beobachten der Vielfalt und Schönheit der Pflanzenwelt

Ernährung für Mensch und Tier

Feldkulturen, Gemüse, Gewürz- und Heilkräuter

biologische Vielfalt, Ernährungssicherung

Produktion von Nahrungsmitteln

Wahlbereich 1: Mit textilem Material gestalten

Einblick gewinnen in die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten mit textilen Materialien

Beispiele im Umfeld suchen, Schülerarbeiten vorstellen

ressourcenschonender Materialeinsatz

Erkunden textiler Materialien

Fasern, Garne, Stoffe

Materialeigenschaften untersuchen

Arbeitsverfahren

Nähen: einfacher Heftstich, Annähen von Knöpfen

Filzen, Knüpfen, Flechten, Weben

Fertigen eines Gegenstandes

Kuscheltiere, Fühlbilder, Wandfries, Tischdekorationen

Wahlbereich 2: Ein Theaterspiel vorbereiten

Anwenden von Wissen über Materialien und Arbeitsverfahren beim Fertigen von Requisiten für ein Theaterspiel

Masken, Stabpuppen, Kulissen, Kostüme

Wahlbereich 3: Holz bearbeiten

Einblick gewinnen in den Werkstoff Holz

Vergleich mit bekannten Materialien, entsprechenden Werkzeugen und Arbeitsverfahren

Experimentieren mit verschiedenen Hölzern

Hartholz, Weichholz

Bearbeitungsmöglichkeiten

Fertigen eines Gegenstandes

Boote, Wasserräder, Spiele

Wahlbereich 4: Papier schöpfen

Einblick gewinnen in das Herstellen von Papier

ressourcenschonender Materialeinsatz

Abfallvermeidung

Wiederverwendung von Rohstoffen

Auswählen und Vorbereiten des Rohstoffes

Altpapier, Zellulose

Schöpfen des Papiers

Werkzeuge

Dekore und Farbpigmente einarbeiten

Übertragen bekannter Arbeitsverfahren auf die Verwendung des geschöpften Papiers

Glückwunsch- und Grußkarte, Collage, Lesezeichen, Deckblatt

Wahlbereich 5: Gesund essen

Einblick gewinnen in Verarbeitungsmöglichkeiten von Obst, Gemüse und Kräutern

Salat aus Obst und/oder Gemüse zubereiten

Kräuteressig, -öl, Tee herstellen

Kürbis vielseitig verwenden

Gesundheitsbewusstsein

Klassenstufen 5/6

Ziele

Erwerb von Wissen über Anwendungsmöglichkeiten von Materialien und Werkzeugen in Verbindung mit der Aneignung von Arbeitsverfahren

Die Schüler

  • wählen sachgerecht und zweckentsprechend Materialien aus,
  • erfassen die Eigenschaften von Holz, Holzwerkstoffen sowie Kunststoffen,
  • lernen beim Herstellen von Gegenständen materialspezifische Werkzeuge und Arbeitsverfahren kennen,
  • lernen Handwerke der Region kennen und setzen sich mit Vor- und Nachteilen technischer Entwicklungen auseinander.

Entwickeln motorischer Fähigkeiten und handwerklicher Fertigkeiten

Die Schüler

  • entwickeln ihre Fähigkeiten zur motorischen Koordination,
  • entwickeln ihre handwerklichen Fertigkeiten bei der Herstellung von Gegenständen aus unterschiedlichen Materialien.

Entwickeln von Fähigkeiten zum Realisieren von Arbeitsvorhaben nach funktionalen und ökonomischen Kriterien

Die Schüler

  • halten beim Herstellen von Gegenständen wesentliche Schrittfolgen des Fertigungsprozesses ein, bedenken ökonomische Aspekte und suchen kreativ nach Lösungsansätzen,
  • bedenken die Problematik der Ressourcen sowie der umweltbewussten Entsorgung,
  • können mit bekannten Werkzeugen, Vorrichtungen und stationären Bohrmaschinen umgehen,
  • führen technikspezifische Handlungsweisen wie Planen, Montieren, Demontieren, Warten, Pflegen, Konstruieren, Bewerten und Experimentieren aus und erfassen dabei technische Zusammenhänge am realen Objekt und am Modell,
  • können mit Kritik und Selbstkritik umgehen und nutzen Hinweise zur Verbesserung ihrer Arbeitsergebnisse,
  • halten Sicherheitsvorschriften bewusst ein,
  • arbeiten gewissenhaft, mit zunehmender Eigenverantwortung und nutzen Vorteile gemeinsamen Arbeitens.

Entwickeln von Vorstellungen über Naturvorgänge durch gärtnerische Tätigkeiten

Die Schüler

  • erkennen die Notwendigkeit gärtnerischer Arbeiten entsprechend den Bedingungen im Jahreslauf und führen diese aus,
  • nehmen bewusst die Vielfalt und Schönheit der Natur wahr und achten Pflanzen und Tiere,
  • nutzen Gartengeräte zweckentsprechend, pflegen und warten diese.

Lernbereich 1: Wirtschaft und Technik im Alltag erleben 75 Ustd.

Anwenden des Wissens über den Fertigungsprozess beim Herstellen von Gegenständen unter dem Aspekt Nachhaltigkeit

Problem- und Handlungsfeld: Bauen und Wohnen

Anregungen aus der Lebenswelt der Schüler

Erweitern des Fachwortschatzes

Planen

Verfassen von Notizen

Einsatz von geeigneter Software

geeignete Werkstoffe und Werkzeuge auswählen

Vergleichen unterschiedlicher Materialien und Werkzeuge

ökonomische und ökologische Aspekte

technische Skizze anfertigen und lesen

Linienarten, Teile der Bemaßung

Arbeitsablauf festlegen

Arbeitsplatz einrichten, Arbeitszeit optimieren, Arbeitsteilung absprechen

Steigern der Verantwortlichkeit, Arbeit in der Werkstatt, Zweckmäßigkeit, Arbeitsschutz

Fertigen des Gegenstandes

Beachten sachgerechter, zweckentsprechender, ökologischer und ökonomischer Kriterien

Einhalten des Arbeitsablaufplanes

Auswahl des Materials

Holz und Holzwerkstoffe, Kunststoffe, Kork, Papier, formbare und textile Werkstoffe

ressourcenschonender Materialeinsatz

Kleber, Farbe, Beize, Lasuren, Wachse

Differenzierung: individualisierte Werkstoffauswahl

Auswahl der Werkzeuge und Hilfsmittel

Stahlmaßstab mit Millimetereinteilung, Anschlagwinkel, Vorstecher, Handsägen, Feilen, Schleifmittel, Schraubendreher, Schraubstock, Zangen, Hammer, stationäre Bohrmaschine

Thermogeräte, Ziehklinge, Vorrichtungen zum Umformen

zwischen maschineller und Handfertigung abwägen

Arbeitsverfahren: Trennen, Fügen, Umformen, Beschichten

Anreißen mit Stahlmaßstab

Steigern der Anstrengungsbereitschaft und des Durchhaltevermögens

Mess- und Prüfverfahren

differenziertes Anwenden der Prüfverfahren im Fertigungsprozess

Genauigkeit, Korrektur

Sich positionieren zum Fertigungsprozess

kriteriengeleitetes Beurteilen, Selbsteinschätzung, Kritikfähigkeit

Anregungen für den Freizeitbereich

Wertschätzung von Arbeit

Qualitätskontrolle

Maßgenauigkeit, Sauberkeit, Funktion

Präsentation

Differenzierung: Einzel- und Partnerarbeit

Sich positionieren zum Arbeitsergebnis

Selbst- und Fremdeinschätzung

Kennen des Fahrrades als technisches System

Bezug zum Problem- und Handlungsfeld: Transport und Verkehr

gesundheitlicher und ökologischer Aspekt des Fahrradfahrens

Beleuchtungsanlage

einfacher Stromkreis, elektrischer Modellbau

Bremsanlage

Funktionsweise

Gangschaltung

Vergleich einfacher Übersetzungsverhältnisse

Anwenden des Wissens über das Fahrrad beim Gewährleisten der Verkehrs- und Betriebssicherheit

Sicherheitskontrolle der Fahrräder der Schüler, Reparaturbedarf feststellen und notwendige Pflege-, Wartungs- und Reparaturarbeiten ausführen, Schmierstellen, Beleuchtungs-, Bremsanlage, Bereifung

Übertragen des Wissens über technische Zusammenhänge vom realen Objekt auf das Modell

Fahrrad, Bohrmaschine, Mixer

Unterrichtsgang, Exkursion

Erkunden von Einsatzmöglichkeiten und Erproben der Funktionsweise realer Objekte

Energieübertragung durch Welle, Getriebe

Vergleich von Achse und Welle

Bauen eines Modells

Verwenden verschiedener Modellbaukästen

Ausführen technikspezifischer Handlungsweisen

Montage

Partner- und Gruppenarbeit

Funktionsprobe

Benennen der Bauteile, Baugruppen und Funktionsweise

Demontage des Modells

Handeln nach einem Ordnungssystem

Lernbereich 2: Handwerk früher und heute 12 Ustd.

Anwenden historischer Handwerkstechniken beim Fertigungsprozess

Bezug zum thematischen Schwerpunkt Orientierung in Raum und Zeit und zum Problem- und Handlungsfeld: Arbeit und Produktion

Eigenbedarf

Auswählen von Arbeitstechnik und Material

Buchbinden, Weben, Korbflechten, Filzen, Modellieren

Einbeziehung von regionalen Handwerksbetrieben

Planen

Herstellen

Funktionsprobe und Korrektur

Bewerten des Fertigungsprozesses

ökonomische, ökologische und soziale Gesichtspunkte

Vergleich von historischen und modernen Arbeitsverfahren

Bezug zum Problem- und Handlungsfeld: Information und Kommunikation

Rolle des Menschen im Arbeitsprozess

Bezug zur eigenen Lebenswelt

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung

Einblick gewinnen in Handwerke der Region

Sammeln von Informationen über Handwerksbetriebe und Produkte

Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Internetrecherche

Differenzierung: Erstellen einer Dokumentation, Gruppenarbeit

Erkunden von Arbeitsabläufen

Ordnungsprinzipien am Arbeitsplatz, besondere Vorrichtungen, Arbeitsschutzmaßnahmen

Sich positionieren zur erlebten Arbeitswelt

Vor- und Nachteile des technischen Fortschritts, Auswirkungen auf den Menschen

Achtung vor der Arbeit anderer

eigene Berufswünsche entwickeln und reflektieren

Einschätzen der eigenen Möglichkeiten

Umgang mit Kritik und Selbstkritik

Balance zwischen Arbeit und Freizeit

sinnvolle Freizeitgestaltung, Medienkonsum

Lernbereich 3: Natur erleben und Umwelt gestalten 63 Ustd.

Übertragen des Wissens über Bedingungen des Pflanzenwachstums auf gärtnerische Tätigkeiten im Jahreslauf

Kreisläufe in der Natur

Planen des Gartenjahres

Saat- und Pflanzenmenge, Fruchtfolge, Keimbedingungen, Erntetermine

Vorbereiten und Bestellen des Bodens

Verwendung natürlicher Düngung: Kompost, Gründüngung

Keimversuche

Beete, Pflanzkübel, Blumentöpfe

Fördern des Pflanzenwachstums

Pflegearbeiten, Pflanzenschädlinge

Verwendung natürlicher Mittel gegen Schädlinge

Umgang mit Arbeitsgeräten

Bewegungsabläufe, Arbeitsschutz, Aufbewahrung, Pflege und Wartung der Geräte

Ernten

Schneiden, Ziehen, Pflücken, Roden, Sammeln

Gemüse, Früchte, Blumen

Verarbeiten der Ernte

Samengewinnung, Nahrung, Material zum Gestalten

nachhaltige Verarbeitung und Konservierungsmöglichkeiten der Ernte

Kennen von Holz, Holzwerkstoffen und Kunststoffen als Vertreter natürlicher und künstlicher Werkstoffe

erneuerbare und nicht erneuerbare Rohstoffe

Wiederverwertungsaspekt von Rohstoffen

Eigenschaften und Einsatzbereiche

Einbeziehen der Erfahrungswelt der Schüler

Wald als Rohstofflieferant

Experimentieren mit Hart- und Weichholz

Arbeiten des Holzes: Quellen, Schwinden, Reißen, Werfen

Erkunden von Kunststoffen

Duro- und Thermoplaste

Beständigkeit, Isolationsfähigkeit

Versorgung und Entsorgung

Recycling, Exkursion zur Abfallentsorgung

Wertstoffkreislauf von Holz und Kunststoffen unter ökonomischen und ökologischen Aspekten

Sich positionieren zur Verfügbarkeit von Rohstoffen

Wahlbereich 1: Geschichte der Technik

Einblick gewinnen in die Geschichte der Technik

thematische Schwerpunkte: Wirtschaft und Technik; Orientierung in Raum und Zeit

Bohrmaschine, Fahrrad, Haushaltsgeräte

Handwerkstechniken

Hantieren, Mechanisieren, Automatisieren

Bezug zum Problem- und Handlungsfeld: Information und Kommunikation

Folgen des technischen Wandels für Leben und Arbeit der Menschen

Vor- und Nachteile

Zukunftsvisionen

nachhaltige Rohstoffe, langlebige Produkte

Reflexion über eigenes Konsumverhalten: Spielzeug, Medien

Wahlbereich 2: Gestalten mit textilem Material

Kennen von textilen Materialien und entsprechenden Arbeitsverfahren zum Herstellen eines Gegenstandes

thematischer Schwerpunkt: Haushalt, Wohnen und Freizeit

Filzen, Weben, Flechten, Klöppeln, Knüpfen, Nähen

Verwendung natürlicher Materialien

Planen

Vergleichen unterschiedlicher Materialien

Herstellen eines Gegenstandes

Wahlbereich 3: Dekoration für Feste

Problemlösen beim Ausgestalten eines gemeinsamen Festes

Feste des Jahreskreises, Schulfeste

Planen von Gestaltungsmöglichkeiten

Herstellen der Dekoration

Gruppenarbeit

ressourcenschonender Materialeinsatz, Wiederverwendung der Dekoration berücksichtigen

Erleben der gemeinsamen Vorbereitung und Durchführung

Wahlbereich 4: Instrumentenbau

Übertragen von bekannten Arbeitsverfahren auf den Musikinstrumentenbau

Instrumente verschiedener Länder

Förderung der Interkulturalität

Klangprobe mit verschiedenen Gegenständen und Materialien

Auswahl von Material, Form und Arbeitsverfahren

ressourcenschonender Einsatz

Verwendung natürlicher Materialien

Fertigung und Funktionsprobe

Dekorieren mit Motiven des Herkunftslandes

Wahlbereich 5: Erntefreuden

Kennen von Möglichkeiten gärtnerische Produkte zu verarbeiten

Herstellung von Saft, Gelee, Chutney, Kuchen, Gemüsegericht

Konservieren saisonaler Überschüsse

internationale Küche

Dörr-/Trockenobst, florale Gebilde

Gesundheitsbewusstsein

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