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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Hauswirtschaft

2005/2010/2019

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen treten am 1. August 2019 in Kraft.

Die Lehrpläne traten 2005 in Kraft und wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne von Lehrerinnen und Lehrern der Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen erfolgte nach Abschluss der Phase der begleitenden Lehrplaneinführung 2010 sowie 2019 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

Werden im Lehrplan die speziellen fachlichen Ziele und Lernbereiche für mehrere Klassenstufen gemeinsam ausgewiesen, entscheidet der Lehrer unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler sowie der schulischen und regionalen Besonderheiten in Abstimmung mit der Fach- und Klassenkonferenz über die Zuordnung der Lernziele und -inhalte zu den einzelnen Klassenstufen.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeiten der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischder Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5/6, LB 2

Verweis auf Klassenstufe und Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
AL Arbeitslehre
BIO Biologie
CH Chemie
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SPO Sport
WE Werken

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen als allgemeinbildende Förderschule vermittelt eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Sie befähigt die Schüler zur selbstständigen und selbstverantwortlichen Lebensführung und bereitet sie auf Arbeit und Beruf vor.

An der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden Schüler unterrichtet und betreut, die im schulischen Lernen so umfänglich und schwerwiegend beeinträchtigt sind, dass sie besondere Förderung und weitgehende Unterstützung bei der Bewältigung von Lernprozessen benötigen. Die Schule versucht, durch förderpädagogische Maßnahmen die Eingliederung oder Wiedereingliederung der Schüler in Grund- bzw. Oberschule zu ermöglichen.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage dieser Kinder und Jugendlichen und unterstützt deren ganzheitliche Entwicklung. In diesem Sinne arbeitet die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen bei Bedarf eng mit der örtlichen öffentlichen Jugendhilfe sowie medizinischen, psychologischen und therapeutischen Einrichtungen zusammen. Sie berät die Schüler unter Einbeziehung ihrer Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung, der Berufsorientierung und Berufsfindung.

Schüler haben die Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen mit Erfolg abgeschlossen, wenn sie am Ende der Klassenstufe 9 in allen Fächern mindestens die Note „ausreichend“ erzielt haben oder die Note „mangelhaft“ entsprechend ausgleichen können.

Schüler der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen können bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen in besonderen Klassen den Hauptschulabschluss erwerben.

Bildungs- und Erziehungsziele

Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag und unter Berücksichtigung der sonderpädagogischen Erfordernisse der Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen werden förderspezifische und überfachliche Ziele formuliert.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung zu mindern und durch Förderung individueller Stärken zu kompensieren. Dabei müssen soziokulturell und sozioökonomisch bedingte Benachteiligungen sowie psychosoziale Verletzungen berücksichtigt werden.

Besondere Relevanz erlangt bei Schülern mit dem Förderschwerpunkt Lernen die Förderung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen sowie von Wahrnehmung und kognitiven Fähigkeiten. Diese Förderung zielt auf die Entwicklung von Voraussetzungen zum Erschließen der Lebenswelt der Schüler und zum Bewältigen schulischer Anforderungen und schafft im engen Zusammenhang mit der Entwicklung von Lernkompetenz die Basis für lebenslanges Lernen.

Bei der Entwicklung von Lern- und Leistungsvoraussetzungen erlangt die Förderung von Motivation, Anstrengungsbereitschaft, Erfolgszuversicht, Aufmerksamkeit, Konzentration und Durchhaltevermögen eine besondere Bedeutung. [Förderung der Lern- und Leistungsvoraussetzungen]

Wahrnehmungsförderung bezieht sich bei Schülern mit Förderbedarf im Bereich des Lern- und Leistungsverhaltens hauptsächlich auf die Entwicklung von visuellen, auditiven, taktilen und kinästhetischen Wahrnehmungsfähigkeiten. Dabei können u. a. folgende Schwerpunkte relevant sein: Wahrnehmungsumfang und -geschwindigkeit, Figur-Grund-Wahrnehmung, Körper- und Raumschema, visuomotorische Koordination. [Wahrnehmungsförderung]

Der Förderung kognitiver Fähigkeiten kommt bei Schülern der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen aufgrund ihrer spezifischen Bedürfnislagen eine besondere Bedeutung zu. Sie bezieht sich auf die Entwicklung von Vorstellungen, Denkoperationen und Transferleistungen sowie der Gedächtnisleistungen. Eine zielgerichtete individuelle Förderung der Kognition ist insbesondere in folgenden Bereichen erforderlich: Analyse- und Synthesefähigkeit, induktives Denken, Problemlöseprozesse, Urteils- und Kritikfähigkeit. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Ziel der Sprachförderung ist die Entwicklung der mündlichen und schriftlichen Kommunikationsfähigkeit der Schüler. Dabei können in Abhängigkeit vom individuellen Förderbedarf des Schülers u. a. folgende Schwerpunkte im Mittelpunkt stehen: Lautbildung, Wortschatz, Satzbildung, Sprachverständnis, Sprechbereitschaft. [Sprachförderung]

Die Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens verfolgt das Ziel, die Soziabilität der Schüler zu entwickeln und ihnen damit eine selbstbestimmte Teilhabe am Leben der Gemeinschaft zu ermöglichen. Dabei nutzen sie gegebenenfalls besondere Hilfen und Unterstützungssysteme. Fördermaßnahmen können sich in Abhängigkeit von den persönlichen Bedürfnissen u. a. auf folgende Bereiche beziehen: Gefühls- und Affektabläufe, Eigensteuerung und Selbstkontrolle, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit, Ein- und Unterordnung, Einhaltung sozialer Regeln und Normen, Verweigerungen, Angstzustände. [Förderung des sozial-emotionalen Verhaltens]

Die Förderung der Grob- und Feinmotorik zielt auf die Entwicklung von Fähigkeiten zur Bewegungsplanung, -steuerung und -ausführung der Schüler. Dabei können Maßnahmen u. a. in folgenden Bereichen erforderlich sein: Koordination und Rhythmus, Reaktionsfähigkeit, Steuerung des Krafteinsatzes, Körperhaltung, Körperbewusstsein und Lateralität. [Förderung motorischer Fähigkeiten]

Überfachliche Ziele

Die überfachlichen Ziele beschreiben Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

Schüler mit Lernbeeinträchtigungen eignen sich anschlussfähiges und anwendungsorientiertes Grundwissen an, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben in Familie und Freizeit, Gesellschaft und Staat, in Berufs- und Arbeitswelt sowie in Natur und Umwelt zu bewältigen. Dabei geht der Wissenserwerb von der Lebenswirklichkeit der Schüler aus. [Wissenserwerb]

Die Schüler erwerben die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erweitern ihre Sprachfähigkeiten und lernen verbale und nonverbale Mittel zu verstehen sowie zunehmend situationsangemessen und partnerbezogen zu gebrauchen. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die es ihnen ermöglicht, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten Wissen selbstständig anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken zunehmend zielorientiert an und lernen, überschaubare Arbeitsabläufe zu planen, zu organisieren und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler lernen, ihre individuellen Stärken und Schwächen sowie ihre Wünsche und Vorstellungen einzuschätzen. Sie entwickeln ein realistisches Selbstkonzept, setzen sich selbst Ziele und verfolgen diese. [realistisches Selbstkonzept]

Die Schüler erkennen ihre Verantwortung für die eigene Gesundheit und Sicherheit und nehmen diese Verantwortung innerhalb und außerhalb der Schule wahr. [Gesundheitsbewusstsein]

In der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden aus. Sie entwickeln ihre individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit sowie Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Im Rahmen der informatischen Bildung lernen die Schüler verschiedene Informations- und Kommunikationssysteme, insbesondere Computer und mobile digitale Endgeräte, sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zur Lösung von Aufgaben zu nutzen. Sie gewinnen Einblicke in deren Funktionsweisen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. Sie kennen die Vielfalt von traditionellen und digitalen Medienangeboten insbesondere zum selbstständigen Lernen. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien und das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben. [Medienbildung]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler erleben im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik und Selbstkritik zu üben und damit umzugehen sowie Konflikte gewaltfrei zu lösen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in die Einstellungen anderer Menschen einfühlen zu können und sich situationsgerecht zu verhalten. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Die Umsetzung des Lehrplanes erfolgt unter Berücksichtigung des individuellen Förderbedarfs. Das erfordert differenzierte und flexible Unterrichts-angebote, die sich dem jeweiligen aktuellen Entwicklungs- und Leistungsstand anpassen. Folgende Kriterien können dabei zu Grunde gelegt werden: Stoffumfang und/oder Zeitaufwand, Grad der Komplexität, Anzahl der notwendigen Wiederholungen, Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge, Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien und didaktischen Hilfsmittel, Vorerfahrungen und Interessen sowie Kooperationsfähigkeit.

Ganztagsangebote bieten vielfältige Möglichkeiten auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen und Begabungen individuell einzugehen und diese zu fördern. Sie können zur Umsetzung von präventiven Maßnahmen genutzt werden sowie zum Abbau von Entwicklungsrückständen und zur Verringerung von Teilleistungsschwächen beitragen. Besonders die Gestaltung von unterrichtsergänzenden leistungsdifferenzierten Bildungsangeboten unter Berücksichtigung eines rhythmisierten Schultages unterstützt die Entwicklung des Einzelnen. Eigenverantwortlich legt die Schule mit dem Förder-schwerpunkt Lernen auf der Grundlage des pädagogischen Konzeptes Förder- und Ganztagsangebote zur individuellen sonderpädagogischen Förderung fest.

Unterricht an der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen nimmt für den Schüler bedeutsame Probleme und Aufgabenstellungen der Lebenswelt als Lernanlass. Dabei können unter Berücksichtigung des Leistungsvermögens und in Abhängigkeit von den Lernzielen sowohl Frontalunterricht und direkte Instruktion, als auch handelndes entdeckendes und selbstgesteuertes Lernen zum Einsatz kommen.

Schüler mit Förderbedarf im Lern- und Leistungsverhalten benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Dabei kommt einer ruhigen, freudvollen Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im Unterricht eine besondere Bedeutung zu. Die Rhythmisierung des Unterrichts orientiert sich dabei in der Regel am 45-Minuten-Takt. Es sollen zunehmend auch Möglichkeiten geschaffen werden, um zusammenhängende Lerneinheiten zu planen und individuelle Lernzeiten der Schüler zu berücksichtigen.

Offene Unterrichtsformen, projektorientierter Unterricht, Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit bieten vielfältige Chancen, die individuellen Möglichkeiten, Fähigkeiten, Neigungen und Interessen der Schüler zu berücksichtigen und sozialkooperative Formen des Wissenserwerbs sowie individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Individuelles und selbstständiges Lernen kann durch die Nutzung vielfältiger Medien und digitaler Unterstützungsmöglichkeiten gefördert werden.

Eine besondere Bedeutung erlangt in allen Klassenstufen der fachübergreifende Unterricht. Lebensnahe Unterrichtsinhalte werden zeitlich abgestimmt in verschiedenen Fächern betrachtet, so dass sich die Schüler themengebundene Zusammenhänge erschließen können. Der Unterricht orientiert sich hierbei an folgenden thematischen Schwerpunkten:

Primarstufe Sekundarstufe
Jetzt ist etwas Besonderes Haushalt, Wohnen, Freizeit
Einer braucht den anderen Leben in einer Gemeinschaft
Die Welt um mich herum Wirtschaft und Technik
Natur entdecken und erleben Natur und Umwelt
Wünsche, Träume, Fantasie Berufs- und Arbeitswelt
Mach mit, bleibt fit Orientierung in Raum und Zeit

Eine lernfördernde Gestaltung des Unterrichtsprozesses schafft Voraussetzungen für eine schrittweise Verinnerlichung der Lerninhalte durch die Schüler: vom Konkret-Praktischen über Bildhaftes zum Sprachlichen oder Abstrakten. Der Lehrer unterstützt diesen Prozess durch die Einbeziehung vielfältiger Möglichkeiten für sinnliche Erfahrungen und ein Angebot von Anschauungsmaterialien auf verschiedenen Abstraktionsniveaus, das die Schüler in Abhängigkeit von ihrem individuellen Entwicklungsstand nutzen können.

Im Bildungs- und Erziehungsprozess werden erlernte Problemlöseverfahren in variierenden Aufgabenstellungen gesichert und zu verwandten bzw. gegensätzlichen Operationen in Beziehung gesetzt. Dadurch wird das Verständnis für diese Verfahren gefördert und die nachhaltige und anwendungsbezogene Aneignung des Wissens ermöglicht.

Der Unterricht ist auf die ganzheitliche Entwicklung der lernbeeinträchtigten Schüler ausgerichtet und berücksichtigt deshalb auch motopädische Grundsätze. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht und die rhythmisch-musikalische Erziehung erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder sozialen und selbstverantworteten Handelns und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler.

Diagnostische, erzieherische und didaktische Aufgabenstellungen im Förderschwerpunkt Lernen erfordern ein abgestimmtes gemeinsames Vorgehen aller Lehrkräfte.

Ein förderliches Lernklima wird besonders dann geschaffen, wenn die Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu Lebens-, Lern- und Handlungsräumen ausgestaltet werden. Über den Unterricht hinaus tragen dazu auch interessante und abwechslungsreiche Ganztagsangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen bei. Berufsbezogene Interessen und Fähigkeiten der Schüler können durch eine Kooperation mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule gefördert werden.

Dabei erlangen Schülerpraktika, regelmäßige Praxistage im Rahmen des Arbeitslehreunterrichts u. Ä. eine zunehmende Bedeutung.

Kontakte zu Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, aber auch zu Grund- und Oberschulen, anderen Förderschulen und den berufsbildenden Schulen sowie die Zusammenarbeit mit Trägern der öffentlichen und freien Jugendhilfe geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Insbesondere fördern Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisieung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht. Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Hauswirtschaft

Ziele und Aufgaben des Faches Hauswirtschaft

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Fach Hauswirtschaft trägt in entscheidendem Maße zur Lebensvorbereitung und selbstverantwortlichen Lebensgestaltung in Haushalt, Familie, Gesellschaft und Beruf bei.

Im Mittelpunkt stehen die Fürsorge für Familie, die Kultur des Zusammenlebens und eine sinnvolle Lebens- und Freizeitgestaltung.

Damit werden Grundlagen geschaffen, die es den zukünftigen Erwachsenen ermöglichen, sich mit ihrem sozialen Umfeld auseinander zu setzen und es mitzugestalten. Lösungsansätze sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und dürfen sich nicht zu Lasten künftiger Generationen oder Menschen in anderen Regionen auswirken. Hierbei kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Schlüsselrolle zu. Besonderer Wert wird auch auf die Entwicklung einer differenzierten Wahrnehmung und ästhetischer Ausdrucksfähigkeit gelegt.

Das Fach Hauswirtschaft leistet einen Beitrag zur Berufsorientierung und zur Entwicklung der Berufswahlreife unter Beachtung der veränderten Anforderungen des Arbeitsmarktes. Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Hauswirtschaft das Interesse der Schüler an Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen ihrer Zeit.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Aneignen von Grundwissen aus den Bereichen Haushalt, Familie, Beruf und Gesellschaft
  • Erwerben von Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung
  • Entwickeln sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Wertvorstellungen
Strukturierung

Die Klassenstufenziele und Lernbereiche werden im Lehrplan für die Klassenstufen 5/6 und 8/9 jeweils gemeinsam ausgewiesen.

Aus folgenden thematischen Schwerpunkten für die Sekundarstufe

  • Haushalt, Wohnen und Freizeit
  • Wirtschaft und Technik
  • Berufs- und Arbeitswelt

leiten sich die Lernbereiche des Typs 1 ab. Sie knüpfen an der Erfahrungs- und Lebenswelt der Schüler an.

In den Klassenstufen 5 und 6 werden grundlegende fachspezifische Arbeitsweisen sowie Grundwissen zu Haushalt und Ernährung vermittelt.

In der Klassenstufe 7 wird der Lernbereich „Haushalt und Ernährung“ um den Aspekt der Gesundheit erweitert. Die Schüler wenden erworbene Kompetenzen zunehmend selbstständig bei der Planung und Organisation der Arbeit an.

In den Klassenstufen 8 und 9 steht die selbstständige Lösung lebenspraktischer Situationen im Mittelpunkt. Die Schüler werden auf die Bewältigung von Aufgaben in Familie, Wirtschaft, Beruf und Gesellschaft vorbereitet.

Themenkomplexe zum textilen Gestalten sind in allen Klassenstufen integriert.

Die Inhalte im Lehrplan zur Berufsorientierung und zum Wohnen sind mit dem Fach Arbeitslehre abgestimmt. Es wird eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fächern Hauswirtschaft und Arbeitslehre empfohlen.

Lernbereiche des Typs 1 können durch Lernbereiche des Typs 2 ersetzt werden. Diese sind in Verantwortung des unterrichtenden Lehrers unter Berücksichtigung der schulischen und regionalen Bedingungen zu erarbeiten. Der Lehrplan enthält grundlegende Rahmensetzungen.

didaktische Grundsätze

Im Fach Hauswirtschaft wird der sonderpädagogische Förderbedarf durch differenzierte Unterstützungsmaßnahmen und die am Leistungsvermögen und den Lerninteressen der Schüler auszuwählenden Lerninhalte gewährleistet. Diese orientieren sich an den Lebens- und Erfahrungsbereichen der Schüler im privaten Haushalt, in der Schule und in der Freizeit und sind Ausgangspunkt für individuelle und mehrperspektivische Lernprozesse.

Die Schüler betrachten den Haushalt in seiner Gesamtheit als Versorgungs-, Wirtschafts-, und Sozialbereich und üben grundlegende Arbeitstechniken.

Den Zusammenhang zwischen Theorie und Praxis erleben die Schüler über die praktische Arbeit. Dabei werden Selbsttätigkeit und Selbstständigkeit gefördert.

Kooperation mit beruflichen Schulen, Unternehmen und Einrichtungen der Region sowie der Berufsberatung dienen der praxisbezogenen Berufsorientierung. Lernortwechsel zwischen Schule, Betrieb und öffentlichen Einrichtungen sowie die Mitarbeit in Schülerfirmen ermöglichen vielfältige, differenzierte und individuelle Aufgabenstellungen.

Zum Wissenserwerb und zur Informationsgewinnung werden traditionelle und digitale Medien eingesetzt.

Bei der Herstellung von Produkten erfahren die Schüler die Bedeutung ästhetischer Gestaltung.

Arbeitsergebnisse werden in der Schule und in anderen Einrichtungen präsentiert.

Der Unterricht soll in einem geeigneten Raum durchgeführt werden. Dabei sind mit den Schülern Ordnungsprinzipien zu erarbeiten. Auf die konsequente Einhaltung des Gesundheits- und Arbeitsschutzes ist zu achten.

Wesentlicher Schwerpunkt aller unterrichtlichen Aktivitäten liegt auf einer ressourcenschonenden Arbeitsweise. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind auch im Unterricht des Faches Hauswirtschaft die Fragen nach Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler fundamental. Bei Inhalten mit politischem Gehalt sind überdies auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontradebatten.

Es wird empfohlen, die Stunden des Faches Hauswirtschaft im Block zu erteilen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufen 5/6

Lernbereich 1 Haushalt und Ernährung 60 Ustd.
Lernbereich 2 Textiles Arbeiten 40 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Ohne Würze schmeckt es nicht
Wahlbereich 2 Geschenke originell verpackt
Wahlbereich 3 Dekoratives Tischdecken
Wahlbereich 4 Gesundes Frühstück

Klassenstufe 7

Lernbereich 1 Haushalt – Ernährung – Gesundheit 45 Ustd.
Lernbereich 2 Textiles Arbeiten 24 Ustd.
Lernbereich 3 Berufsorientierung 6 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Essgewohnheiten auf dem Prüfstand
Wahlbereich 2 Fastfood
Wahlbereich 3 Gestaltung textiler Gegenstände
Wahlbereich 4 Wir backen Brot

Klassenstufen 8/9

Lernbereich 1 Haushalt – Wirtschaft – Familie 160 Ustd.
Lernbereich 2 Textiles Arbeiten 92 Ustd.
Lernbereich 3 Berufsorientierung 48 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Verantwortung für ein Baby
Wahlbereich 2 Vorräte rund ums Jahr
Wahlbereich 3 Helfen – gewusst wie
Wahlbereich 4 Internationale Küche
Wahlbereich 5 Neugierig auf Spiele
Wahlbereich 6 Mode und Kosmetik

Klassenstufen 5/6

Ziele

Aneignen von Grundwissen aus den Bereichen Haushalt, Familie, Beruf und Gesellschaft

Die Schüler

  • lernen die Organisation eines privaten Haushaltes kennen,
  • erkennen Grundsätze einer entwicklungsfördernden Lebensweise,
  • erwerben grundlegendes Wissen über Herkunft und Zusammensetzung von Produkten und deren sparsamen und umweltbewussten Einsatz,
  • eignen sich Grundregeln des Arbeitsschutzes und der Hygiene an.

Erwerben von Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung

Die Schüler

  • lernen die Fachräume, die Ordnungssysteme und die wichtigsten Sicherheitsbestimmungen kennen,
  • üben den fach- und sachgerechten Umgang mit Geräten und Arbeitsmitteln,
  • transferieren vorgegebene Arbeitsschritte auf gleichartige Sachverhalte,
  • nutzen unterschiedliche Medien zur Realisierung von Aufgaben.

Entwickeln sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Wertvorstellungen

Die Schüler

  • erkennen durch individuelles und gemeinschaftliches Handeln die Verantwortung des Einzelnen am Ergebnis,
  • gehen sparsam mit Materialien und Rohstoffen unter Beachtung einer nachhaltigen Entwicklung um,
  • stärken ihre Kommunikationsfreudigkeit und emotionale Ansprechbarkeit durch vielfältige Formen der Zusammenarbeit.

Lernbereich 1: Haushalt und Ernährung 60 Ustd.

Einblick gewinnen in die Aufgaben eines privaten Haushaltes als wirtschaftliche und soziale Einheit

emotionale Einstimmung

Blitzlicht

Sicherung der Grundbedürfnisse unter Beachtung einer nachhaltigen Lebensgestaltung

Fallbeispiele vorgeben

Poster: Tätigkeiten im Haushalt

Informationen aus Zeitschriften, Broschüren und digitalen Medien einbeziehen

gesunde Ernährung

Orientierung an Ernährungspyramide

Ampelkennzeichnung der Lebensmittel

Bundeszentrum für Ernährung – BZfE

gesunde Kleidung

gesundes Wohnen

Einblick gewinnen in den Arbeitsraum Küche

Arbeitsbereiche der Küche

Anordnung der Arbeitsbereiche

Inventar- und Ordnungssystem, Ämterplan, Mülltrennung

Hygiene

Fotodokumentation

Nutzen von digitalen Medien zur Materialrecherche unter Beachtung der Urheberrechte

persönliche Hygiene

Lebensmittelhygiene

Hygiene am Arbeitsplatz

Unfallverhütung in der Küche

Unfallarten, erste Hilfe

Kennen von Lebensmitteln und deren Zubereitung unter Beachtung der Nutzung von natürlichen Ressourcen

Verwenden von Produkten aus dem Schulgarten, einheimische Lebensmittel, regionale Produkte

Lebensmittel

Beachten ökologischer und ökonomischer Zusammenhänge der Pflanzenproduktion und Nutztierhaltung bei der Produktion von Lebensmitteln

Möglichkeiten des eigenen Anbaus von Lebensmitteln

Brot, Kartoffeln, Milch, Ei, Obst, Gemüse, alkoholfreie Getränke

Rezepte

verschiedene Rezeptdarstellungen: Bild- und Textrezepte

Nutzen digitaler Medien für Rezeptrecherchen

Arbeitsplanung

Vorbereitungs-, Zubereitungs-, Anrichtearbeiten, Reinigungs- und Aufräumarbeiten

Rollenkarten für Verantwortungsbereiche

Grundtechniken der Lebensmittelverarbeitung

Putzen, Waschen, Schälen, Zerkleinern, Mischen

Gestalten eines Lernplakats

Haushaltstechnik und Hilfsmittel

Herd, Handrührgerät, Wasserkocher, Wasserbadkocher

Messen und Wiegen, Messbecher, TL, EL, Küchenwaage

Kurzzeitwecker

Garverfahren

Kochen, Braten, Backen, Dünsten

Lernbereich 2: Textiles Arbeiten 40 Ustd.

Einblick gewinnen in das Arbeiten mit textilen Materialien

Blitzlicht

Nähwerkzeuge

verschiedene Nadeln, Schere, Maßband, verschiedene Garne

Messen und Schneiden

Sicherheit am Arbeitsplatz

Umgang mit spitzen Gegenständen

Belehrung

Gestaltung mit textilen Materialien

Nutzen ökologisch hergestellter textiler Materialien

soziale Auswirkungen der Globalisierung in der Textilproduktion

Mindmap

Untersuchen von Fasern, Garnen, Stoffen

Strukturen, Glanz, Farben und Beschaffenheit sehen und fühlen

Arbeiten mit Garnen und Stoffen aus Wolle und Baumwolle

Differenzierung: Seide

ökologisch sinnvolle Aufarbeitung und Wiederverwendung von Materialien

Verknoten, Verdrehen, Flechten; Fäden ziehen und einfügen; Stoff reißen, Stoff verbinden

Beispiele: Handpuppe, Wandbehang, Lesezeichen

Herstellen von Flächen

Rundweben, Leinwandbindung

Filzen

Gestaltung von Flächen

Sticken: Zierstiche

Nadelbuch

einfache Applikationen, Drucken, Färben

Collage, Gemeinschaftsarbeit

digitales Arbeiten

Digitalisierung in Textilindustrie, -design und -kunst

Kennen einfacher Nähtechniken

Nutzstiche: Steppstich, Saumstich

Nähen von Hand

Duftsäckchen

einfache Naht

Stecken und Heften

Saum

Schrittfolge des Ein- und Umschlages erarbeiten

Knöpfe

Knopfarten

nach Material, Form, Farbe oder Bohrung sortieren

Knöpfe annähen

Knöpfe aus Pappe herstellen und gestalten

mit Schnürsenkeln nähen

Knopfbilder, Knopfaugen

Arbeitsergebnisse präsentieren

Wahlbereich 1: Ohne Würze schmeckt es nicht

Kennen von ausgewählten Kräutern und ihrer Verwendung

Suchen und Auswerten von Informationen in traditionellen und digitalen Medien

Bestimmungs-Apps

Lernplakat, Lapbook, thematisches Portfolio

Wahrnehmen von Geruch, Aussehen und Geschmack

frische Kräuter im Fenstergärtchen, getrocknete und gefrostete Kräuter

Kräuterquiz

Wirkung

Geschmacksverbesserung

Heilwirkung

Verwenden von Kräutern

Kräuterquark, -tee, -brötchen, -rührei, -dips, Dressing für Salate

Kräuter aus dem Schulgarten verwenden

Wahlbereich 2: Geschenke originell verpackt

Einblick gewinnen in die Bedeutung des Schenkens

Schenken als Bedürfnis, Schenken zu besonderen Anlässen unter Einbeziehung der Vielfalt der Kulturen

personenbezogen, individuell, angemessen

Geschenke verpacken

Zubehör: Steine, Muscheln, Sand, Früchte, Blüten, Blätter, Naturfasern, Altpapier, Eierkartons, Streichholzschachteln

Verpackungstechniken: Kleben, Binden, Wickeln, Schleifen

Wahlbereich 3: Dekoratives Tischdecken

Anwenden von Gestaltungstechniken für die Herstellung von Tischschmuck

Fotodokumentation

Einbeziehen von Werbematerialien

Anlässe

Weihnachten, Ostern, Jahreszeiten, Geburtstag

interkulturelle Feste und Veranstaltungen

Gestaltungstechniken

Tischdecke, Tischbänder sticken, drucken, bemalen

Blüten kleben, Gestecke, Schleifentechnik, Servietten falten

Differenzierung: Anfertigung mehrerer Produkte entsprechend des individuellen Leistungsvermögens zur Nutzung in der Schule

Wahlbereich 4: Gesundes Frühstück

Übertragen des Wissens über gesunde Ernährung auf die Zubereitung eines Schulfrühstücks

Auswählen von Lebensmitteln

Bildmaterial, Ampelkennzeichnung der Lebensmittel, Ernährungspyramide

Vergleich mit Fertigprodukten

Geschmackstest

süß, sauer, salzig, scharf, bitter

Planen eines Pausenbrotes

Kriterien: Vollwertigkeit, Geschmack, Aussehen

Herstellen eines Pausenbrotes

ökologische und ökonomische Verpackung verwenden

Klassenstufe 7

Ziele

Aneignen von Grundwissen aus den Bereichen Haushalt, Familie, Beruf und Gesellschaft

Die Schüler

  • lernen verschiedene Einkaufsmöglichkeiten kennen,
  • wählen Zutaten für die Herstellung von Mahlzeiten aus,
  • entscheiden sich für Materialien zur Anfertigung textiler Gegenstände,
  • nutzen ihr Wissen über Techniken der Nahrungszubereitung,
  • erweitern ihre Kenntnisse über den Arbeitsschutz und die Hygiene,
  • informieren sich über verschiedene Berufsbilder.

Erwerben von Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung

Die Schüler

  • verwenden die Arbeitsmittel und -geräte sachgerecht,
  • lernen ihre Tätigkeiten zu planen und zu organisieren,
  • üben Verfahren und Arbeitsabläufe,
  • beachten die Arbeitsschutzbestimmungen,
  • entwickeln bei ihrer Tätigkeit zunehmend Sicherheit und Selbstvertrauen,
  • nutzen traditionelle und digitale Medien zur Informationsgewinnung und schätzen Risiken in digitalen Umgebungen ein.

Entwickeln sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Wertvorstellungen

Die Schüler

  • erkennen Wechselwirkungen zwischen eigener Lebensführung und gesellschaftlichen Bedingungen,
  • erwerben Voraussetzungen, sich verbraucher- und umweltbewusst zu verhalten,
  • bewerten Leistungen nach gemeinsam erarbeiteten Kriterien,
  • handeln hilfsbereit, tolerant und fair,
  • arbeiten sauber, exakt und rationell mit Materialien und Geräten.

Lernbereich 1: Haushalt – Ernährung – Gesundheit 45 Ustd.

Kennen des Zusammenhangs zwischen gesunder Ernährung und gesunder Lebensweise

persönliche Gesundheit und Wohlbefinden

soziales Wohlergehen im Spannungsfeld einer digitalisierten Gesellschaft

10 Regeln zur gesunden Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Bewegung, Entspannung

Stressprävention und Selbstmanagement

Abhängigkeits- und Suchtverhalten

Fallbeispiele, Brainstorming

Internetrecherche: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – BZgA, niedrigschwellige Beratungs- und Hilfsangebote in der Region

Nutzung digitaler Medien

Kennen der Einteilung der Lebensmittel

Informationsrecherche zu einzelnen Lebensmittelgruppen und deren Nutzung unter Beachtung der Urheber- und Nutzungsrechte

Lebensmittelgruppen

Ernährungskreis bzw. Ernährungspyramide

Internet, weitere Medien: Verbraucherschutz, Stiftung Warentest, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft

Nährstoffe

Lebensmittel als Nährstoffträger

Zuordnen von Lebensmitteln

eiweißreich, kohlenhydratreich, vitamin- und mineralstoffreich, fettreich, Wasser

nährstoffschonende Zubereitung an ausgewählten Beispielen

Beurteilen von Lebensmitteln und Mahlzeiten nach ausgewählten Kriterien

vollwertig, saisonal, regional, Qualität, Preis, Aussehen

Chancen und Gefahren des technologischen Fortschritts bei der Produktion von Lebensmitteln

ausreichender Flüssigkeitskonsum

Kennen von Regeln für den Einkauf

Unterrichtsgang

fairer Handel

Einkaufsmöglichkeiten

Fachgeschäft, Kaufhaus, Supermarkt, Wochenmarkt, Versandhandel

Kriterien

Qualität

Frische, Qualitätssiegel, Herkunft

Preis

Einkaufszettel, Angebote beachten, Anordnung der Waren

Umwelt

umweltschonende Verpackung, Mehrweg- und Einwegsysteme

Umweltzeichen

Übertragen der Kenntnisse auf die Zubereitung vollwertiger Mahlzeiten

Grundtechniken der Lebensmittelverarbeitung

Zerkleinern: Schneiden, Hobeln, Raspeln, Reiben, Pürieren, Passieren

Mischen: Mixen, Rühren, Kneten, Schlagen, Unterheben

Haushaltstechnik

Kühlschrank, Pürierstab, Multifunktionsgeräte

Unfallvermeidung

Garverfahren

Vergleich: Braten – Dünsten

Dämpfen, Grillen

Backen: Mürbeteig, Rührteig, Quark-Öl-Teig

Kennen der Grundlagen der Arbeitsplanung

Verteilung der Arbeiten auf das Arbeitsteam

Nutzen digitaler Medien bei der Erstellung von Arbeitsplänen, Zeitmanagement

Vorbereitungsarbeiten

Arbeitsplatz einrichten, Geräte und Zutaten bereitstellen

Zubereitungsarbeiten

Anrichtearbeiten

Geschirr und Besteck auswählen und anordnen

Aufräumarbeiten

Anwenden von Reinigungsmitteln und Reinigungsmethoden

ökologische Reinigungsmittel bevorzugen

Lernbereich 2: Textiles Arbeiten 24 Ustd.

Kennen von Grundfunktionen der Nähmaschine

Lehrvideos zum Aufbau und zum Gebrauch einer Nähmaschine

Aufbau und Bauteile

Bedienungsanleitung

Sicherheitsbestimmungen

Stromkreis

Aufbau und Abbau der Maschine

Vorübungen auf Papier

Nähen ohne Faden

gerade Linien, Ecken nähen

Nähen mit Faden

Einfädeln des Ober- und Unterfadens

Zick-Zack-Naht zwischen zwei Linien

Nähübungen auf Stoff

Vergleich zum Handnähen

Versäubern von Schnittkanten

einfache Naht

Saum

Herstellen eines Gebrauchsgegenstandes

Ideensammlung

Internetrecherche unter Beachtung der Urheber- und Nutzungsrechte

Nutzung digitaler Medien

Schlummerrolle, Schürze, Brotbeutel

Auswahl des Gegenstandes

Informationen werten

Stoff- und Garnauswahl

Arbeitsschritte

Schnittmuster, Zuschnitte

Nahtzugabe, Heften, Nähen

Anwenden der Kenntnisse zur Bewertung auf die Einschätzung der Arbeitsergebnisse

Selbst- und Fremdeinschätzung

Zufriedenheit, Selbstwertgefühl

Lernbereich 3: Berufsorientierung 6 Ustd.

Einblick gewinnen in berufliche Tätigkeiten

Berufswahlpass, Lebensordner

Zusammenhang von Arbeit und Entgelt, bezahlte und unbezahlte Arbeit

Vielfalt von Informationsmöglichkeiten nutzen

Interessen und Fähigkeiten

Interessenliste erstellen

Bewusstmachen der Stärken, Interessen und Neigungen

ausgewählte Berufsbereiche

Hauswirtschaft, Dienstleistungen, sozial-pflegerische Berufe, Agrarwirtschaft

Internetrecherche unter Beachtung der Urheber- und Nutzungsrechte

Nutzung digitaler Medien

Betriebserkundung

Anforderungen an körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie Arbeits- und Sozialverhalten

Wahlbereich 1: Essgewohnheiten auf dem Prüfstand

Beurteilen von Essgewohnheiten

Interviews, Esstagebuch, Comics

Einbeziehen der Vielfalt der Kulturen

Auswertung von Berichten und Statistiken

Menge

Bedarf nach Tätigkeit und Alter

ausreichender Flüssigkeitskonsum

Fett

Übergewicht

Zucker

Karies

Kennen gesunder Alternativen

Überlistungsstrategien

Ernährung

gemeinsames Herstellen und Essen gesunder Leckereien: Fingerfood, Obst- und Gemüsespieße, Dips, Vollkornhappen, Fruchtjoghurt, Milchmixgetränke

Bewegung

Anregung zur Freizeitgestaltung durch Spiele und Sportarten, die Spaß machen

Diskussion, Spiele und Sportarten vorstellen

Wahlbereich 2: Fastfood

Einblick gewinnen in Vor- und Nachteile von Fastfood

Internetrecherche unter Beachtung der Urheber- und Nutzungsrechte

Nutzung digitaler Medien

Pro- und Kontra-Debatte

Überblick

Angebotsformen, Zielgruppe

Abgrenzung zu Junkfood

Wirkung der Werbung, Medieneinflüsse erkennen und aufarbeiten

Bewertung

Zeit, Preis, Inhaltsstoffe

ökologische Aspekte

Vollwertigkeit

Geschmack

Esskultur

Herstellung

Schulimbiss

Wahlbereich 3: Gestaltung textiler Gegenstände

Kennen geeigneter Gegenstände für das Wohlbefinden

Kissen, kleine Spielfiguren, Pantoffeln, Schals

betrachten, benennen, fühlen, auswählen

Einbeziehen der Vielfalt der Kulturen und Lebensverhältnisse

Materialien

weiche Stoffe: Samt, Fleece, Plüsch, Frottee, Filz, Seide

Zubehör

Spitze, Bänder, Rüschen, Schleifen, Knöpfe, Perlen, Strickgarn

Anwenden grundlegender Nähkenntnisse

Nähvorbereitung

Markieren, Stecken, Heften

Nähtechniken

Versäubern, einfache Naht, Saumbildung, knappkantiges Steppen

Gestaltung

dekorative/gestalterische Effekte: Monogramme, bunte Ziernähte, Applikationen, Stoffdruck

Wahlbereich 4: Wir backen Brot

Kennen der Bestandteile verschiedener Brotsorten und deren Bedeutung für die Ernährung

Nutzung und Schutz natürlicher Ressourcen

ökologische Lebensmittelverarbeitung

Brotgetreide

Weizen, Roggen, Hafer, Mais, Reis, Buchweizen

Getreidemahlerzeugnisse

Ausmahlungsgrad

Nährwert

Kohlenhydrate, Eiweiß, Vitamin B, Mineralstoffe, Ballaststoffe

Anwenden der Kenntnisse vom Backen auf die Herstellung von Brot

Vollkornbrot, Sauerteigbrot

Verkosten verschiedener Sorten

Klassenstufen 8/9

Ziele

Aneignen von Grundwissen aus den Bereichen Haushalt, Familie, Beruf und Gesellschaft

Die Schüler

  • erwerben anwendungsbereites Wissen zur privaten Haushaltsführung,
  • setzen sich mit sozialen Aufgaben in der Familie auseinander,
  • informieren sich über Wohnraumbeschaffung und -gestaltung,
  • lernen gesetzliche Bestimmungen, verschiedene Ämter und Unterstützungssysteme kennen,
  • vertiefen ihr Wissen über die Berufs- und Arbeitswelt,
  • erweitern ihre Kenntnisse zur sinnvollen Freizeitgestaltung.

Erwerben von Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Lebensgestaltung und Alltagsbewältigung

Die Schüler

  • vertiefen den fachgerechten Umgang mit den bekannten Arbeitsgeräten und Arbeitsmitteln,
  • können geübte Techniken selbstständig nutzen,
  • nutzen erworbene Kompetenzen bei der Planung und Durchführung von Arbeitsabläufen auf neue Situationen,
  • nutzen den Computer oder mobile digitale Endgeräte zur Bearbeitung fachbezogener Aufgabenstellungen.

Entwickeln sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Wertvorstellungen

Die Schüler

  • arbeiten ausdauernd, gewissenhaft und selbstständig an komplexen Aufgabenstellungen,
  • bewerten kritisch ihr eigenes Handeln und achten die Arbeitsergebnisse anderer,
  • wählen bewusst umweltschonende und effektive Methoden bei der Arbeit im Haushalt aus,
  • lernen im familiären und gesellschaftlichen Umfeld zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich zu handeln.

Lernbereich 1: Haushalt – Wirtschaft – Familie 160 Ustd.

Kennen der wirtschaftlichen Zusammenhänge eines privaten Haushalts

Berufswahlpass, Lebensordner

Einkommen

Einkommensarten: Erwerbseinkommen, Besitzeinkommen, Sozialeinkommen

Haushaltsbuch

feste und veränderliche Ausgaben

Kosten-Nutzen-Analyse, Vermeidung von Schulden

Erfüllung von Bedürfnissen unter Beachtung des verfügbaren Einkommens

Armut, soziale Sicherheit

Einkauf

Lebensmittelkennzeichnung

Zutatenliste, Inhaltsstoffe

Bevorratung

Lagerung der Lebensmittel

Kühlschrank, Tiefkühlgerät

Kaufvertrag

mündlicher Kaufvertrag, Zahlungsmöglichkeiten, Garantie

Onlinekauf

Reklamation

Nachbesserung, Minderung, Umtausch und Rücktritt

Verbraucherzentrale, Stiftung Warentest

Wirtschaftskontrolldienst für Lebensmittel

Werbung

Aufgabe der Werbung, Einkaufshilfen, Einkaufsfallen

kritische Auseinandersetzung

Anwenden des Wissens zur Ernährung auf die Herstellung vollwertiger Mahlzeiten

Hunger – Sättigung

Tagesleistungskurve

Vollwertigkeit – Gesundheit – Wohlbefinden

Klimakochbuch

Bedeutung der Nährstoffe

Internetrecherche

Kohlenhydrate

Nutzung digitaler Medien

Eiweiß

Eigenschaften, Einteilung, Vorkommen, Bedarf

Fette

Vitamine

Mineralstoffe

Wasser

Arbeitsplanung

selbstständige Verteilung der Arbeiten im Arbeitsteam

Arbeitszeit, Wartezeit

Vorbereitungsarbeiten

Arbeitsplatz einrichten, Zutaten und Geräte bereitstellen

Zubereitungsarbeiten

Wiederholung der Garverfahren, Teigarten und Arbeitstechniken

Einführung: Dampfdrucktopf, Mikrowelle

Anrichtearbeiten

Anrichteregeln, Tischgestaltung

Aufräumarbeiten

Säubern der Lehrküche

Geschirrspüler

Ämterplan

Einblick gewinnen in Folgen von Fehlernährung

Gewichtsprobleme, Essstörungen, Selbstbild, Schönheitsnormen

Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen

Gestalten eines gemeinschaftsbildenden Projekts

Geburtstag, Klassenfete, Seniorenfeier, Kinderfest für kleinere Klassenstufen, Fasching

Rituale und Regeln der Gastfreundschaft unter Einbeziehung der Vielfalt der Kulturen

Internetrecherche

Nutzung digitaler Medien

Nutzen digitaler Werkzeuge für die Zusammenarbeit im Projekt sowie bei der Planung und Durchführung des Projektes

Planung in Teams

Unterhaltung/Programm

Begrüßung, Spiele, Musik, Darbietungen, Verabschiedung

Bewirtung

Auswahl von Speisen und Lebensmitteln, Rezeptauswahl

Dekoration

Einladungen, Tischschmuck, Anordnung der Tische, Raumgestaltung

Entscheidung

Nutzen digitaler Werkzeuge zur Erstellung von Planungsunterlagen

Zeitplan

Liste der Arbeiten, Arbeitszeiten abschätzen, Reihenfolge der Arbeiten festlegen

Arbeitsplan

Aufteilung der Arbeiten, Verantwortlichkeiten festlegen

Finanzplan

Einkaufsliste, Abschätzen der Kosten

Durchführung des Projektes

Auswertung

Präsentation der Projektergebnisse

Reflexion der Umsetzung des Projektes unter Beachtung der Ziele nachhaltiger Entwicklung

Vergleich von Zeit- und Arbeitsplan, Kostenabrechnung

Sich positionieren zur Vielfalt familialer Lebensformen

Pluralisierung der Lebensformen, individuelle Lebensumstände und persönliches Wohlbefinden

Pro- und Kontra-Debatte zu Problemfeldern

Überwindung soziokultureller und interessenbestimmter Barrieren

Bedürfnisse einer familialen Gemeinschaft

Nahrung, Kleidung, Wohnung

Zuneigung, Kontakt mit anderen

Konfliktfähigkeit

Rollenspiele

Arbeitsteilung im Haushalt

Koordination von Erwerbsarbeit und Hausarbeit

Teamarbeit

Umgang mit außergewöhnlichen Situationen

Leben ohne Erwerbsarbeit

Pflegebedürftigkeit, Behinderung

Suchterkrankungen

Informationsbeschaffung aus verschiedenen traditionellen und digitalen Medien

Familienberatungsstellen

Freizeitgestaltung

individuelle und gemeinsame Freizeitaktivitäten

globalisierte Freizeit

Veränderungen durch Kinder

veränderter Tagesablauf

finanzielle Situation

Verantwortung tragen

Bereicherung und Belastung

Umgang mit alten Menschen

Reflexion von Einstellungen zum Alterungsprozess und Auseinandersetzung mit außerschulischen Erfahrungen

Krankheitsbild Demenz

Einblick gewinnen in die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern

Ernährung

Säuglings- und Kleinkinderkost, Kostplan

ruhige Atmosphäre, gemeinsame und abwechslungsreiche Mahlzeiten

Erziehung

Entwicklungsstufen: Säugling, Kleinkind, Vorschulkind

Betreuung: Kindereinrichtungen, Großeltern, Tagesmutter

Spiel

Auswahlkriterien für Spielzeug, verschiedene Spiele

Chancen und Gefahren des technologischen Fortschritts

Suchtgefahren bei der Nutzung digitaler Spiele

Beschäftigung

Zuwendung

Spielen, Singen, Erzählen

Erziehungsmaßnahmen

Lob und Tadel

Gewöhnung, Konsequenz

Grenzen aufzeigen

Fürsorge und Pflege

Körperpflege, Kleidung, Kinderkrankheiten, Unfallverhütung

Kennen von Möglichkeiten zur Wohnraumsuche

Fallbeispiele

Abgleichen von realistischen Möglichkeiten und individuellen Bedürfnissen

Rollenspiel: „Was brauche ich wirklich? – Was kann ich mir leisten?“

Pro- und Kontra-Diskussion zu wohnungspolitischen Fragen

Wohnung und Wohnumfeld

Verstehen von Wohnungsangeboten

Annoncen, Aushänge, Internet, Wohnberechtigungsschein

Vergleichen und Auswählen von Angeboten

Mietspiegel

Kostenkalkulation mit Hilfe digitaler Werkzeuge: Warm- und Kaltmiete, Nebenkosten

Einblick gewinnen in Aufteilung und Einrichtung der Wohnung

Aufteilung in Wohnbereiche

Grundriss, Skizze, Maßstab

Ausstattung einer Wohnung

Möbel, Geräte, Haushaltsgegenstände, Accessoires, Checkliste

Einrichtung einer Wohnung

Nutzen digitaler Werkzeuge

Anfertigen von Einrichtungsplänen

Raumaufteilung, Modelle

Zusammenstellung von Einrichtungskosten

Preis- und Qualitätsvergleich

kritische Analyse der Finanzierbarkeit

Kataloge, Einrichtungshaus, Gebrauchtmöbel und Gebrauchtwaren, Tauschbörsen, Onlineportale

Bedeutung von Trends und Moden

Nachhaltigkeit im Alltag

Kaufvertrag

Pflege einer Wohnung

ökologische Reinigungsmethoden, Reinigungsgeräte

Kennen der Bedingungen des Wohnens

Mietvertrag

schriftlicher Mustermietvertrag: Rechte und Pflichten von Mieter und Vermieter

Berufswahlpass, Lebensordner

Beratungsstellen und Beihilfen

Wohngeldstelle, Wohngeldantrag

Mieterbund, Verbraucherzentrale, Schuldnerberatung

Umzug in eine neue Wohnung

Checkliste, Kosten, Planung, Helfer

Nachmieter, Vormieter

Lernbereich 2: Textiles Arbeiten 92 Ustd.

Anwenden von Wissen beim Gebrauch von Textilien im täglichen Leben

textile Kette

Waren aus aller Welt: Produktion von Textilien, fairer Handel und Textil-Recycling

Reisebericht eines T-Shirts

Natur- und Chemiefasern

Herkunft

Baumwolle, Wolle, Seide, Polyacryl

Textilerzeugung

Gewebe, Gestrick

Handarbeit

Gegenstand weben, häkeln oder stricken

maschinelle Produktion

Video, Betriebsbesichtigung

Gestaltungsarbeit mit der Nähmaschine: Kissen

Patchwork, Applikation

Bekleidung

Reflexion des Kaufverhaltens und der Bedeutung von Kleidung für die persönliche Identität

Basisgarderobe

Bekleidungsarten, Konfektionsgrößen, Proportionen, Typbestimmung

Mode und Trends

Schnittformen, Farben, Materialien

situationsadäquates Aussehen

Erkennen und Aufarbeiten von Medieneinflüssen

Markenartikel

Einkauf

Preis und Qualität, Einkaufsmöglichkeiten in einer globalisierten Welt

Vorteile und Risiken bei Geschäftsaktivitäten im Internet

Schutz persönlicher Daten bei der Nutzung von Onlineshops

Gebrauch und Pflege

Gebrauchseigenschaften

Tragekomfort, Haltbarkeit, Pflegeeigenschaften und Aussehen

Textilkennzeichnung

Rohstoffgehaltsangabe, Pflegesymbole

Wäschepflege

Pflegeverfahren: Waschen, Trocknen, Reinigen, Bügeln

Waschmaschine, Trockner, Bügeleisen

Unterrichtsgang: Chemische Reinigung

Instandhaltung

Reparaturen von Bekleidung, Haushaltwäsche, Bettwäsche

Pro- und Kontra-Diskussion: nachhaltige Nutzung von Ressourcen und Waren versus Wegwerfgesellschaft

ökologischer Fußabdruck

Entsorgung und Recycling

Altkleidersammlung

aus Alt mach Neu: Rucksack, Handytasche

Verändern von Kleidung: Kürzen, Verlängern

Verschönern von Kleidung: T-Shirt aufwerten durch Bedrucken, Batiken oder Schmücken mit Perlen, Bändern

Anwenden von Gestaltungstechniken zur Herstellung eines Gebrauchsgegenstandes für den Wohnraum

Kissen, Decke, Fensterdekoration, Wandbild, Kranz, Gesteck

Planen

Anforderungen: Material, Form, Farbe, Stil

Schnittmuster, Finanzierung, Materialkalkulation, Produktgestaltung

Herstellen

nähtechnische und schmucktechnische Arbeiten

Bewerten

Präsentation unter Nutzung digitaler Werkzeuge

Zweckdienlichkeit, Haltbarkeit, Wert der eigenen Arbeit, Vergleich mit käuflicher Ware

Lernbereich 3: Berufsorientierung 48 Ustd.

Sich positionieren zu eigenen Interessen und Fähigkeiten

Berufswahlpass

Erkennen des Spannungsfeldes zwischen eigenen Vorstellungen und beruflichen Anforderungen

Kennen von Berufen in Handwerk, Industrie und Dienstleistung

Berufswahlpass

Informationsquellen

Informationen beschaffen, analysieren, kritisch bewerten und nutzen

Agentur für Arbeit, Berufliche Schulzentren, Freie Träger

verschiedene traditionelle und digitale Medien nutzen

Ausbildungswege und Einrichtungen

regionale Gegebenheiten nutzen

Berufsbilder

Unternehmen

Betriebserkundungen, Expertenbefragung, Exkursionen, Projekte

Anwenden des erworbenen Wissens im Schülerbetriebspraktikum

situationsadäquater Einsatz von digitalen Werkzeugen

Planen

Auswahl der Einrichtung, Bewerbung, Praktikumsmappe

Rollenspiel

Durchführen

Selbstbeobachtung, Engagement, Interesse entwickeln, soziale Beziehungen erfahren und entwickeln

Belastungssituationen bewältigen

Auswerten

Präsentation der Ergebnisse und Erfahrungsaustausch

Selbstreflexion

Einblick gewinnen in das Arbeitsrecht

Arbeitsvertrag, Jugendarbeitsschutz

Übertragen von berufsbezogenen Erfahrungen auf die individuelle Erwerbsbiografie

Schülerbetriebspraktikum

Berufswahlpass, Lebensordner

Vergleichen der eigenen Fähigkeiten mit den Anforderungen des Berufswunsches

körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, Verhaltensweisen und Einstellungen

Überprüfung der Eignung, Lösungen abwägen und eine Entscheidung treffen

Selbst- und Fremdeinschätzung

Reagieren auf Veränderungen des Arbeitsmarktes

Weiterbildung, Umschulung, Erwerbslosigkeit, Mobilität, Flexibilität

Interview

Wahlbereich 1: Verantwortung für ein Baby

Kennen gesundheitsfördernder Verhaltensweisen während der Schwangerschaft

Körperpflege

Sport und Bewegung

Ernährung

psychisches Wohlbefinden

Gefahren für das werdende Leben

Kennen notwendiger Vorbereitungen für das Neugeborene

Schwangerenberatung, Mutterschutz

Koffer für die Klinik, Grundausstattung

gesunde Wohnumgebung für Mutter und Kind

Möglichkeiten materieller Unterstützung, Sozialgesetzgebung

Einblick gewinnen in die Betreuung eines Säuglings

Pflege

praktische Übungen zur Körperpflege

Ernährung

Hebamme, Kinderschwester

Fürsorge

Zuwendung

Kinderkrankheiten

Impfschutz

Aufsichtspflicht

Wahlbereich 2: Vorräte rund ums Jahr

Einblick gewinnen in die Lebensmittelbevorratung

Urban Gardening

Vorteile

Saisonware verarbeiten

Einsparen von Haushaltmitteln

Haltbarkeit, Verfügbarkeit

Möglichkeiten

sachgerechtes Einlagern, Kühlgeräte, Keller

Konservierung

Verderb von Lebensmitteln

Mikroorganismen, Schädlinge, Lebensmittelvergiftungen, Infektionen, Hygiene

Anwenden ausgewählter Konservierungsmethoden im Haushalt

Unterrichtsgang

Trend zu selbst hergestellten Produkten

physikalische Verfahren

Tiefgefrieren, Trocknen, Einkochen

chemische Verfahren

Säuern, Salzen, Zuckern, Räuchern

Nutzung regionaler Angebote

Wahlbereich 3: Helfen – gewusst wie

Kennen von Unfallgefahren im Haushalt

Anwenden von Maßnahmen bei Unfällen im Haushalt

Rettungskette

praktische Übungen, Parcours

Zusammenarbeit mit DRK, DLRG

Verbände

steriles Abdecken von Wunden, Verbände anlegen

Lagerung

stabile Seitenlage

ärztliche Hilfe

Notruf, Arztbesuch

Einblick gewinnen in die häusliche Krankenpflege bei ausgewählten Krankheiten

Internetrecherche

Nutzung digitaler Medien

Lernplakat, Lapbook

Grundpflege

Symptome und Beschwerden

Umgebung, Lagerung, Körperpflege, Zuwendung, Ernährung, Hygiene

Behandlungspflege

Temperaturkontrolle, Puls, Umgang mit Medikamenten

Wunden und Wundversorgung

bewährte Hausmittel

Hausapotheke

Wahlbereich 4: Internationale Küche

Einblick gewinnen in das Ernährungsverhalten anderer Kulturen

geographische, kulturelle, religiöse oder ethische Hintergründe

Wissen über Traditionen und Weltanschauungen

Anwenden des Wissens zur Ernährung auf die Zubereitung internationaler Gerichte

Nutzen digitaler Werkzeuge zur Rezeptrecherche und Präsentation

Auswahl treffen

Herstellung von Tisch- oder Raumschmuck

typische Accessoires

Auswahl des Geschirrs

passend zu Gericht und Anlass

Zubereitung der Gerichte

Rezepte, spezielle Zutaten und Gewürze

besondere Zubereitungsarten

Unterhaltung

Musik, Fotos, Quiz, Reiseberichte, Einladen und Bewirten von Gästen

Wahlbereich 5: Neugierig auf Spiele

Einblick gewinnen in die Bedeutung des Spiels

Erfahrungen sammeln

Persönlichkeit entwickeln

Freizeitgestaltung im globalen Raum einbeziehen

soziales Verhalten fördern

neue Möglichkeiten der Freizeitgestaltung einbeziehen

Spielarten

Bewegungsspiele

Gestaltungsspiele

Rollenspiele/Theaterspiele

Regelspiele/Gesellschaftsspiele

Konzentrationsspiele

Pro- und Kontra-Diskussion zu analogen und digitalen Spielen

Kriterien für die Spielzeugauswahl

altersgemäß

ungefährlich und haltbar

fantasievoll

handlich

kein Ersatz für Zuwendung

Gestalten eines einfachen Spielzeuges

Memory, Domino, Kartenspiele, Würfelspiele, Lernspiele, Schach, Dame, Mühle, Kuscheltiere, Puppe, Bälle, Marionetten, Springseile

Nutzen digitaler Werkzeuge: Planung, Beschreibung des Spiels und Spielregeln

Material

Papier, Pappe, Holz, Wolle, Stoff, Plaste, Gummi, Farben

Werkzeuge

Nadel, Schere, Messer, Feile, Pinsel, Nähmaschine

Arbeitstechniken

Nähen, Schneiden, Binden, Kleben, Filzen

Kennen der Einsatzmöglichkeiten des selbstgefertigten Spielzeugs

spielen

Einhaltung der Spielregeln, Spielfähigkeit Einzel- und Gruppenspiele

verschenken

Hort, Klassenverband, Familienmitglieder, Kindergärten, Seniorenheime

Wahlbereich 6: Mode und Kosmetik

Einblick gewinnen in modische Details und dekorative Kosmetik zum Unterstreichen des persönlichen Typs

gesellschaftliche Funktion von Kleidung und Kosmetik

Leitbilder, Klischees

Modezeitschriften, Videos

Anpassen

soziale und kulturelle Identitätsformung, Abgrenzung und Zugehörigkeit

Nachahmen

ästhetische Funktion von Kleidung und Kosmetik

Effekte durch Schnittformen, Muster und Farben

Vergleich mit der Natur

Accessoires, Düfte, kosmetische Produkte

Typbestimmung nach Körperproportionen und Körperfarben

Betonen

Mode-Lifestyle-Jugendkultur

Fotoprojekt, Interview, Modenschau

Verändern

Ergänzen

Verbergen

gestalterische Übungen

Modehäuser und Kosmetikstudios einbeziehen

eigene Versuche unter fachgerechter Anleitung

Voraussetzung: gründliche Körperpflege

Bilder vorher – nachher, Nutzen digitaler Werkzeuge

typgerecht kleiden

dezent schminken

Lernbereich Typ 2

Ziele und Aufgaben

Die Lernbereiche des Typs 2 sind Teil des Faches Hauswirtschaft und tragen dem Erfordernis der individuellen Differenzierung Rechnung. Sie haben die Funktion einer realitätsnahen Arbeitserprobung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung sozialer Kompetenzen und zur Vorbereitung des Übergangs von der Schule in die Berufsausbildung bzw. eine berufsvorbereitende Maßnahme.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Entwicklung von:

  • Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit,
  • Selbstständigkeit, Flexibilität und Kreativität,
  • Problemlöse- und Entscheidungsfähigkeit,
  • Eigenaktivität und Selbstverantwortung,
  • Konfliktfähigkeit sowie Kritik und Selbstkritik,
  • Frustrationstoleranz,
  • Belastbarkeit und Ausdauer,
  • einem realistischen Selbstkonzept.

Dabei werden vor allem Formen des selbstgesteuerten, individuell-interessengeleiteten und kooperativen aktiv-praktischen Lernens genutzt.

Organisation

Die Realisierung der Lernbereiche des Typs 2 ist in folgenden Bereichen möglich:

  • Land-, Forst- und Gartenbau,
  • Lebensmittel- und Gastgewerbe,
  • Handel,
  • Unternehmensbezogene Dienstleistungen,
  • Soziale und kulturelle Dienstleistungen,
  • Reinigung,
  • Medizinischer und nichtmedizinischer Gesundheitsbereich.

Folgende Organisationsformen sind u. a. möglich:

  • aufgabenbezogene Tätigkeit in Betrieben, sozialen Einrichtungen, Institutionen (einzeln oder in Gruppen),
  • aufgabenbezogene Tätigkeit in der Schule (einzeln oder in Gruppen),
  • Mischformen.

Die Einrichtung klassenstufenübergreifender, ggf. auch wechselnder Gruppen wird empfohlen.

Planung und Organisation der Lernbereiche des Typs 2 liegen in der Verantwortung der Schule und sind sowohl mit dem Gesamtkonzept des Faches Hauswirtschaft als auch mit dem schuleigenen Konzept zur Berufs- und Studienorientierung gemäß § 23a SOFS abzustimmen. Die Bestätigung der Konzeption für den Lernbereich Typ 2 erfolgt durch die Schulleitung.

Grundlagen der Gestaltung

Die Konzeption eines Lernbereichs Typ 2 muss Aussagen zu folgenden Schwerpunkten enthalten:

Bezeichnung des Lernbereichs

Die Bezeichnung des Lernbereichs muss auf einen handlungs- bzw. produktionsorientierten Ansatz gerichtet sein und aussagekräftig formuliert werden.

Ziele des Lernbereichs

Die Ziele des Lernbereichs werden komplex beschrieben und zeigen das angestrebte Ergebnis in den Bereichen Wissenserwerb, Methodenkompetenz und Werteorientierung.

Sie sind ausgerichtet auf ein aktives Erleben der Gestaltung der eigenen Lernbiografie im Prozess der Berufswahlvorbereitung und der späteren Lebensgestaltung.

Lernziele und -inhalte

Die Lernziele und -inhalte werden unter Verwendung der im Lehrplan gebräuchlichen Struktur und Begrifflichkeit dargestellt.

Eine systematische Dokumentation aller relevanten Prozesse (Planung, Durchführung, Reflexion) durch den Schüler bildet eine wesentliche Grundlage für weitere Berufswahlentscheidungen. Geeignete Dokumentationsformen wie Berufswahlpass, Portfolio, Lerntagebuch oder textfreie Dokumentationsformen begleiten die praktische Tätigkeit.

Organisation

Gesicherte organisatorische Bedingungen sind wesentliche Voraussetzung für die Genehmigung des Lernbereichs. Dazu gehören:

  • Organisationsform,
  • Planung in Abstimmung mit kommunalen, regionalen, betrieblichen und anderen Partnern,
  • personelle und materielle Absicherung des Lernbereichs

Die betreuende Lehrkraft versteht sich als Lernbegleiter und nimmt im Netzwerk aller agierenden Partner in Vorbereitung auf den Übergang Schule-Beruf eine beratende Funktion ein.

Differenzierung

Um dem Anliegen einer weitgehenden Differenzierung der Lernprozesse im Rahmen der Lernbereiche des Typs 2 gerecht zu werden, sollen auf der Grundlage der Konzeption Aussagen zur Realisierung des individuellen Förderbedarfs jedes Schülers getroffen werden.

Ausgehend von der Analyse des Leistungs- und Entwicklungsstandes des Schülers sowie seiner Handlungsressourcen werden

  • konkrete Entwicklungsschwerpunkte bezüglich arbeitsrelevanter Kompetenzen benannt und mit dem Förderplan abgeglichen,
  • die Ziele des Lernbereichs sowie die Lernziele und -inhalte angepasst und/oder individuelle Zielstellungen formuliert, wobei die konkrete Arbeitsaufgabe berücksichtigt wird,
  • erforderliche individuelle förderspezifische Maßnahmen und Hilfsmittel festgelegt.

Die Bewertung berücksichtigt den individuellen Lernfortschritt des Schülers und seinen sonderpädagogischen Förderbedarf.

Kriterien für die Genehmigung

Folgende Kriterien sind Grundlage der Entscheidung über die Genehmigung der Lernbereiche des Typs 2 durch die Schulleitung:

  1. Der Lernbereich Typ 2 ordnet sich in die allgemeinen Zielstellungen des Faches Hauswirtschaft ein.
  2. Die Themen, Inhalte, fachspezifischen Methoden und Verfahren des Lernbereichs Typ 2 eignen sich zum Erwerb von Wissen und Werteorientierungen sowie zum Entwickeln von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz.
  3. Das Verhältnis von Zielebenen und Lerninhalten ist ausgewogen.
  4. Die Inhalte erfordern eine umfassende Handlungs- und Praxisorientierung sowie die Einbeziehung von Wissen aus unterschiedlichen Fächern.
  5. Eine geeignete Dokumentation wird vorgesehen, indem Lern- und Arbeitsphasen im Berufswahlpass, Lerntagebuch oder mit anderen medialen Mitteln zu dokumentieren und zu reflektieren sind.
  6. Kooperationen mit außerschulischen Partnern werden angestrebt. Geplante Lernprozesse sind hinsichtlich Ziel, Inhalt und Methode zwischen den Kooperationspartnern transparent zu gestalten.
  7. Die individuellen Ziele und Maßnahmen des Förderplanes des einzelnen Schülers sind mit den allgemeinen Zielen des Lernbereichs Typ 2 entwicklungsfördernd abzustimmen und prozessbegleitend zu ergänzen.
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