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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Deutsch

2017

 

Impressum

Der Lehrplan für die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung tritt am 1. August 2017 in Kraft.

Der Lehrplan wurde erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer der Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Der Lehrplan gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Teil sind Aufbau und Verbindlichkeit des Lehrplans sowie die Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung dargestellt. Der erste Teil enthält darüber hinaus allgemeine Hinweise zum fächerverbindenden Unterricht und zur Entwicklung von Lernkompetenz sowie eine Übersicht über alle Bereiche des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts.

Der zweite Teil des Lehrplans gliedert sich in die Bereiche des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts. Jeder Bereich weist den spezifischen Beitrag zur allgemeinen Bildung sowie die bereichsspezifischen Lernziele und Lerninhalte aus. Bereichsspezifische didaktische Grundsätze geben konkrete Anregungen für die Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses.

Dem Bereich Wahrnehmung, Denken, Bewegung und Kommunikation sowie dem Bereich Persönlichkeit und soziale Beziehungen kommt ein besonderer Stellenwert zu. Die Lernziele und Lerninhalte dieser Bereiche bilden grundlegende Entwicklungsbereiche ab und finden bereichsübergreifend sowie im gesamten Bildungs- und Erziehungsprozess Berücksichtigung.

Der Lehrplan bildet die Lernziele und Lerninhalte für den gesamten Bildungsgang ab. Stufenbezogene Angaben sind an ausgewählten Stellen unter alters- bzw. entwicklungsgemäßen Gesichtspunkten verortet.

Bereichsübergreifendes Arbeiten ist im grundlegenden Unterricht durchgängiges Unterrichtsprinzip.

Zeitrichtwerte

Aufgrund der förderspezifischen Besonderheiten werden im Lehrplan keine Zeitrichtwerte ausgewiesen.

Darstellung der Bereiche/Lernbereiche

Die Gestaltung der Bereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind in Abhängigkeit vom Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs im individuellen Förderplan zu modifizieren bzw. zu konkretisieren. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung. Die Schwerpunktsetzung liegt in Verantwortung des Lehrers und ist unter Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse von Schülern mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie unter förderspezifischen und entwicklungsgemäßen Gesichtspunkten zu treffen.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen sowie Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden oder fachspezifische Arbeitsweisen.

Um dem sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in allen Alters- und Entwicklungsstufen gerecht zu werden, sind ausgewählte lebenspraktische Bezüge und Beispiele für die differenzierte Förderung der Schüler aufgeführt. Hinweise zur Differenzierung tragen grundsätzlich exemplarischen Charakter und beziehen sich auf unterschiedliche Förderbedürfnisse.

Bemerkungen umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten anderer Bereiche/Lernbereiche des Lehrplans, zu den förderspezifischen und überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen sowie zu Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, der Grundschule und der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Um die bereichsübergreifende und bereichsverbindende Planung des Bildungs- und Erziehungsprozesses zu unterstützen, werden Verweise auf Lernbereiche des gleichen Bereichs und anderer Bereiche sowie auf überfachliche Ziele mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Bereichs

 

➔ WDBK, LB 4

Verweis auf einen Lernbereich eines anderen Bereichs

 

➔ FÖS(L), MA, Kl. 3/4, LB 2

Verweis auf Fach, Klassenstufe und Lernbereich im Lehrplan FÖS(L), GS, OS

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweis auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)

 

Abkürzungen

Im Lehrplan der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(G) Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
FÖS(BuS) Schule mit dem Förderschwerpunkt Sehen
GS Grundschule
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
OM Orientierung/Mobilität
OS Oberschule
PC Personalcomputer
AL Arbeitslehre
AuB Arbeit und Beruf
BIO Biologie
BO Berufsorientierung
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
PSB Persönlichkeit und soziale Beziehungen
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SLF Selbstständige Lebensführung
SPO Sport
SU Sachunterricht
WDBK Wahrnehmung, Denken, Bewegung und Kommunikation
WE Werken
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Ausgehend von den in der Verfassung des Freistaates Sachsen formulierten Bildungs- und Erziehungszielen stellt sich die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung als allgemeinbildende Förderschule dem gesetzlich bestimmten Anspruch – unabhängig von Art und Umfang des Unterstützungsbedarfs – die Entwicklung und Erweiterung von Kompetenzen für die praktische Lebensbewältigung und gesellschaftliche Teilhabe in sozialer Integration zu fördern und die Schüler zu einer möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Lebensgestaltung zu befähigen. Sie ermöglicht damit jedem Kind bzw. jedem Jugendlichen Zugang zu vielfältigen Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens und gewährleistet eine umfassende Bildung und Erziehung.

Die sonderpädagogische Arbeit an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung knüpft an die frühkindliche Bildung und Erziehung in Familie und Kindertageseinrichtung/heilpädagogischer Einrichtung an und gewährleistet eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern*, den medizinisch und therapeutischen Einrichtungen sowie mit außerschulischen Maßnahmeträgern im Sozialraum. Unter Berücksichtigung der aktuellen und zukünftigen Anforderungen eröffnet sie für jeden Schüler konkrete Lernmöglichkeiten in entwicklungs-, situations-, sach-, sinn- und lebensbezogenen Lern- und Handlungsfeldern. In der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden die Schüler unter Einbeziehung der Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung und der Vorbereitung auf die Lebens- und Arbeitswelt beraten. Am Ende der Werkstufe wird den Schülern das erfolgreiche Erreichen ihrer individuellen Zielstellungen im Förderplan durch ein Abschlusszeugnis bestätigt.

* Die Bezeichnung "Eltern" wird im Text gemäß § 45 Abs. 5 SchulG synonym zu Personensorgeberechtigten gebraucht.

Bildungs- und Erziehungsziele

Die Bildungs- und Erziehungsziele sowie die inhaltlichen Schwerpunkte des Lehrplans betonen in spezifischer Weise die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und gelten grundsätzlich unabhängig vom Ort der Unterrichtung. Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag werden folgende Bildungs- und Erziehungsziele formuliert, die eng mit den förderspezifischen und überfachlichen Zielen korrelieren.

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erwerben auf der jeweiligen Aneignungsebene anwendungsbereites Grundwissen, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben zu bewältigen. (Erwerb von anwendungsbereitem Grundwissen)

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erleben sich in allen Lern- und Lebensbereichen als handelnde Personen. Sie eignen sich Lern- und Methodenkompetenzen sowie Selbst- und Sozialkompetenzen an, die ihnen eine aktive und sinnerfüllte Lebensbewältigung in sozialer Integration ermöglichen. Sie erweitern ihr Handlungsrepertoire und können Gelerntes auf aktuelle Situationen in ihrer Lebenswelt übertragen. Sie verfügen über individuelle Handlungs- und Problemlösestrategien. (Erwerb von lebenspraktischer Handlungskompetenz)

Durch die Vermittlung und das Erleben von Werten im schulischen Alltag erfahren die Schüler Wertschätzung, Anerkennung und Toleranz und werden befähigt, Werte und Normen auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anzuerkennen und zu leben. (Befähigung zur mitgestaltenden Teilhabe)

Diese Bildungs- und Erziehungsziele werden im Lehrplan bereichsspezifisch untersetzt.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung auszugleichen und durch intensive Förderung zu kompensieren.

Bei Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist die individuelle Förderung in den Entwicklungsbereichen Wahrnehmung, Sprache, Bewegung und Denken sowie im emotionalen und sozialen Bereich von besonderer Relevanz. Im Prozess der individuellen Förderung gilt es, die Handlungsmöglichkeiten jedes einzelnen Schülers zu erkennen und in realitätsnahen Lernsituationen systematisch zu erweitern.

Die Entwicklungsbereiche sind eng miteinander verwoben und müssen im Rahmen der individuellen Förderung in ihrer Komplexität berücksichtigt werden. Die genaue Kenntnis des individuellen Entwicklungsstandes ist Voraussetzung für die Auswahl passfähiger und entwicklungsfördernder Angebote. Entwicklungsimpulse werden vom Lehrer sensibel aufgegriffen und pädagogisch verstärkt.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich am entsprechenden Förderbedarf des einzelnen Schülers. Es werden individuelle Förderpläne erstellt, in denen – bezogen auf den aktuellen Entwicklungsstand – die Förderziele formuliert und die sich daraus ergebenden Fördermaßnahmen und Verantwortlichkeiten dokumentiert werden. Die Ergebnisse sind regelmäßig zu überprüfen und der Förderplan auf dieser Grundlage fortzuschreiben. Die Umsetzung des Förderplanes wird durch alle an der Bildung und Erziehung beteiligten Lehrer, pädagogischen Fachkräfte im Unterricht sowie dem medizinisch-therapeutischen Personal gemeinsam realisiert. Die Arbeit an den förderspezifischen Zielsetzungen erfolgt über den gesamten Unterrichtstag sowohl bereichs- als auch stufenübergreifend. Der Schüler und seine Eltern sind eigenständig verantwortliche und gleichberechtigte Partner in der Förderung und werden in den Prozess der Förderplanung einbezogen.

Ziel der Wahrnehmungsförderung ist die Fähigkeit, sich selbst und die Umwelt mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen, diese Eindrücke zu verarbeiten sowie in das persönliche Erleben und Handeln zu integrieren. Die Förderung der Wahrnehmung beeinflusst und erweitert die individuellen Erfahrungen und Ausdrucksmöglichkeiten und unterstützt die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten.

Wahrnehmungsförderung richtet sich auf die Förderung einzelner Sinnesbereiche und unterstützt gleichzeitig den Prozess der Differenzierung, Strukturierung und Integration von Wahrnehmungsleistungen. Besondere Bedeutung erlangt dabei die Förderung der

  • haptisch-taktilen Wahrnehmung,
  • vestibulären Wahrnehmung und
  • propriozeptiven Wahrnehmung.

Die körpernahen Sinne sind von zentraler Bedeutung für eine ganzheitliche Wahrnehmungs- und Bewegungsentwicklung sowie eine zunehmend ausdifferenzierte Handlungsfähigkeit. Da die vestibuläre Wahrnehmung sowohl sensorische als auch motorische Anteile integriert und koordiniert, kommt der Förderung dieses Sinnesbereiches eine besondere Bedeutung zu.

Für Schüler mit zusätzlichem sonderpädagogischen Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Sehen oder Hören sind spezifische sonderpädagogische oder medizinisch-therapeutische Fördermaßnahmen anzubieten. [Wahrnehmungsförderung]

Bewegungsförderung erschließt und erweitert die körperlichen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler und fördert Körpererleben, Eigenaktivität und Bewegungsmotivation. Durch die Verbindung von Wahrnehmungs- und Bewegungsangeboten werden sensomotorische Integrationsprozesse und das Lernen auf elementarer Stufe unterstützt.

Bewegungsförderung schließt alle Bereiche der Motorik ein und konzentriert sich insbesondere auf die Förderung der

  • Grob- und Feinmotorik,
  • Bewegungsplanung und -steuerung,
  • Präzisions- und Rhythmusfähigkeit sowie
  • Mund- und Gesichtsmotorik.

Aufgrund der teilweise umfänglichen körperlich-motorischen Beeinträchtigungen – insbesondere bei Schülern mit zusätzlichem Förderbedarf im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung – kommen in der Bewegungsförderung sowohl spezifische pädagogisch-therapeutische Konzepte als auch zusätzliche individuelle rehabilitative Maßnahmen zur Anwendung. Dies erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Grundlage des individuellen Förderplans. [Bewegungsförderung]

Ziel der Förderung im Entwicklungsbereich Sprache ist die Erweiterung der individuellen kommunikativen und sprachlichen Handlungsfähigkeit. Sich anderen mitzuteilen, steigert die Lebensfreude, stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert, sich die Umwelt aktiv zu erschließen. Die Förderung kommunikativer Fähigkeiten umfasst basale, nonverbale, mündliche und schriftliche Kommunikationsformen und richtet sich vorrangig auf die [Förderung Sprache]

  • Erweiterung der individuellen Sprechfähigkeit,
  • Erweiterung des Wortschatzes, einschließlich der Begriffsbildung,
  • Erweiterung des Sprachverständnisses,
  • Entwicklung eines sprachlichen Selbstkonzeptes,
  • Nutzung alternativer Kommunikationshilfen,
  • Erweiterung kommunikativer Ausdrucksfähigkeiten. 

Denk- und Sprachentwicklung stehen in enger Wechselwirkung. Deshalb sind Angebote zur Förderung kognitiver Fähigkeiten stets mit der Förderung kommunikativer Fähigkeiten zu verknüpfen. Beide Entwicklungsbereiche sind von zentraler Bedeutung für die Aneignung der Welt und zur Entwicklung von Handlungskompetenz. Die Förderung des Denkens konzentriert sich dabei in besonderer Weise auf

  • die Unterstützung der Merkfähigkeit,
  • die Entwicklung des handlungsplanenden Denkens,
  • das Erkennen und Bewerten von Analogien und Zusammenhängen,
  • das Problemlösen,
  • die Förderung von Kreativität.

Die Förderung kognitiver Fähigkeiten berücksichtigt die unterschiedlichen Aneignungsstufen und setzt begleitend Formen der Unterstützten Kommunikation (UK) ein. Die Förderangebote bestärken die Schüler, aktiv und zunehmend bewusst auf vorhandenes Wissen zurückzugreifen und regen die Kritik- und Urteilsfähigkeit bzw. Selbsteinschätzungskompetenz an. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Förderung im emotionalen und sozialen Bereich unterstützt die Schüler bei der Entwicklung ihrer personalen und sozialen Identität und erlangt dadurch zentrale Bedeutung für die Entwicklung einer zufriedenstellenden Lebensbewältigung und -gestaltung. Damit die Schüler sich in ihrer Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit erfahren und ein positives Selbstbild aufbauen können, benötigen sie individuelle Angebote zur Förderung der emotionalen Stabilität, des Sozialverhaltens und der Lern- und Arbeitsbereitschaft. Gleichzeitig ist es notwendig, die Schüler zu befähigen, soziale Beziehungen einzugehen und zu gestalten. [Förderung im emotionalen und sozialen Bereich]

Überfachliche Ziele

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erkennen und nutzen eigene Kommunikationsformen und können Äußerungen anderer Menschen erkennen sowie darauf reagieren. Sie treten mit anderen in Kommunikation und können ihre Bedürfnisse, Befindlichkeiten und eigene Wünsche und Meinungen äußern. Dabei erweitern sie ihre individuelle Ausdrucksfähigkeit. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die sie befähigt, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten grundlegendes Wissen anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken an und lernen überschaubare Arbeitsabläufe unter Anleitung zu planen, auszuführen und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler eignen sich im Sinne eines erweiterten Lese-, Schreib- und Mathematikbegriffes grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen an. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ein positives und lebensbejahendes Selbstbild und können mit eigenen Behinderungserfahrungen umgehen. Sie erleben sich als selbstwirksam, entwickeln Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und können diese zunehmend realistisch einschätzen. [Selbstkompetenz]

Die Schüler gewinnen Einblick in die Vielfalt der Medienangebote. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie wissen, dass Medien Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen haben können. [Medienkompetenz]

Die Schüler entwickeln ein Bewusstsein für die Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur. Sie erwerben grundlegende Verhaltensweisen zum Schutz der Umwelt. [Umweltbewusstsein]

In der Begegnung und im Dialog mit Kunst, Kultur und Natur entwickeln die Schüler ihre individuelle Erlebens-, Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit. [ästhetische Erziehung]

Die Schüler sorgen so weit wie möglich aktiv für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlergehen. Sie gehen verantwortungsvoll mit ihrem Körper um, lernen die Intimsphäre der eigenen Person und die anderer zu akzeptieren und sich abzugrenzen. Sie entwickeln Vorstellungen zur persönlichen Geschlechterrolle, Sexualität und Familienplanung. [Gesundheitsbewusstsein]

Die Schüler entwickeln ihr persönliches Behinderungsmanagement. Sie lernen die Möglichkeiten ihrer eigenen Orientierung und Mobilität einzuschätzen und zu akzeptieren. Sie gestalten ihr Leben im Hinblick darauf weitgehend selbstverantwortlich und fordern Unterstützung selbstbestimmt ein. Die Schüler benutzen ihre Hilfsmittel situationsgerecht und integrieren deren Anwendung in ihren Lebensalltag. [Behinderungsmanagement]

Die Schüler nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft wahr und bringen sich aktiv ein. Sie erkennen im sozialen Miteinander Regeln und Werte an. Sie lernen verlässlich zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Die Schüler lernen, Kritik zu üben sowie anzunehmen und mit Konflikten angemessen umzugehen. Sie entwickeln Empathiefähigkeit und können entsprechend der Situation ihr Verhalten steuern. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Teilhabe in sozialer Integration ist Leitidee und inhaltlicher Auftrag von Bildung, Erziehung sowie sonderpädagogischer Förderung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In dem Bemühen um Schulqualität entwickeln die Schulen ihre Schul- und Unterrichtskonzepte eigenverantwortlich weiter und reagieren flexibel auf veränderte gesellschaftliche Herausforderungen, einen gewachsenen Bildungsanspruch und eine sich verändernde heterogene Schülerschaft. Als Teil eines ganztägigen Angebots verwirklicht Unterricht den Anspruch zugleich Lernumgebung und Lebenswelt für Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zu sein.

Die Umsetzung des Lehrplans orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage der Schüler sowie ihrem aktuellen Entwicklungsstand. Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele ist dabei in besonderer Weise an die Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse, Lerninteressen sowie der spezifischen Lebenssituation der Schüler gebunden.
Um die ganzheitliche Entwicklung der Schüler umfassend zu unterstützen, ist eine durchgängige Beachtung der förderspezifischen Ziele erforderlich. Während des gesamten Unterrichtstages sind Kommunikations- und Sprechanlässe situativ zu initiieren. Handlungsbegleitendes und handlungsleitendes Kommunizieren unterstützt in besonderer Weise das Erfassen von Handlungsabläufen, die Vorstellungs- und Begriffsbildung und die Kommunikations- und Sprachentwicklung. Gemeinsame Aktivitäten sowie Partner- und Gruppenarbeit fördern die Interaktions- und Kooperationsfähigkeit und erweitern die Kommunikationskompetenz der Schüler. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht, die Berücksichtigung motopädischer Grundsätze sowie rhythmisch-musikalische Lernangebote erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler. Lernen mit allen Sinnen und basale Förderangebote unterstützen die Entwicklung der Wahrnehmung.
Unterricht an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung nimmt für den Schüler alltagsrelevante Probleme und Aufgaben zum Lernanlass und ermöglicht aktives, selbstbestimmtes und entwicklungsgemäßes Lernen in realen oder realitätsnahen Lernsituationen. Alle Lernprozesse sind in einen für die Schüler sinnvollen Handlungszusammenhang einzubetten. Dem bereichsübergreifenden bzw. -verbindenden Arbeiten kommt besondere Relevanz zu.

Ziel ist es, das vorhandene Handlungsrepertoire der Schüler unter Nutzung vielfältiger körperlich-sinnlicher, kommunikativer und sozialer Erfahrungen schrittweise zu erweitern. Die Übertragung des Gelernten in ähnliche oder neue Situationen muss stets intensiv vorbereitet und durch regelmäßige Wiederholung und Übung gefestigt werden. Komplexe Lerninhalte müssen in überschaubare Lernschritte gegliedert werden.

Alle Bildungsangebote sind unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Aneignungsstufen auf Basis des individuellen Förderplans differenziert zu planen und zu gestalten. Maßnahmen der inneren und äußeren Differenzierung orientieren sich stets an den Lernvoraussetzungen des einzelnen Schülers bzw. der Lerngruppe. Sie können sich u. a. beziehen auf

  • Umfang der Lerninhalte,
  • Grad der Komplexität der Aufgaben,
  • Darstellung der Ergebnisse,
  • Lernzeit, u. a. Anzahl der notwendigen Wiederholungen, 
  • Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, 
  • Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge,
  • Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien, insbesondere spezifischer didaktischer Hilfsmittel sowie 
  • die Auswahl der Sozialformen.

Offene Unterrichtsformen sind besonders geeignet, flexibel auf unterschiedliche Lernbedürfnisse bzw. Leistungsvoraussetzungen zu reagieren, den Schülern Erfolgserlebnisse zu verschaffen und das Miteinanderlernen zu fördern. Voraussetzungen dafür sind eine vorbereitete Lernumgebung, individuelle Lernplätze und günstige räumliche und personelle Bedingungen. Um Lernerfolge langfristig zu sichern, sind darüber hinaus, gut strukturierte Lernphasen sowie Trainings- und Übungseinheiten zu planen. Auf der Grundlage des individuellen Förderplans können ergänzend individualisierende und differenzierende Fördermaßnahmen als Gruppen- oder Individualförderung (Förderunterricht) angeboten werden.

Die Lernprozesse sind so zu gestalten, dass Lerninhalte für die Schüler individuelle Bedeutung erlangen. Bezogen auf den gemeinsamen Lerngegenstand setzen sich die Schüler mit den Lerninhalten auf der jeweiligen Aneignungsstufe auseinander:

  • basal-perzeptive Stufe: Lerngegenstand mit allen Sinnen (fühlen, schmecken, riechen, hören, sehen) und über vielfältige Formen der Bewegung (sich selbst bewegen oder bewegt werden) erkunden und kennenlernen
  • konkret-gegenständliche Stufe: Lerngegenstand durch aktives, konkret-gegenständliches Tun erkunden und kennenlernen
  • anschauliche Stufe: mit Hilfe von Modellen, Nachbildungen, Bildern oder durch Rollenspiele verstehen und ein inneres „Bild“ vom Lerngegenstand entwickeln
  • abstrakt-begriffliche Stufe: Lerngegenstand mit Hilfe von Zeichen und Symbolen wahrnehmen, erkunden und verstehen; Erkenntnisse werden auf gedanklichem Weg gewonnen

Da die schulische Begleitung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung einen sehr langen Entwicklungszeitraum der Schüler umfasst, bedarf es durchgängig einer alters- und entwicklungsgemäßen inhaltlichen Akzentuierung der Lerninhalte.

Bei der Planung und Durchführung von Bildungsangeboten für mehrfach- und schwerstmehrfachbehinderte Schüler ist in diesem Kontext darauf zu achten, dass sowohl deren körperliche Grundbedürfnisse berücksichtigt als auch anregende Lerninhalte angeboten werden. Lerninhalte sind zu elementarisieren und deren basale Aspekte auf handelnder Ebene erfahrbar zu machen. Sie sind so aufzubereiten, dass eine Aktivierung ermöglicht wird. Pflegerische und therapeutische Maßnahmen sind in den Unterrichtsalltag zu integrieren. Dabei erlangt die Förderung von Autonomie in Situationen der Nahrungsaufnahme sowie bei der Verrichtung existenzieller Körperfunktionen eine hohe Bedeutung. Art und Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs dieser Schüler erfordern Bezugspersonen, die sich pädagogisch verantwortungsvoll in allen Lernsituationen auf sie einstellen.
Dies umfasst neben Empathie u. a. die Fähigkeit zum genauen Beobachten, die Fähigkeit zur Interpretation individueller Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler und die Bereitschaft, das eigene Kommunikationsverhalten ständig zu reflektieren. Maßnahmen zur Unterstützten Kommunikation (UK) sind als durchgängiges Prinzip im gesamten Schulalltag umzusetzen.

Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des gesamten Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Unterstützend wirken wiederkehrende Rituale oder Hilfen zur räumlichen und zeitlichen Orientierung. Dabei kommt einer ruhigen, motivierenden Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im gesamten Unterrichtstag eine besondere Bedeutung zu. Reizüberflutung sollte vermieden werden, individuellen Belastungsgrenzen einzelner Schüler ist durch passfähige Angebote Rechnung zu tragen. In Gestaltung des Unterrichts durch zu Blöcken zusammengefassten Stunden mit beweglichen Pausenzeiten kann der Heterogenität der Schülerschaft und dem Anspruch, Selbstversorgung und medizinisch-therapeutische sowie pflegerische Maßnahmen als integralen Teil des Unterrichtstages zu leben, flexibel entsprochen werden.

Die Leistungsermittlung und Leistungsbewertung orientiert sich grundsätzlich am individuellen Lernfortschritt der Schüler. Innerhalb einer Klasse wird auf das Erreichen gleicher Lernziele für alle verzichtet, es erfolgt keine Benotung. Die Schüler erhalten durch ein motivierendes stärkenorientiertes und wertschätzendes pädagogisches Feedback in verbaler bzw. visualisierter Form regelmäßig, z. T. auch in kurzen Zeitabständen eine Rückmeldung über ihren Leistungsstand. Zur Ermittlung und Dokumentation des individuellen Lernfortschrittes kommen neben dem Förderplan zusätzlich Beobachtungsbögen bzw. Kompetenzraster zur Anwendung.
Die Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung setzt die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team voraus, wobei der Unterricht im Regelfall im Team von Lehrern und pädagogischen Fachkräften im Unterricht erfolgt. Getragen wird die gemeinsame pädagogische Arbeit in diesem Förderschwerpunkt von einem wertschätzenden Menschenbild, das die uneingeschränkte Achtung der Persönlichkeit und Annahme jedes Schülers einschließt. Eng damit verbunden ist der Anspruch, die Entwicklung jedes Schülers unabhängig von Art und Umfang seines Unterstützungsbedarfs in Anerkennung des Rechts auf Selbstbestimmung wirkungsvoll zu unterstützen.

Die Lehrer tragen Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts auf der Basis eines ganzheitlichen förderpädagogischen Konzeptes und sorgen für die Kontinuität von klassen- und stufenbezogenen Informations- und Planungsprozessen. Sie nehmen darüber hinaus eine Vielzahl von Aufgaben wahr, u. a. Fortschreibung der individuellen Förderpläne auf Grundlage der unterrichtsimmanenten Diagnostik, Analyse pädagogischer Problem- und Alltagssituationen, Erstellung von Lehr- und Lernmitteln sowie regelmäßige Zusammenarbeit mit den Eltern.
In allen benannten Bereichen arbeiten die Lehrer vertrauensvoll mit den pädagogischen Fachkräften im Unterricht zusammen. Sie stimmen sich regelmäßig und verbindlich zu pädagogischen und organisatorischen Fragen ab. Die pädagogischen Fachkräfte im Unterricht, persönliches Assistenzpersonal  (Integrationshelfer/Schulbegleiter; gemäß § 53 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 54 Abs. 1 Satz 1 Nr.1 SGB XII oder § 35a SGB VIII), Bundesfreiwilligendienstleistende oder Praktikanten unterstützen die ganztägige Bildungs- und Erziehungsarbeit im Rahmen ihrer jeweiligen Verantwortlichkeiten.

Um den umfangreichen Anforderungen gerecht zu werden, sind Lehrer und pädagogische Fachkräfte im Unterricht gefordert, sich regelmäßig fortzubilden und sich mit neuen wissenschaftlichen Entwicklungen im Förderschwerpunkt auseinanderzusetzen. Zur langfristigen Bewältigung der komplexen pädagogischen Aufgaben sowie der teilweise hohen psychischen Belastung ist es erforderlich, das eigene professionelle Handeln regelmäßig kritisch zu reflektieren und aktuelle Herausforderungen und Probleme in Teamberatungen bzw. kollegialer Fallberatung bzw. Supervision zu thematisieren.

Ein förderliches Schulklima, interessante und abwechslungsreiche Lern- und Freizeitangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen unterstützen die Identifikation mit der Schule. Durch aktive Einbindung in das Schulleben erleben Schüler und deren Familien bzw. andere Bezugspersonen die Schule als Ort der Begegnung und Unterstützung.

Die heterogene Schülerschaft erfordert stets eine flexible Organisation des Schullebens, die an aktuelle Entwicklungen angepasst werden muss. Um dem Anspruch nach ganzheitlicher Entwicklung für diese Schüler gerecht zu werden, müssen alle innerschulischen Aktivitäten bedürfnis- und schülerorientiert geplant und mit den Angeboten außerschulischer Maßnahmeträger im Sozialraum abgestimmt werden. Dies erfolgt in Verantwortung der Schule je nach Bedarf zu pädagogischen und medizinisch-therapeutischen bzw. medizinisch-pflegerischen Fragestellungen in unterschiedlichen Organisationsformen.

Um den Übergang vom vorschulischen in den schulischen Bereich kontinuierlich zu gestalten, stimmt die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung die Durchführung der Schuleingangsphase mit den Kooperationspartnern im Wirkungsbereich (integrative/heilpädagogische Kindertageseinrichtungen, Frühförder- und Frühberatungsstellen, Sozialpädiatrische Zentren) ab und erarbeitet im Rahmen des Schulprogramms ein Konzept zur Gestaltung der Schuleingangsphase (gemäß § 14a SOFS).
Darüber hinaus eröffnen Exkursionen, gemeinsame Veranstaltungen, die Teilnahme an Ausstellungen und Wettbewerben sowie ehrenamtliches Engagement im Sozialraum den Schülern neue Lern- und Erfahrungsräume und tragen zur Öffnung der Schule in die Region bei. Damit leistet Schule einerseits einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf Teilhabe in sozialer Integration, andererseits werden Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen selbstverständlich. Kooperationen mit Werkstätten für behinderte Menschen, mit Trägern tagesstrukturierender Maßnahmen sowie mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule unterstützen die Lebens- und Berufsorientierung der Schüler und erleichtern den Übergang in die Lebens- und Arbeitswelt.

Der Aufbau von regionalen Netzwerken mit Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, Kindertageseinrichtungen sowie anderen allgemein- bzw. berufsbildenden Schulen und außerschulischen Maßnahmeträgern im Sozialraum fördert auf selbstverständliche Weise die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen und gibt Impulse für die pädagogische Arbeit. In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Konzepten zur Vorbereitung und Gestaltung von Formen gemeinsamen Unterrichts ein wichtiger Schwerpunkt der sonderpädagogischen Arbeit an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Fächerverbindender Unterricht

Grundlage für die Umsetzung des fächerverbindenden und fachübergreifenden Unterrichts ist die Struktur des Lehrplans für Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Eine schulartspezifische Entsprechung erfolgt durch die Begriffe bereichsübergreifend und bereichsverbindend. Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Verbindlichkeit

Es ist Aufgabe jeder Schule, zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption zu entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt. 
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt. (Die Zielstellungen orientieren sich an der Konzeption "Fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht" (Sachsen 2004). Sie sind bezogen auf den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zu modifizieren.)

Dabei ist zu gewährleisten, dass jeder Schüler pro Schuljahr mindestens im Umfang von zwei Wochen fächerverbindend lernt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente die subjektive Bedeutsamkeit, das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle) 
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen, Umgang mit Kommunikationshilfen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Hilfsmittel situationsgerecht zu nutzen.

Verbindlichkeit

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Übersicht über die Bereiche des fachorientierten Unterrichts

Arbeit und Beruf (in Verbindung mit "Berufsorientierung")

Teil Lehrplan Bereich Deutsch

Bereich: Deutsch

Bereich: Deutsch

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Der Bereich Deutsch leistet einen wesentlichen Beitrag zur grundlegenden sprachlichen Bildung. Aufgrund der zentralen Funktion von Kommunikation und Sprache kommt diesem Bereich im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler eine wichtige bereichsübergreifende Bedeutung zu.

Die Schüler erweitern ihren Wortschatz und erwerben Grundlagen der Schrift- oder Symbolsprache. Sie eignen sich Grundwissen über die Funktionen und formalen Eigenschaften von Sprache an.

Im Mittelpunkt steht die Erweiterung ihrer kommunikativen und sprachlichen Handlungsfähigkeit unter besonderer Berücksichtigung des individuellen sonderpädagogischen Förderbedarfs. Indem sich die Schüler in der Interaktion mit anderen Menschen sowie bei der Bewältigung von schulischen Lernaufgaben und persönlich bedeutsamen Alltagssituationen als selbstwirksam erleben, wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt und ihre Fantasie, Kreativität und kognitive Entwicklung gefördert.

Grundlegende Fähigkeiten im Lesen und Schreiben ermöglichen den Schülern, persönliche Gedanken und Gefühle sowie Informationen festzuhalten, zu verarbeiten und auszutauschen und sich ihre Umwelt zunehmend selbstständig zu erschließen. Kommunikation und Sprache unterstützen sie beim Aufbau sozialer Beziehungen und steigern die Lebensfreude. Der Bereich leistet damit einen wichtigen Beitrag im Hinblick auf lebenslanges Lernen und erweitert die Teilhabemöglichkeiten der Schüler.

Bereichsspezifische Ziele

Erwerb von anwendungsbereitem Grundwissen

Die Schüler

  • erfahren, dass Sprache eine Informations- und Mitteilungsfunktion hat und kreative Entfaltung bietet,
  • verfügen über einen individuellen aktiven und passiven Wortschatz,
  • gewinnen Einblick in die Vielfalt von Leseangeboten,
  • gewinnen Einblick in die kulturelle Bedeutsamkeit von Lesen und Schreiben,
  • gewinnen Einblick in Wortbildung, einfache Satzstrukturen und grundlegende Rechtschreibregeln,
  • gewinnen Einblick in die formalen Eigenschaften gesprochener Sprache.

Erwerb von lebenspraktischer Handlungskompetenz

Die Schüler

  • setzen ihre individuellen sprachlichen und nonverbalen Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten im Alltag aktiv, sachbezogen und situationsangemessen ein,
  • wenden entsprechend ihren Möglichkeiten Kommunikationsstrategien an,
  • nutzen ihre individuellen Kommunikationsmittel,
  • können sich Sachverhalte aus ihrer Lebenswirklichkeit gegebenenfalls unter Nutzung von Hilfsmitteln lesend erschließen,
  • können sich selbstbestimmt gegebenenfalls mit Unterstützung Informationen beschaffen,
  • verfügen über individuelle Schreibfähigkeiten und wenden diese im alltäglichen Leben an,
  • erproben sprachliche Strukturen und können mit Sprache sowohl anlassbezogen als auch kreativ umgehen.

Befähigung zur mitgestaltenden Teilhabe

Die Schüler

  • sind motiviert, sprachhandelnd tätig zu werden,
  • lernen mit sprachlichen Beeinträchtigungen und deren Auswirkungen umzugehen und werden zunehmend unabhängiger von der Unterstützung anderer,
  • entwickeln Lernfreude, Neugier, Ausdauer und Selbstvertrauen für das Erlernen der Kulturtechniken Lesen und Schreiben,
  • setzen ihre individuellen Lese- und Schreibfähigkeiten ggf. unter Nutzung von Hilfsmöglichkeiten ein,
  • schätzen Sprache in ihrer Informations- und Mitteilungsfunktion wert.
Bereichsspezifische didaktische Grundsätze

Der Grundsatz, dass sprachliche Bildung immer stattfindet und allgemeines Unterrichtsprinzip ist, findet im gesamten Schulalltag Beachtung. Deshalb müssen die Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte im Unterricht ihre Rolle als sprachliches Vorbild konsequent wahrnehmen und im Hinblick auf die Sprachförderung eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern anstreben.

Der Unterricht im Bereich Deutsch geht von einem erweiterten Lese- und Schreibbegriff aus, der auch alle Vorstufen des Lesens und Schreibens einschließt. Kommunizieren, Lesen und Schreiben müssen in einem integrativ angelegten Deutschunterricht von den Schülern als gleichwertig, aber auch in ihrer jeweils unterschiedlichen Bedeutsamkeit erfahren werden.

Der Deutschunterricht greift die unterschiedlichen Kenntnisse und Erfahrungen der Schüler aus dem vorschulischen bzw. bisherigen Spracherwerb auf und entwickelt sie weiter. Er muss so angelegt sein, dass er den Schülern die eigene Sprachfähigkeit bewusst macht, sie zum aktiven und weitgehend selbstbestimmten Umgang mit Sprache anregt und dabei unterstützt, ihre Anliegen mit den eigenen Mitteln und Möglichkeiten zu übermitteln. Neben dem Anbahnen und Weiterentwickeln lautsprachlicher Fähigkeiten sind Formen der Unterstützten Kommunikation individuell angepasst zu nutzen.

Die Lernangebote sind entsprechend der jeweiligen Aneignungsstufe des Schülers auf gegenständlich-praktischer, anschaulich-bildlicher und symbolisch-sprachlicher Ebene zu planen und zu gestalten. Dabei ist auf eine Verbindung von praktischer, geistiger und sprachlicher Tätigkeit zu achten.

Ganzheitliche Sprach- und Kommunikationsförderung greift das natürliche Kommunikationsbedürfnis des Einzelnen gezielt auf und schafft authentische Spiel- und Lernsituationen, in denen Schüler zum sprachlichen Handeln mittels ihrer individuellen kommunikativen Kompetenzen ermutigt werden. Das Verstehen von lautsprachlichen Äußerungen kann durch den Einsatz sprachbegleitender Gebärden sowie durch Bewegungsspiele oder Lieder unterstützt werden. Verbindungen zu Beratungsstellen und Frühförderstellen sind insbesondere hinsichtlich der Lautanbahnung herzustellen, um Hilfeleistungen zu koordinieren sowie verfügbare Ressourcen und Kompetenzen effektiv einzusetzen und auszuschöpfen.

Die Schüler erwerben in enger Verbindung von Lesen und Schreiben die Grundlagen für das Verstehen und Verwenden der Schriftsprache. Die Förderung von Symbolverständnis ist die Grundlage, um Mitteilungen zu ver- und entschlüsseln. Das Erlernen von Lesen und Schreiben erfolgt auf der jeweiligen Lese- und Schreibstufe und ist stets in lebenspraktische Bezüge einzubinden. Für die Aneignung von Vorläuferfähigkeiten für das Erlernen des Lesens und Schreibens ist ausreichend Lernzeit einzuplanen. Im Mittelpunkt steht immer die Förderung von Lesefreude und der Freude am Sich-Mitteilen. Eine gezielte Wahrnehmungsförderung, insbesondere im Hinblick auf phonologische Bewusstheit, die Diskriminationsfähigkeit, Gedächtnisleistung und Bewegung unterstützen den Lese- und Schreiblernprozess.

Bei der Auswahl von Texten sind die Altersspezifik sowie Neigungen und geschlechterspezifische Interessen der Schüler zu beachten. Außerschulische Medienerfahrungen der Schüler sind in den Unterricht einzubeziehen.

Ausgangspunkt für den Schreiblernprozess sollten stets reale Schreibanlässe sein. Im Vordergrund steht die Erarbeitung eines persönlich bedeutsamen, individuellen Wortschatzes mit lebensweltlichem Bezug, nicht die Vermittlung von Regeln. Entsprechend des individuellen sonderpädagogischen Förderbedarfs ist die Nutzung individueller Kommunikations- und Schreibhilfen zu unterstützen. Lernfortschritte - auch innerhalb einer Lese- und Schreibstufe - sind den Schülern bewusst zu machen und gemeinsam mit ihnen zu reflektieren.

Der Lernbereich „Sprache entdecken“ dient der Förderung von Sprachbewusstheit. In aktuellen Sprech-, Lese und Schreibsituationen werden Sprache und Sprachgebrauch zum Gegenstand des Nachdenkens gemacht.

Mehrsprachigkeit ist als Bildungspotential zu nutzen. Sprachliche Kompetenzen der Schüler können den Unterricht bereichern und Bezüge zur Herkunftssprache herstellen. Auf einen kultursensiblen Gebrauch von Mimik und Gestik ist zu achten. Für die gezielte Förderung im Fach Deutsch als Zweitsprache ist der entsprechende Lehrplan heranzuziehen.

Der Unterricht von Schülern mit zusätzlichem Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Hören und Sehen orientiert sich in diesem Bereich an einer förderschwerpunkt-spezifischen Didaktik und Methodik und bedarf des Einsatzes spezieller Lehr- und Lernmittel.

Für Schüler mit guten sprachlichen Kompetenzen können folgende Deutschlehrpläne auszugsweise herangezogen werden: Lehrplan der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, Lehrplan Grundschule, Lehrplan der Oberschule.

Übersicht über die Lernbereiche

Lernbereich 1 Sprechen und Zuhören
Lernbereich 2 Lesen
Lernbereich 3 Schreiben
Lernbereich 4 Sprache entdecken

Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören

Sprache erleben

Kommunikationsfreude wecken und aufrechterhalten

unterschiedliche Kommunikationsmittel einsetzen: Gebärden- und Bildsymbolsysteme, Lautsprache

basale Kommunikation

sprachliche Zuwendung erfahren

gemeinsame Mahlzeiten, Körperpflege, Anziehen, Ausziehen

handlungsbegleitendes Sprechen

Lautsprache bewusst aufnehmen

Aufmerksamkeit unterstützen

Musik

Lieder, Reime, Fingerspiele, Geschichten

bezogen auf die eigene Person

eigener Name, bekannte Wörter

Zuwendung, Anregung, Beruhigung

bezogen auf andere Personen

Stimmen erkennen, von Geräuschen unterscheiden

Gefühlsqualitäten unterscheiden

Stimmmodulation deuten: Freude, Trauer, Ärger, Zustimmung, Ablehnung

Frage, Bitte, Verbot

Bedürfnisse, Wünsche

bezogen auf Gegenstände und Handlungen

in Verbindung mit Tätigkeiten

einfache Aufträge

auf Lautsprache reagieren

Blickkontakt, Bewegung, Berührung, Verhaltensänderung

sozial-kommunikative Appellfunktion von Schreien berücksichtigen

auf Lautsprecherdurchsagen reagieren: Schule, öffentliche Verkehrsmittel

Entwicklung von Sprechfähigkeiten

situativer Bezug

korrektives Feedback

Lautäußerungen: aufgreifen, wiederholen, variieren, imitieren

sprechmotorische Fertigkeiten entwickeln

Lallen, Gurren

undifferenzierte Lautproduktion, Lautmalerei, Lallmonologe

Lautmalereien erweitern, mit Mimik und Gestik verbinden

Atmung steuern

hauchen, blasen, pusten

bewusstes Ein- und Ausatmen

Atemübungen: kurz, lang, stoßweise

ansaugen mit Trinkhalm

Artikulationsorgane trainieren

Artikulations- und Stimmapparat ausprobieren

Kiefermuskulatur, Mundmuskulatur, Lippen, Zunge

mundmotorische Übungen: saugen, schlucken, kauen, beißen

Laute unterscheiden

Laute von Tönen und Geräuschen unterscheiden

Lautdifferenzierung: einzelne Laute, Lautverbindungen

gehörte Laute mit Bedeutung verknüpfen

Sprechmelodie und Sprechrhythmus unterstützen

Entwicklung des Sprachverständnisses

phonologische Bewusstheit

lautieren

Einzellaute: Vokale, Konsonanten

Lautverbindungen: Konsonant – Vokal, Konsonant – Vokal – Konsonant, Vokal – Konsonant – Vokal

vorgesprochene, gehörte Laute nachahmen

lautliche Äußerungen bei Wohlbefinden, bei Unwohlsein, in persönlich bedeutsamen Situationen

Entwicklung von Sprachverständnis und Sprachfähigkeit

Diskrepanz von Verstehen und Sprechen in der Kommunikation berücksichtigen

sensible Sprachkorrektur

Alltagsbegriffe, wiederkehrende Tätigkeiten

auf Wortebene

Wörter verstehen

Zuordnung zu Personen, Tieren, Gegenständen

Schlüsselwortstrategie: Orientierung an einzelnen bekannten Wörtern im situativen Kontext

Bedeutung erfassen: situative Aufforderungen, einfache Fragen

lange Wörter, kurze Wörter

gleiche Wortteile, ähnlich klingende Wörter

sich äußern

Nachahmen von Wörtern: Namen von vertrauten Personen, Gegenständen, Tätigkeiten

Begriffe ausdifferenzieren: konkrete Begriffe, abstrakte Begriffe, Oberbegriffe

Wortneuschöpfungen

Nein-sagen

soziale Wendungen: Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse, Begrüßung

auf Satzebene

Sätze verstehen

Sachverhalte, Fragen aus der unmittelbaren Lebenswelt

sich äußern

Dinge beschreiben, mit Sprache handeln

Einwortsätze: Worte mit teilweiser Satzfunktion im situativen Kontext, Wörter werden ungebeugt gebraucht

Zwei- und Mehrwortsätze: Ausdrücken von Beziehungen, Wünschen, Fragen

einfache Sätze

syntaktisch differenzierte Sätze

Bewältigung von Kommunikationssituationen im Alltag

situations- und adressatenbezogen

sich spontan äußern

Bedürfnisse, Wünsche, Gefühle äußern

trösten, ermutigen, loben

Angaben zur eigenen Person

sachliche

Vorname, Familienname, Alter, Geburtsdatum, Wohnort, Straße, Hausnummer

Lebenslauf

subjektive

Bedürfnisse

Gefühle, Träume, Wünsche, Vorlieben, Stärken

Hobbys

Gruß- und Höflichkeitsformen situationsrecht gebrauchen

Anredeformen: Gebrauch der Sie-Form situationsgerecht unterstützen

Höflichkeitswendungen: bitten, danken, sich entschuldigen

typische alltagssprachliche Wendungen

Rollenspiel, Sprachknigge

Differenzierung: Sprachmuster variieren

um Hilfe bitten

jemanden ansprechen

Erfragen von Zeit und Weg

feste Sprachmuster einüben

Informationen verstehen und weitergeben

kurze Mitteilung und Anweisungen

Gehörtes in angemessene Handlungen umsetzen

Nichtverstehen anzeigen

Fragen stellen - Antworten geben

persönlich, sachbezogen

Strukturierungshilfen

unterschiedliche Fragetechniken einsetzen: intentionale Fragen, feststellende Fragen, Zwischenfragen

Differenzierung: Ja-Nein-Konzept

anderen etwas erklären

unterschiedliche Präsentationsformen, bei Auswahl unterstützen

Gespräche führen

aktuelle Gesprächsanlässe nutzen bzw. imitieren: Sekretariat, Post, Arztbesuch, Einkauf, Schwimmbad

Alltagsgespräch, Reflexionsgespräch, Sachgespräch

Gesprächsregeln visualisieren

Gesprächsregeln

gesprächsbereit sein

sich zu Wort melden

den anderen ausreden lassen

deutlich und zusammenhängend sprechen

Gesprächspartner ansehen

den Äußerungen anderer aufmerksam zuhören

abwarten können

Gesprächsregeln visualisieren

Gesprächsverlauf

Gespräche beginnen, aufrechterhalten, beenden

Wesentliches mitteilen

aktiv zuhören

Fragen stellen

Zustimmung, Ablehnung

spontane Reaktion zeigen, mit anderen fühlen

eigene Meinung

eigene Meinung vertreten

eigene Meinung bilden

verschiedene Sichtweisen hören und unterscheiden

für die eigene Meinung einstehen

Rückmeldung geben

Argumente austauschen

begründen

telefonieren

soziale Kontakte

Notfall

Termine vereinbaren

Bewerbung

Anwenden ausgewählter mündlicher Ausdrucksformen

Strukturierungshilfen, Stützwörter, Bildmaterial

Einsatz nichtelektronischer und elektronischer Kommunikationshilfen unterstützen

Erzählen

Alltagserlebnisse, gemeinsame Erlebnisse, Freizeit, Praktikum

Bildgeschichten, Witze

Nacherzählen

Wortschatzarbeit

Reihenfolge, zeitliche Zusammenhänge, Wesentliches zusammenfassen, Umschreibungen finden

Erzählplan: Wann – Wo – Wer – Was

Erzählhilfen: Bilder, Mindmap, Erzählkiste, Ich-Buch, Erlebnisbuch

Differenzierung: stellvertretend für einen Schüler erzählen

Berichten

gemeinsame Erlebnisse, Freizeit, Praktikum

Arbeitsergebnisse

Informationen zusammenhängend wiedergeben

Wortschatz zum Darstellen zeitlicher Zusammen-hänge erweitern: gestern – heute – morgen

Verwendung der Vergangenheitsform

Erzählkreis

Beschreiben

Eigenschaften von Personen, Merkmale von Gegenständen, Gefühle, eigene Tätigkeiten

Differenzierung: einfache technische und hauswirtschaftliche Vorgänge

treffende Bezeichnungen, chronologische Wiedergabe

Mindmap

„Mein Ordner Leben und Arbeit“

Kreativer Umgang mit mündlicher Sprache

Fantasie, eigene Ideen entwickeln

sprachliche Vorbilder verwenden

über Sprachgestaltung reflektieren: Aufnahme auf Speichermedien

Einsatz nichtelektronischer und elektronischer Kommunikationshilfen unterstützen

Geräusche nachahmen

Tierstimmen, Fahrzeuge, Sirene

individuell bedeutsame Geräusche berücksichtigen

mit Sprache spielen

Anlautspiele, Unsinngedichte, Fantasiegeschichten

rätseln, reimen

Rhythmus, Melodie, Lautstärke

Gedichte vortragen und gestalten

Differenzierung: individuelle Textauswahl ermöglichen

Texte vortragen

spannend erzählen

Reime, Verse, Gedichte, Geschichten, Märchen

Rezitationswettbewerb

szenisches Gestalten

Situationen aus dem täglichen Leben

Märchen, Geschichten

Erzählerrolle

Sketche, Rollenspiele, Theaterstücke

Lernbereich 2: Lesen

Voraussetzungen für das Erlernen des Lesens

Lesefreude entwickeln

„Lesevorbilder“ nutzen, Neugier fördern

vorbereitete Leseumgebung, vielfältige Leseanlässe

Lesewunsch signalisieren

bewusst zuhören

sich etwas zeigen lassen, Bilder gezielt anschauen oder fühlen, zwischen Bildern und Texten unterscheiden

vorlesen

Textlänge beachten, systematisch steigern

Leseverhalten nachahmen

Als-ob-Lesen

umblättern, etwas zeigen, Zeilen mit Finger verfolgen

Wimmelbilder, Bildgeschichten, Mitmachbücher

Bedeutung von Lesen entdecken

Bedeutung der Lesefertigkeit im Alltag:

etwas erfahren

Bilderbücher, Kinder- und Jugendbücher

Fotobücher, Textnachrichten, SMS, E-Mail, Briefe, Notizen, Plakate, Wegweiser

Bibliothek, Internet

Bewegungen differenzieren

Auge

Leserichtung, waagerechte Blickführung

Blickfolgebewegung

Hand

feinmotorische Übungen: umblättern

Zeilenführung mit Finger unterstützen

Differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit entwickeln

auditive Wahrnehmung

Geräusche, Töne, Klänge

Richtungshören, auditives Gedächtnis

auf Alarmsignale reagieren

visuelle Wahrnehmung

Buchstaben von Zeichen und Ziffern unterscheiden

Reihenfolgen, variierende Farb-, Form- und Größengestalt erfassen

Auge-Hand-Koordination

Differenzierung: Einsatz eines Lichtkastens

Figur-Grund-Wahrnehmung, visuomotorische Wahrnehmung, Wahrnehmung der Raumlage

Sortier- und Faltübungen, Bilderlotto, Memory

rhythmisch-melodische Wahrnehmung

Rhythmen nachahmen, Rhythmus und Bewegung koordinieren, Namen klatschen, Überkreuzbewegungen, Abzählverse, Reime

Tonfall, Tonhöhe, Tonstärke, Tondauer unterschieden

Silben klatschen, Silbenzählen

kinästhetische Wahrnehmung

Arbeitsrichtungen einhalten: von links nach rechts, von oben nach unten

taktile Wahrnehmung

Buchstaben tasten

Differenzierung: Brailleschrift, Fingeralphabet

Gegenstände und Situationen lesen

Leselernstufen

Informationen erfassen

unmittelbare Lebenswelt

Bedeutung von Mimik und Gestik

Handlungen, Verhalten von Personen

Puppenspiel, Interaktionsspiel, Rollenspiel

Filmaufnahmen

Bedeutung von Gegenständen

Verbindung Begriff – Objekt

Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Zusammenhänge: Glas – Tasse, Teller – essen

Veränderungen erkennen

Oberbegriffe

Bedeutung von wiederkehrenden Handlungsabläufen

Abfolge von Handlungen ritualisieren: Anfang, Pause, Ende

Zusammenhänge erkennen: gedeckter Tisch – essen

Selbstversorgung

Bedeutung von akustischen Signalen

Rituale: Lieder, Klangschale, Pausenklingel

Alarmsignale, Ampel

Differenzierung: Geräusche unterscheiden

Bedeutung von Aufforderungen

Lob, Regeln

beruhigende Impulse

Standardformulierungen verwenden, sprachliche Anforderungen steigern

in Handlungen umsetzen

Ablaufpläne nutzen

Bilderlesen

Bilder und Fotos als Handlungsanforderung

persönliches Leseheft mit eigenen Fotos und Bildern

Handlungsabfolgen mit Fotos darstellen: Ankleiden, hauswirtschaftliche Tätigkeiten

Schulumgebung: Gebäude, Wege, Verkehr

individuellen Bilderwortschatz aufbauen

Personen, Gegenstände und Situationen auf Bildern erkennen und deuten

mit Bildern etwas kennzeichnen: eigenen Platz mit Foto

Eigenbilderbücher, Bilderbücher

Spiele: Bildkarten, Puzzle, Bilderlotto, Domino, Memory

Comic, Werbung

Differenzierung: Abstufungen in der Ähnlichkeit, im Bekanntheitsgrad

Strategien für das Lesen von Bildfolgen nutzen

Anzahl der Bilder, Bilder vertauschen

Situation, Information und Bildgehalt erkennen und deuten

Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden

markante Bildelemente, Farbflächen, wichtige Details

Differenzierung: Kontraste, Signalfarben

Bildfolgen ordnen

Bildgeschichten, Bildreihen

Bilder vertauschen, unvollständige Bildfolgen ergänzen

Leserichtung

Zusammenhänge erkennen

kausal: weil, deshalb

zeitlich: zuerst, dann, am Schluss

Reihenfolge der Handlung

Zuordnung

Gegenstand - Bild und umgekehrt

Fotos von Schulumgebung

Veränderungen auf Bildern und Bildfolgen erkennen

inhaltlich klare Bilder auswählen: kontrastreich, wenig Details

Situationen nachspielen, malen

Veränderungen bewusst machen

aus Bildfolgen Geschichten lesen können

computergestützte Lernprogramme

in Handlungen umsetzen

Tagesablauf, Rezepte, Baupläne, Gebrauchsanweisungen

bekannte Situationen, unbekannte Situationen

mit Hilfe von Bildern und Fotos Aussagen zur eigenen Lebenswelt treffen

Piktogramm- und Symbollesen

Piktogramme: allgemeinverständliche Zeichen

Symbole: Zeichen mit eindeutig festgelegter Bedeutung

Symbole und Piktogramme erkennen und deuten

Stundenplansymbole

Verkehrszeichen

Kennzeichnungspiktogramme: Notausgang, Telefon, Apotheke, Toilette, Fachräume

Wettersymbole, Symbole an Geräten, Wäschepflegesymbole

Differenzierung: Tastsymbole

unterstützte Kommunikation

sich in der Lebenswelt orientieren

individuelle Orientierung und Mobilität fördern: Schule, öffentliche Einrichtungen, Straßenverkehr

sachgerechte Nutzung von PC und Handy

Signalwortlesen

Signalwörter: abstrakte, grafische Elemente

Produktbezeichnungen, Firmenlogos, Namenschilder, Hinweisschilder

ausgewählte Operatoren: zeige, hole

Signalwörter erkennen und deuten

Buchstaben- oder Ziffernfolgen

eigenen Vor- und Familiennamen erkennen

Farbstruktur

sich in der Lebenswelt orientieren

einfache Aufgabenstellungen erfassen

Einkauf, Rezepte lesen

Gefahrenbewusstsein unterstützen: Warn- und Hinweisschilder

Wege finden

Differenzierung: multisensorische Eindrücke

Ganzwortlesen

Ganzwortlesen parallel zum analytisch-synthetischen Lesen üben

Wörter als Bedeutungsträger erfassen

mit persönlich bedeutsamen Wörtern beginnen

Ganzwörter erkennen

prägnante Buchstaben

Wortlänge, Anlaut, Ober- und Unterlängen

eigene Anschrift

Firmenzeichen, Schriftzüge an öffentlichen Gebäuden

sich in der Lebenswelt orientieren

eigener Name, Namen von Mitschülern und Familienangehörigen

Nahrungsmittel, Spielzeug, Freizeit

zeitlich: Wochentage, Monate, Jahreszeiten

schulisch: Wörter im Stundenplan, Beschilderung im Schulhaus, in der Schulumgebung, Beschriftung technischer Geräte

Lesen mit vorgefertigten Elementen: alternatives Lesen

individuell: Bilder, Symbole, Wortkarten

Gegenstände, Personen, Wünsche und Gefühle, Situationen und Abläufe

sinnvolle Reihe bilden: Satz

Schrift lesen

Begriffe: Laut, Silbe, Wort, Satz

systematischer Aufbau der Schriftsprache

Leselehrgang individuell auswählen

Buchstaben und Buchstabenfolgen lesen und verstehen

Buchstabenformen

gleiche Buchstaben erkennen und zuordnen

unterschiedliche Buchstaben erkennen und zuordnen

Veränderungen der Buchstabenfolge

Laut-Buchstaben-Beziehung

Lautieren, Zerlegen

Lautposition im Wort

lauttreue Buchstaben

Lautgebärden unterstützend einsetzen

Artikulationsübungen

Silben

Silben lesen, Konsonante und Vokale unterscheiden

Wörter in Sprechsilben zerlegen, Anzahl der Silben im Wort bestimmen

Stellung der Laute

Differenzierung von Anlauten

Buchstaben-Klappbuch, Puzzlewörter

Wörter lesen und verstehen

geübter, individueller Wortschatz

Klassenwortschatz, Funktionswörter

kurze lautgetreue Wörter

bekannte Wörter, unbekannte Wörter

lautgetreue Wörter buchstabenweise erlesen

Endungen erkennen

drei- und mehrsilbige, lautgetreue Wörter

Wortaufbau und Wortabbau

Wortlänge vergleichen

zusammengesetzte Wörter bilden

Wörter mit Konsonantenhäufung

Wortanfang, Wortmitte

Sätze lesen und verstehen

Wörter als Bausteine eines Satzes erkennen

Satzlänge, Anzahl von Wörtern im Satz

Signalwörter

Texte lesen und verstehen

vielfältige Leseanlässe schaffen

altersgerechte Auswahl der Texte

Verwendung von Texten in Leichter Sprache

Lesepass

Vielfalt von Leseangeboten

Märchen, Gegenwartsliteratur, Jugendliteratur, Gedichte, Comics, Weltliteratur

Sachbücher, Nachschlagewerke

Gebrauchstexte: Rezepte, Fahrpläne, Kalender, Kulturprogramm, Handy, Zeitungen, Zeitschriften

Differenzierung: mit Hörbüchern unterstützen

selbstgeschriebene Texte: Textnachrichten, Einkaufszettel, Karten, Briefe, eigene Geschichten

Lesen zur Informationsbeschaffung

Bezüge zu allen Bereichen des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts: stufenbezogene, inhaltliche Schwerpunktsetzung

Fachbegriffe, Handlungsabläufe

Zeitung lesen: Überschriften, Bilder und Texte

Texte in Leichter Sprache

Lesen als Freizeitgestaltung

Besuch der Bibliothek

Lieblingsbuch vorstellen

Grundfertigkeiten zum sinnverstehenden Lesen

Gelesenes mit eigenen Worten wiedergeben

Wörtliche Rede erkennen

Geschichten nacherzählen

Fragen zum Text beantworten

sich über Gelesenes austauschen

Texte präsentieren

Einsatz von PC, E-Book, Handy

eigene Notizen zulassen, Medien einbeziehen, Ausstellung

Lernbereich 3: Schreiben

Voraussetzungen für das Schreiben

Freude am Sich-Mitteilen

Schreiben als kommunikative Handlung erleben

Bedeutung von Schrift in der Umwelt,

Schrift fotografieren: Straßennamen, Geschäfte

Exkursionen

„Schreibvorbilder“

eigenen Namen als bedeutsam erleben

Spuren erzeugen

in verschiedenen Körperlagen: stehend, sitzend, liegend

mit dem Körper

Hände, Füße, Rollstuhl

Rillen mit dem Finger nachfahren

Lichtspur mit den Augen verfolgen

bewegte Gegenstände verfolgen: Ball, Kugelbahn

mit verschiedenen Materialien

Sand, Schnee, Kleisterpapier, Tafelschwamm, Gips, Papier, Farbe, Rasierschaum

mit Hilfsmitteln

legen, drucken

Pinsel, Schwamm

Grafikprogramme

Differenzierte Wahrnehmungsfähigkeit entwickeln

visuelle Wahrnehmung

Figur-Grund-Wahrnehmung

Raumlage: Übungen zur Blattlage, Schreibrichtung

räumliche Beziehungen

Formwahrnehmung

Formunterscheidung

Formkonstanz

taktile Wahrnehmung

Spuren, Formen ertasten, drücken, kneten

kinästhetische Wahrnehmung

Druckanpassung und -regulierung bei grob- und feinmotorischen Aufgaben

Kraftdosierung

Hand- und Fingerkraft

Wechsel von Bewegung und Stillstand

Schreibbewegungen koordinieren

Kopf und Auge

Kopfkontrolle, Blickkontrolle

Folgen mit den Augen ohne Unterbrechung in gleichmäßig ruhiger Bewegung

Differenzierung: auditives Scanning

Arm und Hand

Handlockerung, Bewegungsspiele

Über-Kreuz-Bewegungen

Beweglichkeit

Schulter, Hand, Fingergelenk

Greifen, Griffarten

Hand-Hand-Koordination

Auge-Hand-Koordination

Handgelenkdrehung

Raumbegrenzungen beim Schreiben

mit Begriffsbildung verknüpfen

im Raum orientieren

Begrenzungen im Raum erleben, ablaufen, abfahren

eigener Platz, Arbeitsfach

räumliche Beziehungen: oben, unten, links, rechts, dazwischen

Begrenzungen einhalten

innerhalb von Schablonen, zwischen Klebestreifen, Linien und Zeilen einhalten, Auslege- und Ausmalübungen

in Begrenzungen schreiben

Kritzelbewegungen: einseitig, beidseitig

Grundformen: Striche, Bögen, Kreis, Girlande, Arkade, Achten, Bergspitzen

vorgegebene, freie Muster

Feinmotorik schulen

Schreiben lernen

individuelle Schreibgeräte: Stift, Kreide, Schreibklötze, Pinsel

Schreibgerät halten

Schreibgeräte individuell auswählen und gemäß der Entwicklung anpassen

individuelle Grifftechniken zulassen

Hilfsmittel: Schreiborthese, Stifthalter, Griffverstärker

Kritzeln

ungezielt

Hiebkritzeln, Schwingkritzeln, Kreiskritzeln

gezielt

horizontal, regelmäßiges Auf und Ab

Differenzierung: Fingerfarbe, elektronische Medien

Schemazeichnen

Als-ob-Schreiben

Sprechen über den Bedeutungsinhalt anregen

einfache grafische Grundformen

frei erzeugen: Strich, Kreis, Viereck, Oval, Diagonale

kombinieren: Ball, Sonne, Zaun

verschiedene Strichformen, Richtungswechsel

gegenständlich malen

Übungen kombinieren mit gegenständlichen Abbildungen: Haus, Baum

Verschriften mit alternativen Mitteln

vorgefertigte Bild- und Schriftelemente

Bild- und Wortkarten, Standardsymbole, Buchstabenstempel

Ganzwörter

Sinneinheiten zusammenstellen: ausreißen, ausschneiden, aufkleben, stempeln

individuelle Festlegungen

Gegenstände, Personen, Wünsche und Gefühle, Situationen und Abläufe

sinnvolle Reihe bilden: Satz

digitale Medien

elementare Bedienhandlungen

Umgang mit verschiedenen Anwendungen: Textverarbeitung, Grafik, Präsentation

Dokumente erstellen und bearbeiten: Rechtschreibprüfung, Formatieren von Grafiken

differenzierter Einsatz von Arbeitstechniken und Lernhilfen, elektronischen Hilfsmitteln

Urheberrecht

erste Buchstaben und Buchstabenfolgen

vom Buchstaben zu einfachen Wörtern

Differenzierung: mit und ohne Vorlage

unterscheiden

Groß- und Kleinbuchstaben, Oberlängen, Unterlängen

Differenzierung: unterschiedliche Zeilen- und Schriftgrößen

nachschreiben

zwischen Malen und Schreiben unterscheiden

nachfahren: Finger, Pinsel, Stift

abschreiben

Schreibrichtung, Größenrelation, Zwischenräume einhalten

Auf- und Abstrich

PC, elektronische Hilfsmittel nutzen

Differenzierung: aus dem Gedächtnis schreiben

Namen schreiben

eigener Name, persönlich bedeutsame Namen

Wörter schreiben

Wortzwischenräume einhalten

Zeilen einhalten

erste Erfahrungen mit Schreibschrift

Schreibvorübungen: Anstriche, Rundungen, Punktschleifen, Schleifenzüge, Bögen

Buchstabenverbindungen

Differenzierung: mit und ohne Vorlagen

schulinternes Zertifikat: Schreibschriftlehrgang

erste Erfahrungen mit lautgetreuem Schreiben

einzelne Laute, Silbenstrukturen

erste lautgetreue Wörter mit nur einem oder zwei Buchstaben: Skelettschreibweise

lautgetreue Wörter: Fehler zulassen

richtig schreiben

grundlegende Rechtschreibregeln

geübter, individueller Wortschatz

Klassenwortschatz, Funktionswörter

Großschreibung von Substantiven und Satzanfängen

Satzschlusszeichen

Kleinschreibung von Verben und Adjektiven

Möglichkeiten der Rechtschreibkontrolle

Arbeitstechniken: hören – lautieren – schreiben – lesen – mit Vorlage vergleichen

individuelle Nachschlagehilfe

Wörterbuch, Rechtschreibprogramm am PC

Texte verfassen

Schülerinteressen berücksichtigen

Vielfalt von Schreibmöglichkeiten: Zettel, PC, Handy

verschiedene Möglichkeiten des Schreibens

adressatengerechtes Schreiben

Notizen, Einkaufszettel, Brief, Einladung

Unterschrift, Lebenslauf, Bewerbung, Formulare

„Mein Ordner Leben und Arbeit“

Texte gestalten, überarbeiten und präsentieren

nach Vorgaben, freies Schreiben

Ich-Buch, Bilderbuch, Gedichte, Geschichten

Schülerzeitung

eigene Texte schreiben

Geheimschrift

Lernbereich 4: Sprache entdecken

Gefühl für Wortarten und ihre Verwendung entwickeln

individuelle Wortschatzarbeit

Unterstützte Kommunikation: Kern- und Randvokabular

reale, spielerische Sprachhandlungssituationen

fachbezogene Arbeitstechniken: Wörter nachschlagen, Wörter sammeln und ordnen, grammatische Regelmäßigkeiten beachten

individuellen Wortschatz entwickeln

Tätigkeiten und Vorgänge benennen

Menschen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände und Erscheinungen benennen

Differenzierung: Assoziationen nutzen

Eigenschaften und Merkmale benennen

Wortfamilie, Wortfeld, Bedeutungsfelder

Oberbegriffe, Gegenteile

Vorsilben, Nachsilben

Arbeit mit individueller Wortliste

Merkmale entdecken, Veränderungen untersuchen

Differenzierung: weitere Wortarten aufnehmen

Verben

Tätigkeitswort

Kleinschreibung

Grundform, gebeugte Form

Zeitformen: Gegenwart, Vergangenheit, Zukunft

Veränderung von Wortstamm und Endung

Bedeutungsänderung durch Vorsilben

Substantive

Namenwort

Großschreibung

Einzahl, Mehrzahl

Artikel als Begleiter des Substantives: bestimmte, unbestimmte Artikel

zusammengesetzte Substantive

Verkleinerungsformen

Adjektive

Eigenschaftswort

Kleinschreibung

Eigenschaften finden

Steigerungsformen, Gegensätzliches ausdrücken

zusammengesetzte Adjektive

Gefühl für Satzstrukturen und ihre Verwendung entwickeln

einfache syntaktische Regelmäßigkeiten

Motivation zum regelgeleiteten Sprachgebrauch

Wörter verändern sich im Satz

Satzstruktur

Wortanzahl

Wortreihenfolge

Satzarten

Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz

Satzschlusszeichen

Anordnung der Satzglieder

Intonation bei gesprochener Sprache

einfache Sätze bilden

Arbeit mit Satzmustern, Satzbauhilfen mit Bildkarten, Pfeil-Lese-Methode

mündlich, schriftlich, grammatisch richtig

Sätze erweitern, verkürzen, umstellen, umformulieren

Großschreibung der Satzanfänge

Mit Schriftsprache experimentieren

Wortanzahl im Satz verändern

Wörter im Satz umstellen

Strukturierungshilfen nutzen: vorgegebene Satzmuster, Lückentexte, festgelegte Satzanfänge, Textbausteine

Arbeit mit PC

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