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Lehrplan

Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Evangelische Religion

2017

 

Impressum

Der Lehrplan für die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung tritt am 1. August 2017 in Kraft.

Der Lehrplan wurde erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer der Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Der Lehrplan gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Teil sind Aufbau und Verbindlichkeit des Lehrplans sowie die Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung dargestellt. Der erste Teil enthält darüber hinaus allgemeine Hinweise zum fächerverbindenden Unterricht und zur Entwicklung von Lernkompetenz sowie eine Übersicht über alle Bereiche des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts.

Der zweite Teil des Lehrplans gliedert sich in die Bereiche des grundlegenden und fachorientierten Unterrichts. Jeder Bereich weist den spezifischen Beitrag zur allgemeinen Bildung sowie die bereichsspezifischen Lernziele und Lerninhalte aus. Bereichsspezifische didaktische Grundsätze geben konkrete Anregungen für die Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses.

Dem Bereich Wahrnehmung, Denken, Bewegung und Kommunikation sowie dem Bereich Persönlichkeit und soziale Beziehungen kommt ein besonderer Stellenwert zu. Die Lernziele und Lerninhalte dieser Bereiche bilden grundlegende Entwicklungsbereiche ab und finden bereichsübergreifend sowie im gesamten Bildungs- und Erziehungsprozess Berücksichtigung.

Der Lehrplan bildet die Lernziele und Lerninhalte für den gesamten Bildungsgang ab. Stufenbezogene Angaben sind an ausgewählten Stellen unter alters- bzw. entwicklungsgemäßen Gesichtspunkten verortet.

Bereichsübergreifendes Arbeiten ist im grundlegenden Unterricht durchgängiges Unterrichtsprinzip.

Zeitrichtwerte

Aufgrund der förderspezifischen Besonderheiten werden im Lehrplan keine Zeitrichtwerte ausgewiesen.

Darstellung der Bereiche/Lernbereiche

Die Gestaltung der Bereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind in Abhängigkeit vom Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs im individuellen Förderplan zu modifizieren bzw. zu konkretisieren. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen des Wissenserwerbs, der Kompetenzentwicklung und der Werteorientierung. Die Schwerpunktsetzung liegt in Verantwortung des Lehrers und ist unter Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse von Schülern mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sowie unter förderspezifischen und entwicklungsgemäßen Gesichtspunkten zu treffen.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen sowie Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden oder fachspezifische Arbeitsweisen.

Um dem sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in allen Alters- und Entwicklungsstufen gerecht zu werden, sind ausgewählte lebenspraktische Bezüge und Beispiele für die differenzierte Förderung der Schüler aufgeführt. Hinweise zur Differenzierung tragen grundsätzlich exemplarischen Charakter und beziehen sich auf unterschiedliche Förderbedürfnisse.

Bemerkungen umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten anderer Bereiche/Lernbereiche des Lehrplans, zu den förderspezifischen und überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen sowie zu Lehrplänen der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, der Grundschule und der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Um die bereichsübergreifende und bereichsverbindende Planung des Bildungs- und Erziehungsprozesses zu unterstützen, werden Verweise auf Lernbereiche des gleichen Bereichs und anderer Bereiche sowie auf überfachliche Ziele mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf einen Lernbereich des gleichen Bereichs

 

➔ WDBK, LB 4

Verweis auf einen Lernbereich eines anderen Bereichs

 

➔ FÖS(L), MA, Kl. 3/4, LB 2

Verweis auf Fach, Klassenstufe und Lernbereich im Lehrplan FÖS(L), GS, OS

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweis auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (s. Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung)

 

Abkürzungen

Im Lehrplan der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden folgende Abkürzungen verwendet:

FÖS(G) Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung
FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
FÖS(BuS) Schule mit dem Förderschwerpunkt Sehen
GS Grundschule
Kl. Klassenstufe/n
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
OM Orientierung/Mobilität
OS Oberschule
PC Personalcomputer
AL Arbeitslehre
AuB Arbeit und Beruf
BIO Biologie
BO Berufsorientierung
DE Deutsch
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
DE-HKS Deutsch-Heimatkunde/Sachunterricht
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte
GEO Geographie
HW Hauswirtschaft
INF Informatik
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
PSB Persönlichkeit und soziale Beziehungen
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
SLF Selbstständige Lebensführung
SPO Sport
SU Sachunterricht
WDBK Wahrnehmung, Denken, Bewegung und Kommunikation
WE Werken
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Ausgehend von den in der Verfassung des Freistaates Sachsen formulierten Bildungs- und Erziehungszielen stellt sich die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung als allgemeinbildende Förderschule dem gesetzlich bestimmten Anspruch – unabhängig von Art und Umfang des Unterstützungsbedarfs – die Entwicklung und Erweiterung von Kompetenzen für die praktische Lebensbewältigung und gesellschaftliche Teilhabe in sozialer Integration zu fördern und die Schüler zu einer möglichst selbstständigen und selbstbestimmten Lebensgestaltung zu befähigen. Sie ermöglicht damit jedem Kind bzw. jedem Jugendlichen Zugang zu vielfältigen Bereichen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens und gewährleistet eine umfassende Bildung und Erziehung.

Die sonderpädagogische Arbeit an der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung knüpft an die frühkindliche Bildung und Erziehung in Familie und Kindertageseinrichtung/heilpädagogischer Einrichtung an und gewährleistet eine den Bedürfnissen ihrer Schüler angemessene Bildung und Erziehung. Dabei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern*, den medizinisch und therapeutischen Einrichtungen sowie mit außerschulischen Maßnahmeträgern im Sozialraum. Unter Berücksichtigung der aktuellen und zukünftigen Anforderungen eröffnet sie für jeden Schüler konkrete Lernmöglichkeiten in entwicklungs-, situations-, sach-, sinn- und lebensbezogenen Lern- und Handlungsfeldern. In der Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung werden die Schüler unter Einbeziehung der Eltern bei der alltäglichen Lebensgestaltung und der Vorbereitung auf die Lebens- und Arbeitswelt beraten. Am Ende der Werkstufe wird den Schülern das erfolgreiche Erreichen ihrer individuellen Zielstellungen im Förderplan durch ein Abschlusszeugnis bestätigt.

* Die Bezeichnung "Eltern" wird im Text gemäß § 45 Abs. 5 SchulG synonym zu Personensorgeberechtigten gebraucht.

Bildungs- und Erziehungsziele

Die Bildungs- und Erziehungsziele sowie die inhaltlichen Schwerpunkte des Lehrplans betonen in spezifischer Weise die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung und gelten grundsätzlich unabhängig vom Ort der Unterrichtung. Ausgehend vom Bildungs- und Erziehungsauftrag werden folgende Bildungs- und Erziehungsziele formuliert, die eng mit den förderspezifischen und überfachlichen Zielen korrelieren.

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erwerben auf der jeweiligen Aneignungsebene anwendungsbereites Grundwissen, das es ihnen ermöglicht, aktuelle und zukünftige Lebensaufgaben zu bewältigen. (Erwerb von anwendungsbereitem Grundwissen)

Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung erleben sich in allen Lern- und Lebensbereichen als handelnde Personen. Sie eignen sich Lern- und Methodenkompetenzen sowie Selbst- und Sozialkompetenzen an, die ihnen eine aktive und sinnerfüllte Lebensbewältigung in sozialer Integration ermöglichen. Sie erweitern ihr Handlungsrepertoire und können Gelerntes auf aktuelle Situationen in ihrer Lebenswelt übertragen. Sie verfügen über individuelle Handlungs- und Problemlösestrategien. (Erwerb von lebenspraktischer Handlungskompetenz)

Durch die Vermittlung und das Erleben von Werten im schulischen Alltag erfahren die Schüler Wertschätzung, Anerkennung und Toleranz und werden befähigt, Werte und Normen auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung anzuerkennen und zu leben. (Befähigung zur mitgestaltenden Teilhabe)

Diese Bildungs- und Erziehungsziele werden im Lehrplan bereichsspezifisch untersetzt.

Förderspezifische Ziele

Sonderpädagogische Förderung verfolgt das Ziel, Auswirkungen von Beeinträchtigungen vor allem in den grundlegenden Bereichen der Lernentwicklung auszugleichen und durch intensive Förderung zu kompensieren.

Bei Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ist die individuelle Förderung in den Entwicklungsbereichen Wahrnehmung, Sprache, Bewegung und Denken sowie im emotionalen und sozialen Bereich von besonderer Relevanz. Im Prozess der individuellen Förderung gilt es, die Handlungsmöglichkeiten jedes einzelnen Schülers zu erkennen und in realitätsnahen Lernsituationen systematisch zu erweitern.

Die Entwicklungsbereiche sind eng miteinander verwoben und müssen im Rahmen der individuellen Förderung in ihrer Komplexität berücksichtigt werden. Die genaue Kenntnis des individuellen Entwicklungsstandes ist Voraussetzung für die Auswahl passfähiger und entwicklungsfördernder Angebote. Entwicklungsimpulse werden vom Lehrer sensibel aufgegriffen und pädagogisch verstärkt.

Sonderpädagogische Förderung orientiert sich am entsprechenden Förderbedarf des einzelnen Schülers. Es werden individuelle Förderpläne erstellt, in denen – bezogen auf den aktuellen Entwicklungsstand – die Förderziele formuliert und die sich daraus ergebenden Fördermaßnahmen und Verantwortlichkeiten dokumentiert werden. Die Ergebnisse sind regelmäßig zu überprüfen und der Förderplan auf dieser Grundlage fortzuschreiben. Die Umsetzung des Förderplanes wird durch alle an der Bildung und Erziehung beteiligten Lehrer, pädagogischen Fachkräfte im Unterricht sowie dem medizinisch-therapeutischen Personal gemeinsam realisiert. Die Arbeit an den förderspezifischen Zielsetzungen erfolgt über den gesamten Unterrichtstag sowohl bereichs- als auch stufenübergreifend. Der Schüler und seine Eltern sind eigenständig verantwortliche und gleichberechtigte Partner in der Förderung und werden in den Prozess der Förderplanung einbezogen.

Ziel der Wahrnehmungsförderung ist die Fähigkeit, sich selbst und die Umwelt mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen, diese Eindrücke zu verarbeiten sowie in das persönliche Erleben und Handeln zu integrieren. Die Förderung der Wahrnehmung beeinflusst und erweitert die individuellen Erfahrungen und Ausdrucksmöglichkeiten und unterstützt die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten.

Wahrnehmungsförderung richtet sich auf die Förderung einzelner Sinnesbereiche und unterstützt gleichzeitig den Prozess der Differenzierung, Strukturierung und Integration von Wahrnehmungsleistungen. Besondere Bedeutung erlangt dabei die Förderung der

  • haptisch-taktilen Wahrnehmung,
  • vestibulären Wahrnehmung und
  • propriozeptiven Wahrnehmung.

Die körpernahen Sinne sind von zentraler Bedeutung für eine ganzheitliche Wahrnehmungs- und Bewegungsentwicklung sowie eine zunehmend ausdifferenzierte Handlungsfähigkeit. Da die vestibuläre Wahrnehmung sowohl sensorische als auch motorische Anteile integriert und koordiniert, kommt der Förderung dieses Sinnesbereiches eine besondere Bedeutung zu.

Für Schüler mit zusätzlichem sonderpädagogischen Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Sehen oder Hören sind spezifische sonderpädagogische oder medizinisch-therapeutische Fördermaßnahmen anzubieten. [Wahrnehmungsförderung]

Bewegungsförderung erschließt und erweitert die körperlichen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler und fördert Körpererleben, Eigenaktivität und Bewegungsmotivation. Durch die Verbindung von Wahrnehmungs- und Bewegungsangeboten werden sensomotorische Integrationsprozesse und das Lernen auf elementarer Stufe unterstützt.

Bewegungsförderung schließt alle Bereiche der Motorik ein und konzentriert sich insbesondere auf die Förderung der

  • Grob- und Feinmotorik,
  • Bewegungsplanung und -steuerung,
  • Präzisions- und Rhythmusfähigkeit sowie
  • Mund- und Gesichtsmotorik.

Aufgrund der teilweise umfänglichen körperlich-motorischen Beeinträchtigungen – insbesondere bei Schülern mit zusätzlichem Förderbedarf im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung – kommen in der Bewegungsförderung sowohl spezifische pädagogisch-therapeutische Konzepte als auch zusätzliche individuelle rehabilitative Maßnahmen zur Anwendung. Dies erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Grundlage des individuellen Förderplans. [Bewegungsförderung]

Ziel der Förderung im Entwicklungsbereich Sprache ist die Erweiterung der individuellen kommunikativen und sprachlichen Handlungsfähigkeit. Sich anderen mitzuteilen, steigert die Lebensfreude, stärkt das Selbstbewusstsein und motiviert, sich die Umwelt aktiv zu erschließen. Die Förderung kommunikativer Fähigkeiten umfasst basale, nonverbale, mündliche und schriftliche Kommunikationsformen und richtet sich vorrangig auf die [Förderung Sprache]

  • Erweiterung der individuellen Sprechfähigkeit,
  • Erweiterung des Wortschatzes, einschließlich der Begriffsbildung,
  • Erweiterung des Sprachverständnisses,
  • Entwicklung eines sprachlichen Selbstkonzeptes,
  • Nutzung alternativer Kommunikationshilfen,
  • Erweiterung kommunikativer Ausdrucksfähigkeiten. 

Denk- und Sprachentwicklung stehen in enger Wechselwirkung. Deshalb sind Angebote zur Förderung kognitiver Fähigkeiten stets mit der Förderung kommunikativer Fähigkeiten zu verknüpfen. Beide Entwicklungsbereiche sind von zentraler Bedeutung für die Aneignung der Welt und zur Entwicklung von Handlungskompetenz. Die Förderung des Denkens konzentriert sich dabei in besonderer Weise auf

  • die Unterstützung der Merkfähigkeit,
  • die Entwicklung des handlungsplanenden Denkens,
  • das Erkennen und Bewerten von Analogien und Zusammenhängen,
  • das Problemlösen,
  • die Förderung von Kreativität.

Die Förderung kognitiver Fähigkeiten berücksichtigt die unterschiedlichen Aneignungsstufen und setzt begleitend Formen der Unterstützten Kommunikation (UK) ein. Die Förderangebote bestärken die Schüler, aktiv und zunehmend bewusst auf vorhandenes Wissen zurückzugreifen und regen die Kritik- und Urteilsfähigkeit bzw. Selbsteinschätzungskompetenz an. [Förderung kognitiver Fähigkeiten]

Förderung im emotionalen und sozialen Bereich unterstützt die Schüler bei der Entwicklung ihrer personalen und sozialen Identität und erlangt dadurch zentrale Bedeutung für die Entwicklung einer zufriedenstellenden Lebensbewältigung und -gestaltung. Damit die Schüler sich in ihrer Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit erfahren und ein positives Selbstbild aufbauen können, benötigen sie individuelle Angebote zur Förderung der emotionalen Stabilität, des Sozialverhaltens und der Lern- und Arbeitsbereitschaft. Gleichzeitig ist es notwendig, die Schüler zu befähigen, soziale Beziehungen einzugehen und zu gestalten. [Förderung im emotionalen und sozialen Bereich]

Überfachliche Ziele

Die Schüler entwickeln ihre Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit. Sie erkennen und nutzen eigene Kommunikationsformen und können Äußerungen anderer Menschen erkennen sowie darauf reagieren. Sie treten mit anderen in Kommunikation und können ihre Bedürfnisse, Befindlichkeiten und eigene Wünsche und Meinungen äußern. Dabei erweitern sie ihre individuelle Ausdrucksfähigkeit. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler erwerben eine grundlegende Lern- und Methodenkompetenz, die sie befähigt, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten grundlegendes Wissen anzueignen. Dabei wenden sie Lern- und Arbeitstechniken an und lernen überschaubare Arbeitsabläufe unter Anleitung zu planen, auszuführen und zu kontrollieren. [Lern- und Methodenkompetenz]

Die Schüler eignen sich im Sinne eines erweiterten Lese-, Schreib- und Mathematikbegriffes grundlegende Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen an. [Kulturtechniken]

Die Schüler entwickeln ein positives und lebensbejahendes Selbstbild und können mit eigenen Behinderungserfahrungen umgehen. Sie erleben sich als selbstwirksam, entwickeln Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und können diese zunehmend realistisch einschätzen. [Selbstkompetenz]

Die Schüler gewinnen Einblick in die Vielfalt der Medienangebote. Sie lernen diese interessen- und funktionsabhängig auszuwählen und zu nutzen bzw. auch bewusst Alternativen zur Mediennutzung zu finden. Sie wissen, dass Medien Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen haben können. [Medienkompetenz]

Die Schüler entwickeln ein Bewusstsein für die Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur. Sie erwerben grundlegende Verhaltensweisen zum Schutz der Umwelt. [Umweltbewusstsein]

In der Begegnung und im Dialog mit Kunst, Kultur und Natur entwickeln die Schüler ihre individuelle Erlebens-, Ausdrucks- und Gestaltungsfähigkeit. [ästhetische Erziehung]

Die Schüler sorgen so weit wie möglich aktiv für die eigene Gesundheit und das eigene Wohlergehen. Sie gehen verantwortungsvoll mit ihrem Körper um, lernen die Intimsphäre der eigenen Person und die anderer zu akzeptieren und sich abzugrenzen. Sie entwickeln Vorstellungen zur persönlichen Geschlechterrolle, Sexualität und Familienplanung. [Gesundheitsbewusstsein]

Die Schüler entwickeln ihr persönliches Behinderungsmanagement. Sie lernen die Möglichkeiten ihrer eigenen Orientierung und Mobilität einzuschätzen und zu akzeptieren. Sie gestalten ihr Leben im Hinblick darauf weitgehend selbstverantwortlich und fordern Unterstützung selbstbestimmt ein. Die Schüler benutzen ihre Hilfsmittel situationsgerecht und integrieren deren Anwendung in ihren Lebensalltag. [Behinderungsmanagement]

Die Schüler nehmen sich als Teil einer Gemeinschaft wahr und bringen sich aktiv ein. Sie erkennen im sozialen Miteinander Regeln und Werte an. Sie lernen verlässlich zu handeln und Verantwortung zu übernehmen. Die Schüler lernen, Kritik zu üben sowie anzunehmen und mit Konflikten angemessen umzugehen. Sie entwickeln Empathiefähigkeit und können entsprechend der Situation ihr Verhalten steuern. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Teilhabe in sozialer Integration ist Leitidee und inhaltlicher Auftrag von Bildung, Erziehung sowie sonderpädagogischer Förderung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. In dem Bemühen um Schulqualität entwickeln die Schulen ihre Schul- und Unterrichtskonzepte eigenverantwortlich weiter und reagieren flexibel auf veränderte gesellschaftliche Herausforderungen, einen gewachsenen Bildungsanspruch und eine sich verändernde heterogene Schülerschaft. Als Teil eines ganztägigen Angebots verwirklicht Unterricht den Anspruch zugleich Lernumgebung und Lebenswelt für Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zu sein.

Die Umsetzung des Lehrplans orientiert sich an der physischen, psychischen und sozialen Ausgangslage der Schüler sowie ihrem aktuellen Entwicklungsstand. Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele ist dabei in besonderer Weise an die Berücksichtigung der individuellen Lernbedürfnisse, Lerninteressen sowie der spezifischen Lebenssituation der Schüler gebunden.
Um die ganzheitliche Entwicklung der Schüler umfassend zu unterstützen, ist eine durchgängige Beachtung der förderspezifischen Ziele erforderlich. Während des gesamten Unterrichtstages sind Kommunikations- und Sprechanlässe situativ zu initiieren. Handlungsbegleitendes und handlungsleitendes Kommunizieren unterstützt in besonderer Weise das Erfassen von Handlungsabläufen, die Vorstellungs- und Begriffsbildung und die Kommunikations- und Sprachentwicklung. Gemeinsame Aktivitäten sowie Partner- und Gruppenarbeit fördern die Interaktions- und Kooperationsfähigkeit und erweitern die Kommunikationskompetenz der Schüler. Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht, die Berücksichtigung motopädischer Grundsätze sowie rhythmisch-musikalische Lernangebote erweisen sich im Schulleben als wichtige Erfahrungsfelder und unterstützen die motorische, psychomotorische und psychosoziale Entwicklung der Schüler. Lernen mit allen Sinnen und basale Förderangebote unterstützen die Entwicklung der Wahrnehmung.
Unterricht an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung nimmt für den Schüler alltagsrelevante Probleme und Aufgaben zum Lernanlass und ermöglicht aktives, selbstbestimmtes und entwicklungsgemäßes Lernen in realen oder realitätsnahen Lernsituationen. Alle Lernprozesse sind in einen für die Schüler sinnvollen Handlungszusammenhang einzubetten. Dem bereichsübergreifenden bzw. -verbindenden Arbeiten kommt besondere Relevanz zu.

Ziel ist es, das vorhandene Handlungsrepertoire der Schüler unter Nutzung vielfältiger körperlich-sinnlicher, kommunikativer und sozialer Erfahrungen schrittweise zu erweitern. Die Übertragung des Gelernten in ähnliche oder neue Situationen muss stets intensiv vorbereitet und durch regelmäßige Wiederholung und Übung gefestigt werden. Komplexe Lerninhalte müssen in überschaubare Lernschritte gegliedert werden.

Alle Bildungsangebote sind unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Aneignungsstufen auf Basis des individuellen Förderplans differenziert zu planen und zu gestalten. Maßnahmen der inneren und äußeren Differenzierung orientieren sich stets an den Lernvoraussetzungen des einzelnen Schülers bzw. der Lerngruppe. Sie können sich u. a. beziehen auf

  • Umfang der Lerninhalte,
  • Grad der Komplexität der Aufgaben,
  • Darstellung der Ergebnisse,
  • Lernzeit, u. a. Anzahl der notwendigen Wiederholungen, 
  • Grad der Selbstständigkeit/Notwendigkeit direkter Hilfe, 
  • Art der inhaltlichen oder methodischen Zugänge,
  • Art und Umfang der im Unterricht genutzten Medien, insbesondere spezifischer didaktischer Hilfsmittel sowie 
  • die Auswahl der Sozialformen.

Offene Unterrichtsformen sind besonders geeignet, flexibel auf unterschiedliche Lernbedürfnisse bzw. Leistungsvoraussetzungen zu reagieren, den Schülern Erfolgserlebnisse zu verschaffen und das Miteinanderlernen zu fördern. Voraussetzungen dafür sind eine vorbereitete Lernumgebung, individuelle Lernplätze und günstige räumliche und personelle Bedingungen. Um Lernerfolge langfristig zu sichern, sind darüber hinaus, gut strukturierte Lernphasen sowie Trainings- und Übungseinheiten zu planen. Auf der Grundlage des individuellen Förderplans können ergänzend individualisierende und differenzierende Fördermaßnahmen als Gruppen- oder Individualförderung (Förderunterricht) angeboten werden.

Die Lernprozesse sind so zu gestalten, dass Lerninhalte für die Schüler individuelle Bedeutung erlangen. Bezogen auf den gemeinsamen Lerngegenstand setzen sich die Schüler mit den Lerninhalten auf der jeweiligen Aneignungsstufe auseinander:

  • basal-perzeptive Stufe: Lerngegenstand mit allen Sinnen (fühlen, schmecken, riechen, hören, sehen) und über vielfältige Formen der Bewegung (sich selbst bewegen oder bewegt werden) erkunden und kennenlernen
  • konkret-gegenständliche Stufe: Lerngegenstand durch aktives, konkret-gegenständliches Tun erkunden und kennenlernen
  • anschauliche Stufe: mit Hilfe von Modellen, Nachbildungen, Bildern oder durch Rollenspiele verstehen und ein inneres „Bild“ vom Lerngegenstand entwickeln
  • abstrakt-begriffliche Stufe: Lerngegenstand mit Hilfe von Zeichen und Symbolen wahrnehmen, erkunden und verstehen; Erkenntnisse werden auf gedanklichem Weg gewonnen

Da die schulische Begleitung im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung einen sehr langen Entwicklungszeitraum der Schüler umfasst, bedarf es durchgängig einer alters- und entwicklungsgemäßen inhaltlichen Akzentuierung der Lerninhalte.

Bei der Planung und Durchführung von Bildungsangeboten für mehrfach- und schwerstmehrfachbehinderte Schüler ist in diesem Kontext darauf zu achten, dass sowohl deren körperliche Grundbedürfnisse berücksichtigt als auch anregende Lerninhalte angeboten werden. Lerninhalte sind zu elementarisieren und deren basale Aspekte auf handelnder Ebene erfahrbar zu machen. Sie sind so aufzubereiten, dass eine Aktivierung ermöglicht wird. Pflegerische und therapeutische Maßnahmen sind in den Unterrichtsalltag zu integrieren. Dabei erlangt die Förderung von Autonomie in Situationen der Nahrungsaufnahme sowie bei der Verrichtung existenzieller Körperfunktionen eine hohe Bedeutung. Art und Umfang des sonderpädagogischen Förderbedarfs dieser Schüler erfordern Bezugspersonen, die sich pädagogisch verantwortungsvoll in allen Lernsituationen auf sie einstellen.
Dies umfasst neben Empathie u. a. die Fähigkeit zum genauen Beobachten, die Fähigkeit zur Interpretation individueller Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler und die Bereitschaft, das eigene Kommunikationsverhalten ständig zu reflektieren. Maßnahmen zur Unterstützten Kommunikation (UK) sind als durchgängiges Prinzip im gesamten Schulalltag umzusetzen.

Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung benötigen für erfolgreiches Lernen klare und verlässliche Strukturen innerhalb des gesamten Schulalltags und innerhalb jeder einzelnen Unterrichtsstunde. Unterstützend wirken wiederkehrende Rituale oder Hilfen zur räumlichen und zeitlichen Orientierung. Dabei kommt einer ruhigen, motivierenden Lernatmosphäre mit einem ausgewogenen Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen im gesamten Unterrichtstag eine besondere Bedeutung zu. Reizüberflutung sollte vermieden werden, individuellen Belastungsgrenzen einzelner Schüler ist durch passfähige Angebote Rechnung zu tragen. In Gestaltung des Unterrichts durch zu Blöcken zusammengefassten Stunden mit beweglichen Pausenzeiten kann der Heterogenität der Schülerschaft und dem Anspruch, Selbstversorgung und medizinisch-therapeutische sowie pflegerische Maßnahmen als integralen Teil des Unterrichtstages zu leben, flexibel entsprochen werden.

Die Leistungsermittlung und Leistungsbewertung orientiert sich grundsätzlich am individuellen Lernfortschritt der Schüler. Innerhalb einer Klasse wird auf das Erreichen gleicher Lernziele für alle verzichtet, es erfolgt keine Benotung. Die Schüler erhalten durch ein motivierendes stärkenorientiertes und wertschätzendes pädagogisches Feedback in verbaler bzw. visualisierter Form regelmäßig, z. T. auch in kurzen Zeitabständen eine Rückmeldung über ihren Leistungsstand. Zur Ermittlung und Dokumentation des individuellen Lernfortschrittes kommen neben dem Förderplan zusätzlich Beobachtungsbögen bzw. Kompetenzraster zur Anwendung.
Die Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung setzt die Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team voraus, wobei der Unterricht im Regelfall im Team von Lehrern und pädagogischen Fachkräften im Unterricht erfolgt. Getragen wird die gemeinsame pädagogische Arbeit in diesem Förderschwerpunkt von einem wertschätzenden Menschenbild, das die uneingeschränkte Achtung der Persönlichkeit und Annahme jedes Schülers einschließt. Eng damit verbunden ist der Anspruch, die Entwicklung jedes Schülers unabhängig von Art und Umfang seines Unterstützungsbedarfs in Anerkennung des Rechts auf Selbstbestimmung wirkungsvoll zu unterstützen.

Die Lehrer tragen Verantwortung für die Gestaltung des Unterrichts auf der Basis eines ganzheitlichen förderpädagogischen Konzeptes und sorgen für die Kontinuität von klassen- und stufenbezogenen Informations- und Planungsprozessen. Sie nehmen darüber hinaus eine Vielzahl von Aufgaben wahr, u. a. Fortschreibung der individuellen Förderpläne auf Grundlage der unterrichtsimmanenten Diagnostik, Analyse pädagogischer Problem- und Alltagssituationen, Erstellung von Lehr- und Lernmitteln sowie regelmäßige Zusammenarbeit mit den Eltern.
In allen benannten Bereichen arbeiten die Lehrer vertrauensvoll mit den pädagogischen Fachkräften im Unterricht zusammen. Sie stimmen sich regelmäßig und verbindlich zu pädagogischen und organisatorischen Fragen ab. Die pädagogischen Fachkräfte im Unterricht, persönliches Assistenzpersonal  (Integrationshelfer/Schulbegleiter; gemäß § 53 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 54 Abs. 1 Satz 1 Nr.1 SGB XII oder § 35a SGB VIII), Bundesfreiwilligendienstleistende oder Praktikanten unterstützen die ganztägige Bildungs- und Erziehungsarbeit im Rahmen ihrer jeweiligen Verantwortlichkeiten.

Um den umfangreichen Anforderungen gerecht zu werden, sind Lehrer und pädagogische Fachkräfte im Unterricht gefordert, sich regelmäßig fortzubilden und sich mit neuen wissenschaftlichen Entwicklungen im Förderschwerpunkt auseinanderzusetzen. Zur langfristigen Bewältigung der komplexen pädagogischen Aufgaben sowie der teilweise hohen psychischen Belastung ist es erforderlich, das eigene professionelle Handeln regelmäßig kritisch zu reflektieren und aktuelle Herausforderungen und Probleme in Teamberatungen bzw. kollegialer Fallberatung bzw. Supervision zu thematisieren.

Ein förderliches Schulklima, interessante und abwechslungsreiche Lern- und Freizeitangebote sowie die Entwicklung und Pflege schulischer Traditionen unterstützen die Identifikation mit der Schule. Durch aktive Einbindung in das Schulleben erleben Schüler und deren Familien bzw. andere Bezugspersonen die Schule als Ort der Begegnung und Unterstützung.

Die heterogene Schülerschaft erfordert stets eine flexible Organisation des Schullebens, die an aktuelle Entwicklungen angepasst werden muss. Um dem Anspruch nach ganzheitlicher Entwicklung für diese Schüler gerecht zu werden, müssen alle innerschulischen Aktivitäten bedürfnis- und schülerorientiert geplant und mit den Angeboten außerschulischer Maßnahmeträger im Sozialraum abgestimmt werden. Dies erfolgt in Verantwortung der Schule je nach Bedarf zu pädagogischen und medizinisch-therapeutischen bzw. medizinisch-pflegerischen Fragestellungen in unterschiedlichen Organisationsformen.

Um den Übergang vom vorschulischen in den schulischen Bereich kontinuierlich zu gestalten, stimmt die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung die Durchführung der Schuleingangsphase mit den Kooperationspartnern im Wirkungsbereich (integrative/heilpädagogische Kindertageseinrichtungen, Frühförder- und Frühberatungsstellen, Sozialpädiatrische Zentren) ab und erarbeitet im Rahmen des Schulprogramms ein Konzept zur Gestaltung der Schuleingangsphase (gemäß § 14a SOFS).
Darüber hinaus eröffnen Exkursionen, gemeinsame Veranstaltungen, die Teilnahme an Ausstellungen und Wettbewerben sowie ehrenamtliches Engagement im Sozialraum den Schülern neue Lern- und Erfahrungsräume und tragen zur Öffnung der Schule in die Region bei. Damit leistet Schule einerseits einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung auf Teilhabe in sozialer Integration, andererseits werden Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderungen selbstverständlich. Kooperationen mit Werkstätten für behinderte Menschen, mit Trägern tagesstrukturierender Maßnahmen sowie mit Betrieben im Einzugsbereich der Schule unterstützen die Lebens- und Berufsorientierung der Schüler und erleichtern den Übergang in die Lebens- und Arbeitswelt.

Der Aufbau von regionalen Netzwerken mit Beratungsstellen, Kirchen, Organisationen und Vereinen, Kindertageseinrichtungen sowie anderen allgemein- bzw. berufsbildenden Schulen und außerschulischen Maßnahmeträgern im Sozialraum fördert auf selbstverständliche Weise die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen und gibt Impulse für die pädagogische Arbeit. In diesem Zusammenhang ist die Entwicklung von Konzepten zur Vorbereitung und Gestaltung von Formen gemeinsamen Unterrichts ein wichtiger Schwerpunkt der sonderpädagogischen Arbeit an Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.

Fächerverbindender Unterricht

Grundlage für die Umsetzung des fächerverbindenden und fachübergreifenden Unterrichts ist die Struktur des Lehrplans für Schulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Eine schulartspezifische Entsprechung erfolgt durch die Begriffe bereichsübergreifend und bereichsverbindend. Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche.

Perspektiven

Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Verbindlichkeit

Es ist Aufgabe jeder Schule, zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption zu entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt. 
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt. (Die Zielstellungen orientieren sich an der Konzeption "Fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht" (Sachsen 2004). Sie sind bezogen auf den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung zu modifizieren.)

Dabei ist zu gewährleisten, dass jeder Schüler pro Schuljahr mindestens im Umfang von zwei Wochen fächerverbindend lernt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente die subjektive Bedeutsamkeit, das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle) 
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen, Umgang mit Kommunikationshilfen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Hilfsmittel situationsgerecht zu nutzen.

Verbindlichkeit

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Übersicht über die Bereiche des fachorientierten Unterrichts

Arbeit und Beruf (in Verbindung mit "Berufsorientierung")

Teil Lehrplan Bereich Evangelische Religion

Bereich: Evangelische Religion

 

Der fachorientierte Unterricht für evangelische Religion ist nach Art. 7 (3) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, nach Art. 105 (1) der Verfassung des Freistaates Sachsen sowie § 18 des Sächsischen Schulgesetzes ordentliches Lehrfach, für das Staat und Kirche gemeinsam Verantwortung tragen. Der Bereich Religion wird „unbeschadet des allgemeinen Aufsichtsrechtes des Freistaates Sachsen nach den Grundsätzen der Kirchen“ erteilt (Art. 105 (2) LV). Er ist von ökumenischem Geist getragen und offen für alle Schülerinnen und Schüler. Die Themen und Inhalte für den evangelischen und den katholischen Religionsunterricht sind weitgehend aufeinander abgestimmt.

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Der evangelische Religionsunterricht greift Erfahrungen der Schüler auf und unterstützt im ganzheitlichen Sinn deren Suche nach Lebenssinn und Identitätsentwicklung. Er ermöglicht den Schülern, sich die religiöse Dimension des Menschseins ganzheitlich zu erschließen und eröffnet dabei Perspektiven der Lebenszuversicht.

In elementaren ganzheitlichen Lernprozessen werden die Schüler an Probleme unserer Zeit herangeführt und zur Auseinandersetzung ermutigt. Werte und ethisch verantwortungsvolles Handeln werden aus der biblisch-christlichen Tradition heraus entwickelt.

Im Religionsunterricht werden grundlegende Aspekte des Christentums aus evangelischer Perspektive erschlossen und lebensweltlich erfahrbare konfessionelle Unterschiede verdeutlicht. Die Schüler werden ermutigt, eigene Ausdrucksformen der religiösen Lebensgestaltung zu finden.

Der evangelische Religionsunterricht trägt zur Bewusstmachung der christlichen Wurzeln unserer Kultur bei und wahrt gleichzeitig dialogische Offenheit für andere Religionen und Weltanschauungen. Durch die Betonung von Toleranz und Verständigung trägt er in spezifischer Weise zur Förderung interkultureller Kompetenz bei

Bereichsspezifische Ziele

Erwerb von anwendungsbereitem Grundwissen

Die Schüler

  • kennen die Bibel als Glaubensbuch der Christen und sind mit zentralen Inhalten vertraut,
  • gewinnen Einblick in biblische Gottesvorstellungen und entwickeln ihre eigenen Vorstellungen von Gott,
  • sind mit ausgewählten Festzeiten des Kirchenjahres vertraut und erfahren deren biblische Kernbotschaft,
  • kennen Kirche als Ort der Versammlung der christlichen Gemeinde und beschäftigen sich mit ausgewählten Elementen christlicher Lebensgestaltung,
  • kennen wichtige christliche Zeichen und nutzen die Sprache von Symbolen und ritualisierte Abläufe als Orientierung und zur Lebenshilfe,
  • gewinnen Einblick in andere Religionen und Weltanschauungen.

Erwerb von lebenspraktischer Handlungskompetenz

Die Schüler

  • erschließen sich die religiöse Dimension des Lebens mit allen Sinnen
  • werden ermutigt, sich durch individuelle Ausdrucksformen den existenziellen Fragen des Lebens zu stellen,
  • nehmen ihren Nächsten wertschätzend wahr, begegnen ihm mit Achtsamkeit und tragen durch ihr Handeln zu einem friedfertigen Zusammenleben bei,
  • bereiten miteinander Feste vor und entwickeln Freude am gemeinsamen Feiern,
  • nutzen die Sprache von Symbolen und Ritualen als Orientierung und zur Lebenshilfe,
  • erproben unterschiedliche Möglichkeiten, Glauben auszudrücken und üben sich in der Methode des Theologisierens,
  • treffen eigene Entscheidungen zu religiösen Fragen und gestalten entsprechend ihren Möglichkeiten selbstbestimmt ihren persönlichen Lebensweg,
  • machen sinnliche Erfahrungen zu biblischen Geschichten und übertragen Erfahrungen der handelnden Personen auf ihre eigene Erlebniswelt,
  • verwenden individuelle Möglichkeiten, um ihre Gottesvorstellung auszudrücken,
  • entwickeln eine Haltung des Respekts und der Toleranz gegenüber Menschen anderer Religionszugehörigkeit und anderer Weltanschauungen.

Befähigung zur mitgestaltenden Teilhabe

Die Schüler

  • erleben sich als zugehörig und erfahren die Bedeutung von Gemeinschaft,
  • nehmen Gebote und Glaubenserfahrungen als Unterstützung und Lebenshilfe wahr,
  • lernen im Miteinander den Zusammenhang von Schuld und Vergebung kennen,
  • gewinnen Einblick in die Entstehung von Konflikten und deren Lösungsmöglichkeiten,
  • nehmen die Schöpfung mit allen Sinnen als Geschenk Gottes wahr,
  • verhalten sich achtungsvoll und verantwortungsbewusst gegenüber der Schöpfung.
Bereichsspezifische didaktische Grundsätze

Damit religiöses Lernen für alle Schüler möglich ist, sind die individuellen Lernvoraussetzungen sowie deren unterschiedliche Erfahrungen und sozial-biografische Hintergründe zu berücksichtigen. Religiöse Lerninhalte und ethische Begriffe werden immer in Verbindung mit konkreten Handlungsanlässen bzw. Situationsbezügen erfahrbar gemacht. Der Einsatz didaktisch vorbereiteter Materialien, die Bereitstellung notwendiger Hilfsmittel, wie Texte in Leichter Sprache, Anybookreader, Talker sowie differenzierter Lern- und Handlungsangebote sind notwendig. Mehrfach- und schwerstmehrfachbehinderte Schüler werden über sprachfreie Zugangs- und Ausdrucksmöglichkeiten in alle Phasen des Unterrichts einbezogen. Zuwendung und Annahme sollen für jeden Schüler erlebbar sein. Solidarisches, kooperatives Lernen steht im Vordergrund.

Der evangelische Religionsunterricht greift die unterschiedlichen religiösen Prägungen und Erfahrungen der Schüler auf und berücksichtigt deren Neugier sowie ihre philosophischen Fragen. Die Schüler lernen Religion, Christentum und Spiritualität kennen und erhalten die Möglichkeit, in Auseinandersetzung mit der evangelischen Lehrkraft und den Mitschülern eigene religiöse Vorstellungen zu entwickeln. Mit subjektiven Blockaden bzw. persönlichen Grenzen ist ein achtsamer und konstruktiver Umgang zu suchen.

Die Authentizität der Lehrkraft spielt eine wesentliche Rolle. Sie gibt den Schülern Orientierungshilfe, muss aber gleichzeitig auch Freiraum für die Entfaltung ihrer individuellen Religiosität gewähren.

Der evangelische Religionsunterricht ist vom ökumenischen Geist getragen. Das Fach fördert ökumenisches Lernen mit Blick auf die grundlegenden Probleme unserer Welt. Die evangelischen Lehrkräfte setzen die zwischen der katholischen und evangelischen Kirche vereinbarten Möglichkeiten der konfessionellen Kooperation in die Praxis um, stärken dabei die Gemeinsamkeiten zwischen den Konfessionen und werden konfessionellen Unterschieden gerecht.

Die Lerninhalte für den evangelischen Religionsunterricht werden ausgehend vom Lebensalltag der Schüler exemplarisch aus dem Alten und Neuen Testament sowie der christlichen Ethik ausgewählt. Die Schüler lernen zentrale Personen der jüdisch-christlichen Glaubensgeschichte kennen. Der individuelle Zugang zu ausgewählten Aspekten biblischer Geschichten wird durch vielfältige gestalterische Elemente wie Bewegung, Tanz, Musik oder szenisches Spiel unterstützt und stets in Beziehung zu den persönlichen Erfahrungen der Schüler gesetzt.

Um die sinnliche, emotionale und soziale Wahrnehmungsfähigkeit, das Nachdenken und die religiöse Sprachfähigkeit der Schüler zu fördern, können im Religionsunterricht folgende methodische Zugänge gewählt werden:

  • Stille zur Besinnung
  • Spielen, Singen und Bewegen als Weltentdeckung
  • Projekte zur Auseinandersetzung mit der Welt
  • Rituale als Halt in der Welt
  • Kunst als Bereicherung des Erlebens
  • Symbole als verdichtete Erfahrung der Welt
  • Geschichten als Schlüssel zu anderen Welten

Der evangelische Religionsunterricht führt in religiöse Ausdrucksformen wie Stilleübungen, Singen, Beten, Danken, Klagen und Loben ein. Durch die Gestaltung einer kommunikativ-spirituell inspirierenden Lernumgebung wird religiöses Lernen mit allen Sinnen angeregt.

Wichtige christliche Fest- und Feiertage sind in allen Klassenstufen aufzugreifen, auch wenn sie im Lehrplan nicht explizit ausgewiesen sind. In diesem Zusammenhang kann der Religionsunterricht auch einen Beitrag zur Gestaltung des Schullebens leisten.

Die Lerninhalte im evangelischen Religionsunterricht sind immer lernbereichs- und bereichsübergreifend zu planen. Dabei ist besonders auf eine inhaltliche Einbindung der Symbole zu achten. Die Deutung von Symbolen kann über ganzheitlich-sinnliches Wahrnehmen und freie, persönliche Assoziationen hin zum Nachdenken über existenzielle Fragen und biblische Bezüge angebahnt werden.

Die Auseinandersetzung mit biblischen Geschichten sollte stets an Erfahrungen der Schüler anknüpfen und Bezug zu den Spannungsfeldern und Sinnfragen des Lebens nehmen. Inhaltliche Bezüge, insbesondere zu den Bereichen Ethik, Selbstständige Lebensführung, Persönlichkeit und soziale Beziehung, sind zu beachten.

Im Religionsunterricht wird durch die Einbeziehung außerschulischer Lernorte, insbesondere verschiedener kirchlicher Einrichtungen sowie durch den Kontakt mit den dort beschäftigten Personen, religiöse Wirklichkeit erlebbar gemacht.

Übersicht über die Lernbereiche

Lernbereich 1 Miteinander leben
Lernbereich 2 Das Verborgene entdecken
Lernbereich 3 Die biblische Botschaft entdecken
Lernbereich 4 Leben in der Gemeinde

Lernbereich 1: Miteinander leben

Ich als Geschöpf Gottes

Ich bin einmalig

sich als von Gott gewolltes und geliebtes Geschöpf erfahren

Was macht mich einmalig?

eigenen Körper akzeptieren, achten, wertschätzen

lebensweltliche Vergleiche der Liebe Gottes zum Menschen

gestalten: Wahrnehmungsübungen, Ich-Buch

Nach Gottes Bild geschaffen, Gen 1,26

Tempel des Heiligen Geistes, 1. Kor 6,19

Name

Bedeutung von Namen, sich vorstellen

Evangelischer Namenskalender

gestalten: Namen singen, rhythmisieren, visualisieren

Gott kennt meinen Namen, Jes 43,1

Gaben

sich von Gott befähigt wahrnehmen

was ich kann

Grenzen erkennen, Fähigkeiten ausschöpfen, sich Herausforderungen stellen

Umgang mit Misserfolgen

Symbol: Licht

Wünsche und Träume

Fantasiereisen

träumen dürfen, Wünsche ausdrücken, mein größter Wunsch, geplatzte Träume

Gott kann durch Träume sprechen

Meine Wünsche – Gottes Plan, Jona 1 – 4

Symbol: Korn

Gefühle

Gefühle entdecken und ausdrücken: Spiel- und Bewegungslieder, tanzen, Klangfarben der Musik, Körperfunktionen und Körpersprache als Ausdrucksmittel

Psalmen

Bedürfnisse

eigene Bedürfnisse wahrnehmen und zum Ausdruck bringen

Verantwortlichkeit für das eigene Wohlbefinden: Was tut mir gut?

Bedürfnis nach Gottes Nähe

Der Herr ist mein Hirte, Ps 23

Gott schenkt Atem

Atem Gottes nachspüren: mit Atmung etwas bewegen, Lautäußerungen durch Atmung

belebte und unbelebte Schöpfung

Atemübungen als Meditation

Ruach, Gen 2,7

Mein Leben ist kostbar

Symbole: Kreis, Spirale, Labyrinth

ab Oberstufe/Werkstufe

Umgang mit Lebenszeit

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Aspekte verschiedener Altersstufen

selbstbestimmt leben

das Leben feiern: Geburtstag, wichtige Lebensabschnitte, Ereignisse

Ziele setzen, Entscheidungen treffen, Unterstützung suchen

Zeit für mich, Zeit für Gemeinschaft

Umgang mit schwierigen Lebenssituationen

gestalten: Kiste zum Lebensweg packen

Alles hat seine Zeit, Pr 3

Mein Schöpfer kennt mich durch und durch, Ps 139

Symbole: Baum, Weg, Brücke

Umgang mit Sinnfragen

Fragen nach Selbstbestimmung, Freiheit, Glück, Lebensträumen

religiöse, nichtreligiöse Antworten aufzeigen, eigene Antworten finden

Existenz und Wirklichkeit von Gott

Zukunftsängste: an aktuellen, persönlichen Fragen arbeiten

Suchtprävention, Umgang mit elektronischen Medien

Differenzierung: Merkmale gefährdender Gruppierungen

Symbol: Brücke, Weg

Umgang mit Sterben und Tod

Endlichkeit des Lebens

Abschiedsrituale in den Alltag einbinden

Abschied von Verstorbenen

Phasen der Trauer: wahrnehmen, nicht wahrhaben wollen, widersprechen, kämpfen, annehmen, trösten, erinnern

Ablauf einer Beerdigung, Friedhofsbesuch

individuelle und religiöse Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, Auferstehung

Neuer Himmel und neue Erde, Off 21,1-4

Der Tod gehört zum Leben, Ps 90,12

Symbole: Korn, Tür

Frage nach der eigenen Religiosität und Religionszugehörigkeit

Woran glaubst du?

Zweifel und Glaube

Konfessionen

Symbol: Tür

Gott hilft, Gemeinschaft zu leben

Heimat, Lebensmitte, Geborgenheit

Ich bin Teil der Gemeinschaft

Bezüge zu religiösen Symbolen herstellen

Familie

Bedeutung von Familie, Wunschfamilie

Geborgenheit, Konflikte, Freiraum, Rückzugsmöglichkeit

Familienleben: Familienrituale, Unterstützung, Aufgaben in der Familie, gemeinsame Unternehmungen, Feste feiern

Vater und Mutter ehren, Ex 20, 12

Freunde

Freundschaft als Geschenk Gottes

Merkmale einer Freundschaft, Freundschaft trägt durch schwierige Zeiten, Nähe und Distanz

Freundschaft suchen, finden, erhalten

Hiobs Freunde besuchen ihn, Hiob 2,11-13

Die Freunde des Gelähmten, Mk 2,1-12

Vorbilder

Unterschied zwischen Vorbild und Idol

meine persönlichen Helden

persönlicher Einsatz für Menschen mit Behinderungen

kritische Auseinandersetzung mit ausgewählten Aspekten

Partnerschaft

ab Oberstufe/Werkstufe

Liebe, Zärtlichkeit und Sexualität als gute Gaben Gottes, Frau und Mann als gleichberechtigte Geschöpfe

verantwortlicher Umgang mit Sexualität, Lebens- und Familienplanung

Trauung, Eheschließung und Gottes Segen

eigene Erfahrungen reflektieren, Fragen stellen, sich eine eigene Meinung bilden, sich mit anderen Meinungen kritisch auseinandersetzen

Mann und Frau als Ebenbild Gottes, Gen 1,27

Das Hohelied, Hld 1-8

Miteinander leben – füreinander da sein

Bedeutung und Wert von Beziehungen

Zusammenleben nach Gottes Willen: Selbstliebe, Liebe zu Gott, Nächstenliebe

Doppelgebot der Liebe, Mk 12,29

Symbole: Licht, Hand

Goldene Regel

Vergleiche mit anderen Religionen: Weltkarte, Geschichten

eigene Handlungsmöglichkeiten entdecken, über eigenes Handeln nachdenken, Alternativen entwickeln

Die goldene Regel, Mt 7,12

Beziehung gestalten

Vertrauen, Respekt, Wertschätzung, Fürsorge

Beziehungspflege

sich zugehörig fühlen – sich abgrenzen

Umgang mit Einsamkeit, Enttäuschung und Beziehungsverlust

Jesus und die Kinder, Mk 10,13-16

Der barmherzige Samariter, Lk 10,30-37

in Beziehung treten – den anderen verstehen

verbal, nonverbal

Gefühle und Handlungen verstehen, darauf reagieren

Nähe und Distanz

Interaktions- und Vertrauensspiele, Rituale zur Begrüßung und zum Abschied

Nehmt einander an, Röm 15,7

10 Gebote

An-Gebote, Lebenshilfe, Anleitung für gelingendes Leben

mit aktuellen Erfahrungen verknüpfen

Regeln im Alltag, in der Schule

gestalten: in Ton schreiben, Memory

Spannungsfelder des Lebens

entdecken, annehmen, mitgestalten

eigene Erfahrungen, konkrete Situationen reflektieren, Beispielgeschichten

mit biblischen Erzählungen verknüpfen

Gut und Böse

Situationen einschätzen

eigene und fremde Gefühle sowie Verhaltensweisen deuten, reflektieren und werten

eigene Meinung bilden

Märchen, Geschichten erzählen

Gegensatz von Gut und Böse relativieren: Dilemma-Geschichten, Vorgänge in der Natur

Böses mit Gutem vergelten, Röm 12,17- 21

Symbol: Licht

Freude und Traurigkeit

eigene Ausdrucksformen finden

Gott als tröstende Mutter, Jes 66,13

Psalmgebete

Symbole: Brot, Wein

Wahrheit und Lüge

Wahrheiten prüfen, falsche Wahrheiten entlarven

Umgang mit Gewissensfragen

Wahrheit: die befreit, traurig macht, Mut erfordert

Lüge: Notlüge, Folgen von Lügen bewusst machen

8. Gebot

Vertrauen und Angst

Ausdrucksformen für Vertrauen: Gesten, Vertrauensspiele

Bedeutung von Vertrauen im Alltag, Vertrauensmissbrauch

Angst wahrnehmen und zeigen

Strategien zum Umgang mit Ängsten

Jesus hilft in der Angst

Petrus geht über das Wasser, Mt 14,22-33

Sturmstillung Mk 4,35-41

Liebe und Ablehnung

Formen der Liebe, Gottes Liebe

achtsames Handeln einüben, Gefühle verstehen und ausdrücken

Erfahrungen von Ablehnung reflektieren, Schutz vor sexuellem Missbrauch

Die Liebe ist die größte, 1. Kor 13

Vom liebenden Vater Lk 15,11-32

Gleichnis vom guten Hirten, Joh 10

Symbol: Brücke

Schuld und Vergebung

Zusammenhang zwischen Streit und Konflikt

Entstehung von Konflikten betrachten, konkrete Konflikte thematisieren

Streit- und Versöhnungsgeschichten erzählen, Lösungsmöglichkeiten nachspielen

Formen der Entschuldigung, Streit schlichten, Formen der Wiedergutmachung, Lösungen suchen

Konflikte weltweit: Krieg, Flucht, Vertreibung

Jesu Botschaft von Gottes Vergebung

Gebet, Symbolhandlungen, Beichte

Jesus und die Ehebrecherin, Joh 8,1-11

Symbole: Hand, Brücke

Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit

persönliche Erfahrungen

Bin ich zu anderen gerecht? Sind andere gerecht zu mir?

Dilemma-Geschichten

Menschen, die sich für Rechte anderer einsetzen

Kinderrechte, Menschenrechte

Gen 27

Freiheit und Begrenztheit

Selbstbestimmt leben, Selbstfindung, Selbstannahme

Benachteiligung, Chancengleichheit

Weltreligionen und Weltanschauungen

Goldene Regel

Gebot der Fremdenliebe, Lev 19,33

ethische Normen veranschaulichen, das Verbindende suchen

Symbol: Brücke

Judentum

ausgewählte Inhalte

Glaube an den einen Gott: Jahwe, Schma Jisrael

Mensch als Ebenbild Gottes

Heilige Schrift: Thora

Ausdrucksformen

Glaubenspraxis: koscheres Essen, Kleidervorschriften

Tempel, Synagoge, Menora

religiöse Autoritäten: Rabbi, Kantor

Feste: Shabbat, Pessach, Jom Kippur, Sukkot, Purimfest

Synagogenbesuch, persönliche Begegnungen

historische und regionale Bezüge

Antisemitismus, Stolpersteine, Gedenkstätten

jüdische Herkunft Jesu

Alltagsleben zur Zeit Jesu

12-jähriger Jesus im Tempel, Lk 2,41-52

Stammbaum Jesu, Jeshua

Islam

ausgewählte Inhalte

Glaube an den einen Gott: Allah

Heiliges Buch: Koran, Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed

Bedeutung des Propheten Mohammed

Gebote: Fünf Säulen des Islam

Ausdrucksformen

Glaubenspraxis: Freitagsgebet, Ramadan, Gebetszeiten, Kleidung, Speisevorschriften, Waschung

Moschee, Minarette

religiöse Autoritäten: Imam

Feste: Opferfest, Zuckerfest

Besuch einer Moschee, persönliche Begegnungen

historische und regionale Bezüge

andere Religionen und Weltanschauungen

Hinweise auf andere Religion in der alltäglichen Umgebung entdecken

Formen individueller Religions- und Glaubenspraxis

Leben ohne Religion

Respekt gegenüber Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen

Lernbereich 2: Das Verborgene entdecken

Schöpfung Gottes

staunen

Schöpfung als Wunder mit allen Sinnen entdecken

Wunder des Alltags, Kreislauf der Natur

Kostbarkeit erkennen: Bilderrahmen, Spiegel, Mikroskop

Dankbarkeit ausdrücken

Symbol: Erde

loben

biblisches Schöpfungslob

Schöpfungserzählung

Mensch als Abbild Gottes

Geschichte hören und gestalten: Bodenbilder, Drehscheibe mit Bildausschnitten, Zuordnungsübungen

ab Oberstufe/Werkstufe: eigene Vorstellungen von der Entstehung der Welt

Differenzierung: Schöpfungsmythen

Gen 1 – 2,4

Schöpfungslob

Psalm 104: Bildhaftigkeit in der Natur entdecken, nachstellen, Standbilder fotografieren

Psalm in Leichter Sprache

Sonnengesang des Hl. Franziskus

eigenes Schöpfungslob: Naturmaterialien, Farben, Klänge

psalmieren: Worte, Gesten, Gesang

bewahren

Noah

auf Gott vertrauen, seine Aufgabe annehmen, Schutz vor Gefahr, Geborgenheit, Dank über die Bewahrung

Tiere auf der Arche

Regenbogen: Zeichen für Gottes Bund mit den Menschen, Farben des Regenbogens in der Natur entdecken

Noah und Gottes Bund mit den Menschen, Gen 6-9

Symbol: Wasser

Eigenverantwortung

Wir leben in einer Welt, Frieden, Bewahrung der Schöpfung

verantwortliches Handeln: Handlungsweisen einüben, mit Alltagssituationen auseinandersetzen

Zeichen und Symbole des Glaubens

wiedererkennen und zuordnen, Bedeutung erschließen

Differenzierung: Christusmonogramm, Alpha und Omega

christliche Zeichen entdecken

Kreuz

wichtigstes Zeichen der christlichen Religion

Zeichen für den Tod, Zeichen des Sterbens und der Auferstehung Jesu

Kreuzformen im Alltag entdecken

Kreuzdarstellungen: Friedenskreuz, Auferstehungskreuz, Kunstwerke

Sprichwörter erschließen

Einer trage des Anderen Last, Galater 6,2

Ichthys

Fisch als Erkennungszeichen der Christen, erste christliche Gemeinden, Glaubensbekenntnis

gestalten: Geheimzeichen, Schmuck, Fisch mit eigenem Passbild

Berufung des Petrus, Lk 5,1-11

Taube

Zeichen des Heiligen Geistes, der Hoffnung

Taube als Glaubenszeichen entdecken: Bildbetrachtung, Kirchenräume, Taufkerze

gestalten: Hoffnungswörter, Klebebild mit Federn, falten

Taube als Zeichen der Hoffnung, Noah Gen 8,8

Jesu Taufe Mt 3,16

Symbole als Ausdrucksmittel verstehen und einsetzen

Auswahl erweiterbar

Kraft, Mehrdimensionalität und religiöse Bedeutung von Symbolen gemeinsam erschließen

durchgängig mit LB 1, LB 3 und LB 4 verknüpfen

ein Jahressymbol für jedes Schuljahr auswählen

Symbol Kreis als wiederkehrendes Element berücksichtigen

Licht

Dunkelheit und Licht erleben

Licht nicht unter den Scheffel stellen - eigene Gaben beleuchten und nutzen

Licht empfangen, Licht sein, Licht weitergeben

Differenzierung: Sonnengesang, Christussonne

Dein Wort ist mein Licht, Ps 119,105

Ihr seid das Licht, Mt 5,14

Stern

Sterne kreativ gestalten

Sterne betrachten:, Nachthimmel, Planetarium besuchen

Wasser

elementare Erfahrungen mit Wasser

religiöse Reinigungsrituale, Fußwaschung

Wassergeräusche, mit Wasser spielen, Rose von Jericho

Hand

segnen, beten, Brot brechen

mit Händen wahrnehmen, sprechen, sehen

Fingerspiele

Gesten erkennen, deuten, einüben

Differenzierung: Sprichwörter, Redewendungen

Brot

elementare und sinnliche Erfahrungen mit Brot: backen, teilen, essen

Brot für die Welt

Brich dem Hungrigen dein Brot, Jes 58,7

Ich bin das Brot, das Leben schenkt, Joh 6,35

Speisung der Fünftausend, Mk 6

Erde

Heiliges Land

Mensch als Teil der Erde, Erntedank

elementare und sinnliche Erfahrungen mit Erde: mit Erden gestalten, Kinetiksand, Fühlpfad

Vom Hausbau, Mt 7,24-29

Schöpfungsbericht, Gen 2,4 ff.

Korn

elementare und sinnliche Erfahrungen: säen, keimen lassen, zermahlen

Vom Sämann, Mk 4,1-9 (Glaubenswachstum)

Wenn das Weizenkorn nicht stirbt, Joh 12,24

Wein

elementare und sinnliche Erfahrungen mit Weintrauben: essen, Traubensaft trinken

Agapemahl feiern

Das große Abendmahl, LK 14,15-24

Hochzeit zu Kana, Joh 2,1-12

Weg

biblische Erzählungen als Wegegeschichten

Lebensweg gestalten: Perlenschnur fädeln, Fotos, den Jahreskreis durchlaufen, Labyrinth

dem eigenen Lebensweg nachspüren: durch ein Labyrinth laufen, wichtige Stationen markieren, Fotos, Fragen stellen, Lebensgeschichten erzählen

Wegbegleiter: Ermutigung, Segen

über Entscheidungsmöglichkeiten nachdenken: Sackgasse, Umkehr, Weggabelungen

Er behüte dich auf allen deinen Wegen, Ps 91,11

Ich bin der Weg, Joh 14,6

Baum

Jahresringe, Verwurzlung, Früchte tragen

elementare und sinnliche Erfahrungen mit Bäumen: umspannen, Rinde fühlen, pflanzen, unter einem Baum liegen

Differenzierung: Luthereiche

Jonas Unmut und Gottes Antwort, Jo 4

Brücke

Brücken im Alltag, Brücken zwischen Menschen

Brücken zwischen Mensch und Gott: Regenbogen, Kreuz, Gebet

Jesus als Brückenbauer: Versöhnung, Begegnung, Anteil geben

elementare und sinnliche Erfahrungen mit Brücken: bauen, begehen

Gottes Bund mit den Menschen, Gen 9,8-17

Tür

Mut zum ersten Schritt

Übergänge: neuer Lebensabschnitt, erwachsen werden, Übergang von Zeit in Ewigkeit

Übergänge feiern

Jesus - die Tür, Joh 10,9

Gottesvorstellungen

elementare Erfahrungen

Spuren Gottes: in der Natur, in meinem Leben

existenzielle Erfahrungen aufgreifen

gewollt - geliebt - angenommen

Differenzierung: Gottesferne

Gott ist die Liebe, 1. Joh 4,16b

biblische Bilder

Burg, Hirte, Fels, Perle

Psalmen, Gleichnisse

Material aus dem Gotteskoffer, Gotteskreis

Kunstwerke, Bibeltexte

eigene Gottesvorstellungen

ausdrücken und gestalten: Gesten, Worte, Gegenstände, Symbolkarten, Bilder

entdecken, Fragen stellen

Gott mit dem Herzen suchen, Jer 29,13-14

Formen der Gottesbegegnung

musische und meditative Ausdrucksformen

sich sammeln, zur Ruhe kommen, innere Gefühle und Gedanken wahrnehmen, in die Stille hören, die eigene Mitte finden

Tönen lauschen: Klangschale, Klangstäbe

Tanzen: Schwungtücher, Rollstuhltanz

Instrumentieren: Lieder, Geschichten, Stimmungen

Symbol: Kreis

gemeinschaftsstiftende Rituale

Gemeinschaft – Besinnung – Struktur – Sicherheit

gemeinsam entwickeln: individuelle, religiöse und konfessionelle Erfahrungen einbeziehen

gemeinsam durchführen, ökumenisch gestalten

sinnliche Erfahrungen: wohlriechende Essenzen, salben, Bewegung

Rituale im Tages-, Wochen- und Jahreslauf

Gebet

sich Gott anvertrauen, mein Leben als Gebet

Anlass, Zeit, Ort

Wirkung von Gebeten

Gebetsformen

ohne Worte: Atemgebet, Gebärdengebet, in die Stille hören, Tanz

Gebetsverse, Gesang

eigene Worte finden: Formulierungshilfen

Gebetshaltungen

Vaterunser

Vertrauen, Dank, Anbetung

gestalten: singen, Bewegungen, Gebärden, Talker, Symbole, 7 Bitten – 7 Kerzen

Bilder, Vater-unser-Haus

Vaterunser, Mt 6,9-13

Segen

aaronitischer Segen: in den evangelischen Kirchen als verbindendes Element in der Ökumene und mit dem Judentum

ein Segen sein, Segen als Wegbegleiter

Segenshandlungen, Segensworte in verschiedenen Konfessionen

beobachten, erfahren, weitergeben

mit Bewegungen, Berührung, Worten verbinden

Sakramente

Sakramente als Zeichen der Nähe Gottes bewusst machen

Taufe

persönliche Zuwendung Gottes, Aufnahme in die Gemeinschaft der Glaubenden

Kindertaufe, Erwachsenentaufe

Wasser, Kerzen, Taube, Kreuz

Kirchenbesuch, Godly play, Film

Tauftag feiern, Paten

Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, Jes 43,1c

Symbole: Licht, Wasser

Abendmahl

Verbindung mit Jesus und untereinander, Stärkung, Gottes Nähe sinnlich erfahren

Einsetzung durch Jesus, Abendmahlsverständnis

Abendmahlsgeräte, einladende Hände, Friedensgruß

gemeinsam feiern: Agapemahl, Brotbrechen, meditative Musik

Abendmahl bei den ersten Christen, Abendmahl heute in beiderlei Gestalt für die ganze Gemeinde

Das letzte Abendmahl, Lk 22,19

Symbole: Brot, Wein

Vorbilder und Begleiter im Glauben

Menschen, die Jesus folgen

christliche Vorbilder als Orientierung

ausgewählte Aspekte der Lebensgeschichten erzählen, nachspielen, gestalten

Symbol: Brücke

Vorbilder im diakonischen Handeln

Menschen in Not helfen

diakonische Einrichtungen und ausgewählte Angebote vorstellen

Engel

Boten Gottes, Menschen, die mich begleiten Engeldarstellungen: fotografieren, gestalten, deuten

Unter Gottes Schutz, Ps 91,1 und 4

Bilder von Marc Chagall

Symbol: Licht

Lernbereich 3: Die biblische Botschaft entdecken

Die Bibel – verbindendes Glaubensbuch der Christen

ab Oberstufe/Werkstufe

Bibel als Bibliothek

Entstehung, Aufbau, Umgang mit der Bibel

Bibelbibliothek bauen

unterschiedliche Bibeln: Lutherbibel, Kinderbibel, Bibeln in heutigem Deutsch, Bibel in Leichter Sprache, Tastbilderbuch

Bedeutung der Bibel

Heilige Schrift für die Christen, erzählte Gotteserfahrung

Schatz der vier Evangelien entdecken

Differenzierung: Bibelübersetzungen, Verbreitung der Bibel

Gottes Handeln im Alten Testament entdecken

in Auszügen

durchgängig mit LB 1 und 2 verknüpfen: Spannungsfelder, Sinnfragen, Symbole

elementare Erfahrungen auf das eigene Leben übertragen

gestalten: Rollenspiel, Symbolspiele, Geschichten als Wandbild gestalten, beim Erzählen entstehen lassen, fortlaufendes Band, Bilder, Standbilder, Klanggeschichten, Leporello

Gott, dem ich vertraue: Abraham

Abrahamsgeschichte hören und gestalten

Gen 12 – 25

Nomadenleben

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Gott hören, einen neuen Weg beginnen

Symbole: Weg, Stern

Ernst Barlach: Der Hörende

Gott der Kämpfer achtet: Jakob

Jakobserzählung hören und gestalten

Gen 25 – 50

Jakob und Esau

Jakobs Traum von der Himmelsleiter

Jakob erringt Gottes Zusage am Jabbok

gestalten: Traumreise

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Geschwisterkonflikt

um die Beziehung zu Gott ringen, mit einer bleibenden Verletzung leben

Erfahrung von Angst und Flucht

Gott, der sein Versprechen hält: Josef

Josefsgeschichte hören und gestalten

Gen 30 – 50

Gefühlsbarometer

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Geschwisterstreit, Lieblingskind, Neid

Ungerechtigkeit, Verrat

Bedeutung von Träumen, Traumreise

Symbol: Hand

Umgang mit Fremdsein

Gott lässt mich im Unglück nicht allein

Gott, der befreit und mitgeht: Mose

Gottesname: ICH BIN DA

Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten als zentrale Glaubenserfahrung des Volkes Israel

Mosegeschichte hören und gestalten

Exodus - Deuteronomium

Flammenbild, Mirjams Lied tanzen

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

gerettet werden, Befreiung

Bedrohungen

Gott hören, eine Aufgabe annehmen

mit seinen Aufgaben wachsen

Flüchtling sein

Treue und Verlässlichkeit

Symbole: Weg, Hand, Wasser

Gott, der Fremde aufnimmt: Rut

Rutgeschichte hören und gestalten

Rut 1 – 4

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Entscheidungen treffen, neue Wege gehen

Vorbild für Verlässlichkeit sein: Wort geben, für jemanden sorgen, zu jemandem halten, für einen anderen einstehen

Gottes verborgenes Wirken im Alltag

aktuelle Fragen aufgreifen

Symbole: Weg, Brücke, Korn

Gott, der Kleine stark macht: David

Davidgeschichte hören und gestalten

1. und 2. Samuel, parallel: 1. Chronik Gefühle mit Musik ausdrücken, tanzen

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Symbol: Baum

Gott achtet nicht auf Äußerlichkeiten

Glaube kann Berge versetzen

Vertrauen besiegt Angst

Macht nicht ausnutzen

Gott, der Mut macht: Ester

Estergeschichte hören und gestalten

Est 1-10

Purimfest: Errettungstag

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

ausgewählt werden, besondere Aufgaben übernehmen, sich für andere einsetzen

Gott wirkt durch Menschen

Gott, der ruft und mahnt : Propheten

Prophetengeschichten hören und gestalten

Jona 1 – 4

Gefühl von Eingeschlossen sein und Wellenbewegung erfahrbar machen

Dan 1 – 12

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

sich Anforderungen stellen, Hindernisse überwinden

Kraft im Gebet finden, Tageszeitengebet

Ausgrenzung auf Grund des Glaubens

Fremdsein, Heimweh

Stärke erfahren durch Gottes Zuspruch

Gottes Handeln im Neuen Testament entdecken

gestalten: Rollenspiel, Stilleübungen, Klanggeschichten, Godly play-Erzählungen

archäologische Zeitzeugnisse

durchgängig mit LB 1 und 2 verknüpfen: Spannungsfelder, Sinnfragen, Symbole

Zeit und Umwelt Jesu

Alltagsleben

Siedlung nachbauen, typische Tätigkeiten erfahren

Gott wird Mensch: Jesus

Geschichten hören und gestalten

Ankündigung der Geburt, Lk 1,26-38

Geburt – Lk 2,1-19

Symbole: Engel, Stern

Flucht nach Ägypten – Mt 2,13-18

Der zwölfjährige Jesus im Tempel – Lk 2,41-52

Taufe – Mt 3,13-17

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

eigene Lebensgeschichte

Leben in anderen Zeiten und Ländern

Gott begegnet Menschen durch Jesus 

Geschichten hören und gestalten

Berufung der Jünger und Jüngerinnen – Lk 5,1-11, Lk 5,27-32, Joh 20,11-18

Jesus segnet die Kinder – Mk 10, 13-16

Maria und Marta, Lk 10,38-42

Bartimäus, Lk 18,35-43

Zachäus, Lk 19,1-10

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Menschen verändern sich durch Begegnung

Jesus ruft Menschen, die ihm folgen

Außenseiter

gesund werden

Gott zeigt sich im Handeln von Jesus

Geschichten hören und gestalten

Jesus sorgt für neuen Wein, Joh 2,1-12

Stillung des Sturmes, Mk 4,35-41

Speisung der Fünftausend Joh 6,1-14

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Symbole: Wein, Brot,

Gott spricht durch Jesu

Geschichten hören und gestalten

Gleichnisse: Vom verlorenen Schaf Lk 15,4-7, Barmherziger Samariter Lk 10,30-35, Vom liebenden Vater Lk 15,11-32, Das große Abendmahl Lk 14,15-24, Arbeiter im Weinberg Mt 10,1-6

Bergpredigt – Mt 5-7, Lk 6,17-49

ICH BIN-Worte Jesu, Joh. 6,35; Joh. 8,12; 10,9; Joh. 10,11; Joh. 11,25; Joh. 14,6; Joh. 15,1

Jesusumriss gestalten: Worte, Farben, Symbole

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Symbole: Brot, Licht, Tür, Wein

Gott leidet, stirbt und überwindet den Tod in Jesus Christus

Geschichten hören und gestalten

das letzte Abendmahl, Jesu Einzug in Jerusalem, Gethsemane, Verrat, Verurteilung, Kreuzweg

Auferstehungserzählungen: Die Frauen am Grab, Emmausjünger

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Symbole: Brot, Wein, Korn, Licht

gestalten: Agapemahl, Fußwaschung

Gott lädt alle Menschen ein

Geschichten hören und gestalten

Pfingstfest als Geburtstagsfest der Kirche, Apg 2,1-8

Glaubens- und Lebenspraxis der ersten Christen, Apg 2,41-47 und Apg 6,1-7

Fisch als Geheimzeichen

Paulus: Steinigung des Stephanus Apg 6,8-7, Bekehrung des Paulus Apg 9,1-18, Missionsreisen des Paulus

über eigene Erfahrungen nachdenken, Alltagserfahrungen reflektieren

Rücken gestärkt bekommen

Feuer und Flamme für etwas sein

eine Reise machen, Briefe schreiben

für seinen Glauben verachtet und verfolgt werden

Lernbereich 4: Leben in der Gemeinde

Kirche als Ort des Glaubens und der Gemeinschaft

Kirchenraum entdecken

erlebnisorientierter Kirchenbesuch und den Kirchenraum einer anderen Konfession besuchen

sinnlich erfahren: Glockengeläut, Orgelspiel, seinen Lieblingsplatz finden, Raum aus verschiedenen Perspektiven wahrnehmen

Bezug zum Namen der Kirche

gestalten: Kirchenfenster, Grundriss, Kirchenmodell

Gottesdienst erleben und gestalten

Begegnung mit Gott und Menschen

liturgische Abläufe

Formen: Gottesdienst, Predigtgottesdienst, Sakramentsgottesdienst

Gottesdienst in der Schule, im Freien, Gemeindefest

Mitwirkende und deren Aufgaben

Sonntag feiern

Feiern der Auferstehung, Gottesdienst, ein besonderer Tag der Ruhe

Unterscheidung Werktag und Sonntag

Sonntagsrituale in Familie und Gemeinde

Ideen für die Sonntagsgestaltung

3. Gebot, Ex 20,8-11

Gemeinde entdecken

Ich darf dabei sein: Priestertum aller Getauften Mt 18,20

konfessionelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede: katholisch, evangelisch

Ortsgemeinde

Beteiligungsmöglichkeiten, Informationsmöglichkeiten

Ansprechpartner, Kirchenvorstand

Angebote: Gemeindeleben, Seelsorge, diakonisches Handeln

Ein Leib und viele Glieder 1. Kor. 12,12-31

Kirche in aller Welt

staunen über die Verbreitung und die Vielfalt des Christentums

Weltkarte

Symbol: Baum

Miteinander feiern: Kirchenjahr

liturgische Farben, Kirchenjahreskreis, Symbole, Metacom, Paramente

Herrnhuter Losungen

Verknüpfung mit Jahreszeiten

gestalten: Kirchenjahreskette, Drehscheibe

Weihnachtsfestkreis

Advent: Beginn des Kirchenjahres

Ankunft, besondere Zeit des Wartens

Adventszeit mit allen Sinnen wahrnehmen

Ankündigung der Geburt, Lk 1,5-38

Weihnachten

Weihnachtsgeschichte hören, spielen, singen, Krippenspiel

Weihnachtskrippe, Christvesper, Christmette

regionale und weltweite Bräuche

Die Geburt von Jesus, Lk 2,1-38

Epiphanias

Erscheinungsfest, Taufe Jesu durch Johannes

Bezug zum Dreikönigstag als Festtag in der katholischen Tradition: unterwegs zum Kind sein, Gaben der heiligen drei Könige

Symbole: Stern, Weg, Licht

Osterfestkreis

Passionszeit, Ostern

Aschermittwoch

Fastenzeit

Gründonnerstag: Agapefeier

Karfreitag: Sterbestunde Jesu

Ostern: Auferstehung als wichtigstes Fest im Kirchenjahr

Symbole: Licht, Wasser, Feuer

regionale und weltweite Bräuche, sorbische Traditionen

Himmelfahrt

Lk 24,50-53

spielerisch erarbeiten: Trauer über Trennung, feste Zusage des Wiedersehens

auf Kunstwerken entdecken

staatlicher Feiertag: Vatertag, gemeinsame Ausflüge

Pfingsten

Pfingsten als Geburtstag der Kirche kennen

Das erste Pfingstfest, Apg 2

Heiliger Geist: Begeisterung und Kraft, einander verstehen

Glaubensbekenntnis: Bitte um den Heiligen Geist

Symbole: Wind, Feuer, Himmel

besondere Feste

Trinitatis Sonntag

Symbol: Auge Gottes

Gott sieht mich freundlich an

Dreifaltigkeit

Erntedank

danken: Gott, Menschen

Freude zeigen

eine Erntedankgabe in den Mittelpunkt stellen

Danken im Alltag: sich bedanken, Tischgebet

Dankrituale

Reformationstag

Martin Luther: ausgewählte Stationen des Lebensweges, Thesenanschlag

Bibelübersetzung, Veränderung des Gottesdienstes, Bildung für alle

Martinstag

Martinslegende

Schwierigkeit und Freude des Teilens erfahren

Martinslichter

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, Mt 25,40

Buß- und Bettag

Einkehr und Umkehr

gesetzlicher Feiertag nur in Sachsen

Ewigkeitssonntag

letzter Sonntag des Kirchenjahres

Totengedenken: innehalten und erinnern

Hoffnung: Gott schafft immer wieder neues Leben, Leben nach dem Tod

Besuch auf einem Friedhof, Gräber schmücken, Grablichter

Nikolaustag

Nikolaus: Bischof von Myra, Nothelfer

Nikolauslegende

sich für andere einsetzen

Bräuche: Nikolausstiefel

Miteinander feiern: Lebenslauf

wichtige christliche Feste

Taufe

Taufgedächtnis

Konfirmation

Bekräftigung der Taufe

persönliche Vorbereitung unterstützen, eine Entscheidung treffen

erstes Abendmahl

Firmung in der katholischen Kirche

Trauung

Eheversprechen, Segnung, Ehering

persönliche Erfahrungen aufgreifen

persönliche Feste

kleine Feste miteinander gestalten

Geburtstag

den eigenen Lebensweg nachvollziehen, prägnante Gegenstände für Lebensabschnitte

Namenstag

gestalten: Akrostichon

Ex 33,17

Schulanfang, Schulabschluss

Gottesdienste zum Schulanfang und Schulabschluss feiern

Übergänge bewusst machen

Jugendweihe

Rückblick und Ausblic

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