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Lehrplan

Berufliches Gymnasium

Agrartechnik mit Biologie

2007/2016/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für das Berufliche Gymnasium treten am 1. August 2020 in Kraft. 

Die Lehrpläne wurden erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer der Beruflichen Gymnasien in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut -.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Beruflichen Gymnasien im Jahr 2016 sowie 2020 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In der Klassenstufe 11 und der Jahrgangsstufe 12 sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 26 Wochen verbindlich festgeschrieben, in der Jahrgangsstufe 13 sind 22 Wochen verbindlich festgelegt. Zusätzlich können in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe Lernbereiche mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden. Eine Ausnahme bildet das Fach Mathematik mit verbindlich zu unterrichtenden Wahlpflichtbereichen.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassen- oder Jahrgangsstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeiten der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Beruflichen Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassen- bzw. Jahrgangsstufe

 

➔ Kl. 11, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassen- bzw. Jahrgangsstufe

 

➔ DE, Gk 12, LB 2

Verweis auf Klassen- bzw. Jahrgangsstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Beruflichen Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Beruflichen  Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

AT/BIO Agrartechnik mit Biologie
BIO Biologie
BIT Biotechnik
BT Technik mit dem Schwerpunkt Bautechnik
CH Chemie
DE Deutsch
EF Erschließungsfeld
EBBD European Business Behaviour and Democracy
EL/CH Ernährungslehre mit Chemie
EN Englisch
ETH Ethik
ET Technik mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik
FR Französisch
GE/GK Geschichte/Gemeinschaftskunde
GESO Gesundheit und Soziales
Gk Grundkurs
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
GMT Technik mit dem Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik
INF Informatik
IS Informatiksysteme
Jgst. Jahrgangsstufe
Kl. Klassenstufe
KU Kunst
LA Latein
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
LBWP Lernbereich mit Wahlpflichtcharakter (Mathematik)
LDE Lehrerdemonstrationsexperiment
LIT Literatur
Lk Leistungskurs
LMT Lebensmitteltechnologie
MA Mathematik
MBT Technik mit dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik
MU Musik
OS Oberschule
PH Physik
POL Polnisch
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RS Realschulbildungsgang
RU Russisch
SE Schülerexperiment
SPA Spanisch
SPO Sport
TE Technik (mit den Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik, Gestaltungs- und Medientechnik sowie Maschinenbautechnik)
TSC Tschechisch
UA Umweltanalytik
Ustd. Unterrichtsstunden
VBWL/RW Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen
WGEO Wirtschaftsgeographie
WGk Wahlgrundkurs
WPRA Wissenschaftliches Praktikum
W/R Wirtschaftslehre/Recht
WT Webtechnologie
2. FS Zweite Fremdsprache (Oberschule)

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Berufliche Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es baut auf einem mittleren Schulabschluss auf und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Beruflichen Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Die Schüler entscheiden sich für eine Fachrichtung und damit für das zweite Leistungskursfach. Sie treffen die Wahl des ersten Leistungskursfaches und können unterschiedliche allgemeinbildende und fachrichtungsbezogene Wahlpflicht- und Wahlkurse belegen.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik, allgemeine Studierfähigkeit und fachrichtungsspezifische Berufsorientierung sind Ziele des Beruflichen Gymnasiums.

Das Berufliche Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Beruflichen Gymnasiums sind

  • der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,
  • die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und
  • die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Beruflichen Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ, insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom mittleren Schulabschluss werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie erwerben berufsbezogenes Wissen und vertiefen wissenschaftspropädeutische Denkweisen und Arbeitsmethoden an Beispielen der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft. [Berufsorientierung]

Sie erweitern ihr Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit weiter, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie vertiefen ihre Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig, verantwortungs- und gesundheitsbewusst zu nutzen. Sie erweitern ihre Kenntnisse zu deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie nutzen Medien selbstständig für das eigene Lernen, erfassen und analysieren mediengeprägte Problemstellungen und stärken ihre medienkritische Reflexion. [Medienbildung]

Die Schüler wenden selbstständig und zielorientiert Lernstrategien an, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie vertiefen erworbene Problemlösestrategien und entwickeln das Vermögen weiter, planvoll zu beobachten, zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie sind zunehmend in der Lage, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse auf einen anderen Sachverhalt zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität weiter zu entwickeln und Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich logisch strukturiert und schlüssig darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, indem sie Arbeitsabläufe zweckmäßig planen und gestalten sowie geistige und manuelle Operationen beherrschen. [Arbeitsorganisation]

Sie vertiefen die Fähigkeit zu interdisziplinärem Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, diese mehrperspektivisch zu betrachten. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit weiter. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erfahren, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel weiter und sind bereit, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie setzen sich mit unterschiedlichen Positionen und Wertvorstellungen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Sie stärken ihre interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Interkulturalität]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei nutzen sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler entwickeln ihre eigenen Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie stärken ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Das Berufliche Gymnasium als eine Schulart im Beruflichen Schulzentrum muss als sozialer Erfahrungsraum den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch zu hinterfragen und für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Beruflichen Gymnasium geht von der Selbsttätigkeit, den erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen der Schüler aus. Durch eine gezielte Auswahl geeigneter Methoden und Verfahren der Unterrichtsführung ist diesem Anspruch Rechnung zu tragen. Die Schüler des Beruflichen Gymnasiums werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In der Klassenstufe 11 (Einführungsphase) unterstützt die Schule durch entsprechende Angebote die Schüler bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Bei der Unterrichtsgestaltung sind Methoden, Strategien und Techniken der Wissensaneignung zu vermitteln und den Schülern in Anwendungssituationen bewusst zu machen. Dadurch sollen die Schüler lernen, ihren Lernweg selbstbestimmt zu gestalten, Lernerfolge zu erzielen und Lernprozesse und -ergebnisse selbstständig und kritisch einzuschätzen.

Die Jahrgangsstufen 12 und 13 (Qualifikationsphase) sind durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit weiteren, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Förderung von Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. Die Schüler lernen Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Beruflichen Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

Im Beruflichen Gymnasium lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile werden geäußert und auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Beruflichen Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das in ein Berufliches Schulzentrum eingegliederte Berufliche Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Die gezielte Nutzung der Kooperationsbeziehungen des Beruflichen Schulzentrums mit Ausbildungsbetrieben, überbetrieblichen Einrichtungen, Kammern und Verbänden sowie Universitäten und Hochschulen bietet die Möglichkeit, den Schülern des Beruflichen Gymnasiums einen Einblick in die berufliche Tätigkeit zu geben. Des Weiteren können auch besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Berufliche Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit

Sprache und Denken

Individualität und Sozialität

Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr

Medien

Kommunikation

Kunst

Verhältnis der Generationen

Gerechtigkeit

Eine Welt

Arbeit

Beruf

Gesundheit

Umwelt

Wirtschaft

Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Bei einer Zusammenarbeit von berufsbezogenen und allgemeinbildenden Fächern ist eine Zuordnung zu einer Perspektive oder einem Themenbereich nicht zwingend erforderlich.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Schulen realisieren eigenverantwortlich die Lernkompetenzförderung. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein.

Teil Fachlehrplan Agrartechnik mit Biologie

Ziele und Aufgaben des Faches Agrartechnik mit Biologie

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Fach Agrartechnik mit Biologie erschließt die Biologie in ihrer Komplexität einerseits und verbindet sie andererseits mit einer ökologischen und ökonomischen Nutzung von Organismen. Davon ausgehend regt das Fach Agrartechnik mit Biologie zum Denken und Handeln im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung an. Naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten werden von den Schülern unter ökologischen und ökonomischen Aspekten auf konkrete Sachverhalte im Bereich der Agrarwissenschaft übertragen. Dadurch sind die Schüler befähigt, komplexe Prozesse der agrarwirtschaftlichen Produktion zu analysieren. Die Vielfalt der agrarwirtschaftlichen Prozesse erfordert im Fach Agrartechnik mit Biologie die Zusammenführung von Inhalten verschiedener Wissenschaftsbereiche.

Mit Hilfe von aktuellen Forschungsergebnissen sowie naturwissenschaftlichen Modellen und Methoden werden die Fähigkeiten erweitert, komplizierte Zusammenhänge zu erfassen. Die Schüler werden in die Lage versetzt, die Auswirkung naturwissenschaftlich-technischer Erkenntnisse auf die Entwicklung der Wirtschaft, der Umwelt und unseres täglichen Lebens vor dem Hintergrund der verantwortungsvollen Gestaltung und Nutzung der Natur kritisch zu prüfen. Das Fach Agrartechnik mit Biologie fördert das Interesse der Schüler für politische Entscheidungen in diesem Kontext und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Herausforderungen unserer Zeit.

Das Fach Agrartechnik mit Biologie trägt durch die Vermittlung berufsbezogener Inhalte, durch den Laborunterricht sowie mit dem landwirtschaftlichen Praktikum im besonderen Maße zur Berufsorientierung bei.

Die Herausbildung einer allgemeinen Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz stellt eine wichtige Voraussetzung für die selbstständige Aneignung von Wissen in nachfolgenden Studien- und Ausbildungsgängen sowie für die Entwicklung von handlungskompetenten Mitgliedern unserer Gesellschaft dar.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus den Zielen und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums und dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Erwerben von Wissen über Strukturen und Prozesse sowie über Kultur- und Haltungsbedingungen von Nutzorganismen
  • Vertiefen und Vernetzen von naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen
  • Entwickeln eines Grundverständnisses für die Rolle des Menschen in der Natur, insbesondere in der Agrarwirtschaft
  • Festigen und Erweitern der Kenntnisse in der Fachsprache
Strukturierung

Für die Strukturierung des Lehrplanes ist entscheidend, dass in Klasse 11 das Fach Agrartechnik ein eigenständiges Fach ist und erst in der Jahrgangsstufe 12 eine Zusammenführung der beiden Fächer Agrartechnik und Biologie erfolgt.

Die Klassenstufe 11 (Einführungsphase) hat die Aufgabe, auf die Anforderungen in der Qualifikationsphase vorzubereiten. Sie soll gewährleisten, dass die Schüler beim Eintritt in die Qualifikationsphase vergleichbare fachliche Voraussetzungen aufweisen. Mit der Einführung des neuen Faches Agrartechnik wird eine systematische berufliche Orientierung möglich. Sie ist auf die Motivierung zur eigenen Beschäftigung mit agrarwissenschaftlichen und umweltrelevanten Sachverhalten gerichtet.

Die Strukturierung des Lehrplans berücksichtigt die bis zur Klassenstufe 10 der Oberschule und der Klassenstufe 11 des Beruflichen Gymnasiums im Fach Biologie erarbeiteten Erschließungsfelder. In den Lernbereichen sind verpflichtend Experimente ausgewiesen, die von den Schülern zunehmend selbstständig geplant, durchgeführt und ausgewertet werden.

Die enge Verknüpfung mit dem Wissenschaftlichen Praktikum ermöglicht eine weitere Förderung des komplexen und interdisziplinären Denkens und Handelns.

Der Auswahl und Strukturierung von Lehrinhalten liegen folgende fachliche Linienführungen mit ihren entsprechenden Erschließungsfeldern (EF) zu Grunde.

Fachliche Linienführung Anwendung von ausgewählten Erschließungsfeldern
Natürliche Produktionsfaktoren Zeit, Vielfalt, Wechselwirkung
Nutzorganismen Fortpflanzung, Struktur und Funktion, Angepasstheit
Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie Wechselwirkung, Ebenen, Zeit, Energie
Stoff- und Energiewechsel von Nutzorganismen und seine Regulation von Ertrag und Leistung Stoffe und Energie, Struktur und Funktion, Regulation
Entwicklung von Nutzorganismen und ihre Steuerung Wachstum, Fortpflanzung, Reproduktion, Regulation
Genetische und biotechnologische Grundlagen für die Vermehrung und Züchtung von Nutzorganismen Variabilität, Zeit, Generationen, Struktur und Funktion, Information

In der Klassenstufe 11 stehen die Elemente des landwirtschaftlichen Produktionsprozesses im Mittelpunkt. Damit werden Voraussetzungen geschaffen für eine Verknüpfung mit physiologischen und genetischen Sachverhalten in den Jahrgangsstufen 12 und 13.

didaktische Grundsätze

Die landwirtschaftliche Produktion ist ein Prozess, bei dem sowohl modernste Entwicklungen als auch traditionelle Verfahren eine Rolle spielen. Daraus ergeben sich Möglichkeiten für die Anwendung der historisch-genetischen Methode. Dieser Aspekt wird im Fach Agrartechnik mit Biologie exemplarisch von den klassischen bis zu den modernsten Produktionsverfahren in der Agrarwirtschaft verdeutlicht.

Der Unterricht in der Qualifikationsphase ist fächerverbindend durch die Zusammenführung von Agrartechnik mit Biologie sowie fachübergreifend durch komplexe Aufgabenstellungen, die fachübergreifende Lösungsstrategien erfordern.

Mit Hilfe der Erschließungsfelder der Biologie werden biologische Phänomene und ihre Bedeutung für die Nutzung von Organismen vermittelt, wodurch in besonderer Weise das kumulative Lernen gefördert wird.

Es sind Bedingungen eines handlungs- und schülerorientierten Unterrichts zu schaffen. Eine große Bedeutung hat hier die Gruppenarbeit im Labor, bei der die Schüler Mess- und Analyseverfahren anwenden sowie die Messdaten exakt erfassen und auswerten, diese statistisch aufarbeiten und die Ergebnisse anschließend protokollieren und präsentieren. Dabei werden traditionelle und digitale Medien eingesetzt.

Der Einsatz von Naturobjekten, Präparaten und Modellen sowie erkenntnisbegleitende Demonstrationen tragen beim Schüler zur Anschaulichkeit und Fasslichkeit der Lerninhalte bei. Die im Biologieunterricht der Oberschule angelegten Erschließungsfelder sollen den Schülern grundlegendes Instrument zum selbstständigen systematischen Weiterlernen sein. Das ständige Erfassen von Zusammenhängen und das Aufdecken von Komplexität in allen Ebenen agrarwirtschaftlicher Prozesse erfordern vom Schüler ein häufiges Wiederholen und Anwenden des Gelernten.

Interdisziplinäres Denken und Handeln wird im Unterricht durch das Einbeziehen von Gegenstandsbereichen aus anderen Fächern wie Biologie, Chemie und Physik sowie Informatik, Ethik und Wirtschaftslehre/Recht gefördert. Besondere Bedeutung erlangen dabei auch die fachübergreifenden Laborübungen und Unterrichtsprojekte im Wissenschaftlichen Praktikum.

Zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und von ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden die speziellen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Expertengespräche, Rollenspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontra-Debatten.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 11

Lernbereich 1 Natürliche Produktionsfaktoren 26 Ustd.
Lernbereich 2 Nutzorganismen 60 Ustd.
Lernbereich 3 Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie 18 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Weitere Nutztierarten
Wahlbereich 2 Nachwachsende Rohstoffe
Wahlbereich 3 Mikroorganismen

Jahrgangsstufe 12 – Leistungskurs

Lernbereich 1 Zellstoffwechsel 35 Ustd.
Lernbereich 2 Nährstoffaufnahme, -verwertung und -speicherung als Voraussetzung für die Ertragsbildung bei Nutzpflanzen 15 Ustd.
Lernbereich 3 Futteraufnahme und -verwertung als Voraussetzung für tierische Leistungen 20 Ustd.
Lernbereich 4 Steuerung der Entwicklung von Kulturpflanzen 30 Ustd.
Lernbereich 5 Steuerung des Stoffwechsels und der Entwicklung von Nutztieren 30 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Verhalten von Nutztieren
Wahlbereich 2 Parasiten der Nutztiere
Wahlbereich 3 Agrarprodukte und gesunde Ernährung

Jahrgangsstufe 13 – Leistungskurs

Lernbereich 1 Zyto- und Molekulargenetik 35 Ustd.
Lernbereich 2 Quantitative Genetik und Züchtung 40 Ustd.
Lernbereich 3 Biotechnologische und gentechnische Anwendungen in der Agrarwirtschaft 35 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Nachhaltigkeit in der Agrarproduktion
Wahlbereich 2 Tierseuchen – Verhütung und Bekämpfung
Wahlbereich 3 In-vitro-Vermehrung
Wahlbereich 4 Moderne Arbeitstechniken in der Molekulargenetik

Klassenstufe 11

Ziele

Erwerben von Wissen über Strukturen und Prozesse sowie über Kultur- und Haltungsbedingungen der Nutzorganismen

Die Schüler erfassen die Bedeutung der natürlichen Produktionsfaktoren und lernen Möglichkeiten ihrer optimalen Nutzung kennen. Sie vertiefen ihr Wissen über Strukturen und Abläufe biologischer Systeme unter Nutzung der Erschließungsfelder als Ordnungs- und Verknüpfungshilfen selbstständig. Sie gewinnen Einsichten in ökonomische, ökologische und soziale Zusammenhänge der Agrarproduktion.

Vertiefen und Vernetzen von naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen

In analytischen Untersuchungen, Experimenten und im Praktikum verknüpfen die Schüler natur- und agrarwissenschaftliche Sachverhalte. Sie nutzen dabei zunehmend selbstständig bereits erlernte Arbeitstechniken und erweitern ihre Fertigkeiten beim Experimentieren.

Die Schüler entwickeln Vorstellungen von der Komplexität landwirtschaftlicher Produktionsprozesse. Sie erfassen die Notwendigkeit der Aneignung ganzheitlichen Wissens zur Bewältigung der Anforderungen der Agrarproduktion. Die Schüler kennen Anwendungsmöglichkeiten digitaler Medien und nutzen sie sicher bei der Informationsbeschaffung und der Veranschaulichung komplexer fachlicher Zusammenhänge.

Entwickeln eines Grundverständnisses für die Rolle des Menschen in der Natur, insbesondere der Agrarwirtschaft

Die Schüler erkennen die Verantwortung des Menschen bei der Nutzung der Natur im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Sie identifizieren die möglichen Konflikte zwischen Ökonomie und Ökologie und erweitern ihr Wissen über Chancen und Risiken, die sich aus der agrarwirtschaftlichen Nutzung der Natur ergeben.

Festigen und Erweitern der Kenntnisse in der Fachsprache

Unter Anwendung der Erschließungsfelder festigen die Schüler die biologischen Fachbegriffe und erweitern ihre Kenntnisse im agrarwissenschaftlichen Bereich. Die Schüler wenden mündliche, schriftliche und grafische Darstellungsformen unter Einbeziehung digitaler Medien überwiegend selbstständig an.

Lernbereich 1: Natürliche Produktionsfaktoren 26 Ustd.

Anwenden des Wissens über Klima und Wetter auf Beeinflussung von Standortwahl, Produktionsbedingungen und -ablauf

EF Zeit, Ebene

Klimaelemente und Klimafaktoren

Organisation und Durchführung von Wetterbeobachtungen

Dokumentation und Auswerten grafischer Darstellungen mithilfe digitaler Werkzeuge

Klimatypen – Überblick

Ermittlung klimatischer Daten

Erfassung von geographischer Lage, Höhenlage, Hangneigungen, Temperatur, Niederschlag, Wind, Sonneneinstrahlung an einem ausgewählten Standort
Gruppenarbeit

Herstellung territorialer Bezüge

Betriebsspiegel

Auswirkungen von kurz- und langfristigen Schwankungen

klima- und wetterbedingte Produktionstermine

Klimawandel

Kennen der Entstehung, Zusammensetzung und Eigenschaften von Böden

EF Zeit, Vielfalt, Wechselwirkung, Struktur und Funktion

Verwitterung

organische Substanz und Humus

Bodengefüge und Bodenstruktur

Modelle, Nutzung digitaler Medien zur Visualisierung

Bodenprofile

Demonstration der Horizonte

Wasser- und Lufthaushalt

LDE

Nährstoffhaushalt

Bodenreaktion

pH-Wert-Untersuchungen

Bodenlebewesen

Maßnahmen zur Förderung

SE: Bodenuntersuchungen an einem ausgewählten Standort und im Labor

Ermittlung von Bodentextur und -struktur

Bestimmung von Kalkgehalt und Bodenreaktion

Untersuchung zur Aktivität von Bodenorganismen

Nutzung digitaler Medien

Anwenden der Kenntnisse von physikalischen, chemischen und biologischen Faktoren auf die zweckmäßige Bewirtschaftung und den Schutz des Bodens

EF Zeit, Vielfalt

Nutzungsarten

Bodenfruchtbarkeit

Exkursionen

Erhaltung und Verbesserung

Bodenversiegelung und -verdichtung

Problemstoffe

Nutzung digitaler Medien

Lernbereich 2: Nutzorganismen 60 Ustd.

Kennen der wichtigsten heimischen Kulturpflanzen und ihrer taxonomischen Einordnung

EF Vielfalt, Ebene

Übersicht Kulturpflanzen

Datenbanken, Bestimmungsliteratur zur Pflanzenbestimmung, Bestimmungs-Apps

Berücksichtigung der regionalen und globalen Bedeutung

exemplarisch

Anwenden des Wissens zur Morphologie der Pflanzenorgane auf ihre Nutzungsmöglichkeiten

EF Struktur und Funktion

Wurzel, Sprossachse, Blatt, Blüten und Blütenstände, Samen und Früchte

Auswahl von Nutzpflanzen und Wildpflanzen

Bestimmungsübungen mit Lupe und Stereomikroskop

Demonstration, Nutzpflanzengarten, Vorstellung verschiedener Bestimmungsmethoden

Anlegen eines Herbariums und einer Samensammlung

Metamorphosen und ihre Nutzung

SE: Ermittlung und Nachweis von nutzbaren Inhaltsstoffen

Nachweis von Stärke und Fett in Pflanzen

Anwenden des Wissens zu Aufnahme und Transport von Wasser und Nährstoffen auf Wachstum und Gesundheit von Kulturpflanzen

EF Struktur und Funktion

Wasser als Wachstumsfaktor

aktiver und passiver Transport

Nährstoffbedarf zur Ertragsbildung

Kennen der Entwicklungsstadien ausgewählter Kulturpflanzen und der Bedeutung für ihre Leistung

EF Zeit, Angepasstheit, Fortpflanzung

Nutzung digitaler Medien zur Visualisierung

äußere Faktoren und Verlauf der Keimung

Demonstration verschiedener Stadien

SE: Nachweis der Wirkung äußerer Faktoren auf die Keimung

Nachweis mit TTC

Exkursion Saatgutprüfung

SE: Bestimmung der Keimfähigkeit

vegetative und generative Phase

Zuordnung der standardisierten Entwicklungsstadien von Getreide

Bestäubung und Befruchtung

biologische und ökonomische Bedeutung

doppelte Befruchtung

Embryonalentwicklung

Kennen der wichtigsten Nutztiere

EF Zeit, Vielfalt

Übersicht

Rind und Schwein

Domestikation

domestizierte Arten und ihre Stammformen, Orientierung an sächsischen Zuchtprogrammen

Rassen, ihre Entwicklung und Nutzung

Anwenden des Wissens über Bau und Funktion zu Organsystemen des Menschen auf ausgewählte Organsysteme von Rind und Schwein

EF Struktur und Funktion

Überblick zu Organsystemen

Skelett und Muskulatur

Verdauungssystem

Harn- und Geschlechtssystem

Atmungs- und Kreislaufsystem

Mikroskopieren von tierischen Zellen und Geweben

Keimzellen, Muskelzellen, Darmzotten, Hautquerschnitt

Präparieren von Organen

Herz, Mägen, Nieren

Kennen der Individualentwicklung von Rind und Schwein

EF Fortpflanzung, Zeit, Struktur und Funktion

vorgeburtliche Entwicklung

nachgeburtliche Entwicklung

Einblick gewinnen in ausgewählte Formen der Tierhaltung

EF Vielfalt

Kriterien der tiergerechten Haltung

Berücksichtigung des Tierverhaltens

Haltungsformen

Tierschutzgesetz, EU-Richtlinien

Lernbereich 3: Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie 18 Ustd.

Kennen der Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse

EF Vielfalt, Information

Verbraucherwünsche und Qualitätskriterien

Demonstration, Verbraucherbefragungen

Vermarktungsformen und -strategien

Unterrichtsgang

Anpassung an den Absatz in der EU

Analyse wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Zusammenhänge

Sich positionieren zu Möglichkeiten der umweltschonenden Erzeugung von Agrarprodukten

EF Vielfalt, Zeit, Wechselwirkung

Auswerten und Bewerten von Informationen hinsichtlich lokaler, regionaler und globaler Entwicklungen

Klimawandel

integrierter Pflanzenbau

Herstellung territorialer Bezüge, Förderprogramme

alternativer Landbau

Exkursion

nachwachsende Rohstoffe

Tierhaltungsformen und ihre Auswirkungen

Einfluss von Größe und Art der Tierbestände

Maßnahmen zur Reduzierung von Umweltbelastungen

Pro- und Kontra-Diskussion

Wahlbereich 1: Weitere Nutztierarten

Kennen der Bedeutung und Haltung von anderen Nutztieren

EF Vielfalt, Fortpflanzung maximal zwei Tierarten
Pferd, Biene, Huhn, Gans, Schaf, Kaninchen
Exkursion

Fütterung

ökologische und ökonomische Bedeutung

Fortpflanzung und Entwicklung

Wahlbereich 2: Nachwachsende Rohstoffe

Kennen der Bedeutung, des Anbaus und der Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe

EF Vielfalt, Stoffe und Energie, Zeit
Exkursion

Systematisierung

Inhaltsstoffe und ihre Nutzung

Wahlbereich 3: Mikroorganismen

Kennen der Bedeutung von Mikroorganismen

EF Angepasstheit, Struktur und Funktion

Nutzung digitaler Medien zur Visualisierung

Nützlinge

Bodenmikroorganismen, Hefen, Milchsäurebakterien, Knöllchenbakterien

Schädlinge

Krankheitserreger

Ziele der Jahrgangsstufen 12 und 13 – Leistungskurs

Erwerben von Wissen über Strukturen und Prozesse sowie über Kultur- und Haltungsbedingungen der Nutzorganismen

Die Schüler leiten aus den Strukturen und Lebensprozessen der Nutzorganismen Schlussfolgerungen für die Optimierung landwirtschaftlicher Produktionsprozesse ab. Sie sind in der Lage, die Erschließungsfelder zur Systematisierung ihres Wissens selbstständig auszuwählen. Sie erarbeiten aus ökonomischer, sozialer und ökologischer Sicht begründete Standpunkte für die Nutzung natürlicher Organismen.

Vertiefen und Vernetzen von naturwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen

Die Schüler beherrschen fachspezifische Arbeitstechniken. Sie können agrarwissenschaftlich relevante Experimente planen, durchführen und auswerten. Durch genaues Beobachten und Experimentieren werden Modellvorstellungen gefestigt und eigene Hypothesen sowie Lösungsstrategien entwickelt. Dabei nutzen die Schüler bekannte naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten und Theorien.

Die Schüler erfassen die Komplexität landwirtschaftlicher Produktionsprozesse und die Notwendigkeit der Aneignung ganzheitlichen Wissens zur Bewältigung der Anforderungen der Agrarproduktion. Bei der Auseinandersetzung im Spannungsfeld von Ökologie und Ökonomie entwickeln sie Hypothesen und Lösungsansätze im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung.

Entwickeln eines Grundverständnisses für die Rolle des Menschen in der Natur, insbesondere der Agrarwirtschaft

Die Schüler bewerten kritisch ihre persönliche und die gesellschaftliche Verantwortung für die nachhaltige Nutzung der Natur. Sie erörtern die Notwendigkeit und die Grenzen der auf die ständige Produktionssteigerung gerichteten Forschung.

Festigen und Erweitern der Kenntnisse in der Fachsprache

Die Schüler verfügen über ein geordnetes und anwendungsbereites Begriffssystem der Agrarwissenschaft und nutzen es effizient in mündlichen, schriftlichen und grafischen Darstellungsformen. Sie sind befähigt Interaktion und Kommunikation erfolgreich zu gestalten. Sie lösen selbstständig komplexe Aufgabenstellungen mit Hilfe traditioneller und digitaler Medien.

Jahrgangsstufe 12 – Leistungskurs

Lernbereich 1: Zellstoffwechsel 35 Ustd.

Anwenden des Wissens über Proteine und ihren Einfluss auf die Enzyme

EF Struktur und Funktion, Regulation
Nutzung von digitalen Medien zur Visualisierung

räumliche Struktur

Substrat- und Wirkspezifität

Modellvorstellungen, Einteilung

Biokatalyse

Kinetik von Enzymreaktionen

SE: Enzymwirkung und Beeinflussung der Enzymaktivität

enzymatische Hydrolyse, Einfluss von Temperatur, pH-Wert und Enzymgiften

Kennen der Dissimilationsprozesse und ihrer Energiebilanzen in den Zellstrukturen

EF Struktur und Funktion, Ebene

Gärung

Exkursion

Glykolyse

Muskelzelle, Hefen und Bakterien

Milchsäuregärung; ethanolische Gärung

Konservierung, Bier- und Weinherstellung

experimentelle Untersuchung zu Gärungsprozessen und -produkten

SE: Einfluss von Substraten, ihren Konzentrationen, Temperatur und Luftzutritt

Atmung

Substratabbau von Glukose und Fetten

Tier- und Pflanzenzelle

Endoxidation

Beurteilen von Energiebilanzen

EF Stoff und Energie

Vergleich verschiedener Dissimilationsprozesse

Einfluss äußerer Faktoren

Anwenden des Wissens über den Bau und die Funktion von Zellorganellen auf die Fotosynthese

EF Struktur und Funktion, Stoff und Energie, Ebene

Plastidenformen

Dauer- und Frischpräparate

Mikroskopieren von verschiedenen Plastiden

Mikrofotografie, Nutzung digitaler Werkzeuge

SE: Untersuchung von Pigmenten

Herstellen einer Rohchlorophylllösung

Nachweis von Absorption und Fluoreszenz

chromatographische Trennung

Dünnschichtchromatographie

lichtabhängige Reaktion

lichtunabhängige Reaktion

SE: Nachweis der Fotosyntheseprodukte

Sauerstoff

reduzierende Zucker

Stärke

Anwenden der Kenntnisse über Blatt- und Zellstrukturen und der Fotosynthese auf die Ertragsbildung durch CO2-Aufnahme

EF Ebene, Struktur und Funktion, Angepasstheit

Blatt- und Zellstrukturen zur CO2 -Aufnahme

Einfluss äußerer Faktoren

Anbaubedingungen landwirtschaftlicher Kulturen

Klimawandel

C3-/C4-Pflanzen

Vergleich von Schicht- und Kranztyp

Übertragen der Bruttogleichung der Fotosynthese auf den Einfluss äußerer Faktoren

EF Ebene: Zelle

Einblick gewinnen in die Abläufe der Chemosynthese bei Mikroorganismen

EF Angepasstheit

Boden- und Pansenbakterien

Kennen heterotropher Prozesse zum Aufbau von Biomolekülen aus ihren Bausteinen

EF Struktur und Funktion, Vielfalt

Kohlenhydrate

Fette

Eiweiße

Gestalten von Schemata zu komplexen Zusammenhängen und Wechselbeziehungen im Zellstoffwechsel

EF Wechselwirkung, Regulation

Atmung und Fotosynthese

Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel

Metabolismus

Lernbereich 2: Nährstoffaufnahme, -verwertung und -speicherung als Voraussetzung für die Ertragsbildung bei Nutzpflanzen 15 Ustd.

Anwenden der Kenntnisse über den stofflichen Aufbau der Pflanzenzellen auf die Nährstoffversorgung

EF Struktur und Funktion, Ebene, Stoffe

stoffliche Zusammensetzung von Nutzpflanzen

Nutzungsrichtung, nachwachsende Rohstoffe

Makro- und Mikronährstoffe

Verfügbarkeit der Pflanzennährstoffe

Bodenanalysen, Bedarfswerte

Bodenvorrat

Nmin – Untersuchung

Düngung

mineralisch, organisch

Beurteilen der Stickstoffversorgung hinsichtlich der Quantität und Qualität von Nutzpflanzen

N-Dynamik

N-Quellen, Mineralisierung, Nitrifikation, Denitrifikation

Nutzung digitaler Medien zur Visualisierung

N-Assimilation bei Pflanzen und Bakterien

N-Aufnahme, Nitratreduktion, Aminierung, Transaminierung, Proteinsynthese

umweltgerechte N-Versorgung

Formen der N-Düngung, N-Verluste

Diskussion

SE: Untersuchung des N-Gehaltes

im Boden und in Pflanzen

Nachweis von Nitrat und Nitrit, Schnelltest bei Pflanzen

im Trinkwasser und in Lebensmitteln

Lernbereich 3: Futteraufnahme und -verwertung als Voraussetzung für tierische Leistungen 20 Ustd.

Beurteilen der Eignung von Futtermitteln für Rind und Schwein

Vergleich der monogastrischen und polygastrischen Verdauung

Bau und Funktion

Zusammensetzung, Verdaulichkeit und energetische Bewertung von Futtermitteln

Futtermittelanalysen, Energieumsatzgrößen, RQ

fütterungsbedingte Krankheiten

Ketose, Acidose

Gestalten von Futterrationen

Nutzung digitaler Medien

Präsentationstechniken

Erhaltungs- und Leistungsbedarf

Mineralstoffbedarf

Mangelerscheinungen

Trockensubstanz und Rohfaser

Lernbereich 4: Steuerung der Entwicklung von Kulturpflanzen 30 Ustd.

Anwenden des Wissens über den Bau und die Entwicklung von Pflanzen auf die Steuerung dieser Prozesse durch exogene Faktoren

EF Struktur und Funktion, Regulation

LDE: Wachstumsstadien von Pflanzenzellen und ihre Steuerung

Bezugsebene: Zelle

embryonales Wachstum, Meristeme, Streckungs- und Differenzierungswachstum

Steuerung von Keimung und Blüte durch die Temperatur

Temperaturoptima, Stratifikation, Vernalisation

Bedeutung für Vermehrung und Zucht

Steuerung von Keimung, Wachstum und Blüte durch Licht

Licht- und Dunkelkeimer

Etiolement, Blühinduktion

Modellcharakter des Phytochromsystems

Kennen der Entwicklungssteuerung durch Phytohormone

EF Regulation

Aufbau der Karyopse und Keimungsablauf

Überblick

Charakterisierung und Wirkung einzelner Hormongruppen

Übersicht zu den Strukturen, Bildungsorte, Transport, multiple und korrelative Wirkung

SE: Einfluss von Phytohormonen auf den Keimungsprozess

Keimhemmung, Stärkeabbau im Keimling

Notwendigkeit und Möglichkeiten der Wachstumsregulierung von Kulturpflanzen und Unkräutern

Halmstabilisatoren, Unkrautbonitur, Schadschwellen, Anwendungsprinzipien, Herbizidwirkung, Biodiversität

SE: Nachweis von Wuchsstoffwirkungen

Anwenden der Kenntnisse über die Entwicklung von Kulturpflanzen auf die Bestandsführung von Getreide

EF Ebene, Bezugsebene: Population

Abhängigkeit der Ertragsbildung von Bestandesstruktur und Nährstoffversorgung

Darstellung der Assimilationsleistung in Abhängigkeit von Blattfläche, Vegetationsdauer und Sonneneinstrahlung

Umverlagerung von Assimilaten und Speicherstoffen

Notwendigkeit der Ertragssicherung durch Pflanzenschutzmaßnahmen

Beobachtung von Pflanzenschädlingen und ihren Feinden

kritisches Bewerten von Medienbeiträgen

Lernbereich 5: Steuerung des Stoffwechsels und der Entwicklung von Nutztieren 30 Ustd.

Kennen der Grundprinzipien der nervalen und hormonellen Steuerung

EF Information, Regulation

nervale Erregung, Erregungsleitung und Erregungsübertragung

modellhafte Darstellungen, Visualisierung mithilfe digitaler Medien

Übersicht zum Nervensystem von Säugern

Schemata zum ZNS, peripheren und vegetativen Nervensystem

Hormone – Bildung und Wirkung

Hormondrüsen, Hormongruppen, Regulation

primäre und sekundäre Wirkung 

Anwenden des EF Regulation auf die hormonelle Regulation des Energieumsatzes durch die Schilddrüse

EF Regulation

Funktion der Schilddrüsenhormone

Thyroxin, Rolle des Iods in Futter und Nahrung

biologischer Regelkreis

Modellcharakter

Anwenden der EF Information und Regulation auf das Zusammenwirken von Nervensystem und Hormonsystem am Beispiel des Rindes

EF Information, Regulation, Fortpflanzung
Geschlechtsorgane, Geschlechtszyklus, Trächtigkeit, Progesteron-Test, Geburt
Anfertigung und Auswertung grafischer Darstellungen mithilfe digitaler Werkzeuge

Fortpflanzung

Milchbildung/-abgabe

Beurteilen von Reproduktionsvarianten in Milchviehbeständen

EF Fortpflanzung

Fruchtbarkeitsparameter bei Milchkuhherden

Fallbeispiele

Ermittlung

Zuchtkennzahlen

Beeinflussung

Ableitung ökonomischer Aspekte

Brunstsynchronisation

biologische Grenzen, Bewerten des Einsatzes von Hormonen 

künstliche Besamung

Embryotransfer

Bedeutung für Herden-Management und Embryotransfer

Wahlbereich 1: Verhalten von Nutztieren

Beurteilen der Umsetzung der Erkenntnisse der Tierverhaltensforschung in der Nutztierhaltung

EF Angepasstheit, Wechselwirkung

tiergerechte Haltung

exemplarisch

Stallhaltung, Weidebetrieb

Tierschutz

tierische Leistungen und ihre Grenzen

Tiertransporte

Diskussion aus ökonomischer und ökologischer Sicht

Wahlbereich 2: Parasiten der Nutztiere

Beurteilen des Einflusses von Parasiten auf tierische Leistungen und ihres Gefährdungspotentials für den Menschen

EF Vielfalt, Angepasstheit

Nutzung digitaler Medien zur Visualisierung

Ektoparasiten

exemplarisch

Entoparasiten

Entwicklung, Schaden und Bekämpfung

Wahlbereich 3: Agrarprodukte und gesunde Ernährung

Sich positionieren zu Ernährungsgewohnheiten und Ernährungsempfehlungen

EF Stoffe und Energie

kritisches Bewerten von Medienbeiträgen

Ernährungspläne

Expertenvortrag, Exkursion

Risiken ungesunder Ernährung

Diäten, ernährungsabhängige Krankheiten

Auswahl geeigneter Lebensmittel für eine gesunde Ernährung

Empfehlungen der DGE, Lebensmittelpyramide

Jahrgangsstufe 13 – Leistungskurs

Lernbereich 1: Zyto- und Molekulargenetik 35 Ustd.

Anwenden des Wissens über den Zusammenhang von Phänotyp und Genotyp

EF Vielfalt, Information

relative Konstanz und Variabilität bei Nutzorganismen

Mutationen und Modifikationen

Ermittlung der Erbanlagen aus phänotypischen Beobachtungen von Nutzpflanzen und Nutztieren

Mendel‘sche Regeln, Mendels Leistungen, Grenzen

Begriffe: Homozygot, heterozygot, dominant, rezessiv, intermediär

Prinzip der Kreuzungsmatrix: Monohybrid, Dihybrid

Übertragen der Kenntnisse zu zellulären Strukturen und Prozessen der Vererbung auf Erbgänge bei Nutzorganismen

EF Vielfalt, Information, Fortpflanzung

genetisch wirksame Zellstrukturen

Chromatin und Chromosomen

Strukturen, Chromosomensätze

Verlauf von Mitose und Meiose und ihre Bedeutung für Wachstum und Vererbung

Sexualität, Variabilität, Bedeutung für Züchtung

interaktive Simulation, Einsatz digitaler Medien

SE: Mikroskopieren von Mitose- und Meiosestadien

Dauer- oder Frischpräparate

Chromosomentheorie der Vererbung

Rückkreuzung, Geschlechtsbestimmung

Morgan

geschlechtsgebundene Vererbung

Gen, Allele

Letalfaktoren

Genkopplung und Kopplungsbruch

autosomal, heterosomal

Genkarten

Polygenie

additiv und komplementär

Kennen der molekularen Grundlagen der Genetik

EF Struktur und Funktion, Information, Regulation

DNA als Erbsubstanz

Bau der Nukleinsäuren

SE: DNA-Isolierung

Replikation der DNA

Proteinbiosynthese

genetischer Code, Transkription, Translation, genetisches System der Eukaryoten

Mutationen und Reparatur der DNA

Genregulation

molekulare Veränderungen durch Mutagene

Nutzung traditioneller und digitaler Medien zur Visualisierung

Lernbereich 2: Quantitative Genetik und Züchtung 40 Ustd.

Übertragen populationsgenetischer Modellrechnungen auf reale Populationen von Nutzorganismen

EF Vielfalt, Fortpflanzung

ideale Population

Definition, Eigenschaften

Hardy-Weinberg-Gleichgewicht

Genfrequenz, Genotypenfrequenz, Genpool

Anwenden von biostatistischen Parametern zur quantitativen Charakterisierung von Populationen in der Zucht

Nutzung von Datenbanken

Normalverteilung

grafische Darstellung und Visualisierung durch digitale Medien

Stichproben

SE: Ermittlung von biostatistischen Werten einer Stichprobe

Klasseneinteilung, Mittelwert, Variationsbreite, Streuung, Variationskoeffizient

lineare Regression und Korrelation

Beispiele aus Rinder- und Schweinezucht

Kennen von Planungsprinzipien und Methoden zur Realisierung des Zuchtfortschrittes

Zuchtziele und Zuchtpläne

Zuchtverbände

Zuchtmethoden

Heritabilität

Hybridzucht

Heterosis

Zuchtwertschätzung und Selektion

züchterische Datenquellen

genomisch

Selektionserfolg

Genchip

konventionelle Zuchtwertschätzung

Einfluss von Umwelt und Genotyp

regionale Zuchtprogramme

Rind, Schwein und Mais

Exkursion

Lernbereich 3: Biotechnologische und gentechnische Anwendungen in der Agrarwirtschaft 35 Ustd.

Anwenden von Wissen zur Zellteilung auf die vegetative und generative Fortpflanzung

EF Fortpflanzung

Vermehrung von Kulturpflanzen

exemplarisch

Zucht von Nutztieren

Kennen der Methoden der Reproduktionsbiologie

EF Fortpflanzung, Vielfalt

Zell- und Gewebekulturen von Pflanzen

Bedeutung für die Vermehrung von Nutz- und Zierpflanzen

Exkursion

Klonierung von Pflanzen und Tieren

Kennen der Wege der Genübertragung

EF Information, Struktur und Funktion

natürliche Wege

Viren, Plasmide, Restriktionsenzyme

künstlicher Gentransfer

Werkzeuge der Gentechnik

Methoden

Kennen des Entwicklungsweges und der Nutzung existenter transgener Pflanzen und Tiere

EF Information, Vielfalt

transgene Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe und Lebensmittel

Mais, Sojabohne, Kartoffel, Raps

transgene Tiere für die pharmazeutische Produktion

Schwein, Schaf

Aufklärung und Bestimmung von Genotypen

Leistungsfaktoren, Erbkrankheiten und Abstammungsnachweise

Nutzungsmöglichkeiten in der Züchtung

Selektionsgrundlage

Beurteilen der Chancen und Risiken der Gentechnik in verschiedenen Anwendungsgebieten

ökonomische, ökologische und soziale Aspekte, Verantwortung als Verbraucher

gesetzliche Regelungen, Sicherheitsstufen

Wahlbereich 1: Nachhaltigkeit in der Agrarproduktion

Beurteilen von Zusammenhängen zwischen Bewirtschaftungsformen, Produktqualität und Produktquantität unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit

Auswirkungen unterschiedlicher Bewirtschaftungskonzepte

Bodenbearbeitung, Düngung, Pflanzenschutz, Tierhaltungsformen

Nutzung alternativer Energiequellen

Wind-, Solarenergie, Erdwärme,

Biogasreaktoren, mikrobielle Prozesse

Energiebilanzen von Biogasproduzenten

Pro- und Kontra-Diskussion

Nachhaltigkeit als Kriterium einer umweltschonenden Agrarwirtschaft

Exkursion, Expertenvortrag

Wahlbereich 2: Tierseuchen – Verhütung und Bekämpfung

Beurteilen der Gefährdung von Tierbeständen und Verbrauchern durch Tierseuchen und ihre Erreger

aktuelle Tierseuchen

BSE, Vogelgrippe

Expertenvortrag

Wahlbereich 3: In-vitro-Vermehrung

Anwenden des Wissens über Pflanzennährstoffe und Zellentwicklung auf die Kultur von pflanzlichen Zellen und Geweben im SE

Pflanzenorgane und ihre Zell- und Gewebekulturen

Techniken des sterilen Arbeitens

biostatistisches Auswerten mithilfe digitaler Werkzeuge

Wahlbereich 4: Moderne Arbeitstechniken in der Molekulargenetik

Anwenden des Wissens über Struktur und Funktion der Nukleinsäuren auf Sequentierung und Vervielfältigung der DNA im SE

Restriktionsverdau

Gelelektrophorese, PCR

Exkursion

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