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Lehrplan Fachoberschule

Mathematik

2006/2017/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Fachoberschule treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer der Fachoberschulen in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut -.

Eine Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Fachoberschulen im Jahr 2017 sowie 2020 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut und dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Hinweise für den Benutzer

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Fachoberschule sowie Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht und zur Entwicklung von Lernkompetenz. Im fachspezifischen Teil werden für das Fach allgemeine fachliche Ziele ausgewiesen, die in der Regel gemeinsam für die Klassenstufen 11 und 12 als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In den Klassenstufen 11 und 12 sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb der Klassenstufen bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Eine gemeinsame Beschulung von ein- und zweijährigem Bildungsgang ist durch die Struktur der Lehrpläne möglich.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Fachoberschule.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 11, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MA, Kl. 11, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Fachoberschule (s. Ziele und Aufgaben der Fachoberschule)

 
Verbindlichkeit an Fachschulen

Die Fachlehrpläne sind Grundlage für den Unterricht an der Fachschule und für die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife, sofern spezifische Fachlehrpläne für die Fachschule nicht existieren. Bei Kombination der Fachschulausbildung mit der Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife ist sicherzustellen, dass die dafür erforderlichen Anforderungen der Fachlehrpläne unterrichtlich realisiert werden.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen  der Fachoberschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

ABIO Agrarbiologie
A-B-U Fachrichtung Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie
APH Angewandte Physik
BIO Biologie
CAS Computer-Algebra-System
CH Chemie
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EF Erschließungsfeld
EN Englisch
ETH Ethik
FOS Fachoberschule
FPTA Fachpraktischer Teil der Ausbildung
FR Fachrichtung
G Fachrichtung Gestaltung
GE Geschichte (Oberschule)
GE/GK Geschichte/Gemeinschaftskunde
GEO Geographie (Oberschule)
GESA Gesundheitsförderung und Soziale Arbeit
GESO Fachrichtung Gesundheit und Soziales
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
GTR grafikfähiger Taschenrechner
INF Informatik
KÄP Künstlerisch-ästhetische Praxis
KKG Kunst- und Kulturgeschichte
Kl. Klassenstufe
KMK Kultusministerkonferenz
KU Kunst
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
LDE Lehrerdemonstrationsexperiment
LIT Literatur
MA Mathematik
MU Musik
OS Oberschule
PH Physik
PTE Produktionstechnologie
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RK Rechtskunde
RS Realschulbildungsgang
SE Schülerexperiment
SPO Sport
T Fachrichtung Technik
TC Technik/Computer (Oberschule)
TE Technologie
Ustd. Unterrichtsstunden
VBWL/RW Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (Oberschule)
WuV Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung
2. FS Zweite Fremdsprache

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Fachoberschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Fachoberschule vermittelt eine allgemeine, fachtheoretische und fachpraktische Bildung. Sie ist eine Schulart der Sekundarstufe II, deren Bildungs- und Erziehungsprozess auf dem der Oberschule aufbaut und auf der Grundlage fachrichtungsbezogener Lehrpläne zu einem studienbefähigenden Abschluss führt.

Spezifische Lebens- und Berufserfahrungen der Schüler finden dahingehend Berücksichtigung, dass die Fachhochschulreife je nach Voraussetzungen in zwei Schuljahren oder in einem Schuljahr erworben werden kann. Unabhängig von der Dauer sichern die Bildungsgänge der Fachoberschule die für ein Studium an einer Fachhoch- und Hochschule oder einer Berufsakademie notwendige Studierfähigkeit und tragen den Anforderungen dieser praxisorientierten Studiengänge Rechnung. Der hohe Praxisbezug in der zweijährigen Fachoberschule ist neben dem Erlangen der Studienqualifizierung ein wichtiger Beitrag zur beruflichen Orientierung in der gewählten Fachrichtung.

Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag dieser Schulart. Es werden die Grundlagen für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft stabilisiert und ausgebaut sowie ein flexibler Rahmen für die weitere individuelle Leistungsförderung und die spezifische Interessen- und Neigungsentwicklung der Schüler geschaffen.

Die Fachoberschule verknüpft die theoretischen Grundlagen mit einer praxisbezogenen Wissensvermittlung. Das Suchen nach kreativen Lösungen, kritisches Hinterfragen, kategoriales und vernetztes Denken, distanzierte Reflexion und Urteilsfähigkeit sind ebenso zu fördern wie Phantasie, Intensität der Beschäftigung und Leistungsbereitschaft.

Die Fachoberschule wird nach zentralen Prüfungen mit dem Erwerb der Fachhochschulreife abgeschlossen. Diese gewährleistet den Zugang zu Studiengängen der Fachhoch- und Hochschulen sowie Berufsakademien. Die an der Fachoberschule besuchte Fachrichtung ist dabei nicht bindend für die Studienrichtung. Darüber hinaus ist mit dem Erwerb des Bildungsabschlusses Fachhochschulreife nach zwei Schuljahren die Verkürzung der Dauer einer dualen Berufsausbildung um zwölf Monate möglich.

Bildungs- und Erziehungsziele

Die Fachoberschule bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess der Fachoberschule sind

  • der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,
  • die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und
  • die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Fachoberschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ, insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Folgende überfachlichen Ziele sind für die Fachoberschule formuliert:

Die Schüler erweitern systematisch ihr Wissen, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie erweitern ihr Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltbild. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit weiter, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie vertiefen ihre Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig, verantwortungs- und gesundheitsbewusst zu nutzen. Sie nutzen deren Funktionsweisen zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Traditionelle und digitale Medien nutzen sie selbstständig für das eigene Lernen. Sie analysieren mediengeprägte Probleme und stärken ihre medienkritische Reflexion. [Medienbildung]

Die Schüler eignen sich studienqualifizierende Denkweisen und Arbeitsmethoden an. Sie wenden selbstständig und zielorientiert Lernstrategien an, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie erwerben weiterführendes fachrichtungsspezifisches Wissen, erkennen ökonomische Zusammenhänge und sind in der Lage, dieses bei der Lösung interdisziplinärer Problemstellungen anzuwenden. Sie vertiefen erworbene Problemlösestrategien und entwickeln das Vermögen weiter, zielgerichtet zu beobachten, zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie sind zunehmend in der Lage, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden und zu überprüfen sowie gewonnene Erkenntnisse auf einen anderen Sachverhalt zu übertragen. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität weiterzuentwickeln und Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Die Schüler entwickeln ihre Reflexions- und Diskursfähigkeit weiter, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich logisch strukturiert und schlüssig darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, indem sie Arbeitsabläufe zweckmäßig planen, gestalten, reflektieren und selbstständig kontrollieren. Sie erwerben diagnostische Fähigkeiten und beherrschen geistige und manuelle Operationen. [Arbeitsorganisation]

Die Schüler vertiefen die Fähigkeit zu interdisziplinärem Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, diese mehrperspektivisch zu betrachten. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Sie entwickeln ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit weiter. Sie sind zunehmend in der Lage, sich auch in einer Fremdsprache adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erfahren, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel weiter und sind sensibilisiert, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie kennen verschiedene Weltanschauungen, erkennen unterschiedliche philosophische Hintergründe und setzen sich mit unterschiedlichen Positionen und Wertvorstellungen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Sie stärken ihre interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen handeln zu können. [Interkulturalität]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie entwickeln ihre Fähigkeit weiter, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten.

Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler entwickeln ihre eigenen Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung weiter, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft weiter, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Die Unterrichtsgestaltung an der Fachoberschule erfordert eine zielgerichtete Weiterentwicklung der Lehr- und Lernkultur. Die Lernenden müssen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Lebens- und Berufserfahrungen sowie Leistungsvoraussetzungen in ihrer Individualität angenommen werden. Durch unterschiedliche Formen der inneren Differenzierung wird fachliches und soziales Lernen besonders gefördert.

Der Unterricht an der Fachoberschule geht auch von der Selbsttätigkeit, den erweiterten Erfahrungen und dem zunehmenden Abstraktionsvermögen der Schüler aus. Durch eine gezielte Auswahl geeigneter Methoden und Verfahren der Unterrichtsführung ist diesem Anspruch Rechnung zu tragen. Die Schüler der Fachoberschule werden an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung.

Der Unterricht knüpft an die Erfahrungs- und Lebenswelt der Schüler an. Komplexe Themen und Probleme werden zum Unterrichtsgegenstand. Bei der Unterrichtsgestaltung sind Methoden, Strategien und Techniken der Wissensaneignung zu vermitteln und den Schülern in Anwendungssituationen bewusst zu machen. Dadurch sollen die Schüler lernen, ihren Lernweg selbstbestimmt zu gestalten, Lernerfolge zu erzielen und Lernprozesse und -ergebnisse selbstständig und kritisch einzuschätzen.

Dabei sind die Selbstständigkeit der Schüler fördernde Arbeitsformen zu suchen. Der systematische und zielgerichtete Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Der Unterricht wird schülerzentriert gestaltet. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Aktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses.

Der Unterricht an der Fachoberschule muss sich in großem Umfang um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen. Hierbei sind den Schülern die für ein Fachhoch- und Hochschulstudium oder Studium an einer Berufsakademie erforderlichen Lern- und Arbeitstechniken zu vermitteln. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch zu hinterfragen und für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Anzustreben ist ein anregungs- und erfahrungsreiches Schulleben, das über den Unterricht hinaus vielfältige Angebote und die Pflege von Traditionen einschließt. Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas an der Fachoberschule als Teil eines Beruflichen Schulzentrums sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner sind neben den Eltern und anderen Familienangehörigen auch Kirchen, Verbände, Vereine und Initiativen, die den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen, aktiv am Schulleben partizipieren sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen sollen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Auf Grund der Eingliederung der Fachoberschule in ein Berufliches Schulzentrum bieten sich genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Die gezielte Nutzung der Kooperationsbeziehungen des Beruflichen Schulzentrums mit Betrieben und Einrichtungen sowie Fachhoch- und Hochschulen sowie Berufsakademien bietet die Möglichkeit, den Schülern der Fachoberschule einen Einblick in berufliche Tätigkeiten zu geben oder diesen zu vertiefen. Damit öffnet sich das Berufliche Schulzentrum stärker gegenüber seinem gesellschaftlichen Umfeld. Des Weiteren können besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche oder soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement mit Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden. Dazu bietet der Fachpraktische Teil der Ausbildung im zweijährigen Bildungsgang der Fachoberschule ein besonderes Betätigungsfeld.

Schulinterne Evaluation, auch unter Einbeziehung der Schüler, muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Lehr- und Lern- wie auch Arbeitskultur werden. Dadurch können Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen werden. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit

Sprache und Denken

Individualität und Sozialität

Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt
Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein: 

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt. 
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Bei einer Zusammenarbeit von fachrichtungsbezogenen und allgemeinbildenden Fächern ist eine Zuordnung zu einer Perspektive oder einem Themenbereich nicht zwingend erforderlich.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler die an der Oberschule erworbenen konkreten Lern- und Arbeitstechniken selbstständig anwenden und ggf. deren Anzahl gezielt erweitern. Bei diesen Techniken handelt es sich um:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Mathematik

Ziele und Aufgaben des Faches Mathematik

Beitrag zur allgemeinen Bildung

In Orientierung an beruflichen Tätigkeitsfeldern der modernen Arbeitswelt trägt das Fach Mathematik in hohem Maße zum Erwerb der Fachhochschulreife bei. 

Das Fach Mathematik dient der Aneignung von anwendungsbereitem Wissen und studienqualifizierenden Denk- und Arbeitsmethoden. Es ist ein Übungsfeld zum Erwerb allgemeiner Problemlösefähigkeiten und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Fähigkeitsentwicklung im Hinblick auf Abstraktion und logisches Schließen. Das Fach Mathematik hat das Ziel, Bereiche der Erfahrungswelt mittels mathematischer Theorien und Modelle beschreiben, strukturieren und planend beherrschen zu können. 

Eine anwendungsorientierte Erschließung der Mathematik fördert Leistungsbereitschaft, Zielstrebigkeit, selbstständige Wissensaneignung sowie eigenverantwortliches Lernen.

In der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Mathematik das Interesse der Schüler an lokalen, regionalen und globalen Herausforderungen unserer Zeit. Lösungsansätze können zur nachhaltigen Entwicklung beitragen und regen damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln an. Hierbei spielen eigene Handlungsoptionen für nachhaltige Entwicklung eine wichtige Rolle.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Entwickeln von Problemlösefähigkeiten,
  • Entwickeln eines kritischen Vernunftgebrauchs,
  • Entwickeln des verständigen Umgangs mit der fachgebundenen Sprache unter Bezug und Abgrenzung zur alltäglichen Sprache,
  • Entwickeln des Anschauungsvermögens1 ,
  • Erwerben grundlegender Kompetenzen im Umgang mit ausgewählten mathematischen Objekten.

1 Der Begriff "Anschauungsvermögen" wird als Oberbegriff für Vorstellungsvermögen und Raumanschauung genutzt.

Strukturierung

Zur Erreichung der Ziele wurden Lerninhalte aus den Sachgebieten Analysis, analytische Geometrie und Stochastik verbindlichen Lernbereichen zugeordnet.

Die Lernbereiche sind einheitlich für alle Fachrichtungen ausgewiesen. 

Für die einjährige Fachoberschule ist in der Klassenstufe 12 zu gewährleisten, dass die Lernziele und -inhalte des Lernbereichs 1 der Klassenstufe 11 vermittelt werden.

didaktische Grundsätze

Die Entwicklung mathematischer Kompetenzen ist ein kumulativer Lernprozess. Reaktivierung, Erweiterung, Anwendung und Vernetzung des Wissens sind immanente Unterrichtsbestandteile. Besondere Beachtung sind der weiteren Ausbildung des Vorstellungsvermögens sowie der Darstellung und Wertung von Lösungswegen und Ergebnissen zu geben.

Anschaulichkeit und Anwendungsorientierung sind durchgängig im Unterricht zu realisieren. Schüler- und handlungsorientiertes Mathematiklernen stützt sich auf die Eigenaktivität der Schüler und nimmt einen breiten Raum ein. Aktuelle und historische Bezüge sollen im Unterricht hergestellt werden.

Lernen in unterschiedlichen Kooperationsformen, innere Differenzierung sowie Reflexion verschiedener Lösungswege, Präsentation von Ergebnissen, produktiver Umgang mit Fehlern und Pflege der Fragekultur sind wesentliche Bestandteile der Unterrichtsgestaltung und fördern die Herausbildung von Lernstrategien.

Der Mathematikunterricht benötigt eine Aufgabenkultur, die sich neben den in angemessenem Umfang eingesetzten formalen Aufgaben insbesondere durch die Verwendung folgender Aufgabenarten auszeichnet:

  • sach- und anwendungsbezogene Aufgaben,
  • problemorientierte Aufgaben,
  • Aufgaben, die Inhalte aus verschiedenen Teilgebieten der Mathematik verknüpfen,
  • Aufgaben, die ausgewählte didaktische und fachdidaktische Strategien wie selbstständiges Lernen, Schulung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und Finden unterschiedlicher Lösungswege unterstützen,
  • offene Aufgaben.

Ein grafikfähiger Taschenrechner (GTR) ohne Computer-Algebra-System (CAS) kann genutzt werden. Die Schüler sollten zur selbstständigen Erschließung des Nutzungspotenzials des GTR ohne CAS motiviert und befähigt werden.

Die Bewertung erfolgt sowohl ergebnis- als auch prozessorientiert. Auf mündliche und schriftliche Beschreibungen von mathematischen Zusammenhängen, Möglichkeiten der Ansatzgewinnung und Entwicklung von Lösungswegen ist besonderer Wert zu legen.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind bei Inhalten mit politischem Gehalt auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 11

Lernbereich 1 Funktionale Zusammenhänge 45 Ustd.
Lernbereich 2 Ermitteln von Wahrscheinlichkeiten 30 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Komplexe Zahlen
Wahlbereich 2 Finanzmathematik
Wahlbereich 3 Schaltalgebra

Klassenstufe 12

Lernbereich 1 Vektorrechnung bei geometrischen Problemen 30 Ustd.
Lernbereich 2 Differenzialrechnung an ganzrationalen Funktionen 35 Ustd.
Lernbereich 3 Integralrechnung an ganzrationalen Funktionen 10 Ustd.
Lernbereich 4 Differenzial- und Integralrechnung an weiteren Funktionen 25 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Zentralprojektion
Wahlbereich 2 Arithmetische und geometrische Zahlenfolgen
Wahlbereich 3 Differenzial- und Integralrechnung mit CAS
Lernbereich für den Fachbereich Sozialwesen der Fachschule Elementarmathematik³

Ziele Klassenstufen 11 und 12

Entwickeln von Problemlösefähigkeiten

Die Schüler analysieren problem- und praxisorientierte Aufgaben und lösen diese mit geeigneten Verfahren, Methoden und Hilfsmitteln. Dabei wenden sie ihr mathematisches Wissen auch unter Nutzung von Fallunterscheidungen komplex an. Die Schüler können effizient mit der ihnen zur Verfügung stehenden Zeit umgehen.

Entwickeln eines kritischen Vernunftgebrauchs

Die Schüler erkennen Gültigkeitsbedingungen und -bereiche der Lösungen und überprüfen diese auf ihre praktische Relevanz. Sie untersuchen ihre Ergebnisse auf Sinnhaftigkeit, korrigieren selbstständig Fehler und werten ihre Ergebnisse kritisch.

Entwickeln des verständigen Umgangs mit der fachgebundenen Sprache unter Bezug und Abgrenzung zur alltäglichen Sprache

Die Schüler erwerben ein ausgeprägtes Verständnis für mathematische Texte. Sie verinnerlichen Zweckmäßigkeit und Bedeutung mathematischer Symbolik und Fachsprache. Die Schüler dokumentieren und präsentieren ihre Arbeitsergebnisse sachgerecht in mündlicher und schriftlicher Form.

Entwickeln des Anschauungsvermögens

Die Schüler erweitern ihre Vorstellungen von mathematischen Sachverhalten und nutzen diese bewusst bei der Suche nach Lösungen von Problemen. Sie sind in der Lage, mathematische Begriffe und Zusammenhänge zu veranschaulichen. Anhand der Beschreibung räumlicher geometrischer Objekte mit Hilfe von Vektoren und der Untersuchung ihrer Lagebeziehungen bilden die Schüler ihre Raumanschauung weiter aus.

Erwerben grundlegender Kompetenzen im Umgang mit ausgewählten mathematischen Objekten

Die Schüler arbeiten sicher mit Gleichungen und linearen Gleichungssystemen. Bei der Betrachtung funktionaler Zusammenhänge charakterisieren sie Funktionsgraphen und ermitteln Grenzwerte, Ableitungen sowie Integrale von Funktionen. Die Schüler analysieren den Einfluss von Parametern. Sie kennen den Zusammenhang von Differenzial- und Integralrechnung. Die Schüler verwenden Vektoren bei der Untersuchung geometrischer Objekte. Sie berechnen, interpretieren und werten Wahrscheinlichkeiten in einfachen Kontexten.

Klassenstufe 11

Lernbereich 1: Funktionale Zusammenhänge 45 Ustd.

Anwenden der Mathematik zum Beschreiben und Lösen inner- und außermathematischer Probleme

Nutzung digitaler Medien

Zahlenbereiche

Erkennen von Termstrukturen, Umstellen von Formeln, Rechnen mit Klammern, Betrag einer Zahl, Binomische Formeln, Prozentrechnung, Potenzgesetze

Anwenden des Funktionsbegriffes 

Darstellungsformen

Definitions- und Wertebereich 

Nutzung der Symbolik der Mengenlehre

Beherrschen der Untersuchung linearer Zusammenhänge

direkte Proportionalität

Eigenschaften und Darstellung linearer Funktionen

Schnittwinkel mit der x-Achse

Lösen linearer Gleichungen und Ungleichungen, Erkennen von Termstrukturen

Angabe von Lösungsmengen unter Nutzung der Symbolik der Mengenlehre

Lösen von Bruchgleichungen, die auf lineare Gleichungen führen

Einfluss von Parametern

Ermitteln von Geradengleichungen aus gegebenen Bedingungen

Lagebeziehungen zweier Geraden

Verfahren zum Lösen linearer Gleichungssysteme mit zwei Gleichungen und zwei Unbekannten

auch grafisch und mit GTR ohne CAS

Beherrschen der Untersuchung quadratischer Zusammenhänge

Eigenschaften und Darstellung quadratischer Funktionen sowie derer Graphen

Lösen quadratischer Gleichungen

Erkennen von Termstrukturen, Nullprodukt

Darstellung quadratischer Zusammenhänge mit Linearfaktoren

Ermittlung von Funktionsgleichungen aus gegebenen Bedingungen

Lösen von Gleichungssystemen mit mehr als zwei Gleichungen und zwei Unbekannten nur mit GTR ohne CAS

Arbeit mit Parametern, auch mit Fallunterscheidungen

Übertragen der Kenntnisse auf die Untersuchung ganzrationaler Funktionen dritten und höheren Grades

Linearfaktorzerlegung, Substitution

Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen

Beschreibung der Vielfachheit von Nullstellen und deren geometrische Bedeutung

Beschreibung des Kurvenverlaufes hinsichtlich

Monotonie

Achsensymmetrie zur y-Achse und Punktsymmetrie zum Koordinatenursprung

Verhalten im Unendlichen

Lernbereich 2: Ermitteln von Wahrscheinlichkeiten 30 Ustd.

Anwenden der Kenntnisse über ein- und mehrstufige Zufallsexperimente

Ergebnis, Ergebnismenge, Ereignis, Ereignismenge

relative Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit von Ereignissen

Gesetz der großen Zahlen, P. S. Laplace, A. N. Kolmogorow

Verknüpfung von Ereignissen unter Verwendung von Vereinigungs-, Durchschnitts- und Komplementärmenge

Regeln von de Morgan

Multiplikationsregel zum Nachweis der stochastischen Unabhängigkeit zweier Ereignisse

Baumdiagramme, Pfadregeln

Anzahlbestimmung bei Abzählproblemen auch unter Verwendung kombinatorischer Hilfsmittel

vielfältige Beispiele

Permutation, Kombination, Variation

Urnenmodell

Übertragen der Kenntnisse auf Bernoulli-Ketten 

beispielgebundene Erarbeitung unter Nutzung digitaler Medien

Wahlbereich 1: Komplexe Zahlen

Einblick gewinnen in die Notwendigkeit der Erweiterung der Zahlenbereiche

Kennen der Darstellungsformen und Rechenoperationen komplexer Zahlen

Anwenden komplexer Zahlen 

Wechselstromkreis

Wahlbereich 2: Finanzmathematik

Einblick gewinnen in die Grundprobleme der Finanzmathematik

Kennen der Zinseszinsformel sowie der grafischen Darstellung der Verzinsung

Herleitung

Einblick gewinnen in Anlagemöglichkeiten und deren Vergleich

Wahlbereich 3: Schaltalgebra

Beherrschen der Grundlagen der Schaltalgebra

logische Verknüpfungen AND, OR, XOR, NOT, NAND, NOR

Wahrheitstabellen, Rechenregeln

Aufstellen von Funktionsgleichungen 

konjunktive und disjunktive Normalform

Vereinfachen von Funktionsgleichungen 

Regeln von de Morgan, Karnaugh-Veitch-Tafel, Signalplan mit NAND- und NOR-Gattern

Kennen der Synthese von einfachen Steuerungsschaltungen

Klassenstufe 12

Lernbereich 1: Vektorrechnung bei geometrischen Problemen 30 Ustd.

Anwenden von Vektoren zur Beschreibung von Geraden im R³

Entwicklung von Anschauungsvermögen

Darstellungsformen von Vektoren

Betrag eines Vektors

Addition und Subtraktion von Vektoren

Multiplikation eines Vektors mit einer reellen Zahl

Skalarprodukt

Aufstellen von Geradengleichungen

Lagebeziehungen zweier Geraden 

Nutzung des GTR ohne CAS

Berechnung von Schnittpunkt und -winkel von Geraden, Untersuchung auf Orthogonalität

Anwenden von Vektoren zur Beschreibung von Ebenen im R³

Entwicklung von Anschauungsvermögen

Parametergleichung

Vektorprodukt

Normalenvektor, Koordinatengleichung

Zusammenhang zwischen der Parameterund der Koordinatengleichung

Nutzung des GTR ohne CAS

Untersuchung der Lagebeziehung zwischen Gerade und Ebene

Nutzung des GTR ohne CAS

Berechnung des Durchstoßpunktes, Untersuchung auf Orthogonalität, Lotgerade, -fußpunkt

Anwenden des Vektorprodukts zur Bestimmung des Flächeninhalts von Parallelogrammen und Dreiecken

Lernbereich 2: Differenzialrechnung an ganzrationalen Funktionen 35 Ustd.

Kennen von Beispielen, die zum Grenzwertproblem führen

Grenzprozesse, die auf konvergenten Zahlenfolgen beruhen 

Nutzung digitaler Medien

Kennen der Bestimmung von Grenzwerten ganzrationaler Funktionen für x

Einblick gewinnen in die Notwendigkeit der Differenzialrechnung zur Lösung praxisrelevanter Probleme

Steigungsprobleme, Änderungsraten, Momentanund Durchschnittsgeschwindigkeit

I. Newton, G. W. Leibniz

Kennen der Bestimmung von Grenzwerten für xx0

Einblick gewinnen in den Begriff der Stetigkeit

Beherrschen des Differenzierens

Differenzen- und Differenzialquotient sowie deren algebraische und geometrische Bedeutung

Sekante, Tangente

Nutzung digitaler Medien

Ableitungsfunktion

Ermitteln von Ableitungsfunktionen

Ableitungsregeln: Konstanten-, Potenz-, Faktor-, Summen- und Kettenregel

höhere Ableitungsfunktionen

Anwenden der Kenntnisse bei der Untersuchung von ganzrationalen Funktionen und beim Lösen von Problemen

Nullstellen, deren Vielfachheit und geometrische Bedeutung

Symmetrieverhalten

Bedeutung der Ableitungen

Veranschaulichen des Zusammenhangs des Verlaufs der Graphen von Funktion und Ableitungsfunktion, Skizzieren dieser Graphen

Anstieg in Punkten des Graphen

Extrempunkte und deren Art, Wendepunkte

Monotonie- und Krümmungsverhalten 

Rechts- und Linkskrümmung

Tangente, Wendetangente, Normale

Schnittwinkel mit der x-Achse

Berechnung von Schnitt- und Berührungspunkten von Funktionsgraphen

Untersuchung von Funktionenscharen mit einem Parameter, auch mit Fallunterscheidung

Bestimmung von Funktionsgleichungen 

Problemlösen an Extremalaufgaben

Entwicklung von Textverständnis

Erarbeitung von Zielfunktionen

effektives Lösen der Aufgaben durch Einsatz des GTR ohne CAS

Abstand zweier Punkte, Inhalt und Umfang von Flächen 

Verpackungen

Volumen und Oberflächeninhalt gerader prismatischer Körper und Kreiszylinder

Lernbereich 3: Integralrechnung an ganzrationalen Funktionen 10 Ustd.

Anwenden der Integralrechnung 

effektives Lösen der Aufgaben durch Einsatz des GTR ohne CAS

Stammfunktion, unbestimmtes Integral, bestimmtes Integral, Deutung des Integralbegriffs

Integral als Flächeninhalt

Grundintegral xndx

Integrationsregeln: Faktorregel, Summenregel

Hauptsatz der Differenzial- und Integralrechnung

Flächenberechnungen 

Berechnung von Integrationsgrenzen

Lernbereich 4: Differenzial- und Integralrechnung an weiteren Funktionen 25 Ustd.

Übertragung der Kenntnisse der Differenzial- und Integralrechnung auf die Untersuchung gebrochenrationaler Funktionen

fachrichtungsbezogene Beispiele

Definitionsbereich, Polstellen, Lücken

Beschreibung des Kurvenverlaufes hinsichtlich Monotonie, Symmetrie und Verhalten im Unendlichen

achsenparallele Asymptoten

Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen

Quotientenregel

Extrempunkte, Art der Extrempunkte

Wendepunkte

nur mit GTR ohne CAS

Wertebereich

Flächenberechnungen

nur mit GTR ohne CAS

Übertragen der Kenntnisse der Differenzial- und Integralrechnung auf die Untersuchung von Exponentialfunktionen zur Basis e mit linearem Exponenten

auch als Produkt mit ganzrationalen Funktionen

Definitionsbereich

Beschreibung des Kurvenverlaufes hinsichtlich Monotonie und Verhalten im Unendlichen

Asymptote parallel zur x-Achse

Lösen von Exponentialgleichungen durch Exponentenvergleich

3×e2x+1-3=0

Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen

Ableitungsfunktion, Ketten-, Produktregel

Extrempunkte und deren Art, Wendepunkte

nur mit GTR ohne CAS

Wertebereich

Flächenberechnungen

nur mit GTR ohne CAS

Wahlbereich 1: Zentralprojektion

Gestalten von Zentralprojektionen 

Abgrenzung von anderen Abbildungsverfahren

Eigenschaften

Grundlagen für die künstlerische Gestaltung oder Nachgestaltung räumlicher Objekte

Zentralprojektion in der Geschichte der Malerei und Architektur

Beispiele aus bildender Kunst und Technik

Präsentation

Wahlbereich 2: Arithmetische und geometrische Zahlenfolgen

Übertragen von Kenntnissen über Funktionen auf Sachverhalte, die durch arithmetische und geometrische Zahlenfolgen beschrieben werden

praxisrelevante Beispiele

Zahlenfolgen als spezielle Funktionen

Darstellung von Zahlenfolgen

Monotonie und Konvergenz

Wahlbereich 3: Differenzial- und Integralrechnung mit CAS

Einblick gewinnen in die Analyse von funktionalen Zusammenhängen unter Verwendung des CAS

Funktionenscharen 

auch mit zwei Parametern

fachbezogene funktionale Zusammenhänge aus Wirtschaft und Technik

Extremalaufgaben 

auch abschnittsweise definierte Funktionen mit gebrochenrationalen Summanden

offene Extremwertbetrachtungen 

Ergebnisinterpretation in Abhängigkeit von der Zielsetzung

Regression

Anhang

Hinweise für den Unterricht im Fach Mathematik an der Fachschule

Im Pflichtbereich der Fachbereiche Gestaltung, Technik und Wirtschaft der Fachschule sowie der dreijährigen landwirtschaftlichen Fachschule werden alle Lerninhalte des Lehrplanes Fachoberschule mit Ausnahme des Lernbereiches 2 der Klassenstufe 11 vermittelt.

Im Pflichtbereich des Fachbereiches Sozialwesen werden die Lerninhalte des Lernbereiches 1 der Klassenstufe 11 des Lehrplanes Fachoberschule und die Lerninhalte des Lernbereiches Elementarmathematik vermittelt.

Die Unterrichtsstunden in der Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife, Fachbereiche Gestaltung, Technik und Wirtschaft an der Fachschule, sowie der dreijährigen landwirtschaftlichen Fachschule dienen zur vollständigen und vertieften Erfüllung der Lehrplaninhalte der Fachoberschule, um die Schüler auf die schriftliche Prüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife in beruflichen Bildungsgängen im Fach Mathematik vorzubereiten.

Die Unterrichtsstunden in der Zusatzausbildung des Fachbereiches Sozialwesen dienen der vertieften und ergänzenden Vermittlung von weiteren Lerninhalten des Lehrplanes Fachoberschule. Die Auswahl obliegt dem Fachlehrer.

Lernbereich für den Fachbereich Sozialwesen der Fachschule: Elementarmathematik³

Kennen der Inhalte der mathematischen Bildung im Vorschulbereich und für die Bildungsarbeit im Hort 

s. Sächsischer Bildungsplan - ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Kinderkrippen und Kindergärten; Bildungsbereich Mathematische Bildung

Anwenden der Grundlagen der Mengenlehre 

Mengenbegriff

Ordnen, Strukturieren, Klassifizieren, Operieren mit Gegenständen und Figuren

Vereinigung, Durchschnitt, Differenz-, Komplementärmenge 

Beherrschen der Begriffe Kardinal- und Ordnungszahl sowie einiger unterschiedlicher Darstellungsformen für Zahlen 

Zählen, Messen, Vergleichen, Sortieren, Tauschen, Teilen, Vereinigen von Mengen 

vorschulischer Bereich: Zahlenraum 1 – 10 

Kerbholz, Knotenschnüre, Fingerdarstellungen, Zahlengerade, Stellentafel 

ägyptische, römische, chinesische, arabische Zahlzeichen 

Beherrschen ausgewählter Zahlenbereiche 

natürliche, ganze, gebrochene, rationale, reelle Zahlen 

Eigenschaften unterschiedlicher Zahlen 

Rechenregeln 

Operation und Umkehroperation 

Rechenhilfsmittel, Kontrollverfahren 

Zahlbereichserweiterungen 

Beherrschen der Arbeit mit Größen

Vergleichen von Quantitäten

Messung als Vergleich mit einer Einheit 

natürliche Maße für Längen- und Zeitmessung 

Darstellung von Größen in unterschiedlichen Einheiten 

Nutzen von Lineal, Gliedermaßstab, Uhr, Kalender, Waage, Messbecher, Münzen usw. 

Anwenden grundlegender geometrischer Kenntnisse 

Begreifen und Vergleichen von Formen

Entdecken von Symmetrien und Mustern

Klassifizierung unterschiedlicher Formen 

Entdecken geometrischer Grundformen in der Natur und bei Gebrauchsgegenständen 

Bewegung und Orientierung im Raum 

Unterscheiden zwischen rechts-links, vornhinten, oben-unten, nah-fern usw

grafische Veranschaulichungen 

Nutzen von Stadtplänen, Wanderkarten, Abbildungen usw. 

Eigenschaften grundlegender linearer, ebener und räumlicher Figuren

Linie, Gerade, Strecke, Rechteck, Dreieck, Kreis, Würfel, Kugel, Kreiszylinder, Pyramide 

Kennen von Denk- und Knobelaufgaben, mathematischen Rätseln 

Hinweise und Anregungen für Angebote zur Beschäftigung mit mathematischen Sachverhalten 

Facharbeit 

3 Lernbereich für den Fachbereich Sozialwesen der Fachschule

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