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Lehrplan Berufliches Gymnasium

Deutsch

2006/2014/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für das Berufliche Gymnasium treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden erstellt durch Lehrerinnen und Lehrer der Beruflichen Gymnasien in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - .

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Beruflichen Gymnasien im Jahr 2014 sowie 2020 in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Bildungsinstitut bzw. dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassen- bzw. Jahrgangsstufe oder für mehrere Jahrgangsstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In der Klassenstufe 11 und der Jahrgangsstufe 12 sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 26 Wochen verbindlich festgeschrieben, in der Jahrgangsstufe 13 sind 22 Wochen verbindlich festgelegt. Zusätzlich können in jeder Klassen- bzw. Jahrgangsstufe Lernbereiche mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden. Eine Ausnahme bildet das Fach Mathematik mit verbindlich zu unterrichtenden Wahlpflichtbereichen.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassen- oder Jahrgangsstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeiten der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Beruflichen Gymnasiums.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassen- bzw. Jahrgangsstufe

 

➔ Kl. 11, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassen- bzw. Jahrgangsstufe

 

➔ DE, Gk 12, LB 2

Verweis auf Klassen- bzw. Jahrgangsstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Lernkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel des Beruflichen Gymnasiums (s. Ziele und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums)

 

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen des Beruflichen  Gymnasiums werden folgende Abkürzungen verwendet:

AT/BIO Agrartechnik mit Biologie
BIO Biologie
BIT Biotechnik
BT Technik mit dem Schwerpunkt Bautechnik
CH Chemie
DE Deutsch
EF Erschließungsfeld
EBBD European Business Behaviour and Democracy
EL/CH Ernährungslehre mit Chemie
EN Englisch
ETH Ethik
ET Technik mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik
FR Französisch
GE/GK Geschichte/Gemeinschaftskunde
GESO Gesundheit und Soziales
Gk Grundkurs
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
GMT Technik mit dem Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik
INF Informatik
IS Informatiksysteme
Jgst. Jahrgangsstufe
Kl. Klassenstufe
KU Kunst
LA Latein
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
LBWP Lernbereich mit Wahlpflichtcharakter (Mathematik)
LDE Lehrerdemonstrationsexperiment
LIT Literatur
Lk Leistungskurs
LMT Lebensmitteltechnologie
MA Mathematik
MBT Technik mit dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik
MU Musik
OS Oberschule
PH Physik
POL Polnisch
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RS Realschulbildungsgang
RU Russisch
SE Schülerexperiment
SPA Spanisch
SPO Sport
TE Technik (mit den Schwerpunkten Bautechnik, Elektrotechnik, Gestaltungs- und Medientechnik sowie Maschinenbautechnik)
TSC Tschechisch
UA Umweltanalytik
Ustd. Unterrichtsstunden
VBWL/RW Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen
WGEO Wirtschaftsgeographie
WGk Wahlgrundkurs
WPRA Wissenschaftliches Praktikum
W/R Wirtschaftslehre/Recht
WT Webtechnologie
2. FS Zweite Fremdsprache (Oberschule)

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Berufliche Gymnasium ist eine eigenständige Schulart. Es baut auf einem mittleren Schulabschluss auf und führt nach zentralen Prüfungen zur allgemeinen Hochschulreife. Der Abiturient verfügt über die für ein Hochschulstudium notwendige Studierfähigkeit. Die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit sowie die Möglichkeit zur Gestaltung des eigenen Lebens in sozialer Verantwortung und die Befähigung zur Mitwirkung in der demokratischen Gesellschaft gehören zum Auftrag des Beruflichen Gymnasiums.

Den individuellen Fähigkeiten und Neigungen der Schüler wird unter anderem durch die Möglichkeit zur eigenen Schwerpunktsetzung entsprochen. Die Schüler entscheiden sich für eine Fachrichtung und damit für das zweite Leistungskursfach. Sie treffen die Wahl des ersten Leistungskursfaches und können unterschiedliche allgemeinbildende und fachrichtungsbezogene Wahlpflicht- und Wahlkurse belegen.

Bildungs- und Erziehungsziele

Vertiefte Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik, allgemeine Studierfähigkeit und fachrichtungsspezifische Berufsorientierung sind Ziele des Beruflichen Gymnasiums.

Das Berufliche Gymnasium bereitet junge Menschen darauf vor, selbstbestimmt zu leben, sich selbst zu verwirklichen und in sozialer Verantwortung zu handeln. Im Bildungs- und Erziehungsprozess des Beruflichen Gymnasiums sind

  • der Erwerb intelligenten und anwendungsfähigen Wissens,
  • die Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz und
  • die Werteorientierung

in allen fachlichen und überfachlichen Zielen miteinander zu verknüpfen.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Beruflichen Gymnasiums ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ, insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft enthalten.

Ausgehend vom mittleren Schulabschluss werden überfachliche Ziele formuliert, die in allen Fächern zu realisieren sind.

Die Schüler eignen sich systematisch intelligentes Wissen an, das von ihnen in unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt und zunehmend selbstständig angewendet werden kann. [Wissen]

Sie erwerben berufsbezogenes Wissen und vertiefen wissenschaftspropädeutische Denkweisen und Arbeitsmethoden an Beispielen der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft. [Berufsorientierung]

Sie erweitern ihr Wissen über die Gültigkeitsbedingungen spezifischer Erkenntnismethoden und lernen, dass Erkenntnisse von den eingesetzten Methoden abhängig sind. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Weltverständnis. [Methodenbewusstsein]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit weiter, Informationen zu gewinnen, einzuordnen und zu nutzen, um ihr Wissen zu erweitern, neu zu strukturieren und anzuwenden. Sie vertiefen ihre Fähigkeiten, moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig, verantwortungs- und gesundheitsbewusst zu nutzen. Sie erweitern ihre Kenntnisse zu deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Sie erweitern und vertiefen ihre Kenntnisse über Medien sowie deren Funktions-, Gestaltungs- und Wirkungsweisen. Sie nutzen Medien selbstständig für das eigene Lernen, erfassen und analysieren mediengeprägte Problemstellungen und stärken ihre medienkritische Reflexion. [Medienbildung]

Die Schüler wenden selbstständig und zielorientiert Lernstrategien an, die selbstorganisiertes und selbstverantwortetes Lernen unterstützen und auf lebenslanges Lernen vorbereiten. [Lernkompetenz]

Sie vertiefen erworbene Problemlösestrategien und entwickeln das Vermögen weiter, planvoll zu beobachten, zu beschreiben, zu analysieren, zu ordnen und zu synthetisieren. Sie sind zunehmend in der Lage, problembezogen deduktiv oder induktiv vorzugehen, Hypothesen zu bilden sowie zu überprüfen und gewonnene Erkenntnisse auf einen anderen Sachverhalt zu transferieren. Sie lernen in Alternativen zu denken, Phantasie und Kreativität weiter zu entwickeln und Lösungen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen. [Problemlösestrategien]

Sie entwickeln vertiefte Reflexions- und Diskursfähigkeit, um ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich zu führen. Sie lernen, Positionen, Lösungen und Lösungswege kritisch zu hinterfragen. Sie erwerben die Fähigkeit, differenziert Stellung zu beziehen und die eigene Meinung sachgerecht zu begründen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, komplexe Sachverhalte unter Verwendung der entsprechenden Fachsprache sowohl mündlich als auch schriftlich logisch strukturiert und schlüssig darzulegen. [Reflexions- und Diskursfähigkeit]

Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, effizient mit Zeit und Ressourcen umzugehen, indem sie Arbeitsabläufe zweckmäßig planen und gestalten sowie geistige und manuelle Operationen beherrschen. [Arbeitsorganisation]

Sie vertiefen die Fähigkeit zu interdisziplinärem Arbeiten, bereiten sich auf den Umgang mit vielschichtigen und vielgestaltigen Problemen und Themen vor und lernen, diese mehrperspektivisch zu betrachten. [Interdisziplinarität, Mehrperspektivität]

Sie entwickeln Kommunikations- und Teamfähigkeit weiter. Sie lernen, sich adressaten-, situations- und wirkungsbezogen zu verständigen und erfahren, dass Kooperation für die Problemlösung zweckdienlich ist. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler entwickeln die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivwechsel weiter und sind bereit, sich für die Rechte und Bedürfnisse anderer einzusetzen. Sie setzen sich mit unterschiedlichen Positionen und Wertvorstellungen auseinander, um sowohl eigene Positionen einzunehmen als auch anderen gegenüber Toleranz zu entwickeln. [Empathie und Perspektivwechsel]

Sie stärken ihre interkulturelle Kompetenz, um offen zu sein, sich mit anderen zu verständigen und angemessen zu handeln. [Interkulturalität]

Die Schüler setzen sich, ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu bewerten. Sie setzen sich bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei nutzen sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler entwickeln ihre eigenen Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie stärken ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Sie entwickeln eine persönliche Motivation für die Übernahme von Verantwortung in Schule und Gesellschaft. [Verantwortungsbereitschaft]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Das Berufliche Gymnasium als eine Schulart im Beruflichen Schulzentrum muss als sozialer Erfahrungsraum den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Die Unterrichtsgestaltung wird von einer veränderten Schul- und Lernkultur geprägt. Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Erfahrungen und seine speziellen Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anregt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen optimal gefördert. Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch zu hinterfragen und für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Der altersgemäße Unterricht im Beruflichen Gymnasium geht von der Selbsttätigkeit, den erweiterten Erfahrungen und dem wachsenden Abstraktionsvermögen der Schüler aus. Durch eine gezielte Auswahl geeigneter Methoden und Verfahren der Unterrichtsführung ist diesem Anspruch Rechnung zu tragen. Die Schüler des Beruflichen Gymnasiums werden zunehmend an der Unterrichtsgestaltung beteiligt und übernehmen für die zielgerichtete Planung und Realisierung von Lernprozessen Mitverantwortung. Das verlangt von allen Beteiligten Engagement, Gemeinschaftsgeist und Verständnis für andere Positionen.

In der Klassenstufe 11 (Einführungsphase) unterstützt die Schule durch entsprechende Angebote die Schüler bei der Suche nach ihren speziellen Stärken, die ebenso gefördert werden wie der Abbau von Schwächen. Bei der Unterrichtsgestaltung sind Methoden, Strategien und Techniken der Wissensaneignung zu vermitteln und den Schülern in Anwendungssituationen bewusst zu machen. Dadurch sollen die Schüler lernen, ihren Lernweg selbstbestimmt zu gestalten, Lernerfolge zu erzielen und Lernprozesse und -ergebnisse selbstständig und kritisch einzuschätzen.

Die Jahrgangsstufen 12 und 13 (Qualifikationsphase) sind durch das Kurssystem nicht nur mit einer veränderten Organisationsform verbunden, sondern auch mit weiteren, die Selbstständigkeit der Schüler fördernden Arbeitsformen. Der systematische Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Förderung von Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. Die Schüler lernen Problemlöseprozesse eigenständig zu organisieren sowie die Ergebnisse eines Arbeitsprozesses strukturiert und in angemessener Form zu präsentieren. Ausdruck dieser hohen Stufe der Selbstständigkeit kann u. a. die Anfertigung einer besonderen Lernleistung (BELL) sein.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert zugleich soziale Lernfähigkeit.

Unterricht am Beruflichen Gymnasium muss sich noch stärker um eine Sicht bemühen, die über das Einzelfach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive des Einzelfaches zu erfassen. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Lernen trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen.

Im Beruflichen Gymnasium lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinen individuellen Fähigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinem Lebens- und Erfahrungshintergrund respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile werden geäußert und auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas am Beruflichen Gymnasium sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner sind die Eltern, die kontinuierlich den schulischen Erziehungsprozess begleiten und aktiv am Schulleben partizipieren sollen sowie nach Möglichkeit Ressourcen und Kompetenzen zur Verfügung stellen.

Die Schüler sollen dazu angeregt werden, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Das in ein Berufliches Schulzentrum eingegliederte Berufliche Gymnasium bietet dazu genügend Betätigungsfelder, die von der Arbeit in den Mitwirkungsgremien bis hin zu kulturellen und gemeinschaftlichen Aufgaben reichen.

Die gezielte Nutzung der Kooperationsbeziehungen des Beruflichen Schulzentrums mit Ausbildungsbetrieben, überbetrieblichen Einrichtungen, Kammern und Verbänden sowie Universitäten und Hochschulen bietet die Möglichkeit, den Schülern des Beruflichen Gymnasiums einen Einblick in die berufliche Tätigkeit zu geben. Des Weiteren können auch besondere Lernorte entstehen, wenn Schüler nachbarschaftliche bzw. soziale Dienste leisten. Dadurch werden individuelles und soziales Engagement bzw. Verantwortung für sich selbst und für die Gemeinschaft verbunden.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Arbeitskultur der Schule werden. Für den untersuchten Bereich werden Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Jedes Berufliche Gymnasium ist aufgefordert, unter Einbeziehung aller am Schulleben Beteiligten ein gemeinsames Verständnis von guter Schule als konsensfähiger Vision aller Beteiligten zu erarbeiten. Dazu werden pädagogische Leitbilder der künftigen Schule entworfen und im Schulprogramm konkretisiert.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit

Sprache und Denken

Individualität und Sozialität

Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr

Medien

Kommunikation

Kunst

Verhältnis der Generationen

Gerechtigkeit

Eine Welt

Arbeit

Beruf

Gesundheit

Umwelt

Wirtschaft

Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Bei einer Zusammenarbeit von berufsbezogenen und allgemeinbildenden Fächern ist eine Zuordnung zu einer Perspektive oder einem Themenbereich nicht zwingend erforderlich.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Schulen realisieren eigenverantwortlich die Lernkompetenzförderung. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein.

Teil Fachlehrplan Deutsch

Ziele und Aufgaben des Faches Deutsch

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Sprache ist Medium unserer Kommunikation und Werkzeug unseres Denkens. Sprachliche Bildung ist immer Formung des Geistes und damit auch der Persönlichkeit eines Menschen.

Sprachliche Bildung als Bestandteil jeder Bildung steht im Mittelpunkt des Faches Deutsch am Beruflichen Gymnasium. Der Deutschunterricht vertieft die Grundlagen für anwendungsbereites und erweiterbares Wissen über deutsche Sprache und Literatur, er entwickelt ein umfassendes Leseverständnis, insbesondere bei Fachtexten und erweitert die kommunikative Kompetenz und die Diskursfähigkeit der Schüler. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass die Schüler sich verständlich und adressatengerecht in mündlicher und schriftlicher Form äußern und sprachlich bewusst handeln können. Damit leistet der Deutschunterricht einen Beitrag zur weiteren Entwicklung von Lern-, Methoden- und Sozialkompetenz.

Die Auseinandersetzung mit Sprache und Literatur unterstützt die Schüler bei ihrer Orientierung an freiheitlich demokratischen Grundwerten und bei der harmonischen Entfaltung ihrer Persönlichkeit.

Das Fach Deutsch regt die Schüler dazu an, am kulturellen Leben teilzunehmen, ihr Selbst- und Weltverständnis zu vertiefen und sich kritisch mit Tradition und Gegenwart auseinanderzusetzen. Um eigenständig kulturelle Identität, Toleranz und Akzeptanz gegenüber anderen und anderem weiterzuentwickeln und zu leben, bietet der Deutschunterricht besonders im Umgang mit literarischen Werken vielfältige Diskussionsmöglichkeiten. Er vermittelt Grundmuster menschlicher Erfahrungen sowie unterschiedliche Wertvorstellungen.

Das Fach Deutsch entfaltet im besonderen Maße die Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeiten der Schüler und hilft, fremde Erfahrungen und Handlungsmotive zu erschließen. Durch den Umgang mit der fiktionalen Realität werden Empathiefähigkeit und emotionale Aufgeschlossenheit gefördert. Das Fach leistet einen Beitrag zur Stärkung der eigenen Urteilskraft im Umgang mit Medien und Medienprodukten und zu deren verantwortungsvoller Nutzung.

In der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Deutsch das Interesse der Schüler an lokalen, regionalen und globalen Herausforderungen unserer Zeit. Lösungsansätze ermöglichen eine nachhaltige Entwicklung und regen damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln an. Hierbei kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine wichtige Rolle zu.

Im Fach Deutsch am Beruflichen Gymnasium werden systematisch wissenschaftspropädeutische Denkweisen und Methoden mit Hilfe arbeitsweltnaher Textbeispiele vertieft. Durch den Erwerb von muttersprachlichen Kompetenzen und kommunikativen Fähigkeiten bereitet der Deutschunterricht die Schüler auf ein Studium beziehungsweise die zukünftige Lebensund Arbeitswelt im geeinten Europa vor.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus den Zielen und Aufgaben des Beruflichen Gymnasiums und dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Die Schüler entwickeln erweiterbares Wissen und Kompetenzen zur Erschließung und Bewertung von pragmatischen und literarischen Texten und von Medienprodukten.
  • Die Schüler erwerben vertieftes Wissen im themen- und aufgabenbezogenen mündlichen Darstellen.
  • Die Schüler erwerben vertieftes Wissen im themen- und aufgabenbezogenen schriftlichen Darstellen.
  • Die Schüler vertiefen ihre Reflexionskompetenz über mündliche und schriftliche Äußerungen.
  • Die Schüler prägen vielfältige Methoden und Arbeitstechniken im Umgang mit Texten und Medien weiter aus und entwickeln mediengestützte Präsentationsfähigkeiten.
Strukturierung

Aufbauend auf einem mittleren Schulabschluss übernimmt die Klassenstufe 11 Einführungs- und Konsolidierungsfunktion. Dabei stehen Wiederholung, Festigung und Vertiefung in den Bereichen Wissen, Kompetenzen und Werteorientierung sowie der Ausgleich von unterschiedlichen Lernvoraussetzungen im Vordergrund. Die Jahrgangsstufen 12 und 13 stellen die Qualifikationsphase zur Allgemeinen Hochschulreife dar.

Die Ziele der Grund- und Leistungskurse unterscheiden sich quantitativ und qualitativ durch besondere Schwerpunktsetzungen in Inhalten und Methoden, die der Differenzierung der Themen dienen. Dies betrifft insbesondere die Komplexität der Problemstellungen, die Intensität der Untersuchungen und der begrifflichen Differenzierung, das Abstraktionsniveau der Textanalyse und den Stellenwert theoretischer Grundlagen.

Die zentralen Kompetenzbereiche der Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife

  • Sprechen und Zuhören
  • Schreiben 
  • Lesen
  • Sich mit Texten und Medien auseinandersetzen
  • Sprache und Sprachgebrauch reflektieren

liegen der Arbeit in der Einführungs- und Qualifikationsphase zugrunde.

Der Deutschunterricht des Beruflichen Gymnasiums versteht sich als integrativer Unterricht. In der Jahres- bzw. Kursplanung ist deshalb zu berücksichtigen, dass die Lernziele im Allgemeinen auch über die Grenzen der Lernbereiche hinweg in vielfältiger Weise miteinander zu verbinden sind. In Abhängigkeit von der konkreten Lernsituation sind jedoch auch einzelne Lernbereiche dazu geeignet, in der Abfolge der angegebenen Lernziele erarbeitet zu werden.

Der Lehrplan ist spiralcurricular strukturiert, sodass Wiederholung, Anknüpfung und Progression möglich sind.

didaktische Grundsätze

Folgende didaktische Grundsätze bestimmen die Arbeit im Fach Deutsch:

Die Schüler werden von der Planung bis zur Auswertung aktiv an den Lernprozessen beteiligt. Fachrichtungsbezogene Aufgabenstellungen, wie die Arbeit an Fachtexten aus den berufsbezogenen Fächern und in normierten mündlichen oder schriftlichen Kommunikationssituationen, qualifizieren ihre sprachlichen Voraussetzungen für ein Studium oder einen anspruchsvollen Beruf und unterstützen ihre Studien- oder Berufswahlentscheidungen.

Die Weiterentwicklung des Sprachbewusstseins der Schüler fordert differenzierte, für die Schüler bedeutsame Lernsituationen, in denen alltagsweltlicher Spracherwerb und schulisch gesteuerte Sprachvermittlung aufeinander bezogen werden. Die Reflexion der inneren Mehrsprachigkeit der Schüler, die in Dialekten, Soziolekten und in den jeweils unterschiedlichen Ausprägungen der Hochsprache ihren Ausdruck findet, und der äußeren Mehrsprachigkeit, die im Umgang mit Fremdsprachen erworben wird, ist im Deutschunterricht von besonderer Bedeutung. Sprachliche und kulturelle Erfahrungen von Schülern, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist, werden in den Unterricht einbezogen, um interkulturelle Kompetenzen zu fördern.

In thematisch vielfältigen, auch überfachlichen Zusammenhängen wird Wissen über verbale und nonverbale Kommunikationsprozesse vertieft und Erfahrung mit Kooperation und Teamarbeit vermittelt.

Die intensive Auseinandersetzung mit Medien und Medienprodukten im Unterricht entspricht den Interessen der Schüler und den Erfordernissen der Mediengesellschaft. Spezifische Lernarrangements tragen zur Herausbildung von stabilen, zweckmäßigen Rezeptionsgewohnheiten und zum verantwortungsbewussten Umgang mit Informationen bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Der Unterricht im Fach Deutsch ist handlungsorientiert. Grundlegend ist die komplexe Verbindung von Textrezeption, -reflexion und -produktion. In diesem Zusammenhang entwickeln die Schüler auch in Reaktion auf Impulse aus Kunst, Musik oder darstellendem Spiel Urteilsvermögen und vernetztes Denken, Ausdruckskraft und die Fähigkeit, die Schönheit sprachlicher Vielfalt zu erleben.

Problemlösekompetenz und Diskursfähigkeit der Schüler sind zu fördern. Ausgehend von schulartspezifischen Zielstellungen ist der Unterricht so aufzubereiten, dass propädeutische Denkweisen und Methoden herausgebildet werden. Einen Beitrag dazu leistet die Verwendung der Fachsprache. Ihr Wissen und ihre Kompetenzen reflektieren die Schüler u. a. in einer Belegarbeit.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufe 11

Lernbereich 1 Sprache und Geschichte 26 Ustd.
Lernbereich 2 Menschen und Meinungen 40 Ustd.
Lernbereich 3 Streifzug durch die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts 16 Ustd.
Lernbereich 4 Dramenhelden im Konflikt zwischen Unmündigkeit und Emanzipation 28 Ustd.
Lernbereich 5 Lyrische Formen im 17. und 20. Jahrhundert 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Geschäftskorrespondenz
Wahlbereich 2 Liebesfreud und Liebesleid – Ein Epochenbild des Sturm und Drang
Wahlbereich 3 Von rittern und frouwen

Jahrgangsstufe 12 - Grundkurs

Lernbereich 1 Sprache und Gesellschaft 12 Ustd.
Lernbereich 2 Meinungen und Diskurse 32 Ustd.
Lernbereich 3 Literarische Zentren im 19. Jahrhundert 16 Ustd.
Lernbereich 4 Theater als Spiegelbild der Gesellschaft im 19. Jahrhundert 40 Ustd.
Lernbereich 5 Vom Lesesaal zur Mediathek 4 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Deutschsprachige Frauenliteratur
Wahlbereich 2 Was soll das Theater?
Wahlbereich 3 Lyrik neu entdecken

Jahrgangsstufe 13 - Grundkurs

Lernbereich 1 Training von Schreibkompetenzen 24 Ustd.
Lernbereich 2 Die Welt im Umbruch – Literarische Vielfalt seit 1900 40 Ustd.
Lernbereich 3 Epik im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft 16 Ustd.
Lernbereich 4 Vom Medienkritiker zum Mediengestalter 8 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Wozu lesen? Jugend und Literatur
Wahlbereich 2 Migrantenliteratur
Wahlbereich 3 Mensch und Technik/Wirtschaft in der Literatur

Jahrgangsstufe 12 - Leistungskurs

Lernbereich 1 Sprache im Wandel 10 Ustd.
Lernbereich 2 Meinungen und Diskurse 40 Ustd.
Lernbereich 3 Literarische Zentren im 19. Jahrhundert 20 Ustd.
Lernbereich 4 Theater als Spiegelbild der Gesellschaft im 19. Jahrhundert 50 Ustd.
Lernbereich 5 Von der Medientheorie zur Medienkritik 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Literaturwerkstatt
Wahlbereich 2 Literatur in Europa
Wahlbereich 3 Literatur und Musik

Jahrgangsstufe 13 - Leistungskurs

Lernbereich 1 Training von Schreibkompetenzen 30 Ustd.
Lernbereich 2 Die Welt im Umbruch – Literarische Vielfalt seit 1900 45 Ustd.
Lernbereich 3 Epik im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft 25 Ustd.
Lernbereich 4 Vom Medienkritiker zum Mediengestalter 10 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Neue Impulse in der Literatur
Wahlbereich 2 Literatur der Wiener Moderne
Wahlbereich 3 Das kritische und moderne Volksstück im 20. Jahrhundert

Klassenstufe 11

Ziele

Entwickeln eines umfassenden Textverständnisses

Die Schüler

  • analysieren verschiedene pragmatische, auch fachrichtungsspezifische Texte hinsichtlich ihrer inhaltlichen und argumentativen Struktur sowie ihrer Funktion und Wirkung,
  • erfassen Argumentationsstrategien und Autorenstandpunkte,
  • erweitern ihr Textverständnis mit Hilfe von Sekundärliteratur, 
  • interpretieren Texte der Literatur vom Barock bis zur Literatur der Aufklärung und des 20./21. Jahrhunderts, wobei sie Überblickswissen über die Epochen und ihre Vertreter nutzen,
  • erkennen Funktion und Wirkung sprachlicher und grafischer Gestaltungsmittel,
  • eignen sich Grundlagen des gestaltenden Erschließens von pragmatischen und literarischen Texten an,
  • begreifen Literatur in ihrer Historizität und Aktualität und erfassen Bezüge zur europäischen Geistesgeschichte und zu Werken anderer Künste,
  • erfahren Literatur als Bereicherung ihres Lebens und stellen Bezüge zu ihrer eigenen Lebenswirklichkeit her,
  • untersuchen und bewerten Medien aus traditionellen und digitalen Quellen nach vorgegebenen Kriterien.

Entwickeln der mündlichen Darstellungsfähigkeit

Die Schüler

  • qualifizieren ihre mündliche Darstellungsfähigkeit im Hinblick auf eine sprachlich korrekte, an der Hochsprache orientierte Artikulation sowie situationsangemessene und partnerbezogene Formulierung,
  • erarbeiten Redebeiträge und Referate, in denen sie Inhalte strukturiert und zweckentsprechend darstellen; um ihr Anliegen zu unterstützen, setzen sie gezielt Mittel zur Visualisierung und Präsentation ein,
  • können aktiv zuhören, mündlich Dargebotenes gedanklich verarbeiten und angemessen reagieren,
  • erörtern Sachverhalte aus ihrem Erfahrungsbereich, der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft, Probleme mit gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Relevanz sowie sprachliche und literarische Probleme,
  • entwickeln die Fähigkeit weiter, Positionen und Haltungen zu begründen und Diskussionen sachbezogen zu führen und zu moderieren,
  • können literarische Texte frei und gestaltend vortragen.

Entwickeln der schriftlichen Darstellungsfähigkeit

Die Schüler

  • entwickeln ihr schriftliches Darstellungsvermögen weiter; dazu gehört die zielgerichtete Erarbeitung von Konzeptionen ebenso wie die inhaltlich fundierte, kohärente, situations- und adressatenbezogene Textgestaltung,
  • können aus komplexen Aufgaben konkrete Schreibziele und Schreibpläne ableiten,
  • kennen Strategien für die Produktion informierender, erklärender, argumentierender und gestaltender Textformen,
  • verwenden bei der Textproduktion sprachliche Mittel zweckmäßig, differenziert und stilistisch angemessen,
  • reflektieren kritisch die Gestaltung eigener Textproduktion und überarbeiten kriteriengeleitet ihre Texte,
  • können Inhalte komplexer Texte zusammenfassen und exzerpieren,
  • können aus verschiedenen Quellen relevante Informationen für ihre Textproduktion auswählen und aufbereiten,
  • erörtern Sachverhalte aus ihrem Erfahrungsbereich, der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft, Probleme mit gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Relevanz sowie sprachliche und literarische Probleme, auch ausgehend von Texten,
  • entwickeln Interpretationsansätze zu literarischen Texten und stellen diese zusammenhängend und nachvollziehbar dar,
  • können mündlich Dargebotenes schriftlich fixieren,
  • wenden wesentliche Rechtschreibregeln sicher an.

Entwickeln der Reflexionsfähigkeit über Sprache

Die Schüler

  • verwenden grammatisches und lexikalisches Wissen sicher bei der Erschließung, Gestaltung und Korrektur von Texten,
  • begreifen Sprache als grundlegendes Kommunikationsmittel, das ihnen die Teilnahme am gesellschaftlichen und kulturellen Leben sichert,
  • setzen sich kritisch mit Aspekten aus den Bereichen Sprachgeschichte, Sprachsystem und Funktionen von Sprache auseinander,
  • diskutieren thematische Schwerpunkte wie Sprachebenen, innere und äußere Mehrsprachigkeit, den Zusammenhang von Sprache – Denken – Wirklichkeit sowie Sprache und Werteorientierung.

Erweitern des Repertoires von Methoden und Arbeitstechniken

Die Schüler

  • vervollkommnen im Hinblick auf ihre spätere Studier- und Berufsfähigkeit vielfältige Techniken und Methoden des aufgaben- und zielbezogenen Umgangs mit Texten,
  • vertiefen ihre methodische Kompetenz in folgenden Bereichen:
    • Informationsbeschaffung,
    • Informationsverarbeitung, 
    • Informationsbeurteilung,
  • nutzen erlernte Methoden und Techniken zum Begreifen fachübergreifender und fächerverbindender Zusammenhänge,
  • benutzen selbstständig traditionelle und digitale Nachschlagewerke zur Verbesserung ihrer Texte.

Lernbereich 1: Sprache und Geschichte 26 Ustd.

Einblick gewinnen in die Entstehung und Entwicklung der Sprache vom Indoeuropäischen zum Neuhochdeutschen

Erstellen von Schautafeln

Kennen verschiedener Funktionen der Sprache

kommunikative, kognitive und Speicherfunktion

Widerspieglung in Texten

Zusammenhang Denken – Sprache – Wirklichkeit

Angemessenheit von Sprache/Sprach- und Stilebenen

Bedeutung der Sprache für das Selbst- und Weltverständnis

Einfluss der Fremdsprachen

europäische Integration

allgemeiner Textbegriff

Textfunktionen: informierend, kommentierend, appellierend, normierend, kontaktierend

pragmatische Textsorten im Überblick

Kommentar, Glosse, Essay, Rezension, Leserbrief, Rede

Kommunikationsmodelle

Faktoren und Bedingungen menschlicher Kommunikation

Rollenspiele

Einblick gewinnen in Geschichte und Wesenszüge der Rhetorik

geschichtlicher Abriss, Rhetorik der Antike

Bedeutung der Rhetorik für Beruf und Studium

Kennen von Begriffen der Argumentationslehre

Analyse von politischen Reden
deduktives und induktives Argumentieren

Argumentationsbaupläne

Kennen des Dreiecksmodells der Rhetorik

Zusammenhang von Redner – Thema – Zuhörer

Anwenden der Grundregeln der Rhetorik in kurzen eigenen Redebeiträgen

vielfältige schulische Sprechanlässe

Videoaufzeichnungen, Rollenspiele

Lernbereich 2: Menschen und Meinungen 40 Ustd.

Beherrschen der Arbeit mit pragmatischen Texten

populärwissenschaftliche und fachrichtungsspezifische Texte

Übertragen von Methoden und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens auf komplexe Textproduktionen

Dokumentation, Präsentation, Referat, Hausarbeit, Praktikumsbericht

Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Besondere Lernleistung (BELL)

Belegarbeit

Beherrschen von Argumentation und Erörterung

Thema – Rhema, Argumentationsketten, Argumentationsstrategien

lineare und dialektische Erörterung, offene Formen der Erörterung

textgebundene Erörterung, literarische Erörterung

Beherrschen pragmatischer berufsbezogener Textproduktion

Textsortenvielfalt

Kennen von Formen des adressatenbezogenen Schreibens pragmatischer Texte

Nutzung pragmatischer Muster sowie textsortenspezifischer Merkmale für die Textproduktion: Debattenbeitrag, Rezension, Kommentar, Interview

Einblick gewinnen in die private und öffentliche Meinungsbildung durch Medien

traditionelle und digitale Medien

Information, Manipulation, Fake News

Lernbereich 3: Streifzug durch die Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts 16 Ustd.

Kennen wesentlicher Gestaltungsmerkmale literarischer Texte

Unterschied zu Sachtexten

rhetorische und sprachliche Mittel sowie deren Funktionen

lyrische Texte und Formen

epische Texte und Genres

Fabeln

Goethe: „Die Leiden des jungen Werther“

dramatische Texte und Formen

Kennen von prägenden geistesgeschichtlichen Ideen im Zusammenhang mit der Literaturentwicklung des 17./18. Jahrhunderts

exemplarisch an ausgewählten Texten und Textauszügen

Periodisierung: Möglichkeiten und Grenzen des Epochebegriffs

Barockliteratur

Epik in Auszügen und Lyrik

Grimmelshausen als Erzähler

Literatur der Aufklärung

Aufklärung als gesamteuropäische Geistesbewegung

theoretische Schriften von Kant, Lessing, Rousseau, Locke

Versuch der Herausbildung eines Nationaltheaters

Wanderbühne der Neuberin

Lessing, Gottsched

Lernbereich 4: Dramenhelden im Konflikt zwischen Unmündigkeit und Emanzipation 28 Ustd.

Sich positionieren zur Gestaltung des Menschenbildes in einem Drama der Aufklärung

Ganzschrift

Vernunftbegriff, Humanitäts- und Toleranzgedanken, Emanzipationsvorstellungen

Beherrschen von Formen des gestaltenden Erschließens literarischer Texte

Verwenden literarischer Muster sowie textspezifischer Gestaltungsmöglichkeiten in eigener Textproduktion: Füllen von Leerstellen, Schreiben von neuen Dialogen, inneren Monologen, Briefen, Tagebuchaufzeichnungen literarischer Figuren

Ideenfindung

Gestaltung

Reflexion

Lernbereich 5: Lyrische Formen im 17. und 20. Jahrhundert 20 Ustd.

Anwenden von Wissen zu Gestaltungsmerkmalen lyrischer Texte

historische und aktuelle Texte

Themen- und Motivvergleiche

Lyrik im Barock

Beispiele von Opitz, Gryphius, Fleming

Sonett

Lyrik im 20. Jahrhundert

Themen- und Formenvielfalt

Anwenden der textimmanenten Interpretationsmethode

Textinterpretation

Techniken der Texterfassung und -beschreibung

Inhalt-Form-Funktionsanalyse

Entwicklung begründeter Sach- und Werturteile

Wahlbereich 1: Geschäftskorrespondenz

Anwenden wesentlicher Formmerkmale/Muster von Geschäftsbriefen

unterschiedliche Texte, differenziert nach Fachrichtungen

Inhalt

Form

aktuelle DIN 5008/Euronorm, Textverarbeitungsprogramme

Sprache/Stil

Beachtung sprachlich-stilistischer Besonderheiten: Abkürzungen, Verbal-/Nominalstil

privater Geschäftsbrief

Anfrage, Angebot, Bestellung, Mahnung, Mängelrüge, Kündigung

Geschäftsbrief

Formen A und B

Wahlbereich 2: Liebesfreud und Liebesleid – Ein Epochenbild des Sturm und Drang

Kennen eines Motivkomplexes des Sturm und Drang

Lyrik, Epik oder Dramatik in Auszügen

Einbeziehung von Verfilmungen und Adaptionen

Wahlbereich 3: Von rittern und frouwen

Kennen literarischer Umsetzungen ritterlicher Tugenden

Bildung, Treue, Ehre, Gottvertrauen, Tapferkeit, Mäßigung, Stetigkeit

Minnedienst

Lyrik und Epik

Ziele Jahrgangsstufen 12 und 13 – Grundkurs

Entwickeln eines umfassenden Verständnisses von Texten in unterschiedlichen Medien 

Die Schüler

  • erschließen vielfältige literarische und pragmatische, auch fachrichtungsspezifische Texte, können Verstehensbarrieren identifizieren und durch Heranziehen von Kontextwissen überwinden sowie ihr Textverständnis mit Hilfe von Sekundärliteratur vertiefen,
  • erfassen und bewerten Argumentationsstrukturen und -strategien, Wirkung von Gestaltungsmitteln sowie Autorenstandpunkte,
  • erschließen literarische Texte von der Weimarer Klassik bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt auf epochenspezifischen, biografischen und motivgeschichtlichen Aspekten,
  • vergleichen literarische Texte bezüglich Stoff und Motiv, Genre und Gattung, geschichtlichem und biografischem Hintergrund und hinsichtlich künstlerischer Gestaltungsmerkmale und ihrer Wirkung, 
  • gelangen in Auseinandersetzung mit literarischen Texten zu begründeten Deutungen und Wertungen,
  • erschließen pragmatische und literarische Texte gestaltend,
  • begreifen Literatur in ihrer Historizität und Aktualität und stellen unter ausgewählten Aspekten Bezüge zur europäischen Geistesgeschichte und zu Werken anderer Künste her,
  • erfahren Literatur als Bereicherung ihres Lebens und als Mittel der Auseinandersetzung mit der eigenen Welt,
  • analysieren und bewerten kriterienbezogen Strukturen, Wirkungen und Gestaltungsmittel von Texten in unterschiedlichen Medien.

Entwickeln der mündlichen Darstellungsfähigkeit 

Die Schüler

  • handeln in persönlichen, öffentlichen, fach- und berufsbezogenen Kommunikationssituationen angemessen und adressatengerecht, 
  • sind in der Lage, Fachreferate selbstständig vorzubereiten, komplexe Inhalte darzustellen, zu visualisieren und zu präsentieren, 
  • können zu Sachverhalten aus ihrem Erfahrungsbereich, der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft sowie zu sprachlichen und literarischen Problemen begründet Stellung nehmen,
  • können eigene Positionen argumentativ entwickeln und überzeugend vertreten, sich in Gesprächsbeiträgen explizit und zielführend auf andere beziehen und konstruktiv auf Strittiges reagieren,
  • entwickeln die Fähigkeit weiter, Diskussionen und Debatten selbstständig zu planen, zu führen und zu moderieren,
  • beobachten und reflektieren eigenes und fremdes Gesprächsverhalten und erkennen Strategien unfairer Kommunikation,
  • können literarische Texte frei und gestaltend vortragen.

Entwickeln der schriftlichen Darstellungsfähigkeit 

Die Schüler

  • können anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele und Schreibpläne überführen,
  • sind in der Lage, strukturierte, kohärente, inhaltlich fundierte, situations- und adressatenbezogene schriftliche Darstellungen zu erarbeiten,
  • nutzen Strategien für die Produktion informierender, erklärender, argumentierender und gestaltender Textformen,
  • setzen bei der Textproduktion sprachliche Mittel zielgerichtet, differenziert und stilistisch angemessen ein, 
  • reflektieren kritisch den eigenen Schreibprozess und überarbeiten ihre Texte hinsichtlich inhaltlicher, funktionaler und sprachlicher Kriterien,
  • können Inhalte und Argumentationen komplexer Texte zusammenfassen und exzerpieren,
  • können aus verschiedenen, auch selbst recherchierten Quellen relevante Informationen für ihre Textproduktion auswählen und in geeigneter Form aufbereiten; Zitate und Quellen können sie korrekt wiedergeben,
  • erörtern komplexe Sachverhalte aus ihrem Erfahrungsbereich und der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft sowie sprachliche und literarische Probleme,
  • entwickeln eigene Interpretationsansätze zu literarischen Werken und stellen diese argumentativerklärend dar, auch unter Berücksichtigung von Ideengehalt sowie gattungs- und epochenspezifischen Merkmalen,
  • nutzen Verfahren des gestaltenden Erschließens, um ihr fundiertes Textverständnis zu verdeutlichen,
  • verfassen in Anlehnung an journalistische, populärwissenschaftliche oder medienspezifische Textformen eigene Texte, auch unter Verwendung von Materialquellen.
  • können mündlich Dargebotenes zweckmäßig schriftlich fixieren,
  • wenden wesentliche Rechtschreibregeln sicher an und nutzen traditionelle und digitale Nachschlagewerke zur Fehlerkorrektur, 
  • beziehen andere Fachgebiete, insbesondere aus der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft, in Problemlösungsprozesse ein.

Entwickeln der Reflexionsfähigkeit über Sprache 

Die Schüler

  • verwenden grammatisches und lexikalisches Gebrauchswissen sicher bei der Erschließung, Gestaltung und Korrektur von Texten,
  • können sprachliche Äußerungen kriteriengestützt analysieren und ihre Erkenntnisse in der Auseinandersetzung mit Texten und Sachverhalten dokumentieren,
  • können manipulative Strategien in öffentlichen Bereichen erkennen und analysieren,
  • beschreiben und bewerten Entwicklungstendenzen der Gegenwartssprache und Auswirkungen der Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit,
  • analysieren Bedingungen gelingender Kommunikation und bewerten sprachliche Handlungen in authentischen und fiktiven Kommunikationssituationen.

Erweitern des Repertoires von Methoden und Arbeitstechniken 

Die Schüler

  • gewinnen Sicherheit im Umgang mit Primär- und Sekundärliteratur und anderen propädeutischen Methoden und Arbeitstechniken,
  • nutzen Arbeitstechniken zur Unterstützung von Erörterung, Analyse, Interpretation und Gestaltung von Texten in unterschiedlichen Medien.

Jahrgangsstufe 12 - Grundkurs

Lernbereich 1: Sprache und Gesellschaft 12 Ustd.

Kennen von Entwicklungstendenzen der deutschen Gegenwartssprache

vergleichende Textanalyse, Sammlung von Archaismen/Neologismen

Wechselwirkung zwischen Sprache und Gesellschaft

Sprachökonomie, Bedeutungswandel, Veränderungen in Wortschatz und Grammatik

Einfluss moderner Medien auf die Sprache: Presse, Rundfunk, Fernsehen, soziale Netzwerke, digitale Kommunikationsformen

Sprache in Politik und Werbung

Anglizismen, Verlust des Genitivs

Anwenden berufsorientierter Sprachhandlungen

Bewerbungsgespräche

Kunden-/Arbeitsgespräche

Rollenspiel, Videoaufzeichnung

Lernbereich 2: Meinungen und Diskurse 32 Ustd.

Anwenden von Analyse- und Argumentationsverfahren im schriftlichen und mündlichen Bereich

textgebundene Erörterung, literarische Erörterung

Essay, Exposé, Kommentar

Rede, Plädoyer, Debatte

Anwenden von Verfahren des materialgestützten Schreibens

Themen mit gesellschaftlicher, politischer, ökonomischer Relevanz, berufsbezogene Themen

Materialbeschaffung und -aufbereitung

Recherche in traditionellen und digitalen Quellen

Beachten von Urheberrecht und geistigem Eigentum

konzeptionelle Überlegungen zu Adressatenorientierung, Darstellungsabsicht, Gestaltungsmitteln

Verfassen argumentierender und informierender Texte

journalistische, sachbezogene und berufsbezogene Texte

Lernbereich 3: Literarische Zentren im 19. Jahrhundert 16 Ustd.

Kennen geistesgeschichtlicher und historischer Grundlagen der Weimarer Klassik

Weimarer Musenhof Anna Amalias

Kennen grundlegender Konzeptionen klassischer Dichtung

Menschenbild, Humanitätsideal, Funktionsverständnis von Literatur, ästhetischer Anspruch

Quellen der Klassik

ein Drama der Antike in Auszügen

weltliterarische Traditionen, Volksdichtung

Entstehung des Theaters der Antike

Sich positionieren zu grundlegenden Aspekten der klassischen Lyrik

Kennen grundlegender Aspekte der Literatur der Romantik

poetologische und philosophische Gedanken

Jena als Zentrum der Frühromantik

Schlegelkreis

Heidelberg als Zentrum der Hochromantik

Auswahl lyrischer Texte

Romantik in Dresden

ein epischer Text

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste

Märchen, Novelle

Kennen der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts

Menschenbild, Wertvorstellungen, Motive

historische und philosophische Grundlagen

wesentliche realistische Strömungen und deren Merkmale

Textauszüge

Vorrealismus

Biedermeier, Vormärz, Junges Deutschland

Realismus

Bürgerlicher Realismus

Roman, Novelle

Naturalismus

Projekt: ein literarisches Zentrum im Epochenwandel – Städte, Regionen

Anwenden von Interpretationsmethoden

Textinterpretation

textimmanente Interpretationsmethode

historisch-genetische Interpretationsmethode

Lernbereich 4: Theater als Spiegelbild der Gesellschaft im 19. Jahrhundert 40 Ustd.

Kennen wesentlicher Etappen in der Dramenentwicklung des 19. Jahrhunderts

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste
geschlossenes/offenes Drama
Rollenspiel und Rollenbiografie

Sich positionieren zu klassischen Idealen in der Dramatik

ein Werk von Goethe als Ganzschrift

ein Werk von Schiller

Kennen eines Werkes des Vorrealismus

Einblick gewinnen in ein naturalistisches Drama

Lernbereich 5: Vom Lesesaal zur Mediathek 4 Ustd.

Sich positionieren zur Rolle des Buches in unserer Zeit

Kennen unterschiedlicher Medienformate

Printmedien, audiovisuelle, auditive, elektronische, multimediale Medien

Beherrschen von Nutzungsmöglichkeiten ausgewählter Medien

Recherche, Information, Unterhaltung, Simulation, Kommunikation, Kooperation, Meinungsbildung, Präsentation, Moderation

Kennen von Verfahren zum untersuchenden Erschließen von Medien

Gestaltungsmittel

Schrift, Bild, Ton-Text-Aufzeichnungen, Grafik, Tonmischung, Kameratechniken, Animation, Farbe, Licht , Schnitt, Sequenz

Gestaltungsabsichten

Zielgruppe/Adressatenbezug

Wahlbereich 1: Deutschsprachige Frauenliteratur

Kennen von Literatur deutschsprachiger Schriftstellerinnen

Überrepräsentanz der Männer in der Literaturgeschichte

Hintergründe/Rollenbilder/Emanzipation

Textvergleiche

Wahlbereich 2: Was soll das Theater?

Sich positionieren zu einem Theaterstück

Erwartungen an das Theater

Theaterbesuch und Diskussion

Gespräch mit Schauspielern, Mitarbeitern von Dramaturgie und Regie

Überlegungen zum modernen Theater

Erstellen von Postern, Theaterplakaten, Werbematerialien

Schreiben von Rezensionen, Kritiken

Wahlbereich 3: Lyrik neu entdecken

Einblick gewinnen in verschiedene Darbietungsmöglichkeiten

Tanztheater, Pantomime, Hörspiel, Vertonung

das „Rilke-Projekt“

Gestalten von literarischen Texten

Rezitation und Vertonung/Visualisierung eigener oder ausgewählter Gedichte zu verschiedenen Themen

Jahrgangsstufe 13 - Grundkurs

Lernbereich 1: Training von Schreibkompetenzen 24 Ustd.

Anwenden von textbezogenen Schreibverfahren

untersuchend

Textanalyse, Textinterpretation

erörternd

textgebundene Erörterung, literarische Erörterung

gestaltend

adressatenbezogenes Schreiben, materialgestütztes Schreiben

Sich positionieren zu eigenen Texten

gestaltendes Schreiben

Gestaltungsreflexion, Überarbeitung

Lernbereich 2: Die Welt im Umbruch – Literarische Vielfalt seit 1900 40 Ustd.

Kennen grundlegender literarischer Strömungen im 20. Jahrhundert:

Aufbrechen traditioneller Formen

Konkurrenz der Stilrichtungen zum Beginn des Jahrhunderts in Lyrik und epischen Kurzformen

Gegenströmungen zum Naturalismus: Impressionismus, Symbolismus, Neuromantik, Heimatkunst

Themen und Merkmale

Montagetechnik, Kinoästhetik

Literatur in der politischen Auseinandersetzung: Polarisierung der Literatur in der Zeit der Weimarer Republik, Exilliteratur

Themen, Stoffe, Motive, Genres

Literatur der Moderne: Deutschsprachige Literatur nach 1945

gesellschaftliche Ausgangsbedingungen
Themen, Stoffe, Motive, Genres

vergleichende Betrachtungen zur Literatur in Ost und West

Literatur im wiedervereinigten Deutschland

Anwenden von Schreibverfahren beim Vergleichen literarischer Texte

vergleichende Textinterpretation

Lernbereich 3: Epik im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft 16 Ustd.

Beurteilen von Literatur im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft

epische Texte aus dem 20./21. Jahrhundert

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste

bedeutende Genres: Roman, Kurzgeschichte, Parabel, Fabel, Anekdote 

Themenvielfalt

Sich positionieren zu Wirkungsmöglichkeiten eines Textes

literarische Gespräche – Moderation und Leitung

Diskussionsrunden

historische, philosophische und religiöse Hintergründe eines Stoffes

Rezeptionsgeschichte

Variation von Stoffen und Motiven

sprachlich-künstlerische Gestaltung

Lernbereich 4: Vom Medienkritiker zum Mediengestalter 8 Ustd.

Kennen von Medieneinflüssen

Unterschiede zwischen realen und fiktiven/virtuellen Welten, aktuelle Tendenzen der Medienentwicklung

Werbestrategien

Wirkungsmöglichkeiten

Aufklärung, Propaganda, Manipulation

Sich positionieren zu unterschiedlichen Medien

Einschätzung von Informationsanbietern

Inhalt

Schreib- bzw. Sendeauftrag, Finanzierung

Form

Soaps, Nachrichten, Quizsendungen, Hörspiel

Sprache

Anwenden von Wissen über das Herstellen und Präsentieren eigener Medienprodukte

Schautafeln, Arbeitsblätter, Collagen, Handouts, Homepages

Gestaltungsmittel 

Präsentationstechniken

Wahlbereich 1: Wozu lesen? Jugend und Literatur

Einblick gewinnen in die zeitgenössische Literatur

der literarische Markt – Besuch außerschulischer Lernorte

Bestseller der Gegenwart

Sich positionieren zu literarischen Tendenzen der Gegenwart

Trivialliteratur versus anspruchsvolle Literatur

Präsentation und Diskussion eines selbstgewählten Beispiels der Freizeitlektüre

Wahlbereich 2: Migrantenliteratur

Einblick gewinnen in Beispiele der Migrantenliteratur

Autoren mit Migrationshintergrund und deren Literatur seit Ende der 1960er

Diskussion um Identität, Identifikation und Integration

Selbstwahrnehmung in der Wahlheimat Deutschland

Kennen eines Beispiels der Migrantenliteratur

Biografien und Motive der ausländischen Autoren in Deutschland:

Arbeitsplatzsuche, Fremdheit, Flucht, Familie

Auseinandersetzung mit dem Herkunftsland und dem Einwanderungsland

Wahlbereich 3: Mensch und Technik/Wirtschaft in der Literatur

Kennen der unterschiedlichen Darstellung der Thematik von Technik/Wirtschaft in einer Auswahl aus Lyrik, Epik und Dramatik

Expressionismus – Lyrik

Kurzprosa

Beurteilen der Darstellung von Konfliktentwicklung, Figurenkonstellation und der sprachlich-künstlerischen Umsetzung

Textausschnitte unterschiedlicher Gattungen

Ziele Jahrgangsstufen 12 und 13 – Leistungskurs

Entwickeln eines umfassenden Verständnisses von Texten in unterschiedlichen Medien 

Die Schüler

  • erschließen vielfältige literarische und pragmatische, auch fachrichtungsspezifische Texte, können Verstehensbarrieren identifizieren und durch Heranziehen von Kontextwissen überwinden sowie ihr Textverständnis mit Hilfe von Sekundärliteratur vertiefen und erweitern,
  • erfassen und bewerten Argumentationsstrukturen und -strategien, Wirkung von Gestaltungsmitteln sowie Autorenstandpunkte,
  • erschließen umfangreiche, repräsentative literarische Texte von der Weimarer Klassik bis zur Gegenwart unter epochenspezifischen, biografischen und motivgeschichtlichen Aspekten, erweitern ihr Wissen über Poetologie, Literatur- und Sprachtheorie,
  • vergleichen literarische Texte bezüglich Stoff und Motiv, Genre und Gattung, geschichtlichem und biografischem Hintergrund und hinsichtlich künstlerischer Gestaltungsmerkmale und ihrer Wirkung,
  • gelangen in Auseinandersetzung mit literarischen Texten zu vielschichtigen, differenzierten, begründeten, auch betont subjektiven Deutungen und Wertungen,
  • erschließen anspruchsvolle pragmatische und literarische Texte gestaltend,
  • begreifen Literatur in ihrer Historizität und Aktualität und stellen selbstständig Bezüge zur europäischen Geistesgeschichte und zu Werken anderer Künste her,
  • erfahren Literatur als Bereicherung ihres Lebens und als Mittel der Auseinandersetzung mit der eigenen Welt,
  • analysieren und bewerten kriterienbezogen und unter Verwendung medientheoretischer Ansätze Strukturen, Wirkungen und Gestaltungsmittel von Texten in unterschiedlichen Medien.

Entwickeln der mündlichen Darstellungsfähigkeit 

Die Schüler

  • handeln in persönlichen, öffentlichen, fach- und berufsbezogenen Kommunikationssituationen angemessen und adressatengerecht,
  • sind in der Lage, Fachreferate selbstständig vorzubereiten, komplexe Inhalte darzustellen, zu visualisieren und zu präsentieren sowie ihr Vorgehen zu reflektieren,
  • können zu komplexen Sachverhalten aus ihrem Erfahrungsbereich, der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft sowie zu sprachlichen und literarischen Problemen begründet Stellung nehmen, 
  • können eigene Positionen argumentativ entwickeln und überzeugend vertreten, sich in Gesprächsbeiträgen explizit und zielführend auf andere beziehen und konstruktiv auf Strittiges reagieren, 
  • sind in der Lage, komplexe Gespräche, Diskussionen und Debatten selbstständig zu planen, zu führen und zu moderieren,
  • beobachten und reflektieren eigenes und fremdes Gesprächsverhalten und erkennen Strategien unfairer Kommunikation,
  • tragen anspruchsvolle literarische Texte frei und gestaltend vor.

Entwickeln der schriftlichen Darstellungsfähigkeit 

Die Schüler

  • können anspruchsvolle Aufgabenstellungen in konkrete Schreibziele und Schreibpläne überführen,
  • sind in der Lage, strukturierte kohärente, inhaltlich fundierte, situations- und adressatenbezogene schriftliche Darstellungen zu erarbeiten,
  • beherrschen Strategien für die Produktion informierender, erklärender, argumentierender und gestaltender Textformen,
  • setzen bei der Textproduktion sprachliche Mittel zielgerichtet, differenziert, stilsicher und wirkungsvoll ein,
  • reflektieren kritisch den eigenen Schreibprozess und überarbeiten ihre Texte hinsichtlich inhaltlicher, funktionaler und sprachlicher Kriterien,
  • können Inhalte und Argumentationen komplexer Texte zusammenfassen und exzerpieren,
  • können aus verschiedenen, auch selbst recherchierten Quellen relevante Informationen für ihre Textproduktion auswählen und in geeigneter Form aufbereiten; Zitate und Quellen können sie korrekt wiedergeben,
  • erörtern komplexe sprachliche und literarische Probleme sowie voraussetzungsreiche Problemstellungen aus ihrem Erfahrungsbereich und der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft, 
  • entwickeln eigene Interpretationsansätze zu literarischen Werken und stellen diese argumentativerklärend dar, auch unter Berücksichtigung von Ideengehalt, gattungs- und epochenspezifischen Merkmalen sowie literaturtheoretischen Ansätzen,
  • beherrschen Verfahren des gestaltenden Erschließens, um ihr fundiertes Textverständnis zu verdeutlichen,
  • verfassen in Anlehnung an journalistische, populärwissenschaftliche oder medienspezifische Textformen eigene Texte, auch unter Verwendung unterschiedlicher Materialquellen,
  • können mündlich Dargebotenes zweckmäßig schriftlich fixieren,
  • wenden wesentliche Rechtschreibregeln sicher an und nutzen selbstständig traditionelle und digitale Nachschlagewerke zur Fehlerkorrektur,
  • beziehen andere Fachgebiete, insbesondere aus der arbeitsweltnahen Bezugswissenschaft, selbstständig in Problemlösungsprozesse ein.

Entwickeln der Reflexionsfähigkeit über Sprache 

Die Schüler

  • verwenden ihr umfassendes grammatisches und lexikalisches Gebrauchswissen bei der Analyse, Erschließung, Gestaltung und Korrektur von Texten, 
  • können sprachliche Äußerungen kriteriengestützt analysieren und ihre Einsichten in der Auseinandersetzung mit Texten und Sachverhalten dokumentieren, 
  • können manipulative Strategien in öffentlichen Bereichen analysieren und kritisch bewerten,
  • beschreiben und bewerten Entwicklungstendenzen der Gegenwartssprache, analysieren Auswirkungen der Sprachenvielfalt und Mehrsprachigkeit und erkennen Strukturen und Funktionen von Sprachvarietäten, 
  • analysieren Bedingungen gelingender Kommunikation, auch auf der Basis theoretischer Modelle, und bewerten kriterienorientiert sprachliche Handlungen in authentischen und fiktiven Kommunikationssituationen.

Erweitern des Repertoires von Methoden und Arbeitstechniken 

Die Schüler

  • gewinnen Sicherheit im bewussten Umgang mit Primär- und Sekundärliteratur und gebrauchen differenzierte propädeutische Methoden und Arbeitstechniken routinemäßig,
  • nutzen vielfältige Arbeitstechniken zur Unterstützung von Erörterung, Analyse, Interpretation und Gestaltung von Texten in unterschiedlichen Medien.

Jahrgangsstufe 12 - Leistungskurs

Lernbereich 1: Sprache im Wandel 10 Ustd.

Einblick gewinnen in Grundgedanken der Sprachphilosophie

Theorien über den Ursprung der Sprache

Spracherwerb und Sozialisation durch Sprache

innere und äußere Mehrsprachigkeit

Kennen von Tendenzen der deutschen Gegenwartssprache

Veränderungen in Bedeutung, Wortschatz, Grammatik

Einfluss der Fremdsprachen auf den deutschen Wortschatz

Sprachökonomie, Einfluss moderner Medien auf den Sprachgebrauch: Presse, Rundfunk, Fernsehen, soziale Netzwerke, digitale Kommunikationsformen

Beurteilen der Sprache als gesellschaftlich wandelbares System von Zeichen

Wechselwirkung von Sprache und Gesellschaft

vergleichende Analyse pragmatischer und literarischer Texte unter sprachgeschichtlichem Aspekt

Lernbereich 2: Meinungen und Diskurse 40 Ustd.

Anwenden von Analyse- und Argumentationsverfahren im schriftlichen und mündlichen Bereich

textgebundene Erörterung, literarische Erörterung

Essay, Exposé, Kommentar

Rede, Plädoyer, Debatte

Anwenden von Schreibverfahren beim Erörtern pragmatischer und literarischer Texte

literaturgeschichtliche, motivische und gesellschaftliche Zusammenhänge und Traditionen

text- und themenadäquate Untersuchungs- und Vergleichskriterien

Reflexion und Wertung

Anwenden von Verfahren des materialgestützten Schreibens

Themen mit gesellschaftlicher, politischer, ökonomischer Relevanz, berufsbezogene Themen

Materialbeschaffung und -aufbereitung

Recherche in traditionellen und digitalen Quellen

Beachten von Urheberrecht und geistigem Eigentum

konzeptionelle Überlegungen zu Adressatenorientierung, Darstellungsabsicht, Gestaltungsmitteln

Verfassen argumentierender und informierender Texte

journalistische, sachbezogene und berufsbezogene Texte

Lernbereich 3: Literarische Zentren im 19. Jahrhundert 20 Ustd.

Kennen geistesgeschichtlicher und historischer Grundlagen der Weimarer Klassik

theoretische Schriften

Sich positionieren zu grundlegenden Konzeptionen klassischer Dichtung

Menschenbild, Humanitätsideal, Funktionsverständnis von Literatur in Klassik und Moderne, Verhältnis Künstler und Gesellschaft, ästhetischer Anspruch

Quellen der Klassik

ein Drama der Antike

weltliterarische Traditionen, Volksdichtung

Entstehung des Theaters der Antike

Sich positionieren zu Aspekten klassischer Lyrik

Anwenden des Wissens über grundlegende Konzeptionen romantischer Dichtung

poetologische und philosophische Gedanken

Vergleich zur Klassik

Frauen in der Romantik – Emanzipationsversuche

Zeitschrift „Athenäum“

Jena als Zentrum der Frühromantik

Schlegelkreis

Heidelberg als Zentrum der Hochromantik

Auswahl lyrischer Texte

Romantik in Dresden

ein epischer Text

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste

Märchen, Novelle

Kennen der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts

Bezüge zur Weltliteratur: Balzac, Dickens, Dostojewski, Flaubert, Gogol, Ibsen, Stendhal, Tolstoi, Turgenjew

historische und philosophische und literaturtheoretische Grundlagen

wesentliche realistische Strömungen und deren Merkmale

Textauszüge

Vorrealismus

Biedermeier, Vormärz, Junges Deutschland

Realismus

Bürgerlicher Realismus

Roman- und Novellenentwicklung

Naturalismus

Projekt: ein literarisches Zentrum im Epochenwandel – Städte, Regionen

Anwenden von Interpretationsmethoden

Textinterpretation

textimmanente Interpretationsmethode

historisch-genetische Interpretationsmethode

literatursoziologische Interpretationsmethode

Lernbereich 4: Theater als Spiegelbild der Gesellschaft im 19. Jahrhundert 50 Ustd.

Kennen der historischen Entwicklung der Dramatik im 19. Jahrhundert

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste

geschlossenes/offenes Drama

Rollenspiel und Rollenbiografie

Sich positionieren zu klassischen Idealen in der Dramatik

ein Werk von Goethe als Ganzschrift

ein Werk von Schiller

Kennen eines Werkes des Vorrealismus 

Kennen wesentlicher Merkmale und Funktionen des naturalistischen Dramas 

Lernbereich 5: Von der Medientheorie zur Medienkritik 10 Ustd.

Einblick gewinnen in theoretische Aspekte der Medienentwicklung

Probleme öffentlich-rechtlicher sowie privater Fernseh- und Rundfunkanstalten

Psychologie der Medienwirkungen

Entstehung von Einschaltquoten

Information, Manipulation

Vorstellungs- und Illusionsbildung

Trends und ihre Nachahmung, Mode, Verbrechen, Gewalt

Werbestrategien

Simulation, Unterscheidung, Wirklichkeit, Fiktion

Sich positionieren zu unterschiedlichen Medien

Eignung von Medien für bestimmte Themen

Spartenfernsehen, Senderprofile

Gestaltungsmittel, Gestaltungsabsichten

Wahlbereich 1: Literaturwerkstatt

Einblick gewinnen in den kreativen Umgang mit Literatur und Sprache

verschiedene Möglichkeiten des gestaltenden Schreibens, Verfahren und Motive

Anwenden von Formen und Verfahren freien Schreibens

Anlegen eines Portfolios: Tagebuch, Brief, Geschichten verschiedener Genres, Lyrik, Spontantexte

Sich positionieren zu eigenen oder anderen Schreibversuchen

Lese- oder Gesprächsabende

Literaturcafé

Wahlbereich 2: Literatur in Europa

Einblick gewinnen in die Literatur der europäischen Nachbarn

soziokultureller Kontext

Selbstverständnis der Menschen

Landesgeschichte und Geschichte ihrer Bewohner

Spiegelung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsentwürfen

Kennen eines Textbeispiels der europäischen Literatur

Beispiele aus Epik oder Lyrik Polens, der Tschechischen Republik, Russlands, Italiens

Wahlbereich 3: Literatur und Musik

Einblick gewinnen in Vertonungen von Gedichten

Vertonungen klassischer und romantischer Gedichte

Vertonungen von Gegenwartsgedichten: Liedermacherszene

Einblick gewinnen in musikalische und literarische Verarbeitungen eines Stoffs, Motivs

Goethe/Dukas: Der Zauberlehrling

Poe/The Alan Parsons Project: The Fall of the House of Usher

Sich positionieren zu literarischen und musikalischen Gestaltungsmitteln im Vergleich

gestaltendes Schreiben zu einer musikalischen Vorlage

Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

Ravel: Bolero

Jahrgangsstufe 13 - Leistungskurs

Lernbereich 1: Training von Schreibkompetenzen 30 Ustd.

Gestalten von komplexen Texten auf der Basis des Erschließens

untersuchend

Textanalyse, Textinterpretation

erörternd

freie Erörterung, textgebundene Erörterung, literarische Erörterung

gestaltend

adressatenbezogenes Schreiben, materialgestütztes Schreiben

Sich positionieren zu eigenen Texten

gestaltendes Schreiben

berufsbezogene Texte

Gestaltungsreflexion, Überarbeitung

Lernbereich 2: Die Welt im Umbruch – Literarische Vielfalt seit 1900 45 Ustd.

Kennen grundlegender literarischer Strömungen im 20. Jahrhundert:

Aufbrechen traditioneller Formen

Konkurrenz der Stilrichtungen zum Beginn des Jahrhunderts in der Lyrik

Gegenströmungen zum Naturalismus: Impressionismus, Symbolismus, Neuromantik, Heimatkunst

Themen und Merkmale expressionistischer Lyrik

Montagetechnik, Kinoästhetik

Literatur in der politischen Auseinandersetzung: Polarisierung der Literatur in der Zeit der Weimarer Republik, Exilliteratur

Themen, Stoffe, Motive, Genres

Literatur der Moderne: Deutschsprachige Literatur nach 1945

gesellschaftliche Ausgangsbedingungen

Themen, Stoffe, Motive, Genres

vergleichende Betrachtungen zur Literatur in Ost und West

Literatur im wiedervereinigten Deutschland

Sich positionieren zu einer dramatischen Ganzschrift aus dem 20. Jahrhundert

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste

Anwenden von Schreibverfahren beim Interpretieren und Vergleichen literarischer Texte

vergleichende Textinterpretation

geistesgeschichtliche Interpretationsmethode

rezeptionsästhetische Interpretationsmethode

psychoanalytische Interpretationsmethode

Lernbereich 3: Epik im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft 25 Ustd.

Beurteilen von Literatur im Spannungsfeld von Individuum und Gesellschaft

epische Werke des 20./21. Jahrhunderts in Auszügen

Berücksichtigung der verbindlichen Lektüreliste

bedeutende Genres: Roman, Kurzgeschichte, Parabel, Fabel, Anekdote

Themenvielfalt

Kennen einer epischen Ganzschrift des 20. Jahrhunderts

Sich positionieren zu Wirkungspotenzen des Werkes

Lernbereich 4: Vom Medienkritiker zum Mediengestalter 10 Ustd.

Anwenden von Wissen über die Analyse von Texten für die mediale Umsetzung

Filmsequenz/Film, filmtechnische Mittel: Schnitt, Kameraeinstellung, Sprache-Ton-Gefüge, Licht, Farbe, spezielle Effekte

Drehbuch/Filmprotokoll: Protagonist, Plot, Konflikt, Struktur, Dialoge, Zeitgestaltung

Hörspiel/Hörbuch: Raumakustik, Geräusche, Musik, Sprache

Gestalten eigener Medienprodukte

Umarbeiten von literarischen Texten: Kurzgeschichten in Filmsequenzen, in Hörspielsequenzen, Hörbuch

Schreiben von Drehbuchauszügen

Erstellung von Web-Seiten, Präsentations- und Gestaltungsformen: Fernsehaufzeichnungen, Bildgeschichte, Auszüge als Tondarbietung

Erproben unterschiedlicher Wege zum Medienprodukt

Entwurf

Planung

Umsetzung

Reflexion

Wahlbereich 1: Neue Impulse in der Literatur

Einblick gewinnen in die Popliteratur der 90er Jahre und ihre literarischen Traditionen

Begriffsklärung: Popkultur – Popliteratur

Sammeln von Informationen aus Printmedien und digitalen Medien

Zusammenhang Popliteratur und Medienwelt

Werbung in verschiedenen Medien

Videoaufzeichnungen von Talkshows, in denen Autoren ihre Bücher präsentieren

Besuch der Buchmesse Leipzig

Autorenlesungen und -interviews

Mitschnitte von Hörfunksendungen

Wahlbereich 2: Literatur der Wiener Moderne

Kennen der Wiener Kultur um 1900

politisches und kulturelles Leben in Wien

das Wiener Judentum

Wiener Jugendstil

philosophische und psychologische Grundlagen der Wiener Moderne (F. Nietzsche, S. Freud)

Kennen der Literatur der Wiener Moderne in einer Auswahl

Epik, Lyrik, Dramatik

A. Schnitzler: „Leutnant Gustl“

Lyrik von Hofmannsthal

K. Kraus: „Die letzten Tage der Menschheit“

Wahlbereich 3: Das kritische und moderne Volksstück im 20. Jahrhundert

Einblick gewinnen in Gesellschafts-, Charakter- und Sprachkritik der bürgerlichen Alltagswelt

Widerspiegelung des aufkommenden Faschismus im Zerrbild kleinbürgerlicher Verhältnisse

Verfremdung und satirische Brechung von Figuren und Typen

Sprachebenen: Dialekt bzw. Jargon und Hochsprache

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