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Lehrplan Berufsschule / Berufsfachschule

Ethik

2007/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Berufsschule und die Berufsfachschule treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschule und Berufsfachschule in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschulen und Berufsfachschulen im Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Im Jahr 2022 erfolgte eine redaktionelle Überarbeitung.

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Der Lehrplan gilt in der Berufsschule für den berufsübergreifenden Bereich der dualen Berufsausbildung, für das Berufsgrundbildungsjahr sowie für den berufsübergreifenden Bereich in der Berufsfachschule. (Im Rahmen der dualen Berufsausbildung kann der Lehrplan Englisch auch für den berufsbezogenen Bereich gelten, sofern in entsprechenden Lernfeldern berufsbezogenes Englisch vorgesehen ist.)

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Berufs-schule und der Berufsfachschule sowie verbindliche Aussagen zur Entwicklung von Lernkompetenz. Im fachspezifischen Teil werden für das Fach allgemeine fachliche Ziele ausgewiesen, die in der Regel über den Lernbereichen differenziert beschrieben sind, und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung des schulischen Lernens ausweisen. 

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

Die Ausbildungsjahre werden als pädagogische Einheit aufgefasst, für die jeweils Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 28 Wochen verbindlich festgeschrieben sind. Zusätzlich kann jeweils ein Lernbereich mit Wahlcharakter bearbeitet werden. Eine Ausnahme bildet das Fach Englisch mit verbindlich zu unterrichtenden Modulen und Modulen mit Wahlcharakter.

Entsprechend dem Kenntnisstand der Schüler, den jeweiligen beruflichen Anforderungen und den Vorgaben der Stundentafel des Berufes ist der Lehrplan in freier pädagogischer Verantwortung zu akzentuieren bzw. zu reduzieren.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb der Ausbildungsjahre bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. 

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise. 

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung. 

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Er-ziehungszielen der Berufsschule und der Berufsfachschule. 

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht: 

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches des gleichen Ausbildungsjahres

 

➔ 3. Aj., LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches in einem anderen Ausbildungsjahr

 

➔ DE/KOM, 2. Aj., LB 2

Verweis auf Ausbildungsjahr, Lernbereich eines anderen Faches

 

➔ OS DE, Kl. 8, LB 2 

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines Faches in einer anderen Schulart 

 

➔ berufsbezogener Bereich

Verweis auf einen Lehrplan des berufsbezogenen Bereichs 

 

⇒ Selbstkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Berufsschule/Berufsfachschule 

 

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Berufsschule/Berufsfachschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

Aj. Ausbildungsjahr
BIO Biologie (Oberschule)
CH Chemie (Oberschule)
DE Deutsch (Oberschule)
DE/KOM Deutsch/Kommunikation
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte (Oberschule)
GEO Geographie (Oberschule)
GK Gemeinschaftskunde
HS Hauptschulbildungsgang
INF Informatik (Oberschule)
KU Kunst (Oberschule)
Kl. Klassenstufe
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
MA Mathematik (Oberschule)
MU Musik (Oberschule)
MW Modul mit Wahlcharakter
MWP Modul mit Wahlpflichtcharakter
OS Oberschule
OS GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
PH Physik (Oberschule)
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RS Realschulbildungsgang
SPO Sport
TC Technik/Computer (Oberschule)
Ustd. Unterrichtsstunden
WK Wirtschaftskunde
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (Oberschule)
2. FS Zweite Fremdsprache (Oberschule)

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule

Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt.

Die Berufsschule ist eine Schulart der Sekundarstufe II. Sie baut auf einen mindestens neunjährigen Besuch einer allgemeinbildenden Vollzeitschule auf.

Die Berufsschule realisiert eine praxisbezogene Aneignung der theoretischen Grundlagen und vermittelt so

  • Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz,
  • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas,
  • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung,
  • die Fähigkeit und Bereitschaft, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Die Berufsschule ist damit dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung zu befähigen.

Das erste Jahr der Berufsausbildung kann auch als Vollzeitunterricht der beruflichen Grundbildung (Berufsgrundbildungsjahr) oder als Teilzeitunterricht gemeinsam für die einem Berufsbereich oder einer Berufsgruppe zugeordneten anerkannten Ausbildungsberufe durchgeführt werden.

Für die Berufsvorbereitung kann die Berufsschule für Jugendliche, die zu Beginn der Berufsschulpflicht kein Berufsausbildungsverhältnis nachweisen und die nicht über einen Schulabschluss verfügen, als ein- oder zweijährige berufsvorbereitende Vollzeitschule (Berufsvorbereitungsjahr) geführt werden. Der zweijährige Bildungsgang richtet sich dabei an Jugendliche, die das Berufsvorbereitungsjahr aufgrund ihres Entwicklungsstands voraussichtlich nicht innerhalb eines Schuljahres mit Erfolg abschließen können. Im Rahmen der Berufsvorbereitung können auch Vorbereitungsklassen für berufsschulpflichtige Schüler, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist und deren Kenntnisse der deutschen Sprache für eine Teilnahme am Regelunterricht nicht ausreichen, eingerichtet werden. Darüber hinaus umfasst die Berufsvorbereitung Klassen berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen und Maßnahmen der Einstiegsqualifizierung, die jeweils im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt werden.

Schüler der Berufsschule, die gemäß § 4c Sächsischem Schulgesetz einer sonderpädagogischen Förderung bedürfen, werden entsprechend ihrem Ausbildungsziel nach den jeweils geltenden Lehrplänen und Stundentafeln für die anerkannten Ausbildungsberufe, für einen Beruf gemäß § 66 des Berufsbildungsgesetzes und für einen Beruf gemäß § 42r der Handwerksordnung oder nach den Lehrplänen und Stundentafeln für die vollzeitschulischen Bildungsgänge unterrichtet. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf können gemeinsam in Klassen mit Schülern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf oder in Klassen, die ausschließlich für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gebildet werden, unterrichtet werden. Damit wird gesichert, dass die besonderen Voraussetzungen dieser Schüler berücksichtigt werden. Dieses Ziel kann auch Besonderheiten in der zeitlichen und inhaltlichen Gliederung der Stundentafeln erfordern.

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsfachschule

In der Berufsfachschule werden die Schüler für einen Beruf ausgebildet. Außerdem wird die allgemeine Bildung gefördert.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt. Die Berufsfachschule ist eine Vollzeitschule der Sekundarstufe II.

Die Berufsfachschule realisiert eine berufspraxisbezogene, handlungsorientierte Ausbildung und vermittelt so

  • Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz,
  • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas,
  • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung,
  • die Fähigkeit und Bereitschaft, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Die Berufsfachschule ist damit dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung zu befähigen.

Die Berufsfachschulen führen entweder zu einem Berufsabschluss nach Landesrecht oder für bundesrechtlich geregelte Gesundheitsfachberufe zu einem Berufsabschluss nach Bundesrecht.

Bei der Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne des Berufsbildungsgesetzes befähigen. In der Berufsfachschulordnung ist festgelegt, für welche dualen Ausbildungsberufe eine berufsfachschulische Ausbildung möglich ist.

Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule/ Berufsfachschule

Ziel der Berufsausbildung in der Berufsschule/Berufsfachschule ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Diese wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz.

In dieser Zielperspektive sind an der sächsischen Berufsschule/Berufsfachschule Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung miteinander verknüpft.

Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule klären Schüler methodengeleitet Sachverhalte und erstellen Konzeptionen.

Die Schüler beschaffen sich die notwendigen Informationen und strukturieren diese. Sie entwickeln eigene Lerntechniken und Lernstrategien sowie die Bereitschaft zum lebenslangen berufsbegleitenden Lernen. Die Schüler lesen und interpretieren fachliche Darstellungen.

Sie verstehen fachliche Begriffe und interpretieren die inhaltlichen Ziele einer Arbeitsaufgabe. Sie vollziehen konkrete berufliche Handlungen mit dem Ziel der Befähigung zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit und präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Schüler führen Arbeitsgespräche und erkennen darin Einstellungen unter Nutzung verbaler, formaler und nonverbaler Mittel. Sie wenden die Fachsprache exakt und die Fremdsprache fachlich korrekt an.[Fachkompetenz]

Selbstkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Berufsschule/Berufsfachschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden.

Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Die Schüler entwickeln ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie ein-zubringen.

Ausgehend von den eigenen Lebens- und Arbeitsweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie setzen sich verstärkt bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule nutzen die Schüler Methoden der Selbstreflexion, um ihre Handlungsfähigkeit weiter zu entwickeln. Sie entwerfen reflektiert eigene Lebenspläne, verstehen analysierend Positionen und Urteile. Die Schüler planen ihre Kompetenzentwicklung. Sie beachten gesellschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für ihre persönlichen Planungen, wenden Kreativitätstechniken an und ordnen ihre Interessen in das gesellschaftliche Umfeld ein. Die Schüler verstehen Lern- und Arbeitsprozesse und gestalten sie effizient. Sie reflektieren und entwickeln ihre Einstellungen zur Kommunikation weiter und bringen eigene und andere Interessen in Einklang.

Die Schüler nutzen verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Mit Quellen und der Meinungsbildung in Medien gehen sie reflektiert kritisch um. Sie suchen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und stärken ihre medienkritische Reflexion. Aktuelle Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Schüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig sowie verantwortungs- und gesundheitsbewusst ein. Dabei sind ihnen die Notwendigkeit des Schutzes sensibler Daten sowie die eigenen Rechte und die Rechte anderer bewusst und sie agieren entsprechend zunehmend sicher.[Selbstkompetenz]

Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule erkennen und analysieren die Schüler Teamstrukturen und gestalten soziale Beziehungen. Sie verstehen soziale Strukturen von Unternehmen, Behörden und Einrichtungen.

Dazu tragen die Erfahrungen, die während der berufspraktischen Ausbildung oder in Betriebspraktika in Arbeitsteams und in hierarchischen Strukturen gesammelt werden, wesentlich bei.

Die Schüler verstehen gruppendynamische Lernprozesse und gestalten diese aktiv mit.

Sie treffen Entscheidungen in der Gruppe und präsentieren gemeinsame Arbeitsergebnisse. Die Schüler beherrschen Kommunikationsstrategien und gestalten fremdsprachliche Kommunikation mit Rücksicht auf regional- und landestypische sowie kulturelle Hintergründe.[Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses der Berufsschule/ Berufsfachschule

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Berufsschule/Berufsfachschule muss als sozialer Erfahrungsraum den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Um die Bildungs- und Erziehungsziele zu erreichen, muss die Berufsschule/Berufsfachschule

  • den Unterricht an einer für ihre Aufgaben spezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierung betont,
  • individuelles und selbstorganisiertes Handeln und insbesondere Lernen in der digitalen Welt fördern,
  • unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufsübergreifende Qualifikationen vermitteln,
  • die bildungs-, berufs- und fachsprachlichen Kompetenzen fördern,
  • ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten und einen Unterricht mit entsprechender individueller Förderung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Erfahrungen, Fähigkeiten und Begabungen aller Schüler ermöglichen,
  • eine nachhaltige Entwicklung der Arbeits- und Lebenswelt und eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft unterstützen,
  • für Gesunderhaltung und Unfallgefahren sensibilisieren,
  • einen Überblick über die Bildungs- und beruflichen Entwicklungsperspektiven einschließlich unternehmerischer Selbstständigkeit aufzeigen, um eine selbstverantwortliche Berufs- und Lebensplanung zu unterstützen,
  • an den relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen im Hinblick auf Kompetenzentwicklung und -feststellung ausgerichtet sein.

Den Ausgangspunkt des Lernens der Schüler in der Berufsschule/Berufsfachschule bilden ganzheitliche berufliche Handlungsabläufe. Sie sollen im Unterricht als Lernhandlungen selbst ausgeführt und/oder gedanklich nachvollzogen werden.

Auftrags- und projektbezogene Aufgabenstellungen tragen zum Erwerb von Handlungskompetenz bei. Dabei ist die selbstständige Arbeit der Schüler bei der Planung, Durchführung, Bewertung und Präsentation der Lösung von Arbeitsaufgaben zu fördern.

Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Lebens- und Berufserfahrungen und seine Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anspornt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen gefördert. Der systematische und zielgerichtete Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Der Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Förderung von Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. Eine derart veränderte Lehr- und Lernkultur prägt die Unterrichtsgestaltung.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert gleichzeitig soziale Lernfähigkeit.

Die veränderten Anforderungen an den Unterricht erfordern eine neue Qualität der Zusammenarbeit der Lehrer. Der Unterricht an der Berufsschule/ Berufsfachschule bemüht sich um eine Sicht, die über das einzelne Lernfeld oder Fach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive einzelner Fächer oder Lernfelder zu erfassen. Die Verbindung von berufsübergreifendem und -bezogenem Bereich trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen. Eine möglichst ausgeprägte Praxisnähe der Ausbildung, die unter anderem durch die Integration oder Simulation berufsrelevanter Situationen erreicht werden kann, leistet dazu ihren Beitrag. Es ist Aufgabe der Lehrer, verstärkt die Erfahrungen der Schüler aus der berufspraktischen Ausbildung bzw. dem Betriebspraktikum in den Unterricht einzubeziehen.

In berufsbildenden Schulen lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinem Wissen, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinen Lebenserfahrungen respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschülerinnen und Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas an berufsbildenden Schulen sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner von Berufsschulen/Berufsfachschulen sind die dualen Ausbildungspartner, Praxiseinrichtungen der berufspraktischen Ausbildung oder des Betriebspraktikums, die den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen.

Die Schüler werden dazu angeregt, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Da Berufsschulen/Berufsfachschulen i. d. R. in ein Berufliches Schulzentrum eingegliedert sind, bieten sich genügend Betätigungsfelder.

Die berufsbildenden Schulen öffnen sich stärker gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld und leisten einen Beitrag zur Regionalentwicklung.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Lehr-, Lern- und Arbeitskultur werden. Dadurch können Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen werden. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen, 
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen,
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern.
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken),
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle),
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens),
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen).
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sowohl im berufsübergreifenden als auch im -bezogenen Bereich sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein.

Teil Fachlehrplan Ethik

Ziele und Aufgaben des Faches Ethik

Beitrag zur allgemeinen und beruflichen Bildung

Das Fach Ethik trägt dazu bei, den Schülern die Orientierung in unserer pluralistischen Gesellschaft zu erleichtern. Es orientiert auf die im Grundgesetz und in der Verfassung des Freistaates Sachsen verankerten Grundwerte und demokratischen Prinzipien und vermittelt religionskundliche und philosophische Kenntnisse sowie kulturelle Traditionen.

Im Fach Ethik werden die Schüler angeleitet, die Wertvorstellungen anderer Menschen zu respektieren, unterschiedliche Einstellungen, Verhaltensweisen und gesellschaftliche Phänomene zu hinterfragen und die Gefahr eines ethischen Relativismus zu erkennen. Des Weiteren sollen sie befähigt werden, am politischen Diskurs aktiv teilzuhaben.

Das Fach motiviert sie, Verantwortung für sich selbst, für die Gesellschaft sowie für Umwelt und Natur zu übernehmen. Es fördert ethische Urteilskraft und Entscheidungsfähigkeit und vertieft ethische Grundhaltungen, die zu sach- und fachgerechtem Engagement im Beruf sowie zur verantwortungsbewussten Mitgestaltung der Arbeitswelt und der Gesellschaft befähigen.

In der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sachverhalten im Problemlösen fördert das Fach Ethik das Interesse der Schüler an lokalen, regionalen und globalen Herausforderungen unserer Zeit. Lösungsansätze ermöglichen eine nachhaltige Entwicklung und regen damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln an. Hierbei kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine wichtige Rolle zu.

Durch das Fach Ethik werden die Schüler angehalten, sich mit der Vielschichtigkeit der Bedeutung von Arbeit auseinander zu setzen.

Das Fach Ethik stärkt soziale Handlungsmotive und vertieft die Medienbildung und Methodenkompetenz der Schüler.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus den Zielen und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule und dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Entwickeln moralischer Urteilsfähigkeit
  • Entwickeln ethischer Diskursfähigkeit
  • Erweitern der interkulturellen Kompetenz und der religionskundlichen Kenntnisse
  • Ethisches Reflektieren der Lebens- und Berufswelt
  • Erwerben von Verantwortungsbewusstsein, Toleranz und Gemeinschaftssinn
Strukturierung

Der Lehrplan baut auf dem Lehrplan des Faches Ethik der Oberschule auf. Er orientiert sich an den Themen: Stellenwert von Arbeit und Beruf, Mensch und Gemeinschaft, Verantwortung und Humanität. Er gliedert sich in vier Lernbereiche mit Pflichtcharakter und neun Lernbereiche mit Wahlcharakter.

Die Gestaltung aller Lernbereiche bietet den Schülern vielfältige Möglichkeiten, den Zusammenhang zwischen dem eigenen Lebensentwurf und den gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen aufzuzeigen. Die Schnittstellen des Faches mit den Lernfeldern werden angezeigt.

didaktische Grundsätze

Das Fach Ethik ist durch seinen diskursiven Charakter geprägt.

Die Orientierung auf Aneignung von anwendungsfähigem Wissen und auf Anwendung von Prinzipien des Philosophierens dient der Fortführung und dem Ausbau der in den vorherigen Bildungsgängen entwickelten Dialoggemeinschaft.

Der Ethikunterricht erfolgt nach den allgemeindidaktischen Prinzipien der Schüler- und der Handlungsorientierung. Deshalb sind der Bezug zur Praxis und die Integration berufsethischer Fragestellungen von vorrangiger Bedeutung. Aber auch die Auseinandersetzung mit Themen, die nicht aus dem unmittelbaren Erfahrungshorizont bzw. den Interessenbereichen der Schüler stammen, ist unerlässlich.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind bei Inhalten mit politischem Gehalt auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konfliktund Problemanalysen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Gestaltung des Unterrichts soll den Schülern Erfahrungen ermöglichen, durch die Wertvorstellungen reflektiert, diskutiert und überdacht werden. Die Aktivität der Schüler soll durch eine Vielfalt von Lern- und Unterrichtsmethoden gefordert und gefördert werden.

Die exemplarische Auswahl der Unterrichtsinhalte verschafft den Schülern Freiräume, eigene Erfahrungen zu reflektieren, zu artikulieren, sachgerecht zu vertreten, ethisch zu bewerten und in der Auseinandersetzung mit anderen zu relativieren.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. - 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Werte und Normen 14 Ustd.
Lernbereich 2 Arbeit und Beruf 30 Ustd.
Lernbereich 3 Pluralismus und ethischer Grundkonsens 20 Ustd.
Lernbereich 4 Phänomen Religion 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Sterben ist Leben
Wahlbereich 2 Wissenschaft, Technik und Verantwortung
Wahlbereich 3 Naturschutz
Wahlbereich 4 Die 10 Gebote
Wahlbereich 5 Religiöse Symbole
Wahlbereich 6 Aktueller ethischer Diskurs zum Pluralismus
Wahlbereich 7 Ethische Entscheidungshilfen
Wahlbereich 8 Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit
Wahlbereich 9 Kunst und Ethik

1. - 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Werte und Normen 14 Ustd.

Die Schüler wenden ihre Erkenntnisse über die Notwendigkeit persönlicher und gesellschaftlicher Werteorientierung in individuellen und beruflichen Entscheidungssituationen an. Die Schüler entwickeln Haltungen und beherrschen Normen, die Voraussetzung sind für die Kommunikation in der Schule, am Arbeitsplatz und im Alltag.

Die Schüler positionieren sich im Sinne einer selbständigen und verantwortungsvollen Lebensgestaltung.

Begriffsbestimmungen
Ethik, Moral, Wert, Norm, Tugend

Inhalte, Bedeutungen, Funktion

Aristoteles, Albert Schweitzer

Gegenstandsbestimmung des Faches Ethik

Begriffsnetz, Expertenrunden

Werte und Normen in der Gesellschaft und deren Zusammenhang

humanistisches Menschenbild:

Menschheit und Menschlichkeit

Menschenwürde und Fähigkeit zu Achtung und Toleranz

Mitgefühl und Fürsorge für Schwache und Bedürftige

Individualität und soziale Verantwortung

Konventionen, moralische Normen, Rechtsnormen

Fallbeispiel, Rollenspiele,

Ausgewählte Elemente ethischer Verantwortung nach Hans Jonas

Verantwortung, Verpflichtung für sich selbst und andere

Dreidimensionalität der Verantwortung: Willens-, Handlungs-, Zurechnungsfähigkeit

Ethik in Wissenschaft, Medizin, Technik

Verantwortung für zukünftige Generationen: Überschuldung, Umweltzerstörung, Umgang mit Ressourcen

Gemeinschaftssinn und Individualismus

Vergleich mit anderen ethischen Entwürfen

5-Schritt-Lesemethode, Spickzettelmethode, Referate, mediale Präsentationen

Lernbereich 2: Arbeit und Beruf 30 Ustd.

Die Schüler sind sich der Bedeutung und der Vielfalt von Arbeitsmöglichkeiten für die Sinnfindung des Individuums und die Funktionalität der Gesellschaft bewusst. Sie übertragen ihre Kenntnisse und Erfahrungen im beruflichen und gesellschaftlichen Kontext und entwickeln ein begründetes Arbeits- und Berufsethos und die Bereitschaft, Verantwortung im privaten und beruflichen Leben zu übernehmen.

Die Schüler entwickeln ethische Urteilsfähigkeit in Hinblick auf das Berufsleben und eine begründete eigene ethische Position.

Arbeit – Merkmal des Menschseins

Begriffsbestimmung Arbeit

bio-psychosoziale Voraussetzungen und Notwendigkeiten zur Arbeitstätigkeit

Bedeutung und Funktion von Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven

individuelles Verständnis und gesellschaftlicher Stellenwert der Arbeit 

gesellschaftlich

marxistisches Arbeitsverständnis

humanistisches Arbeitsverständnis

Arbeit – Privileg oder Zwang?

Digitalisierung in der Arbeitswelt

WWW – Methode, Gruppenpuzzle

religiös

religiöse Arbeitsverständnisse: Martin Luther, Johannes Calvin

Vielfältigkeit von Arbeit

Beruf

Beruf – Berufung – Job

Lebensziele und Existenzsicherung

Familie

Verantwortung der Generationen füreinander

persönliche Interessen und soziale Verantwortung

Vereinstätigkeit

Ehrenamt

Mitarbeit in der Wohlfahrtspflege

soziales Engagement

Leitbilder aus persönlichem und gesellschaftlichem Umfeld

mediale Präsentationen

Berufsethische Orientierungen

gesellschaftliche Erwartungen – Anspruch an sich selbst

Eigenverantwortung und Engagement im Beruf

Leistungsverhalten in Schule und Praxis

Beharrlichkeit und Kreativität als berufliche Herausforderung

Belastbarkeit und Fähigkeiten zur Neuorientierung

Solidarität, Fairness und Zivilcourage im beruflichen Alltag

soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Verantwortung, Problematik Arbeitslosigkeit

Strategien im Umgang mit Kunden, Klienten und Mitarbeitern

Rollenspiel; Pro- und Kontra-Debatte: Notwendigkeit einer Berufsethik

Wunschvorstellungen und Realität im Konflikt

Chancen für Neuorientierung; Flexibilität

Freiheit der Berufswahl gegenüber objektiven und subjektiven Beschränkungen

Reflexion eigener Motive und Entscheidungen, Kompromissfindung zwischen persönlichen Wünschen, Fähigkeiten und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen

Konsequenzen und Möglichkeiten der Neuorientierung bei Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit im Arbeits- und Berufsleben

Interview, Exkursionen, Tage der offenen Tür in Institutionen und Betrieben

Lernbereich 3: Pluralismus und ethischer Grundkonsens 20 Ustd.

Die Schüler reflektieren die Verschiedenheit der Kulturen und erkennen die Chancen und Probleme der Vielfalt individueller Lebensentwürfe. Sie entwickeln eigene begründete Standpunkte im ethischen Diskurs und zeigen Toleranz in aktiver Anerkennung Andersdenkender.

Die Schüler hinterfragen und korrigieren Vorurteile. Sie sind bereit, sich gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit im beruflichen und privaten Bereich zu engagieren.

Wesen des Pluralismus

Auswirkungen und Chancen der Globalisierung

pluralistische Gesellschaften

soziale Interaktion und digitale Kommunikation

Gemeinsames, Unterschiedliches und Trennendes

Begriffsanalyse: Integration

soziale Integration

Identität und Integration

Begriffsanalyse: Identität

Ursache und Lösungsmöglichkeiten von Identitätskonflikten

kulturelle Vielfalt – Chance und Bereicherung im Zusammenleben

Biografiearbeit, Blitzlicht – Methode, Fragebogen, Interviews

Notwendigkeit eines ethischen Grundkonsenses

Grundwerte und Grundrechte, Universalität der Menschenrechte, Grenzen der Toleranz

Grundkonsens ermöglicht positive Konfliktregelung

pluralisierbare Werte, nichtpluralisierbare Werte, Gefährdungen des Pluralismus

Extremismus, Fanatismus, Intoleranz

Moderationsrunden, Kopfstandmethode

Werte als Grundlage für die individuellen Lebensentwürfe und den ethischen Grundkonsens

Wertevielfalt und Gemeinwohl

Kriterien zur ethischen Beurteilung des Handelns

Lebenssinn; Handlungsziele

religiöse Vorstellungen und humanistisches Menschenbild

Kommunikations- und Konfliktfähigkeit

politische Einflussnahme: Karl Marx, Hans und Sophie Scholl, Mahatma Gandhi

Leben für andere: Mutter Teresa, Helmut Gollwitzer

eigene Vervollkommnung: Pflichten gegen sich selbst, Kultivierung der physischen, emotionalen, intellektuellen, moralischen Fähigkeiten

Pflicht bei Immanuel Kant

Freiheit des Einzelnen, Respektieren der Rechte Anderer

Toleranz gegen Andere, Schutz vor Diskriminierung

Stationenlernen, Referate, Expertenrunden

Lernbereich 4: Phänomen Religion 20 Ustd.

Die Schüler erweitern ihr religionskundliches Wissen. Sie kennen und diskutieren den Einfluss der Religion auf das kulturelle Leben in unserer Gesellschaft.

Sie respektieren religiöse Überzeugungen und daraus resultierende Verhaltensweisen anderer Menschen. 

Begriffsbestimmung Religion 

Formen von Religiosität

Symbole und Rituale

religiöse Gegenstände

Moralkodex – von Gott gegeben?

Erklärungsmodelle der Entstehung der Welt und der Stellung des Menschen in der Welt

religiöse Gemeinschaft

Collagen, Exkursionen

Funktionen von Religion

Deutungsfunktion,

psychische Funktion,

gesellschaftliche Funktion

ethische Funktion

Stationenarbeit, ABC-Methode, Kugellagermethode

Erscheinungsformen von Religion im Alltag

Weltreligionen, Konfessionen, Aberglauben, religiöse Sondergemeinschaften, Esoterik

Feiertage im Jahreslauf, ihre Bedeutung und Herkunft

Religion in Kunst und Kultur

Brainstorming, Interviews, Expertenrunden, Medienschau, mediale Präsentationen

Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Religionen

Vorstellungen vom Göttlichen

Begründung von Ethik in den Religionen

Kommunikation mit dem Göttlichen

Projekt Weltethos

Erlösungsbedürftigkeit des Menschen

Leben nach dem Tod

Religionsstifter

Memory, Internetrecherche

Missbrauch von Religion 

Manipulation und Abhängigkeit durch Religion

Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Gewalt: religiöse Konflikte, Kriege

Medienanalyse, Problemdiskussion

Wahlbereich 1: Sterben ist Leben

Sterbebegleitung: Verpflichtung für Familie und Gesellschaft

Sterbekultur

Tabuisierung und Unsicherheit im Umgang mit dem Sterben und der Trauer

Bedürfnisse Sterbender, Sterbephasen Arten der Sterbehilfe, Rechtslage

Vorsorge und Wahrung der Eigenständigkeit

Hospizbewegung und Palliativmedizin

rechtliche Rahmenbedingungen

Internetrecherche, Stationenlernen, Medienanalyse

Wahlbereich 2: Wissenschaft, Technik und Verantwortung

Verantwortung des Menschen anhand ausgewählter Beispiele in Wissenschaft und Technik

Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Handelns

Bioethik: Organtransplantation, Gentechnik, künstliche Befruchtung, Klonen, Apparatemedizin, Faszination Cyborg, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz

Verantwortung des Wissenschaftlers

Probleme der Energiegewinnung

Pro- und Kontra-Debatten, Internetrecherche: Nationaler Ethikrat

Wahlbereich 3: Naturschutz

Ethische Begründung des Umwelt- und Naturschutzes

individuelles Umweltbewusstsein

gesellschaftliches und globales Interesse

Nachhaltigkeit, Landschaftsgestaltung

Vorstellung des Eigenrechtes der Natur bei Albert Schweitzer

Stationenlernen

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Wahlbereich 4: Die 10 Gebote

Aktualität der 10 Gebote

10 Gebote im Alten Testament

Bergpredigt und Nächstenliebe im Neuen Testament, Mt 5, 21–48, Lk 10, 25–37

Bürgerliches Gesetzbuch

Textarbeit, Moderationsrunde

Wahlbereich 5: Religiöse Symbole

Bedeutung und Herkunft religiöser Symbole

Zahlen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Farben

Gruppenarbeit, Collagen

Wahlbereich 6: Aktueller ethischer Diskurs zum Pluralismus

Diskurs zu einem ausgewählten aktuellen Thema

Gruppenzwang und Konfliktverhalten

internationale Jugendarbeit

Bedeutung sozialer Organisationen

sozialer Pflichtdienst

Fremdenfeindlichkeit in Deutschland

Diskriminierung von Randgruppen

Misshandlung behinderter Menschen durch Jugendliche

gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

Projektarbeit, Dilemmadiskussion, Erfahrungsberichte

Wahlbereich 7: Ethische Entscheidungshilfen

Sittliche Prinzipien bei der Lösung von ethischen Problemen

goldene Regel

kategorischer Imperativ

utilitaristische Prinzipien

aktuelle Fallstudien, Dilemmasituationen

Wahlbereich 8: Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit

Entwicklungsmodell nach Lawrence Kohlberg

Biografie Kohlbergs

Stufen der moralischen Entwicklung

Parallelen zum eigenen Handeln

Ansprüche und Erwartungen im Berufsfeld

Rollenspiele, Fallbeispiele

Wahlbereich 9: Kunst und Ethik

Einfluss eines Künstlers oder Kunstwerkes auf das moralische Verhalten der Menschen

Darstellung moralischer Werte in der bildenden Kunst, darstellenden Kunst und Literatur

Künstler im Auftrag und im Dienst politischer Systeme

Kunstwerke, Ausstellungsbesuche, Karikaturen, Texte, Schulkinobesuch

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