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Lehrplan Berufsvorbereitungsjahr

Englisch

Wahlpflichtbereich/Wahlbereich

2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für das Berufsvorbereitungsjahr treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden erstellt von Lehrerinnen und Lehrern der Berufsschulen im Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben des Berufsvorbereitungsjahres sowie Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht und Lernen lernen. Im fachspezifischen Teil werden für das Fach/den Berufsbereich allgemeine fachliche Ziele ausgewiesen.

Lernbereiche/Lernfelder, Zeitrichtwerte

Für die Fächer des berufsübergreifenden Bereiches sind Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 24 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich können Lernbereiche mit Wahlcharakter bearbeitet werden.

Für die einzelnen Berufsbereiche sind Lernfelder im Umfang von 320 Unterrichtsstunden verbindlich festgeschrieben.

Entscheidungen bezüglich einer zweckmäßigen zeitlichen Reihenfolge der Lernbereiche/Lernfelder innerhalb der Klassenstufe oder von Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches/Lernfeldes liegen in der Verantwortung des Lehrers.

Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

Darstellung der Lernbereiche/Lernfelder

Für die Gestaltung der Lernbereiche im berufsübergreifenden Bereich wird eine tabellarische Darstellungsweise verwendet.

Die Lernfelder im berufsbezogenen Bereich sind in Anlehnung an die KMK-Rahmenlehrpläne für die duale Berufsausbildung gestaltet.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Ziele und Inhalte der Lernbereiche/Lernfelder

Ziele und Inhalte der Lernbereiche/Lernfelder sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung. Die Ziele werden im Sinne von Endqualifikationen des Bildungsganges dargestellt.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu den Zielen und Inhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern, zum berufsbezogenen Bereich und zu überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen des Berufsvorbereitungsjahres.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Ziele und Inhalte des gleichen Faches/anderer Fächer, den berufsbezogenen Bereich sowie überfachliche Ziele werden mit Hilfe grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches

 

➔ MA, LB 2

Verweis auf Lernbereich eines anderen Faches

 

➔ OS GK, Kl. 9, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines Faches in einer anderen Schulart

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein überfachliches Bildungs- und Erziehungsziel

 
Wahlpflichtbereich

Der in der Stundentafel ausgewiesene Wahlpflichtbereich dient

  • dem Ausgleich von Lerndefiziten hinsichtlich grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten,
  • der Verbesserung der schulischen Basiskenntnisse in Bezug auf die angestrebte Ausbildung,
  • der Förderung von Lernbereitschaft und der Vermittlung unterrichtlicher Erfolgserfahrungen sowie
  • der Entwicklung und Erprobung eigener Interessen.

Die Schüler können dabei unter anderem zwischen muttersprachlichen, fremdsprachlichen, naturwissenschaftlichen, informatischen und spezifischen berufsbereichs- sowie lebensweltbezogenen Themen wählen.

Der Wahlpflichtbereich bietet insbesondere im zweijährigen Berufsvorbereitungsjahr vielfältige Möglichkeiten eines fächerverbindenden Unterrichts. Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern und Berufsbereichen nicht oder nur teilweise erfasst werden kann. Dieses Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer und Berufsbereiche bearbeitet.

Die Schulen entscheiden in pädagogischer Freiheit über die inhaltliche Ausgestaltung und zeitliche Dauer der Angebote. Die unterrichtenden Lehrer entwickeln eigenständige Konzepte, um auf die tatsächlichen Interessen und Neigungen der Schüler sowie auf regionale und schultypische Besonderheiten einzugehen. Der Unterricht wird in Gruppen erteilt.

Ausgangspunkt für die Entwicklung einer Konzeption zur Realisierung eines fächerverbindenden Unterrichts können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Rahmenstundentafel

Gesamtausbildungsstunden
1-jähriges BVJ 2-jähriges BVJ
Pflichtbereich 1200 1720
Berufsübergreifender Bereich 440 440
Deutsch/Kommunikation 120 120
Gemeinschaftskunde 80 80
Mathematik 120 120
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 40 40
Sport 80 80
Berufsbezogener Bereich 720(360)1 720 (360)1
Fachlicher Unterricht 2 720 (360) 720 (360)
Wahlpflichtbereich3 40 560
Wahlbereich4 40 80
Betriebspraktikum 2 bis 4 Wochen 2 bis 6 Wochen im 1. Jahr; 3 Tage/Woche im 2. Jahr
 
  • 1
    Die in Klammern gesetzten Unterrichtszeiten weisen den Anteil des fachpraktischen Unterrichts aus.
  • 2
    Der Unterricht orientiert sich an zwei Berufsbereichen.
  • 3
    Der Stundenumfang der einzelnen Kurse ist variabel. Sie können als Halb- oder Ganzjahreskurse angeboten werden. Bei Bedarf
    können diese auch als Förderunterricht für alle Bereiche genutzt werden. Im Berufsbereich Wirtschaft und Verwaltung ist ein ganzjähriger Fremdsprachenkurs anzubieten.
  • 4
    Zusätzliche Angebote zu Kursen des Wahlpflichtbereiches bzw. Förderunterricht unter Berücksichtigung der Spezifik des Bildungsganges und nach Maßgabe der personellen Ressourcen.

Abkürzungen

Im Lehrplan des Berufsvorbereitungsjahres werden folgende Abkürzungen verwendet:

BS Berufsschule/Berufsfachschule
DE Deutsch (Oberschule)
DE/KOM Deutsch/Kommunikation
EN Englisch
ETH Ethik
FÖS(L) Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen
GK Gemeinschaftskunde
HS Hauptschulbildungsgang
Kl. Klassenstufe
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
LF Lernfeld
MA Mathematik
OS Oberschule
OS GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RS Realschulbildungsgang
SPO Sport
TC Technik/Computer (Oberschule)
Ustd. Unterrichtsstunden
WK Wirtschaftskunde
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (Oberschule)
2. FS Zweite Fremdsprache (Oberschule)

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw.  Lehrerinnen und Lehrer gebraucht. 

Ziele und Aufgaben des Berufsvorbereitungsjahres

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Das Berufsvorbereitungsjahr ist ein Bildungsgang der Berufsschule und kann für Schüler, die zu Beginn der Berufsschulpflicht ein Berufsausbildungsverhältnis nicht nachweisen, als ein- oder zweijährige Vollzeitschule geführt werden. Es wird von Schülern besucht, die den Hauptschulabschluss nicht erreicht haben.

Das Berufsvorbereitungsjahr hat die Aufgabe, die allgemeine Bildung zu vertiefen sowie zu erweitern, elementare fachtheoretische und fachpraktische Kenntnisse in zwei Berufsbereichen zu vermitteln und eine berufliche Orientierung zu geben. Es knüpft an die schulischen Kenntnisse und Fähigkeiten der Schüler an und berücksichtigt dabei, dass diese mit unterschiedlichen Entwicklungs-, Lern- und Verhaltensvoraussetzungen in das Berufsvorbereitungsjahr eintreten. Eine optimale Entwicklung der Ausbildungsreife unter Beachtung der individuellen Voraussetzungen unterstützt die Schüler beim Übergang von der allgemeinbildenden Schule in die Ausbildung und ermöglicht eine Eingliederung in Arbeit und Beruf. Jeder Schüler wird in seiner Individualität angenommen und gefördert.

Das Berufsvorbereitungsjahr hilft sozial benachteiligten und individuell beeinträchtigten Schülern, Defizite abzubauen und sich auf den Eintritt in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Schüler erhalten bei erfolgreichem Abschluss eine dem Hauptschulabschluss entsprechende Bil-dungsqualifikation.

Bildungs- und Erziehungsziele

Den Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllt das Berufsvorbereitungsjahr, indem die Verknüpfung von Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung sowie Werteorientierung in allen fachlichen und überfachlichen Zielen umgesetzt wird.

Der Ausbau der individuellen Leistungsfähigkeit sowie die Entwicklung von Werte- und Pflichtbewusstsein stehen im Mittelpunkt des Bildungs- und Erziehungsprozesses. Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel des Berufsvorbereitungsjahres ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern und Berufsbereichen angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

Im berufsbezogenen Bereich erwerben die Schüler elementare theoretische Kenntnisse sowie praktische Fähigkeiten und Fertigkeiten in den jeweiligen Berufsbereichen und erkennen dabei ihre individuellen Neigungen. Im berufsübergreifenden Bereich eignen sie sich strukturiertes und anschlussfähiges Wissen an, das sie flexibel und gezielt anwenden können. [Wissen]

Die Schüler eignen sich zielorientiert Lern- und Arbeitstechniken an, gehen planvoll mit Zeit, Material und Arbeitskraft um und gestalten Arbeitsabläufe effektiv. Sie nutzen zunehmend selbstständig Methoden des Wissenserwerbs und des Umgangs mit Wissen. [Methodenkompetenz]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. In der Auseinandersetzung mit traditionellen sowie digitalen Medien lernen sie, diese im Hinblick auf eigene Bedürfnisse funktionsbezogen auszuwählen und zu nutzen.

Sie erkennen bei sich und anderen, dass Medien sowie das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Handlungsweisen ausüben. Die Schüler entwickeln die Fähigkeit, Informationen zu beschaffen und zu bewerten sowie moderne Informations- und Kommunikationstechnik sachgerecht, zweckmäßig und verantwortungsbewusst auch für ihren individuellen Lernprozess zu nutzen. [Medienbildung]

Die Schüler werden zunehmend in die Lage versetzt, sich individuelle Ziele zu setzen, das eigene Lernen selbstständig und in Zusammenarbeit mit anderen zu organisieren und zu kontrollieren. [Lernkompetenz]

In Auseinandersetzung mit Personen und Problemen prägen die Schüler ihre Sensibilität, Intelligenz und Kreativität weiter aus. Sie werden sich ihrer individuellen Stärken und Schwächen bewusst und lernen damit umzugehen. Gleichzeitig entwickeln und stärken sie ihre Leistungsbereitschaft und zeigen Achtung vor den Leistungen anderer. [Bewusstsein für individuelle Stärken und Schwächen]

Sie erleben im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und bemühen sich um ihre Einhaltung. Sie lernen dabei, verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik zu üben und konstruktiv mit Kritik umzugehen. [Sozialkompetenz]

Die Schüler beherrschen zunehmend die Kulturtechniken und entwickeln ihre Kommunikationsfähigkeit und die Fähigkeit zum situationsangemessenen, partnerbezogenen Gebrauch von Sprache weiter. Sie eignen sich grundlegende Ausdrucks- und Argumentationsweisen der jeweiligen Fachsprache an und verwenden Fachbegriffe sachgerecht. [Kommunikationsfähigkeit]

Durch die konsequente Handlungsorientierung sowie fachübergreifende und fächerverbindende Lernangebote gewinnen die Schüler in enger Bindung an ihre Erfahrungswelt eine mehrperspektivische Sichtweise auf Themen und Probleme. [Mehrperspektivität]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. Dabei lernen sie, Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Das Berufsvorbereitungsjahr knüpft an den Bildungs- und Erziehungsleistungen in Oberschule und Förderschule an, festigt und erweitert diese durch allgemeine und fachliche Inhalte. Die Heterogenität der Schüler im Berufsvorbereitungsjahr erfordert von den unterrichtenden Lehrerteams ein Höchstmaß didaktisch-methodischen Geschicks. Durch entsprechende Klassen- und Gruppenbildung, handlungsorientierte Ausrichtung des Unterrichts, binnendifferenzierte Methoden sowie Wahlmöglichkeiten sind die avisierten Ziele anzustreben. Im Zentrum steht die Gestaltung einer für alle Schüler förderlichen Lehr- und Lernkultur. Spezifisch sind Lehr- und Lernverfahren, die ein angemessenes Verhältnis zwischen fachsystematischem Lernen und praktischem Umgang mit lebensweltlichen und berufsorientierenden Fragen bewirken.

Durch geeignete und strukturierte Lernsituationen sind Denkprozesse, sprachliches Handeln, der Erwerb von allgemeinem und berufsfeldbezogenem Wissen, emotionale und soziale Stabilität, Handlungskompetenz sowie die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Verschiedene Kooperationsformen beim Lernen werden von Lehrern und Schülern intensiv genutzt. Es kommen Unterrichtsformen zur Anwendung, die einen lebensnahen und förderungsspezifischen Umgang mit Unterrichtsgegenständen zulassen und helfen, Voraussetzungen des Wissenserwerbs zu erschließen. Diese knüpfen an die Erfahrungswelt der Schüler an, berücksichtigen die Verbindung von Kognition und Emotion. Sie eröffnen Möglichkeiten, einen Lerngegenstand aus mehreren Perspektiven und in vielfältigen Problem- und Anwendungszusammenhängen zu betrachten. Der gezielte Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch zu hinterfragen und für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Verlangsamte und erschwerte Lernprozesse erfordern, dass das zu Lernende veranschaulicht, gegliedert, sprachlich gefasst und angewandt wird. Darüber hinaus wird im Unterricht ein ausgewogener Wechsel von Anspannung und Entspannung, von Konzentrations- und Ruhephasen sowie Bewegung beachtet. Sinnvolle Hausaufgaben festigen die erreichten Lernerfolge.

In der Verantwortung der Lehrerteams liegt es, Lernvoraussetzungen der Schüler zu ermitteln, Lernprozesse zu steuern sowie die Schüler als handelnde und lernende Individuen zu akzeptieren und sie in die Unterrichtsplanung und -gestaltung einzubeziehen. Formen der Leistungsermittlung und -bewertung werden vom Lehrerteam erarbeitet, ausgewogen und transparent gehandhabt. Zur Entwicklung ihrer Fähigkeit zur Selbsteinschätzung werden die Schüler in die Leistungsbeurteilung einbezogen. Eine förderliche Balance zwischen Lern- und Leistungssituationen muss gewahrt bleiben.

Das Lehrerteam berät die Schüler zu Fragen der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Dabei arbeitet es kooperativ mit Erziehungsberechtigten, Sozialpädagogen, Arbeitsagenturen, Beratungsstellen und weiteren Partnern zusammen. Das Lehrerteam organisiert gemeinsam mit den Schülern das Betriebspraktikum und sorgt für eine solide Vorbereitung, Durchführung und Auswertung.

Toleranz, Transparenz, Verlässlichkeit sind handlungsleitende Prinzipien schulischer Arbeit. Regeln und Normen des Verhaltens in der Schule werden gemeinschaftlich erarbeitet. Im besonderen Maße richtet sich der Blick auf die Bedeutung authentischer Bezugspersonen für Heranwachsende.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle) 
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Englisch

Ziele und Aufgaben des Faches Englisch

Beitrag zur allgemeinen und beruflichen Bildung

In einer Welt der Globalisierung und der daraus resultierenden Migration von Menschen unterschiedlichster Sprach- und Kulturkreise ist die Beherrschung von Fremdsprachen unverzichtbarer Bestandteil allgemeiner Bildung.

Englisch ist international die wichtigste Zweit- und Verkehrssprache (Lingua franca). In Wissenschaft und Kunst, in Technik, Wirtschaft und Handel, in Tourismus und Sport eröffnet die Beherrschung des Englischen als selbstverständliches Mittel der Kommunikation und Verständigung eine Vielfalt von Möglichkeiten im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich.

Als ein Fach, bei dem der Erwerb kommunikativer Kompetenzen wichtigstes Ziel ist, bietet Englisch in hervorragendem Maße auch die Möglichkeit zur Ausbildung sozialer Kompetenzen. Indem die Schüler lernen, eigene Sichtweisen und Werte sowie gesellschaftliche Zusammenhänge zu denen englischsprachiger Kulturen kritisch in Beziehung zu setzen, werden Aufgeschlossenheit, Selbstständigkeit und Toleranz gefördert. Durch die Auseinandersetzung mit Denk- und Lebensweisen, Werten und Normen der Menschen anderer Kulturkreise erleben die Schüler auch einen Zuwachs an Erfahrung und Stärkung der eigenen Identität.

Im Englischunterricht stehen kulturelle, wirtschaftliche und ökologische Aspekte im Mittelpunkt, die die Schüler analysieren, reflektieren und zu denen sie sich positionieren.

Mit dem Erwerb eines weiteren Sprachsystems wird ein Muster für die Aneignung von Fremdsprachen erworben und ein höherer Grad an allgemeiner Sprachbewusstheit ausgeprägt. Eine wichtige Aufgabe des Englischunterrichts ist die Entwicklung interkulturellen Handelns, insbesondere der Fähigkeit zur Toleranz im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Die Beherrschung der englischen Sprache ermöglicht dem Schüler, unabhängig von seinem sprachlichen Hintergrund, ein weltoffenes Agieren und die Verarbeitung und Weitergabe von individuellen Erfahrungen, Gedanken, Gefühlen und Informationen.

Da schulische Bildung lebenslang erweitert werden muss, benötigt der Schüler ein umfangreiches Instrumentarium an Kompetenzen, die auch im Englischunterricht systematisch entwickelt werden.

Damit trägt der Englischunterricht den Forderungen des Arbeitsmarktes nach Ausbildungsfähigkeit, beruflicher Qualifikation, Flexibilität und Mobilität Rechnung.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus den Zielen und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule und dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung besteht das Hauptziel des Englischunterrichts im Erwerb einer an der Praxis orientierten berufsbezogenen Fremdsprachenkompetenz. Dies schließt den Ausbau der allgemeinen fremdsprachigen Handlungsfähigkeit mit dem Ziel der Sicherung der Anschlussfähigkeit an einen berufsqualifizierenden Bildungsgang ein. Daraus ergeben sich folgende allgemeine fachliche Ziele:

Entwickeln sprachlicher Kompetenzen

  • mündliche kommunikative Fertigkeiten
  • schriftliche kommunikative Fertigkeiten
  • Fähigkeit zur Sprachmittlung
  • Beherrschen sprachlicher Mittel und Sprachbewusstheit

Entwickeln kultureller Kompetenzen

  • soziokulturelles Wissen
  • interkulturelles Bewusstsein und interkulturelle Handlungsfähigkeit

Entwickeln von Kompetenzen zum Erwerb und Gebrauch einer Fremdsprache

  • Methodenkompetenz
  • Medienkompetenz

Das zu erreichende Abschlussniveau im BVJ entspricht der Niveaustufe A2 des GeR (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen), in einzelnen Teilen kann es darüber liegen.

Strukturierung

Der Lehrplan definiert vier thematische Lernbereiche, die sich an der Lebenswelt der Schüler orientieren. Dadurch werden ein emotionaler Zugang, eine Auseinandersetzung mit gegenwärtigen sowie zukünftigen Herausforderungen in unserer Umwelt und der eigene Beitrag zu deren Bewältigung ermöglicht.

Die Sachinhalte werden wie in den vorausgegangenen Schularten spiralcurricular immer wieder aufgegriffen und erweitert. Die Reihenfolge der Bearbeitung ist beliebig wählbar.

Als Mindeststandard der Lernausgangsvoraussetzungen können die Zielstellungen der Klassen 5 bis 7 des Hauptschulbildungsganges vorausgesetzt werden. Bezugspunkte zu anderen Fächern und Schularten werden im Lehrplan an gegebener Stelle ausgewiesen.

Der Englischunterricht greift alltagskulturelle Aspekte als Anlass bzw. Grundlage fremdsprachlichen Handelns auf, die je nach Alter der Schüler in musisch-künstlerische, ethisch-moralische, historische, geographische, wirtschaftliche, politische, ökologische, global-gesellschaftliche und andere Zusammenhänge gesetzt werden. Er leistet keine Länderkunde im Sinne geographisch-historischer Vollständigkeit.

Das Fach Englisch trägt zur Ausprägung von Mehrsprachigkeit und Interkulturalität bei, die an die Muttersprache sowie die Herkunftssprache gekoppelt sind.

Englisch ist als Lingua franca im gesamten Fächerkanon aller Schularten eine wertvolle Quelle der Beschaffung, Bewertung und Benutzung von Informationen mittels verschiedener Medien. Digitale Medien werden beim Zusammenführen von Informationen, Daten und Ressourcen sowie für das Erarbeiten und Präsentieren von Ergebnissen verwendet. 

didaktische Grundsätze

Folgende didaktischen Grundsätze und Prinzipien werden im Englischunterricht berücksichtigt: 

  • Kommunikationsorientierung
    Englischunterricht ist kommunikativ ausgerichtet, wobei der mündlichen Kommunikationsfähigkeit ein hoher Stellenwert beizumessen ist. Der Abbau von Sprechhemmungen und die Befähigung zu selbstbewusstem Umgang mit der Sprache sind durch eine gewisse Fehlertoleranz zu unterstützen. Form und Gebrauch bestimmter relevanter Strukturen sollen sich in erster Linie durch ihre ständige Verwendung im Unterricht einprägen. Die formale Sprachbetrachtung spielt eine untergeordnete Rolle. Funktionale Einsprachigkeit ist anzustreben.
  • Lernerorientierung und Differenzierung
    Im Mittelpunkt des Englischunterrichts stehen die Schüler als Lernende. Ihre spezifischen Lebenserfahrungen sowie die unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen und Leistungsniveaus kann am besten durch geeignete Formen der Differenzierung entsprochen werden. Dabei gilt es besonders, die im bisherigen Deutsch- bzw. im Englischunterricht erworbenen Kompetenzen der Schüler zu erkennen und in die Unterrichtsgestaltung zu integrieren. Geeignete Lernsoftware sollte zum individualisierenden Lernen entsprechend den unterschiedlichen Voraussetzungen eingesetzt werden. 
  • Handlungs- und Anwendungsorientierung
    Englischunterricht erfolgt ganzheitlich, sollte also zum einen mit allen Sinnen erfahrbar sein und zum anderen eine enge Verbindung von Rezeption, Produktion, Interaktion und Mediation herstellen. Schüleraktivität entfaltet sich besonders nachhaltig in authentischen, für den Schüler nachvollziehbaren Situationen. 
  • Produkt- und Prozessorientierung
    Das Entwickeln, Herstellen und Präsentieren von Produkten sowie von Projektarbeiten ist sowohl motivierendes Element des Englischunterrichtes als auch Grundlage für das Ausprägen beruflicher Handlungskompetenz. Das Beobachten der Lern- und Arbeitsprozesse der Schüler ist ebenfalls eine wichtige Grundlage für die Einschätzung von Schülerleistungen.
  • Methodenvielfalt
    Der Lehrer wählt unter Beachtung des individuellen Förderbedarfs der Schüler, der Unterrichtsinhalte und gegebenen Rahmenbedingungen die jeweils geeigneten Methoden aus. Das setzt ein reichhaltiges Methodenrepertoire einschließlich offener Unterrichtsformen voraus, das es in Übereinstimmung mit neuen fremdsprachendidaktischen Erkenntnissen und Entwicklungen beständig zu erweitern gilt.
  • Mediennutzung
    Die Schüler nutzen traditionelle und auch digitale Medien als Informationsquelle, zum Wissenserwerb, zum Lernen, zur Entscheidungsfindung sowie zur politischen Meinungsbildung. Sie werden zum effektiven und kritischen Umgang mit den Medien befähigt. Entsprechend ihrer Möglichkeiten setzen sie einfache Präsentationsstrategien unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien ein.
  • Leistungsermittlung und -bewertung
    Im Sinne einer transparenten Bewertung von Schülerleistungen und der Entwicklung von Selbstständigkeit sollten zunehmend auch Verfahren der Selbst- und Fremdeinschätzung eine Rolle spielen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Lernbereich 1 Me and others
Lernbereich 2 My world
Lernbereich 3 Healthy life
Lernbereich 4 Around the year

Ziele

Entwickeln sprachlicher Kompetenzen

Im Englischunterricht im BVJ werden elementare Formen der Sprachrezeption, Sprachproduktion und der Sprachmittlung entwickelt. Besonderes Augenmerk ist dabei auf Anwendungsorientierung sowie deutliche Berücksichtigung des weiteren Bildungsweges und des Berufslebens der Schüler zu legen.

Mündliche kommunikative Fertigkeiten

Hör und Hör-/ Sehverstehen und Umgang mit Texten

Die Schüler können

  • sich auf unterschiedliche Sprecher und Hörsituationen einstellen,
  • Kernaussagen einfacher und komplexer Äußerungen in gängigen Aussprachestandards verstehen, wenn deutlich gesprochen wird und es um vorhersehbare Alltagsangelegenheiten oder um Dinge von ganz unmittelbarer Bedeutung geht,
  • visuelle Hilfen sowie Kontext, Mimik, Gestik, Stimmstärke und Intonation zum Verstehen nutzen.
An Gesprächen teilnehmen

Die Schüler können

  • an Gesprächen teilnehmen, die ihre Erfahrungswelt betreffen und zur Orientierung im Alltag dienen,
  • in einfacher Form und unter Verwendung von Mimik und Gestik eigene Meinungen, Vorstellungen und Gefühle mitteilen und Fragen stellen,
  • mit Hilfe von fertigen, memorierten Wendungen darum bitten, nicht verstandene Äußerungen zu erklären.
Zusammenhängendes Sprechen

Die Schüler können

  • unter Nutzung von sprachlichen und nichtsprachlichen Hilfen (z. B. Notizen, Grafiken, Bilder, Realien, Tabellen, Mimik, Gestik) in kurzer, einfach strukturierter Form erzählen, berichten und beschreiben,
  • kurze, vorbereitete Präsentationen zu einem vertrauten Thema unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien vortragen,
  • ihre Meinung in einfacher Weise äußern und z. T. begründen und erklären.

Schriftliche kommunikative Fertigkeiten

Leseverstehen und Umgang mit Texten

Die Schüler

  • kennen verschiedenartige Textsorten und nutzen sie z. T. selbstständig,
  • können Inhalte einfacher Texte mit überwiegend bekannter Lexik erfassen,
  • können konkrete, vorhersehbare Informationen in einfachen Texten auffinden und wiedergeben.
Schreiben

Die Schüler können

  • unter Nutzung sprachlicher Vorgaben einfache Texte zu ihren persönlichen Lebensumständen verfassen,
  • in kurzen, einfachen Notizen Sachinformationen weitergeben,
  • mit elementaren sprachlichen Mitteln kurze Beschreibungen von Ereignissen und Sachverhalten aus ihrer Erfahrungswelt geben.

Fähigkeit zur Sprachmittlung

Die Schüler können

  • in Alltagssituationen vermittelnd agieren (mündlich oder schriftlich),
  • einfache sprachliche Äußerungen und Texte sinngemäß von der einen in die andere Sprache übertragen.

Beherrschen sprachlicher Mittel und Sprachbewusstheit

Der Schwerpunkt des Unterrichts im BVJ liegt auf der ausreichend korrekten Beherrschung der sprachlichen Mittel. Im Vordergrund steht stets die gelungene Kommunikation.

Wortschatz

Die Schüler

  • verfügen über einen elementaren Wortschatz, der es ihnen ermöglicht, in vertrauten Situationen zu ihnen bekannten Themenbereichen hinreichend situationsgerecht und verständlich zu formulieren. Die rezeptive Verfügbarkeit geht entscheidend über die produktive Anwendung hinaus.
  • kennen Strukturierungsmöglichkeiten des Wortschatzes und können diese zur Erweiterung des individuellen Vokabulars anwenden,
  • können phonetisch nachvollziehbar und hinreichend verständlich Wörter und Wendungen schriftlich wiedergeben.
Aussprache und Intonation

Die Schüler

  • können verschiedenartige englische Laute unterscheiden,
  • nähern sich der authentischen Norm soweit, dass es auf Wortebene nicht zu Missverständnissen kommt, 
  • verwenden die richtige Intonation bei einzelnen Satzarten (z. B. Fragestellung),
  • kennen Möglichkeiten zur Erschließung und Wiederholung der Aussprache von Lexik und verwenden sie zur Erarbeitung unbekannter Wörter.
Grammatik

Die Schüler können

  • ausgewählte Strukturen intentions- und situationsgerecht verwenden, 
  • Aussagen, Fragen und Aufforderungen in bejahter und verneinter Form verstehen und formulieren,
  • Handlungen, Ereignisse und Sachverhalte als gegenwärtig, vergangen, zukünftig oder zeitlos erkennen und wiedergeben,
  • grundlegende örtliche, zeitliche und logische Bezüge erkennen und herstellen, Zugehörigkeit benennen,
  • Personen, Sachen oder Sachverhalte benennen und beschreiben,
  • einfache Bedingungen verstehen,
  • Gefühle, Meinungen, Vorlieben und Abneigungen äußern,
  • Handlungen und Ereignisse mit Blick auf den Urheber erkennen/verstehen.

Entwickeln kultureller Kompetenzen

Soziokulturelles Wissen

Die Schüler

  • verfügen über grundlegendes Orientierungswissen bezüglich der Alltagskultur, sprachlicher und gesellschaftlicher Konventionen in ausgewählten englischsprachigen Ländern,
  • kennen Stereotype und Klischees und setzen sich mit ihnen kritisch auseinander.

Interkulturelles Bewusstsein und interkulturelle Handlungsfähigkeit

Die Schüler

  • sind aufgeschlossen und bereit, sich mit anderen Kulturen auseinander zu setzen und sie mit der eigenen zu vergleichen,
  • verfügen über eine kulturelle Sensibilität, die es ihnen erlaubt, das eigene kulturelle Wertesystem nicht als das allein gültige anzusehen,

Entwickeln von Kompetenzen zum Erwerb und Gebrauch einer Fremdsprache

Methodenkompetenz

Die Schüler

  • können Formen der Selbstbewertung und Selbstdarstellung anwenden,
  • nehmen in Ansätzen die Bedeutung persönlich erfolgreicher Lernbedingungen und Lernweisen wahr und nutzen sie zum Teil zur Entwicklung und Optimierung eigener Lerntechniken und Lernstrategien,
  • nutzen traditionelle und digitale Nachschlagewerke zu Wortschatz und Grammatik sowie Lernhilfen
  • können Lern- und Arbeitstechniken zur Wortschatzarbeit anwenden,
  • können wesentliche Gedanken von Gehörtem oder Gelesenem in Stichwörtern festhalten,
  • beherrschen elementare Techniken zur Texterschließung, -bearbeitung und -erstellung.

Medienkompetenz

Die Schüler können

  • multimediale Lernmittel und Lernhilfen nutzen,
  • einfache Sachverhalte und Arbeitsergebnisse mit traditionellen und modernen Präsentationsmedien dokumentieren und präsentieren,
  • das medienspezifische englische Vokabular verstehen und verarbeiten,
  • im Internet recherchieren und die gewonnenen Informationen mit Hilfestellungen kritisch auswerten.

Lernbereich 1: Me and others

Beherrschen sprachlicher Mittel zur eigenen

einfache Zeitformen, Satzbau, Fragen

Familie

Rollenspiel, Interview

Freizeitgestaltung

Hobby

Medienbildung

Übertragen sprachlicher Mittel zum Schulalltag 

Zahlen, Daten- und Zeitangaben, Klassenraum, Arbeitsmittel, Unterrichtsfächer

Stundenplan 

Einblick gewinnen in sprachliche Mittel

zum Familienleben

besonders englischsprachige Länder

Generationskonflikt

zu Interessen gleichaltriger Jugendlicher anderer Länder

Übertragen sprachlicher Mittel zum Aufbau und zur Pflege von zwischenmenschlichen Beziehungen

online gaming, social networks

Geschlechterrollen, Interessengruppen, Mobbing

Sich positionieren zu ausgewählten Jugendkulturen, Problemsituationen und Konflikten 

Methodische Hinweise

Der Lernbereich 1 eignet sich für die Durchführung eines vom unterrichtenden Lehrer ausgearbeiteten mündlichen oder nach Bedarf schriftlichen Einstiegstests, um die bereits vorhandenen individuellen Kenntnisse und sprachlichen Kompetenzen der Schüler zu ermitteln, um individuell angepasste Übungen vorzubereiten und den Unterricht effektiver zu gestalten. Als Testgrundlage können die Anforderungen der bereits besuchten Bildungseinrichtungen gelten. 

Der bereits vorhandene Sprachschatz der Schüler sollte gesichert und ausgebaut werden. Dafür bieten sich Partnerinterviews und Rollenspiele an. Durch sensibles Bewusstmachen des Positiven der eigenen Persönlichkeit bzw. des bereits Erreichten im bisherigen Lebenslauf kann das Selbstbewusstsein aktiv gefördert werden. Die Schüler sollten ihre Verschiedenheit als Bereicherung begreifen und als Chance, voneinander zu lernen, den Anderen zu akzeptieren und nicht zu verurteilen. 

Lernbereich 2: My world

Kennen und Beherrschen sprachlicher Mittel zur Darstellung der eigenen

Lebensbedingungen

Wohnort, Region, Deutschland, Herkunftsland

Lebensweisen

Haus, Wohnung, Einrichtung, technische Geräte

Lebensumstände

Lebenspläne

Berufswünsche, Zukunftspläne

Sich positionieren zu fremden Wohnwelten und Lebensweisen anderer Länder

trailer parks, semi-detached houses

Anwenden sprachlicher Mittel 

zur Orientierung in fremder Umgebung

touristisches Informationsmaterial, Telefongespräche, E-Mail, Internet, Wegbeschreibungen, Sehenswürdigkeiten

zu unterschiedlichen Freizeitangeboten in der Region

Hobbys, sportliche Aktivitäten, Nutzung von Medien

zum Erfassen von Funktionsbeschreibungen und Instruktionen

Bedienen von technischen Geräten des berufsbezogenen Bereichs

Methodische Hinweise

Die Auswahl der zu präsentierenden Freizeitaktivitäten richtet sich nach den Angeboten in der Region und der jeweiligen Klassensituation.

Alle Arbeitsaufträge sollten sich möglichst konkret und anschaulich auf eine Situation beziehen und die Lebenswelt der Schüler berücksichtigen. Auch die Erfahrungen aus Tätigkeiten im Betriebspraktikum und im berufsbezogenen Bereich können berücksichtigt werden.

Es empfiehlt sich, in Abstimmung mit den Lehrkräften des berufsbezogenen Bereichs Fachwortschatztabellen anzulegen und zu pflegen.

Die erworbenen kommunikativen Fähigkeiten können im Gebrauch der digitalen Medien u.a. beim online gaming oder in sozialen Netzwerken angewendet und in der Praxis getestet werden. Dabei muss der kritische Umgang mit modernen Medien, Recherchetechniken, Präsentationsarten und Informationsbewertung trainiert werden.

Lernbereich 3: Healthy life

Einblick gewinnen in verschiedene Ernährungsweisen und Esskulturen

Ernährungstrends; landestypische Speisen und Getränke: Muffins, Brownies, Cheesecake, Scones, Shortbread, different types of tea

Sich positionieren zur kulinarischen Vielfalt im eigenen Umfeld

Ethno-Food, Fast-Food, Angebote im Umfeld

Einbeziehen von Erfahrungen der Schüler, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist

Kennen und Beherrschen sprachlicher Mittel zur Darstellung

gesunder und ungesunder Lebensmitteln

Ernährungspyramide

Zubereiten eines Obstsalates oder Smoothies

von Vorlieben und Abneigungen gegenüber Speisen und Getränken

persönliches Essverhalten

Erstellen einer Speisekarte für die Schülercaféteria mithilfe traditioneller und digitaler Medien

Situation: In a restaurant

des Zusammenhanges von sportlicher Betätigung und gesunder Lebensweise 

Sportarten, Körperteile, typische Krankheiten und Verletzungen

Kennen und Anwenden sprachlicher Mittel zur Darstellung eigener gesundheitlicher Probleme und deren Vermeidung

Sitution: At the doctor’s/hospital

Methodische Hinweise

Die Umsetzung des Lernbereiches erfolgt unter Berücksichtigung der Angebote im berufsbezogenen Bereich sowie der Ausstattung der Schule, ohne dass eine Einschränkung auf einschlägige Berufsbereiche erfolgen muss. Denkbar sind z. B. auch klassenübergreifende Projekte, um die Erfahrungen und Kenntnisse der Schüler in den Berufsbereichen Ernährung, Gästebetreuung und hauswirtschaftliche Dienstleistungen oder Produktion und Dienstleistung in Umwelt und Landwirtschaft einzubeziehen.

Es empfiehlt sich, die Schüler sehr sensibel mit dem eigenen Verhalten und den Lebensgewohnheiten zu konfrontieren und sich damit auseinanderzusetzen. Die Betrachtung und Diskussion von Beispielen kann dazu dienen, Schlussfolgerungen für das eigene Verhalten zu ziehen.

Rollenspiele, Interviews sowie Partner- und Gruppenarbeit schaffen praxisnahe Situationen und unterstützen die eigene Verantwortung beim Lernen. Dabei wird nicht nur das Sprachmaterial wiederholt und gefestigt, sondern auch das Agieren in lebensnahen Situationen simuliert, was zu mehr Sicherheit bei der Nutzung der Sprache im Alltag führt.

Lernbereich 4: Around the year

Einblick gewinnen in Feste in englischsprachigen Ländern im Jahresverlauf

Backen und Kochen, Zusammenarbeit mit Hauswirtschaft

funktionelle Einsprachigkeit

Traditionen

April Fool’s Day, Mother’s Day, Thanksgiving, Pancake Day,

geschichtliche Hintergründe

Grüße und Glückwünsche

Kennen von ausgewählten Festen, Feiertagen und Traditionen englischsprachiger Länder

Mindmap

Projekt- und Werkstattlernen

Termine im Jahresverlauf

Halloween, Christmas, Birthday etc.

Traditionen

Einbeziehung von traditionellen und digitalen Medien

typische Speisen

Anwenden sprachlicher Mittel

zum Aussprechen und Formulieren von Grüßen und Glückwünschen

Anfertigen und Gestalten einer Glückwunschkarte

zur Darstellung eigener Höhepunkte im Jahresverlauf

zur Gestaltung von Parties

Methodische Hinweise

Für die Umsetzung dieses Lernbereiches empfiehlt es sich, ausgewählte Inhalte entsprechend ihrer Zuordnung im Schuljahresablauf zu bearbeiten, wobei die Auswahl von den Möglichkeiten und Interessen der Schüler bestimmt werden sollte. Um die Idee eines Lernens mit allen Sinnen umzusetzen, sollten möglichst viele Aspekte des Themas beleuchtet und einbezogen werden.

Die ausführlichere Beschäftigung mit einem Feiertag ist dem oberflächlichen Blick auf mehrere Feiertage vorzuziehen. Es kann auch projektartig in Gruppen oder Teams nach Interesse jeweils ein Feiertag ausgewählt und vorgestellt werden.

Die Nutzung und Einbeziehung aktueller Trends und verschiedenster Medien ist hier unerlässlich und sollte sowohl zur Recherche als auch zur Präsentation genutzt werden. Der Gebrauch von digitalen Medien erlaubt den Schülern, das Gelernte auch in Alltagssituationen anzuwenden. Dabei ist auf den kritischen Umgang mit modernen Medien, Recherchetechniken, Präsentationsarten, Informationsbewertung stets zu achten.

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