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Lehrplan Berufsschule / Berufsfachschule

Katholische Religion

2007/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Berufsschule und die Berufsfachschule treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschule und Berufsfachschule in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschulen  und Berufsfachschulen im Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit dem 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Im Jahr 2022 erfolgte eine redaktionelle Überarbeitung.

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Der Lehrplan gilt in der Berufsschule für den berufsübergreifenden Bereich der dualen Berufsausbildung, für das Berufsgrundbildungsjahr sowie für den berufsübergreifenden Bereich in der Berufsfachschule. (Im Rahmen der dualen Berufsausbildung kann der Lehrplan Englisch auch für den berufsbezogenen Bereich gelten, sofern in entsprechenden Lernfeldern berufsbezogenes Englisch vorgesehen ist.)

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Berufs-schule und der Berufsfachschule sowie verbindliche Aussagen zur Entwicklung von Lernkompetenz. Im fachspezifischen Teil werden für das Fach allgemeine fachliche Ziele ausgewiesen, die in der Regel über den Lernbereichen differenziert beschrieben sind, und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung des schulischen Lernens ausweisen. 

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

Die Ausbildungsjahre werden als pädagogische Einheit aufgefasst, für die jeweils Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 28 Wochen verbindlich festgeschrieben sind. Zusätzlich kann jeweils ein Lernbereich mit Wahlcharakter bearbeitet werden. Eine Ausnahme bildet das Fach Englisch mit verbindlich zu unterrichtenden Modulen und Modulen mit Wahlcharakter.

Entsprechend dem Kenntnisstand der Schüler, den jeweiligen beruflichen Anforderungen und den Vorgaben der Stundentafel des Berufes ist der Lehrplan in freier pädagogischer Verantwortung zu akzentuieren bzw. zu reduzieren.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb der Ausbildungsjahre bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. 

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise. 

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung. 

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Er-ziehungszielen der Berufsschule und der Berufsfachschule. 

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht: 

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches des gleichen Ausbildungsjahres

 

➔ 3. Aj., LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches in einem anderen Ausbildungsjahr

 

➔ DE/KOM, 2. Aj., LB 2

Verweis auf Ausbildungsjahr, Lernbereich eines anderen Faches

 

➔ OS DE, Kl. 8, LB 2 

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines Faches in einer anderen Schulart 

 

➔ berufsbezogener Bereich

Verweis auf einen Lehrplan des berufsbezogenen Bereichs 

 

⇒ Selbstkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Berufsschule/Berufsfachschule 

 

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Berufsschule/Berufsfachschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

Aj. Ausbildungsjahr
BIO Biologie (Oberschule)
CH Chemie (Oberschule)
DE Deutsch (Oberschule)
DE/KOM Deutsch/Kommunikation
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte (Oberschule)
GEO Geographie (Oberschule)
GK Gemeinschaftskunde
HS Hauptschulbildungsgang
INF Informatik (Oberschule)
KU Kunst (Oberschule)
Kl. Klassenstufe
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
MA Mathematik (Oberschule)
MU Musik (Oberschule)
MW Modul mit Wahlcharakter
MWP Modul mit Wahlpflichtcharakter
OS Oberschule
OS GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
PH Physik (Oberschule)
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RS Realschulbildungsgang
SPO Sport
TC Technik/Computer (Oberschule)
Ustd. Unterrichtsstunden
WK Wirtschaftskunde
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (Oberschule)
2. FS Zweite Fremdsprache (Oberschule)

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule

Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt.

Die Berufsschule ist eine Schulart der Sekundarstufe II. Sie baut auf einen mindestens neunjährigen Besuch einer allgemeinbildenden Vollzeitschule auf.

Die Berufsschule realisiert eine praxisbezogene Aneignung der theoretischen Grundlagen und vermittelt so

  • Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz,
  • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas,
  • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung,
  • die Fähigkeit und Bereitschaft, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Die Berufsschule ist damit dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung zu befähigen.

Das erste Jahr der Berufsausbildung kann auch als Vollzeitunterricht der beruflichen Grundbildung (Berufsgrundbildungsjahr) oder als Teilzeitunterricht gemeinsam für die einem Berufsbereich oder einer Berufsgruppe zugeordneten anerkannten Ausbildungsberufe durchgeführt werden.

Für die Berufsvorbereitung kann die Berufsschule für Jugendliche, die zu Beginn der Berufsschulpflicht kein Berufsausbildungsverhältnis nachweisen und die nicht über einen Schulabschluss verfügen, als ein- oder zweijährige berufsvorbereitende Vollzeitschule (Berufsvorbereitungsjahr) geführt werden. Der zweijährige Bildungsgang richtet sich dabei an Jugendliche, die das Berufsvorbereitungsjahr aufgrund ihres Entwicklungsstands voraussichtlich nicht innerhalb eines Schuljahres mit Erfolg abschließen können. Im Rahmen der Berufsvorbereitung können auch Vorbereitungsklassen für berufsschulpflichtige Schüler, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist und deren Kenntnisse der deutschen Sprache für eine Teilnahme am Regelunterricht nicht ausreichen, eingerichtet werden. Darüber hinaus umfasst die Berufsvorbereitung Klassen berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen und Maßnahmen der Einstiegsqualifizierung, die jeweils im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt werden.

Schüler der Berufsschule, die gemäß § 4c Sächsischem Schulgesetz einer sonderpädagogischen Förderung bedürfen, werden entsprechend ihrem Ausbildungsziel nach den jeweils geltenden Lehrplänen und Stundentafeln für die anerkannten Ausbildungsberufe, für einen Beruf gemäß § 66 des Berufsbildungsgesetzes und für einen Beruf gemäß § 42r der Handwerksordnung oder nach den Lehrplänen und Stundentafeln für die vollzeitschulischen Bildungsgänge unterrichtet. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf können gemeinsam in Klassen mit Schülern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf oder in Klassen, die ausschließlich für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gebildet werden, unterrichtet werden. Damit wird gesichert, dass die besonderen Voraussetzungen dieser Schüler berücksichtigt werden. Dieses Ziel kann auch Besonderheiten in der zeitlichen und inhaltlichen Gliederung der Stundentafeln erfordern.

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsfachschule

In der Berufsfachschule werden die Schüler für einen Beruf ausgebildet. Außerdem wird die allgemeine Bildung gefördert.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt. Die Berufsfachschule ist eine Vollzeitschule der Sekundarstufe II.

Die Berufsfachschule realisiert eine berufspraxisbezogene, handlungsorientierte Ausbildung und vermittelt so

  • Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz,
  • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas,
  • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung,
  • die Fähigkeit und Bereitschaft, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Die Berufsfachschule ist damit dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung zu befähigen.

Die Berufsfachschulen führen entweder zu einem Berufsabschluss nach Landesrecht oder für bundesrechtlich geregelte Gesundheitsfachberufe zu einem Berufsabschluss nach Bundesrecht.

Bei der Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne des Berufsbildungsgesetzes befähigen. In der Berufsfachschulordnung ist festgelegt, für welche dualen Ausbildungsberufe eine berufsfachschulische Ausbildung möglich ist.

Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule/ Berufsfachschule

Ziel der Berufsausbildung in der Berufsschule/Berufsfachschule ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Diese wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz.

In dieser Zielperspektive sind an der sächsischen Berufsschule/Berufsfachschule Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung miteinander verknüpft.

Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule klären Schüler methodengeleitet Sachverhalte und erstellen Konzeptionen.

Die Schüler beschaffen sich die notwendigen Informationen und strukturieren diese. Sie entwickeln eigene Lerntechniken und Lernstrategien sowie die Bereitschaft zum lebenslangen berufsbegleitenden Lernen. Die Schüler lesen und interpretieren fachliche Darstellungen.

Sie verstehen fachliche Begriffe und interpretieren die inhaltlichen Ziele einer Arbeitsaufgabe. Sie vollziehen konkrete berufliche Handlungen mit dem Ziel der Befähigung zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit und präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Schüler führen Arbeitsgespräche und erkennen darin Einstellungen unter Nutzung verbaler, formaler und nonverbaler Mittel. Sie wenden die Fachsprache exakt und die Fremdsprache fachlich korrekt an.[Fachkompetenz]

Selbstkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Berufsschule/Berufsfachschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden.

Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Die Schüler entwickeln ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie ein-zubringen.

Ausgehend von den eigenen Lebens- und Arbeitsweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie setzen sich verstärkt bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule nutzen die Schüler Methoden der Selbstreflexion, um ihre Handlungsfähigkeit weiter zu entwickeln. Sie entwerfen reflektiert eigene Lebenspläne, verstehen analysierend Positionen und Urteile. Die Schüler planen ihre Kompetenzentwicklung. Sie beachten gesellschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für ihre persönlichen Planungen, wenden Kreativitätstechniken an und ordnen ihre Interessen in das gesellschaftliche Umfeld ein. Die Schüler verstehen Lern- und Arbeitsprozesse und gestalten sie effizient. Sie reflektieren und entwickeln ihre Einstellungen zur Kommunikation weiter und bringen eigene und andere Interessen in Einklang.

Die Schüler nutzen verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Mit Quellen und der Meinungsbildung in Medien gehen sie reflektiert kritisch um. Sie suchen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und stärken ihre medienkritische Reflexion. Aktuelle Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Schüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig sowie verantwortungs- und gesundheitsbewusst ein. Dabei sind ihnen die Notwendigkeit des Schutzes sensibler Daten sowie die eigenen Rechte und die Rechte anderer bewusst und sie agieren entsprechend zunehmend sicher.[Selbstkompetenz]

Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule erkennen und analysieren die Schüler Teamstrukturen und gestalten soziale Beziehungen. Sie verstehen soziale Strukturen von Unternehmen, Behörden und Einrichtungen.

Dazu tragen die Erfahrungen, die während der berufspraktischen Ausbildung oder in Betriebspraktika in Arbeitsteams und in hierarchischen Strukturen gesammelt werden, wesentlich bei.

Die Schüler verstehen gruppendynamische Lernprozesse und gestalten diese aktiv mit.

Sie treffen Entscheidungen in der Gruppe und präsentieren gemeinsame Arbeitsergebnisse. Die Schüler beherrschen Kommunikationsstrategien und gestalten fremdsprachliche Kommunikation mit Rücksicht auf regional- und landestypische sowie kulturelle Hintergründe.[Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses der Berufsschule/ Berufsfachschule

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Berufsschule/Berufsfachschule muss als sozialer Erfahrungsraum den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Um die Bildungs- und Erziehungsziele zu erreichen, muss die Berufsschule/Berufsfachschule

  • den Unterricht an einer für ihre Aufgaben spezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierung betont,
  • individuelles und selbstorganisiertes Handeln und insbesondere Lernen in der digitalen Welt fördern,
  • unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufsübergreifende Qualifikationen vermitteln,
  • die bildungs-, berufs- und fachsprachlichen Kompetenzen fördern,
  • ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten und einen Unterricht mit entsprechender individueller Förderung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Erfahrungen, Fähigkeiten und Begabungen aller Schüler ermöglichen,
  • eine nachhaltige Entwicklung der Arbeits- und Lebenswelt und eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft unterstützen,
  • für Gesunderhaltung und Unfallgefahren sensibilisieren,
  • einen Überblick über die Bildungs- und beruflichen Entwicklungsperspektiven einschließlich unternehmerischer Selbstständigkeit aufzeigen, um eine selbstverantwortliche Berufs- und Lebensplanung zu unterstützen,
  • an den relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen im Hinblick auf Kompetenzentwicklung und -feststellung ausgerichtet sein.

Den Ausgangspunkt des Lernens der Schüler in der Berufsschule/Berufsfachschule bilden ganzheitliche berufliche Handlungsabläufe. Sie sollen im Unterricht als Lernhandlungen selbst ausgeführt und/oder gedanklich nachvollzogen werden.

Auftrags- und projektbezogene Aufgabenstellungen tragen zum Erwerb von Handlungskompetenz bei. Dabei ist die selbstständige Arbeit der Schüler bei der Planung, Durchführung, Bewertung und Präsentation der Lösung von Arbeitsaufgaben zu fördern.

Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Lebens- und Berufserfahrungen und seine Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anspornt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen gefördert. Der systematische und zielgerichtete Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Der Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Förderung von Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. Eine derart veränderte Lehr- und Lernkultur prägt die Unterrichtsgestaltung.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert gleichzeitig soziale Lernfähigkeit.

Die veränderten Anforderungen an den Unterricht erfordern eine neue Qualität der Zusammenarbeit der Lehrer. Der Unterricht an der Berufsschule/ Berufsfachschule bemüht sich um eine Sicht, die über das einzelne Lernfeld oder Fach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive einzelner Fächer oder Lernfelder zu erfassen. Die Verbindung von berufsübergreifendem und -bezogenem Bereich trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen. Eine möglichst ausgeprägte Praxisnähe der Ausbildung, die unter anderem durch die Integration oder Simulation berufsrelevanter Situationen erreicht werden kann, leistet dazu ihren Beitrag. Es ist Aufgabe der Lehrer, verstärkt die Erfahrungen der Schüler aus der berufspraktischen Ausbildung bzw. dem Betriebspraktikum in den Unterricht einzubeziehen.

In berufsbildenden Schulen lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinem Wissen, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinen Lebenserfahrungen respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschülerinnen und Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas an berufsbildenden Schulen sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner von Berufsschulen/Berufsfachschulen sind die dualen Ausbildungspartner, Praxiseinrichtungen der berufspraktischen Ausbildung oder des Betriebspraktikums, die den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen.

Die Schüler werden dazu angeregt, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Da Berufsschulen/Berufsfachschulen i. d. R. in ein Berufliches Schulzentrum eingegliedert sind, bieten sich genügend Betätigungsfelder.

Die berufsbildenden Schulen öffnen sich stärker gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld und leisten einen Beitrag zur Regionalentwicklung.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Lehr-, Lern- und Arbeitskultur werden. Dadurch können Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen werden. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen, 
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen,
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern.
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken),
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle),
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens),
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen).
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sowohl im berufsübergreifenden als auch im -bezogenen Bereich sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein.

Teil Fachlehrplan Katholische Religion

Ziele und Aufgaben des Faches Katholische Religion

Beitrag zur allgemeinen und beruflichen Bildung

Das Fach Katholische Religion trägt dazu bei, den Schülern die Orientierung in unserer pluralistischen Gesellschaft zu erleichtern, indem es ihnen anthropologische und theologische Kenntnisse auf der Grundlage der biblischen Botschaft und der katholischen Theologie vermittelt.

Das Fach befähigt die Schüler, eigene religiöse Erfahrungen und religiöse Phänomene in der Gesellschaft wahrzunehmen, zu reflektieren und vor dem Hintergrund des christlichen Glaubens zu beurteilen. So trägt es zur Identitätsfindung der Schüler bei. Es hilft ihnen, ihr persönliches, gesellschaftliches und berufliches Leben verantwortungsbewusst zu gestalten und leistet durch die Weiterentwicklung von religiöser Ausdrucksfähigkeit einen Beitrag zur sprachlichen Bildung.

Das Fach Katholische Religion fördert ethische Urteilskraft sowie Entscheidungsfähigkeit und bestärkt die Schüler in der Entwicklung eigener moralischer Grundhaltungen.

Im Fach Katholische Religion werden die Schüler angeleitet, die Wertvorstellungen anderer Menschen zu respektieren, unterschiedliche Einstellungen und Verhaltensweisen zu hinterfragen und die Problematik eines ethischen Relativismus zu erkennen.

Das Fach motiviert die Schüler, Verantwortung für sich selbst, für die Gesellschaft, für die Bewahrung der Schöpfung und in der Arbeitswelt zu übernehmen und sich mit der Vielschichtigkeit der Bedeutung von Arbeit auseinander zu setzen. 

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus den Zielen und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule und dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert: 

  • Vertieftes Wahrnehmen der religiösen Dimension der Wirklichkeit
  • Erweitern biblischer und theologischer Grundkenntnisse sowie Auseinandersetzen mit religiös geprägten Traditionen
  • Entwickeln von religiöser Ausdrucksfähigkeit
  • Vertiefen und Festigen der eigenen religiösen und ethischen Position für ein verantwortliches Leben in Beruf, Gesellschaft und Kirche 
Strukturierung

Der Lehrplan orientiert sich an den Themen: Gottesverständnis und Menschenbild, Zugang zur biblischen Botschaft, Ethik und christliche Verantwortung für Gesellschaft, Kirche und Arbeitswelt. Er gliedert sich in vier Lernbereiche mit Pflichtcharakter und sieben Lernbereiche mit Wahlcharakter.

Die Gestaltung aller Lernbereiche bietet vielfältige Möglichkeiten den Schülern den Zusammenhang zwischen dem eigenen Lebensentwurf und den gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen aufzuzeigen. Die Schnittstellen des Faches mit den Lernfeldern werden angezeigt.

Die Angaben von Bibelstellen erfolgen nach den Loccumer Richtlinien. 

didaktische Grundsätze

Die Unterrichtung des Faches Katholische Religion orientiert sich an der Lebenswelt der Schüler. Die Auswahl der Ziele und Inhalte der Lernbereiche ermöglicht die Beachtung der ihrem Alter und ihrer religiösen Sozialisation entsprechenden existentiellen, theologisch-elementaren, ethischen und die Berufsorientierung betreffenden Fragestellungen.

Ausgehend von den fachlichen Zielen ergibt sich folgender didaktischer Dreischritt: 

Wahrnehmen – Reflektieren – Beurteilen

Die Schüler werden angeleitet, ihre Lebenswirklichkeit und besonders ihre Erfahrungen aus der Praxis der beruflichen Ausbildung wahrzunehmen, sie in Hinblick auf eine religiöse Dimension zu reflektieren sowie deren kulturellen und religiösen Zusammenhang zu erkennen. In der Auseinandersetzung mit theologischen Erkenntnissen und in der Entwicklung argumentativer Fähigkeiten beurteilen sie religiöse Phänomene und finden zu einer eigenen Position.

Im Sinne eines hermeneutischen Zirkels sind Wahrnehmen, Reflektieren und Beurteilen in den Horizont eines Verstehensprozesses gestellt und damit nicht endgültig abschließbar.

Voraussetzung für den didaktischen Dreischritt ist die dialogische Struktur des Faches, die den Schüler in seiner Person ernst nimmt und seine Identität stärkt.

Besondere didaktische Rücksichtnahme erfordert der Umstand, dass die Säkularisierung und die gesellschaftliche Pluralität eine wachsende Distanz zu christlichen Traditionen einerseits und eine neue Offenheit für religiöse Fragestellungen andererseits bewirken. Die Sinn- und Werteorientierung des Faches erfordert, die individuell verschiedenen Voraussetzungen und Zugänge der Schüler aufzunehmen, ein Bewusstsein für den gesellschaftlich notwendigen Wertekonsens herzustellen sowie Offenheit und Toleranz für Andersdenkende zu fördern.

Durch das Unterrichten im ökumenischen Geist stärkt das Fach Katholische Religion das Verständnis der Schüler für christliche Gemeinsamkeiten und für konfessionelle Unterschiede. Die zwischen der katholischen und evangelischen Kirche vereinbarten Möglichkeiten der konfessionellen Kooperation werden im Unterricht nach den jeweiligen Gegebenheiten umgesetzt. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. - 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Reden von Gott und Jesus Christus 24 Ustd.
Lernbereich 2 Der Mensch und sein Handeln 28 Ustd.
Lernbereich 3 Christ sein, Kirche und Welt 12 Ustd.
Lernbereich 4 Was Menschen glauben 20 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Sterben ist Leben
Wahlbereich 2 Wissenschaft, Technik und Verantwortung
Wahlbereich 3 Die 10 Gebote
Wahlbereich 4 Religiöse Symbole
Wahlbereich 5 Kirchliche Feste im kulturellen Wandel
Wahlbereich 6 Jesus im Film
Wahlbereich 7 Christliche Erziehung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

1. - 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Reden von Gott und Jesus Christus 24 Ustd.

Die Schüler vertiefen ihre religiöse Sprach- und Ausdrucksfähigkeit. Sie sind in der Lage, ausgewählte biblische Texte sachgerecht zu interpretieren und erkennen die einzigartige Bedeutung Jesu Christi für den christlichen Glauben und für die vom Christentum geprägte Kultur.

Die Schüler reflektieren ihre persönlichen Einstellung zum christlichen Glauben und können sich anderen gegenüber angemessen darüber äußern. 

Möglichkeiten und Grenzen des Redens von Gott 

Gott erfahren, denken, bezweifeln, lieben, vertrauen

expressive, emotionale, deutende Funktion des Redens von Gott

Begriffsklärungen: Analogie, Metapher, Gleichnis, Mythos

B. Lebert: Crazy

moderne Lyrik, Popsongs

kreatives Schreiben, Bildbetrachtungen 

Verständnis biblischer Texte

Gottes Wort im Menschenwort

Offenbarung vs. Überlieferung

historisch-kritischer Umgang mit biblischen Texten

neue Methoden der literarischen Bibelanalyse

Verfahren der Quellenerschließung

Bibelarbeit zu Ex 3,1-22 und Apg 8,26-40

hermeneutische Prinzipien: Zeitgebundenheit, Intentionalität, Adressatenorientierung, Wirkungsgeschichte

Vorstellungen von der Verbalinspiration problematisieren

Bibliodrama 

Bedeutung Jesu Christi für den christlichen Glauben und für das christliche Leben 

Historizität, Gottesbild und Verkündigung Jesu

Messianität und Gottessohnschaft

religiöse und politische Wirkungsgeschichte

Mt 5–7

Mk 7,31-37; Mk 8,27-30, Joh 4,1-42

Exegese des Vaterunser, Mt 6,5-15

Bedeutung der Auferstehung Jesu und der christlichen Auferstehungshoffnung

Lebensbilder: Mutter Teresa, D. Bonhoeffer

Vergleich mit M. Gandhi

Lesen des Markusevangeliums 

Interpretation eines Kunstwerkes mit christlichen Inhalten 

Fresken, Plastiken, Ikonen

Bilder von M. Chagall

Gregorianik, Oratorien, Gospel

L. Webber: Jesus Christ Superstar

H. Grönemeyer: Mensch

religiöse Bezüge in moderner Literatur

Messen, Ausstellungen, Theater, Konzerte

Auseinandersetzung mit blasphemischen Elementen in der Kunst 

Religionsfreiheit und Kunstfreiheit im GG

Lernbereich 2: Der Mensch und sein Handeln 28 Ustd.

Die Schüler erweitern ihre Kenntnisse über das biblisch-christliche Menschenbild und erkennen dessen Bedeutung für ihr eigenes Selbstverständnis und für das Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft.

Sie sind in der Lage, ethisch zu argumentieren und eigene ethische Positionen zu begründen.

Die Schüler entwickeln ein begründetes Arbeits- und Berufsethos und die Bereitschaft sich sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit für andere einzusetzen. 

Was ist der Mensch?

Stellung in der Schöpfung 

biologische, philosophische und theologische Positionen zur Anthropologie

Vernunft, Gefühl, Wille, Bewusstsein

Gen 1,1–2,4a

Evolution vs. Intelligent Design

Männer und Frauen: gleiche Würde, Eigenständigkeit, Gleichberechtigung, Verschiedenheit, Ergänzungsbedürftigkeit, Liebe

Freiheit und Verantwortung

Mensch als Ebenbild Gottes; Gen 1,27

Mensch – Tier – Vergleich

Mensch als Gestalter und Bewahrer der Schöpfung

Schöpfungsauftrag, Gen 1,28-31

soziale und politische Bezüge: Freiheit und Verantwortung im Grundgesetz, aktuelle Beispiele

Verantwortung als Übernahme der Konsequenzen des Handelns: Geschäftsfähigkeit

Sündhaftigkeit und Erlösung

Gen 3–4; Dekalog: Ex 20,1-17, Dtn 5,2-22

Röm 7–8; Eph 4

Kreuzestheologie

Tod und Auferstehung, Hoffnung auf Erlösung

Ausstellung zu Menschenbildern

Rollenspiel zum Sündenbockmechanismus

Strafrecht, Sinn von Strafe, Besprechung eines Gerichtsverfahrens

Begründung von Ethik

Begriffsklärungen: Ethik, Moral, Tugend, Werte, Normen

religiös und philosophisch begründete Ethik

Ethik I. Kants: Vernunft und Trieb, Selbstgesetzgebung der Vernunft; kategorischer Imperativ

teleologisch und deontologisch begründete Ethik

Hedonismus, Utilitarismus

Ethik der Verantwortung

Nichtreligiöse Ethik

Katechismus der Katholischen Kirche

Die sieben Sakramente

Textarbeit zu H. Jonas

Stufen der Moralentwicklung nach L. Kohlberg

Dilemmadiskussion, Fallbeispiele, Pro-Kontra-Debatte

Expertengespräch: Berufsethos 

Vielfältigkeit von Arbeit 

Begriffsbestimmung Arbeit

individuelles Verständnis und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Spannungsverhältnis von individueller Lebensgestaltung und gesellschaftlicher Verantwortung

Zukunft der Arbeit in einer digitalisierten Welt

Beruf

Beruf – Berufung – Job

Eigenverantwortung und Engagement

Beharrlichkeit und Kreativität

Solidarität und Fairness im beruflichen Alltag

Wunschvorstellungen und Realität im Konflikt, Traumberuf und soziale Wirklichkeit

Reflexion eigener Motive und Entscheidungen, Kompromissfindung zwischen persönlichen Wünschen, Fähigkeiten und Notwendigkeiten

Laborem exercens 

Familie

Verantwortung der Generationen füreinander

persönliche Interessen und soziale Verantwortung

Rollenverteilungen von Frauen und Männern

Diskussion über den Begriff „Familienarbeit“ 

Ehrenamt

Mitarbeit in karitativen Einrichtungen

soziales Engagement; Vereinstätigkeit und politische Partizipation

Leitbilder aus persönlichem und gesellschaftlichem Umfeld

Collagen, Referate

Interview, Exkursionen, Tage der offenen Tür in Institutionen und Betrieben, Berufs- und Fachmessen

Streitgespräch: Berufsethos contra Ökonomie

Lernbereich 3: Christ sein, Kirche und Welt 12 Ustd.

Die Schüler vertiefen ihre Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen dem christlichen Glauben, der Kirchengeschichte sowie der sozialen und politischen Entwicklung. Sie verstehen, dass jede Generation, jede Gemeinschaft und jeder Einzelne jeweils eine eigene Verantwortung für die Weitergabe der Botschaft Jesu Christi und für die Gestaltung der Welt aus dem Geist des Evangeliums trägt.

Die Schüler erarbeiten sich eine persönliche und verantwortungsvolle Position hinsichtlich der eigenen Möglichkeiten, Neigungen und Grenzen bei der Mitgestaltung des gesellschaftlichen, beruflichen und kirchlichen Lebens. Sie reflektieren eigene Möglichkeiten nachhaltigen Handelns.

Verhältnis zwischen Kirche und Staat in ausgewählten Epochen 

biblische Grundlagen: Jer 29,7; Mi 4,3; Röm 13; Apg 5,29

Reich-Gottes-Botschaft Jesu

Begriff, Funktion, Struktur, Heilsbedeutung von Kirche

katholisches und protestantisches Kirchenverständnis 

Urgemeinde, Konstantinische Wende

Reformationszeit; Konzil von Trient, I. und II. Vatikanisches Konzil

unterschiedliches Sakramentsverständnis

Kirche im 19. Jahrhundert, im Nationalsozialismus, in der DDR 

Zeitzeugenbefragung

Verhältnis von Kirche und Staat in Sachsen

Grundfragen der Ökumene

Zukunft der Kirche in der postsäkularen Gesellschaft

Kirche und Glauben im digitalen Raum

Internetrecherche

Rollenspiel

Felder der christlichen Verantwortung für die Welt

Beruf, Familie, Kirche, Caritas

Begriff: Laie; Bedeutung und Aufgaben im Volk Gottes

persönliches Engagement in Politik und Gesellschaft

Engagement in Gewerkschaften, im Betriebsrat

Prinzipien der Katholischen Soziallehre: Personalität, Subsidiarität, Solidarität, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit

Auseinandersetzung mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN

Eintreten der Kirchen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung

Enzykliken von Papst Franziskus: "Lumen fidei", "Evangelii gaudium", "Laudato si"

Veröffentlichungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)

Lernbereich 4: Was Menschen glauben 20 Ustd.

Die Schüler sind in der Lage, Glauben und Wissen als zwei verschiedene und einander ergänzende Zugänge zur Wirklichkeit zu unterscheiden. 

Sie erweitern ihr religionskundliches Wissen und erkennen den Einfluss der Religionen auf das kulturelle Leben in unserer Gesellschaft. Die Schüler respektieren die Überzeugungen anderer Menschen, die daraus resultierenden Verhaltensweisen und vermögen eigene Vorurteile zu erkennen, zu hinterfragen und zu korrigieren. Sie sind bereit, sich gegen Diskriminierung und für Toleranz im beruflichen und gesellschaftlichen Bereich einzusetzen.

Glauben und Wissen

verschiedene Zugänge zur Wirklichkeit

optische Täuschungen

Modellhaftigkeit naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und deren Begrenztheit

Glaube: Vermutung, Vertrauen, Zuversicht

Glaubensbekenntnisse bedeutender Naturwissenschaftler

Problemdiskussion: Kann ein Mensch ohne Glauben leben?

Expertengespräch

Untersuchung von Texten

Religionskritik

Religionskritik von L. Feuerbach, K. Marx und F. Nietzsche

Positivismus

Materialismus

Agnostizismus

Religionen und deren Missbrauch

Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Religionen

Funktionen: Deutungsfunktion, Konflikt- und Leidbewältigung, Rechtfertigung und Kritik bestehender Verhältnisse, Begründung von Ethik

Fundamentalismus und religiöse Intoleranz

Auseinandersetzung mit der religiösen Dimension eines aktuellen internationalen Konfliktes

Gespräch mit Vertretern einer anderen Religion, Besuch einer Synagoge oder einer Moschee

Gestaltung eines eigenen Credo

Partnerarbeit, Gruppenarbeit

Anwendung verschiedener Präsentationsmöglichkeiten

Wahlbereich 1: Sterben ist Leben

Sterbebegleitung: Verpflichtung für Familie und Gesellschaft

Bedeutung des christlichen Menschenbildes für den Umgang mit Sterbenden

Bedürfnisse Sterbender: Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross

Bedürfnisse Trauernder: Phasen der Trauer

Rituale, Sitten, Bräuche, Sterbekultur

christliche Positionen zu aktiver und passiver Sterbehilfe

Vorsorge und Wahrung der Eigenständigkeit

C. Saunders, Hospizbewegung und Palliativmedizin

Rechtliche Rahmenbedingungen

Strafrecht, Friedhofsordnungen

Internetrecherche, Collagen, Mindmap, Stationenlernen, Buchlesung 

Wahlbereich 2: Wissenschaft, Technik und Verantwortung

Verantwortung des Menschen in Wissenschaft und Technik

Möglichkeiten und Grenzen menschlichen Handelns

Bio- und medizinethische Aspekte bei: Organspende, Organtransplantation, Gentechnik, Tierversuchen, gentechnisch veränderten Lebensmitteln

Generationenvertrag

Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN

Pro- und Kontra-Diskussion

Internetrecherche: Nationaler Ethikrat 

Wahlbereich 3: Die 10 Gebote

Aktualität der 10 Gebote

10 Gebote im Alten Testament

Einheit von Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe im Neuen Testament, Bergpredigt Mt 5,21–7,29, Gleichnis vom barhmerzigen Samariter Lk 10,25-37

Vergleich mit den Grundrechten des Grundgesetzes

aktuelle Beispiele aus Politik, Beruf und Gesellschaft

Wahlbereich 4: Religiöse Symbole

Bedeutung und Herkunft religiöser Symbole

Zahlen, Tiere, Pflanzen, Gegenstände, Farben, Natur, Mediationszeichen

Stationsarbeit, Gruppenpuzzle, Collagen

Wahlbereich 5: Kirchliche Feste im kulturellen Wandel

Kultureller Wandel am Beispiel der Gestaltung eines kirchlichen Festes 

Zusammenhang von Kult und Kultur

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Gestaltung kirchlicher Feste in unterschiedlichen Epochen und Regionen

vergessene und neu entstehende Traditionen und Feste

Pro- und Kontra-Diskussion: kirchliche Feste als staatliche Feiertage in einer säkularisierten Umgebung

Wahlbereich 6: Jesus im Film

Rezeption eines Jesusbildes im Film 

Jesusbilder und theologische Implikationen

C. Arcand: Jesus von Montreal

P. P. Pasolini: Matthäusevangelium

M. Scorese: Die letzte Versuchung Christi

Pro-Kontra-Debatte: künstlerische Freiheit versus Respekt vor religiösen Gefühlen

Wahlbereich 7: Christliche Erziehung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen

Möglichkeiten und Grenzen christlicher Erziehung 

Bedeutung des familiären Umfeldes, kirchliche Kinder- und Jugendarbeit, Firmunterricht

persönliche Vorbilder, Enttäuschungen, Auseinandersetzungen

Erziehung als Profession

Religionsmündigkeit

ökumenische Erfahrungen und Begegnung

Wie entsteht Glaubwürdigkeit?

YOUCAT - Jugendkatechismus der römisch-katholischen Kirche

Analyse von Lehrmaterialien

Exkursion, Rollenspiele

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