Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!

 

Lehrplan

Berufsfachschule

Ergotherapeut / Ergotherapeutin

2004/2012/2020

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Der Lehrplan basiert auf dem Gesetz über den Beruf der Ergotherapeutin und des Ergotherapeuten (Ergotherapeutengesetz - ErgThG) vom 25. Mai 1976 (BGBl. I S. 1246), zuletzt geändert durch Artikel 30 des Gesetzes vom 5. August 2019 (BGBl. I S. 1307) der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Ergotherapeutinnen und Er-gotherapeuten (Ergotherapeuten-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung - ErgThAPrV) vom 2. August 1999 (BGBl. I S. 1731), zuletzt geändert durch Artikel 31 des Gesetzes vom 15. August 2019 (BGBl. I S. 1307) und der Verordnung des Sächsischen Staats-ministeriums für Kultus über die Berufsfachschule im Freistaat Sachsen vom 21. Februar 2020.

Die Grobkonzeption wurde unter Leitung des

Sächsischen Staatsinstituts für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Britta Ahlborn Chemnitz
Peter Barthel  Bad Elster
Dr. Edith Burkhardt  Chemnitz
Dr. Gerald Frankenhäuser Leipzig
Romy Hoepfner Zwickau
Dietmar Jürgen Kreischa
Monika Mittmann Chemnitz
Diana Peter Chemnitz 
Antonia Prange Leipzig
Sascha Reinecke Reichenbach
Elke Schäfer Görlitz
Karsta Tscherch Bautzen
Prof. Dr. Siegfried Wolf Chemnitz
Gabriele Vogel Bad Elster
Catrin Zach Dresden

2004 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut 2012 redaktionell überarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

 

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“

Für die Berufsfachschule gilt gemäß § 9 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„In der Berufsfachschule werden die Schüler in einen oder mehrere Berufe eingeführt oder für einen Beruf ausgebildet. Außerdem wird die allgemeine Bildung gefördert.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsfachschulen“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17. Oktober 2013 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten haben die Aufgabe, Menschen zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung oder Behinderung verlorengegangene bzw. noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben wieder zu erreichen. Nach ärztlicher Anordnung behandeln sie eigenverantwortlich Klienten mit Störungen im Bereich der Motorik, der Sinnesorgane sowie bei geistigen und psychischen Einschränkungen. Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeiten eng mit Angehörigen sowie mit Ärzten und Mitarbeitern anderer Bereiche des Gesundheitswesens, die die ergotherapeutische und rehabilitative Betreuung der Patienten begleiten, zusammen.

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten arbeiten in der ambulanten, der teilstationären und stationären Versorgung sowie in Bereichen ohne medizinische Indikation. Einsatzgebiete sind beispielsweise:

  • stationäre Einrichtungen wie Akut- oder Fachkrankenhäuser und Rehabilitationskliniken
  • ambulante Einrichtungen wie Tageskliniken oder ergotherapeutische Praxen
  • nichtmedizinische Einrichtungen wie Werkstätten für behinderte Menschen, Seniorenheime oder Wohnheime für behinderte Menschen

Die Realisierung der Erziehungs- und Bildungsziele stellt auf die Ausprägung und Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz ab. Unter Berücksichtigung geltender Rechtsvorschriften, des Arbeitsschutzes und der Ergonomie erwirbt die Ergotherapeutin/der Ergotherapeut folgende berufliche Qualifikationen:

  • in Vorbereitung der ergotherapeutischen Tätigkeit: konstruktiv-strukturierende und kreativ-gestalterische Handwerkstechniken anwenden, Einzel- oder Gruppentherapien leiten, kommunikative Techniken beherrschen
  • in direkter Zusammenarbeit mit Klienten: Anamnese erheben und einen Befund auf der Grundlage ärztlicher Verordnungen erstellen, eine Behandlungsplanung mit Zielformulierung und Auswahl geeigneter therapeutischer Verfahren, Mittel und Medien erarbeiten
  • in Nachbereitung der therapeutischen Behandlung: therapeutisches Geschehens reflektieren, individuell angepasste Hilfsmittel entwickeln, Patienten und Angehörige beraten und anleiten
  • mit anderen an der Therapie beteiligten Personen zusammenarbeiten, organisatorische und administrative Tätigkeiten durchführen, Möglichkeiten der Weiterbildung nutzen

Das Anliegen der Ausbildung besteht darin, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen ergotherapeutischen Befundaufnahme und Erstellung von Behandlungsplänen nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, deren Umsetzung und Evaluation als Messinstrument ergotherapeutischer Wirksamkeit erforderlich sind. Ausgangspunkt bilden dabei nicht Schädigungen selbst, sondern deren Folgen für die Einschränkung der Handlungsfähigkeit und Teilhabe des Menschen am gesellschaftlichen Leben. Aus dieser Sichtweise heraus werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, die Klienten bei der Entwicklung von Möglichkeiten zur Bewältigung ihres Alltags bzw. der Anpassung von Umweltgegebenheiten an ihre jeweiligen konkreten Möglichkeiten zu unterstützen. Dies geschieht im Kontext sowohl von individuell-persönlichen als auch lebensbereichsbezogenen Handlungsbedingungen. Lebensbereichsbezogene Handlungsbedingungen sind solche, die von der Umwelt bestimmt werden, wie beispielsweise Spiel/Freizeit, Selbstständigkeit in Haus, Familie, Öffentlichkeit und Arbeit/Schule/Beruf.

Neben umfassenden medizinischen und sozialwissenschaftlichen Kenntnissen sind eine hohe personale und soziale Kompetenz sowie eine ausgeprägte Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit charakteristisch für diesen Beruf. Die berufliche Tätigkeit erfordert im Einzelnen

  • eine solide Allgemeinbildung,
  • Fähigkeit zum Erfassen komplexer Vorgänge und Zusammenhänge,
  • körperliche Leistungsfähigkeit, Ausdauer und manuelles Geschick,
  • Achtung vor der Persönlichkeit und Würde des Menschen,
  • Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen, Einsatzbereitschaft
  • Zuverlässigkeit und Sorgfalt,
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstbestimmung und
  • Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung.

Der Bildungsgang ist in einen berufsbezogenen Bereich und die praktische Ausbildung strukturiert.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezügen zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzen- den Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bil- dungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Die Konzeption des Lehrplanes für die Ausbildung im berufsbezogenen Bereich richtet sich am didaktischen Prinzip der Handlungsorientierung aus, Lehr- und Lernprozesse orientieren sich an beruflich relevanten Handlungen. Theoretisches Wissen ist in engem Zusammenhang mit der Herausbildung praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln. Dadurch sollen die Schülerinnen und Schüler zu theoriegeleitetem Handeln in der Praxis befähigt werden.

Handlungsorientierter Unterricht erfordert von den Lernenden das komplexe Erfassen der beruflichen Wirklichkeit. Das Nachvollziehen, Einschätzen und Bewerten von Handlungen steht insbesondere in den Fächern der ergotherapeutischen Verfahren und Mittel im Vorergrund. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, selbstständig Arbeitsabläufe zu verinnerlichen, zu planen, durchzuführen, zu reflektieren, Kompromisse zu finden und dabei eigene Erfahrungen und Wertschätzungen einzubringen.

Handlungsorientierter Unterricht fordert von den beteiligten Lehrkräften ein hohes Maß an interdisziplinärer Kooperation und eine kontinuierliche Abstimmung der Inhalte der Fächer des berufsbezogenen Bereiches. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten sind generelles Unterrichtsprinzip. Der Unterricht ist so zu gestalten, dass er die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Ausbildung aufgreift und die Anforderungen der beruflichen Praxis widerspiegelt.

Bei der Unterrichtsgestaltung sind schülerzentrierte Unterrichtsformen wie Gruppenarbeit, das Einsetzen von eigenen Erfahrungen und Fallbeispielen sowie die Bearbeitung von Projekten in besonderem Maß zu berücksichtigen.

In den Einzellehrplänen weisen die in Klammer gesetzten Unterrichtszeiten den Anteil des fachpraktischen Unterrichtes aus. Es wird empfohlen, diese Anteile in Form von Gruppenunterricht zu realisieren. Die praktische Ausbildung umfasst folgende Bereiche: 

  • Psychosozialer Bereich
  • Motorisch-funktioneller, neurophysiologischer oder neuropsychologischer Bereich
  • Arbeitstherapeutischer Bereich

Dabei soll sich jeweils ein praktischer Einsatz auf die ergotherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, mit Erwachsenen und mit älteren Menschen erstrecken.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Praktika Gesamtausbildungsstunden
1. bis 3. Ausbildungsjahr
Pflichtbereich 2700
Berufsbezogener Bereich1 2700
Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde 40
Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 60
Fachenglisch 80
Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene 30
Biologie, Anatomie und Physiologie 180
Allgemeine Krankheitslehre 30
Spezielle Krankheitslehre 280
Arzneimittellehre 20
Grundlagen der Arbeitsmedizin 30
Erste Hilfe 20
Psychologie und Pädagogik 210
Behindertenpädagogik 40
Medizinsoziologie und Gerontologie 70
Handwerkliche und gestalterische Techniken mit verschiedenen Materialien 500
Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische Medien 200
Grundlagen der Ergotherapie 140
Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren 100
Neurophysiologische Behandlungsverfahren 100
Neuropsychologische Behandlungsverfahren 100
Psychosoziale Behandlungsverfahren 100
Arbeitstherapeutische Verfahren 100
Adaptierende Verfahren 40
Prävention und Rehabilitation 40
zur Vertiefung 190
Praktische Ausbildung 1700
Psychosozialer (psychiatrischer/psychosomatischer) Bereich 400
Motorisch-funktioneller, neurophysiologischer oder neuropsychologischer Bereich 400
Arbeitstherapeutischer Bereich 400
zur Verteilung auf o. g. Bereiche 500
 
  • 1
    Der theoretische und praktische Unterricht in der Ausbildungsrichtung Ergotherapie wird als berufsbezogener Bereich ausgewiesen. Die Vermittlung des fachpraktischen Anteils im berufsbezogenen Bereich erfolgt im Umfang von 1 114 Unterrichtsstunden. Die fachpraktischen Anteile pro Fach werden von der Schule in eigener Verantwortung festgelegt.

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehr­planeinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten (ZRW) in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht.

Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestal­tung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbind­liche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schüle­rinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigen­verant­wortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.

Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt:
- Kenntnisse (Wissen),
- Fähigkeiten und Fertigkeiten (intellektuelles und praktisches Können),
- Verhaltensdispositionen und Wertorientierungen (Wollen).

Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegen­seitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren.

Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusam­menhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplanein­heiten werden ausgewiesen.

Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Un­terrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschens­werte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer di­daktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert weitergegeben.

Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, vari­iert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.

Für die Gestaltung der Lehrplaneinheiten wird folgende Form gewählt:

Lehrplaneinheit Zeitrichtwert Ustd.

Ziele

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Einzellehrpläne

Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde

Kurzcharakteristik

Das Wissen zur Berufskunde sowie über elementare Grundbegriffe des Staatswesens und der Gesetzeskunde stellt eine nicht zu unterschätzende Grundlage für ergotherapeutisches Handeln dar.

Aufbauend auf die durch die allgemeinbildende Schule vermittelten Kenntnisse erwerben die Schülerinnen und Schüler im Fach „Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde“ grundlegendes Wissen in berufsrelevanten rechtlichen Fragen und über das Zusammenspiel von Staatswesen und Gesetzgebung. Sie gewinnen Einsichten in den Beruf des Ergotherapeuten im System des Gesundheitswesens und entwickeln ein berufliches Selbstverständnis. Des Weiteren setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit Werten und Normen auseinander, die in den Berufen des Gesundheitswesens eine besondere Rolle spielen. Ihnen wird die Notwendigkeit beruflicher Fortbildung bewusst.

Die Unterrichtsinhalte sind in engem Bezug zur beruflichen Praxis zu realisieren. Um den Schülerinnen und Schülern Einsichten und Fähigkeiten im Umgang mit berufsrelevanten gesetzlichen Regelungen zu vermitteln, sind die Arbeit mit Gesetzestexten und Fallbeispielen sowie die Bearbeitung von Projekten besonders geeignet.

Der Unterricht ist fachübergreifend und fächerverbindend auszurichten. Abstimmungen sind mit den Fächern „Grundlagen der Ergotherapie“ sowie „Prävention und Rehabilitation“ zu treffen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Berufskunde 8 Ustd.
Lernbereich 2 Staatskunde 6 Ustd.
Lernbereich 3 Gesetzeskunde 16 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Berufskunde 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über Systematik und Aufbau des Gesundheitswesens der Bundesrepublik. Sie kennen ausgewählte Gesundheitsfachberufe und erfassen die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ihrem Berufsbild auseinander und können Aufgaben sowie Verantwortungsbereiche ihrer zukünftigen Tätigkeit beschreiben. Sie befassen sich mit wesentlichen aktuellen Entwicklungen in der Ergotherapie und erkennen die Notwendigkeit der eigenen beruflichen Fortbildung.

Gesundheits- und Sozialwesen der Bundesrepublik Deutschland

Überblick

Exkurs: Internationale Zusammenarbeit im Gesundheitswesen

Berufe des Gesundheitswesens

Überblick 

Berufsbild der Ergotherapie

Gruppenarbeit

geschichtliche Entwicklung 

Ziele und Aufgaben der Ergotherapie

Möglichkeiten der Berufsausübung

Fort- und Weiterbildung

Perspektiven der beruflichen Entwicklung

Berufliche Interessenvertretungen 

Lernbereich 2: Staatskunde 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler festigen und erweitern Kenntnisse über die Staatsformen sowie die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in der Bundesrepublik Deutschland und Europa. Sie respektieren den bindenden Charakter unseres Grundgesetzes und diskutieren ethisch relevante Fragen der Gesetzgebung. 

Staat und Verfassung

Vergleich verschiedener Staatsformen

Merkmale des Staates

Aufgaben und Funktion des Grundgesetzes

Diskussion 

Grundrechte als Form einer normativen Ethik

Freiheits- und Menschenrechte

Grundlagen der staatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland

wesentliche Verfassungsprinzipien

vgl. Artikel 20 GG

Funktion der obersten Staatsorgane

Lernbereich 3: Gesetzeskunde 16 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen Einblick in grundsätzliche, rechtliche Einteilungsprinzipien sowie Grundwissen hinsichtlich der Einordnung und Unterscheidung von Auffassungen über Recht und Gerechtigkeit und deren gesellschaftlicher Bewertung. Aufbauend auf ihrem Wissen über die Kompetenzen der Verfassungsorgane gewinnen sie Einsichten in ihren Beruf tangierende Gesetze. Sie interpretieren für sie wichtige Teile und wenden diese in berufsrelevanten Situationen an.

Ausgewählte Aspekte des Sozialrechts

vgl. Lehrplan Prävention und Rehabilitation

Anliegen der Sozialversicherung

Teile, Träger und Leistungen der Sozialversicherung

Unterscheidung gesetzliche - private Kassen

Bedeutung für die ergotherapeutische Praxis herausarbeiten

Sozialstaatsangebote

Überblick

Bundessozialhilfegesetz, Arbeitsförderungsgesetz

Ausgewählte Aspekte des Strafrechts

Fallbeispiele

Tatbestandsmäßigkeit, Schuld, Rechtswidrigkeit

Strafbarkeit und Straftaten

ausgewählte relevante Straftatbestände im Gesundheits- und Sozialwesen

Körperverletzung, Freiheitsberaubung, unterlassene Hilfeleistung

Sorgfaltspflicht

Einwilligung der Eltern bei Behandlung von Kindern

Haftungsrecht

Arzneimittelgesetz

Abgabe von Arzneimitteln

Straf- und Bußgeldvorschriften

Betäubungsmittelgesetz

Erlaubnis und Erlaubnisverfahren

Pflichten im Betäubungsmittelverkehr

Straftaten und Ordnungswidrigkeiten

Ausgewählte Aspekte des Privatrechts

Fallbeispiele

Grundbegriffe aus dem BGB

Rechtsfähigkeit

Geschäftsfähigkeit 

am Beispiel der Altersdemenz erläutern

Deliktfähigkeit

- natürliche und juristische Personen

Vertragsrecht

Familienrecht

Vormundschaft, Pflegschaft, Betreuung

Arbeits- und tarifrechtliche Bestimmungen

Arbeitsvertrag

Rechte und Pflichten für Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Tarifverträge

Gesetzliche Regelungen für die Berufe des Gesundheitswesens

Ergotherapeutengesetz

Ausbildungs- und Prüfungsverordnung 

weitere gesetzliche Regelungen 

Projektarbeit Schülerpraxis

z. B. Berufsfachschulordnung, Heilmittelrichtlinien

Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Kurzcharakteristik

Das Anliegen des Faches „Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ besteht in der weiteren Befähigung der Schülerinnen und Schüler, kommunikative und sprachtechnische Aufgaben im Therapeutenberuf wahrzunehmen.

In enger Anlehnung an ausgewählte Lehrplaninhalte der Fächer „Grundlagen der Ergotherapie“ sowie „Psychologie und Pädagogik“ wird ein vertiefter Einblick in Bedingungen und Formen der Kommunikation gegeben. Die Schülerinnen und Schüler verbessern ihre schriftliche Ausdrucksfähigkeit und erkennen die Relevanz einzelner Darstellungsarten für die spätere berufliche Tätigkeit.

Durch die Einbeziehung von Texten aus medizinischen Fachgebieten können sie die Fachsprache sachgerecht handhaben und sind zum systematischen und selbstständigen Umgang mit Fachliteratur fähig.

Mit der Erarbeitung einer schriftlichen Abhandlung auf der Grundlage einer Problemuntersuchung sollen die Schülerinnen und Schüler das Fach abschließen. Bei der Themenwahl wird eine enge Absprache mit den Kollegen der jeweiligen Fachbereiche empfohlen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

60 Ustd.
Lernbereich 1 Grundlagen der fachbezogenen Terminologie 10 Ustd.
Lernbereich 2 Schriftliche Kommunikation 8 Ustd.
Lernbereich 3 Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens 30 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Grundlagen der fachbezogenen Terminologie 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Einblick in Herkunft, Bildung, Rechtschreibung, Aussprache sowie Betonung medizinischer Fachausdrücke und häufig vorkommender Wortbildungselemente aus dem Lateinischen und Griechischen. Sie wenden medizinische Fachtermini an.

Historische Grundlagen der Fachsprache

Termini aus dem griechischen und lateinischen Wortschatz

vgl. Lehrplan, Biologie, Anatomie und Physiologie

Schreibung, Betonung, Aussprache

Regeln und Ausnahmen

Formenlehre

Wortarten, Suffixe, Präfixe, Wortstämme

Übungen in Absprache mit den Fachdisziplinen 

Lernbereich 2: Schriftliche Kommunikation 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler festigen und erweitern ihre Grundkenntnisse im schriftlichen Sprachgebrauch. Sie kennen ausgewählte Darstellungsformen für ihre berufliche Tätigkeit und wenden diese an. 

Merkmale der schriftlichen Kommunikation 

Überblick Darstellungsformen; Textanliegen 

Ausgewählte Darstellungsformen

Unterschiede zwischen allgemeinen und berufsspezifischen Möglichkeiten der jeweiligen Darstellungsform herausarbeiten

Beschreibung 

Bericht

Erstellen praxisbezogener Texte 

Übungen, Gruppen- und Einzelarbeit

Lernbereich 3: Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen den Wert einer wissenschaftlichen Arbeit für die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und setzen sich mit Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens auseinander. Sie sind in der Lage, rationell mit Fachliteratur zu arbeiten und wichtige Informationsquellen zu erschließen. Die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten stellen sie in einer schriftlichen Abhandlung unter Beweis. 

Arten wissenschaftlicher Arbeiten

Artikel, Facharbeit, Belegarbeiten, Dissertation

Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten

Arbeitsmethodik

Zitate, Anmerkungen, Bibliografie, Abkürzungen

Arbeit mit Fachliteratur

Recherche

Vorstellung von Fachzeitschriften, Exkursion in eine wissenschaftliche Bibliothek, Arbeit mit Katalogen, Recherche im Internet 

Beschaffung 

Auswertung

Erarbeitung einer schriftlichen Abhandlung auf der Grundlage einer Problemuntersuchung

Themenwahl in Absprache mit Lehrkräften des berufsbezogenen Unterrichtes,

Erstellung der schriftlichen Abhandlung in Form einer Hausarbeit

Fachenglisch

Kurzcharakteristik

Das Fach „Fachenglisch“ hat die Aufgabe, die erworbenen allgemein-sprachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für berufliche Handlungssituationen auszubauen.

Anliegen ist es, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren und zu kooperieren, den erworbenen Fachwortschatz in allen Kompetenzbereichen anzuwenden, zu erweitern sowie orthografisch und phonetisch abzusichern. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert, Aussprache und Intonation sowie grundlegende grammatische Strukturen gefestigt. Des Weiteren werden sozio- und interkulturelle Kenntnisse mit dem Ziel vermittelt, Sicherheit im Umgang mit ausländischen Kommunikationspartnern zu entwickeln.

In den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion werden berufsbezogene fremdsprachliche Kompetenzen erworben. Das ermöglicht das Ablegen der freiwilligen Zertifikatsprüfung zum Nachweis berufsbezogener Fremdsprachenkenntnisse für die Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich. Als Abschlussniveau kann eine selbstständige Sprachverwendung auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats2 erreicht werden, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert.

Der Unterricht ist weitgehend einsprachig zu führen und handlungsorientiert, z. B. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele, auszurichten. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik und Medien sowie das Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Um den unterschiedlichen Leistungsvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, wird insbesondere Binnendifferenzierung, bspw. durch Gruppenarbeit, Verteilung individueller Arbeitsaufgaben bzw. Außendifferenzierung, z. B. durch Klassenteilung, empfohlen. 

_________________________________________

2 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr - Da jede Ustd. eine Integration der Bereiche beinhaltet, werden keine ZRW für Lernbereiche ausgewiesen.

80 Ustd.
Lernbereich 1 Rezeption: Hören und Lesen
Lernbereich 2 Produktion: Sprechen und Schreiben
Lernbereich 3 Mediation: Sprachmittlung
Lernbereich 4 Interaktion
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 20 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr - Da jede Ustd. eine Integration der Bereiche beinhaltet, werden keine ZRW für Lernbereiche ausgewiesen.

Lernbereich 1: Rezeption: Hören und Lesen

Die Schülerinnen und Schüler können klar und in angemessenem, natürlichem Tempo gesprochene Mitteilungen nach wiederholtem Hören im Wesentlichen verstehen, wenn die Informationen nicht zu dicht aufeinanderfolgen. Sie werten gängige berufstypische Texte unter Einsatz von Hilfsmitteln wie z. B. Wörterbüchern, Handbüchern und visuellen Darstellungen, zügig auf Detailinformationen hin aus. 

Global- und Detailverstehen von berufstypischen Texten

authentische Fachtexte sowie Hörtexte, i. d. R. von Muttersprachlern gesprochen; multipler Medieneinsatz

Anleitungen

zu bestimmten therapeutischen Tätigkeiten

Aktivierung grammatischer Strukturen, z. B. Passiv, Partizipialkonstruktionen

zur Herstellung von Hilfsmitteln

Beschreibungen und Berichte zu

ergotherapeutischen Modellen

Model of Human Occupation (MOHO)

physiologischen und anatomischen Sachverhalten

ärztliche Informationen

Fachtexte

Recherchen: Fachzeitschriften, Internet, Handbücher, berufsspezifische Software

Übungen: Umgang mit Fachlexika und Wörterbüchern

zu therapeutischen Verfahren und ausgewählten Krankheitsbildern

zu medizinischen Entwicklungen

zu Zielen und Aufgaben der Ergotherapie 

Erschließen der Bedeutung von Abkürzungen und Fachwortschatz

Nutzung der vermittelten lexikalischen Einheiten der Fachsprache

Aktivierung und Festigung, orthografische und phonetische Absicherung

Techniken für

immanente Übungen

globales, detailliertes und selektives Hören/Lesen 

Mitschriften und Notizen

Lernbereich 2: Produktion: Sprechen und Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können berufsbezogene Sachinformationen verständlich in der Fremdsprache formulieren. Sie verfassen in der Fremdsprache berufstypische Standardschriftstücke und mündliche Mitteilungen unter Berücksichtigung von Vorgaben und Verwendung von Hilfsmitteln weitgehend korrekt.

Mündliche Mitteilungen und berufsbezogene Sachverhalte

Sprechen nach visuellen Vorlagen 

Vorstellen der Klinik/Praxis 

Vorstellen der eigenen Tätigkeit und Perspektiven der beruflichen Entwicklung

Aussagen zu therapeutischen Verfahren und zum Patienten

Erläutern von anatomischen Sachverhalten und physiologischen Vorgängen

Verfassen berufstypischer Schriftstücke

als Brief, E-Mail, Fax unter Beachtung entsprechender formaler Erfordernisse

Merkmale und Spezifik der Textsorten 

Anschreiben 

Beschreibungen

Berichte 

Bewerbungsschreiben

Kompensationsmöglichkeiten von Defiziten im Sprachvermögen

Übungen: Umschreibung, Gebrauch von Synonymen/Antonymen, Ausweichen auf einfachere Satzstruktur 

Lernbereich 3: Mediation: Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können berufsbezogene Sachverhalte zwischen Partnern, die unterschiedliche Sprachen sprechen, vermitteln. Sie geben in Englisch dargestellte Sachverhalte unter Verwendung von Hilfsmitteln auf Deutsch wieder oder übertragen in Deutsch dargestellte Sachverhalte ins Englische, wobei es nicht auf sprachliche und stilistische, sondern auf die inhaltliche Übereinstimmung ankommt. 

Zusammenfassen des wesentlichen Inhalts in der Muttersprache/in der Fremdsprache

Einbeziehung bereits erschlossener Fachtexte 

mündliche Zusammenfassung von Aussagen

Kompensationsmöglichkeiten von Defiziten im Sprachvermögen 

Anfertigen eines Abstracts 

Übersetzen bzw. Übertragen von wesentlichen Inhalten von Fachtexten ins Deutsche 

Beachtung eines angemessenen deutschen Ausdrucks

Übertragen ausgewählter Sachverhalte ins Englische

Beachtung nationaler Unterschiede

korrekter Gebrauch der Fachlexik

Rationeller Umgang mit Hilfsmitteln

Lernbereich 4: Interaktion

Die Schülerinnen und Schüler bewältigen in Englisch gängige berufsrelevante Gesprächssituationen unter Einbeziehung des Gesprächspartners und reagieren auf schriftliche Standardmitteilungen, wobei Aussprache, Wortwahl und Strukturengebrauch noch von der Muttersprache geprägt sein können. Sie können eigene Meinungen und Vorhaben kurz erklären und begründen sowie wesentliche landestypische Unterschiede berücksichtigen. 

Bewältigung berufstypischer Situationen

Rollenspiele

Beachten von Höflichkeitskonventionen und Berücksichtigen landestypischer Unterschiede, wie z. B. Körpernähe bzw. Körperdistanz, Direktheitsgrad im Gespräch, Tabu-Themen 

small talk

Aktivierung von Aussagen zu Person, Befinden, Wetter, Interessen, Wohnort 

Patientenbetreuung

Aktivierung direkte und indirekte Rede

Kontakt- und Orientierungsgespräch

Anamnese, Befundung, Beratung

Erläutern und Begründen eigener Meinungen und Vorhaben 

Reagieren auf Äußerungen der Gesprächspartner

Telefonieren

Annahme, Weiterleiten, Erbitten von Rückruf, Buchstabieren

Bewerbungs- und Vorstellungsgespräch

Techniken und Redewendungen, um

das Gespräch in Gang zu halten

Bitte um Wiederholung bzw. Verringerung der Sprechgeschwindigkeit, Nachfragen bei Unklarheiten, Buchstabieren usw.

Defizite im Sprachvermögen zu kompensieren

Reagieren auf schriftliche Standardschreiben unter Beachtung wesentlicher landestypischer Unterschiede 

Gebrauch von Anrede- und Grußformeln

Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene

Kurzcharakteristik

Das Fach „Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene“ vermittelt Grundkenntnisse der allgemeinen Hygiene, der medizinischen Mikrobiologie, der allgemeinen Infektionslehre und der Maßnahmen der Hygiene im medizinischen Bereich.

Anliegen ist es, den Schülerinnen und Schülern die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit im persönlichen und ergotherapeutischen Arbeitsbereich bewusst zu machen. Entwickelt werden soll das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler, die erforderlichen Hygienemaßnahmen im persönlichen und beruflichen Alltag konsequent einzuhalten. Besonders wichtig ist dabei das Einhalten des Hygieneregimes im Zusammenhang mit motorisch-funktionellen Behandlungsverfahren und den Aktivitäten des täglichen Lebens.

Der Unterricht ist unter Einbeziehung der persönlichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus ihrer praktischen Ausbildung zu gestalten. Dabei ist die Wichtigkeit der Umsetzung hygienischer Maßnahmen für die berufliche Praxis an zahlreichen Beispielen bewusst zu machen. Die Inhalte sind in enger Abstimmung mit den Fächern „Allgemeine Krankheitslehre“ und „Spezielle Krankheitslehre“ zu vermitteln.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

30 Ustd.
Lernbereich 1 Gesundheitslehre 4 Ustd.
Lernbereich 2 Grundlagen der allgemeinen Hygiene und des Umweltschutzes 4 Ustd.
Lernbereich 3 Grundlagen der medizinischen Mikrobiologie 8 Ustd.
Lernbereich 4 Hygiene im klinischen und ergotherapeutischen Arbeitsbereich 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Gesundheitslehre 4 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich aktiv mit der Bedeutung der Gesundheit für die Leistungsfähigkeit des Menschen auseinander. Ihnen wird die Wechselbeziehung zwischen Gesundheit und unterschiedlichen Einflussfaktoren bewusst. 

Bedeutung der Gesundheit

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre 

Einflussfaktoren auf die Gesundheit

genetische Determinierung

soziales Umfeld

eigenes Verhalten

Lebensalter

Bildungsweg und berufliches Umfeld

Lernbereich 2: Grundlagen der allgemeinen Hygiene und des Umweltschutzes 4 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler wissen um die Bedeutung individueller gesundheitsfördernder Maßnahmen und erkennen die Einflüsse der Umwelt auf den Menschen. Ihnen wird ihre Verantwortung für eine gesunde Lebensweise bewusst. Sie können diese Erkenntnisse an die Patienten weitergeben. 

Begriff Hygiene

Teilgebiete der Hygiene

Einflüsse verschiedener Umweltfaktoren auf den Menschen

Überblick

Luft, Boden, Wasser, UV-Strahlung

Schadstoffe

Überblick

CO2 , SO2 , Blei, FCKW

Bedeutung der Gesundheitsförderung

gesetzliche Maßnahmen

TVO, Immissionswerte

Präventionsprogramme

individuelle Gesundheitsförderung

Ernährung, Körperhygiene, Bewegung

Lernbereich 3: Grundlagen der medizinischen Mikrobiologie 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen wesentliche Krankheitserreger, setzen sich mit der Wechselwirkung zwischen Organismus und Erreger auseinander und zeigen Infektionswege auf. Sie leiten geeignete Präventionsmaßnahmen ab. Ihr erworbenes Wissen stellen sie an einem ausgewählten Beispiel dar.

Grundlagen der Erregerspezifik

Überblick, vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 3

Prionen

Viren

Bakterien 

Pilze

Protozoen 

Parasiten

Wechselwirkungen zwischen Organismus und Erreger

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre

Definition des Begriffes Infektion

Infektionsquellen und -wege 

Überblick

Inkubationszeit

Infektionsschutzgesetz

aktive und passive Schutzimpfungen

Impfkalender

Diagnostik, Symptomatik, Verlauf und Prophylaxe von Infektionskrankheiten an einem ausgewählten Beispiel

Hepatitis B, HIV-Infektion

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 3

Lernbereich 4: Hygiene im klinischen und ergotherapeutischen Arbeitsbereich 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über spezielle hygienische Maßnahmen in den unterschiedlichen ergotherapeutischen Arbeitsbereichen und wenden diese in der beruflichen Praxis an. Dabei wird ihnen bewusst, dass sie mit der konsequenten Einhaltung von hygienischen Maßnahmen einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit und Vermeidung von Sekundärinfektionen leisten.

Hygiene im medizinischen Bereich

Begriffe Antisepsis und Asepsis

Desinfektion

Sterilisation

nosokomiale Infektionen

Resistenzentwicklung

Maßnahmen zur Infektionsprophylaxe im Klinikalltag

Hygienisches Verhalten am ergotherapeutischen Arbeitsplatz und im persönlichen Bereich

Fallbeispiele

Biologie, Anatomie und Physiologie

Kurzcharakteristik

Das Fach „Biologie, Anatomie und Physiologie“ ist ein Grundlagenfach für das Verständnis der Zusammenhänge und das Erkennen und Erfassen der Komplexität des menschlichen Organismus und seiner Handlungsfähigkeit. Es schafft wesentliche Voraussetzungen für das Begreifen der in den Fächern der medizinischen Grundlagen und ergotherapeutischen Verfahren vermittelten Unterrichtsinhalte.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Verständnis für die Körperstrukturen und Körperfunktionen. Sie werden befähigt, den Menschen in seiner psychosozialen Einheit zu begreifen und ihr ergotherapeutisches Handeln darauf auszurichten.

Ausgehend vom Behandlungsauftrag der Ergotherapeuten, Handlungsfähigkeit zu erreichen, sind detaillierte Kenntnisse zum Bewegungsapparat und zum Nervensystem von besonderer Bedeutung. Die anderen Lehrplaneinheiten sind im Überblick zu vermitteln.

Der Unterricht ist durch Demonstrationen, Übungen an Modellen sowie den Einsatz geeigneter Medien, z. B. interaktive Software bzw. Selbsterfahrung anschaulich zu gestalten. Insbesondere ist ein enger Bezug zu den ergotherapeutischen Behandlungsverfahren sowie den Fächern „Allgemeine Krankheitslehre“, „Spezielle Krankheitslehre“ und „Erste Hilfe“ herzustellen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

180 Ustd.
Lernbereich 1 Allgemeine Biologie, Anatomie und Physiologie 10 Ustd.
Lernbereich 2 Bewegungsapparat 55 Ustd.
Lernbereich 3 Nervensystem und Sinnesorgane 34 Ustd.
Lernbereich 4 Herz- und Blutgefäßsystem 10 Ustd.
Lernbereich 5 Atmungssystem 10 Ustd.
Lernbereich 6 Verdauungssystem 6 Ustd.
Lernbereich 7 Urogenitalsystem/Embryologie 6 Ustd.
Lernbereich 8 Haut und Hautanhangsorgane 4 Ustd.
Lernbereich 9 Endokrinologisches System 5 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 40 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Allgemeine Biologie, Anatomie und Physiologie 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Richtungsbezeichnungen und Achsen des menschlichen Körpers. Sie besitzen Kenntnisse zum Aufbau und den Funktionen der Zelle, kennen das Prinzip des Regelkreises und beschreiben Regelkreise sowie deren Störungen an ausgewählten Beispielen. 

Der menschliche Körper

Proportionen

Richtungsbezeichnungen

Ebenen

Achsen 

Zell- und Gewebelehre

Aufbau der Zelle

Funktionen der Bestandteile

Zellstoffwechsel

Zellteilung und Vererbung

Einteilung der Gewebe

Eigenschaften der Gewebe

Regelung und ihre Störungen

Regelkreis

Aufbau eines Regelkreises

Besonderheiten biologischer Regelkreise 

normale Regulation

Adaptation

Kompensation

Dekompensation 

Störungen der Regelung

des Rezeptors

des Reglers

des Effektors

der Informationsübertragung 

Folgen nichtkompensierbarer Störgrößen

Lernbereich 2: Bewegungsapparat 55 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen grundlegendes Wissen zur allgemeinen Knochen- und Muskellehre. Sie beschreiben den Knochenbau, kennen die einzelnen Knochen und Gelenke sowie die Muskeln, deren Innervation und Funktionen. Entsprechend ihrer Aufgabe, als zukünftige Ergotherapeuten Handlungsfähigkeit zu bewirken, verfügen sie über besonders detaillierte Kenntnisse zum Aufbau und den Funktionen der oberen Extremitäten und der Hand.

Allgemeine Knochen- und Muskellehre

allgemeine Knochenlehre

Knochenformen

Aufbau des Knochens

Anpassungsfähigkeit des Knochens

Gelenke und Knochenverbindungen

Aufbau der Gelenke

Gelenktypen und Beweglichkeit

Knochenverbindungen

allgemeine Muskellehre

allgemeiner Aufbau eines Muskels

Physiologie der Muskelfunktion

Muskelformen in Bezug auf die Funktion

Sehnen- und Sehnenscheiden

Innervation des Muskels

Grundlagen des Zusammenspiels von Muskeln 

Spezielle Anatomie des Achsenskeletts

knöcherner Hirnschädel

Schädelkalotte

Schädelbasis

Durchtrittspunkte der Hirnnerven

knöcherner Gesichtsschädel

Muskeln des Kopfes 

mimische Muskulatur

Kaumuskulatur

Wirbelsäule als Ganzes

Überblick

Halswirbelsäule

Atlas und Axis

Kopfgelenke

Bewegungsumfang

Brustwirbelsäule

Thorax

Rippengelenke

Atemmuskulatur

Bewegungsumfang

Lendenwirbelsäule

in praktischen Übungen Zusammenhang zwischen Lendenlordose und Beckenkippung herausarbeiten

vgl. Lehrplan Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren

Bewegungsumfang

Bedeutung der Bandscheiben

Kreuzbein

Becken

Sakroiliakalgelenk

Steißbein

Funktion der autochthonen Rückenmuskulatur

Muskulatur der vorderen Bauchwand 

Muskulatur der hinteren Bauchwand 

Schultergürtel und obere Extremität

knöchernes Skelett

Schlüsselbein 

Schulterblatt

Humerus

Radius und Ulna

Handwurzelskelett

Längs- und Quergewölbe der Hand

Mittelhand

Langfinger

Daumen 

Gelenke

Sternoklavikulargelenk 

Akromioklavikulargelenk

Schultergelenk

Ellenbogengelenke

Radioulnargelenke

Handgelenk

Handwurzelgelenke

Karpometakarpalgelenke

erstes Karpometakarpalgelenk besonders herausarbeiten

Metakarpophalangealgelenke

Funktionen der Seitenbänder herausarbeiten

Interphalangealgelenke

Funktionsstellung der Hand

Muskulatur

Halsmuskulatur

Schultergürtelmuskulatur

Schultermuskulatur

funktioneller Zusammenhang zwischen Schultergürtel und Schultermuskulatur

Oberarmmuskulatur

Unterarmmuskulatur

eingelenkige und mehrgelenkige Muskeln 

Karpaltunnel

Strecksehnenfächer

Bau der Streckaponeurose 

lange Fingerstrecker

Rolle der Sehnenscheiden

Fingerbeuger

Daumenstrecker

langer Daumenbeuger

Lumbrikales und Interossei

Muskeln des Daumenballens

Muskeln des kleinen Fingerballens

Untere Extremität 

knöchernes Skelett

Femur

Tibia und Fibula

Fußskelett

Fußgewölbe

Gelenke

Hüftgelenk

Unterschiede zwischen Schulter- und Hüftgelenk erarbeiten 

Kniegelenk

Sprunggelenke

Zehengelenke

Muskulatur

Hüftmuskulatur

Oberschenkelmuskulatur

Unterschenkelmuskulatur

Fußmuskulatur

Lernbereich 3: Nervensystem und Sinnesorgane 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Entwicklung, Funktionen, Form und Lage des Nervensystems. Entsprechend der hierarchischen Gliederung des ZNS beschreiben sie die wesentlichen Funktionen des Nervensystems und des Sinnessystems. Die Schülerinnen und Schüler kennen die motorischen und sensorischen Bahnen des peripheren Nervensystems mit dem Schwerpunkt der Versorgung der oberen Extremität.

Entwicklung des Nervensystems

Überblick

Nervenzellstatus, Grad der Vernetzung, Einflüsse des genetischen Potentials, Einflüsse der Umwelt

vorgeburtliche Entwicklung

nachgeburtliche Entwicklung

Physiologie des Nervensystems

Erregung

Erregungsleitung

Synapsen

Transmitter

Zentrales Nervensystem

topografische Lage

Hüllen von Gehirn und Rückenmark

Ventrikel- und Liquorsystem

Gefäßversorgung des ZNS

Rückenmark

Lage

segmentale Gliederung 

afferente und efferente Bahnen 

Hirnstamm

Rautenhirn

Mittelhirn

Zwischenhirn

Lage der Hirnnervenkerne

Formatio reticularis

Kleinhirn

Aufbau

Verbindungen zu den verschiedenen Hirn- und Rückenmarksbereichen

Großhirn

makroskopischer Bau

Aufbau der Großhirnrinde

Anordnung der Fasersysteme

Basalganglien

limbisches System

Hirnfunktion

Informationsaufnahme, -verarbeitung

Gedächtnis

Gedächtnis aus neuroanatomischer Sicht darstellen

Funktionen von Rückenmark und Gehirn aus Sicht der hierarchischen Gliederung

sensomotorische Systeme

Eigenreflexsystem

Fremdreflexsystem

statisch-vestibuläres System 

extrapyramidales System

pyramidales System

Sinnessysteme

sensorisches System

kinästhetisches System

visuelles System

auditives System

olfaktorisches System

gustatorisches System

Peripheres Nervensystem 

Rezeptoren

der Haut

in den Muskeln

in den Sehnen, an den Gelenken

afferente Bahnen

efferente Bahnen

Hirnnervenpaare und ihre Funktionen

vom Rückenmark ausgehende Nerven und Nervengeflechte

besondere Bedeutung von Plexus cervicalis, Plexus brachialis herausarbeiten

Vegetatives Nervensystem

Überblick

Aufbau

Funktion

vgl. LPE 9 

Aufgaben

Lernbereich 4: Herz- und Blutgefäßsystem 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über Bau, Funktion des Herzens und des Blutgefäßsystems sowie des Blutes. Sie erkennen, dass ihr erworbenes Wissen die Basis für das Verständnis der Zusammenhänge der allgemeinen Krankheitslehre und der Inneren Medizin bildet. 

Herz

Lage

Bau des rechten Herzens

rechter Vorhof

rechte Herzkammer

Herzklappen

Bau des linken Herzens

linker Vorhof

linke Herzkammer

Herzklappen

Herztätigkeit, -arbeit und -leistung

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 3 

Erregungsleitungssystem

Blut- und Lymphgefäße

nervale Versorgung

Blutgefäße

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre 

Bau

Funktion 

Blutkreislauf

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre

Körperkreislauf

Aortenbogen und seine Abgänge

Blutgefäße des Gehirns

Blutgefäße der Extremitäten

Lungenkreislauf

Pfortaderkreislauf 

Spezielle Physiologie des Blutkreislaufes

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre 

Windkesselfunktion

Pulswelle

Blutdruck

Blutströmung im venösen System

Blut

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre

Einteilung und Funktion der Blutzellen

Blutplasma

Blutgruppen 

Lernbereich 5: Atmungssystem 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick zum Bau der Atemwege und kennen die physiologischen Vorgänge der Atmung. Sie begreifen, dass ihr Wissen Voraussetzung für die Beobachtung von Klienten und das Erkennen von bedrohlichen Veränderungen ist.

Bau und Funktion der Atemwege

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 3

Stimm- und Lautbildung

Nase und Nasennebenhöhlen

Kehlkopf 

Luftröhre

Bronchien

Lunge

makroskopischer Bau

mikroskopischer Bau 

Brustfell

Atem- und Atemhilfsmuskulatur

Atemmechanik

Einatmung

Ausatmung

thorakale und abdominale Atmung

Spezielle Physiologie der Atmung

vgl. Lehrplan Erste Hilfe 

Atemfrequenz

Atemvolumina

Gasaustausch

Atmungsregulation

Lernbereich 6: Verdauungssystem 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über das Verdauungssystem und können die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Stoffwechsel darstellen. Sie erkennen, dass ihr Wissen Voraussetzung für das Verständnis der Zusammenhänge der Inneren Medizin und Chirurgie bildet.

Verdauungsorgane

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 3 und 4 

Ernährung und Stoffwechse

Nährstoffe 

Kohlehydrate

Eiweiße

Fette

Wasser

Elektrolyte

Vitamine

Enzyme 

Lernbereich 7: Urogenitalsystem/Embryologie 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über die Organe und die Funktionen des Urogenitalsystems. Sie kennen die Entwicklung des menschlichen Embryos als Voraussetzung für das Verständnis von Fehlbildungen. 

Lage und Funktion der Niere und ableitenden Harnwege

Wasser-, Elektrolyt-, Säure- und Basenhaushalt

Zusammenhang von Funktion und mikroskopischem Bau darstellen

Lage und Funktion der Fortpflanzungsorgane

innere männliche Geschlechtsorgane 

äußere männliche Geschlechtsorgane

innere weibliche Geschlechtsorgane

äußere weibliche Geschlechtsorgane

Embryologie

Überblick 

Entwicklung bis 12. Schwangerschaftswoche

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 1 und 10 

Entwicklung bis zum Zeitpunkt der Geburt

Lernbereich 8: Haut und Hautanhangsorgane 4 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Bau und Funktion der Haut und die Bedeutung der Haut als Sinnesorgan im Überblick. 

Bau und Funktion der Haut

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 4 

Anhangsorgane der Haut

Sinnesrezeptoren der Haut 

vgl. LPE 3

Lernbereich 9: Endokrinologisches System 5 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Überblick über das endokrine System und beschreiben ausgewählte Hormone und deren Funktion.

Definitionen 

endokrine Drüsen

Hormone

Bau und Funktion des Zwischenhirn-Hypophysensystems

Hypothalamus

Hypophyse

Hormone des Hypophysenvorderlappens

Hormone des Hypophysenhinterlappens 

Regulierung der Hormonfreisetzung

Hormone und Funktion peripherer Drüsen

an ausgewählten Beispielen darstellen

Allgemeine Krankheitslehre

Kurzcharakteristik

Das Fach „Allgemeine Krankheitslehre“ vermittelt die grundlegenden Phänomene als Voraussetzung für das Verstehen der Themen der Speziellen Krankheitslehre.

Anliegen ist es, bei den Schülerinnen und Schülern ein Grundverständnis für pathologische Vorgänge zu entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die medizinische Terminologie und begreifen die durch sie beschriebenen Erscheinungen.

Der Unterricht ist durch Einsatz visueller Unterrichtsmittel und anhand von Fallbeispielen anschaulich und praxisnah zu gestalten.

Die Inhalte der Bereiche der Allgemeinen und der Speziellen Krankheitslehre sind in enger zeitlicher und thematischer Abstimmung zu vermitteln. Des Weiteren sind Verbindungen zu den Fächern „Biologie, Anatomie und Physiologie“, „Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene“ sowie „Erste Hilfe“ herzustellen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

30 Ustd.
Lernbereich 1 Gesundheit und Krankheit 6 Ustd.
Lernbereich 2 Pathologie der Zelle 5 Ustd.
Lernbereich 3 Kreislaufstörungen 5 Ustd.
Lernbereich 4 Entzündungen, pathogene Immunphänomene und Ödeme 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Gesundheit und Krankheit 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Vielschichtigkeit der Ursachen, die zu Erkrankungen führen können. Sie setzen sich vorrangig mit den unterschiedlichen Krankheitsfolgen auseinander und begreifen, dass diese meistens Gegenstand ergotherapeutischer Behandlungsverfahren sind. 

Definition von Gesundheit und Krankheit nach WHO

vgl. Lehrplan Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene

Krankheitsursachen

innere Faktoren

genetisch bedingte Krankheiten

genetisch bedingte Dispositionen

unbelebte äußere Krankheitsursachen

durch Nahrungs- und Genussmittel, äußere Gewalten 

belebte äußere Krankheitsursachen

Mikroparasiten, Makroparasiten

vgl. Lehrplan Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene

soziale Faktoren

im Kindesalter 

im Leistungsalter

im höheren Lebensalter

Krankheitsstadien 

Krankheitsverlauf

akut

subakut 

chronisch

Wesen einer chronischen Krankheit 

Rheumatoidarthritis

Krankheitsfolgen

Fallbeispiele

ursächlich durch Erkrankung bedingte Folgen

Komplikationen

Defektheilungen 

Chronifizierung

Tod

durch Behandlung bedingte Folgen

unvermeidbare Folgen

Amputationen bei Durchblutungsstörungen

vermeidbare Folgen

Lagerungsschäden 

soziale Folgen

psychische Folgen

Lernbereich 2: Pathologie der Zelle 5 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen, dass das Verständnis ausgewählter Krankheitsbilder Wissen von den pathologischen Prozessen der Zelle voraussetzt. Sie erwerben einen Überblick über Störungen des Zellstoffwechsels und den Zelltod, lernen, welche Gewebe zur Regeneration und Anpassung befähigt sind und können die Unterschiede des Geschwulstwachstums benennen. Die Schülerinnen und Schüler kennen Grundlagen von Entwicklungsstörungen.

Störungen des Zellstoffwechsels 

Überblick 

unzureichende Verarbeitung einzelner Nährstoffe

ungenügende Zufuhr von Nährstoffen 

Atrophie

Zelltod und Nekrose

Zelltod

Nekrose

Kennzeichen

Ursachen

Formen

Wachstum

Fallbeispiele

normales Wachstum

Wachstum zur Anpassung

Unterschied zwischen Hypertrophie und Hyperplasie herausarbeiten 

Wachstum zur Regeneration

pathologische Regeneration

Geschwülste

Überblick, Fallbeispiele

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 5 

Kennzeichen 

gutartige Geschwülste

bösartige Geschwülste 

semimaligne Geschwülste

Entwicklungsstörungen 

Einteilung

Ursachen

Lernbereich 3: Kreislaufstörungen 5 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Überblick über allgemeine und örtliche Kreislaufstörungen und setzen die Begriffe in einen Bezug zur Speziellen Krankheitslehre.

Kennzeichen eines intakten Kreislaufes

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Örtliche Kreislaufstörungen

Überblick

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Hyperämie

aktive-arterielle Hyperämie

passive-venöse Hyperämie 

Ischämie

Thrombose

Embolie 

Allgemeine Kreislaufstörungen

Überblick

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

vom Herzen ausgehend 

von vasalen Faktoren ausgehend

Hypertonie

Hypotonie 

arterielle Gefäßerkrankungen

venöse Gefäßerkrankungen

von intravasalen Faktoren ausgehend

Störungen der Blutgerinnung

Störungen der Blutzusammensetzung

von extravasalen Faktoren ausgehend

Schock

Kollaps

Blutungen

Fallbeispiele

vgl. Lehrplan Erste Hilfe

Ursachen 

Formen

Folgen

Lernbereich 4: Entzündungen, pathogene Immunphänomene und Ödeme 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Begriff der Entzündungen auseinander, zeigen deren typischen Verlauf auf und kennen wesentliche pathologische Immunreaktionen. Sie erfassen unterschiedliche Ursachen der Ödembildung, lebensbedrohliche Konsequenzen einiger Ödemformen und die Erscheinungsformen örtlicher Ödeme.

Abwehrsysteme des Körpers

vgl. Lehrplan Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene 

unspezifische Abwehrsysteme

spezifische Abwehrsysteme 

Entzündungen

Definition

Ursachen

Symptome

Kardinalzeichen

Symptome einer akuten Entzündung

Symptome einer chronischen Entzündung

Verlauf

exsudative Phase

proliferative Phase

Narbenbildung

Pathologische Immunreaktionen

Fallbeispiele

Ablauf einer immunologischen Reaktion

allergische Reaktionen

vom Soforttyp

vom Spättyp

Autoimmunkrankheiten 

Immunmangelsyndrome

Ödeme

Fallbeispiele

Definition

Einteilung

hämodynamisches Ödem

kardial bedingte Ödeme, durch örtliche Stauung bedingte Ödeme

Eiweißmangelödem

entzündliches Ödem

chemisch-toxisches Ödem

allergisches Ödem

lebensbedrohliche Ödeme

z. B. Hirn-, Kehlkopf-, Lungenödem

örtliche Ödeme

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 4

Spezielle Krankheitslehre

Kurzcharakteristik

Die Aufgabe der Ergotherapeuten besteht weniger in der Behandlung von Krankheiten, als vielmehr darin, Folgen, die die Handlungsfähigkeit eines Menschen beeinträchtigen, zu beseitigen, zu mindern oder zu kompensieren.

Aufbauend auf dem vorhandenen Wissen der Anatomie und Physiologie werden im Fach „Spezielle Krankheitslehre“ Kenntnisse über Ursachen, Krankheitszeichen, Untersuchungsverfahren und Behandlungsmöglichkeiten häufig auftretender Erkrankungen vermittelt. Unter berufsspezifischer Schwerpunktsetzung werden insbesondere die Krankheiten und Schädigungen intensiv behandelt, deren Folgen die Handlungsfähigkeit eines Menschen deutlich stören. Die Vermittlung von Kenntnissen begrenzt sich dabei auf die Krankheitsbilder, bei denen Ergotherapie zur Verbesserung oder Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit angewandt wird. So liegt z. B. im Bereich der Chirurgie der Schwerpunkt auf Traumatologie, Handchirurgie und periphere Neurochirurgie.

Anliegen des Faches ist es, die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage ihres erworbenen Wissens zu befähigen, Patienten gewissenhaft zu beobachten, Schwerpunkte für die ergotherapeutische Befunderhebung abzuleiten und diese in die Zielstellungen der Behandlungsplanung einzuarbeiten.

Der Unterricht ist anschaulich und praxisnah zu gestalten und durch den Einsatz von Fallbeispielen und geeigneten Medien wie z. B. interaktiver Software und Video zu beleben. Dabei sind inhaltliche und zeitliche Abstimmungen mit den Fächern „Allgemeine Krankheitslehre“, „Medizinsoziologie und Gerontologie“ sowie den ergotherapeutischen Behandlungsverfahren und ergotherapeutischen Mittel vorzunehmen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

280 Ustd.
Lernbereich 1 Orthopädie 20 Ustd.
Lernbereich 2 Rheumatologie 20 Ustd.
Lernbereich 3 Innere Medizin und Geriatrie 30 Ustd.
Lernbereich 4 Chirurgie/Traumatologie 40 Ustd.
Lernbereich 5 Onkologie 10 Ustd.
Lernbereich 6 Neurologie 20 Ustd.
Lernbereich 7 Psychosomatik 10 Ustd.
Lernbereich 8 Psychiatrie/Gerontopsychiatrie 30 Ustd.
Lernbereich 9 Kinder- und Jugendpsychiatrie 10 Ustd.
Lernbereich 10 Pädiatrie/Neuropädiatrie 30 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 60 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Orthopädie 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Einblick in das Fachgebiet der Orthopädie. Insbesondere setzen sie sich mit Fehlbildungen der Hand sowie den Funktionsstörungen im Bereich des Schultergürtels und des Schultergelenks auseinander. Sie kennen die in der Orthopädie üblichen körpernahen und körperfernen technischen Hilfen und wenden ihr erworbenes Wissen beim Einsatz motorisch-funktioneller Behandlungsverfahren gezielt an.

Gegenstand und Aufgaben

Orthopädische Diagnostik

Überblick 

Anamnese 

körperlicher Befund

neurologischer Befund

Beobachtung von Bewegungsabläufen

apperative Diagnostik 

Orthopädische Therapiemaßnahmen 

konservative

ergotherapeutische Schwerpunkte setzen, insbesondere auf statische und dynamische Schienen, technische Hilfen, ergotherapeutische Maßnahmen

vgl. Lehrplan Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische Medien

operative

an Knochen und Gelenken

Fallbeispiele unter dem Schwerpunkt stabilisierender, rekonstruierender und funktionsverbessernder Therapiemaßnahmen z. B. Arthrodesen, Arthroplastiken und Endoprothesen

an Sehnen- und Sehnenscheiden

vgl. LPE 2

Amputationen

Fehlbildungen des Bewegungsapparates

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

ausgedehnte Fehlbildungen

Fallbeispiele

Osteogenosis imperfekta, Achondroplasie, Dysostosis

vgl. LPE 10

begrenzte Fehlbildungen

Fallbeispiele

vgl. LPE 10

Amelie

Dysmelie

Folgen für die Handlungsfähigkeit

Fehlbildungen der Hand

Hypoplasie

Hyperplasie

Plusmissbildungen

Minusmissbildungen

Hemmungsmissbildungen

Folgen für die Handlungsfähigkeit

therapeutische Grundsätze 

Indikationen zur operativen Korrektur

funktioneller Aspekt vor kosmetischem Aspekt 

Zeitpunkt der Korrektur

funktionelle Nachbehandlung

Wesentliche Knochenerkrankungen

Überblick, Fallbeispiele 

aseptische Knochennekrosen

Morbus Paget

Osteoporose

Osteomalazie

Infektionen

Erkrankungen der Wirbelsäule

Überblick, Fallbeispiele

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Fehlbildungen

Spina bifida

vgl. LPE 10

Keilwirbel

Spondylolyse/Spondylolisthesis

Deformierungen 

Skoliose

Kyphose

Haltungsfehler

Fallbeispiele

entzündliche Erkrankungen 

Überblick

Erkrankungen der Bandscheiben

Erkrankungen des Schultergürtels und des Schultergelenks

Bedeutung der Rotatorenmanschette, Periarthritis humeroscapularis, Schulterarmsyndrom

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Ursachen

Symptome

Verlauf

Folgen für die Handlungsfähigkeit

Erkrankungen im Bereich des Beckens und der unteren Extremitäten

Überblick, Fallbeispiele

vgl. LPE 2 und LPE 4 sowie Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Sacroiliacalgelenk

Hüftgelenk

Kniegelenk

Fußdeformitäten

Lernbereich 2: Rheumatologie 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen anwendungsbereites Grundlagenwissen zum rheumatischen Formenkreis. Sie setzen sich mit häufig vorkommenden Erkrankungen und deren Folgen auseinander und können Patienten über entstehende Veränderungen aufklären. Ihnen ist die Bedeutung des Gelenkschutzes bewusst.

Rheumatischer Formenkreis

Überblick

Begriff

entzündliche rheumatische Erkrankungen

degenerative rheumatische Erkrankungen 

Weichteilrheumatismus

Rheumatoidarthritis

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Ursachen 

Symptome

Krankheitsverlauf

medikamentöse Therapie

physikalische Therapie

operative Therapie

Krankengymnastik

ergotherapeutisch bedeutsame Krankheitsbilder

vgl. Lehrplan Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren 

am Schultergelenk

vgl. LPE 1

am Ellenbogengelenk

z. B. Versteifung, abnorme Beweglichkeit

am Handgelenk

z. B. Caput ulnae, Radialdeviation 

an den Gelenken der Langfinger

z. B. Versteifung, abnorme Beweglichkeit, Schwanenhalsdeformität, Knopflochdeformität, Ulnardeviation

am Daumen

z. B. 90/90-Deformität

am Hüftgelenk

Bedeutung für die Gelenkschutzunterweisung herausarbeiten

am Kniegelenk

Bedeutung für die Gelenkschutzunterweisung herausarbeiten

am Fuß

Bedeutung für die Gelenkschutzunterweisung herausarbeiten

Morbus Bechterew

Symptome

Krankheitsverlauf

therapeutische Grundsätze

ergotherapeutische Aufgaben

Aufrichtung der Wirbelsäule, Muskelkräftigung, Hausübungsprogramme

Juvenile chronische Arthritis

vgl. LPE 10

Begriff

psychosomatische Auswirkungen

Psoriasisarthritis

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Ursachen

Folgen 

medikamentöse Therapie

operative Therapie

funktionelle Therapie bei 

Rhizarthrose

Hüftgelenkarthrose

Kniegelenkarthrose 

Rheumatische Weichteilerkrankungen

Sehnen- und Sehnenscheidenerkrankungen

Erkrankungen der Schleimbeutel

Lernbereich 3: Innere Medizin und Geriatrie 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über häufig auftretende internistische und geriatrische Krankheitsbilder. Insbesondere setzen sie sich mit Erkrankungen im höheren Lebensalter auseinander und sind in der Lage, die Problematik der Multimorbidität zu erfassen und Reaktionsweisen älterer Menschen zu erkennen und einzuschätzen. Sie begreifen, dass therapeutische Konzepte den Möglichkeiten älterer Menschen anzupassen sind. 

Gegenstand und Aufgaben

Internistische/geriatrische Diagnostik

Überblick

Labordiagnostik

körperlicher Status

neurologischer Status 

apparative Diagnostik 

Herzerkrankungen

Überblick

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Untersuchungsmethoden

entzündliche Herzerkrankungen

Herzrhythmusstörungen

Herzfehler

vgl. LPE 10 und Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre

koronare Herzkrankheit

Rehabilitation von Patienten mit Herzerkrankungen

Erläuterung von Rehabilitationsmaßnahmen an einem ausgewählten Krankheitsbild

Prinzipien

Definition der Leistungsfähigkeit und Belastungsgrenzen 

Fallbeispiele

Erkrankungen des Blutes und des Lymphatischen Systems

Überblick

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Anämien

Erkrankungen des Leukopoetischen Systems 

Erkrankungen des Lymphoretikulären Systems 

Gerinnungsstörungen

Erkrankungen der Atmungsorgane

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Erkrankungen der oberen Luftwege 

Bronchitis

Asthma bronchiale 

Ursachen

Erscheinungsbild

Bedeutung für die Ergotherapie 

Bronchiektasen 

Lungenemphysem

Lungenödem 

Lungenembolie

Pneumonie

Pleuritis 

Pleuraempyem

Ausgewählte Infektionskrankheiten

vgl. Lehrplan Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene 

Tuberkulose

Lepra 

Erkrankungen des Verdauungstraktes

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Ösophaguserkrankungen 

Erkrankungen des Magens

Dünn- und Dickdarm-Erkrankungen

Erkrankungen der Leber, Gallenblase, Gallenwege und des Pankreas

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Virushepatitis

vgl. Lehrplan Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene 

Leberzirrhose

Leberkarzinom/Lebermetastasen

vgl. LPE 5

Gallenerkrankungen 

Pankreaserkrankungen

Erkrankungen der Nieren und des harnableitenden Systems

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Entzündungen der Harnwege

Glomerulonephritis

Niereninsuffizienz - Urämie

Bedeutung für geriatrische Patienten

Stoffwechselerkrankungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Diabetes mellitus Typ I

Erkrankungsalter

Ursachen 

Therapie 

Konsequenzen für die Lebensführung

Diabetes mellitus Typ II 

Erkrankungsalter

Ursachen 

Therapie 

Konsequenzen für die Lebensführung

Bedeutung für die ergotherapeutische Arbeit

Komplikationen

diabetische Angiopathie

diabetische Retinopathie 

Polyneuropathie

diabetischer Fuß/diabetische Gangrän

Störungen des Fettstoffwechsels

Hyperurikämie/Gicht

Lokalisation am Bewegungsapparat 

Lebensweise und Diät 

Erkrankungen des endokrinen Systems

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Erkrankungen der Hypophyse

vgl. LPE 10

Erkrankungen der Schilddrüse

vgl. LPE 10

Lebenssituation älterer Menschen

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie

Veränderungen im Alter

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie 

körperliche Veränderungen 

Veränderungen der Leistungsfähigkeit

soziale Veränderungen

Vorbereitung auf ein erfülltes Alter

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie

Geriatrische Patienten

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie

Merkmale 

Besonderheiten der Reaktionsweisen

Multimorbidität

Darstellung von Leistungsgrenzen 

Häufige Erkrankungen im Alter

Überblick

periphere Durchblutungsstörungen, Arthrosen, Osteoporose, Harn- und Stuhlinkontinenz

vgl. LPE 1 und 8

Lernbereich 4: Chirurgie/Traumatologie 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Überblick über die traumatischen Schädigungen der unterschiedlichen Gewebe sowie über Erkrankungen an Schultergürtel, Schulter und der oberen Extremität. Sie können deren Folgen beschreiben und Konsequenzen für die ergotherapeutische Behandlung ableiten. 

Gegenstand und Aufgaben 

Wunde und Wundheilung

vgl. Lehrplan Erste Hilfe

Wundarten

Wundheilung

Prinzipien der chirurgischen Wundversorgung

Wundheilungsstörungen

Infektionen

Blutungen

Narbenbildung einschließlich operativer Maßnahmen zur Narbenkorrektur

Aufgaben des Ergotherapeuten

während der Wundheilung

Einhaltung des Hygieneregimes

im Stadium der Vernarbung

Verbrennungen 

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Verbrennungsstadien

Verbrennungskrankheit 

Störungen der Wundheilung

Infektionen

hypertrophe Narben

Narbenkontraktur

Aufgaben des Ergotherapeuten

Behandlung der Bewegungseinschränkung

Umwegstrategien

Hinweise zur Verbesserung von Aktivitäten des täglichen Lebens

Kleidung und Kosmetik

Knochenverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Einteilung

Symptome

Phasen der Frakturheilung 

Störungen der Frakturheilung

Folgen gestörter Frakturheilung

Stabilitätskriterien

Grundsätze von Rehabilitationsmaßnahmen

Gelenkverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Prellung

Distorsion

Ruptur von Gelenkbändern

Subluxation 

Luxation

Luxationsfraktur

Grundsätze von Rehabilitationsmaßnahmen

Prophylaxe von Versteifungen

Prophylaxe von Hypermobilität 

Sehnenverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Einteilung

Verletzung von Sehnen ohne Sehnenscheiden

Verletzung von Sehnen in Sehnenscheiden

Komplikationen

Sehnenruptur

Sehnenadhäsion 

Grundsätze von Rehabilitationsmaßnahmen

Dauer der Immobilisierung

dynamische Schienung

Gefäßverletzungen

Überblick

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Nervenverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Arten

Druckschädigung

Schädigung des Axons

Durchtrennung des Nervens 

Therapie

bei Druckschädigung

Schädigung des Axons

bei Durchtrennung des Nervens

Rehabilitation

bei zu erwartendem vollständigen Funktionsverlust

bei zu erwartender Wiederherstellung der Funktionalität 

Vermeidung von Sekundärschädigungen

Polytrauma 

Schädel-Hirnverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Frakturen des Schädels

Commotio cerebri 

Contusio cerebri 

Compressio cerebri

Maßnahmen der Rehabilitation 

vgl. Lehrplan Neurophysiologische Behandlungsverfahren 

Wirbelsäulenverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Schleudertrauma

Wirbelfrakturen 

Rückenmarksschädigung 

vgl. LPE 6

Verlauf

komplette oder inkomplette Querschnittsläsion

Funktionsausfälle in Abhängigkeit der Läsionshöhe 

Maßnahmen der Rehabilitation 

vgl. Lehrpläne Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren, Neurophysiologische Behandlungsverfahren, Adaptierende Verfahren und Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische Medien

Thoraxverletzungen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Verletzungen des Schultergürtels

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Claviculafrakturen 

Luxation im Acromioclaviculargelenk

Scapulafrakturen

Rehabilitation 

Vermeidung von Sekundärschäden

Schultersteife 

Erhaltung der Gleitfähigkeit der Scapula 

Verletzungen im Bereich des Schultergelenkes

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Schulterluxation

Rotatorenmanschettenverletzung 

habituelle Schulterluxation 

Verletzungen des Armes

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Humerusfraktur

Luxation im Ellenbogengelenk

Radiusköpfchenfraktur

Radiusköpfchenluxation

Unterarmfraktur

distale Radiusfraktur

Rehabilitationsmaßnahmen

vgl. Lehrplan Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren

Erhaltung der Beweglichkeit nicht fixierter Bereiche 

Vermeidung von Sekundärschäden 

Verletzungen und Erkrankungen der Hand

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Frakturen 

Handwurzelfrakturen

Scaphoidfraktur

Mittelhandfrakturen

Bennettsche Fraktur

Frakturen der Grund- und Mittelphalangen

Endgliedfrakturen 

Gelenkverletzungen

perilunäre Luxation

Seitenbandverletzungen der Finger

Folgen unzureichender Ruhigstellung 

gelenknahe Frakturen 

Sehnenverletzungen

geschlossene Sehnenverletzung

Ruptur des M. extensor pollicis longus

offene Strecksehnenverletzung

offene Beugesehnenverletzung 

Rehabilitationsmaßnahmen 

Kleinert-Schiene, vgl. Lehrplan Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren

Nervenverletzungen

Medianusverletzung

Ulnarisverletzung

Radialisverletzung

Nervenkompressionssyndrome

Karpaltunnelsyndrom

Ulnariskompressionssyndrom am Ellenbogen

Kompressionssyndrom am Handgelenk

Therapie 

Entzündungen 

Panaritien

Hohlhandphlegmone

Amputationen 

Langfingeramputationen

Daumenamputationen 

Übersicht über Daumenplastiken

Amputationsneurom

Dupuytren'sche Kontraktur

Stadieneinteilung

operative Maßnahmen

funktionelle Nachbehandlung 

vgl. Lehrplan Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren, Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische Medien 

Morbus Sudeck

Stadium 1 

Symptome 

ergotherapeutische Versorgung

Stadium 2 

Symptome

ergotherapeutische Versorgung

Stadium 3

Symptome

ergotherapeutische Versorgung 

Verletzungen des Beckens und der unteren Extremität

Überblick

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Lernbereich 5: Onkologie 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen grundlegende Kenntnisse in der Therapie maligner Erkrankungen. Sie begreifen die Wichtigkeit von Prävention und Frühdiagnostik und erkennen die Bedeutung ergotherapeutischer Behandlungsverfahren im Fachbereich Onkologie.

Charakteristik maligner Geschwülste

Fallbeispiele

vgl. Lehrplan Allgemeine Krankheitslehre

infiltratives Wachstum

Metastasierung

Begriff

wesentliche Metastasierungswege

Symptome maligner Geschwülste

Fallbeispiele

allgemeine Symptome 

örtliche Veränderungen

Prävention 

Fallbeispiele

Selbstbeobachtung 

Beobachtung auffälliger Störungen des Allgemeinbefindens 

Abtasten erreichbarer Körperabschnitte

z. B. Brustuntersuchung

Vorsorgeuntersuchungen

Nachuntersuchungen 

Therapie maligner Tumoren

Fallbeispiele 

operative Therapie

Folgen ausgedehnter operativer Eingriffe

Einschränkungen in der Lebensführung

Bekleidungsprobleme, Ernährungsprobleme, Bewegungseinschränkungen 

Strahlentherapie

allgemeine Beeinträchtigungen 

örtliche Schädigungen 

Chemotherapie 

Allgemeinbefinden während der Chemotherapie 

örtliche Schädigungen

psychosoziale Probleme im Verlauf einer Tumorerkrankung 

Suchen nach Auswegen

Angst vor dem Tod

depressive Phase

Akzeptieren der Krankheit

Konsequenzen beruflicher, sozialer und familiärer Art

psychosoziale Probleme der Angehörigen

Aufgaben der Ergotherapie

vgl. Lehrpläne der ergotherapeutischen Behandlungsverfahren

motorisch-funktionell

neurophysiologisch

neuropsychologisch 

psychosozial

arbeitstherapeutisch

Lernbereich 6: Neurologie 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ausgewählten neurologischen Erkrankungen auseinander, deren Folgen einer ergotherapeutischen Behandlung bedürfen. Sie beobachten Patienten mit neurologischer Symptomatik, beschreiben die Symptome und ziehen Rückschlüsse auf Vorgänge im Zentralnervensystem. Auf Grund ihres Wissens können sie Schwerpunkte für die ergotherapeutische Befunderhebung ableiten und diese in die Zielstellungen der Behandlungsplanung einarbeiten.

Gegenstand und Aufgaben

Wichtige Symptomgruppen

Lähmungen

zentral 

vgl. Lehrplan Neurophysiologische Behandlungsverfahren

peripher

vgl. Lehrplan Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren

Sensibilitätsstörungen

Rückenmarkssymptome

neuropsychologische Symptome

vgl. Lehrplan Neuropsychologische Behandlungsverfahren

Neurologische Diagnostik

Überblick 

körperlicher Status

apparative Diagnostik

Kreislaufbedingte Erkrankungen des Gehirns

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Apoplektischer Insult und seine Vorboten 

Risikofaktoren

Ursachen

Verlauf

Krankheitsfolgen 

vgl. Lehrpläne Neurophysiologische Behandlungsverfahren und Neuropsychologische Behandlungsverfahren

Multiinfarktdemenz

Migräne

Tumore und andere raumfordernde Prozesse von Gehirn und Rückenmark

Entzündliche Erkrankungen des Gehirns

Multiple Sklerose

Hirnabbauprozesse 

vgl. LPE 8

M. Parkinson

Ursachen 

Erscheinungsbild

Krankheitsfolgen 

vgl. Lehrpläne Neurophysiologische Behandlungsverfahren und Neuropsychologische Behandlungsverfahren 

Epilepsien

Entzündliche Erkrankungen des peripheren Nervensystems 

Muskelerkrankungen

Lernbereich 7: Psychosomatik 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen wesentliche psychosomatische Erkrankungen. Sie sind in der Lage, deren Folgen für die Handlungsfähigkeit der Betroffenen zu erkennen und zu beschreiben.

Gegenstand und Aufgaben der Psychosomatik

Ausgewählte psychosomatische Krankheitsbilder

Asthma bronchiale

Essstörungen

Querverweis zur Kinder- und Jugendpsychiatrie

Migräne 

vgl. LPE 6 

psychosomatische Herzkrankheiten

Phobien

Schmerzkrankheit

Therapeutische Konzepte

Überblick

Lernbereich 8: Psychiatrie/Gerontopsychiatrie 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit allgemeinen psychopathologischen Veränderungen auseinander und besitzen einen Überblick über psychische Erkrankungen. Sie kennen die krankheitsbedingten Veränderungen der Persönlichkeit, der Handlungsfähigkeit und ihre psychosozialen Folgen. 

Gegenstand und Aufgaben

geschichtliche Aspekte 

Triadisches System 

neue Entwicklungen der Klassifizierung 

Allgemeine Psychopathologie 

Bewusstseinsstörungen

z. B. Somnolenz-Koma, Störungen des Ich-Bewusstseins

Wahrnehmungsstörungen

z. B. Halluzination, Illusion

Gedächtnisstörungen

z. B. Gedächtnisstörungen nach Schlaganfall und in der Geriatrie

vgl. LPE 3 und 6

Denkstörungen

z. B. formale Denkstörungen, inhaltliche Denkstörungen

Störungen der Gefühle

z. B. depressive Verstimmungen, manische Verstimmungen 

Schizophrenien und manisch-depressive Erkrankungen

Symptomatik 

Diskussion der Entstehungstheorien

therapeutische Aspekte

Psychogene Störungen

Varianten des Erlebens 

abnorme Erlebnisreaktionen 

z. B. posttraumatische Belastungsreaktionen

Persönlichkeitsstörungen

z. B. sogenannte antisoziale Persönlichkeit 

neurotische Störungen

Begriff Neurose

Abwehrmechanismen und Abwehrmuster

Sucht und Abhängigkeit

Alkoholabhängigkeit

Theorien der Entstehung von Alkoholabhängigkeit 

z. B. Typologie nach Jellinek

neurologische Folgen

zentrale und periphere Folgen

psychiatrische Folgen

internistische Folgen

Drogenabhängigkeit

Opiate

halluzinogene und Designerdrogen

Problematik der psychischen und physischen Abhängigkeit 

soziale Aspekte

psychische Aspekte 

Suizid und Suizidversuche

Lernbereich 9: Kinder- und Jugendpsychiatrie 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit häufig vorkommenden Störungen der psychischen und intellektuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie deren Ursachen auseinander. Sie kennen den Einfluss sozialer Gegebenheiten auf eine gestörte psychosoziale Entwicklung. 

Psychische Entwicklung von Kindern 

vgl. LPE 10 und Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Typische Entwicklungsaufgaben und ihre Störungen in den einzelnen Altersstufen

vgl. LPE 10 und Lehrplan Psychosoziale Behandlungsverfahren 

Geistige Behinderung

Trisomie 21 

Formen

Klassifikation

Lern- und Leistungsstörungen 

vgl. Lehrplan Psychosoziale Behandlungsverfahren

Ursachen und Klassifikation

Teilleistungsstörungen

Globalleistungsstörungen 

psychogene Lernstörungen

Schulangst und Schulphobie

Autistische Störungen

Entstehung 

Diskussion

Symptomatik

therapeutische Gesichtspunkte

vgl. Lehrplan Psychosoziale Behandlungsverfahren 

Psychosomatische Störungen

Hinweis auf weitere psychosomatische Themen 

Enuresis

Enkopresis 

Anorexia nervosa

Psychologie chronischer Erkrankungen im Kindesalter

Deprivation und Misshandlung

Problematik der Trennung von Kindern und Bezugspersonen

Vernachlässigung

Misshandlungen und sexueller Missbrauch

Lernbereich 10: Pädiatrie/Neuropädiatrie 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die normale körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Insbesondere setzen sie sich mit den Störungen auseinander, die eine normale Entwicklung bzw. Handlungsfähigkeit eines Kindes beeinträchtigen. Sie besitzen einen Überblick über häufig vorkommende Erkrankungen im Kindesalter und wissen, wo ergotherapeutische Behandlungen angewendet werden können.

Intrauterine Entwicklung des Kindes

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

körperliche Entwicklung 

Entwicklung der Sinneswahrnehmung

taktiles System 

propriozeptives System

vestibuläres System

auditives System

visuelles System

Entwicklung des Nervensystems

Geburt

normale Geburt

Störungen im Geburtsverlauf

Frühkindliche Entwicklung

körperliche Entwicklung

Wachstum

Statik

Entwicklung der Sinneswahrnehmung

Entwicklung des Nervensystems 

Reflexe 

pyramidales System

Motorik 

sensorische Integration 

Entwicklung von räumlichen Beziehungen

Entwicklung von zeitlichen Abfolgen

Entwicklung des Denkens 

Kindliche Entwicklung im Kindergartenalter - präoperationale Entwicklungsstufe

Wachstum

motorische Entwicklung

Körpermotorik

Handmotorik

Sprachentwicklung

Spielverhalten

Kommunikation 

Kindliche Entwicklung im Grundschulalter

motorische Entwicklung

kognitive Entwicklung

soziale Entwicklung

Krankheiten und Entwicklungsstörungen

Überblick

vorgeburtliche Schäden

Frühgeburt

Ernährungsstörungen

Infektionskrankheiten

Wachstumsstörungen 

kindlicher Diabetes

Hormonfunktionsstörungen 

Adrenogenitales Syndrom-Funktionsstörungen der Schilddrüse

Anämien

bösartige Erkrankungen

Thematisieren des Todes im Kindesalter, psychosoziale Aspekte herausarbeiten

vgl. LPE 9 

Leukämien

Kindertumore

ausgewählte Krankheiten der Knochen, Gelenke und Muskeln 

z. B. M. Muskeldystrophien, Perthes, M. Scheuermann

vgl. LPE 1

rheumatische Erkrankungen

vgl. LPE 2 und Lehrplan Motorischfunktionelle Behandlungsverfahren

Neurodermitis

Schädigungen des Zentralen Nervensystems

vgl. LPE 9 und Lehrpläne Neurophysiologische Behandlungsverfahren und Neuropsychologische Behandlungsverfahren 

minimale zerebrale Dysfunktion

Hyperaktivität - Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) 

Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)

Diskalkulie - Diskalkulie

zerebrale Bewegungsstörungen 

vgl. LPE 6 und Lehrplan Neurophysiologische Behandlungsverfahren

Spastik

Athetose 

Hydrozephalus

vgl. LPE 6

Epilepsie 

vgl. LPE 6 

Störungen des Magen-Darm-Systems 

Hirschsprung

Störungen des Urogenitalsystems 

Anomalien, entzündliche Erkrankungen

angeborene Herzfehler

vgl. LPE 3 

Störungen des Atmungssystems 

Mucoviscidose, Asthma bronchiale

Allergien im Kindesalter

Arzneimittellehre

Kurzcharakteristik

Das Fach „Arzneimittellehre“ vermittelt Grundkenntnisse der allgemeinen Pharmakologie und Toxikologie. Damit stellt es ein Bindeglied zur Speziellen Krankheitslehre her. Im Besonderen finden sich hier Verknüpfungen zu den Lehrplaneinheiten der Inneren Medizin und Geriatrie, Neurologie, Psychiatrie und Gerontopsychiatrie.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Überblick über ausgewählte Arzneimittelgruppen, deren Wirkungsweisen für den Ergotherapeuten von Bedeutung sind. Sie sollen befähigt werden, Rückschlüsse auf ergotherapeutisch relevante Arzneimittelwirkungen- und Arzneimittelnebenwirkungen zu ziehen.

Die Vermittlung der Inhalte ist praxisbezogen am Berufsbild des Ergotherapeuten auszurichten. Es wird empfohlen, die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus ihrer praktischen Arbeit in den Unterricht einzubeziehen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

20 Ustd.
Lernbereich 1 Grundlagen der allgemeinen Pharmakologie 6 Ustd.
Lernbereich 2 Ergotherapeutisch relevante Wirkungen ausgewählter Arzneimittel 10 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 4 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Grundlagen der allgemeinen Pharmakologie 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Einblick in die Bedeutung und Herkunft des Arzneimittels. Sie kennen die Stufen von der Entwicklung eines Arzneimittels bis zur Einführung auf dem Markt. Die Schülerinnen und Schüler können den Weg eines Arzneimittels von der Applikation über die Aufnahme des Wirkstoffes bis zum Ausscheiden aus dem Organismus darstellen. 

Arzneimittel 

Wesen

Herkunft

Entwicklung und Prüfung

Applikation 

Resorption

Verteilung

Abbau

Ausscheidung

Pharmakodynamik 

Indikation und Kontraindikation 

Missbrauch und Abhängigkeit 

Lernbereich 2: Ergotherapeutisch relevante Wirkungen ausgewählter Arzneimittel 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über ausgewählte Arzneimittelgruppen aus verschiedenen Anwendungsgebieten und kennen Indikationen, Wirkungen und Nebenwirkungen. Auf Grund ihres Wissens können sie insbesondere durch Arzneimittel hervorgerufene Reaktionen von Klienten in ergotherapeutischen Behandlungssituationen fachgerecht einschätzen und ihr Handeln daraufhin ausrichten.

Psychopharmaka

Antiparkinsonmittel

Antiepileptika

Antidiabetika

Analgetika

Antirheumatika

Antibiotika

Sedativa

Herz-Kreislauf-wirksame-Arzneimittel

Hormone

Antikoagulantien

Grundlagen der Arbeitsmedizin

Kurzcharakteristik

In dem Fach „Grundlagen der Arbeitsmedizin“ wird der Zusammenhang von Arbeit und Erkrankung sowie von Berufsbelastung und Berufserkrankungen dargestellt. Das Fach vermittelt den Schülerinnen und Schülern ausgewählte Kenntnisse aus dem Gebiet der Arbeitsmedizin, die sie zum Verständnis ihres Vorgehens im Fach „Arbeitstherapeutische Verfahren“ benötigen.

Anliegen des Faches ist es, die Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, Anforderungsprofile für ergotherapeutische „Arbeitsplätze“ zu erstellen. Sie werden befähigt, die jeweilige Eignung des Klienten einzuschätzen und sind in der Lage, den „Arbeitsplatz“ in der Ergotherapie nach ergonomischen Kriterien einzurichten. Insbesondere ist die Rolle der Berufsgenossenschaften in der beruflichen Rehabilitation herauszuarbeiten.

Die Unterrichtsinhalte sind in engem Bezug zur beruflichen Praxis der Ergotherapeuten zu vermitteln und an ausgewählten Beispielen darzustellen. Dabei sind insbesondere die Verbindungen zu den Fächern „Arbeitstherapeutische Verfahren“, „Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde“, „Prävention und Rehabilitation“ sowie zu Themen der Arbeits- und Organisationspsychologie aus dem Fach „Psychologie und Pädagogik“ herzustellen.

Um eine komplexe Vermittlung der Lehrinhalte zu ermöglichen, wird auf eine Strukturierung des Faches in Lehrplaneinheiten verzichtet. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

30 Ustd.
Lernbereich Grundlagen der Arbeitsmedizin 25 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 5 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich: Grundlagen der Arbeitsmedizin 25 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Leistungs- und Belastungsfaktoren von Arbeit und legen deren Charakteristika sowie Auswirkungen auf den Menschen dar. Sie besitzen einen Überblick über wesentliche gesetzliche Grundlagen und berücksichtigen diese in ihrem Arbeitsfeld. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit wesentlichen Grundsätzen ergonomischer Arbeitsplatzeinrichtung auseinander und wenden diese in der ergotherapeutischen Praxis an.

Entwicklung, Aufgaben und Ziele der Arbeitsmedizin 

Überblick 

Wechselwirkungen zwischen Arbeit und Gesundheit 

vgl. Lehrplan Arbeitstherapeutische Verfahren 

Wechselwirkungen zwischen Arbeit und Psyche

arbeitsbedingte Gesundheitsschäden und Berufserkrankungen

Rolle der Prävention bei arbeitsbedingten Gesundheitsschäden

Arbeits- und Wegeunfälle 

Gewerbehygiene und Unfallverhütung 

Darstellung der gesetzlichen Bestimmungen

Arbeitsphysiologie

vgl. Lehrplan Arbeitstherapeutische Verfahren

Elemente menschlicher Arbeit

Muskelarbeit 

Unterschiede dynamischer und statischer Muskelarbeit herausarbeiten vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Entwicklung von Fertigkeiten

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 10

intellektuelle Anforderungen 

psychische Anforderungen

Leistung 

Leistungsfähigkeit

Methoden zur Feststellung der Leistungsfähigkeit erarbeiten 

Eingrenzungen der Leistungsfähigkeit durch Geschlecht, Alter und Schädigungen

Wechsel der Leistungsfähigkeit im Tagesverlauf

Bedeutung von Schicht- und Nachtarbeit, Ermüdung und Erholung

Leistungsbereitschaft 

Bedeutung der emotionalen Situation, Burnout-Syndrom

Arbeitsplatz und Arbeitsaufgaben

arbeitsbedingte Körperhaltungen

physiologische und unphysiologische Körperhaltungen

auf statische und dynamische Muskelarbeit eingehen

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Belastungen durch unphysiologische Körperhaltungen

Arbeitsaufgaben und Arbeitsablauf

Arbeitsformen 

Fließfertigung, Gruppenarbeit, Hitze-Kälte-Arbeit, Bildschirmarbeit 

Arbeitszeit und Pausengestaltung

Arbeitsumgebung 

Arbeitsmedizinische Aufgaben in der beruflichen Rehabilitation 

vgl. Lehrplan Prävention und Rehabilitation 

Arbeitsplatzwechsel 

Umschulung 

geschützte Arbeit 

Aufgaben der Berufsgenossenschaften

Bedeutung der Arbeitstherapie

Erstellung eines Leistungsprofils

ergonomische Anforderungen

vgl. Lehrplan Arbeitstherapeutische Verfahren

anthropometrische

psychische

Erste Hilfe

Kurzcharakteristik

Das Anliegen des Faches „Erste Hilfe“ besteht darin, die Schülerinnen und Schüler zur sachkompetenten Einleitung von lebensrettenden Sofortmaßnahmen, Maßnahmen der ersten Hilfe am Unfallort sowie Maßnahmen bei Zwischenfällen während der ergotherapeutischen Behandlung zu befähigen.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, bedrohliche Situationen bei Klienten zu erkennen und folgerichtig zu handeln. Sie können die besondere Reaktionsweise bei Menschen mit unterschiedlichen Vorschädigungen einschätzen und dementsprechend auf die Betroffenen eingehen.

Den Schülerinnen und Schülern wird bewusst, dass ihr Handeln bei einem Zwischenfall den späteren Verlauf entscheidend beeinflussen kann. Dabei ist es wesentlich, dass sie die Grenzen ihres Handelns einschätzen können.

Fachtheoretische und fachpraktische Inhalte sind integrativ zu vermitteln. Besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermittlung praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Einleitung von Sofortmaßnahmen bei Not- und Zwischenfällen. Methodisch geeignet sind neben praktischen Übungen, der Arbeit mit dem Phantom, Übungen zur Selbsterfahrung sowie der Einsatz von Fallbeispielen. Gegebenenfalls können die Möglichkeiten der realistischen Wunddarstellung genutzt werden.

Der Unterricht ist in enger Abstimmung mit den Fächern „Biologie, Anatomie und Physiologie“ sowie „Spezielle Krankheitslehre“ zu gestalten.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

20 Ustd.
Lernbereich 1 Lebensrettende Sofortmaßnahmen 8 Ustd.
Lernbereich 2 Verhalten bei sonstigen Notfällen 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 4 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Lebensrettende Sofortmaßnahmen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Notwendigkeit Erster-Hilfe-Maßnahmen auseinander. Sie sind in der Lage, Notfallsituationen zu erfassen und die Möglichkeiten und Grenzen ihres Handelns einzuschätzen. Sie erkennen vitale Bedrohungssituationen und können situationsgerecht die erforderlichen Sofortmaßnahmen einleiten. Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die Maßnahmen der Reanimation und können ihre Vorgehensweise begründen. 

Notwendigkeit Erster-Hilfe-Maßnahmen

StGB

Verpflichtung zur Hilfeleistung

Notfall - Notruf - Rettungskette

Absichern der Unfallstelle

Eigensicherung

Schutzverhalten 

Retten aus Gefahrenbereichen

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Bewusstseinsstörungen

praktische Übungen, Fallbeispiele 

Feststellen von Bewusstseinsstörungen

cerebrale Krampfanfälle

stabile Seitenlage 

Übungen zur Selbsterfahrung

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Störungen der Atmung 

praktische Übungen, Arbeit mit dem Phantom, Fallbeispiele

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Feststellen von Atmungsstörungen 

Lagerungsmöglichkeiten

Atemspende 

Mund-zu-Nase-Beatmung/Mund-zu-Mund-Beatmung

Beatmung von Säuglingen und Kleinkindern

Aspiration

Erste Hilfe-Maßnahmen bei Herz-Kreislauf-Stillstand 

praktische Übungen, Arbeit mit dem Phantom, Fallbeispiele

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie

Feststellen von Herz-Kreislauf-Störungen

Herzdruckmassage

Reanimation bei Kindern und Säuglingen

Beenden der Reanimation

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Schockzuständen 

praktische Übungen, Fallbeispiele

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei lebensbedrohlichen Blutungen

praktische Übungen, Möglichkeiten der realistischen Wunddarstellung nutzen, Fallbeispiele

vgl. Lehrpläne Biologie, Anatomie und Physiologie sowie Allgemeine Krankheitslehre

Körperbehinderte in lebensbedrohlichen Situationen

Übungen zur Selbsterfahrung 

Lernbereich 2: Verhalten bei sonstigen Notfällen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die typischen Symptome spezieller Notfälle und können ausgehend davon die notwendigen Maßnahmen der Ersten Hilfe einleiten und durchführen. Sie kennen die Komplikationen, die sich im Zusammenhang mit bestimmten Notfällen ergeben können und passen ihr Handeln auf veränderte Bedingungen hin an.

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Frakturen 

praktische Übungen, Möglichkeiten der realistischen Wunddarstellung nutzen, Fallbeispiele 

Maßnahmen der Wundversorgung

praktische Übungen, Möglichkeiten der realistischen Wunddarstellung nutzen, Fallbeispiele; vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 4 

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Amputationsverletzungen

Fallbeispiele 

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzschlag und Sonnenstich

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verbrennungen und Verbrühungen

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Stromunfällen

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unterkühlung und Erfrierungen

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftungen

Fallbeispiele

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Verätzungen

Fallbeispiele

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Insektenstichen

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Rauschzuständen

Fallbeispiele

Erste-Hilfe-Maßnahmen bei akuten Erkrankungen

Myokardinfarkt

Apoplexia cerebri

Asthma bronchiale

Hypoglykämie

Hyperglykämie

Psychologie

Kurzcharakteristik

Psychologisches und pädagogisches Denken stellen eine wichtige Grundlage für ergotherapeutisches Handeln dar. Das Unterrichtsfach dient sowohl der Vermittlung von psychologischem und pädagogischem Wissen als auch der Entwicklung der Persönlichkeit sowie der therapeutischen, kommunikativen und sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen Hintergründe von Verhaltensweisen und Interaktionen und können diese in ihre therapeutische Arbeit integrieren. Auf der Grundlage psychologischer Erkenntnisse prägen die Schülerinnen und Schüler Verständnis für das Verhalten von Patienten und Klienten aus und können alternative Möglichkeiten des Handelns in ihrer ergotherapeutischen Arbeit umsetzen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse und Einsichten in das pädagogische Denken und Handeln. In Auseinandersetzung mit lerntheoretischen Ansätzen gewinnen sie Einsichten für das eigene Lernen und die Gestaltung therapeutischer Lernprozesse. Sie erwerben Kenntnisse zu Gegenwartsaufgaben der Sozialpädagogik und lernen methodische Grundformen der Sozialpädagogik/Sozialarbeit kennen. Aus der Beschäftigung mit reformpädagogischen Ansätzen gewinnen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in alternative Erziehungsmodelle und erfahren Anregungen für den Einsatz bei der Gestaltung von Therapien.

Der Unterricht ist methodisch vielgestaltig zu realisieren. Gruppenarbeit, problemorientierte Aufgabenstellung, Arbeit mit Fallbeispielen, Vorträge und Kolloquien ergänzen den Lehrervortrag und das Unterrichtsgespräch. Insbesondere sind Verbindungen zu den Fächern „Grundlagen der Ergotherapie“, „Spezielle Krankheitslehre“, „Neurophysiologische Behandlungsverfahren“, „Neuropsychologische Behandlungsverfahren“ „Psychosoziale Behandlungsverfahren“ und „Arbeitstherapeutische Verfahren“ herzustellen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 1 Grundfragen und Grundprobleme der Psychologie 16 Ustd.
Lernbereich 2 Persönlichkeitsmodelle in der Psychologie 10 Ustd.
Lernbereich 3 Lernen 8 Ustd.
Lernbereich 4 Grundlagen der Entwicklungspsychologie 32 Ustd.
Lernbereich 5 Sozialpsychologie 22 Ustd.
Lernbereich 6 Arbeits- und Organisationspsychologie 6 Ustd.
Lernbereich 7 Psychotherapie 6 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Grundfragen und Grundprobleme der Psychologie 16 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden zwischen Alltagspsychologie und wissenschaftlicher Psychologie und kennen die Methoden der Erkenntnisgewinnung. Sie verfügen über Einblicke zu psychischen Fähigkeiten, Funktionen und Kräften und lassen ihr Wissen im Prozess des therapeutischen Handelns einfließen.

Psychologie zwischen Geistes- und Naturwissenschaft

vgl. LPE 2.1

Gegenstand der Psychologie

ausgewählte Beispiele aus therapeutisch relevanten Bereichen

Hinweise im Umgang mit Fachliteratur

Begriff Verhalten

Begriff Erleben 

Betrachtungsweisen von Verhalten und Erleben 

Ziele der wissenschaftlichen Psychologie

Beschreiben von Verhalten und Erleben

Erklären von Verhalten und Erleben

Verstehen von Verhalten und Erleben

Voraussage und Veränderung von Verhalten und Erleben

Methoden der Psychologie

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie

Beobachtung

Formen und Auswertungen von Beobachtungen an ausgewählten Beispielen 

Befragung

Experiment 

z. B. Pawlowscher Hund, Milgram-Experiment, Skinner-Box 

Test

Fallbeispiele

Richtungen der Psychologie

Überblick

z. B. Behaviorismus, Mentalismus, Kritische Psychologie, Tiefenpsychologie, Sozialpsychologie

Psychische Fähigkeiten und psychische Funktionen 

Wahrnehmung

Wahrnehmung als Prozess der Informationsaufnahme und -verarbeitung 

Gesetze des Wahrnehmungsfeldes

individuelle und soziale Faktoren, die die Wahrnehmung beeinflussen 

Wahrnehmungsfehler und Wahrnehmungsstörungen 

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 8

Denken und Gedächtnis

vgl. Lehrpläne Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, Biologie sowie Anatomie und Physiologie 

Denken als Informationsverarbeitung und Problemlösung

vgl. LPE 2.4 

Intelligenz

Intelligenzmodelle, Intelligenztest

Gedächtnissysteme 

Psychische Kräfte 

Emotionen

vgl. LPE 2.4

Angst und Angstbewältigung

Stress und Stressbewältigung

Motivation 

Motivationsprozesse

Arten von Motiven

z. B. Leistungsmotive, intrinsische und extrinsische Motive

Lernbereich 2: Persönlichkeitsmodelle in der Psychologie 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Gegenstand und Ziele der Persönlichkeitspsychologie. Sie verfügen über Grundwissen von Persönlichkeitstheorien, besitzen einen Überblick über Psychodiagnostik und nutzen deren Ergebnisse im ergotherapeutischen Prozess.

Gegenstand und Ziele der Persönlichkeitspsychologie

Typologien und Eigenschaftstheorien

Überblick

Dynamische Persönlichkeitstheorien

z. B. Psychoanalytisches Modell der Persönlichkeit nach Freud, Faktorenmodell nach Erikson 

Ausgewählte Aspekte der Psychodiagnostik 

exemplarisch an einem Verfahren abhandeln

Test für aggressives Verhalten, Satzergänzungstest

vgl. Lehrpläne Neuropsychologische Behandlungsverfahren und Behindertenpädagogik

Lernbereich 3: Lernen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen das Lernen als Grundvorgang der Persönlichkeitsentwicklung und setzen die Erkenntnisse aus den Lerntheorien im ergotherapeutischen Prozess um. Sie kennen neue Möglichkeiten des effektiven Lehrens und Lernens und wenden ihr Wissen bei unterschiedlichen Patienten- und Klientengruppen an.

Begriff

vgl. LPE 1.2 

Klassische Konditionierung 

Operante Konditionierung

Lernen am Modell 

vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergotherapie 

Lernen durch Einsicht 

Lernformen und Lerntypen

Lernen im Erwachsenenalter

vgl. Lehrplan Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten

Lernbereich 4: Grundlagen der Entwicklungspsychologie 32 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die gesetzmäßigen Zusammenhänge der Ontogenese menschlicher Entwicklung sowie ihre inneren und äußeren Bedingungen. Sie erfassen die Einheit von gesetzmäßigen Grundbestimmungen menschlicher Entwicklung und vielfältiger Variabilität der individuellen Entfaltung. Die Schülerinnen und Schüler können die Merkmale des Entwicklungsverlaufs von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter in den therapeutischen Prozess einordnen und in ihrer Arbeit berücksichtigen.

Gegenstand, Begriff und Methoden

vgl. LPE 1.2, Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie 

Merkmale und Verlauf der Entwicklung 

Entwicklungsverzögerungen, Abweichungen und Regression 

vgl. LPE 1.2, Lehrpläne Spezielle Krankheitslehre, LPE 9 und 10, Psychosoziale Behandlungsverfahren und Neuropsychologische Behandlungsverfahren 

Entwicklung von der frühen Kindheit bis zum Alter

Überblick

vgl. Lehrpläne Spezielle Krankheitslehre, LPE 9 und 10, Medizinsoziologie und Gerontologie 

Die Entwicklung der einzelnen Funktionsbereiche

Projektarbeit, vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 10

Motorik

kognitive Fähigkeiten und Funktionen

Entwicklung der Wahrnehmung, Intelligenz, Denken und Sprache 

Emotionen

Sozialverhalten 

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie 

Spielverhalten

Bedeutung des Spiels für Entwicklung und Persönlichkeitsentfaltung der Kinder

Merkmale des Spiels

Formen und Arten des Spiels

Erarbeitung eines Katalogs von Spielen für eine ergotherapeutische Praxis

vgl. Lehrplan Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische Medien 

Elemente von Spielsituationen 

Gruppenarbeit, Vorstellung und Erprobung von Spielen für die ergotherapeutische Praxis

Lernbereich 5: Sozialpsychologie 22 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Modellen und Techniken der sozialen Interaktion und Kommunikation auseinander und besitzen grundlegende kommunikative Kompetenzen. Sie verfügen über Kenntnisse zu Begriffen und Entstehung sozialer Einstellungen und kennen Möglichkeiten der Einstellungsänderung.

Kommunikation

Übungen, interaktive Spiele, Einsatz von Videotechnik

Begriff

Kommunikationsmodelle

z. B. nach Watzlawik, Schulz von Thun 

ausgewählte Formen der Kommunikation 

vgl. Lehrpläne Neurophysiologische Behandlungsverfahren, Neuropsychologische Behandlungsverfahren und Psychosoziale Behandlungsverfahren

nonverbale Kommunikation

Gesprächsführung

vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergotherapie 

Gesprächstechniken

Soziale Einstellungen und Einstellungsveränderungen 

vgl. LPE 1.2 

Begriff

Entstehen von Einstellungen

Möglichkeiten der Veränderung

Lernbereich 6: Arbeits- und Organisationspsychologie 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Bedeutung des Arbeitslebens für die Entwicklung der Persönlichkeit, für die Sinngebung und für ihre soziale Stellung bewusst. Sie begreifen die positiven und negativen Auswirkungen der Arbeit und der Arbeitswelt auf die menschliche Psyche und vermögen Arbeit als therapeutisches Mittel zu erkennen und anzuwenden. Sie erfassen die besondere Belastungssituation des Therapeuten und kennen Bewältigungsstrategien zur Verarbeitung dieser Belastungen.

Ausgewählte psychosoziale Beanspruchungen 

vgl. LPE 1.2; vgl. Lehrplan Grundlagen der Arbeitsmedizin

Stress

Mobbing

Fallbeispiele

Bewältigungsstrategien

Psychohygiene

z. B. Supervision, Mediation

Entspannungstechniken 

z. B. autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobson 

Lernbereich 7: Psychotherapie 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über unterschiedliche Erklärungsansätze für psychische Störungen. Sie kennen wichtige Therapieansätze, die für die ergotherapeutische Arbeit in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern relevant sind.

Entstehungsbedingungen für psychische Störungen

Überblick

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 8 und 9 

Therapeutische Konzepte

Überblick

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 8 und 9 

Verhaltenstherapien 

Gesprächstherapien

psychodynamische Therapien

Therapeutische Konzepte an ausgewählten Beispielen 

Projektarbeit

z. B. Bewältigung von Angstzuständen

Pädagogik

Kurzcharakteristik

Psychologisches und pädagogisches Denken stellen eine wichtige Grundlage für ergotherapeutisches Handeln dar. Das Unterrichtsfach dient sowohl der Vermittlung von psychologischem und pädagogischem Wissen als auch der Entwicklung der Persönlichkeit sowie der therapeutischen, kommunikativen und sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen Hintergründe von Verhaltensweisen und Interaktionen und können diese in ihre therapeutische Arbeit integrieren. Auf der Grundlage psychologischer Erkenntnisse prägen die Schülerinnen und Schüler Verständnis für das Verhalten von Patienten und Klienten aus und können alternative Möglichkeiten des Handelns in ihrer ergotherapeutischen Arbeit umsetzen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse und Einsichten in das pädagogische Denken und Handeln. In Auseinandersetzung mit lerntheoretischen Ansätzen gewinnen sie Einsichten für das eigene Lernen und die Gestaltung therapeutischer Lernprozesse. Sie erwerben Kenntnisse zu Gegenwartsaufgaben der Sozialpädagogik und lernen methodische Grundformen der Sozialpädagogik/Sozialarbeit kennen. Aus der Beschäftigung mit reformpädagogischen Ansätzen gewinnen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in alternative Erziehungsmodelle und erfahren Anregungen für den Einsatz bei der Gestaltung von Therapien.

Der Unterricht ist methodisch vielgestaltig zu realisieren. Gruppenarbeit, problemorientierte Aufgabenstellung, Arbeit mit Fallbeispielen, Vorträge und Kolloquien ergänzen den Lehrervortrag und das Unterrichtsgespräch. Insbesondere sind Verbindungen zu den Fächern „Grundlagen der Ergotherapie“, „Spezielle Krankheitslehre“, „Neurophysiologische Behandlungsverfahren“, „Neuropsychologische Behandlungsverfahren“ „Psychosoziale Behandlungsverfahren“ und „Arbeitstherapeutische Verfahren“ herzustellen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

60 Ustd.
Lernbereich 1 Anthropologische Grundlagen der Erziehung 6 Ustd.
Lernbereich 2 Erziehung als soziales Lernen 8 Ustd.
Lernbereich 3 Erziehungsziele, Erziehungsstile, Erziehungsmittel 8 Ustd.
Lernbereich 4 Lehren und Lernen im pädagogischen Bezug 10 Ustd.
Lernbereich 5 Erziehung in pädagogischen Einrichtungen 8 Ustd.
Lernbereich 6 Sozialpädagogische Grundlagen 8 Ustd.
Lernbereich 7 Medienpädagogik 6 Ustd.
Lernbereich 8 Alternative Erziehung - reformpädagogische Ansätze 6 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Anthropologische Grundlagen der Erziehung 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen den Gegenstandsbereich der Pädagogik und erfahren Unterschiede und Gemeinsamkeiten von pädagogischen und therapeutischen Situationen. Sie setzen sich mit Kriterien für die Erziehungsnotwendigkeit auseinander und besitzen Einblicke zu unterschiedlichen Theorien über Möglichkeiten der Erziehung. 

Pädagogik und Erziehungswissenschaft 

Begriffe Erziehungspraxis, Erziehungswissenschaft 

Gegenstand der Pädagogik

vgl. LPE 1.1

Methoden der Erziehungswissenschaft

Theorie - Praxis - Problem

Pro- und Kontra-Diskussion

Wechselwirkung

Probleme der Rezeptologie

Pädagogische Handlungssituationen 

Diskussion zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden von pädagogischen und therapeutischen Situationen, Vermittlung von grundlegenden methodischen Gestaltungsmitteln 

Erziehungssituation

Lernsituation

therapeutische Situation

Arbeits-(Anleitungs-)situation

Strukturmerkmale und Strukturmomente erzieherischen Handelns

Lern- und Erziehungsbedürftigkeit

von Flitner, Roth, Portmann

Folgen von fehlender und unzulänglicher Erziehung

Verwilderung/sensible Phasen

Hospitalismus/affektive Zufuhr

sozial abweichendes Verhalten

Möglichkeit und Grenzen der Erziehung

Auffassungen von Erbtheoretikern und Milieutheoretikern

pädagogischer Pessimismus

pädagogischer Optimismus

pädagogischer Realismus

Zusammenwirken von Anlagen und Umwelt 

aktive Selbststeuerung des Individuums 

Ableitung von Konsequenzen für das therapeutische Handeln

Wechselwirkung von Anlage, Umwelt und Selbststeuerung

Problemdiskussion anhand mediengestützter Beispiele 

Lernbereich 2: Erziehung als soziales Lernen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Begriff „Lernen“ auseinander und können zwischen intentionalem und funktionalem Lernen unterscheiden. Sie erfahren, dass Erziehung immer soziale Interaktion und Kommunikation ist und eignen sich grundlegende Kenntnisse zu Sozialisationsprozessen an.

Erziehung als soziales Lernen 

vgl. LPE 2.3 und 2.4

Begriffe Entwicklung, Reifung und Lernen 

Arten des Lernens

intentionales und funktionales Lernen

Erziehung als wechselseitige Beeinflussung

vgl. Gesprächsgestaltung nach C. Rogers

vgl. LPE 2.5

soziale Interaktion 

Interaktionskompetenz des Therapeuten

vgl. Lehrpläne Medizinsoziologie und Gerontologie, Grundlagen der Ergotherapie, Neurophysiologische Behandlungsverfahren, Neuropsychologische Behandlungsverfahren und Psychosoziale Behandlungsverfahren 

Empathie

Frustrationstoleranz

Rollendistanz, Rollenflexibilität

Kongruenz 

Erziehung als Einführung in Kultur und Gesellschaft 

Begriffe

Enkulturation 

Sozialisation

Personalisation

Sozialisationsinhalte

Erlernen der Wert- und Normvorstellung der jeweiligen Gesellschaft oder Gruppe

Übernahme von sozialen Rollen

Diskussion um typische Rollenerwartungen für die Patientenrolle, die Therapeutenrolle, die Schülerrolle vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie

Ausbildung von Einstellungen und Haltungen

vgl. LPE 2.5

Formierung des Gewissens

Sozialisationsinstanzen 

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie 

primäre Sozialisation

Familie

sekundäre Sozialisation 

Gruppen

tertiäre Sozialisation

Alter

Gruppen - Gruppendynamik

Klassifikation von Gruppen

Phasen in der Entwicklung von Gruppen 

Merkmale, Eigenschaften, Elemente und Bestandteile von Gruppensystemen

Gruppenarbeit

Arbeitsteams 

Diskussion zu Begriffen, wie Team, Teamarbeit, Teamfähigkeit

Lernbereich 3: Erziehungsziele, Erziehungsstile, Erziehungsmittel 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Faktoren, die die Setzung von Erziehungszielen beeinflussen und setzen sich mit Problemen pädagogischer Zielsetzung auseinander. Mit dem Begriff „Pädagogische Mündigkeit“ erarbeiten sie sich eigene Standpunkte. Sie verfügen über ein anwendungsbereites Wissen zu den unterschiedlichen Erziehungsstilen sowie typischen erzieherischen Grundhaltungen und besitzen einen Überblick über unterschiedliche Klassifikationen von Erziehungsmitteln. 

Erziehungsziele

Beispiele aus der Geschichte der Erziehung, Diskussion zum Erziehungs- und Bildungsauftrag im Schulgesetz für den Freistaat Sachsen 

Orientierungshilfe 

soziale Wert- und Normvorstellungen

Faktoren und Wandel von Erziehungszielen

exemplarische Darstellung an der Frage der Frauenerziehung im 17. bis 21. Jahrhundert

Funktion, Probleme und Begründung von Erziehungszielen

pädagogische Mündigkeit als Leitvorstellung in der Pädagogik

Gruppenarbeit

Emanzipation als pädagogische Zielvorstellung

vgl. Menschheitsprinzipien als Grundrechte und -werte im Grundgesetz

Erziehungsstile

Begriff und Typologie

typologisches Konzept nach K. Lewin

autoritärer Stil 

demokratischer Stil 

Laisser-faire Stil

antiautoritäre Erziehung

Pro- und Kontradiskussion

Erziehungsmittel 

Begriff, Kriterien für Auswahl

unterstützende Erziehungsmittel

Lob, Belohnung, Erfolg, Ermutigung, Zuwendung, Vorbild, Beispiel, Gewöhnung, Spiel, Arbeit, Gespräch, Belehrung

gegenwirkende Erziehungsmittel

Tadel, Ermahnung, Drohung, Strafe, Wiedergutmachung

Lernbereich 4: Lehren und Lernen im pädagogischen Bezug 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über didaktische Modelle und übertragen grundsätzliche didaktische Gestaltungselemente auf ihre therapeutische Arbeit. Sie können Therapieeinheiten klientenbezogen planen, durchführen und reflektieren.

Didaktische Modelle

Überblick

exemplarisches berufsbezogenes Erarbeiten von Therapieplänen nach Ziel, Inhalt, Methode, Organisation

didaktische Grundmodelle

didaktische Prozessmodelle 

Hierarchie der Lernziele (Therapieziele) 

Übungen zur Bestimmung von Lernzielen nach Zielkategorien entsprechend den Teilkompetenzen des Menschen, wie senso-motorische Kompetenz fördern, kognitive Kompetenz stärken, psychische Kompetenz erweitern, soziale Kompetenz ausbauen

vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergotherapie 

Richtziele

Grobziele

Feinziele

Stufenmodelle des Lehrens und Lernens

Übertragung auf den Therapieprozess, z. B. nach Roth, 4-Stufen-Methode

Handlungsmuster, methodische Grundformen, Vermittlungsformen

Diskussion über Vorteile und Nachteile der jeweiligen Form, Kriterien für die Auswahl 

darstellende

erarbeitende

entdeckende

Sozialformen

Einzelarbeit 

Partnerarbeit 

Gruppenarbeit

Erarbeitung einer Checkliste zur Vorbereitung von Gruppenarbeit 

Entwicklung eines Rasters für die Therapieplanung

Lernbereich 5: Erziehung in pädagogischen Einrichtungen 8 Ustd.

Ausgehend von den Funktionen der Familie erfahren die Schülerinnen und Schüler Probleme heutiger Familien, die sich aus dem familiären Zusammenleben ergeben können. Sie besitzen einen Einblick in die Aufgaben von familienergänzenden und familienersetzenden Einrichtungen.

Erziehung in der Familie 

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie

Familienergänzende Einrichtungen

Exkursion, Problemdiskussion

vgl. LPE 2.4 

Kindergarten

Hort 

Familienersetzende Einrichtungen 

Heim, Kinderdorf

Art der Einrichtungen in Abhängigkeit vom Einweisungsgrund

Aufgaben und Formen der Heimerziehung

Probleme der Heimerziehung 

Einbeziehung der Erfahrungen von Vertretern des Jugendamtes

Lernbereich 6: Sozialpädagogische Grundlagen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick zur Entstehung der Sozialpädagogik sowie deren Aufgaben. Sie kennen grundlegende Methoden der Sozialarbeit und wenden diese Erkenntnisse in ihrer therapeutischen Arbeit an.

Aufgaben sozialpädagogischer Arbeit

soziale Integrationshilfe

Hilfe bei psychosozialen Problemen

Resozialisation 

Träger und Formen der Jugendhilfe

öffentliche und freie Träger, unterstützende, ergänzende und ersetzende Formen, vgl. Lehrplan Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde 

Methoden der Sozialarbeit

soziale Einzelfallhilfe 

soziale Gruppenarbeit 

soziale Gemeinwesenarbeit

Lernbereich 7: Medienpädagogik 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die zunehmende Relevanz medienpädagogischer Phänomene in der ergotherapeutischen Praxis. Sie kennen Ziele und Aufgaben der Medienpädagogik und setzen sich kritisch mit den Wirkungen von Massenmedien auseinander. Dabei erfassen sie Nutzen und Gefahren von Medien und sind für den Umgang mit Medien sensibilisiert.

Medienpädagogik als Teildisziplin der Pädagogik 

Diskussion zum eigenen Medienverhalten

Wirkung von Massenmedien

Medienverhalten von Kindern

Gefahren von Medien 

Methoden der Medienerziehung

vgl. Lehrpläne Grundlagen der Ergotherapie, Adaptierende Verfahren und Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 

bewusstes Einsetzen von Medien

bewusste Auswahl von Medien und Inhalten

Hilfestellung bei der Verarbeitung von Medieneindrücken 

Auseinandersetzung mit Medienmodellen und deren Bewertung

Hinführen zu kritischen Lesern, Hörern und Zuschauern

Lernbereich 8: Alternative Erziehung - reformpädagogische Ansätze 6 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Einblick in ausgewählte alternative Pädagogikansätze und stellen Bezüge zur ergotherapeutischen Praxis her.

Historischer Überblick zu Strömungen der Reformpädagogik 

Ausgewählte Vertreter und Strömungen der Reformpädagogik 

Pragmatismus

„Projektmethode“ nach J. Dewey

Montessoripädagogik

Vorstellung von Montessori-Materialien

Arbeitsschulbewegung 

Entstehung und Entwicklung des Handarbeitsunterrichtes

Waldorfpädagogik 

Pro- und Kontra-Diskussion

Freinetpädagogik 

Behindertenpädagogik

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Behindertenpädagogik als komplexes Handlungsfeld und erfahren sie als Theorie und Praxis der Erziehung unter erschwerten personalen und sozialen Bedingungen. Sie erwerben grundlegende Kenntnisse in der allgemeinen Behindertenpädagogik sowie zu methodischen und therapeutischen Verfahren bei einzelnen Behinderungsarten.

Anliegen ist es, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, den Zusammenhang von Schaden/Schädigungen (impairment), funktioneller Einschränkung (disability) und sozialer Beeinträchtigung (handicap) an unterschiedlichen Behinderungsformen zu erfassen und mit spezifischen ergotherapeutischen Anforderungen zu verknüpfen.

Darüber hinaus erkennen die Schülerinnen und Schüler die „Selbstverwirklichung in sozialer Integration“ als Leitidee heilpädagogischen Handelns und setzen dieses Wissen in der ergotherapeutischen Arbeit mit behinderten Menschen um.

In der methodischen Gestaltung des Unterrichtes sind problemorientierte Aufgabenstellungen, Arbeit mit Fallbeispielen einzusetzen und die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit Behinderten im Rahmen der praktischen Ausbildung aufzuarbeiten. Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten sind Unterrichtsprinzip. Die Vermittlung der Inhalte ist in enger Abstimmung mit den Fächern „Psychologie und Pädagogik“, „Prävention und Rehabilitation“ sowie ausgewählten Themen der speziellen Krankheitslehre zu realisieren.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Behinderung als ein gesellschaftliches und individuelles Phänomen 12 Ustd.
Lernbereich 2 Förderung körperlich, geistig und/oder psychisch behinderter Menschen 10 Ustd.
Lernbereich 3 Heilpädagogisch-therapeutische Konzepte 10 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Behinderung als ein gesellschaftliches und individuelles Phänomen 12 Ustd.

In der Auseinandersetzung mit relevanten Fachbegriffen sowie der Synonyma arbeiten die Schülerinnen und Schüler die unterschiedliche Verwendung der Begriffe Sonderpädagogik, Behindertenpädagogik sowie Heil- und Förderpädagogik heraus. Sie erörtern den Begriff der Rehabilitation unter dem Aspekt der biopsychosozialen Einheit des Menschen und können den Kausalzusammenhang von Behinderung, persönlicher und gesellschaftlicher Reaktion anhand ausgewählter Beispiele verdeutlichen. Am Beispiel ausgewählter Institutionen und Angebote zur Hilfe und Selbsthilfe für Menschen mit Behinderungen in der Bundesrepublik Deutschland beschreiben die Schülerinnen und Schüler Arbeitsfelder im Kontext des sozialen Sicherungssystems. Sie erkennen dabei die besondere Bedeutung der Familie bei der Bewältigung unterschiedlicher Behinderungsformen.

Behindertenpädagogik und Synonyma 

z. B. Sonder-, Förder-, Rehabilitations-, Behinderten-, Integrationspädagogik 

Ziele und Inhalte der Behindertenpädagogik 

Überblick

Behinderung als ein gesellschaftliches Phänomen

Einsatz von Videosequenzen und Praxisbeispielen 

Multidemensionalität

Unschärfe 

Pauschalisierung 

Stigmatisierung 

eigene Sichtweise

primäre, sekundäre und tertiäre Behinderung

bei Querschnittslähmung, Down-Syndrom

Wesen und Würde behinderter Menschen

Chancen im sozio-ökonomischen Kontext 

Abhängigkeit und Helfen

Ethik und Behinderung

Behinderung als ein individuelles Phänomen und Möglichkeiten der gesellschaftlichen Unterstützung 

Schwerpunktaufgaben

Bereiche im System der Behindertenhilfe

Vorsorge und Beratung 

sozialpädiatrische Zentren, Frühförderstellen 

Frühbereich (0 bis 3 Jahre)

Elementarbereich (4 bis 6 Jahre)

integrative Vorschuleinrichtung

Schulbereich

berufliche Ausbildung und Arbeitswelt 

weitere Angebote 

betreutes Wohnen, Heime, Selbsthilfegruppen

Veränderungen in der Familie durch ein Kind mit Behinderung bzw. durch die neue Situation Familienmitglied mit Behinderung 

Bewältigungsstrategien (coping), Krisenverarbeitungsmodelle, (Shonitz, Horowitz, Fallek/Britten), Spiralmodell (Schuchardt) 

Lernbereich 2: Förderung körperlich, geistig und/oder psychisch behinderter Menschen 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen wichtige Förderschwerpunkte unterschiedlicher Behinderungsformen unter dem Aspekt der Relevanz und Konsequenz für ihre ergotherapeutische Arbeit. Sie besitzen Einblicke in die Komplexität und wechselseitige Bedingtheit von Primärbehinderungen, Folgebehinderungen und Mehrfachbehinderungen. Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, inwieweit motorische, psychische und soziale Beeinträchtigungen Auswirkungen auf grundliegende Entwicklungsbereiche haben. 

Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung 

Gegenüberstellung der klassischen pädagogischen Behinderungsarten und der medizinischen Einteilung

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 1, 3 und 10 

Auswirkungen eingeschränkter Ausdrucks-, Bewegungs- und Kommunikationsmöglichkeiten

Behinderungen von Stütz- und Bewegungssystem 

Dysmelien, Systemerkrankungen der Muskulatur und der Bewegungsorgane, Wirbelsäulendeformitäten

Schäden des ZNS und PNS

Anfallsleiden, Rückenmarkschäden

Förderschwerpunkt geistige Entwicklung 

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 6 und 8 

Abgrenzung und Personenkreis

Ursachen und Syndrome 

Down-Syndrom

schwere geistige Behinderung

Förderschwerpunkt: emotionale und soziale Entwicklung

Diskussion zu abweichendem Verhalten

Problemfeld sozial unangemessener Handlungsmuster

Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom

Minimale cerebrale Dysfunktion

Weitere Förderschwerpunkte

Überblick

Sehen und Hören, verbale und nonverbale Kommunikation

Lernbereich 3: Heilpädagogisch-therapeutische Konzepte 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler diskutieren den Therapiebegriff im Kontext unterschiedlicher Verwendungswirklichkeit. Sie besitzen einen Überblick zu wesentlichen in der Praxis der heilpädagogischen Förderung relevanten therapeutischen Konzepten. Dabei erkennen sie, dass diese Konzepte einerseits integrale Bestandteile methodischer Arbeit in der Heilpädagogik sind und dass sie andererseits wichtige Ansatzpunkte in der interdisziplinären Arbeit zwischen den Fachbereichen darstellen.

Therapiebegriff 

Ausgewählte Konzepte

basale Stimulation

nach Fröhlich

basale Kommunikation

nach Mall 

sensorische Integrationstherapie 

nach Ayres

Snoezelen 

nach Verheul

psychomotorische Übungsbehandlung/ Motopädie

vgl. Lehrplan Neuropsychologische Behandlungsverfahren 

Entwicklungs- und Förderdiagnostik

Erfahrungsberichte der Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Ausbildung einbeziehen

z. B. Straßmeier, sensomotorisches Entwicklungsgitter, „Bremer Projekt“ 

Didaktische Prinzipien integrativer Arbeit

nach Speck und Essbach

Medizinsoziologie und Gerontologie

Kurzcharakteristik

Das Fach „Medizinsoziologie und Gerontologie“ erfüllt die Funktion des Bindegliedes zwischen der Vermittlung von theoretischen Grundlagen sozialer Strukturen und Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für künftige Entwicklungen ihres professionellen Handelns.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kenntnisse über grundlegende Bedingungen, Formen und Kennzeichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft.

Sie lernen zentrale Fragestellungen der medizinischen Soziologie kennen und gewinnen Einblicke in Struktur und Wandel des Gesundheitswesens. Dabei erfassen die Schülerinnen und Schüler berufliche und persönliche Bedeutung von sozialen Rollen und Rollenerwartungen und werden angeregt, die sozialen Kontexte von Patienten wahrzunehmen und in Therapie angemessen zu berücksichtigen.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit verschiedenen Alterstheorien, individuellen und gesellschaftlichen Problemen des Alterns und der alten Menschen auseinander und diskutieren Formen der Altersbewältigung.

In die Gestaltung des Unterrichtes sind aktuelle gesundheitspolitische und soziale Entwicklungen einzubeziehen. Besonders geeignet sind problemorientierte Aufgabenstellungen und die Arbeit mit Fallbeispielen. Dabei ist die Vermittlung der Inhalte in Abstimmung mit den Fächern „Psychologie und Pädagogik“, „Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde“ sowie „Grundlagen der Ergotherapie“ zu realisieren. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

70 Ustd.
Lernbereich 1 Soziologische Grundlagen 16 Ustd.
Lernbereich 2 Medizinsoziologie 16 Ustd.
Lernbereich 3 Gerontologie 24 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Soziologische Grundlagen 16 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Gegenstandsbereiche und Grundbegriffe der Soziologie. Sie besitzen einen Überblick über Forschungsmethoden der Sozialwissenschaften und können an ausgewählten Beispielen Einsatz und Kritik der Verfahren darstellen sowie zwischen qualitativen und quantitativen Methoden unterscheiden. Die Schülerinnen und Schüler erörtern ausgewählte Theorien und Modelle von Gesellschaft. Ausgehend von Erkenntnissen der Bevölkerungsforschung diskutieren sie die Konsequenzen der demografischen Entwicklungen für die sozialen Sicherungssysteme. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit sozialen Strukturen in ihrem beruflichen Umfeld auseinander. Unter Bezugnahme auf ihre praktischen Erfahrungen charakterisieren sie die berufliche Rolle des Ergotherapeuten. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit dem Funktionswandel von Familie in pluralen Gesellschaften auseinander und beurteilen die Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse auf die Lebenslagen von Familien.

Gegenstandsbereich

Überblick

Fallbeispiele

Zentrale Fragestellungen der Soziologie

Die bio-soziale Einheit des Menschen

Grundbegriffe

soziales Handeln und soziale Interaktion

diagnostisches Handeln

therapeutisches Handeln

präventives Handeln

Zweck versus Wertorientierung von vernunftbestimmtem Handeln

Methoden der empirischen Sozialforschung

Erläuterung und Kritik der Verfahren an Beispielen

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Interview

Fragebogen

Beobachtung

Experiment 

Statistik 

Methodik und Stellenwert der Epidemiologie 

Fallbeispiele 

Problematik der sozialwissenschaftlichen Medizinstatistik

Theorien und Modelle von Gesellschaften 

Begriff der Gesellschaft

Ableiten der allgemeinen Ziele der Demokratie aus dem Grundgesetz vgl. Lehrplan Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde

Bevölkerungsstruktur

Diskussion über Konsequenzen der Bevölkerungsentwicklung für die sozialen Sicherungssysteme

Altersgliederung

demografische Entwicklungen 

Familiensoziologie 

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Struktur- und Funktionswandel der modernen Familie im Kontext sozialökonomischen Wandels

Darstellung aktueller Fragen der Familienpolitik in den Medien 

Herausbildung und Professionalisierung sozialer, sozial-therapeutischer und helfender Berufe im Prozess der Externalisierung ehemals familialer Funktionen

Familie und Sozialisationsaufgaben heute 

empirische Daten aus dem Bericht des Bundesministeriums für Familie einbinden 

Soziale Rollen

Einführung in die Rollentheorie 

Begriff

Rollenerwartung

Rollenbeziehungen und Rollenkonflikte

Diskussion 

Patienten- und Therapeutenrolle

Lernbereich 2: Medizinsoziologie 16 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Erklärungsmodellen von Gesundheitsund Krankheitsverhalten auseinander. Sie können das Verhalten einschließlich der Bewältigungsstrategien ihrer Klienten aus der Perspektive deren Rolle erklären. In kritischer Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Erwartungen entwickeln sie ein eigenes berufliches Rollenverständnis und leiten daraus Ziele ergotherapeutischen Handelns ab. Die Schülerinnen und Schüler sind mit internationalen Entwicklungstendenzen ihres Berufsfeldes vertraut.

Gesundheits- und Krankheitsverhalten

ausgewählte Erklärungsmodelle von Gesundheit, Krankheit und Kranksein

biomedizinisches Modell

psychoanalytisches Modell 

verhaltenstheoretisches Modell 

soziologisches Modell 

Gesundheitsverhalten

Rolle des Patienten in der Institution Klinik 

Patientenkarriere 

Aufzeigen der Abhängigkeit der einzelnen Phasen von institutionellen Möglichkeiten, von Einflüssen des Gesundheitssystems und der Gesundheitspolitik 

Krankheitsbewältigung und Krankheitsverarbeitung

Krankheit als „Gewinn“; Krankheit als „Verlust“ 

Problemdiskussion, Gruppenarbeit mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Präsentation, Erfahrungsberichte der Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Ausbildung einbeziehen 

Strategien

Stress - Reaktionstheorie nach Lazerus, Phasenmodelle nach Karney, Kübler-Ross, Schuckhardt, Copingstrategien nach Heim, Thomae 

Compliance 

Begriff

Ausmaß 

Ursachen

Maßnahmen zur Complianceverbesserung

Bewältigung beruflicher Belastungen

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik 

Belastungen aus dem Arbeitsfeld

chronisch Kranke, Patienten mit infauster Diagnose

Verhältnis von Distanz und Nähe

Burn out 

Psychohygiene 

Profession und Professionalisierung in der Ergotherapie 

Lernbereich 3: Gerontologie 24 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen, dass ergotherapeutisches Handeln mit älteren Menschen zunehmend das Berufsbild des Ergotherapeuten bestimmt. Sie kennen verschiedene Sichtweisen zum Begriff Alter und diskutieren altersbedingte Veränderungen. In der Auseinandersetzung mit Ergebnissen der soziologischen Altersforschung erfassen die Schülerinnen und Schüler die Aspekte der ergotherapeutischen Arbeit mit älteren Menschen. 

Auseinandersetzung mit altersbedingten Veränderungen

Altern als individuelles und gesellschaftliches Problem 

Bild des alten Menschen in der Gesellschaft 

Materialsammlung zu Bildern des alten Menschen in den Medien

Erlebnis des Alterns als individuelles Problem

Hilfen bei 

Gruppenarbeit 

körperlich-organischen Veränderungen

psycho-vegetativen Veränderungen

sozialen Veränderungen

Theorien der Gerontologie

Gegenüberstellung verschiedener Theorien, Problemdiskussion

Disengagementtheorie

Aktivitätstheorie 

Gleichgewichtstheorie nach Thomae

Lernen im Alter

altersbedingte Veränderungen des Lernens 

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Unterstützung bei sozialen, kognitiven und motorischen Lernprozessen 

Gestaltung von Gruppenlernen im therapeutischen Prozess 

Ausgewählte soziologische Aspekte des Alterns 

Wohnen im Alter

Alter und Einkommen

Alter und Freizeit

Alter und Sexualität

Alter und abweichendes Verhalten (Alterssuizid, Alterskriminalität) 

Alter und Sterben

Handwerkliche und gestalterische Techniken mit verschiedenen Materialien

Kurzcharakteristik

Handwerkliche und gestalterische Techniken sind ergotherapeutische Mittel, die zielgerichtet in den ergotherapeutischen Behandlungsverfahren zum Einsatz kommen. Im Fach „Handwerkliche und gestalterische Techniken mit verschiedenen Materialien“ geht es weniger um den Selbstzweck des Handwerks sondern vielmehr um die therapeutische Relevanz des Einsatzes verschiedener Techniken.

Als Voraussetzung für die Anleitung der Patienten erwerben die Schülerinnen und Schüler selbst handwerkliche Fertigkeiten. Sie sind in der Lage, mit Werkzeugen und Maschinen technikrelevant umzugehen. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Einblick in konstruktiv-strukturierende und gestalterisch-kreative Elemente, beurteilen die Eigenschaften ausgewählter Materialien und entwickeln Kreativität in der Bearbeitung von Materialien. Sie lernen des Weiteren Elemente der Arbeitsorganisation kennen.

Neben dem Erwerb von handwerklichem Geschick bildet die Handwerkanalyse einen weiteren Schwerpunkt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Anforderungen, die die Werktechnik an den Menschen stellt, auseinander und leiten daraus Schlussfolgerungen für die Gestaltung und Anpassung von Arbeitsprozessen ab. Sie werden zunehmend befähigt, Handwerk gezielt therapeutisch anzuwenden.

Der Unterricht ist hauptsächlich auf die Aneignung fachpraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler gerichtet. Neben der Ausprägung von handwerklichem Geschick ist die Reflexion der Schülerinnen und Schüler der eigenen Wahrnehmung und Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Techniken in den Mittelpunkt zu stellen.

Fächerverbindendes und fachübergreifendes Arbeiten ist hierbei Unterrichtsprinzip. Insbesondere sind Verbindungen zu den ergotherapeutischen Verfahren und den Fächern „Grundlagen der Ergotherapie“, „Biologie, Anatomie und Physiologie“, „Spezielle Krankheitslehre“ und „Grundlagen der Arbeitsmedizin“ herzustellen. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

500 Ustd.
Lernbereich 1 Arbeitsorganisation 60 Ustd.
Lernbereich 2 Arbeitstechniken und Arbeitsprozesse 340 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 100 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Arbeitsorganisation 60 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Algorithmen von Arbeitsprozessen und wissen, dass diese technikrelevant modifiziert werden müssen. Sie beachten die allgemein gültigen Regeln des Arbeits- und Unfallschutzes und richten ihren Arbeitsplatz nach ergonomischen Aspekten ein. Die Schülerinnen und Schüler verfügen über theoretisches Grundlagenwissen zu therapeutischen Anwendungen von Handwerk und können allgemeine Kriterien der Therapierelevanz benennen. 

Konstruktiv strukturierende und gestalterisch kreative Elemente

Begriffe

Zuordnung zu Arbeitsprozessen im Handwerk 

Wirkung beider Elemente auf die Persönlichkeit des Menschen

Übungen zur Selbsterfahrung: Origami, freies Malen

Theorie der Arbeitsplanung

Unterscheidung von Materialien, Hilfsmitteln und Werkzeugen 

Formulierung einer Aufgabenstellung

am Beispiel eines konstruktiv strukturierenden und gestalterisch kreativen Elementes 

Aufbau einer Reihenfolge von Arbeitsschritten

Grundlagen des Technischen Zeichnens

Lesen und Anfertigen einer technischen Zeichnung 

Material- und Werkzeugbestellung

Information zu Anbietern, Preisvergleich 

Ergonomische Aspekte der Arbeitsplatzgestaltung 

vgl. Lehrplan Grundlagen der Arbeitsmedizin 

Arbeits- und Unfallschutz

Grundlagen der therapeutischen Anwendung und allgemeine Kriterien für die Therapierelevanz

Lernbereich 2: Arbeitstechniken und Arbeitsprozesse 340 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler beherrschen ausgewählte ergotherapeutisch relevante Arbeitstechniken und setzen diese bei der Bearbeitung einfacher sowie komplexer Aufgabenstellungen um. Sie arbeiten nach Anleitung und sind befähigt, sich Techniken selbstständig anzueignen. Auf Grund ihrer erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten analysieren die Schülerinnen und Schüler Arbeitsprozesse, reflektieren diese und ziehen Schlussfolgerungen für ihre weitere Arbeitsweise. Sie erstellen eine Technik- und Anforderungsanalyse, leiten therapeutische Einsatzmöglichkeiten verschiedener Materialien und Techniken ab und wenden diese patientenbezogen in ergotherapeutischen Behandlungen an.

Arbeiten mit Holz

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde 

Holzarten

Eigenschaften und Wirkungsweise 

Übungen zur Selbsterfahrung der Schülerinnen und Schüler 

Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Hilfsmitteln

Arbeitsplatzgestaltung

vgl. LPE 1 

Planung von Arbeitsvorhaben

Werkstückbeschreibung und Funktion

Maßangaben 

Berechnungen, Skizzen, Zeichnungen

Materialeinsatz und Farbgestaltung

Berechnung der Materialkosten 

Arbeitsschrittanalyse 

Mess- und Anreißtechnik 

Arbeiten nach technischer Zeichnung

Sägearbeiten

manuelles und maschinelles Sägen

Oberflächenbearbeitung 

Raspeln, Hobeln, Schleifen, Stemmen

Oberflächenbehandlung 

Wachsen, Lackieren, Lasieren, Bemalen

 Verbindungstechniken

mit Hilfsmitteln

Bohren und Dübeln, Nageln, Schrauben, Leimen

Holzverbindungen 

Überblattungen, Zapfenverbindungen Gehrungen

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz

Anforderungsanalyse 

motorisch-funktionell, psychisch, geistig-intellektuell, perzeptiv, arbeitsstrukturell, lebenspraktisch 

Einsatzmöglichkeiten in ergotherapeutischen Behandlungsverfahren 

Fallbeispiele 

Adaptionen

Steigerungsmöglichkeiten

Kontraindikationen 

Arbeiten mit Ton

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde

Tonarten 

Eigenschaften und Wirkungsweise

Übungen zur Selbsterfahrung der Schülerinnen und Schüler

Umgang mit Werkzeugen und Hilfsmitteln

Arbeitsplatzgestaltung

vgl. LPE 1 

Planung von Arbeitsvorhaben 

Werkstückbeschreibung und Funktion

Berechnungen und Skizzen

Materialeinsatz und Farbgestaltung

Berechnung der Materialkosten

Arbeitsschrittanalyse

Tonverarbeitung

Tonaufbereitung

Einsumpfen, Schlagen, Kneten, Schlickerherstellung

grundlegende Techniken 

Treiben (Daumenschale), Stauchen, Plattentechnik, Wulsttechnik, additive Aufbautechnik 

spezielle Fertigkeiten 

Henkel, Tülle, Deckel, Hohlkörper, Drehen, Plastiken, Relieftechniken

Oberflächengestaltungen

Glasieren, Verzierungen, Strukturen

Technik des Brennens

Schrüh- und Glasurbrand 

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz

Anforderungsanalyse

motorisch-funktionell, psychisch, geistig-intellektuell, perzeptiv, arbeitsstrukturell, lebenspraktisch 

Einsatzmöglichkeiten in ergotherapeutischen Behandlungsverfahren

Fallbeispiele 

Adaptionen

Steigerungsmöglichkeiten 

Kontraindikationen

Arbeiten mit Peddigrohr

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde

Flechtmaterialien

Eigenschaften und Wirkungsweise

Übungen zur Selbsterfahrung der Schülerinnen und Schüler

Umgang mit Werkzeugen und Hilfsmitteln 

Arbeitsplatzgestaltung

vgl. LPE 1

Planung von Arbeitsvorhaben

Werkstückbeschreibung und Funktion

Berechnungen und Skizzen

Materialeinsatz und Farbgestaltung 

Berechnung der Materialkosten

Arbeitsschrittanalyse 

Peddigrohrverarbeitung

grundlegende Arbeitsgänge 

Zustecken, Ansetzen von neuen Flechtfäden, Versäubern

Bodenarten

Bodenkreuz, Sternboden, durchbrochenes Bodenkreuz, geschlitzter Boden, ausgesägter Boden

verschiedene Bodenformen

runde, ovale Formen

Flechtarten

Zäunen, Fitzen, Kimmen 

Randabschlüsse 

einfacher und doppelter Zuschlagrand, Basisränder, Madeiraränder, Zopfränder

Griffarten

eingearbeitete und angesetzte Griffe

Oberflächenbearbeitung

Beizen, Lackieren, Färben, Absengen 

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz

Anforderungsanalyse 

motorisch-funktionell, psychisch, geistig-intellektuell, perzeptiv, arbeitsstrukturell, lebenspraktisch 

Einsatzmöglichkeiten in ergotherapeutischen Behandlungsverfahren

Fallbeispiele 

Adaptionen 

Steigerungsmöglichkeiten

Kontraindikationen 

Arbeiten mit Papier und Pappe 

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde

Papierarten

Eigenschaften und Wirkungsweise

Übungen zur Selbsterfahrung der Schülerinnen und Schüler

Lauf- und Dehnrichtung

Umgang mit Werkzeugen und Hilfsmitteln 

 Arbeitsplatzgestaltung

vgl. LPE 1 

Planung von Arbeitsvorhaben

Werkstückbeschreibung und Funktion

Berechnungen und Skizzen

Materialeinsatz

Berechnung der Materialkosten 

Arbeitsschrittanalyse 

Verarbeitung von Papier und Pappe

Papierherstellung

Marmorieren, Kleisterpapiere, Schöpfen, Pappmaché 

Messen und Anreißen

Schneiden

manuell und maschinell

Beziehen 

Kleben 

Grundtechniken des Buchbindens

Leinenecken und Kantenbezug, Gelenkverbindungen

Verbindung verschiedener Techniken

Herstellung von Mappen, Schachteln, Memory, Domino

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz

Anforderungsanalyse 

motorisch-funktionell, psychisch, geistig-intellektuell, perzeptiv, arbeitsstrukturell, lebenspraktisch 

Einsatzmöglichkeiten in ergotherapeutischen Behandlungsverfahren 

Fallbeispiele 

Adaptionen 

 Steigerungsmöglichkeiten

Kontraindikationen

Weben

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde

Übungen zur Selbsterfahrung 

Arten

Eigenschaften textiler Materialien

Umgang mit Werkzeugen und Hilfsmitteln

Arbeitsplatzgestaltung

vgl. LPE 1 

Planung von Arbeitsvorhaben 

Werkstückbeschreibung und Funktion

Berechnungen und Skizzen

Kettfadenlänge, Kettfadenanzahl, Fadendichte 

Berechnung der Materialkosten

Arbeitsschrittanalyse

Einrichten des Webstuhls

Schären

Bäumen 

Einziehen 

Anbinden 

Webbindungen

Leinwand, Atlas, Musterbindungen, Rips

Mustervarianten

Farb- und Materialkombinationen, wechselnde Schussfolgen und farbige Ketten, Karos

Bildweben

Gobelin, Knüpfen

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz

Anforderungsanalyse

motorisch-funktionell, psychisch, geistig-intellektuell, perzeptiv, arbeitsstrukturell, lebenspraktisch 

Einsatzmöglichkeiten in ergotherapeutischen Behandlungsverfahren 

Fallbeispiele 

Adaptionen 

Steigerungsmöglichkeiten 

Kontraindikationen

Arbeiten mit weiteren textilen Techniken

Nähen, Seidenmalerei, Makramee, Sticken, Stricken, Häkeln, Knüpfen, Fadengrafik, Batik

Übungen zur Selbsterfahrung 

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde

Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Hilfsmitteln 

Arbeitsplatzgestaltung

vgl. LPE 1

Planung von Arbeitsvorhaben

Umsetzung des Arbeitsvorhabens

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz 

Weitere Materialtechniken 

Leder, Metall, Stein, Kunststoffe, Glas, bildnerisches Gestalten, Druck 

Arbeits- und Unfallschutz

Materialkunde 

Übungen zur Selbsterfahrung

Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Hilfsmitteln

Arbeitsplatzgestaltung 

Planung von Arbeitsvorhaben

Umsetzung des Arbeitsvorhabens

therapeutische Anwendung und Kriterien für die Therapierelevanz

Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische Medien

Kurzcharakteristik

Spiele, Hilfsmittel, Schienen ordnen sich in die ergotherapeutischen Mittel ein.

Ein Schwerpunkt des Faches besteht darin, Spiele, Hilfsmittel, Schienen und technische Medien in ihren Anforderungen zu analysieren und deren Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Lebenssituationen aufzuzeigen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit Kompetenzen zur Bewältigung der Anforderungen des Alltags.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Überblick über ausgewählte Spiele, Hilfsmittel, Schienen und technische Medien sowie deren Einsatzmöglichkeiten. Sie kennen handelsübliche Angebote ergotherapeutischer Mittel und können ausgewählte selbst herstellen. Darüber hinaus erwerben sie Fähigkeiten zur Anwendung moderner Informations- und Kommunikationstechniken sowohl für therapeutische als auch administrative Tätigkeiten.

Das Fach basiert auf medizinischen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen. Der Unterricht ist fächerverbindend und fachübergreifend zu realisieren. Insbesondere ist ein enger Bezug zu den ergotherapeutischen Verfahren sowie den Fächern „Biologie, Anatomie und Physiologie“, „Spezielle Krankheitslehre“ und „Psychologie und Pädagogik“ herzustellen.

Fachtheoretische und fachpraktische Inhalte sind integrativ zu vermitteln. Methodisch-didaktisch können Rollenspiele, Projektarbeiten, Partnerübungen und Übungen zur Selbsterfahrung eingesetzt werden. Dabei sind die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus ihrer praktischen Ausbildung und die Anforderungen der beruflichen Praxis in den Unterricht einzubeziehen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

200 Ustd.
Lernbereich 1 Spiele und ihr therapeutischer Einsatz 40 Ustd.
Lernbereich 2 Technische Medien und ihr Einsatz 60 Ustd.
Lernbereich 3 Hilfsmittel, Rollstühle und Schienen 50 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 50 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Spiele und ihr therapeutischer Einsatz 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über Funktion, Bedeutung und Arten von Spielen. Sie kennen Möglichkeiten des therapeutischen Einsatzes verschiedener Spiele und wenden diese auf verschiedene Lebenssituationen und Lebensabschnitte der Patienten an. Sie stellen therapeutisch relevante Spiele her, probieren diese im Sinn der Selbsterfahrung aus und setzen mögliche therapeutische Eckpfeiler.

Theoretische Grundlagen zum Spiel

vgl. Lehrpläne der ergotherapeutischen Behandlungsverfahren 

Funktion 

Bedeutung

Arten

z. B. Rollenspiel, Funktionsspiel, Regelspiel 

Einsatzmöglichkeiten

Selbsterarbeitete und adaptierte Spiele

Übungen zur Selbsterfahrung

Erfahrungsberichte der Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Ausbildung einbeziehen 

musische Spiele

Bewegungsspiele

funktionelle Spiele 

kognitive Spiele 

Einsatz von Spielen in verschiedenen Lebenssituationen 

Einsatzmöglichkeiten planen und durchführen: z. B. Gestaltung von Festen und Feiern, Hobbyfindung, Anknüpfen/ Erinnern an Bekanntes

Anforderungsanalyse

Indikation und Kontraindikation

Möglichkeiten der individuellen Abwandlung von Spielen 

Berücksichtigung ausgewählter Gruppensituationen 

Lernbereich 2: Technische Medien und ihr Einsatz 60 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien. Für die Dokumentation und Präsentation der eigenen Arbeit wenden sie berufsrelevante Informations- und Kommunikationstechniken an. Die Schülerinnen und Schüler kennen therapierelevante Hard- und Software, ausgewählte digitale Trainings- und Übungsprogramme und können diese als therapeutische Medien nutzen. 

Grundlagen der Computertechnik

der PC als Kommunikations- und Informationsmittel

ausgewählte Anwendungsprogramme 

EDV und ergotherapeutische Dokumentation 

Statistiken erheben und auswerten, Bestell- und Inventarlisten, Behandlungsberichte, Abrechnungen

Audiovisuelle Medien und ihre therapeutische Bedeutung als

Befundmittel

Videoaufnahmen als Fallstudien

Therapiemittel

Einsatz digitaler Technik und Anwendungen 

Dokumentationsmittel

Videoaufnahmen als Verlaufsdokumentation

Ergotherapeutische relevante Software und ihre Indikation 

therapeutische Computerspiele, digitale Anwendungen, Lernprogramme, Trainingsprogramme 

Adaption von elektronischen Hilfen für die Arbeit am Computer

Exkursionen in Einrichtungen mit entsprechender Ausstattung

Lernbereich 3: Hilfsmittel, Rollstühle und Schienen 50 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die wichtigsten Hilfsmittel, Rollstuhlarten und Schienen und entwickeln einen kritischen Umgang mit diesen. Sie sind mit deren Handhabung vertraut und dadurch in der Lage, eine patientengerechte Auswahl zu empfehlen. Die Schülerinnen und Schüler stellen ausgewählte Hilfsmittel und Schienen her bzw. passen diese individuell an. Des Weiteren verfügen sie über Voraussetzungen für die Anleitung und Motivation der Patienten im Umgang mit den o. g. therapeutischen Medien.

Hilfsmittel 

Übungen zur Selbsterfahrung

Begriff

gesetzliche Grundlagen der Hilfsmittelversorgung

vgl. Lehrplan Prävention und Rehabilitation 

Kostenregelung

Verordnungsweg

Arten

Anforderungen

Vor- und Nachteile handelsüblicher Hilfsmittel 

Einsatz in ausgewählten medizinischen Bereichen 

Rheumatologie, Handchirurgie, Neurologie

Einsatz in ausgewählten Lebensbereichen

Hilfsmittel zur Nahrungszubereitung und -aufnahme 

Hilfsmittelempfehlung, -training und -versorgung

Rollstühle

Rollstuhltraining

Arten, Aufbau und Funktion 

individuelle Rollstuhlversorgung und Rollstuhlanpassung 

Rollstuhlhandhabung 

Herstellung ausgewählter Hilfsmittel 

Strumpfanzieher, Griffverdickungen

Schienenkunde

vgl. Lehrpläne Biologie, Anatomie und Physiologie sowie Spezielle Krankheitslehre 

Möglichkeiten und Grenzen bei der Versorgung mit Schienen

Anforderungen an Schienen

Indikation und Kontraindikation des Einsatzes verschiedener Schienen

Arten von Schienen 

statische Schienen

Lagerungsschienen, Schwanenhalsschienen

dynamische Schienen 

Funktionsschienen, Quengelschienen

Schienenherstellung

Übungen zur Selbsterfahrung 

Materialien 

Schnittmusterherstellung 

Anfertigen von Schienen 

Gebrauchsschulung

Grundlagen der Ergotherapie

Kurzcharakteristik

Im Fach „Grundlagen der Ergotherapie“ wird das Berufsbild der Ergotherapeutin/des Ergotherapeuten aus medizinischer und sozialwissenschaftlicher Sicht betrachtet. Damit nimmt das Fach eine zentrale Bedeutung im Gesamtgefüge der Ausbildung ein und bildet eine wesentliche Schnittstelle zu den ergotherapeutischen Behandlungsverfahren.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen zu Grundlagen des Handelns, setzen sich mit mindestens einem konzeptionellen Modell der Ergotherapie auseinander und können dieses als Basis ihres Handelns gezielt nutzen. Sie entwickeln ein Verständnis zum Begriff Persönlichkeit allgemein und werden sich dabei ihrer eigenen Persönlichkeit sowie therapeutischen Rolle und deren Aufgaben bewusst.

Bei der Vermittlung der themenbezogenen Inhalte sind die theoretischen Grundlagen in engem Zusammenhang mit Handlungen und Handlungskompetenzen zu vermitteln. Der Unterricht ist handlungsorientiert auszurichten und durch Einbeziehung der Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus ihrer praktischen Ausbildung sowie Übungen zu Selbst- und Fremdwahrnehmung zu ergänzen.

Bei der Gestaltung des Unterrichtes sind insbesondere Abstimmungen mit den Fächern „Psychologie und Pädagogik“, „Behindertenpädagogik“, „Medizinsoziologie und Gerontologie“, „Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde“, „Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene“, „Allgemeine Krankheitslehre“ sowie „Spezielle Krankheitslehre“ vorzunehmen. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

140 Ustd.
Lernbereich 1 Ergotherapie unter wissenschaftlichen Aspekten 26 Ustd.
Lernbereich 2 Therapeutische Vorgehensweise 36 Ustd.
Lernbereich 3 Methodisches Arbeiten in der Ergotherapie 40 Ustd.
Lernbereich 4 Grundlagen der Qualitätssicherung in der Ergotherapie 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 30 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Ergotherapie unter wissenschaftlichen Aspekten 26 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Bedeutung der Medizin- und Sozialwissenschaften als Basiswissenschaften ergotherapeutischer Verfahren und können die Stellung der Ergotherapie im heutigen Gesundheitswesen einordnen. Sie verstehen die Handlungsdefinition und erkennen, wie physische, psychische, geistige und soziale Faktoren die Handlungsfähigkeiten beeinflussen können. Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über verschiedene Modelle, wobei sie in der Lage sind, mindestens ein Modell der Ergotherapie in ihrem therapeutischen Handeln gezielt zu nutzen. 

Bedeutung medizinischer und sozialwissenschaftlicher Grundlagen für die Ergotherapie 

vgl. Lehrpläne Psychologie und Pädagogik, Behindertenpädagogik, Medizinsoziologie und Gerontologie, Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde, Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene, Allgemeine Krankheitslehre und Spezielle Krankheitslehre 

Entwicklung der Ergotherapie innerhalb der Medizin 

Legitimation der Ergotherapie durch die Weltgesundheitsorganisation

Stellung der Ergotherapie im nationalen und internationalen Gesundheitswesen

Verbindung von Medizin- und Sozialwissenschaften zur Optimierung der Ergotherapie 

Therapieansätze nach Behinderungsgraden 

ICIDH-2 International Classifikation of Impairment, Disability and Handycap, Heilmittelrichtlinien, aktueller Indikationskatalog

Handlungstheoretische Ansätze

vgl. Lehrpläne Psychologie und Pädagogik sowie Behindertenpädagogik

Handlungstheoretische Grundlagen 

Handlungsstrukturen

Lernen durch Handeln

Konzeptionelle Modelle der Ergotherapie 

Modellbegriff

Entwicklung von Denkmodellen innerhalb der Ergotherapie und deren Praxisrelevanz 

ausgewählte ergotherapeutische Praxismodelle

Überblick

z. B. Model of Human Occupation (MOHO), Kanadisches Modell, Modell persönlicher Anpassung durch Betätigung 

ein ausgewähltes Praxismodell

Darstellen eines Praxismodells und Übertragen auf eigenes therapeutisches Handeln

Lernbereich 2: Therapeutische Vorgehensweise 36 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen grundlegendes Wissen über die Behandlungsplanung, -durchführung, -dokumentation und -auswertung. Sie verstehen die Therapeutenrolle und die Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Sie verfügen über Fähigkeiten der sozialen Wahrnehmung und kommunikative Kompetenzen in der klientenzentrierten Gesprächsführung. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung des therapeutischen Arbeitens mit Gruppen. Ihnen ist die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit bewusst.

Therapeutischer Prozess

vgl. Lehrpläne Psychologie und Pädagogik sowie Medizinsoziologie und Gerontologie 

anamnestische Daten

Grundlagen der Befunderhebung

Befundbewertung aus kompetenz- und defizitorientierter Sichtweise 

Therapieziele und ihre Bedeutung

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Behandlungsplanung 

Fallbeispiele

Behandlungsdurchführung

Erfahrungsberichte der Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Ausbildung einbeziehen

vgl. LPE 3 

Bedeutung der Reflexion

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik 

Therapeutische Rolle und Persönlichkeit

vgl. Lehrpläne Psychologie und Pädagogik sowie Medizinsoziologie und Gerontologie

Rolle des Ergotherapeuten 

Situationen des Klienten

Beziehung zwischen Ergotherapeut und Klient 

z. B. Grundannahmen nach Rogers, Themenzentrierte Interaktion nach Cohn

Bedeutung der Wahrnehmung für den Therapeuten 

Übungen zur Selbsterfahrung

vgl. Lehrpläne Medizinsoziologie und Gerontologie sowie Psychologie und Pädagogik 

Sinneswahrnehmung

Körperwahrnehmung

Soziale Wahrnehmung

Grundlagen des therapeutischen Arbeitens mit Gruppen

praktische Übungen

vgl. Lehrpläne Medizinsoziologie und Gerontologie sowie Psychologie und Pädagogik 

Sozialformen in der Therapie

Gruppenarbeit und ihre Bedeutung für die Therapie

grundlegende Aufgaben und Funktionen des Gruppenleiters 

Schlüsselqualifikation für Teamarbeit

ergotherapeutisches Team 

interdisziplinäres Team 

Lernbereich 3: Methodisches Arbeiten in der Ergotherapie 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen methodisches Wissen zu verschiedenen Anleitungstechniken und können dieses in verschiedenen Anleitungssituationen anwenden. Dabei wissen sie um die Bedeutung der Zusammenarbeit von Klient, Angehörigen und Ergotherapeuten für den Therapieerfolg

Klientenzentrierte Gesprächsführung

Überblick

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Vermittlung und Anleitung

praktische Übungen

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik 

Begriffe

methodische Prinzipien in Vermittlungs- und Anleitungssituationen 

Strukturierung, Auswahl der Lernformen

Vermittlungs- und Anleitungstechniken 

verbal informieren, erklären, demonstrieren 

Unterstützung, Beratung und Einbeziehung von Angehörigen in die Ergotherapie 

die Rolle der Angehörigen im Krankheits- und Genesungsprozess 

vgl. Lehrplan Medizinsoziologie und Gerontologie 

Bedeutung der Zusammenarbeit von Ergotherapeuten, Klient und Angehörigen

vgl. LPE 2 

spezifische Aufgaben des Ergotherapeuten innerhalb der Beratung

Lernbereich 4: Grundlagen der Qualitätssicherung in der Ergotherapie 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen und verstehen Ursprünge, Entwicklungen und aktuelle Bedeutung der Qualitätssicherung in der Ergotherapie. Sie besitzen einen Überblick über Methoden der Qualitätssicherung und deren Dokumentation. 

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen

vgl. LPE 1, Lehrplan Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 

Begriffe

Strukturqualität 

Prozessqualität

Ergebnisqualität

rechtliche Aspekte 

Entwicklung innerhalb des Gesundheitswesens 

Entwicklung der Qualitätssicherung innerhalb der Ergotherapie

Qualitätssicherung zwischen Formalismus und reflexivem Prozess

Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren

Kurzcharakteristik

Das Fach „Motorisch-funktionelle Behandlungsverfahren“ bildet eine Schnittstelle zu den Fächern „Biologie, Anatomie und Physiologie“, „Allgemeine Krankheitslehre“ sowie „Spezielle Krankheitslehre“.

Unter dem Aspekt des Zusammenwirkens des aktiven und passiven Bewegungssystems werden die Funktionszusammenhänge zwischen physiologischen und pathologischen Bewegungsmustern aufgezeigt und analysiert. Entsprechend der beruflichen Anforderungen lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Methoden der Befunderhebung und ausgewählte Behandlungstechniken, insbesondere aus den Bereichen Rheumatologie, Orthopädie, Chirurgie und Traumatologie kennen. Sie werden befähigt, ausgewählte Methoden und Techniken patientenbezogen anzuwenden.

Die Unterrichtsinhalte sind fachübergreifend und fächerverbindend in engem Zusammenhang mit den anderen ergotherapeutischen Verfahren und ergotherapeutischen Mitteln zu vermitteln. Dabei ist darauf zu achten, dass in Abgrenzung zu krankengymnastischen Behandlungsverfahren stets der Bezug zu Alltagshandlungen zu erkennen ist.

Die Behandlungsverfahren sind an ausgewählten Krankheitsbildern darzustellen. Der Unterricht ist durch den Einsatz von Fallbeispielen und praktische Übungen zu ergänzen. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 10 Ustd.
Lernbereich 2 Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 26 Ustd.
Lernbereich 3 Methoden und Durchführungsmodalitäten 40 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 24 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler verstehen unter Anwendung ihrer anatomischen und physiologischen Kenntnisse die funktionelle Bewegungslehre und übertragen die mechanischen Prinzipien von Kinetik und Kinematik auf die Bewegung und Haltung. Sie setzen körperliche Beeinträchtigungen, deren Auslöser und Reaktionen unter ganzheitlichem Aspekt folgerichtig in Beziehung.

Funktionelle Bewegungslehre

vgl. Lehrplan Biologie, Anatomie und Physiologie 

Körperliche Beeinträchtigungen und ihre Ursachen und Folgen

vgl. Lehrpläne Spezielle Krankheitslehre sowie Psychologie und Pädagogik 

Zusammenhang zwischen Körper, Psyche und Geist 

Belastungssituationen 

Wirkungsweise von Schmerz auf das Erleben und Verhalten des Patienten 

Wechselwirkung von physischen und psychischen Erkrankungen 

Lernbereich 2: Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 26 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Bewegungen korrekt zu analysieren. Sie besitzen einen Überblick über die am häufigsten angewandten Testverfahren der Befunderhebung, beherrschen ausgewählte Verfahren, wenden diese an und nehmen eine Befundbewertung vor. Sie erfassen die Notwendigkeit einer exakten Dokumentation.

Sicht- und Tastbefund 

Inspektion

Hautzustand, Atrophie, Erscheinungsbild

Palpation 

Kontrakturen 

Testverfahren

Beobachtung

Verhalten, Schmerz

Befragung

Schmerz

Kraftmessung 

Gelenkmessung

Neutral-Null-Methode

Handfunktionsprüfung

Greifformen, Fingerkuppenhohlhandabstand, Allensbacher Feinmotoriktest

Längen- und Umfangsmessungen 

Schober- und Ottsches-Maß, Ödemkontrolle

Muskelfunktionsprüfung

Sensibilitätstest 

taktile Wahrnehmung

Zwei-Punkt-Diskrimination, Blind-Tests, Ninhydrinprobe

Propriozeption

Stereognosie, Mirroring

Bewegungsanalyse

Nackengriff, Schürzengriff

Erkennen von pathologischen Bewegungsmustern

Bewegungsanalyse bei zyklischen und azyklischen Bewegungen

Befundbewertung und ergotherapeutische Zielsetzung 

Arbeit mit Befundbögen

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik 

Lernbereich 3: Methoden und Durchführungsmodalitäten 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen gefestigte Kenntnisse über typische Erkrankungsformen und fachspezifische Behandlungstechniken. Sie stellen Behandlungspläne auf, führen die ergotherapeutische Behandlung adäquat durch und begründen und reflektieren ihre Vorgehensweise. Dabei setzen sie ergotherapeutische Mittel und Medien indikationsbezogen ein.

Ausgewählte Behandlungstechniken 

Fallbeispiele, praktische Übungen

vgl. Lehrplan Handwerkliche und gestalterische Techniken mit verschiedenen Materialien 

Gelenkmobilisation

passive, assistive, aktive Gelenkbewegung

Behandlungskonzept bei einer ausgewählten Funktionsbeeinträchtigung

Schultersteife, Epicondylitis humeri 

Gelenkschutzunterweisung und Gelenkschutztraining 

rheumatischer Formenkreis

vgl. Lehrplan Adaptierende Verfahren 

Muskelkräftigung

Propriozeptive Neuromuskuläre

Fazilitation, nach längerer Ruhigstellung 

passiv, assistiv, aktiv

bei aufgehobener Schwerkraft

mit Schwerkraft

gegen Widerstand

Muskelarbeit

nach degenerativen Erkrankungen

statische und dynamische Arbeit

isotonische und isometrische Bewegungen

Sensibilitätstraining

Amputationen, Verbrennung, Verkühlung vgl. Lehrplan Neurophysiologische Behandlungsverfahren

taktile Wahrnehmung

Propriozeption 

Koordinationstraining

Versorgung mit Prothesen und Orthesen vgl. Lehrpläne Neuropsychologische Behandlungsverfahren und Neurophysiologische Behandlungsverfahren

Training der Grob- und Feinmotorik

M. Bechterew 

Training der Greifformen der Hand 

Mittelhandfraktur

Belastungstraining

M. Sudeck

vgl. Lehrpläne Arbeitstherapeutische Verfahren und Neuropsychologische Behandlungsverfahren

Belastbarkeit

Belastungssteigerung

Therapieplanung und Durchführung an ausgewählten Fallbeispielen der Bereiche Orthopädie, Rheumatologie und Chirurgie/Traumatologie

Sehnenverletzungen, Implantation von Kunstgelenken

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre, LPE 1, 2 und 4

Krankheitsbild

ergotherapeutische Behandlung

Erfahrungsberichte der Schülerinnen und Schüler aus der praktischen Ausbildung einbeziehen

Befunderhebung

Behandlungsziele 

Therapieplanung 

Behandlungsdurchführung

Reflexion der Behandlung 

vgl. Lehrplan Fachsprache, Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten 

Dokumentation

vgl. LPE 2, Nutzung digitaler Technik

Neurophysiologische Behandlungsverfahren

Kurzcharakteristik

Das Fach „Neurophysiologische Behandlungsverfahren“ baut auf den vermittelten Kenntnissen der Fächer „Biologie, Anatomie und Physiologie“, „Spezielle Krankheitslehre“ sowie „Psychologie und Pädagogik“ auf. Es ist ein Baustein im Komplex der ergotherapeutischen Verfahren und vermittelt den Schülerinnen und Schülern anwendungsbereite Kenntnisse über das ergotherapeutische Vorgehen bei neurologischen/neuropädiatrischen Störungen. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen Wahrnehmung, sensorischer Integration und Bewegung aufgezeigt.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis zu physiologischen Bewegungsabläufen und können einzelne Bewegungssequenzen analysieren. Sie erkennen den Zusammenhang von zentralnervösen Schädigungen und pathologischen Bewegungsmustern und sind in der Lage, pathologische Bewegungsabläufe im Rahmen der differenzierten Befunderhebung und -bewertung zu beschreiben. Unter Beachtung der Komplexität neurologischer Störungen sind sie in der Lage, Behandlungspläne individuell zu erstellen und patientenbezogen zu modifizieren.

Bei der Vermittlung der themenbezogenen Inhalte ist ein fächerverbindendes und fachübergreifendes Unterrichten zu gewährleisten. Dabei sind insbesondere Verbindungen zu den motorisch-funktionellen und den neuropsychologischen Behandlungsverfahren aufzuzeigen.

Die fachtheoretischen Inhalte sind in enger Verbindung mit fachpraktischen Übungen zu vermitteln. Der Unterricht ist anschaulich und praxisnah zu gestalten und durch den Einsatz von Fallbeispielen und audiovisuellen Mitteln zu beleben.

 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 12 Ustd.
Lernbereich 2 Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 24 Ustd.
Lernbereich 3 Methoden, Behandlungskonzepte und Durchführungsmodalitäten 40 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 24 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Zusammenhang zwischen sensorischem und motorischem System und können neurophysiologische von neuropathologischen Bewegungs- und Haltungsmustern unterscheiden. Sie begreifen die Notwendigkeit eines differenzierten therapeutischen Vorgehens bei Kindern und Erwachsenen.

Gegenstand der neuropsychologischen
Behandlungsverfahren

vgl. Lehrpläne Biologie, Anatomie und
Physiologie, Spezielle Krankheitslehre,
Psychologie und Pädagogik sowie Neu-
ropsychologische Behandlungsverfahren

Sensomotorische Entwicklung

prä- und postnatale Entwicklung

vgl. Lehrplan Spezieller Krankheitslehre,
LPE 10

Reflexe

Reflexstatus des Säuglings,
des Kleinkindes

Integration der Reflexe

persistierende Reflexe

pathologische Reflexe

Zusammenhang zwischen Wahrnehmung,
sensorischer Integration und Bewegung

vgl. Lehrpläne Biologie, Anatomie und
Physiologie, Spezielle Krankheitslehre,
Grundlagen der Ergotherapie und Neuro-
psychologische Behandlungsverfahren

funktionelle Organisation des Zentral-
nervensystems

Hirnstrukturen

Seitendominanz

Zusammenspiel zwischen sensori-
schem und motorischem System

Unterschiede und Gemeinsamkeiten des
physiologischen und psychologischen
Wahrnehmungsprozesses

Prozess der sensorischen Integration

Neurophysiologische Bewegungsabläufe
und deren Auswirkungen

praktische Übungen zu Bewegungs-
analysen und Handlungssequenzen

Neurophysiologische Störungsbilder

Überblick

Plegie 

Parese 

Tonusveränderungen

Rigor, Hypertonus, Hypotonus,
Spastizität

Koordinationsstörungen

Ataxie, Tremor

Sensibilitätsstörungen

Hyper- und Hyposensibilität,
Parästhesien

Besonderheiten der neurophysiologischen 
Behandlungsverfahren bei Kindern und 
Erwachsenen 

vgl. Lehrplan Neuropsychologische
Behandlungsverfahren

Lernbereich 2: Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 24 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundlagen der Befunderhebung und deren Auswertung bei Patienten mit erworbener und/oder angeborener Dysfunktion des Zentralnervensystems. Sie sind in der Lage, anhand von ausgewählten Fallbeispielen, entsprechend der Spezifik der Störungen, Befunde zu erstellen, ergotherapeutische Ziele abzuleiten und zu dokumentieren.

Befunderhebung 

praktische Übungen
vgl. Lehrpläne Biologie, Anatomie und
Physiologie, Grundlagen der Ergothera-
pie, Spezielle Krankheitslehre LPE 3, 6
und 10 sowie Psychologie und Pädago-
gik

Beurteilung der Gesamterscheinung

messbarer und testbarer Befund

Testverfahren

Allensbacher Feinmotorik Test (AFM-
Test), O’Connor Finger Dexterity Test,
Mirroring, Placing, Holding, 2-Punkt-
Diskriminierung

Assessments

Occupational Performance Model (MOHO),
Model of Occupational
Functionae

Befundbewertung und ergotherapeutische
Zielsetzung

Arbeit mit Befundbögen

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik

Lernbereich 3: Methoden, Behandlungskonzepte und Durchführungsmodalitäten 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler analysieren ausgewählte Therapiemittel und -medien mit differenzierten Anforderungsmodalitäten. Sie wählen Medien entsprechend der ergotherapeutischen Zielsetzung aus und begründen ihre Entscheidung. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit verschiedenen Behandlungskonzepten auseinander und erarbeiten für ausgewählte Fallbeispiele Behandlungspläne. In Anlehnung an vorgestellte Konzepte führen sie Behandlungssequenzen selbstständig durch.

Analyse von Therapiemitteln und -medien

vgl. Lehrpläne Spezielle Krankheitslehre,
Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische
Medien und Grundlagen der Ergotherapie

Therapierelevanz

komplexe Anwendbarkeit 

praktische Übungen

störungsspezifische Anwendung

Fallbeispiele

Ausgewählte Behandlungsverfahren

Tonusregulation, Sensibilitätstraining,
passive und aktive Mobilisation,
psychomotorische Übungsbehandlungen
praktische Übungen

Neurophysiologische Behandlungskonzepte bei Erwachsenen

Überblick, Fallbeispiele

 Bobath-Konzept

therapeutisches Führen nach Affolter

kognitiv therapeutische Übungen nach
Perfetti

weitere Behandlungskonzepte

Propriozeptive Neuromuskuläre
Fazilitation, Basale Stimulation,
Johnstone-Konzept

Neurophysiologische Behandlungskonzepte bei Kindern

Überblick, Fallbeispiele

Bobath-Konzept

sensorische Integrationstherapie nach
Ayres

pädagogisch-therapeutisches Konzept
nach Frostig

weitere Behandlungskonzepte

therapeutisches Führen nach Affolter,
Vojta, Neuro-Entwicklungsphysiolo-
gischer Aufbau nach Pörnbacher
anhand von Störungsbildern erläutern,
praktische Übungen in Anlehnung an die
Konzepte

Anwendung ausgewählter Behandlungs-
konzepte

Behandlungsplanung und -durchführung

Fallbeispiele, praktische Übungen

 

Neuropsychologische Behandlungsverfahren

Kurzcharakteristik

Das Fach „Neuropsychologische Behandlungsverfahren“ behandelt die Wechselwirkung zwischen den neurophysiologischen und neuropsychologischen Vorgängen und deren Auswirkung auf Verhaltensweisen bezüglich unterschiedlicher Lebensanforderungen. Damit steht es in engem Zusammenhang zum Bereich der neurophysiologi- schen Behandlungsverfahren.

Die Schülerinnen und Schüler lernen neuropsychologische Störungen und deren Ursachen kennen und sind in der Lage, diese entsprechend zu klassifizieren. Sie erwerben Grundkenntnisse neuropsychologischer Befundung und geeigneter Testverfahren und werden befähigt, diese situationsbezogen einzusetzen.

Entsprechend der neuropsychologischen Störungen erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Überblick über Therapieansätze und deren Anwendungsmöglichkeiten und sind in der Lage, diese mit neurophysiologischen Behandlungskonzepten zu verknüpfen. Zudem analysieren sie Mittel und Medien auf deren Anwendbarkeit bei neuropsychologischen Störungen. An ausgewählten Beispielen erwerben sie die Fähigkeit, Therapieabläufe zu planen und deren Verlauf zu dokumentieren.

Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten ist grundlegendes Unterrichts- prinzip. Die Vermittlung der themenbezogenen Inhalte sind unter Reaktivierung der vorhandenen Kenntnisse aus den Fächern „Biologie, Anatomie und Physiologie“, „Spezielle Krankheitslehre“ sowie „Psychologie und Pädagogik“ zu realisieren.

Der Unterricht ist handlungsorientiert auszurichten und durch den Einsatz von Fallbei- spielen, fachpraktischen Übungen, Selbsterfahrung der Schülerinnen und Schüler sowie Erfahrungen aus ihrer praktischen Ausbildung zu ergänzen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 30 Ustd.
Lernbereich 2 Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 25 Ustd.
Lernbereich 3 Methoden und Durchführungsmodalitäten 20 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 25 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüller erfassen den Stellenwert neuropsychologischer Fähigkeiten und Fertigkeiten und stellen den Zusammenhang zu neurophysiologischen Fähigkeiten und Fertigkeiten her. Sie begreifen die Notwendigkeit des unterschiedlichen therapeutischen Vorgehens bei Kindern und Erwachsenen. Auf der Grundlage ihrer Kenntnisse über Ursachen und Lokalisation neurophysiologischer Störungsbilder können die Schülerinnen und Schüler deren Spezifik beschreiben.

Gegenstand der neuropsychologischen
Behandlungsverfahren

Zusammenhang von Neurophysiologie
und Neuropsychologie

Wahrnehmungsprozesse unter
neuropsychologischen Aspekten

Neuropsychologische Rehabilitation

Voraussetzungen

beeinflussende Faktoren

Prognosen 

Restitution 

Kompensation

Substitution

Besonderheiten der neuropsychologischen
Behandlungsverfahren bei Kindern
und Erwachsenen

Neuropsychologische Störungsbilder

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre,
LPE 6

Ursachen 

erworbene Hirnschädigungen 

angeborene Hirnschädigungen

Lokalisation

funktionelle Asymmetrie des Gehirns

Spezifik

Apraxie, Aphasie, Neglect, Hemianopsie,
räumlich-konstruktive Störungen

Begleitsymptomatiken

Erscheinungsbilder 

Verlaufsformen 

Prognosen

Lernbereich 2: Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 25 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler verfügen über Grundkenntnisse zu Methoden der Befunderhebung entsprechend neuropsychologischer Störungen und wenden diese situations- und handlungsbezogen an. Sie nehmen eine Befundbewertung vor, leiten ergotherapeutische Ziele ab und dokumentieren die erhobenen Befunde fachgerecht.

Befunderhebung

Neuropsychologisches Befundsystem
für die Ergotherapie von Caroline Michal,
Ergotherapeutische Assessment (Voigt
Radloff at al)

Beobachtung 

Testverfahren

Assessements

Befragung

Auswahlkriterien 

Auswertungskriterien

Befundbewertung und ergotherapeutische
Zielsetzung

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik

Lernbereich 3: Methoden und Durchführungsmodalitäten 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen ausgewählte Therapieansätze und entwickeln diese unter Berücksichtigung alters- und alltagsspezifischer Besonderheiten weiter. Sie planen Behandlungen klientenbezogen und führen diese durch. Dabei berücksichtigen sie in ihrem therapeutischen Vorgehen den engen Zusammenhang von neurophysiologischen und neuropsychologischen Störungen. Die Schülerinnen und Schüler begreifen, dass neuropsychologische Störungen auch den Therapieverlauf beim Einsatz neurophysiologischer Behandlungsverfahren vordergründig beeinflussen können.

Störungsspezifische
Behandlungsmethoden und Durchführungsmöglichkeiten

Neglecttherapie, Therapieansätze bei
Apraxie

Einsatz neurophysiologischer Behand-
lungskonzepte bei neuropsychologischen
Störungen

nach Perfetti, nach Feldenkrais, nach
Affolter

Ausgewählte Therapiemittel und -medien

Einsatz des computergestützten Hirn-
Leistungs-Trainings, alltagsorientierte
Therapie

Analyse

störungsspezifische Anwendungs-
möglichkeiten

Spezielle pädiatrische Therapieansätze

Psychosoziale Behandlungsverfahren

Kurzcharakteristik

Im Fach „Psychosoziale Behandlungsverfahren“ bilden das Erleben und Verhalten sowie mögliche Störungen, die vor allem den medizinischen Fachbereichen Psychiatrie, Geriatrie, Pädiatrie und Neurologie zugeordnet werden können, den Schwerpunkt. Damit soll bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein entwickelt werden, dass in allen ergotherapeutischen Verfahren psychosoziale Aspekte zu berücksichtigen sind.

Die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass in den psychosozialen Behandlungsverfahren handwerkliche und gestalterische Mittel, kognitive und lebenspraktische Angebote sowie kommunikative Techniken und wahrnehmungsfördernde Maßnahmen klientenbezogen eingesetzt werden. Dabei ist die ergotherapeutische Zielsetzung, das Herstellen, das Wiederherstellen und/oder die Erhaltung psychosozialer Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie zum Beispiel aus der Isolation heraustreten, Beziehungen knüpfen und eigene Bedürfnisse wahrnehmen und angemessen in Handeln umsetzen, herauszuarbeiten.

Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten sind als grundlegendes Unterrichtsprinzip zu realisieren. Die Inhalte sind insbesondere unter Bezugnahme zu den Fächern „Spezielle Krankheitslehre“, „Psychologie und Pädagogik“ sowie „Medizinsoziologie und Gerontologie“ zu vermitteln.

Fallbeispiele, Selbsterfahrungen der Schülerinnen und Schüler, Gesprächsführung und fachpraktische Übungen zur Beobachtung unterstützen und beleben den Unterricht. Entsprechend der unterrichtlichen Situation bedürfen das fragendentwickelnde Unterrichtsgespräch und der Lehrervortrag eine Ergänzung durch interaktive Unterrichtsformen, wie zum Beispiel das Rollenspiel, Gruppen- und Partnerübungen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 30 Ustd.
Lernbereich 2 Befunderhebung, Diagnose und Dokumentation 15 Ustd.
Lernbereich 3 Methoden und Durchführungsmodalitäten 30 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 25 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, aufbauend auf ihren sozialwissenschaftlichen Kenntnissen wesentliche psychosoziale Aspekte in der Arbeit mit dem Menschen zu verstehen und zu beschreiben. Sie kennen verschiedene Erklärungsansätze zur Entstehung von Krankheit und Behinderung und setzen sich mit bewährten therapeutischen Konzepten auseinander.

Entwicklung der psychosozialen
Behandlungsverfahren

Entstehung der institutionellen
Psychiatrie

Psychiatrie als Wissenschaft

Entwicklung der Sozialpsychiatrie

Gewalt und Zwang in der Psychiatrie

 relevante Gesetze in der Psychiatrie

Gegenstand der psychosozialen
Behandlungsverfahren

Sozialtherapie 

praktikable Konzepte

theoretische Grundannahme

Praxis der Sozialtherapie

Kommunikativ spiegelnde Verfahren

vgl. Lehrpläne Medizinsoziologie und
Gerontologie, Psychologie und Pädago-
gik sowie Grundlagen der Ergotherapie

Menschenbild der humanistischen
Psychologie

nach Rogers

Entwicklung einer Gesprächshaltung

günstige Verhaltensweisen und
Einstellungen zum Klienten

ungünstige Verhaltensweisen und
Einstellungen des Therapeuten

Verfahren der humanistischen
Psychologie

praktische Übungen
Gesprächspsychotherapie, Gestaltthera-
pie, Psychodrama

Lerntheoretisch trainierte Verfahren

Zusammenhang von Lerntheorie und 
Verhaltenstherapie

Stressbewältigungstraining,
Problemlösungstraining, Training sozialer
Kompetenzen      

kognitive Verhaltenstherapie

Möglichkeiten ergotherapeutischen 
Handelns

Individualgenetisch deutende Verfahren 

vgl. Lehrpläne Psychologie und Pädago-
gik sowie Spezielle Krankheitslehre,
LPE 7 und 8

Einblick in psychoanalytische Verfahren

Deutung, Durcharbeiten

Einblick in biologische Verfahren

medikamentöse Therapie, Elektro-
krampfbehandlung, Lichttherapie

Theorie zur Gruppendynamik

vgl. Lehrpläne Grundlagen der Ergothe-
rapie sowie Psychologie und Pädagogik

Gruppenbildung als therapeutisches
Setting

Dynamik in Gruppen

Gruppenregeln als Möglichkeit der
effektiven Gestaltung des therapeu-
tischen Prozesses

Konflikte und Konfliktlösungen in
Gruppen

Multidimensionale Krankheits- und
Therapiekonzepte

vgl. Lehrplan Spezielle Krankheitslehre,
LPE 7 und 8

typische Störungen des Verhaltens
und Erlebens und mögliche Ursachen

Einrichtungen der psychiatrischen
Versorgung

Lernbereich 2: Befunderhebung, Diagnose und Dokumentation 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erheben anamnestische Daten und werten diese aus. Auf dieser Grundlage erstellen sie einen fachspezifischen ergotherapeutischen Befund. Die Schülerinnen und Schüler stellen die Zusammenhänge zwischen Befund, Zielformulierung und Therapieplanung her.

Erhebung und Auswertung von
Informationen; soziale Anamnese

Fallbeispiele
vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergothera-
pie

Verhaltensbeobachtung auf der Grundla-
ge der Handlungs- und Beziehungsebene
sowie im individuellen Ausdruck

Übungen zum Beobachten und
Verbalisieren unter Berücksichtigung des
motorisch-funktionellen, psychischen,
kognitiven und perceptiven Bereichs so-
wie den Aktivitäten des täglichen Lebens

Phasen des Beurteilungsprozesses

differenzierter persönlicher Eindruck

Verhalten zu Therapeuten und
Mitpatienten

Symptome, Störungen und Verhaltensäußerungen

Analyse und Gewichtung der Prozesse,
ihrer Resultate und Produkte

Fallbeispiele

Befundbewertung

ergotherapeutische Zielsetzung

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik

Lernbereich 3: Methoden und Durchführungsmodalitäten 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen typische psychosoziale Störungen, Erkrankungen sowie verschiedene Methoden der psychosozialen Behandlungsplanung und wenden diese an. Innerhalb dieser Methoden entwickeln sie ein Begriffsverständnis, analysieren den Einsatz von Sozialformen, Mitteln und Medien und erstellen auf dieser Grundlage Behandlungspläne.

Symptombezogene regulierende
Methoden

Fallbeispiele

die Bedeutung symptombezogener
therapeutischer Vorgehensweisen

vgl. Lehrpläne Spezielle Krankheitslehre,
LPE 7 und 8, Medizinsoziologie und
Gerontologie

ergotherapeutische Richtlinien bei
ausgewählten Störungen

Subjektbezogene ausdruckszentrierte
Methoden

praktische Übungen, Übungen zur
Selbsterfahrung

Soziozentriert interaktionelle Methoden

praktische Übungen, Übungen zur
Selbsterfahrung

Kompetenzzentrierte lebenspraktische
sowie alltagszentrierte Methoden

praktische Übungen, Übungen zur
Selbsterfahrung

Wahrnehmungsbezogene und
handlungsorientierte Methoden

sensorische Integrationstheapie,
basale Stimulation, konzentrative
Bewegungstherapie
vgl. Lehrpläne Neurophysiologische
Behandlungsverfahren und Neuro-
psychologische Behandlungsverfahren

Angrenzende psychotherapeutisch
orientierte Methoden

Musiktherapie, Kunst- und Gestaltungs-
therapie

Arbeitstherapeutische Verfahren

Kurzcharakteristik

Das Fach „Arbeitstherapeutische Verfahren“ vermittelt Kenntnisse über prinzipielle Wirkstrukturen von Arbeit, Arbeitsorganisation und Planung von Arbeitsvorgängen un- ter therapeutischer Zielsetzung. Insbesondere unter dem Blickwinkel gesellschaftspoli- tischer Einflüsse wird die Entwicklung der Arbeitstherapie aufgezeigt.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen Arbeit als Grundbedürfnis des Menschen. Sie lernen Möglichkeiten der arbeitstherapeutischen Befunderhebung kennen, können me- thodische Vorgehensweisen ableiten und setzen diese an ausgewählten Fallbeispielen um. Sie setzen sich mit verschiedenen Rehabilitationskonzepten auseinander und erkennen die spezifische Rolle und Funktion des Ergotherapeuten in diesem Tätigkeitsbereich.

Der Unterricht ist fachübergreifend in enger Verbindung mit den Fächern „Prävention und Rehabilitation“, „Handwerkliche und gestalterische Techniken mit verschiedenen Materialien“, „Adaptierende Verfahren“, „Grundlagen der Ergotherapie“ sowie „Psychologie und Pädagogik“ zu gestalten.

Die Vermittlung von theoretischem Wissen ist an realitätsnahen Arbeitsprozessen auszurichten. Die Erarbeitung von Analysen anhand von Fallbeispielen sowie fachpraktische Übungen bilden methodische Schwerpunkte des Faches. Die Schülerinnen und Schüler sollen Grundarbeitsfähigkeiten in ausgewählten Arbeitssituationen selbst erleben. Es wird empfohlen, die Lehrinhalte durch Exkursionen zu veranschaulichen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

100 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 10 Ustd.
Lernbereich 2 Arbeitstherapie als Element der medizinischen, psychosozialen und beruflichen Rehabilitation 26 Ustd.
Lernbereich 3 Befunderhebung und Dokumentation 20 Ustd.
Lernbereich 4 Methoden und Durchführungsmodalitäten 20 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 24 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Arbeit als Grundbedürfnis des Menschen. Sie diskutieren, akzeptieren unterschiedliche Sichtweisen und finden einen eigenen Standpunkt. Dabei unterscheiden sie zwischen Arbeit, Beschäftigung und Spiel. Die Schülerinnen und Schüler begreifen die historische Entwicklung der Arbeitstherapie als einen Ursprung der Ergotherapie. Sie erkennen, dass die Analyse des Arbeitsplatzes und die von Arbeitsabläufen Grundlagen ihres weiteren arbeitstherapeutischen Handelns bilden.

Arbeit als Grundbedürfnis

vgl. Lehrpläne Berufs-, Gesetzes-
und Staatskunde, Grundlagen der
Arbeitsmedizin sowie Psychologie und
Pädagogik

 Begriffe 

Arbeit 

Beschäftigung

Spiel

Bedeutung von Arbeit und Arbeitslosigkeit
für den Menschen und Auswirkungen
auf dessen Gesundheit

Historische Entwicklungen der Arbeitstherapie

vgl. Lehrplan Berufs-, Gesetzes- und
Staatskunde

Anfänge der Arbeitstherapie in Europa

Pinel, Conolly

Rolle Hermann Simons und Entwicklung
der Arbeitstherapie in der Bundesrepublik Deutschland

Entwicklung der Arbeitstherapie in der
Gegenwart

Auswirkung gesellschaftspolitischer
Einflüsse

Industrialisierung, Euthanasie,
Globalisierung, Sozialpsychiatrie

Ergonomie am Arbeitsplatz und Arbeitsplatzgestaltung

Exkursionen mit Arbeitsplatzanalysen
vgl. Lehrpläne Grundlagen der Arbeitsmedizin,
Medizinsoziologie und Gerontologie
sowie Psychologie und Pädagogik

arbeitsphysiologische Aspekte

arbeitspsychologische Aspekte

arbeitssoziologische Aspekte

Arbeitsplatzgestaltung unter besonderer
Berücksichtigung von behinderungsspezifischen Adaptationsmaßnahmen

Fallbeispiele

Arbeitsanalyse 

Fallbeispiel

Formen der Arbeit in der Arbeitstherapie

Lernbereich 2: Arbeitstherapie als Element der medizinischen, psychosozialen und beruflichen Rehabilitation 26 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über ausgewählte gesetzliche Bestimmungen zur sozialen und beruflichen Integration behinderter Menschen oder Menschen, denen eine Behinderung droht. Sie kennen verschiedene Konzeptionen des Aufbaus und der Gestaltung arbeitstherapeutischer Bereiche, bezogen auf verschiedene Zielgruppen, und setzen sich mit unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern des Ergotherapeuten auseinander. Sie sind in der Lage, Klienten und deren Angehörige über Integrationsmöglichkeiten zu beraten.

Sozialrechtliche Anspruchsgrundlagen

vgl. Lehrpläne Berufs-, Gesetzes-
und Staatskunde sowie Prävention und
Rehabilitation

Verantwortung der Arbeitgeber im
Rehabilitationsprozess

Gesetzliche Rehabilitationsträger

Unterscheidung der Rehabilitationsträ-
ger nach Zuständigkeit

Aufgaben

Aufgabenbereiche von Unterstützungs-
und Beratungsstellen im Rehabilitations-
prozess

Integrationsamt 

Integrationsfachdienste 

medizinische und soziale Dienste

Aufbau und Struktur arbeitstherapeuti-
scher Bereiche

Exkursionen in ausgewählte Bereiche

stationär-klinische Bereiche 

Kennen lernen verschiedener regionaler
Einrichtungskonzepte

teilstationäre Bereiche 

Tageskliniken, Trainingszentren,
Übergangswohnheime

ambulante Bereiche 

freie arbeitstherapeutische Praxen,
berufsbegleitende Dienste

berufliche Rehabilitationsbereiche 

Berufsförderungs-
und Berufsbildungs-
werke, Werkstätten für Behinderte

weitere Bereiche der Arbeitstherapie

Strafvollzug, Forensik, Selbsthilfeprojekte

Lernbereich 3: Befunderhebung und Dokumentation 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen Elemente der Befunderhebung und Arbeitsdiagnostik, der sich davon abzuleitenden Zielsetzung und deren Bedeutung für die arbeitstherapeutische Programmgestaltung. Sie erheben selbstständig Befunde, formulieren Ziele und führen Dokumentationen. Dabei stellen sie den Bezug zu eigenen Handlungsprozessen in den ergotherapeutischen Mitteln her.

Arbeitstherapeutische Befunderhebung
und Diagnostik

vgl. Lehrplan Grundlagen der
Ergotherapie

Berufs- und Arbeitsanamnese

Bedeutung 

Inhalt

Anforderungs- und Leistungsprofile

Selbst- und Fremdeinschätzung

Testbögen

Beobachten und Beurteilen des
Leistungsverhaltens und Aussagen zur
künftigen Leistungsfähigkeit

praktische Übungen

Assessments

Model of Human Occupation (MOHO)

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik

Befundbewertung und ergotherapeutische
Zielsetzung

Lernbereich 4: Methoden und Durchführungsmodalitäten 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen verschiedene arbeitstherapeutische Methoden zur stufenweisen Förderung von instrumentalen und sozioemotionalen Fähigkeiten. Sie wählen differenzierte Angebote entsprechend der ergotherapeutischen Zielsetzung aus und begründen ihre Entscheidungen. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit verschiedenen Handlungskonzepten auseinander und erarbeiten anhand ausgewählter Fallbeispiele Behandlungspläne.

Arbeit als therapeutisches Mittel

vgl. Lehrpläne Grundlagen der Arbeits-
medizin und Grundlagen der Ergothera-
pie

stufenweise Wiedereingliederung in den
Arbeitsprozess

Stufenkonzept nach Cumming

Möglichkeiten angepasster Arbeitsprozessgestaltung

Analyseverfahren 

Profilverfahren 

Melba

Berufsfindung und Arbeitserprobung

Arbeitsprobenreihe (ERTOMIS)

Herstellen von Handlungskompetenzen

Elemente eines handlungsorientierten
Trainings

Arbeiten mit der Leittextmethode

Behandlungsplanung

Fallbeispiele

Adaptierende Verfahren

Kurzcharakteristik

In dem Fach „Adaptierende Verfahren“ werden die Zusammenhänge von Lebensqualität des Menschen und Möglichkeiten der Adaption zur Wiederherstellung, zum Erhalt oder zur Verbesserung der selbstständigen Lebensführung aufgezeigt. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich bewusst mit dem Begriff der Adaption auseinander und erkennen, dass Möglichkeiten der Adaption störungsspezifisch modifiziert werden können und müssen.

Auf der Grundlage eigener Befunderhebung sind sie in der Lage, Adaptionen selbst herzustellen, mit den Klienten und deren Angehörigen Beratungsgespräche zu führen, sie sachgerecht anzuleiten und mit ihnen Trainingsmaßnahmen durchzuführen. Sie werden zunehmend befähigt, ihr vorhandenes Wissen zu den ergotherapeutischen Behandlungsverfahren zu bündeln und bei der Behandlungsplanung und -durchführung anzuwenden.

Bei der Vermittlung der theoretischen Inhalte ist Anschaulichkeit und Praxisnähe durch fachpraktische Übungen und den Einsatz von Fallbeispielen zu gewährleisten. Dabei ist insbesondere der Bezug zum Fach „Grundlagen der Ergotherapie“ und den ergotherapeutischen Verfahren herzustellen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 5 Ustd.
Lernbereich 2 Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 10 Ustd.
Lernbereich 3 Methoden und Durchführungsmodalitäten 15 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 10 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 5 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung von Selbstständigkeit für die Lebensqualität des Menschen. Sie analysieren die Anforderungen des Alltags klientenbezogen und unterstützen die Patienten bei der Auswahl geeigneter Pflegehilfsmittel und Hilfsmittel beratend.

Gegenstand der adaptierenden Verfahren

Bedeutung von Selbstständigkeit und
Lebensqualität

kulturelle Aspekte 

schichtspezifische Aspekte 

generationsbedingter Unterschied

Analyse der Anforderungen des Alltags 

vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergothera-
pie

Voraussetzungen zur Selbstständigkeit

physische, psychische, kognitive, soziale
Fähigkeiten

Handlungskompetenz

vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergothera-
pie

Adaption

vgl. Lehrplan Prävention und Rehabilita-
tion

Begriff

Anpassung von Umweltbedingungen an
den Menschen

Anpassung des Menschen an Umweltbedingungen

Möglichkeiten zur Adaption von Pflegehilfsmitteln und Hilfsmitteln

vgl. Lehrplan Spiele, Hilfsmittel,
Schienen, technische Medien

Lernbereich 2: Befunderhebung, Diagnostik und Dokumentation 10 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen ausgewählte Funktionsanalysen und Testverfahren, erstellen Befunde, werten diese aus und leiten ergotherapeutische Zielstellungen ab. Sie sind in der Lage, den gesamten Prozess fachgerecht zu dokumentieren.

Beobachtende Verfahren

praktische Übungen
vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergothera-
pie

Verfahren zum Erfassen der individuellen
Alltagssituation

zufällige Beobachtungen

systematische Beobachtungen

Ergotherapeutische Funktionsanalysen
und Testverfahren

Fallbeispiele
vgl. Lehrpläne der ergotherapeutischen
Behandlungsverfahren

motorisch-funktioneller Bereich

neurophysiologischer Bereich

neuropsychologischer Bereich

psychosozialer Bereich

arbeitstherapeutischer Bereich

Befundbewertung und ergotherapeutische 
Zielsetzung

Dokumentation

Nutzung digitaler Technik

Lernbereich 3: Methoden und Durchführungsmodalitäten 15 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können im Rahmen des Funktionstrainings Behandlun- gen planen und durchführen. Sie erfassen die Situation der Patienten, beraten und lei- ten diese fachkompetent an. In Zusammenarbeit mit ihnen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Kompensationsmöglichkeiten zur Bewältigung der Anforderungen des All- tags.

Funktionstraining zur Entwicklung von
Kompensationsmöglichkeiten und Strategien
zur selbstständigen Lebensführung

Fallbeispiele
vgl. Lehrplan Grundlagen der Ergotherapie

Kriterien

Erfahrungsberichte der Schülerinnen und
Schüler aus der praktischen Ausbildung
einbeziehen

Tätigkeitsbereiche 

Behandlungsplanung 

Kriterien der Behandlungsdurchführung

Beratung und Anleitung bei der Adaption
spezifischer Hilfsmittel und Alltagsgegenstände

Zusammenhänge zu fachspezifischen
Behandlungsverfahren herstellen,
Entwicklung und Herstellung von
Adaptionen, Erstellen von Informationsmaterialien

Funktionstraining bei Prothesen und
Schienen

Fallbeispiele

Entwicklung von Zielstellungen

Anleitung zum Umgang mit Prothesen
und Schienen

Alltagsbezogene Gelenkschutz-
unterweisung und Rückenschule

Ziele und Inhalte

Maßnahmen

Beratung zur Wohnraum- und Arbeitsplatzadaption

therapeutischer Hausbesuch

Evaluation und Adaptation eines
Arbeitsplatzes

Fallbeispiele, Gruppenarbeit
vgl. Lehrplan Arbeitstherapeutische
Verfahren

Prävention und Rehabilitation

Kurzcharakteristik

Das Fach „Prävention und Rehabilitation“ begründet die Stellung der Ergotherapie im Präventions- und Rehabilitationsprozess. Es baut auf den medizinischen und sozialwissenschaftlichen Fächern auf.

Unter Reaktivierung des in Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde vermittelten Grundlagenwissens gibt das Fach einen Überblick über Aufgaben, Ziele und Struktur von Prävention und Rehabilitation sowie gesetzliche Grundlagen und Zuständigkeiten der Kostenträger.

Durch die Verknüpfungen von Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation mit ergotherapeutischen Verfahren und Mitteln wird die Bedeutung der ergotherapeutischen Verfahren herausgearbeitet und der Bezug zur beruflichen Praxis hergestellt. Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit und können ihre Rolle im Prozess der Prävention und Rehabilitation definieren.

Fachübergreifendes und fächerverbindendes Arbeiten ist generelles Unterrichtsprinzip. Die Vermittlung der thematischen Einheiten ist unter enger Bezugnahme zu den Fächern „Grundlagen der Gesundheitslehre und Hygiene“, „Spezielle Krankheitslehre“ und denen der ergotherapeutischen Behandlungsverfahren und Mittel zu realisieren.

Im Unterricht sind die praktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler einzubeziehen. Des Weiteren werden Exkursionen empfohlen, um die Besonderheiten regionaler Strukturen kennen zu lernen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. bis 3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Theoretische Grundlagen 8 Ustd.
Lernbereich 2 Aufgaben und Ziele von Einrichtungen und Diensten der Rehabilitation 12 Ustd.
Lernbereich 3 Rehabilitation und der Einsatz ergotherapeutischer Verfahren 12 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 8 Ustd.

1. bis 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Theoretische Grundlagen 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über ausgewählte Modelle der Prävention. Sie haben einen Einblick in mögliche Beeinträchtigungen einzelner mensch- licher Funktionsbereiche und kennen die Leistungsbereiche der Rehabilitation. Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Prävention als Bestandteil der Rehabilitation und begreifen, dass Prävention Vorrang hat.

Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention

Modell der gesundheitlichen Prävention
nach FESER

Begriff 

Bedeutung

Verhaltensprävention und Verhältnisprävention

nach Winfried Hacker

Begriffe 

interdisziplinäre Maßnahmen

Rehabilitationspsychologie

vgl. Lehrplan Psychologie und Pädagogik

Beeinträchtigung in ausgewählten
Funktionsbereichen

psychologische Unterstützungsmöglichkeiten

Gesetzliche Grundlagen

Überblick
vgl. Lehrplan Berufs-, Gesetzes-
und Staatskunde: z. B. Sozialgesetz,
Rehabilitationsangleichungsgesetz,
Schwerbehindertengesetz, Bundes-
sozialhilfegesetz

Leistungsbereiche der Rehabilitation auf
der Grundlage des Sozialgesetzbuches

Leistungen zur medizinischen
Rehabilitation

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben

unterhaltssichernde und andere
ergänzende Leistungen

Leistungen zur Teilhabe am Leben in 
der Gemeinschaft

Lernbereich 2: Aufgaben und Ziele von Einrichtungen und Diensten der Rehabilitation 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Ziele und Aufgaben von Einrichtungen und Diensten der Rehabilitation entsprechend der Beeinträchtigung Betroffener. Sie können das Rehabilitationssystem hinsichtlich seines Aufbaus und seiner Zuständigkeiten dar- stellen und besitzen einen Überblick über Einrichtungen und Dienste der Region. Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit auf dem Rehabilitationssektor.

Ziele der Rehabilitation unter Berücksichtung
der Beeinträchtigung Betroffener

Selbsthilfegruppen und Behindertenvereine
und deren Tätigkeitsfelder

Einrichtungen der Rehabilitation und
deren Aufgaben

vgl. Lehrpläne der ergotherapeutischen
Behandlungsverfahren
Exkursionen in regionale Einrichtungen

stationäre und teilstationäre medizinische Rehabilitation

ambulante medizinische Rehabilitation

schulische Rehabilitation

berufliche Rehabilitation

Dienste der Rehabilitation und deren
Aufgaben

Exkursion in regionale Einrichtungen:
z. B. in sozialpädiatrische Zentren,
Servicestellen

sozialpädagogische Dienste

pflegerische Dienste 

medizinische Dienste 

psychosoziale Dienste

Selbsthilfegruppen und Behindertenvereine
und deren Tätigkeitsfelder

Vorträge durch Betroffene und
Angehörige

Lernbereich 3: Rehabilitation und der Einsatz ergotherapeutischer Verfahren 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler erfassen die enge Verknüpfung von Prävention, Rehabilitation und Ergotherapie und ordnen ausgewählte ergotherapeutische Behandlungsverfahren, einschließlich ihrer Mittel und Maßnahmen, dem Rehabilitationsprozess zu. Sie kennen die Aufgaben des Ergotherapeuten im Rehabilitationsprozess.

Bedeutung motorisch-funktioneller,
neurophysiologischer und neuropsychologischer
Behandlungsverfahren im Rehabilitationsprozess

vgl. Lehrpläne Spezielle Krankheitslehre,
Spiele, Hilfsmittel, Schienen, technische
Medien und der ergotherapeutischen
Behandlungsverfahren und Mittel

Rehabilitationsziele 

Rehabilitationsphasen 

Erfahrungsberichte der Schülerinnen und
Schüler aus der praktischen Ausbildung
einbeziehen

Aufgaben der Ergotherapie

Bedeutung der arbeitstherapeutischen
Verfahren im Rehabilitationsprozess

vgl. Lehrpläne Grundlagen der Arbeits-
medizin und Arbeitstherapeutische Ver-
fahren

Abklärung der Berufseignung und
Arbeitserprobung

Berufsvorbereitung

Berufsanpassung

Aufgaben der Ergotherapie

Bedeutung der psychosozialen Behandlungsverfahren
im Rehabilitationsprozess

Verlaufsformen psychischer Erkrankungen

Aufgaben der Ergotherapie

Zurück zum Seitenanfang