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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 6
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Lehrplan
Fachschule
Gartenbauliche Erzeugung
2011/2014/2017/2021
Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung).
Der Lehrplan wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Klaus Engelhardt | Dresden-Pillnitz |
Dr. Ingolf Hohlfeld | Dresden-Pillnitz |
Beate Kollatz | Dresden-Pillnitz |
Kerstin König | Dresden-Pillnitz |
Dr. Bernd Stelzer | Dresden-Pillnitz |
Dr. Wolf-Dietmar Wackwitz | Dresden-Pillnitz |
Claudia Zickert | Dresden-Pillnitz |
2011 erarbeitet und 2014 und 2017 überarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2021 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“
Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierenden Abschluss zu vermitteln.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Landwirtschaftlichen Fachschulen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Die Fachschule in der Fachrichtung Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung, dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Wirtschafter für Gartenbau/Staatlich geprüfte Wirtschafterin für Gartenbau“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform zwei Jahre und gliedert sich in ein Jahr Praktikum und ein Jahr berufstheoretische Ausbildung. Eine vor Beginn der Fachschule absolvierte einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr wird auf Antrag angerechnet. Die berufstheoretische Ausbildung erfolgt in zwei aufeinanderfolgenden Winterhalbjahren. Die berufliche Weiterbildung kann auf die Meisterprüfung vorbereiten. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Übergang in die zweite Klassenstufe der berufstheoretischen Ausbildung an der dreijährigen Fachschule.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung sind als Angestellte im mittleren Management oder als Leiter eines eigenen Betriebes in Gartenbauunternehmen der gärtnerischen Primärproduktion bzw. spezialisierter Betriebe des Gartenbaues tätig. Weitere Einsatzgebiete sind u. a. das öffentliche und private Versuchs- und Beratungswesen, die öffentliche Verwaltung, der Handel und die berufsständischen Vertretungen. Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung beteiligen sich auch an der Ausbildung von beruflichem Nachwuchs in Betrieben oder in Ausbildungsstätten.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung stellen für die Unternehmen aufgrund ihrer umfangreichen berufspraktischen Erfahrungen in Verbindung mit dem durch die Fachschulausbildung erlangten theoretischen Wissen das unentbehrliche Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar. Sie planen, organisieren und koordinieren die markt- bzw. kundenkonforme Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte und besitzen in ihrer Spezialisierung umfangreiches, anwendungsorientiertes, gärtnerisches Wissen, um fortlaufend Produktions- und Verfahrensabläufe unter qualitätssichernden Aspekten zu überprüfen. Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung sind verantwortlich für die Umsetzung gesetzlicher Bestimmungen und Verordnungen und verfügen über anwendbare Kenntnisse der betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge, um Perspektiven für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie zu entwickeln.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung beachten arbeitsrechtliche, sicherheitstechnische und umweltrelevante Bestimmungen, besitzen eine ausgeprägte Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, arbeiten selbstständig, sind flexibel einsetzbar und verfügen über Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, ein lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung spezialisieren sich in den Produktionsrichtungen Zierpflanzenbau, Gemüsebau, Baumschule, Obstbau oder Friedhofsgärtnerei und entscheiden sich für zwei Lernfelder des Wahlpflichtbereiches entsprechend ihrer Spezialisierung.
Im Zierpflanzenbau erwerben die Fachschülerinnen und Fachschüler Kompetenzen im fachlich fundierten, umwelt- und kostenbewussten Produzieren von Topfpflanzen, Schnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden. Der Einsatz in Unternehmen mit direktem Absatz erfordert Fachwissen zur Produktion von termingebundenen großen Einheiten mit geringen Stückkosten bei gleichzeitiger Qualitätssicherung. In Einzelhandelsgärtnereien stehen dagegen Kenntnisse zur marktnahen Erzeugung und zu Vermarktungschancen für Nischenprodukte sowie zum Kundenumfang im Fokus.
Im Gemüsebau erwerben die Fachschülerinnen und Fachschüler Kompetenzen im fachlich fundierten, umwelt- und kostenbewussten Produzieren von Gemüse im Freiland und im Gewächshaus. Sie besitzen Kenntnisse der Qualitätserhaltung während der Ernte, Aufbereitung sowie Vermarktung und verfügen über Wissen im Bereich Gemüsefrischhaltung und Konservenherstellung.
In der Baumschule erwerben die Fachschülerinnen und Fachschüler Kompetenzen im fachlich fundierten, umwelt- und kostenbewussten Produzieren von Baumschulerzeugnissen. Sie berücksichtigen technologische und umweltrelevante Aspekte sowie ökonomische Auswirkungen bei der Vielfalt der Produktionsverfahren für unterschiedliche Baumschulerzeugnisse.
Im Obstbau erwerben die Fachschülerinnen und Fachschüler Kompetenzen im fachlich fundierten, umwelt- und kostenbewussten Produzieren von Kern-, Beeren- und Steinobst sowie seltenen Obstarten.
Sie besitzen Kenntnisse zu modernen Lager- und Aufbereitungseinrichtungen und können Entscheidungen bei der Planung von Neupflanzungen mehrjähriger Kulturen treffen.
In der Friedhofsgärtnerei erwerben die Fachschülerinnen und Fachschüler grundlegende Fähigkeiten zur Planung, Ausführung und Kalkulation von kurz- und langfristigen Pflegeverträgen. Sie übernehmen die Anlage und Pflege von Grabanlagen und beherrschen den pietätvollen Umgang mit Trauernden.
Nach erfolgreichem Abschluss ergeben sich für Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung, folgende berufliche Tätigkeitsfelder:
Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Wirtschafter für Gartenbau/zur Staatlich geprüften Wirtschafterin für Gartenbau ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erweiterung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach‑, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.
Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden, einem fachrichtungsbezogenen Bereich und einem Wahlpflichtbereich aus. Darüber hinaus wird ein Wahlbereich aufgezeigt.
Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeitsfeldern der Staatlich geprüften Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung/Staatlich geprüften Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Gartenbauliche Erzeugung. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen.
Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medienkritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.
Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.
Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.
Praktische Anteile gehören unverzichtbar zur Ausbildung. Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.
Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern.
Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele, Inhalte und didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht.
Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.
Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Sozial-, Selbstkompetenz, deren immanenter Bestandteil Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.3
Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach handlungssystematischen Prinzipien geordnet.
Die didaktisch-methodischen Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien).
Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht haben Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“4 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
1. zum Lernfeldkonzept,
2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
sowie das Glossar.
3 vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf.
4 vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750.
Lernfeld 1 | Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 140 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Gründung/Übernahme, Organisation und Führung eines Unternehmens unter Beachtung verschiedener Unternehmensformen. Sie formulieren die Unternehmensstrategie und Zielstellung der künftigen Geschäftstätigkeit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und optimieren vielfältige Geschäftsfälle, erstellen Bilanzen und ermitteln Gewinn oder Verlust des Unternehmens. Sie errechnen und analysieren Kennzahlen, bewerten im Rahmen von Kosten- und Leistungsrechnungen die Lage und den Erfolg des Unternehmens, beurteilen die Chancen sowie Risiken und gestalten Maßnahmen für eine positive Geschäftsentwicklung. Sie entscheiden über betriebliche Investitionen und deren Finanzierung, planen die Beschaffung von Kapital sowohl aus internen als auch externen Quellen und erkennen die damit verbundenen Chancen und Risiken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen in Kooperation mit der Steuerberatung die steuerlichen Belastungen des Unternehmens.
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Unternehmensgründung/Betriebsübernahme
Unternehmensführung
Externes Rechnungswesen
Betriebswirtschaftliche Auswertung Internes Rechnungswesen
Investition und Finanzierung
Unternehmenssteuern
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Didaktisch-methodische Hinweise:Das Lernfeld sollte mit der Gründung oder Übernahme von fiktiven Unternehmen starten. Es ist empfehlenswert, diese als beispielgebendes Projekt durch das gesamte Lernfeld und in Verknüpfung mit den Lernfeldern „Mitarbeiter einstellen und führen“, „Produkte und Dienstleistungen kalkulieren, präsentieren und vermarkten, Verträge abschließen“, „Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen“ sowie in allen Lernfeldern entsprechend der Spezialisierung fortzuführen und zu erweitern. In den Teilgebieten des Lernfeldes sollten jeweils Vergleiche zu anderen Unternehmensformen und Betrieben mit einer anderen Spezialisierung erfolgen. Es bietet sich an, aktuelle Rechtsquellen und Kommentare einzubeziehen. Aktuelle Berichte, Artikel, Beispiele von Referenzfirmen können diskutiert und in die Gestaltung des Betriebsprojektes integriert werden. Empfehlenswert ist es, einzelne betriebliche Situationen durch Rollenspiele zu proben. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. vertieft werden. Es wird empfohlen, die selbstständige Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationssystemen in die Themen des Lernfeldes aufzunehmen. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren.
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Lernfeld 2 | Mitarbeiter einstellen und führen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler wirken an der Erstellung ressourcenorientierter Konzepte der Personalplanung, -führung und -entwicklung mit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Mitarbeiter ein und begleiten deren Einarbeitung. Sie führen die Mitarbeiter des Unternehmens in Übereinstimmung mit unternehmerischen Zielstellungen sowie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler motivieren und fördern Mitarbeiter und unterstützen deren Qualifikation und Fortbildung. Sie beurteilen Mitarbeiter, führen Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, erstellen Arbeitszeugnisse und beenden gegebenenfalls das Arbeitsverhältnis. In ihrer Führungsverantwortung setzen sie geltendes Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht um. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen und unterstützen Teams. Sie setzen sich kontinuierlich mit ihrer individuellen Führungskompetenz auseinander, kommunizieren professionell und gehen angemessen mit Konflikten im Mitarbeiter-Vorgesetzten-Verhältnis sowie im Team um. |
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Inhalte:Mitarbeiterführung und -entwicklung
Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Ein enger Bezug zur Berufspraxis kann durch die Einbeziehung externer Fachkräfte aus den Bereichen der Personalführung, der Arbeitsmedizin sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements erreicht werden. Zur Einführung in die Problematik des Arbeits-, Tarif- und Sozialrechts wird das Einbeziehen von Fallbeispielen empfohlen, dabei sollte die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen trainiert werden. Geeignete Unterrichtsmethoden und Sozialformen können die eigenständige Auseinandersetzung mit praktischen Beispielen und beruflichen Problemstellungen in Lernsituationen unterstützen. Für das Festigen der sozialen Kompetenzen, insbesondere Führungsverhalten, Motivation und Feedbackgeben, empfiehlt sich Gruppen- und Teamarbeit. Rollenspiele und Videografie unterstützen die Entwicklung eines angemessenen Kommunikations- und Führungsstils. Lern- und Arbeitstechniken sollten ebenso wie Informations- und Kommunikationstechniken unter Einbeziehung vielfältiger Medien stetig trainiert werden. |
Lernfeld 3 | Berufsnachwuchs ausbilden |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln ein umfassendes Bewusstsein, dass nur durch eine qualitativ wie quantitativ hochwertige berufliche Bildung die weitere Entwicklung der Gartenbaubetriebe gesichert ist und erfassen die gesellschaftliche, betriebliche und individuelle Dimension von beruflicher Bildung. Sie informieren sich über die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und übernehmen in ihren Betrieben Aufgaben der Lehrausbildung. Aufgrund ihrer beruflichen Handlungskompetenz führen sie Auszubildende kompetent und überzeugend. |
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Inhalte:Ausbildungsvoraussetzungen
Ausbildungsvorbereitung und Einstellung von Auszubildenden Ausbildung
Ausbildungsabschluss |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Ausbildungsmethoden Kurzvortrag, Präsentation, Lehrgespräch, Vier-Stufen-Methode, Rollenspiel, Projektmethode, Leittextmethode, Gruppenarbeit und Moderation sollten, entsprechend ihrer Bedeutung in der praktischen Ausbildung, vorgestellt und hervorgehoben werden. Die Inhalte können sich an den gesetzlichen Grundlagen zur Erlangung der Ausbildereignung orientieren. Es empfiehlt sich, die Arbeitsunterweisung mit praktischen Übungen zu untersetzen. In Verbindung mit den Inhalten zur Mitarbeiterführung im Lernfeld „Mitarbeiter einstellen und führen“ bereitet das Lernfeld auf den Prüfungsteil Berufsausbildung und Mitarbeiterführung der Gärtnermeisterprüfung vor. |
Lernfeld 4 | Unternehmerische Prozesse organisieren, beeinflussen und steuern |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler organisieren die unternehmerischen Prozesse zielorientiert und entwickeln Strategien zur Umsetzung kapitalintensiver und komplexer Investitionstätigkeiten. Sie planen die Umsetzung der Investition zeitlich und inhaltlich, dabei berücksichtigen sie genehmigungsrelevante und unternehmerische Rahmenbedingungen. Sie stellen Rating-Unterlagen zusammen und diskutieren diese. Sie analysieren die Ablauforganisation im Unternehmen und stimmen Arbeitsprozesse und Teilaufgaben optimal aufeinander ab. |
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Inhalte:Investitionsmaßnahme
Ablauforganisation
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Didaktisch-methodische Hinweise:Es bietet sich an, aktuelle Rechtsquellen und Kommentare einzubeziehen. In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen wird der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen empfohlen. Die Planung unternehmerischen Handelns und die Umsetzung sollte unter Verwendung entsprechender Software erfolgen. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. trainiert werden. Die Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationstechniken sollte permanent in die Themen des Lernfeldes integriert werden. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. |
Lernfeld 5 | Produkte und Dienstleistungen, kalkulieren, präsentieren und vermarkten, Verträge abschließen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 180 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen ein Marketingkonzept für ein Unternehmen. Sie erfassen und präsentieren selbstständig interne und externe Daten, diskutieren die erstellte Markt- und Standortanalyse, wählen geeignete Absatzwege aus und zeigen Alternativen auf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler fördern den Absatz durch den Einsatz eines geeigneten Marketing-Mix, der bewertet und diskutiert wird. Kundenorientiert planen die Fachschülerinnen und Fachschüler Verkaufsanlagen und präsentieren die Produkte unter Berücksichtigung von Grundlagen der Warenpräsentation. Sie erstellen für das Unternehmen einen Dienstleistungskatalog und kalkulieren die benötigten Preise. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmen für ihre unternehmerischen Entscheidungen. Sie schließen Rechtsgeschäfte unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen ab, gestalten Verträge rechtssicher und kommunizieren mit Vertragspartnern kompetent und selbstbewusst. |
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Preiskalkulation
Rechtliche Rahmenbedingungen
Verkauf
Marketing
Vertragsrecht
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des gartenbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. Dabei können die zu bearbeitenden Teilgebiete der Unternehmensführung wie Kostenrechnung und Marketing integriert werden. Zur Gestaltung der Kommunikationspolitik könnten Kreativitätstechniken wie z. B. Mindmapping oder Brainstorming eingesetzt werden. Es bietet sich an, die Gestaltung eines Werbemittels selbstständig für das Unternehmen zu planen. In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen sind individuelle und kooperative Unterrichtsmethoden und Sozialformen geeignet. Die Planung unternehmerischen Handelns und die Umsetzung in den verschiedenen Projektphasen sollte unter Verwendung entsprechender Software erfolgen. Der Umgang mit rechtlichen Quellen, Informationen zur aktuellen Rechtsprechung sowie die zwischenmenschliche Ebene sollten in den Unterricht mit einbezogen werden. Die Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationstechniken kann permanent in das Lernfeld integriert werden. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. |
Lernfeld 6 | Produktionsabläufe vorbereiten und unter pflanzenbaulichen Aspekten gestalten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 160 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen einen Gartenbaubetrieb, für den sie die gärtnerischen Produktionsabläufe vorbereiten und unter pflanzenbaulichen Aspekten gestalten. Sie informieren sich über die notwendigen gartenbaulichen Grundlagen für eine umweltschonende und ressourcensparende Produktion. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen morphologische Merkmale, physiologische und genetische Prozesse im Zusammenhang mit Kulturbedingungen und Standortfaktoren bei der Produktion gärtnerischer Kulturen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die stoffliche Vielfalt des Bodens und beurteilen Eigenschaften von Böden und gärtnerischen Substraten. Sie werten Bodenproben aus, ziehen Rückschlüsse für Düngungsempfehlungen und wählen Düngemittel entsprechend den Erfordernissen der Pflanzen und der Umwelt aus. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erkennen an Pflanzen Schadsymptome, ermitteln deren Ursache und legen geeignete Behandlungsmaßnahmen fest. Sie berücksichtigen die wirtschaftlichen Schadschwellen und kalkulieren die Kosten für Pflanzenschutzmaßnahmen. In ihren Entscheidungen berücksichtigen die Fachschülerinnen und Fachschüler die jeweils aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zum Umwelt- und Verbraucherschutz und bewerten entsprechende Maßnahmen. Bei allen Tätigkeiten beachten sie neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten die gesetzlichen Vorschriften des Arbeits- und Umweltschutzes. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und bewerten die neuesten technischen Möglichkeiten zur Gestaltung der gartenbaulichen Produktion und organisieren den Einsatz der Technik im Betrieb. |
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Inhalte:Botanik Bodenkunde und Pflanzenernährung Umweltschutz, Umweltrecht, Verbraucherschutz Pflanzenschutz
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Es ist empfehlenswert, gärtnerisches Fachwissen aus der beruflichen Erstausbildung sowie praktische Erfahrungen einzusetzen, zu vertiefen und zu erweitern. Für ausgewählte Themen, z. B. die Erarbeitung von Düngungsempfehlungen, bietet sich die projektbezogene Gruppenarbeit als geeignete Unterrichtsmethode an. Empfehlenswert sind Exkursionen in Betriebe und Forschungseinrichtungen sowie laborpraktische Übungen. Bei den Themen Pflanzenschutz, Umwelt- und Verbraucherschutz ist die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen anzustreben. |
Lernfeld 7 | Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Unter Beachtung der Faktoren Zeit, Kapazitäten, Kosten und Qualität lösen die Fachschülerinnen und Fachschüler vorwiegend in Teamarbeit komplexe Aufgabenstellungen. Sie analysieren die Aufgabenstellung, erfassen die Einflussgrößen, leiten Lösungswege ab, diese strukturieren sie und treffen Entscheidungen. Sie stellen ihre Ergebnisse vor und diskutieren diese. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen zur Informationsbeschaffung und zur Analyse, zur Präsentation und Auswertung der Ergebnisse aktuelle Softwareprodukte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler lösen im Rahmen der zu erstellenden Facharbeit eine fachrichtungs- und praxisbezogene Aufgabe. Sie analysieren die Aufgabe, leiten Fragestellungen und Ziele für ihre Arbeit ab und planen die einzelnen Arbeitsphasen verantwortungsvoll und selbstständig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen, analysieren diese kritisch auf Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug, wählen Inhalte aus und kommunizieren mit Experten. |
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Inhalte:Projekte
IT-Einsatz
Facharbeit
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Didaktisch-methodische Hinweise:In diesem Lernfeld sollten in besonderem Maße die Erkenntnisse aus allen anderen Lernfeldern einbezogen werden. Es wird im hohen Maße selbstständiges Arbeiten erwartet, das integrativ in Gruppenleistungen eingebracht werden soll. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. |
Lernfeld 8 ZP | Topfpflanzen produzieren, vermarkten und verwenden |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 300 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für die zu produzierenden Zimmerpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion unter Beachtung unterschiedlicher Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Topfpflanzen und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die sachgerechte Vermarktung des breiten Sortimentes an Beet- und Balkonpflanzen, Zimmerpflanzen sowie Stauden und geben dem Verbraucher Empfehlungen für eine nachhaltige Verwendung. Sie berücksichtigen dabei die Grundsätze der Pflanzenverwendung im Freien, der Innenraumbegrünung, der Floristik und der Friedhofsgärtnerei. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren
Anbauplanung Marktchancen und Vermarktungswege von Topfpflanzen
Sortimente und Verwendung
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten sich die Inhalte des Lernfeldes unter Ausnutzung ihrer individuellen Vorkenntnisse sowie durch das selbstständige Erschließen weiterer Informationsquellen (Fachliteratur, Internet, E-Learning) zu einem hohen Anteil erarbeiten. Empfehlenswert sind Übungen zur Einstellung komplexer Gewächshaustechnik, zu Bestandskontrollen und daraus abzuleitenden Entscheidungen sowie zur Qualitätsbeurteilung. Versuchsbesichtigungen und Exkursionen sollten das Unterrichtsgeschehen ergänzen und vermitteln anschaulich die Vielfalt möglicher Topfkulturen und der Verfahren zu ihrer Produktion. Die Teilnahme an speziellen Fachseminaren der Beratungseinrichtungen zu Themen des Lernbereiches sollte angestrebt werden, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und den Kontakt zu Topfpflanzen produzierenden Betrieben zu fördern. Der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- oder Partnerarbeit bietet sich an, um die Vernetzung von Technik, Kulturführung und Betriebswirtschaft in einem Unternehmen darzustellen. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sowie bei der Gewichtung der für dieses Lernfeld vorgesehenen Inhalte sollte der aktuellen Marktsituation sowie den betrieblichen Möglichkeiten im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. Um die Komplexität gartenbaulicher Unternehmen zu verdeutlichen, wird das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen weitergeführt und um Planungen zur Produktion und Vermarktung von Beet- und Balkonpflanzen sowie Zimmerpflanzen erweitert. Variantenvergleiche ermöglichen, die Entscheidungsfindung zur Anbauwürdigkeit einzelner Kulturen zu trainieren. Für die Anbauplanung kann eine branchenübliche Software genutzt werden. |
Lernfeld 9 ZP | Schnittblumen produzieren, vermarkten und verwenden |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für Schnittblumen und Schnittgrün ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Kulturen unter Glas und im Freiland und diskutieren diese. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion unter Beachtung unterschiedlicher Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Schnittblumen und Schnittgrün unter Glas und im Freiland und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gestalten die erfolgreiche Vermarktung der erzeugten Schnittblumen. Sie analysieren und bewerten Aspekte zur Qualitätssicherung bei Schnittblumen wie sachgerechtes Ernten, Aufbereiten, Nacherntebehandeln und Vermarkten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler geben dem Verbraucher Empfehlungen für eine gute Schnittblumenhaltbarkeit und realisieren die Grundsätze der floristischen Gestaltung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren im Freiland und im Gewächshaus
Anbauplanung Marktchancen und Vermarktungswege von Schnittblumen
Sortimente und Verwendung Floristik Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten sich die Inhalte des Lernfeldes unter Ausnutzung ihrer individuellen Vorkenntnisse sowie durch das selbstständige Erschließen weiterer Informationsquellen (Fachliteratur, Internet, E-Learning) zu einem hohen Anteil aktiv selbst erarbeiten. Der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- oder Partnerarbeit bietet sich an, um die Vernetzung von Technik, Kulturführung und Betriebswirtschaft in einem Unternehmen darzustellen. Um die Komplexität gartenbaulicher Unternehmen zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen weitergeführt werden und um Planungen zur Produktion und Vermarktung von Schnittkulturen erweitert werden. Durch Variantenvergleiche kann die Entscheidungsfindung zur Anbauwürdigkeit einzelner Kulturen eingeübt werden. Für die Anbauplanung empfiehlt sich die Nutzung branchenüblicher Software. |
Lernfeld 8 GB | Gemüse im Gewächshaus produzieren und vermarkten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 180 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für das zu produzierende Gemüse unter Glas ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion unter Beachtung unterschiedlicher Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Gemüse unter Glas und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gestalten die erfolgreiche Vermarktung des Gemüses und schätzen den Gebrauchswert sowie die ernährungsphysiologische Bedeutung der verschiedenen Gemüsearten ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten die Chancen und Möglichkeiten des integrierten sowie ökologischen Gemüsebaus und leiten daraus zukunftsorientierte Betriebsformen im Gemüsebau ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik. Sie bewerten die angebotene Technik für die Steuerung der Wachstumsfaktoren im Gewächshaus, die Maschinen zur Aufbereitung des Erntegutes sowie Möglichkeiten des innerbetrieblichen Transportes und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren im Gewächshaus Anbauplanung Marktchancen und Vermarktungswege
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des gartenbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. Für die Vorbereitung der Entscheidung über die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen empfiehlt sich der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- und Partnerarbeit. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation und den betrieblichen Möglichkeiten im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen empfiehlt sich der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern. |
Lernfeld 9 GB | Gemüse im Freiland produzieren und vermarkten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 220 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für das zu produzierende Gemüse ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion unter Beachtung des Einflusses der unterschiedlichen Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Gemüse und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Sie beurteilen die Eignung des Gemüses für den Anbau in Produktionsbetrieben mit indirektem Absatz und für Betriebe mit Direktvermarktung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gestalten die erfolgreiche Vermarktung des Gemüses und schätzen den Gebrauchswert und die ernährungsphysiologische Bedeutung verschiedener Gemüsearten ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten die Chancen und Möglichkeiten des integrierten sowie ökologischen Gemüsebaus und leiten daraus zukunftsorientierte Betriebsformen im Gemüsebau ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik. Sie bewerten die angebotene Technik für die Produktion im Freiland wie Maschinen zur Bodenbearbeitung, Aussaat- und Pflanztechnik, Maschinen zur Aufbereitung des Erntegutes sowie Möglichkeiten des innerbetrieblichen Transportes und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren im Freiland Anbauplanung Marktchancen und Vermarktungswege
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des gartenbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. Für die Vorbereitung der Entscheidung über die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen empfiehlt sich der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- und Partnerarbeit. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation, den betrieblichen Möglichkeiten und den Bedingungen im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen empfiehlt sich der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern. |
Lernfeld 8 BS | Gehölze im Boden produzieren und vermarkten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 280 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für die zu erzeugenden Gehölze ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Gehölze und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion unter Beachtung unterschiedlicher Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Gehölzen und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler organisieren die Vermehrung und Anzucht von Gehölzen sowie deren Marktaufbereitung. Dabei bewerten sie die entsprechenden Gehölzqualitäten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler vermarkten die von ihnen ausgewählten, wirtschaftlich bedeutenden Gehölze sowohl im Bereich der indirekten Vermarktung als auch für die Direktvermarktung. Sie recherchieren zum aktuellen Stand der Technik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren
Marktchancen und Vermarktungswege
Sortimente und Verwendung Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des baumschulischen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. In Gruppenarbeit können verschiedene betriebliche Situationen und daraus folgende Entscheidungen für die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen bearbeitet werden. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation, den betrieblichen Möglichkeiten und den Bedingungen im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. |
Lernfeld 9 BS | Gehölze in Töpfen und Containern produzieren und vermarkten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für Gehölze in Töpfen und Containern ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Gehölze und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion. Dabei achten sie auf die unterschiedlichen Ansprüche zur Kultivierung von Jungpflanzen in Töpfen und die weitere arten- und umweltgerechte Kultur im Container. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten die technische und verfahrenstechnische Umsetzbarkeit sowie die betriebswirtschaftliche Eignung in konkreten betriebsbezogenen Situationen sowie die entsprechenden Gehölzqualitäten. Sie organisieren die Vermehrung und Anzucht von Gehölzen und deren Marktaufbereitung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren von Gehölzen in Töpfen und Containern Marktchancen und Vermarktungswege
Sortimente und Verwendung Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des baumschulischen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. In Gruppen- und Partnerarbeit können verschiedene betriebliche Situationen und daraus folgende Entscheidungen für die Anbauwürdigkeit bestimmter Topf- und Containerkulturen bearbeitet werden. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation, den betrieblichen Möglichkeiten und den Bedingungen im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. |
Lernfeld 8 OB | Beeren- und Steinobst produzieren und vermarkten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 200 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für Beeren- und Steinobst ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion von Beeren- und Steinobst unter Beachtung der unterschiedlichen Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion und treffen optimale Anbauentscheidungen zu Neupflanzungen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler vermarkten das Beeren- und Steinobst sowohl im Bereich der indirekten Vermarktung als auch über die Direktvermarktung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren von Beeren- und Steinobstarten Marktchancen und Vermarktungswege
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des obstbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. In Gruppen- und Partnerarbeit können verschiedene betriebliche Situationen und daraus folgende Entscheidungen für die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen bearbeitet werden. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation, den betrieblichen Möglichkeiten und den Bedingungen im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. |
Lernfeld 9 OB | Kernobst produzieren und vermarkten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 200 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für Kernobst ab. Sie treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau der wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und diskutieren diese sachkundig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren die Produktion von Kernobst unter Beachtung der unterschiedlichen Ausstattungen der Kulturflächen. Sie beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion und treffen optimale Anbauentscheidungen zu Neupflanzungen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler vermarkten das Kernobst sowohl im Bereich der indirekten Vermarktung als auch über die Direktvermarktung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler recherchieren zum aktuellen Stand der Technik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifische Auswahl zu deren Einsatz. |
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Inhalte:Kulturmaßnahmen
Kulturverfahren von Kernobstarten Marktchancen und Vermarktungswege
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des obstbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. In Gruppen- und Partnerarbeit können verschiedene betriebliche Situationen und daraus folgende Entscheidungen für die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen bearbeitet werden. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation, den betrieblichen Möglichkeiten und den Bedingungen im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden. |
Lernfeld 8 FH | Friedhofsgärtnerische Produktions- und Arbeitsabläufe planen und organisieren |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 200 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und berechnen, ausgehend vom Leistungsumfang des Unternehmens, den Pflanzenbedarf für friedhofsgärtnerische Leistungen. Sie prüfen und entscheiden nach betriebswirtschaftlicher und kulturtechnischer Situationsanalyse zwischen Eigenproduktion und Zukauf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren ausgewählte Produktionsverfahren nach pflanzenbaulichen, technischen und wirtschaftlichen Kriterien. Bei ihren Entscheidungen zur Verwendung von Stauden und Gehölzen beachten die Fachschülerinnen und Fachschüler die Gütebestimmungen und Handelsqualitäten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Möglichkeiten zum Abschluss von Werkverträgen zur Ausführung von Bau- und Pflegeleistungen auf Friedhöfen. Sie entwickeln Konzepte zur Planung und Durchführung von bau- und vegetationstechnischen Arbeiten auf dem Friedhof. Sie erfassen und bewerten Veränderungen in der Friedhofs- und Bestattungskultur sowie in den gesetzlichen Bestimmungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Entwicklung von Friedhöfen und leiten Entscheidungen zur Planung und Umgestaltung von Friedhofsflächen nach gestalterischen, betriebswirtschaftlichen und kulturhistorischen Aspekten ab. Sie recherchieren zum aktuellen Stand der Technik, bewerten die angebotene Friedhofstechnik und treffen eine fachgerechte, betriebsspezifischen Auswahl zu deren Einsatz. |
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Pflanzenanzucht
Bau- und vegetationstechnische Arbeiten
Friedhofsrecht, Friedhofsverwaltung
Technik
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des gartenbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. In Gruppen- und Partnerarbeit können verschiedene betriebliche Situationen und daraus folgende Produktions- und Dienstleistungsschwerpunkte bearbeitet werden. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Komplexe Aufgabenstellungen wie z. B. Veränderungen der Kulturbedingungen und die Auswirkungen auf Morphologie, Physiologie und Pflanzengesundheit sollten den Ausgangspunkt für den handlungsorientierten Verlauf des Unterrichts bilden. Besondere Bedeutung sollte der aktuellen Entwicklung der Friedhofskultur und der Marktsituation beigemessen werden. Exkursionen auf Friedhöfe eignen sich, um die aktuellen technischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen und Veränderungen zu verinnerlichen. |
Lernfeld 9 FH | Friedhofsgärtnerische Dienstleistungen planen und durchführen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 200 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln markt- und kundenorientiert Konzepte zur Gestaltung verschiedener Grabarten sowie Gemeinschaftsanlagen. Sie entscheiden über eine standortgerechte Pflanzenverwendung unter Berücksichtigung der Vorgaben der Friedhofsordnung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beachten dabei Gestaltungsgrundsätze und beurteilen verschiedene Arbeitstechniken bei der Vorbereitung und Bepflanzung von Grabstellen. Sie berücksichtigen bei der Grabgestaltung die Vorstellungen und Wünsche der Kunden und entwickeln individuelle Lösungen. Sie dokumentieren Gestaltungsideen in Form von Entwürfen unter Nutzung der Grundlagen der gärtnerischen Grafik, präsentieren ausgewählte Bepflanzungsideen und begründen ihre Auswahl. Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln Pflegekonzepte für Grabstellen als Jahres- oder Dauergrabpflege, erfassen die Besonderheiten der Dauergrabpflege und bewerten diese. Sie ermitteln und beurteilen die Kosten für Neuanlage, Teilerneuerung und Pflege von Grabstellen, beurteilen den Aufwand der notwendigen Pflegemaßnahmen und prüfen sowie organisieren den Einsatz geeigneter Technik. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen und organisieren Leistungen der Trauerfloristik und Dekoration. Sie entwerfen kundenspezifische Angebote, beurteilen die Kosten und forcieren den Einsatz umweltfreundlicher Materialien. Im Gespräch mit den Trauernden stellen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler auf die besondere psychische Situation ein und beachten die Regeln der Gesprächsführung. Sie gestalten spezielle Beratungsplätze in einer Friedhofsgärtnerei. |
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Pflanzensortimente
Grabgestaltung
Grabpflege
Floristik und Dekoration
Beratung Trauernder
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Didaktisch-methodische Hinweise:Um die Komplexität des gartenbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten zunehmend selbstständig arbeiten und dabei auf bereits erworbenes Wissen, vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten zurückgreifen. Anzustreben ist eine aktuelle und praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der Inhalte. Besonders geeignet sind Einzel- und Gruppenarbeit beim Erarbeiten von detaillierten Entwürfen und Demonstrationsobjekten. Praktische Übungen zum Entwurf und der Ausführung könnten im Rahmen der vorhandenen Musteranlagen einbezogen werden. Geeignet sind auch Exkursionen in Friedhofsgärtnereien und die Teilnahme an aktuellen Fachveranstaltungen des Berufsstandes. Empfehlenswert sind Rollenspiele, damit sich die Fachschülerinnen und Fachschüler in die Position des Kunden oder Unternehmers versetzen und so geeignete Verhandlungs- und Kommunikationsstrategien entwickeln, anwenden und bewerten. |