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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 2
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Lehrplan
Fachschule
Bekleidungstechnik
2017/2021
Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung).
Der Lehrplan wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Kerstin Knüpfer | Plauen |
Manuela Köhler | Plauen |
Ina Krech | Plauen |
Manuela Schubert | Plauen |
Ilona Siegel | Plauen |
2017 erarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2021 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
https://www.smk.sachsen.de
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“
Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierendem Abschluss zu vermitteln.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Fachschulen in den Fachbereichen Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Sozialwesen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Die Fachschule, Fachbereich Technik, Fachrichtung Bekleidungstechnik dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Techniker für Bekleidungstechnik/Staatlich geprüfte Technikerin für Bekleidungstechnik“. Die Ausbildungsdauer umfasst in der Vollzeitform zwei Jahre, in der berufsbegleitenden Teilzeitform vier Jahre. Im Rahmen eines zusätzlichen Bildungsangebotes der Fachschulen besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben.
Der berufliche Einsatz des Staatlich geprüften Technikers für Bekleidungstechnik/der Staatlich geprüften Technikerin für Bekleidungstechnik kann in vielen Bereichen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens erfolgen, wie zum Beispiel in
Staatlich geprüfte Techniker für Bekleidungstechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Bekleidungstechnik nehmen Aufgaben in der Entwicklung und Präsentation von Produkten und Kollektionen wahr. Das Aufgabenfeld umfasst Entwurf, Schnittkonstruktion und Konfektionierung. Neben der Erprobung und Optimierung neuer Produkte, Verfahren und Methoden bis zur Produktionsreife werden bestehende Produktionsverfahren unter Berücksichtigung ergonomischer, ökologischer und ökonomischer Aspekte gestaltet.
Im Prozess der Konfektionierung textiler Produkte steuern und überwachen Staatlich geprüfte Techniker für Bekleidungstechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Bekleidungstechnik den Einsatz von Konfektionsmaschinen und -anlagen, werten technische Unterlagen aus, überwachen und dokumentieren Prozesse und Produkte im Rahmen des Qualitätsmanagements und analysieren Betriebsabläufe. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Komplexität und häufiger Veränderungen im beruflichen Umfeld, auch mit dem Ziel eines optimalen Störungsmanagements. Darüber hinaus sind Kompetenzen in den Bereichen Personalmanagement, Projektmanagement sowie Unternehmensführung notwendig. Betriebsorganisation und Marketing sowie Kundenberatung und -schulung stellen wesentliche Bereiche der Tätigkeit dar.
Das schließt ein, dass Staatlich geprüfte Techniker für Bekleidungstechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Bekleidungstechnik die Mitarbeiter führen und entwickeln, die Teambildung fördern und komplexe fachbezogene Probleme und Lösungen argumentativ vertreten. Darüber hinaus gestalten sie die berufliche Tätigkeit und Arbeitsprozesse eigenständig und nachhaltig, legen dabei Ziele fest und bewerten diese.
Im Rahmen ihrer Ausbildung erwerben Staatlich geprüfte Techniker für Bekleidungstechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Bekleidungstechnik folgende berufliche Qualifikationen:
Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Bekleidungstechnik/zur Staatlich geprüften Technikerin für Bekleidungstechnik ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erweiterung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.
Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus werden ein Wahlbereich und die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife aufgezeigt. Mit der im Wahlbereich „Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder“ ausgewiesenen Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung der Industrie- und Handelskammer können die Fachschülerinnen und Fachschüler nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung laut Ausbildereignungsverordnung den Nachweis für die pädagogische Eignung hinsichtlich einer Ausbildertätigkeit in den Einsatzfeldern erhalten.
Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und kursiv ausgewiesenen Mindestinhalten an den typischen Tätigkeitsfeldern der Staatlich geprüften Techniker für Bekleidungstechnik/Staatlich geprüften Technikerinnen für Bekleidungstechnik. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen.
In den Fachrichtungen Textiltechnik und Bekleidungstechnik ist eine gemeinsame Beschulung in den Lernfeldern
möglich.
Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medienkritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.
Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.
Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.
Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.
Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern. Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler sowie die Kooperation mit außerschulischen Partnern und die Nutzung alternativer Lernorte wird der Praxisbezug gesteigert.
Bei den Fachschülerinnen und Fachschülern ist das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.
Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele und Mindestinhalte.
Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Verbindliche Mindestinhalte sind kursiv in diese Zielbeschreibungen integriert. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.
Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Sozialkompetenz, Selbstkompetenz, deren immanente Bestandteile Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.2
Die Ziele und Mindestinhalte sind verbindlich. In diesem Rahmen bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“3 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
sowie das Glossar.
3vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf
4 vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750
Lernfeld 1 | Qualitätsmanagement planen und realisieren |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
---|---|---|
Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, kunden- und mitarbeiterorientiert optimale Qualitätsmanagementstrategien auszuwählen und prozessorientiert umzusetzen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren Auftragsdokumente entsprechend den Kundenvorgaben und bestimmen die Qualitätsmerkmale. Sie informieren sich über internationale Weiterentwicklungen und geltende Normen zur Sicherstellung der Produktqualität, auch in der Fremdsprache. Die Qualitätspolitik des Unternehmens setzen sie durch das Qualitätsmanagement bewusst um. Dementsprechend wählen die Fachschülerinnen und Fachschüler Qualitätsmanagementmethoden und notwendige Qualitätsprüfungen aus und planen deren Umsetzung. Sie nutzen Qualitätswerkzeuge effizient und erstellen notwendige Dokumentationen (Verfahrensanweisungen, Prüfanweisungen) zur Qualitätssicherung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler realisieren Ziele und Inhalte der DIN EN ISO 9000 ff., um beim Aufbau eines Managementsystems im Unternehmen mitzuwirken. Sie beachten Veränderungen und Weiterentwicklungen der DIN EN ISO 9000 ff. und wenden diese zeitnah im Unternehmen an. Sie nutzen die Potentiale eines eingeführten Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen für Prozess- und Produktentwicklungen sowie für Mitarbeiter- und Kundenorientierung (Kundenservice, Kundenberatung). Neben der Einführung, Anwendung und Weiterentwicklung geltender Normen im Qualitätsmanagement unterstützen sie das Unternehmen bei der Vorbereitung und Durchführung von Zertifizierungen entsprechend den Vorgaben der DIN EN ISO 9000 ff. und sichern normgemäße Dokumentationen. Sie vergleichen Dokumentationen hinsichtlich der Erfüllung der Qualitätsanforderungen, reflektieren die jeweils ausgewählten Methoden und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. |
Lernfeld 2 | Mitarbeiter führen und Teams managen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 160 Ustd. |
---|---|---|
Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Mitarbeiter unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und ethischer Aspekte einzusetzen, für die Mitwirkung in Teams auszuwählen, zu führen und zu entwickeln. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die Bedeutung der Unternehmenskultur, die die Führungskraft durch ihr Verhalten maßgeblich mitgestaltet (Führungskultur, Unternehmensidentität). Sie machen sich mit dem Zusammenhang zwischen der im Unternehmen vorherrschenden Unternehmenskultur, den Managementtechniken (Management-by-Modelle) und den zu praktizierenden Führungsstilen vertraut. Die Fachschülerinnen und Fachschüler leiten Anforderungen an eine moderne Führungskraft und wichtige Grundsätze des Führens ab. Sie beachten den Zusammenhang zwischen Menschenbild und Führungsverhalten (klassische Führungsstilunterscheidung, Grundsätze kooperativen Führungsverhaltens, Formen der Autorität) sowie dessen Auswirkungen auf Mitarbeitermotivation (Motivationsarten), Leistungsbereitschaft (Fluktuation, Fehlzeiten, innere Kündigung) und Betriebsklima. Bei der Mitarbeiterführung (situatives Führen) setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler unterschiedliche Führungsmittel (Mitarbeitergespräche, Anerkennung, Kritik, Delegation, Zielvereinbarung, Feedback, Information, Kontrolle) ein. Sie sind sich ihrer Vorbildwirkung bewusst, verhalten sich im Umgang mit den Mitarbeitern authentisch, verantwortungsbewusst und kommunikationsstark. Entscheidungen führen sie konsequent herbei. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen Konflikte als Chance für Veränderungen und gehen mit schwierigen Situationen souverän und konstruktiv um. Sie unterscheiden Konfliktformen (offene und verdeckte Konflikte, innere und äußere Konflikte) und Konfliktarten (Zielkonflikt, Beziehungskonflikt, Rollenkonflikt, Verteilungskonflikt, Beurteilungs- und Wahrnehmungskonflikt) und setzen sich mit den Gefahren der Konflikteskalation auseinander (Konflikteskalationsstufen). Sie untersuchen Konfliktbereiche im beruflichen Alltag und führen Konfliktlösungsgespräche (Konfliktlösungsstrategien, Mediation). Die Fachschülerinnen und Fachschüler beachten die Unternehmensinteressen sowie die Bedürfnisse und Potentiale der Mitarbeiter (Mitarbeiterbeurteilung, Beurteilungsfehler) und ermitteln den Bedarf für eine zukunftsorientierte Personalentwicklung. Dabei nutzen sie zielgerichtet die im Unternehmen gegebenen Instrumente der Personalentwicklung und führen bedarfsweise Mitarbeiterschulungen durch. Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Arbeitsgruppen zusammen und fördern die Teambildung erfolgsorientiert (Teammanagement, Teamkultur, Vor- und Nachteile von Teamarbeit, Teamentwicklungsstufen). Sie entwickeln ein ausgeprägtes Selbst- und Zeitmanagement, auch bei ihren Mitarbeitern (Ziele, Effektivität, Effizienz, Prioritäten setzen, Planung, eigenverantwortliche und ständige Fort- und Weiterbildung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler bereiten Besprechungen vor, leiten diese ergebnisorientiert (Moderationsmethode) unter Verwendung gängiger Moderationstechniken (Problemlösungstechniken, Entscheidungstechniken) und reagieren souverän auf Störungen (Kommunikationsregeln, Teilnehmertypen, Störungsarten). Unter Beachtung von Aufwand und Nutzen prüfen sie die Zweckmäßigkeit des Einsatzes der verschiedenen Techniken in Meetings und anderen Situationen des Führungsalltags. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren kontinuierlich und kritisch ihr Führungsverhalten und leiten gegebenenfalls Optimierungsmaßnahmen zur Behebung und Korrektur von Führungsfehlern ein. |
Lernfeld 3 | Unternehmen führen und Geschäftsprozesse steuern |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 160 Ustd. |
---|---|---|
Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, ein Unternehmen unter Berücksichtigung rechtlicher und wirtschaftlicher Aspekte zu führen und Geschäftsprozesse zu gestalten, zu überwachen und zu optimieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Unternehmensführung (Gewerbeanmeldung, Handelsregister) und wirken mit bei der Prüfung von Geschäftsideen hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit sowie der Erstellung von Businessplänen (Marktanalyse, Standortfaktoren, Rechtsform). Sie unterstützen die Unternehmensleitung in ihren Entscheidungen zu Investitionen und deren Finanzierung (Finanzierungsarten, Kapitalbeschaffung), treffen eigenverantwortlich Entscheidungen zur Planung technologischer Abläufe (interne Aufträge, externe Aufträge, Auslandsfertigung) und zum Personalbedarf (Personalbestandsanalyse, Personalbedarfsplanung, Personalbeschaffung, Personaleinsatz, Personalfreistellung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen die geeignete Rechtsform für das Unternehmen, gehen Rechtsgeschäfte ein und bereiten notwendige Verträge vor (Vertragsarten). Sie gestalten unter Berücksichtigung arbeitsrechtlicher Bestimmungen (Tarifrecht, Betriebsverfassungsrecht, Arbeitsvertragsrecht, Arbeitnehmerschutzrecht) sowie einschlägiger Gesetze, Vorschriften und Bestimmungen des Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutzes die betriebliche Organisation (Aufbauorganisation, Ablauforganisation, Arbeitsstudien). Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen den Personalbedarf und führen eine bedarfsgerechte Personalbeschaffung durch (Vorstellungsgespräch, Assessment-Center). Sie bewerten arbeitsrechtlich relevante Situationen, schlagen begründete Verfahrensweisen zu deren Lösung vor und treffen gegebenenfalls entsprechende Entscheidungen (Arbeitsverträge, Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen, Kündigung, Aufhebungsvertrag, Befristung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler beachten die Grundsätze der Gewinnermittlung (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung), wirken bei der Vorbereitung des Jahresabschlusses mit und berechnen betriebliche Kennzahlen (Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität). Zur Kostenermittlung und Preiskalkulation führen sie die Kosten- und Leistungsrechnung durch. Die Fachschülerinnen und Fachschüler prüfen Kundenaufträge hinsichtlich Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit (Deckungsbeitrag, Break-Even-Point). Sachkundig erstellen sie Angebote, auch in einer Fremdsprache, unterbreiten diese adressatengerecht und reagieren angemessen bei Vertragsstörungen. Zur Sicherung des Geschäftserfolges überwachen die Fachschülerinnen und Fachschüler kontinuierlich die betrieblichen Abläufe. Sie identifizieren Fehlerquellen und leiten gegebenenfalls Maßnahmen zur Optimierung ein. Dabei handeln sie kosten-, zeit- und marktbewusst. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren den Prozess der Unternehmensführung sowie die Steuerung der Geschäftsprozesse kritisch und zeigen gegebenenfalls Optimierungsmöglichkeiten auf. |
Lernfeld 4 | Marktorientiert handeln und kundenorientiert kommunizieren |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 160 Ustd. |
---|---|---|
Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, das Marketing eines Unternehmens zu bewerten, es markt- und unternehmensspezifisch zu entwickeln, nach innen und außen wirkungsvoll zu kommunizieren und mit Kunden effektiv und zielgerichtet zu verhandeln. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und bewerten den Status von Unternehmen und beurteilen die notwendige Weiterentwicklung des Marketings (Marktbeobachtung, Marktanalyse) in Bezug auf Mitbewerber und Kundenwünsche. Sie ordnen die vielfältigen Anforderungen der Kunden und des Marktes den entsprechenden Marketinginstrumenten zu (Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunikationspolitik). Sie verifizieren die besondere Bedeutung des Marketings im Zusammenhang mit der Unternehmensentwicklung und überzeugen Unternehmensführung und Kunden von der Entwicklung des Leistungsangebots des Unternehmens. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen Gespräche, auch in der Fremdsprache, bereiten Verhandlungen vor, führen diese erfolgsorientiert und sichern die Ergebnisse daraus. Sie pflegen potentielle und bestehende Kundenbeziehungen erfolgreich (Kommunikationstypen, Kommunikationsarten, Rhetorik, Körpersprache, Kundenansprache, Argumentation) und betrachten diese als wesentliche Managementaufgabe. Im Rahmen der Marktforschungsergebnisse erfassen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Probleme und Anforderungen, die die künftige Marktentwicklung stellt. Davon ausgehend entwickeln sie Problemlösungen und formulieren daraus resultierende Marketingziele. Sie prüfen die Erfolgsaussichten von Marketingzielen und beurteilen deren Realisierbarkeit (Machbarkeitsuntersuchungen, Wirtschaftlichkeits- und Risikobetrachtung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren Alternativen der Entscheidungsfindung und wählen unter Berücksichtigung der Beziehung Unternehmen - Wettbewerb - Kunde nach Abwägung der Vor- und Nachteile die jeweils optimale Variante. Die Fachschülerinnen und Fachschüler konzipieren Strategien zur langfristigen Sicherung der Marktstellung des Unternehmens und planen die konkreten Schritte zur operativen Umsetzung der avisierten Maßnahmen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren ihre Resultate in jeweils angemessener gestalterischer und sprachlicher Form situationsadäquat. Sie reflektieren im Rahmen einer Auswertung kritisch alle Erfahrungen und evaluieren die Ergebnisse. |
Lernfeld 5 | Faserstoffe, Garne und Flächen beurteilen und auswählen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, auftragsgemäß Werkstoffe für die Herstellung konfektionierter Produkte zu beurteilen und auszuwählen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren Kundenaufträge und leiten daraus Produktanforderungen ab. Ausgehend davon planen sie den notwendigen Werkstoffeinsatz (Faserstoffe, Garne, textile Flächen). Sie informieren sich dazu über aktuelle Weiterentwicklungen, auch in fremdsprachlichen Publikationen. Sie legen den Faserstoffeinsatz fest und führen geeignete Prüf- oder Analyseverfahren (Makroskopie, Mikroskopie, chemische Identifizierung) durch. Daraus leiten sie die zu erwartenden Produkteigenschaften ab und beurteilen diese hinsichtlich des geplanten Einsatzes. Bei Produktvorlagen nutzen sie für die Faserstoffauswahl die Angaben nach dem Textilkennzeichnungsgesetz. Durch gezielte Auswahl geeigneter Faserstoffmodifikationen optimieren sie die Funktionalität der textilen Flächen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler prüfen Varianten der Realisierung der Produktanforderungen durch den Einsatz verschiedener Garne. Sie beachten konstruktionsbedingte Eigenschaften der Garne und stellen deren auftragsrelevante Daten durch geeignete Prüfverfahren (Feinheit, Festigkeit, Drehung, Gleichmäßigkeit) sicher. Für den optimalen Einsatz bestimmen sie entsprechend dem Kundenwunsch Garne für die textile Fläche sowie für die Konfektionierung (Nähgarne). Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren textile Flächen (Konstruktion) hinsichtlich ihrer Kennwerte (Flächengewicht, konstruktionsbedingte Kennwerte) und der daraus abzuleitenden Eigenschaften. Sie bewerten diese, wählen geeignete Flächen aus und berücksichtigen die Anforderungen des Konfektionsprozesses. Bei der Beurteilung des Werkstoffeinsatzes beachten sie betriebswirtschaftliche Erfordernisse, Grundsätze der Ergonomie, der Arbeitssicherheit, des Qualitätsmanagements und des Umweltschutzes. Sie dokumentieren ihre Ergebnisse, reflektieren ihr Vorgehen hinsichtlich der Werkstoffauswahl und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. |
Lernfeld 6 | Veredelte Flächen beurteilen und einsetzen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, auftragsgemäß veredelte Flächen für den funktionalen Einsatz und für deren Konfektionierung zu beurteilen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln wesentliche veredlungsspezifische Produktanforderungen aus dem Kundenauftrag. Sie analysieren substratbezogen Prozesse der Veredlung (Vorbehandlung, Farbgebung, Appretur, Beschichtung, Kaschierung), schließen daraus auf deren Eignung für den funktionalen Einsatz gemäß Kundenauftrag und wählen veredelte textile Flächen aus. Zur Sicherstellung geforderter Produktmerkmale setzen sie notwendige Prüfverfahren hinsichtlich Farbechtheit sowie chemischer und physikalischer Eigenschaften ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler untersuchen die ausgewählten Flächen und bewerten diese im Hinblick auf ihre Konfektionierbarkeit. Sie beziehen betriebswirtschaftliche Erfordernisse, Grundsätze der Ergonomie, der Arbeitssicherheit, des Qualitätsmanagements und des Umweltschutzes in die Beurteilung ein. Sie dokumentieren und präsentieren die Ergebnisse ihrer Auswahl, reflektieren ihr Vorgehen und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. |
Lernfeld 7 | Kollektionen entwickeln, realisieren und dokumentieren |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 260 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Kollektionen nach Vorgaben des Kollektionsrahmenplans zu entwickeln, zu realisieren und zu dokumentieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über Trends (Farbthemen, Materialthemen, Silhouetten) und Kundenanforderungen. Nach Vorgaben aus dem Kollektionsrahmenplan entwickeln sie gemeinsam mit Modegestaltern Kollektionskonzepte. Ausgehend von Modellideen treffen sie Entscheidungen zur Materialauswahl und kommunizieren dazu auch in der Fremdsprache mit Lieferanten. Sie berücksichtigen dabei geplante Reinigungs- und Pflegeeigenschaften in Abhängigkeit vom Gebrauchswert der Produkte. Dazu orientieren sie sich an Reinigungsprozessen im Privathaushalt und in Dienstleistungsunternehmen hinsichtlich Nass- und Trockenreinigung sowie geeigneter Finishverfahren. Unter Beachtung gesetzlicher Rahmenbedingungen erarbeiten sie Vorschläge zum Recycling und zur Entsorgung textiler Erzeugnisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen Modellideen zeichnerisch in Kollektionsmodelle um und ordnen diesen die ausgewählten Materialien zu. Dazu erstellen sie Modellblätter für die Präsentation in der Kollektionsberatung. Die dabei ausgewählten Modelle entwickeln die Fachschülerinnen und Fachschüler zu Prototypen weiter. Sie legen die Kennzeichnung der Produkte nach den Vorgaben des Textilkennzeichnungsgesetzes fest. Die Fachschülerinnen und Fachschüler testen und bewerten Verarbeitungsvarianten, wählen die optimale aus und setzen diese bis zur Produktionsreife um. Sie erstellen notwendige technische Dokumente für jeden Prototypen. Zur Vorbereitung auf das Kollektionsangebot fertigen sie von jedem Kollektionsmodell Nullserien. Sie präsentieren Kollektionen vor Kunden oder auf Messen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler fassen Kundenbestellungen zu Fertigungsaufträgen zusammen und übergeben diese an die Produktion. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren ihr Vorgehen im Kollektionsentwicklungsprozess und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. |
Lernfeld 8 | Modelle planen und entwickeln |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 200 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Modelle nach Trend- und Kundenanforderungen zu planen, zu entwickeln und zu dokumentieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich ständig über internationale Weiterentwicklungen, analysieren Trends und Kundenanforderungen, auch in fremdsprachigen Medien, und werten diese anhand der Vorgaben des Kollektionsrahmenplanes aus. Sie entwickeln und optimieren daraus Modellentwürfe (Modezeichnung, Modellskizze, technische Modellzeichnung) für verschiedene Produkt- und Zielgruppen, auch unter Einsatz computergestützter Designsysteme. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen Entwürfe hinsichtlich Kundenanforderungen und fertigungstechnischer Realisierbarkeit. Dabei orientieren sie sich an aktuellen Trends und beziehen diese unter Beachtung von Farben- und Formenlehre sowie kostümgeschichtlicher Aspekte in ihre Entwicklungen ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen für Modelle funktionsgerechte und konfektionsgeeignete Flächen und Zutaten auftragsgemäß nach festgelegten und vorausgesetzten Qualitätsmerkmalen aus. Sie erstellen notwendige Dokumente (Modelldatenblatt), auch in der Fremdsprache. Sie wählen unterschiedliche Darstellungs- und Präsentationstechniken aus und präsentieren ihre Ergebnisse. Sie reflektieren Modellentwicklungsprozesse hinsichtlich Trend- und Kundenanforderungen unter betriebswirtschaftlichen und fertigungstechnischen Bedingungen und unterbreiten Lösungsvorschläge, um die Modellentwicklung zu optimieren. |
Lernfeld 9 | Schnitte entwickeln, modifizieren und optimieren |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 240 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Modellskizzen und kundenbezogene Daten zu analysieren, daraus Schnitte bis zur Produktionsreife zu entwickeln und diese zu optimieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich auftragsbezogen über Modellskizzen und kundenrelevante Daten. Sie analysieren Maßtabellen oder Tabellenmaße der Größensysteme und wandeln die ermittelten Daten in Konstruktionsdaten um. Sie prüfen vorhandene Grundschnitte auf ihre Eignung zur Realisierung des Auftrages und verändern diese entsprechend den Anforderungen (Standardgrößensysteme, Maßkonfektionsvorgaben, Körpermaße nach Kundenvorgaben) oder konstruieren Grundschnitte für unterschiedliche Bekleidungsgrundformen oder für textile Konfektionsprodukte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen Grundkonstruktionen hinsichtlich Proportionen, Passform, Standards sowie konfektionstechnischer Verarbeitbarkeit und bereiten diese für die weitere Schnittentwicklung auf. Sie konstruieren Modellschnitte für Prototypen nach Modellskizzen und nach auftragsbezogenen Vorgaben (betriebsintern, kundenorientiert), auch unter Nutzung von Baukastensystemen. Die Modellschnitte beurteilen sie hinsichtlich ihrer Passgenauigkeit und optimieren sie bezogen auf Passform, Proportionen und Silhouetten. Aus den Modellschnitten entwickeln sie Produktionsschnitte für die Serienfertigung durch Gradieren oder produktionsreife Schnitte für die Maßkonfektion. Sie kontrollieren, modifizieren und optimieren Produktionsschnitte und Größensätze auf Vollständigkeit, Realisierbarkeit und Passform entsprechend den betrieblichen Vorgaben. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen und optimieren aus den Produktionsschnitten Schnittbilder. Sie kalkulieren diese und erarbeiten die Zuschnitt- und Legeanweisung unter Berücksichtigung der Anforderungen des Produktionsprozesses. In allen Phasen der Schnittentwicklung setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler auch computergestützte Systeme ein und berücksichtigen gestaltungstechnische, fertigungstechnische und qualitätssichernde Kriterien der Konfektionierung. Sie dokumentieren die Ergebnisse des Schnittentwicklungsprozesses, reflektieren ihr Vorgehen und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. |
Lernfeld 10 | Produktionsprozesse planen und gestalten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 240 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Produktionsprozesse zu analysieren. Sie planen und gestalten betriebliche Abläufe unter Berücksichtigung der Aspekte Wirtschaftlichkeit und Arbeitssicherheit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren Fertigungsaufträge und planen den Konfektionierungsprozess. Sie wählen das geeignete Fertigungsverfahren (Einzelfertigung, Serienfertigung, Massenfertigung, Maßkonfektion) und bereiten auf der Grundlage vorliegender technischer Dokumente den Produktionsprozess vor. Sie analysieren technologische Abläufe von Produktionsprozessen, vergleichen die Vorgaben in den technischen Unterlagen mit den vorhandenen Betriebsmitteln und entscheiden sich für Zuschnitt- und Fixiertechniken sowie Bügel- und Fügetechniken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler legen dafür Werkzeuge, Maschinen und Anlagen nach modellspezifischen, materialtechnischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten fest. Sie wählen Förder- und Transportsysteme (flurfreie und flurgebundene) in Abhängigkeit von der Betriebsgröße, Art und Umfang der Produktpalette sowie den Arbeitsverfahren aus. Entsprechend den vorliegenden personellen und technischen Bedingungen in Produktionsstätten optimieren sie die Fertigung und dokumentieren diese. Sie planen und gestalten betriebliche Abläufe (Maschinenaufstellungspläne, traditionelle und alternative Energieträger) und nutzen Methoden der Zeitermittlung. Entsprechend den vorliegenden personellen und technischen Bedingungen in Produktionsstätten optimieren sie die Fertigungsplanung und dokumentieren diese. Sie sichern die Instandhaltung (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Verbesserung) und erstellen Instandhaltungspläne. Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Aufträge kundenbezogen zusammen und bereiten den Versand vor. Bei der Planung und Gestaltung von Produktionsprozessen beachten die Fachschülerinnen und Fachschüler betriebswirtschaftliche Erfordernisse, Grundsätze der Ergonomie, des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes sowie des Qualitätsmanagements. Für die Fertigung im Ausland berücksichtigen sie die rechtlichen und gesellschaftlichen Besonderheiten des jeweiligen Landes. Sie reflektieren und vergleichen die ausgewählten Verfahren und Techniken hinsichtlich der Realisierung von Produktionsprozessen und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten. |
Lernfeld 11 | Konfektionsprojekte planen, realisieren und dokumentieren |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 360 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Konfektionsprojekte zielgerichtet vorzubereiten, zu planen, durchzuführen, zu präsentieren und abzuschließen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen Kundenaufträge anhand typischer Projektmerkmale hinsichtlich ihrer Projektwürdigkeit ein (inhaltliches Ziel, zeitliches Ziel, innovativer Charakter, Ressourcenbegrenzung, Komplexität, Risiko). Sie machen sich mit den Phasen des Projektmanagements (Projektdefinition, Projektplanung, Projektdurchführung, Projektabschluss) und den entsprechenden Projektmanagementinstrumenten vertraut. Sie diskutieren Projektorganisationsformen (Reine Projektorganisation, Stabs-Projektorganisation, Matrix-Projektorganisation, Projektorientierte Unternehmen), unterscheiden wichtige Projektbeteiligte (Auftraggeber, Projektleiter, Projektteam, Lenkungsausschuss, Unternehmensleitung) und stellen Regeln der Zusammenarbeit im Team sowie mit anderen Personen bzw. Personengruppen auf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln die Kundenanforderungen, führen bedarfsweise systematische Problemermittlungen sowie -analysen durch und entwickeln individuelle Ideen zur Problemlösung. Sie wählen nach Abwägung der Vor- und Nachteile die jeweils geeignete Projektorganisationsform für das zu realisierende Konfektionsprojekt aus, prüfen die Erfolgsaussichten des Projektes und schätzen dessen Realisierbarkeit (Machbarkeitsuntersuchungen, Wirtschaftlichkeits- und Risikobetrachtungen) ein. Sie definieren gemeinsam mit dem Kunden die zu erreichenden Ziele und formulieren wichtige Vertragsunterlagen. Unter Beachtung eines ausgewogenen Aufwand-Nutzen-Verhältnisses entwickeln die Fachschülerinnen und Fachschüler Konfektionsprojekte kundenorientiert und setzen dabei ausgewählte Planungsinstrumente ein (Projektstrukturplan, Arbeitspaketbeschreibung, Meilensteinplan, Gantt-Diagramm, Vorgangsknotennetzplan, Ressourcenplan, Kostenplan). Die Fachschülerinnen und Fachschüler legen eine Projektakte an und dokumentieren das Vorhaben projektbegleitend (Prozess-, Produktdokumentation). Sie führen das Projekt durch, überwachen den Projektfortschritt kontinuierlich und leiten bei Bedarf korrigierende Maßnahmen ein (Soll-Ist-Vergleiche, Meilenstein-Trend-Analyse, Kostenanalyse, Projektsteuerung bei Abweichung von den Sach-, Termin-, Kosten- und Qualitätszielen). Die Fachschülerinnen und Fachschüler agieren mit den Projektbeteiligten entsprechend deren jeweiliger Rolle, Aufgaben, Kompetenzen und Funktionen. Sie sorgen für einen effizienten und konfliktfreien Projektablauf, beachten Regeln der Zusammenarbeit und nutzen ein Projekt unterstützendes Informationsmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren die Ergebnisse in angemessener Form vor dem Kunden. Sie übergeben Produkte und Dokumentationen und regeln bedarfsweise die Nachbetreuung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren im Rahmen einer Projektnachbesprechung kritisch alle Erfahrungswerte (Lessons Learned). Sie evaluieren die Projektergebnisse, dokumentieren diese in einem Abschlussbericht und schließen das Konfektionsprojekt ab. |
Lernfeld 12 | Facharbeit erstellen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, wissenschaftsorientiert aktuelle fachrichtungsbezogene Themen zu bearbeiten und ihre Ergebnisse zu verteidigen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit aktuellen fachrichtungs- und praxisbezogenen Themen aus ihren beruflichen Handlungsfeldern auseinander. Sie leiten fachwissenschaftliche Fragestellungen oder komplexe gestalterische Aufgaben ab und entwickeln daraus eine Themenstellung für die Facharbeit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren das Thema und formulieren Teilaufgaben. Sie beachten die inhaltlichen und formalen Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens und stellen konzeptionelle Überlegungen an. Bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte nutzen sie unterschiedliche Arbeits- und Kreativitätstechniken. Sie planen ihre Arbeitsphasen (Ablaufplan, Zeitmanagement) verantwortungsvoll und selbstständig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen geeignete Untersuchungsmethoden (Recherche, Beobachtung, Fragebogen, Interview, Messung, Versuchsreihe). Sie planen die Durchführung einer Untersuchung (Reliabilität, Validität, Objektivität, Normen) oder die Entwicklung eines Produktes sowie die Auswertung und Dokumentation der Ergebnisse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen (Fachliteratur, Internet, Experten), analysieren diese kritisch hinsichtlich Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug und wählen Informationen aus (Urheberrecht). Sie stellen beginnend mit der Themenstellung Zusammenhänge formal korrekt dar, zeigen Wechselwirkungen auf, argumentieren unter Anwendung der Fachtermini und überzeugen durch kompetente ergebnisorientierte Schlussfolgerungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler verteidigen zielgruppenadäquat und situationsangemessen in einem Fachgespräch die Ergebnisse ihrer Arbeit (Präsentationstechniken, Kommunikationstechniken). Sie reflektieren ihr methodisches Vorgehen und setzen sich selbstkritisch mit ihren Arbeitsprozessen und Ergebnissen auseinander. |