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Lehrplan

Fachschule

Fahrzeugtechnik

2011/2017/2018/2021

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.

Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom  3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der  jeweils gültigen Fassung).

Der Lehrplan wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Ulrich Diegel Zwickau 
Andreas Flemmig Dresden 
Holger Enge Leipzig 
Andreas Kirsten Dresden 
Aurica Liebelt Dresden 
Gregor Meischner Zwickau 
Hubertus Mucha Dresden 
Ute Nowak Radeberg 
Dietmar Richter Zwickau 
Stefan Rudolph Leipzig 
Thomas Schnabel Chemnitz 
Ralf Schumacher Dresden 


2011 erarbeitet und 2017 sowie 2018 überarbeitet. Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2021 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bil­dungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verant­wortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokrati­scher Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entspre­chende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“

Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierendem Abschluss zu vermitteln.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Fachschulen in den Fachbereichen Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Sozialwesen die in der „Rah­menvereinbarung über Fachschulen“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Fachschule, Fachbereich Technik, Fachrichtung Fahrzeug­tech­nik dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufbezeichnung „Staatlich geprüfter Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Techni­kerin für Fahrzeugtechnik“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform zwei Jahre, in berufs­beglei­tender Teilzeitform vier Jahre. Im Rahmen eines zusätzlichen Bildungs­ange­bo­tes der Fachschulen besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwer­ben. 

Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik sind im mittleren Management kleiner, mittelständischer und großer Unternehmen tätig oder leiten eigene Unternehmen. Zu ihren vielfältigen Tätigkeiten gehören in erster Linie übergreifende, koordinierende und fachspezifische Aufgaben.

Entsprechend der regionalen Wirtschaftsstruktur im Freistaat Sachsen erfolgt in der Fachrichtung Fahrzeug­technik eine Vertiefung im Bereich Kraftfahrzeugtechnik. 

Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik sind in unterschiedlichen technischen, kaufmännischen und pädagogischen Einsatzgebieten, z. B.

  • in der Fahrzeughersteller- und Fahrzeugzulieferindustrie,
  • in der Fahrzeugentwicklung,
  • in der Fahrzeuginstandsetzung,
  • in der Ausbildung im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik,
  • in Überwachungsorganisationen (TÜV, Dekra, GTÜ),
  • bei Werkstattausrüstern und
  • im Kfz-Teile und -Zubehörhandel

tätig. Sie nehmen Aufgaben in der Systementwicklung, Systemdetaillierung, Musterent­wicklung und Musteranpassung auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugtechnik wahr und sind an Machbarkeitsstudien für die Durchführbarkeit von Projekten beteiligt. Sie werden bei der Anleitung und Durchführung auch komplizierter handwerklicher Sonder­arbeiten im Entwicklungs- und Musterbau eingesetzt. 

Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik verfügen über ein ver­tieftes Verständnis für technisches Entscheiden und Handeln. Sie sind befähigt, kom­plexe unternehmerische Aufgaben- und Problemstellungen fachgerecht und metho­dengeleitet zu bearbeiten. Sie besitzen dabei Entscheidungs- und Problemlösefähigkeit in allen Phasen des Managementprozesses von der Problemanalyse, über die Rea­li­sierung bis hin zur Kontrolle. Dies beinhaltet auch die kontinuierliche Sicherung und Entwicklung der Qualität der Arbeitsprozesse und  -ergebnisse. Ihre Führungsaufgabe erfordert analytisches und vernetztes Denken hinsichtlich der Ganzheitlichkeit und Wechselwirkungen technischer, technologischer und betriebswirtschaftlicher Entschei­dungen. Sie verfügen über ökonomische Urteilsfähigkeit auf der Basis erweiterter recht­licher und gesellschaftlicher Kenntnisse.

Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik besitzen eine ausge­prägte Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit und sind in der Lage, Fremd­spra­chenkenntnisse gezielt und situationsadäquat einzusetzen. Zur Erfüllung der Auf­gaben nutzen sie moderne Informations- und Kommunikationssysteme. In ihrer Lei­tungs­funk­tion sind Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik für die Füh­rung und Anleitung von Mitarbeitern verantwortlich.

Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtech­nik arbeiten selbstständig, sind flexibel einsetzbar, verfügen über Selbstvertrauen, Zuver­lässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln.

Im Rahmen der Weiterbildung erwerben Staatlich geprüfte Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich ge­prüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik folgende berufliche Qualifikationen:

  • technische Literatur, Standards, Fachtexte und Betriebsanleitungen in deutscher und englischer Sprache beschaffen, auswerten, aufbereiten und präsentieren
  • in deutscher und englischer Sprache berufsbezogen kommunizieren 
  • Mitarbeiterschulungen organisieren und durchführen
  • Untersuchungs- und Prüfergebnisse auswerten, dokumentieren und präsentieren 
  • Daten aus Fahrzeuginformationssystemen analysieren und nutzen
  • Fehlersuchstrategien für mechatronische Fahrzeugbaugruppen und -komponenten sachgerecht kritisch beurteilen
  • Instandhaltungstechnologien erarbeiten und deren Umsetzung kontrollieren 
  • Fahrzeugbaugruppen und -komponenten unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Anforderungen konstruieren und herstellen 
  • Normen und Richtlinien zur Sicherung der Prozess- und Produktqualität anwenden und damit zur ständigen Verbesserung der Arbeitsabläufe beitragen
  • aktuelle Technologien in der Fahrzeugtechnik anwenden
  • den Einsatz der Elektromobilität prüfen und bewerten
  • technische Dokumentationen auch in englischer Sprache erstellen 
  • Lern- und Arbeitstechniken für die Lösung betrieblicher Probleme sachgerecht nutzen
  • Bereitschaft und Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändern­den Gesellschaft weiterentwickeln
  • unter Zeitdruck qualitätsgerecht und zuverlässig arbeiten
  • Geschäftsprozesse gestalten
  • betriebswirtschaftliche Zusammenhänge unter Beachtung rechtlicher Grundlagen er­fassen und beurteilen
  • Arbeitsabläufe in Werkstätten bzw. in der Produktion unter Nutzung technischer und organisatorischer Hilfsmittel eigenverantwortlich gestalten
  • Personaleinsatz organisieren und Personal anleiten 
  • Forderungen der Kunden analysieren und 
  • im Team handeln

Nach erfolgreich abgeschlossener Weiterbildung ergeben sich für Staatlich geprüfte Tech­ni­ker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Fahrzeugtechnik folgende berufliche Tätigkeitsfelder:

  • Entwicklung, Beurteilung, Dokumentation und Präsentation von technischen und kons­truktiven Lösungen 
  • technische Diagnose und Instandhaltung
  • Serienfreigaben und Homologation
  • Betreuung von Prüf- und Versuchsständen 
  • Gestaltung und Überwachung der Arbeitsorganisation und -sicherheit sowie des Um­weltschutzes
  • Organisation, Optimierung und Kontrolle von Produktionsprozessen (Qualitätsmana­gement)
  • fachspezifische Betreuung und Vertrieb
  • Kundenberatung
  • Personalmanagement und -qualifizierung
  • Unternehmensgründung und -führung
  • Rechnungslegung, Angebotserstellung, Kalkulation
  • Gutachtertätigkeit für Verkehrssicherheit 

Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Fahrzeugtechnik/zur Staat­lich geprüften Technikerin für Fahrzeugtechnik ist im Deutschen und Euro­päischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erwei­terung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Die be­ruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.

Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus werden ein Wahlbereich und die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschul­reife aufgezeigt. Mit der im Wahlbereich als „Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder“ ausgewiesenen Vorbereitung auf die Ausbildereig­nungsprüfung der Industrie- und Handelskammer bzw. Handwerkskammer können die Fachschülerinnen und Fachschüler nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung laut Ausbildereignungsverordnung den Nachweis für die pädagogische Eignung hinsichtlich einer Ausbildertätigkeit in Industrie bzw. Handwerk erhalten.

Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeits­feldern der Staatlich geprüften Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüften Technikerinnen für Fahrzeugtechnik im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qua­lifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hinter­grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weit­gehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Ent­wicklungen und Tendenzen in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen. 

Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinander­setzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen. 

Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammel­ten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizi­pationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökolo­gischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits. 

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokra­tie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medien­kritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschüle­rinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.

Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungs­übergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar. 

Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für be­rufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abge­leitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schu­len vor Ort zu leisten. Praktische Anteile gehören unverzichtbar zum Bildungsgang. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt situationsbezogen die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Um­setzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problem­stellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschü­ler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, be­werten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.

Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informa­tions- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fach­schülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwen­den und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu ver­arbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern. Durch das Einbeziehen der Berufs­erfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler sowie durch die Kooperation mit außerschulischen Partnern und die Nutzung alternativer Lernorte kann der Praxisbezug gesteigert werden. 

Die Staatlich geprüften Techniker für Fahrzeugtechnik/Staatlich geprüften Technikerinnen für Fahrzeugtechnik sind durch ihre berufliche Weiterbildung befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und zu entwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, ein lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in Unternehmen, Organisationen und Gesellschaft. 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Gesamtausbildungsstunden in den Klassenstufen Gesamt
1 2
Pflichtbereich 2 680
Fachrichtungsübergreifender Bereich 480 40 520
Deutsch 80 - 80
Englisch 120 40 160
Mathematik I 160 - 160
Wirtschafts- und Sozialpolitik 80 - 80
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 40 - 40
Fachrichtungsbezogener Bereich 880 1 280 2 160
1 Montage mechanischer Baugruppen analysieren und bewerten 280 - 280
2 Funktionen elektrischer, elektronischer, pneumatischer und hydraulischer Baugruppen erfassen, vergleichen und optimieren 280 80 360
3 Geschäftsprozesse steuern 80 120 200
4 Technische Informationen in einer Fremdsprache erfassen und weitergeben 40 40 80
5 Betrieblichen Leistungsprozess gestalten 40 120 160
6 Fahrzeugkomponenten und -baugruppen herstellen 80 80 160
7 Instandhaltungsprozesse gestalten und überwachen 80 - 80
8 Diagnosevorgänge konzipieren und Diagnosedaten auswerten - 200 200
9 Fahrzeugkomponenten nach Beanspruchung und Qualitätsstandards auslegen - 320 320
10 Mechatronische Systeme entwickeln - 240 240
11 Facharbeit erstellen - 80 80
Wahlbereich
Ausbildung der Ausbilderinnen und Ausbilder 120 - 120
Zusatzausbildung Fachhochschulreife
Mathematik II - 80 80
 
  • 1
    Es werden die Lehrpläne der Fachoberschule verwendet.

Aufbau und Verbindlichkeit des Lehrplanes

Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele und Mindestinhalte.

Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Verbindliche Mindestinhalte sind kursiv in diese Zielbeschreibungen integriert. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.

Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz, Sozialkompetenz, deren immanente Bestandteile Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.2

Die Ziele und Mindestinhalte sind verbindlich. In diesem Rahmen bestimmen die  Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.

In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter  Lehrpläne“3 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente, 
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.  

_____________________________________________________________________

2 vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf

3  vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750

 

Lernfelder

Lernfeld 1 Montage mechanischer Baugruppen analysieren und bewerten
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 280 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, die Montage  mechanischer Baugruppen zu analysieren und zu bewerten.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Kundenauftrag und werten  die technischen Unterlagen aus. Für die Auftragsbearbeitung informieren sie sich  über den Aufbau und die Funktion mechanischer Baugruppen. Dazu nutzen sie technische Datenblätter, Normen und Vorschriften sowie weiterführende Literatur und das Internet.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Montage mechanischer Baugruppen unter Beachtung ökonomischer und ökologischer Aspekte. Sie definieren die verschiedenen Einflussgrößen auf die konstruktive Gestaltung mechanischer Baugruppen, berechnen (Statik, Dynamik, Festigkeit) und dimensionieren die entsprechenden Bauelemente (Fahrphysik, sicherheitstechnische Auslegung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler vergleichen Berechnungsverfahren und beurteilen  diese hinsichtlich der Effektivität und der Einsatzmöglichkeiten. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen geeignete Werkstoffe (Eigenschaften,  Prüfverfahren) für die montagegerechte Konstruktion nach definierten Einsatzkriterien aus und entscheiden im Team über mögliche Werkstoffbehandlungsverfahren (Änderung von Werkstoffeigenschaften), mit dem Ziel die Bauteileigenschaften zu  verbessern. Sie entwickeln 2D- und 3D-Konstruktionen (Grundlagen der technischen Kommunikation, Interpretieren von technischen Darstellungen) in Abhängigkeit von festgelegten technischen und ökonomischen Parametern und fertigen Zeichnungen der Maschinenteile und Baugruppen unter Nutzung von CAD-Software an.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler verknüpfen Montageprozesse (Vormontage,  Teilmontage, Endmontage) und erstellen entsprechend dem Kundenauftrag Montagepläne. Sie bewerten die Pläne unter ökonomischen und ökologischen Aspekten.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren ihre Ergebnisse und stellen diese, mit dem Ziel eine optimale und qualitätsgerechte Lösung zu finden, zur Diskussion.

Lernfeld 2 Funktionen elektrischer, elektronischer, pneumatischer und hydraulischer Baugruppen erfassen, vergleichen und optimieren
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 280 Ustd.
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Funktionen  elektrischer, elektronischer, pneumatischer und hydraulischer Baugruppen zu  erfassen, zu vergleichen und zu optimieren.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Kundenauftrag und interpretieren die schaltungstechnischen Unterlagen. Sie informieren sich über die Aufgaben, den Aufbau sowie über die Funktionsweise kraftfahrzeugspezifischer Elektrotechnik (Aktorik und Sensorik in Kraftfahrzeugen, elektrische analoge und digitale Steuerungs- und Regelungssysteme, Fahrzeuginterne und -externe Energieversorgungssysteme, Hochvoltelektrik, Hochvoltsicherheit, Leistungselektronik, elektrische Fahrzeugantriebe). Sie recherchieren pneumatische und hydraulische Baugruppen (analoge Systeme, Proportionaltechnik) in Kraftfahrzeugen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler identifizieren Möglichkeiten der Fehlerbehebung an elektrischen, elektronischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen und systematisieren diese Möglichkeiten der Fehlerbehebung anhand unterschiedlicher Lösungsstrategien.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen das selbstständige Messen von  elektrischen, elektronischen, pneumatischen und hydraulischen Kenngrößen. Dafür  entwickeln sie verschiedene Varianten des Versuchsaufbaus sowie Möglichkeiten  der Versuchsdurchführung und -auswertung (Messtechnik, Fehleranalyse).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler messen elektrische, elektronische, pneumatische und hydraulische Kenngrößen selbstständig. Sie bereiten die Messergebnisse auf, strukturieren sie und vergleichen mit Hilfe von mathematischen Verfahren die Messergebnisse mit angenommenen Werten. Zur Gewinnung und Aufbereitung der benötigten Informationen benutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verschiedene Informations- und Kommunikationssysteme (Datenübertragungssysteme im Bordnetz, drahtgebunden, drahtlos). Sie führen eine systematische Fehlersuche in elektrischen, elektronischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen eines Kfz-Systems durch, grenzen Fehler ein und lokalisieren diese.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler überprüfen elektrische und hybride Antriebssysteme sowie Kommunikationssysteme im Kraftfahrzeug hinsichtlich ihrer Funktionalität. Sie unterbreiten Vorschläge für optimierte Systeme unter dem Aspekt der Technik, Ökonomie und Ökologie. In ihre Überlegungen beziehen sie auch innovative Lösungen auf dem Gebiet der Elektromobilität mit ein.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler berücksichtigen bei allen Tätigkeiten neben  den wirtschaftlichen Aspekten die gesetzlichen Vorschriften des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen die eigene Leistung und die Leistung anderer ein und nutzen diese Reflexion, um die eigene Arbeitsweise weiterzuentwickeln.

Sie beurteilen die Ergebnisse hinsichtlich der Vorgaben des Auftraggebers und präsentieren ihre Ergebnisse.

Lernfeld 3 Geschäftsprozesse steuern
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 120 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz zur Gründung  und Führung eines Unternehmens unter betriebs- und personalwirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Unternehmensgründung (Gewerbeanmeldung, Gewerbeerlaubnis, Kaufmannseigenschaft, Firma, Handelsregister, Rechtsformen der Unternehmung, Unternehmenszusammenschlüsse) und unterscheiden relevante Standortfaktoren. Sie analysieren eine konkrete Marktsituation (Marktanalyse) und informieren sich über mögliche Förderprogramme. Sie verschaffen sich einen Überblick über die betriebliche Organisation eines Unternehmens. Dazu recherchieren sie die Vorschriften zur Erfassung und Dokumentation betrieblicher Geschäftsprozesse (GoB, Buchführungspflicht) und machen sich mit der kaufmännischen Buchführung (Inventur, Inventar, Bilanz, Bestandskonten, Erfolgskonten, Umsatzsteuer) und der Kosten- und Leistungsrechnung vertraut. Sie analysieren betriebliche Personalpläne mit dem Ziel, auf Grundlage der Stellenpläne ihres Unternehmens den Personalbedarf zu ermitteln. Sie informieren sich über die einschlägigen arbeitsrechtlichen Bestimmungen (Tarifrecht, Betriebsverfassungsrecht, Arbeitsvertragsrecht, Arbeitnehmerschutzrecht).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen unter Berücksichtigung geltender  Rechtsnormen die Unternehmensgründung. Sie erstellen einen Businessplan, präsentieren ein geeignetes Marketingkonzept und erarbeiten die Aufbau- und Ablauforganisation für das Unternehmen. Unter Berücksichtigung der notwendigen Anschaffungen entwickeln sie einen Investitions- und Finanzierungsplan (Tilgungspläne, Leasingpläne, Arten der Finanzierung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die bedarfsgerechte Beschaffung (extern, intern) von qualifiziertem Personal. Sie bereiten die Personalauswahl (Bewerbung, Vorstellungsgespräch, Assessment-Center, Test) und die Personalintegration (fachlich, sozial) vor. Sie planen die rechtssichere Gestaltung der Arbeitsverhältnisse (Arbeitsvertrag, Rechte und Pflichten, Haftung) unter Beachtung des kollektiven Arbeitsrechts. Sie prüfen motivationsbeeinflussende Faktoren auf ihren Anwendungskontext und leiten Strategien der Personalentwicklung (Fort- und Weiterbildung) ab. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen die Gründung eines Unternehmens  durch. Sie erfassen buchhalterisch Geschäftsfälle, erstellen Bilanzen, Gewinn- und  Verlustrechnung, bereiten den Jahresabschluss vor und ermitteln betriebliche Kennzahlen (Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität). Sie führen die Kosten- und Leistungsrechnung (Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung, Kostenträgerrechnung) zur Kostenermittlung und Preiskalkulation durch.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler bearbeiten Kundenaufträge und prüfen diese  hinsichtlich Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit (Deckungsbeitrag, Break-even-Point). Sachkundig erstellen sie Angebote, unterbreiten diese adressatengerecht und reagieren angemessen bei Vertragsstörungen. Sie schließen Rechtsgeschäfte ab, gestalten Verträge, treten in Verhandlungen sicher auf und kommunizieren mit Vertragspartnern.

Im Rahmen des Controllings beurteilen die Fachschülerinnen und Fachschüler auf  der Grundlage des Jahresabschlusses, der Kosten- und Leistungsrechnung und der betrieblichen Kennzahlen den Erfolg und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Sie ermitteln und beurteilen die steuerlichen Belastungen des Unternehmens (Besteuerung des Ertrags, Besteuerung des Verbrauchs) in Abhängigkeit von der gewählten Unternehmensform.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten arbeitsrechtlich relevante Situationen unter Verwendung der geltenden Gesetze des individuellen und kollektiven Arbeitsrechtes. Sie schlagen begründete Verfahrensweisen zu deren Lösung vor und treffen notwendige Entscheidungen. Unter Verwendung situativ angemessener Führungsstile und -techniken führen die Fachschülerinnen und Fachschüler ihre Mitarbeiter und Mitarbeitergruppen. Sie beweisen Verantwortungsbereitschaft, Kommunikationsstärke und Durchsetzungsvermögen. Im Rahmen der Personalentwicklung und Mitarbeitermotivation erstellen sie Konzepte zur Aus- und Weiterbildung und Mitarbeiterführung. Sie erkennen frühzeitig Konfliktsituationen und entwickeln angemessene Konfliktlösungsstrategien (Konfliktmanagement). Dabei reflektieren sie auch ihr eigenes Verhalten. An ausgewählten Fällen leiten sie Kündigungsgründe ab und beurteilen die Rechtmäßigkeit der Kündigungen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren den Prozess der Unternehmensgründung sowie die Steuerung der Geschäftsprozesse und zeigen Optimierungsmöglichkeiten auf.

Lernfeld 4 Technische Informationen in einer Fremdsprache erfassen und weitergeben
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 40 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, technische  Informationen in einer Fremdsprache zu erfassen und weiterzugeben.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Kundenauftrag. Sie bedienen sich geeigneter Fahrzeuginformationssysteme und recherchieren relevante technische Informationen aus fremdsprachigen Servicehandbüchern, Reparaturanleitungen und anderen technischen Dokumentationen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Anfertigung technischer Dokumentationen, Handreichungen und Präsentationen in der Fremdsprache.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler fertigen aus den gewonnenen Informationen  technische Dokumentationen (Benutzerdokumentationen, interne technische Produktdokumentationen, elektronische Ersatzteilinformationen) und Handreichungen für den Kunden an.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler pflegen Geschäftskontakte (E-Mail, Fax, Briefe) mit ausländischen Vertragspartnern und Fachleuten. Sie stellen Kunden und Geschäftspartnern ihr Unternehmen sowie Produkte und Dienstleistungen ihres Unternehmens vor. Dabei beschreiben sie technische Details und nutzen verschiedene  Möglichkeiten der Kommunikation (vis-a-vis, Telefonat, verbale und nonverbale Kommunikationsregeln).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler unterweisen ausländische Mitarbeiter und reagieren situationsbezogen auf Nachfragen. Sie kommunizieren zielgruppenadäquat und situationsangemessen mit Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler bereiten Informationen auf und stellen diese  für eine Präsentation unter Nutzung verschiedener Präsentationstechniken (Vortrag,  Diskussion) zusammen. Sie wählen die dafür benötigten Medien aus und setzen diese zweckmäßig ein. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren ihre Ergebnisse dem Kunden und bewerten die Präsentation nach festgelegten Bewertungskriterien. 

Lernfeld 5 Betrieblichen Leistungsprozess gestalten
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 120 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, den betrieblichen Leistungsprozess im Rahmen der Material-, Fertigungs- und Absatzwirtschaft, des Marketings und des Qualitätsmanagements kundenorientiert unter wirtschaftlichen, rechtlichen und organisatorischen Aspekten zu gestalten.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die betrieblichen Kennziffern, die für die Fertigungsplanung und -realisierung im Rahmen der Material-, Fertigungs- und Absatzwirtschaft eines Unternehmens notwendig sind. In diesem Zusammenhang informieren sie sich über wesentliche Aspekte der Qualitätslehre, Grundbegriffe des Qualitätsmanagementsystems (QM) und dessen Teilfunktionen im Rahmen der Qualitätsplanung, -prüfung, -lenkung und -förderung. Sie informieren sich über die Prinzipien, Kennzeichen und Möglichkeiten des betrieblichen Marketings (Marketingarten, Marketingkonzepte).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen auftragsbezogen Prozesse der Beschaffung, des Fertigungsmanagements und der Absatzwirtschaft unter Berücksichtigung des Qualitätsmanagements. Sie entwickeln aus den Unternehmenszielen abgeleitete und auf den markt- und kundenrelevanten Voraussetzungen basierende Marketingstrategien.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen betriebliche Kennziffern im Rahmen der Bedarfsermittlung und Beschaffungsplanung zur Gestaltung materialwirtschaftlicher Prozesse (Beschaffungsprozesse, Lieferantenauswahl und Lieferantenbewertung, Lagerorganisation). Im Rahmen des Fertigungsmanagements nutzen sie verschiedene Möglichkeiten der Leistungserstellung und entwickeln Konzepte zur Auftragsrealisierung (Fertigungstypen, -organisation, Arbeitsstudien, Fertigungsplanung, -steuerung, -kontrolle, Projektmanagement). Sie kontrollieren die Prozesse und leiten Maßnahmen zu ihrer Verbesserung ab. Die Fachschülerinnen und Fahrschüler ermitteln mögliche Fehler im betrieblichen Ablauf und stellen diese unter zielgerichteter Nutzung verschiedener Kontrollmechanismen zur Erfassung und Auswertung der Fehlerquellen ab.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen Werkzeuge und Methoden des QM als  wirkungsvolle Instrumente zum Bewerten betrieblicher Prozesse. Sie erkennen Problemfelder, entwickeln Lösungen zum Erreichen der vorgegebenen Qualitätsziele und leiten Maßnahmen zur Sicherung bzw. fortlaufenden Verbesserung der Prozesse ein. Sie verwenden Qualitätsmanagementsysteme (Kundenorientierung, Mitarbeiterorientierung, Geschäftserfolg, Prozessorientierung) unter Einbeziehung des Arbeits- und Umweltschutzes. Im Rahmen einer Dokumentation bilden sie die Prozesse, Schnittstellen und Wechselbeziehungen ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler überzeugen Mitarbeiter von der Notwendigkeit des QM zur Durchsetzung von Qualitätsstandards.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren im Rahmen der Absatzwirtschaft  (Marktforschung, Marketingstrategie, Produktpolitik, Kontrahierungspolitik, Kommunikationspolitik, Distributionspolitik) verschiedene Strategien der Marketingorganisation. Sie bestimmen Marketingziele für das Unternehmen und begründen deren Notwendigkeit für den unternehmerischen Erfolg (strategische und operative Planung). Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwerfen ein Marketingkonzept, speziell einen Marketing-Mix, für den betrieblichen Leistungsprozess. Dazu werten sie Marktanalysen aus und  entwickeln Alternativen für die Planung eines erfolgsorientierten Absatzes.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler berechnen marktorientiert die bedarfsgerechte, wirtschaftliche Beschaffung und Lagerung von Material und werten beschaffungsrelevante Kosten aus. Sie bestimmen mit Hilfe einer Kalkulation (Maschinenkostenrechnung, REFA-Zeitberechnungen, betriebswirtschaftliche Kenngrößen) die Kosten, Einnahmen sowie Kostenüber- und Kostenunterdeckung und erkennen im Rahmen der Gewinn- und Verlustrechnung notwendige Maßnahmen zur Optimierung zukünftiger Prozesse. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln Konzeptionen für die Verbesserung von Arbeitsabläufen im Betrieb sowie von Geschäftsprozessen mit Lieferanten und Kunden.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler diskutieren ihre Arbeitsergebnisse im Team und präsentieren sie mit Hilfe zeitgemäßer Darstellungsformen sicher und überzeugend. Sie reflektieren die Prozesse kritisch und bewerten ihre Arbeitsergebnisse hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit.

Lernfeld 6 Fahrzeugkomponenten und -baugruppen herstellen
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Fahrzeugkomponenten und -baugruppen unter Beachtung der Faktoren Zeit, Kosten und Qualität herzustellen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Kundenauftrag und werten die technischen Unterlagen aus. Sie informieren sich über die möglichen Fertigungsverfahren (Hauptgruppen, Besonderheiten im Fahrzeugbau) für die Herstellung von Fahrzeugkomponenten und -baugruppen. Sie analysieren die Ergebnisse verschiedener Werkstoffprüfverfahren, auch unter dem Aspekt der Beeinflussung technischer Prozesse.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen das Herstellen von Fahrzeugkomponenten und -baugruppen unter besonderer Beachtung der Faktoren Zeit, Kosten und Qualität. Dafür verwenden sie verschiedene Arbeitstechniken zur Entwicklung von Lösungsvorschlägen für die Realisierung des Herstellungsprozesses. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beziehen Maßnahmen der Qualitätssicherung (Prüfzeitpunkte, Prüfhäufigkeiten, Prüfmittel, Arbeits- und Umweltschutz) in die Planung der Fertigungsprozesse ein.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen entsprechend dem Kundenauftrag den Einsatz der entsprechenden Fertigungsverfahren für die Herstellung von Fahrzeugkomponenten und -baugruppen aus und erstellen eine technologische Ablaufplanung (Kräfte, Energie, Leistung, Fertigungszeit, Geschwindigkeit, Planung von Fertigungsabläufen). Sie beachten die verschiedenen technischen, ökonomischen und ökologischen Einsatzbedingungen. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler werten die Prüfergebnisse verschiedener  Werkstoffprüfverfahren auch mit statistischen Methoden aus und wählen in Abhängigkeit von Funktion und Belastung die Werkstoffe für die herzustellenden Fahrzeugkomponenten und -baugruppen. Sie dokumentieren die Planung der Fertigung unter Nutzung von Informatiksystemen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler berücksichtigen die gesetzlichen Bestimmungen des Arbeits- und Umweltschutzes.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler überprüfen die Produktion von Fahrzeugkomponenten und -baugruppen, optimieren die Produkte und passen deren Fertigungsprozess an. Sie leiten Maßnahmen zur Qualitätssicherung ein und kontrollieren deren Anwendung und Einhaltung. Sie führen Berechnungen zur Auslastung von Maschinen sowie zum benötigten Energiebedarf durch und kalkulieren den Bedarf an Material und Arbeitszeit.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen ihre Arbeitsergebnisse und gehen mit Kritik konstruktiv um. Während ihrer Arbeit gestalten sie Kommunikationsprozesse, bewältigen Konflikte und entwickeln Kompromissfähigkeit.

Lernfeld 7 Instandhaltungsprozesse gestalten und überwachen
Klassenstufe 1
Zeitrichtwert: 80 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Instandhaltungsprozesse zu gestalten und zu überwachen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren das Kundengespräch und den  Kundenauftrag. Sie informieren sich über den aktuellen Stand der Technik (DIN, DIN  EN, ISO, StVZO, DOT, SAE, spezifische Instandsetzungsvorschriften) und werten  Handreichungen (Bau- und Betriebsvorschriften, Herstellervorgaben) aus. Sie recherchieren das Ausfallverhalten von kraftfahrzeugtechnischen Komponenten, Baugruppen und Systemen (Abnutzung, Verschleiß, Korrosion).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die notwendigen Arbeitsabläufe bei  der Wartung, Inspektion bzw. Instandsetzung von Fahrzeugen. Sie erfassen die  Funktion und das Zusammenwirken der Bauelemente und Baugruppen und untersuchen den Einfluss möglicher Fehler auf die Funktion des Systems.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen Arbeitsverfahren und Lösungsstrategien für die notwendigen Tätigkeiten der Instandhaltungsprozesse aus, entwickeln diese angemessen weiter und sichern ein selbstständiges, zielgerichtetes und planmäßiges Vorgehen bei der Bewältigung auftretender Probleme.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler fertigen Informationsmaterialien für die Instandhaltung an. Sie leiten die Einführung der Wartungs-, Inspektions-, und Instandsetzungspläne unter Berücksichtigung von Instandhaltungsvorgaben, Einbauanleitungen und technischen Gegebenheiten. Sie optimieren die Arbeitsabläufe und Prozesse mit dem Ziel, die Funktions- und Verkehrssicherheit der Fahrzeuge zu erhalten. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler prüfen die eingeführten Instandhaltungsprozesse unter dem Aspekt, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Sie überwachen die durchzuführenden Instandhaltungsprozesse im Sinne des Qualitätsmanagements und führen Mitarbeiterschulungen durch.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren ausgewählte Instandhaltungsmaßnahmen und begründen ihre Auswahl. Sie übergeben dem Kunden das Fahrzeug und begründen die durchgeführten Arbeiten.

Lernfeld 8 Diagnosevorgänge konzipieren und Diagnosedaten auswerten
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 200 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Diagnosevorgänge für die Prüfung und Begutachtung von Kraftfahrzeugen und kraftfahrzeugtechnischen Systemen zu konzipieren und die gewonnenen Diagnosedaten auszuwerten.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Kundenaufträge und informieren sich über interne und externe Prüf- und Diagnosesysteme für die Begutachtung von Kraftfahrzeugen und kraftfahrzeugtechnischen Systemen. Dafür recherchieren sie verschiedene Hard- und Software (Betriebssysteme und Plattformen, Datenübertragungssysteme, Prüf- und Diagnosesoftware) sowie deren Einsatzmöglichkeiten. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Möglichkeiten der angewandten Thermodynamik (thermodynamische Kreisprozesse, Energetik), die Motorentechnik und Motormechanik von Otto- und Dieselmotoren. Sie untersuchen die Gemischbildung und Verbrennung, das Motormanagement und die Energiebilanz der Verbrennungskraftmaschinen und ihre messtechnische Erfassung.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Diagnosevorgänge (Verfahren, Fahrzeugeigendiagnose, Diagnosesupport) am Fahrzeug. Sie setzen sich mit Möglichkeiten der Fehlerfortpflanzung und Interpretation der Fehler auseinander und vergleichen Varianten der Abgasnachbehandlung und Abgasdiagnose.

Ausgehend von fahrzeugtypischen Problemen wie Fehler im Lenkverhalten, Unstetigkeit im Motorlauf, erhöhte Abgasemission usw. nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler selbstständig Software zur Fehleridentifikation und betreiben ausgewählte Messungen an Fahrzeugen und Motoren. Sie führen Diagnosevorgänge an alternativen Antrieben (LPG, Erdgas, Wasserstoff, E-Antrieb, Brennstoffzelle) und an Kälteaggregaten im Fahrzeug durch. Mit Hilfe gezielter Veränderungen der Eingangsparameter werden Schlussfolgerungen für die Diagnostik gezogen. Sie nutzen die ermittelten Messergebnisse als Grundlage für die Fehleranalyse. Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln geeignete Diagnosestrategien und wenden diese an. Dabei bedienen sie sich statistischer Methoden zur Messwerterfassung und -auswertung. Sie nutzen den Prozess der systematischen Fehlerbeherrschung.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler optimieren mit entsprechenden Hardware- und Softwaresystemen die Prüfabläufe unter technisch-wirtschaftlichen Gesichtspunkten und weisen die Mitarbeiter ein.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler werten die Vielfalt von übertragenen Informationen über den Zustand der elektrischen und mechanischen Komponenten des Kraftfahrzeuges aus und leiten daraus Maßnahmen für die Wartung und Instandsetzung der Sensorik und Aktorik ab.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren ihren Arbeitsprozess.

Lernfeld 9 Fahrzeugkomponenten nach Beanspruchung und Qualitätsstandards auslegen
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 320 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, Fahrzeugkomponenten nach Beanspruchung und Qualitätsstandards auszulegen und auftretende Wechselwirkungen zu prüfen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Kundengespräche hinsichtlich aufgetretener Mängel und werten Simulationen aus. Sie informieren sich über Beanspruchungen an Fahrzeuge (fahrzeugspezifische Beanspruchungsarten, Werkstoffbeanspruchung in Fahrwerks-, Antriebsbaugruppen und Karosserie) und recherchieren die Anforderungen an Fahrzeugkomponenten aus Test-, Versuchs- und Unfallberichten. Sie ermitteln Energieflüsse, Leistungsprofile und Leistungsanforderungen am Fahrzeug. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen rechnerische Betriebsfestigkeitsanalysen (Spannungsanalyse, Lebensdauerbetrachtung) zur Steigerung der Zuverlässigkeit durch. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler legen für die Fahrzeugkomponenten (Radaufhängung, Achskonstruktionen, Räder und Reifen, Lenkung, Federung und Dämpfung, Schwingungsverhalten von Bauteilen, Bremsen, Fahrassistenzsysteme/autonomes Fahren) Qualitätsstandards fest. Sie charakterisieren die Beanspruchungen der Antriebskomponenten (Kupplungen, mechanische und hydraulische Getriebe, Auslegung von Getrieben, Gelenkwellen, Differentiale, Verknüpfung von elektrischen und hydraulischen Antrieben im Kraftstrang) und definieren die Beanspruchungen an die Karosserie (Aufbau und Struktur, Vermessung, Unfallbegutachtung und -forschung).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler vergleichen Neuentwicklungen mit bestehenden Fahrzeugauslegungen und beurteilen die Ergebnisse hinsichtlich ihrer Qualität und Wirkung auf den Fahrkomfort, die Fahrsicherheit, die Energieeffizienz und die Schadstoffemission. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler legen auftragsgemäß verschiedene Fahrzeugkomponenten aus. Sie berücksichtigen neben den zutreffenden Betriebsbelastungen für einzelne Komponenten die Einflüsse und Wechselwirkungen aller im Gesamtsystem zusammenwirkenden Komponenten und die Einflüsse bei der Fertigung. Sie evaluieren die Ergebnisse und entwickeln Vorschläge zur Optimierung von Fahrzeugkomponenten, dabei beachten sie auch die Optimierung des Fahrverhaltens (Fahrzustände, Achsvermessung, Fahrdynamik).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen ausgewählte Methoden der Qualitätssicherung ein.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler präsentieren ihre Ansätze zur Optimierung  von Fahrsicherheit, -komfort, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.

Lernfeld 10 Mechatronische Systeme entwickeln
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 240 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, mechatronische Systeme für Kraftfahrzeuge zu entwickeln.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den Kundenauftrag und untersuchen technische Problemstellungen wie die Optimierung und Weiterentwicklung von Bremssystemen, dynamischen Getriebesteuerungen oder vollvariablen Ventilsteuerungen. Sie informieren sich über die Schnittstellen zwischen Mechanik und Elektrotechnik/Elektronik mit dem Ziel sensorische und aktorische Systeme für Kraftfahrzeuge zu entwickeln. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Methodik der mechatronischen System- und Produktentwicklung (Lasten- und Pflichtenheft, Entwicklungsmethodik, Festigkeitsbetrachtungen, Nutzung der Maschinenelemente, Systemlösungsvergleiche und Design).

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Entwicklung von Steuerungs- und  Regelungssystemen für den modernen Fahrzeugbau. Sie nutzen für die Konzepterstellung die Abstraktionsmethoden und Struktogramme.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen Projekte im Bereich der Produktentwicklung in der Mechatronik durch und entwickeln für Kraftfahrzeuge entsprechend des Kundenauftrags mechatronische Systeme (sensorische und aktorische Systeme) unter Verwendung entsprechender Konstruktionssoftware. Sie leiten diese Projekte fachlich und organisatorisch. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen die Modellierung und Simulation mechatronischer Systeme (Simulations- und Konstruktionswerkzeuge) und bilden mechatronische Teilsysteme und Systemkomponenten in Modellen ab. Sie simulieren die Teilsysteme und Komponenten sowie komplette mechatronische Systeme. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen geeignete Regelungsverfahren aus, dimensionieren Regelungsparameter und bestimmen bzw. interpretieren die Systemgrößen. Sie untersuchen den Einfluss elektrischer/elektronischer Größen auf die Steuerungen, verbinden die Systemkomponenten und Teilsysteme zu einem Gesamtsystems und simulieren das Gesamtsystem.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren ihre Ergebnisse und präsentieren diese dem Kunden.

Lernfeld 11 Facharbeit erstellen
Klassenstufe 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler besitzen die Kompetenz, wissenschaftsorientiert aktuelle fachrichtungsbezogene Themen zu bearbeiten und ihre Ergebnisse zu verteidigen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit aktuellen fachrichtungs- und  praxisbezogenen Themen aus ihren beruflichen Handlungsfeldern auseinander. Sie  leiten fachwissenschaftliche Fragestellungen oder komplexe gestalterische Aufgaben ab und entwickeln daraus eine Themenstellung für die Facharbeit.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren das Thema und formulieren Teilaufgaben. Sie beachten die inhaltlichen und formalen Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens und stellen konzeptionelle Überlegungen an. Bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte nutzen sie unterschiedliche Arbeits- und Kreativitätstechniken. Sie planen ihre Arbeitsphasen (Ablaufplan, Zeitmanagement) verantwortungsvoll und selbstständig.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wählen geeignete Untersuchungsmethoden  (Recherche, Beobachtung, Fragebogen, Interview, Messung, Versuchsreihe). Sie planen die Durchführung einer Untersuchung (Reliabilität, Validität, Objektivität, Normen) oder die Entwicklung eines Produktes sowie die Auswertung und Dokumentation der Ergebnisse.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen  (Fachliteratur, Internet, Experten), analysieren diese kritisch hinsichtlich Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug und wählen Informationen aus (Urheberrecht). Sie stellen beginnend mit der Themenstellung Zusammenhänge formal korrekt dar, zeigen Wechselwirkungen auf, argumentieren unter Anwendung der Fachtermini und überzeugen durch kompetente ergebnisorientierte Schlussfolgerungen. 

Die Fachschülerinnen und Fachschüler verteidigen zielgruppenadäquat und situationsangemessen in einem Fachgespräch die Ergebnisse ihrer Arbeit (Präsentationstechniken, Kommunikationstechniken). Sie reflektieren ihr methodisches Vorgehen und setzen sich selbstkritisch mit ihren Arbeitsprozessen und Ergebnissen auseinander.

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