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Lehrplan Berufsschule / Berufsfachschule

Deutsch/Kommunikation

2007/2020

 

Impressum

Die überarbeiteten Lehrpläne für die Berufsschule und die Berufsfachschule treten am 1. August 2020 in Kraft.

Die Lehrpläne wurden durch Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschule und Berufsfachschule in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung - Comenius-Institut - erstellt.

Eine teilweise Überarbeitung der Lehrpläne erfolgte durch Lehrerinnen und Lehrer der Berufsschulen und Berufsfachschulen im Jahr 2020 in Zusammenarbeit mit dem

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

Im Jahr 2022 erfolgte eine redaktionelle Überarbeitung.

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

 

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Der Lehrplan gilt in der Berufsschule für den berufsübergreifenden Bereich der dualen Berufsausbildung, für das Berufsgrundbildungsjahr sowie für den berufsübergreifenden Bereich in der Berufsfachschule. (Im Rahmen der dualen Berufsausbildung kann der Lehrplan Englisch auch für den berufsbezogenen Bereich gelten, sofern in entsprechenden Lernfeldern berufsbezogenes Englisch vorgesehen ist.)

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Berufs-schule und der Berufsfachschule sowie verbindliche Aussagen zur Entwicklung von Lernkompetenz. Im fachspezifischen Teil werden für das Fach allgemeine fachliche Ziele ausgewiesen, die in der Regel über den Lernbereichen differenziert beschrieben sind, und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung des schulischen Lernens ausweisen. 

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

Die Ausbildungsjahre werden als pädagogische Einheit aufgefasst, für die jeweils Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 28 Wochen verbindlich festgeschrieben sind. Zusätzlich kann jeweils ein Lernbereich mit Wahlcharakter bearbeitet werden. Eine Ausnahme bildet das Fach Englisch mit verbindlich zu unterrichtenden Modulen und Modulen mit Wahlcharakter.

Entsprechend dem Kenntnisstand der Schüler, den jeweiligen beruflichen Anforderungen und den Vorgaben der Stundentafel des Berufes ist der Lehrplan in freier pädagogischer Verantwortung zu akzentuieren bzw. zu reduzieren.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb der Ausbildungsjahre bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. 

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise. 

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung. 

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Er-ziehungszielen der Berufsschule und der Berufsfachschule. 

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht: 

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches des gleichen Ausbildungsjahres

 

➔ 3. Aj., LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches in einem anderen Ausbildungsjahr

 

➔ DE/KOM, 2. Aj., LB 2

Verweis auf Ausbildungsjahr, Lernbereich eines anderen Faches

 

➔ OS DE, Kl. 8, LB 2 

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines Faches in einer anderen Schulart 

 

➔ berufsbezogener Bereich

Verweis auf einen Lehrplan des berufsbezogenen Bereichs 

 

⇒ Selbstkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Berufsschule/Berufsfachschule 

 

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Berufsschule/Berufsfachschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

Aj. Ausbildungsjahr
BIO Biologie (Oberschule)
CH Chemie (Oberschule)
DE Deutsch (Oberschule)
DE/KOM Deutsch/Kommunikation
EN Englisch
ETH Ethik
GE Geschichte (Oberschule)
GEO Geographie (Oberschule)
GK Gemeinschaftskunde
HS Hauptschulbildungsgang
INF Informatik (Oberschule)
KU Kunst (Oberschule)
Kl. Klassenstufe
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
MA Mathematik (Oberschule)
MU Musik (Oberschule)
MW Modul mit Wahlcharakter
MWP Modul mit Wahlpflichtcharakter
OS Oberschule
OS GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung (Oberschule)
PH Physik (Oberschule)
RE/e Evangelische Religion
RE/k Katholische Religion
RS Realschulbildungsgang
SPO Sport
TC Technik/Computer (Oberschule)
Ustd. Unterrichtsstunden
WK Wirtschaftskunde
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (Oberschule)
2. FS Zweite Fremdsprache (Oberschule)

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule

Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt.

Die Berufsschule ist eine Schulart der Sekundarstufe II. Sie baut auf einen mindestens neunjährigen Besuch einer allgemeinbildenden Vollzeitschule auf.

Die Berufsschule realisiert eine praxisbezogene Aneignung der theoretischen Grundlagen und vermittelt so

  • Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz,
  • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas,
  • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung,
  • die Fähigkeit und Bereitschaft, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Die Berufsschule ist damit dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung zu befähigen.

Das erste Jahr der Berufsausbildung kann auch als Vollzeitunterricht der beruflichen Grundbildung (Berufsgrundbildungsjahr) oder als Teilzeitunterricht gemeinsam für die einem Berufsbereich oder einer Berufsgruppe zugeordneten anerkannten Ausbildungsberufe durchgeführt werden.

Für die Berufsvorbereitung kann die Berufsschule für Jugendliche, die zu Beginn der Berufsschulpflicht kein Berufsausbildungsverhältnis nachweisen und die nicht über einen Schulabschluss verfügen, als ein- oder zweijährige berufsvorbereitende Vollzeitschule (Berufsvorbereitungsjahr) geführt werden. Der zweijährige Bildungsgang richtet sich dabei an Jugendliche, die das Berufsvorbereitungsjahr aufgrund ihres Entwicklungsstands voraussichtlich nicht innerhalb eines Schuljahres mit Erfolg abschließen können. Im Rahmen der Berufsvorbereitung können auch Vorbereitungsklassen für berufsschulpflichtige Schüler, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist und deren Kenntnisse der deutschen Sprache für eine Teilnahme am Regelunterricht nicht ausreichen, eingerichtet werden. Darüber hinaus umfasst die Berufsvorbereitung Klassen berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen und Maßnahmen der Einstiegsqualifizierung, die jeweils im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt werden.

Schüler der Berufsschule, die gemäß § 4c Sächsischem Schulgesetz einer sonderpädagogischen Förderung bedürfen, werden entsprechend ihrem Ausbildungsziel nach den jeweils geltenden Lehrplänen und Stundentafeln für die anerkannten Ausbildungsberufe, für einen Beruf gemäß § 66 des Berufsbildungsgesetzes und für einen Beruf gemäß § 42r der Handwerksordnung oder nach den Lehrplänen und Stundentafeln für die vollzeitschulischen Bildungsgänge unterrichtet. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf können gemeinsam in Klassen mit Schülern ohne sonderpädagogischen Förderbedarf oder in Klassen, die ausschließlich für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf gebildet werden, unterrichtet werden. Damit wird gesichert, dass die besonderen Voraussetzungen dieser Schüler berücksichtigt werden. Dieses Ziel kann auch Besonderheiten in der zeitlichen und inhaltlichen Gliederung der Stundentafeln erfordern.

Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsfachschule

In der Berufsfachschule werden die Schüler für einen Beruf ausgebildet. Außerdem wird die allgemeine Bildung gefördert.

Die Bereitschaft und die Fähigkeit für lebenslanges Lernen in einer sich ständig verändernden Gesellschaft werden weiterentwickelt. Die Berufsfachschule ist eine Vollzeitschule der Sekundarstufe II.

Die Berufsfachschule realisiert eine berufspraxisbezogene, handlungsorientierte Ausbildung und vermittelt so

  • Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz,
  • berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen Europas,
  • die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung,
  • die Fähigkeit und Bereitschaft, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Die Berufsfachschule ist damit dem übergreifenden Ziel verpflichtet, die Schüler zur Erfüllung der Aufgaben im Beruf sowie zur Mitgestaltung der Arbeitswelt und Gesellschaft in sozialer und ökologischer Verantwortung zu befähigen.

Die Berufsfachschulen führen entweder zu einem Berufsabschluss nach Landesrecht oder für bundesrechtlich geregelte Gesundheitsfachberufe zu einem Berufsabschluss nach Bundesrecht.

Bei der Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne des Berufsbildungsgesetzes befähigen. In der Berufsfachschulordnung ist festgelegt, für welche dualen Ausbildungsberufe eine berufsfachschulische Ausbildung möglich ist.

Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule/ Berufsfachschule

Ziel der Berufsausbildung in der Berufsschule/Berufsfachschule ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Diese wird verstanden als die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz.

In dieser Zielperspektive sind an der sächsischen Berufsschule/Berufsfachschule Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung und Werteorientierung miteinander verknüpft.

Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule klären Schüler methodengeleitet Sachverhalte und erstellen Konzeptionen.

Die Schüler beschaffen sich die notwendigen Informationen und strukturieren diese. Sie entwickeln eigene Lerntechniken und Lernstrategien sowie die Bereitschaft zum lebenslangen berufsbegleitenden Lernen. Die Schüler lesen und interpretieren fachliche Darstellungen.

Sie verstehen fachliche Begriffe und interpretieren die inhaltlichen Ziele einer Arbeitsaufgabe. Sie vollziehen konkrete berufliche Handlungen mit dem Ziel der Befähigung zur Ausübung einer beruflichen Tätigkeit und präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Schüler führen Arbeitsgespräche und erkennen darin Einstellungen unter Nutzung verbaler, formaler und nonverbaler Mittel. Sie wenden die Fachsprache exakt und die Fremdsprache fachlich korrekt an.[Fachkompetenz]

Selbstkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Entwicklung der Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Berufsschule/Berufsfachschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden.

Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Die Schüler entwickeln ihre Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie ein-zubringen.

Ausgehend von den eigenen Lebens- und Arbeitsweltbezügen, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Sie entwickeln die Fähigkeit weiter, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie setzen sich verstärkt bewusst für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung ein und wirken gestaltend daran mit. Dabei kennen und nutzen sie Partizipationsmöglichkeiten.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule nutzen die Schüler Methoden der Selbstreflexion, um ihre Handlungsfähigkeit weiter zu entwickeln. Sie entwerfen reflektiert eigene Lebenspläne, verstehen analysierend Positionen und Urteile. Die Schüler planen ihre Kompetenzentwicklung. Sie beachten gesellschaftliche und soziale Rahmenbedingungen für ihre persönlichen Planungen, wenden Kreativitätstechniken an und ordnen ihre Interessen in das gesellschaftliche Umfeld ein. Die Schüler verstehen Lern- und Arbeitsprozesse und gestalten sie effizient. Sie reflektieren und entwickeln ihre Einstellungen zur Kommunikation weiter und bringen eigene und andere Interessen in Einklang.

Die Schüler nutzen verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Mit Quellen und der Meinungsbildung in Medien gehen sie reflektiert kritisch um. Sie suchen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und stärken ihre medienkritische Reflexion. Aktuelle Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Schüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig sowie verantwortungs- und gesundheitsbewusst ein. Dabei sind ihnen die Notwendigkeit des Schutzes sensibler Daten sowie die eigenen Rechte und die Rechte anderer bewusst und sie agieren entsprechend zunehmend sicher.[Selbstkompetenz]

Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinanderzusetzen und zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.

In der Ausbildung an der Berufsschule/Berufsfachschule erkennen und analysieren die Schüler Teamstrukturen und gestalten soziale Beziehungen. Sie verstehen soziale Strukturen von Unternehmen, Behörden und Einrichtungen.

Dazu tragen die Erfahrungen, die während der berufspraktischen Ausbildung oder in Betriebspraktika in Arbeitsteams und in hierarchischen Strukturen gesammelt werden, wesentlich bei.

Die Schüler verstehen gruppendynamische Lernprozesse und gestalten diese aktiv mit.

Sie treffen Entscheidungen in der Gruppe und präsentieren gemeinsame Arbeitsergebnisse. Die Schüler beherrschen Kommunikationsstrategien und gestalten fremdsprachliche Kommunikation mit Rücksicht auf regional- und landestypische sowie kulturelle Hintergründe.[Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses der Berufsschule/ Berufsfachschule

Der Bildungs- und Erziehungsprozess ist individuell und gesellschaftsbezogen zugleich. Die Berufsschule/Berufsfachschule muss als sozialer Erfahrungsraum den Schülern Gelegenheit geben, den Anspruch auf Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung einzulösen und Mitverantwortung bei der gemeinsamen Gestaltung schulischer Prozesse zu tragen.

Um die Bildungs- und Erziehungsziele zu erreichen, muss die Berufsschule/Berufsfachschule

  • den Unterricht an einer für ihre Aufgaben spezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierung betont,
  • individuelles und selbstorganisiertes Handeln und insbesondere Lernen in der digitalen Welt fördern,
  • unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufsübergreifende Qualifikationen vermitteln,
  • die bildungs-, berufs- und fachsprachlichen Kompetenzen fördern,
  • ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten und einen Unterricht mit entsprechender individueller Förderung vor dem Hintergrund unterschiedlicher Erfahrungen, Fähigkeiten und Begabungen aller Schüler ermöglichen,
  • eine nachhaltige Entwicklung der Arbeits- und Lebenswelt und eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft unterstützen,
  • für Gesunderhaltung und Unfallgefahren sensibilisieren,
  • einen Überblick über die Bildungs- und beruflichen Entwicklungsperspektiven einschließlich unternehmerischer Selbstständigkeit aufzeigen, um eine selbstverantwortliche Berufs- und Lebensplanung zu unterstützen,
  • an den relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen im Hinblick auf Kompetenzentwicklung und -feststellung ausgerichtet sein.

Den Ausgangspunkt des Lernens der Schüler in der Berufsschule/Berufsfachschule bilden ganzheitliche berufliche Handlungsabläufe. Sie sollen im Unterricht als Lernhandlungen selbst ausgeführt und/oder gedanklich nachvollzogen werden.

Auftrags- und projektbezogene Aufgabenstellungen tragen zum Erwerb von Handlungskompetenz bei. Dabei ist die selbstständige Arbeit der Schüler bei der Planung, Durchführung, Bewertung und Präsentation der Lösung von Arbeitsaufgaben zu fördern.

Der Lernende wird in seiner Individualität angenommen, indem seine Leistungsvoraussetzungen, seine Lebens- und Berufserfahrungen und seine Interessen und Neigungen berücksichtigt werden. Dazu ist ein Unterrichtsstil notwendig, der beim Schüler Neugier weckt, ihn zu Kreativität anspornt und Selbsttätigkeit und Selbstverantwortung verlangt. Durch unterschiedliche Formen der Binnendifferenzierung wird fachliches und soziales Lernen gefördert. Der systematische und zielgerichtete Einsatz von traditionellen und digitalen Medien fördert das selbstgesteuerte, problemorientierte und kooperative Lernen. Der Unterricht bleibt zwar lehrergesteuert, doch im Mittelpunkt steht die Förderung von Eigenaktivität der jungen Erwachsenen bei der Gestaltung des Lernprozesses. Eine derart veränderte Lehr- und Lernkultur prägt die Unterrichtsgestaltung.

Eine von Kooperation und gegenseitigem Verständnis geprägte Lernatmosphäre an der Schule, in der die Lehrer Vertrauen in die Leistungsfähigkeit ihrer Schüler haben, trägt nicht nur zur besseren Problemlösung im Unterricht bei, sondern fördert gleichzeitig soziale Lernfähigkeit.

Die veränderten Anforderungen an den Unterricht erfordern eine neue Qualität der Zusammenarbeit der Lehrer. Der Unterricht an der Berufsschule/ Berufsfachschule bemüht sich um eine Sicht, die über das einzelne Lernfeld oder Fach hinausgeht. Die Lebenswelt ist in ihrer Komplexität nur begrenzt aus der Perspektive einzelner Fächer oder Lernfelder zu erfassen. Die Verbindung von berufsübergreifendem und -bezogenem Bereich trägt dazu bei, andere Perspektiven einzunehmen, Bekanntes und Neuartiges in Beziehung zu setzen und nach möglichen gemeinsamen Lösungen zu suchen. Eine möglichst ausgeprägte Praxisnähe der Ausbildung, die unter anderem durch die Integration oder Simulation berufsrelevanter Situationen erreicht werden kann, leistet dazu ihren Beitrag. Es ist Aufgabe der Lehrer, verstärkt die Erfahrungen der Schüler aus der berufspraktischen Ausbildung bzw. dem Betriebspraktikum in den Unterricht einzubeziehen.

In berufsbildenden Schulen lernen und leben die Schüler gleichberechtigt miteinander. Der Schüler wird mit seinem Wissen, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Eigenschaften, Wertvorstellungen und seinen Lebenserfahrungen respektiert. In gleicher Weise respektiert er seine Mitschülerinnen und Mitschüler. Unterschiedliche Positionen bzw. Werturteile können geäußert werden und sie werden auf der Basis der demokratischen Grundordnung zur Diskussion gestellt.

Wesentliche Kriterien eines guten Schulklimas an berufsbildenden Schulen sind Transparenz der Entscheidungen, Gerechtigkeit und Toleranz sowie Achtung und Verlässlichkeit im Umgang aller an Schule Beteiligten. Wichtige Partner von Berufsschulen/Berufsfachschulen sind die dualen Ausbildungspartner, Praxiseinrichtungen der berufspraktischen Ausbildung oder des Betriebspraktikums, die den schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag unterstützen.

Die Schüler werden dazu angeregt, sich über den Unterricht hinaus zu engagieren. Da Berufsschulen/Berufsfachschulen i. d. R. in ein Berufliches Schulzentrum eingegliedert sind, bieten sich genügend Betätigungsfelder.

Die berufsbildenden Schulen öffnen sich stärker gegenüber ihrem gesellschaftlichen Umfeld und leisten einen Beitrag zur Regionalentwicklung.

Schulinterne Evaluation muss zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Lehr-, Lern- und Arbeitskultur werden. Dadurch können Planungen bestätigt, modifiziert oder verworfen werden. Die Evaluation unterstützt die Kommunikation und die Partizipation der Betroffenen bei der Gestaltung von Schule und Unterricht.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen, 
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen,
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern.
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken),
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle),
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens),
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen).
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Verbindlichkeit

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sowohl im berufsübergreifenden als auch im -bezogenen Bereich sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein.

Teil Fachlehrplan Deutsch/Kommunikation

Ziele und Aufgaben des Faches Deutsch/Kommunikation

Beitrag zur allgemeinen und beruflichen Bildung

Das Fach Deutsch/Kommunikation hat als allgemeinbildendes Fach in der Berufsschule/Berufsfachschule die Aufgabe, durch das Vertiefen der sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten eine allseitige und umfassende Handlungskompetenz im beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Leben zu fördern.

Der Unterricht im Fach Deutsch/Kommunikation stützt sich auf die von den Schülern in den bislang besuchten Bildungsgängen erworbenen Kenntnisse, Kompetenzen sowie die Wert- und Normvorstellungen im Umgang mit der deutschen Sprache. Da die deutsche Sprache Kommunikationsmittel, Gegenstand und Unterrichtsprinzip des Faches ist, wirkt der Unterricht im Fach Deutsch/Kommunikation über die Grenzen des Faches und der Schule hinaus.

Ziel ist die Vertiefung angemessener bildungssprachlicher Kompetenzen. Dabei erwächst Bildungssprache aus dem Zusammenspiel zwischen der Alltags-, Unterrichts- und Fachsprache. Sie hat die Funktion, Fachwissen in das Alltagswissen sowie in dessen Deutungen sinnvoll einzubringen. Das Beherrschen der Bildungssprache ermöglicht es dem Schüler, schwierige und kognitiv anspruchsvolle Sinnzusammenhänge sprachlich zu durchdringen und Informationen zu verarbeiten.

Einen wesentlichen Stellenwert nimmt dabei die Fähigkeit ein, adressaten- sowie situationsgerecht in Alltag und Beruf zu kommunizieren und dabei Kommunikationsprozesse so zu gestalten, dass sie zur Überwindung von soziokulturellen und interessenbestimmten Barrieren beitragen.

Im Fach Deutsch/Kommunikation geht es darüber hinaus um die Fähigkeit zur konstruktiven Strukturierung und positiven Beeinflussung von Teamprozessen. Diskussionen im Fachunterricht eröffnen Möglichkeiten zur selbstbewussten Meinungsäußerung und -präsentation sowie zur selbstkritischen Verantwortungsübernahme.

Einen wesentlichen Stellenwert nimmt dabei die Ausprägung von Wertvor-stellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ein.

Die Schüler wenden selbstständig Lernstrategien sowie Lern- und Arbeitstechniken zur Bewältigung kommunikativer Berufs- und Alltagssituationen an.

Unter Einbeziehung ihrer persönlichen Erfahrungen und Interessen setzen sie sich mit ausgewählten Sach- und Fachtexten sowie literarischen Texten aus Gegenwart und Vergangenheit auseinander und entwickeln ein Verständnis für die Widerspiegelung von Arbeitswelt und Gesellschaft in der Literatur.

Von genereller Bedeutung für die berufliche Bildung ist sowohl die Erweiterung und Qualifizierung bislang erworbener Strategien und Methoden der Informationsgewinnung, -strukturierung und -bewertung als auch die Darstellung und Präsentation von Arbeitsergebnissen und Erkenntnissen mit Hilfe traditioneller und digitaler Medien. Dabei wird stets die Einheit von Sprachproduktion, -rezeption und -reflexion berücksichtigt. Mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit werden weiterentwickelt – auch hinsichtlich der Bereitschaft, sich mit berufsspezifischen Fragen auseinander zu setzen, sodass komplexe Verständigungsprozesse im privaten, beruflichen und öffentlichen Leben befördert werden.

Durch seinen integrativen Ansatz unterstützt der Unterricht im Fach Deutsch/Kommunikation vernetztes Denken und praxisorientiertes Problemlösen.

allgemeine fachliche Ziele

Abgeleitet aus den Zielen und Aufgaben der Berufsschule/Berufsfachschule und dem Beitrag des Faches zur allgemeinen Bildung werden folgende allgemeine fachliche Ziele formuliert:

  • Erweitern der mündlichen Sprachfähigkeit,
  • Erweitern der schriftlichen Sprachfähigkeit,
  • Vertiefen der Lesekompetenz,
  • Reflektieren über Sprache und Sprachgebrauch.
Strukturierung

Die Struktur des Lehrplans berücksichtigt mündliche oder schriftliche Kommunikation im Zusammenhang.

Grundlage mündlicher Kommunikation sind Sprechen und Zuhören. Die Schriftlichkeit beinhaltet sowohl das eigenständige Schreiben als auch das Lesen und Bearbeiten von Texten.

Um das von den Schülern zu erwerbende Wissen, die zu entwickelnden Kompetenzen sowie Wertvorstellungen im Umgang mit der deutschen Sprache zu thematisieren und systematisch zu entwickeln, werden die Lerninhalte des Faches auf Grundlage der zentralen Kompetenzbereiche der Bildungsstandards als Lernbereiche strukturiert:

  • Sprechen und Zuhören,
  • Schreiben,
  • Lesen und Verstehen,
  • Sprache thematisieren.

Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen der Schüler und unter Berücksichtigung der Berufsspezifik sind die Unterrichtsinhalte vom Lehrer auszuwählen und zu strukturieren. Dabei sind stets Verbindungen mit Lerninhalten anderer Fächer und zu den Lernfeldern des berufsbezogenen Bereiches herzustellen.

Für den Unterricht im Fach Deutsch/Kommunikation ist wesentlich, dass die Lerninhalte der getrennt dargestellten Lernbereiche miteinander verbunden und als vielfältig verknüpfte, zusammenhängende sprachliche Tä-tigkeiten organisiert werden. Die Vorgaben ermöglichen weitgehende Freiräume für die interessens- und leistungsbezogene sowie berufsspezifische Differenzierung bezüglich Themen, Texten und Medien.

Die Lernbereiche mit Wahlcharakter können den Lernbereichen 1 – 4 ergänzend zugeordnet werden.

didaktische Grundsätze

Der funktionale Ansatz des integrativen Unterrichts im Fach Deutsch/Kommunikation zielt auf die Verflechtung einzelner sprachlicher Erscheinungen in ihrem kommunikativen Zusammenhang und ihrer Wirkung. Die Sprachbildung umfasst dabei den angemessenen Erwerb der Bildungssprache. Grundlage dafür ist die deutsche Hochsprache.

Die in der Lerngruppe vorhandene Mehrsprachigkeit wird als bereichernd anerkannt und für den Lernprozess genutzt. Dies gilt für die innere Mehrsprachigkeit jedes Schülers, die in Dialekten, Soziolekten, Fachsprachen und in den jeweils unterschiedlichen Ausprägungen der normierten Hochsprache ihren Ausdruck findet. Dies gilt ebenso für die äußere Mehrsprachigkeit, die aus Erfahrungen im Fremdsprachenlernen resultiert, wie für sprachliche und kulturelle Kompetenzen von Schülern, deren Herkunftssprache nicht oder nicht ausschließlich Deutsch ist.

Im Fach Deutsch/Kommunikation werden ganzheitliche Kommunikationssituationen organisiert. Angestrebt wird die Einheit von Textrezeption, -reflexion und -produktion.

Der bildungssprachliche Bezug zwischen Alltags-, Unterrichts- und Fachsprache ist herzustellen.

Als wesentliche Grundsätze sind hervorzuheben:

  • Sensibilisierung für Angemessenheit, Zweckmäßigkeit und sprachliche Richtigkeit durch kriterienorientierte Sprachrezeption und -produktion im beruflichen Umfeld,
  • Entwicklung des Leseverstehens, der Perspektivübernahme und der Kritikfähigkeit durch vielgestaltigen, verantwortungsvollen Umgang mit gesprochenen und geschriebenen berufsspezifischen Texten,
  • Vertiefung stabiler und effektiver Rezeptionsgewohnheiten sowie Leseförderung anhand ausgewählter Texte,
  • sachangemessene Auswahl und reflektierte Nutzung traditioneller und digitaler Medien,
  • adäquater Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien zur Informationsbeschaffung und -verarbeitung, zur Kooperation und Präsentation, zum Problemlösen, zum selbstgesteuerten Lernen und der prozessbegleitenden Dokumentation,
  • mediale Vielfalt als Bildungsinhalt und Grundlage für individualisierte Lernprozesse,
  • Gestaltung von Kommunikationsprozessen zur Überwindung bei soziokulturellen und interessenbestimmten Barrieren,
  • verantwortungsvolle Nutzung von digitalen und traditionellen Medien durch kritische Auseinandersetzung mit Gestaltungsmitteln und Produktionsbedingungen,
  • Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung durch inhaltliche, methodische und berufsspezifische Differenzierung im Unterricht.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. - 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Sprechen und Zuhören 24 Ustd.
Lernbereich 2 Schreiben 24 Ustd.
Lernbereich 3 Lesen und Verstehen 21 Ustd.
Lernbereich 4 Sprache thematisieren 15 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Kultur und Kunst genießen
Wahlbereich 2 Kreativer Umgang mit Medien
Wahlbereich 3 Verstehen und verstanden werden
Wahlbereich 4 Kommunikationstraining
Wahlbereich 5 Vielfalt der Medienlandschaft
Wahlbereich 6 Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
Wahlbereich 7 Lesen – und lesen lassen
Wahlbereich 8 Internet – Möglichkeiten und Gefahren

1. - 3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Sprechen und Zuhören 24 Ustd.

Die Schüler sind in der Lage, berufliche Prozesse und Arbeitsabläufe zu erklären, sie reagieren gemäß der jeweiligen Kommunikationssituation. Dabei weisen sie nach, dass sie Grundregeln der Gesprächsführung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens beherrschen. Entsprechend der beruflichen Orientierung drücken sie sich fachlich korrekt aus. Möglichkeiten der Informationsgewinnung werden erweitert und berufsspezifisch angewandt sowie die Arbeitsergebnisse ansprechend präsentiert. Dabei werden für Recherche und Präsentation sowohl traditionelle als auch digitale Medien genutzt. Informationsquellen werden kritisch bewertet.

Gesprochene Sprache in vielfältigen Alltags- und Berufssituationen

berufsbezogene Kommunikationssituationen
Sender-Empfänger-Beziehung
verbale und nonverbale Faktoren

Grundregeln der Gesprächsführung

Fragetechniken, aktives Zuhören, Kritikfähigkeit, Sachlichkeit

rhetorische Grundformen

Informieren, Kommentieren, Appellieren

situations- und adressatenbezogene Strategien

Intentionen: informierend, kommentierend, appelierend, argumentierend, normierend

Argumentation

Stellungnahme mit Beweisführung
Einbeziehen von aktuellen gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zu Themen der politischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung
kritische Auswahl von Quellen, Vergleich von Informationen
Visualisierung
angemessene Reaktion auf Gegenargumente

Differenzierte sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten

Stilistik

Sprachebenen, Unterscheidung und situationsbezogene Verwendung
Fachsprache
Adressatenbezug erkennen

Redeschulung

Technik der freien Rede
verständliche Artikulation
Körpersprache

Komplexe sprachliche Sachverhalte

Gespräch

Präsenzgespräch
Telefongespräch, auch mit Notizen
Dienst-, Fachgespräch
formelle und informelle Konversation, Small Talk
Interview

Vorstellungsgespräch

Vorbereitung, Gesprächsverlauf, Nachbereitung, äußeres Erscheinungsbild, Auftreten, Umgangsformen
Rollenspiel mit Reflexion

Diskussion

Dialog, in der Gruppe
Bezug zur Berufswelt
Einbeziehen von aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen der politischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung
Informationsgewinnung und -präsentation unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Kurzvortrag

Einbeziehen der zum Thema zugehörigen Fachterminologie
Informationsgewinnung, -verarbeitung und -präsentation unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien
Gliederung, Stichwortzettel
Sprechtechnik, freie Rede
Mitschrift

Präsentation

komplexe Anwendung der Arbeitstechniken: Zitieren/bibliografische Angaben, indirekte Rede/Konjunktiv
Einbeziehen von aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen
Einbeziehen der zum Thema zugehörigen Terminologie
Informationsgewinnung, -verarbeitung und -präsentation unter Nutzung traditioneller und digitaler Medien
Quellenangaben, insbesondere elektronische Quellen
Datenschutz, Urheberrecht, geistiges Eigentum
Einzel- oder Gruppenarbeit

Lernbereich 2: Schreiben 24 Ustd.

Die Schüler verfassen Texte auf der Grundlage der geltenden sprachlichen und formalen Normen im beruflichen und privaten Bereich. Entsprechend der Berufsspezifik erstellen die Schüler ausgewählte Geschäftsbriefe, wobei auch rechtliche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Sie nutzen dafür insbesondere digitale Medien. Die Schüler erfassen Informationen sachlich richtig und leiten diese gegebenenfalls öffentlichkeitswirksam weiter. Dabei prägen sie ihre Fähigkeit zu Analyse und Kritik aus.

Formalisierte Texte aus Beruf und Alltag

Auswahl nach Berufsbereich und Bedarf

privater und standardisierter Schriftverkehr

für externen und internen Gebrauch: Anfrage, Angebot, Bestellung, Auftragsbestätigung, Mängelrüge, Rundschreiben, Mitteilung, Gesuch, Antrag, Widerspruch
Nutzung traditioneller und digitaler Medien
Bewerbungsmappe aktualisieren, formale Kriterien für Online-Bewerbung
Kündigungsschreiben: Abonnement, Wohnung, Arbeitsverhältnis
Verwendung von Textverarbeitungsprogrammen
DIN 5008

berufsbezogene Textsorten

Berichten, Beschreiben
Tätigkeitsbericht
Auswerten von Tabellen, Diagrammen, Grafiken
Ausfüllen von Formularen
Nutzung digitaler und traditioneller Medien

Öffentlichkeitswirksame Gestaltung von Sachtexten in traditionellen und digitalen Medien

Funktion und Wirkung
Erkennen von Falschmeldungen und Manipulation
Nutzung digitaler und traditioneller Medien

kommentierende Texte

Leserbrief, Blogeintrag, Rezension, Glosse, Kommentar, Kritik
Beiträge in sozialen Netzwerken

informierende Texte

Meldung, Bericht , Reportage, Interview

appellierende Texte

Werbetext, Wahlrede
Anzeigen, Flyer
werbewirksame Sprache und Gestaltung

grammatische, orthografische und stilistische Normen

Rechtschreibregeln und Ausnahmen
Zeichensetzung
Fehleranalyse und Korrektur, Arbeit mit Korrekturprogrammen
Nutzung von traditionellen und digitalen Nachschlagewerken

Lernbereich 3: Lesen und Verstehen 21 Ustd.

Die Schüler vervollkommnen ihre Lesefähigkeit und wenden Verfahren zur Texterschließung auf literarische und Sachtexte an. Sie erfassen informierende, anweisende und normierende Texte, wie Gesetzestexte, Arbeitsanweisungen, Vorschriften und weitere, sowohl in ihrer Struktur als auch in ihrer Funktionalität, um situationsgerecht und zweckentsprechend reagieren zu können.

Lesetechniken

literarische Texte, Sachtexte
überfliegendes, gezieltes, intensives, aktives Lesen

Strategien der Texterschließung

untersuchendes Erschließen von Sachtexten

kontinuierliche und diskontinuierliche Texte
Verbalisieren und Auswerten von Tabellen und Grafiken
Datenbanken
Textsorten, -funktionen, -struktur
Argumentationsstruktur
rhetorische und stilistische Mittel
Eigen- und Fremdbeurteilung, Arbeitszeugnis

Informationsgewinnung, -speicherung

Informationen verschiedener Quellen vergleichen und bewerten
Erkennen von Falschmeldungen und Manipulation
Absicht und Wirkung von Fake-News in sozialen Netzwerken
Informationsgehalte von kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten vergleichen und in Beziehung setzen
Quellenangaben, Urheberrecht

untersuchendes Erschließen von literarischen Texten

Roman, epische Kleinformen, Lyrik
Deutungsansätze
Textvergleich
Handlung, Figuren und deren Verhaltensweisen und Handlungsmotive erschließen
Bewusstmachen, Würdigen und Reflektieren eigener und fremder Werte

Lernbereich 4: Sprache thematisieren 15 Ustd.

Die Schüler reflektieren über Sprache und Sprachgebrauch zur Durchsetzung einer angemessenen Sprachkultur in Beruf und Alltag. Dabei übertragen sie ihre Sprachkenntnisse auf unterschiedliche Kommunikationssituationen. Sie erweitern ihren Wortschatz, indem sie über die Tendenzen der Sprachentwicklung informiert sind. Fachbegriffe werden von den Schülern sowohl inhaltlich als auch orthografisch beherrscht.

Sprache und Kommunikation im Berufs- und Privatleben

Kommunikationsmodell

Bühler, Watzlawick, Schulz von Thun

Wirkungszusammenhang von sprachlichen und außersprachlichen Äußerungen

interkulturelle Kommunikation
sprachliche Direktheit und Indirektheit in verschiedenen kulturellen Traditionen
Bedeutung von Mimik, Gestik, Zeichen und Symbolen, Körpersprache

Kommunikation in digitalen Umgebungen

Sender und Empfänger in sozialen Netzwerken

Reflektieren von Rolle und Wirkung des Senders und Empfängers in sozialen Netzwerken
Meinungsbildung und Manipulation

Verhaltensregeln bei digitaler Interaktion

Chats, soziale Netzwerke, Internetforen
Schutz persönlicher Daten, fremde und eigene Persönlichkeitsrechte

orthographisch-grammatische Schwerpunkte

Fremdwörter, berufsspezifische Fachbegriffe

Sprachbetrachtung

Angemessenheit der Verwendung sprachlicher Mittel in unterschiedlichen Kommunikationssituationen

Sprachwandel und sprachliche Erscheinungsformen

in Alltags- und Fachsprache
neue Normierungen
Anglizismen
Sprache in der Politik
sprachliche Mischformen aus der Sprache Deutsch und einer anderen Muttersprache bzw. Herkunftssprache: hybride Formen
Wirkung von sprachlichen Erscheinungsformen

Wahlbereich 1: Kultur und Kunst genießen

Erweiterung des ästhetischen Empfindens und Nutzung kultureller Angebote

Ausstellungen, Theaterbesuche, Workshops, Lesungen

Wahlbereich 2: Kreativer Umgang mit Medien

Gestalterisches Produzieren

Ausstellungen, Wandzeitung, Collage, eigene Schreibversuche
Videoclips
szenisches Gestalten
Schülerzeitung
Webseiten
Schulfunk
Nutzung traditioneller und digitaler Medien

Wahlbereich 3: Verstehen und verstanden werden

Sprecherziehung

Sprechtechnik

Phonetik

Wahlbereich 4: Kommunikationstraining

Training der freien Rede

Erarbeitung von Redevorlagen, Diskussionsforen
Einbeziehen von aktuellen gesellschaftlich relevanten Themen der politischen Bildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung

Wahlbereich 5: Vielfalt der Medienlandschaft

Vergleichende Betrachtung unterschiedlicher Medien

Nutzung digitaler und traditioneller Medien
Mediennutzungsverhalten der Schüler berücksichtigen
Fernsehsender, alternative Medien, Streamingdienste
Angebote öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender vergleichen
Unterhaltungs-, Informations- und Bildungsangebote
Fiktion und Realität unterscheiden
Erkennen von Falschmeldungen und Manipulation
Absicht und Wirkung von Fake-News in sozialen Netzwerken
Spiel-, Kurzfilm, Hörspiel, -buch
Printmedien und deren Online-Veröffentlichungen
Werbung

Wahlbereich 6: Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens

Beherrschen von wissenschaftlichen Arbeitstechniken

Verwenden von Sekundärliteratur und digitalen Informationsquellen
Urheberrecht, geistiges Eigentum
Überprüfen und Vergleichen von Quellen
Kriterien für Quellenauswahl
Regeln des Zitierens
Quellenangaben für traditionelle und digitale Bild- und Text-Quellen
Erstellen eines Exzerpts
Belegarbeiten, komplexe Hausaufgaben

Wahlbereich 7: Lesen – und lesen lassen

Vervollkommnung der Lesefertigkeiten

Lesetechniken
gestaltendes Vorlesen: text- und situationsangemessen, passende Intonation, Adressatenbezogenheit
Lesewettbewerb

Wahlbereich 8: Internet – Möglichkeiten und Gefahren

Kritische Auseinandersetzung mit dem Internet als Kommunikationsmedium

Recherche, Vergleich verschiedener Quellen von Informationen zum gleichen Thema
Kriterien für Quellenauswahl
Blogs, Chat, Internetforen
Verhaltensregeln in digitalen Kommunikationsumgebungen
Schutz persönlicher Daten, fremde und eigene Persönlichkeitsrechte

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