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Arbeitsmaterial für die Berufsschule

Metallbauer / Metallbauerin

2002/2012/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Metallbauer/Metallbauerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 14. Mai 2002), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Metallbauer/zur Metallbauerin vom 25. Juli 2008 (BGBl I 2008, S.1468) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Oliver Bergner Chemnitz
Ute Hase Chemnitz
Günter Schetelich Leipzig 
Jörg Tamme  Dippoldiswalde/Glashütte
Dr. Frank Wehrmeister Dresden

2002 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut 2012 redaktionell überarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Ordnungsmittel für den anerkannten Ausbildungsberuf Metallbauer/Metallbauerin wurden im Rahmen der Neuordnung der Metallberufe im Jahre 2001 überarbeitet. Der Ausbildungsberuf ist dem Berufsbereich Metalltechnik zugeordnet.

Gegenüber der bisherigen Ausbildung weist der Beruf Metallbauer/Metallbauerin folgende inhaltliche Neuerungen auf:

  • Bearbeitung von Kundenaufträgen
  • Qualitätsmanagement
  • Anwendung innovativer Technologien
  • Erweiterung der berufsbezogenen Sprachkompetenz
  • wirtschaftliches Denken

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Einsatz von Metallbauern erfolgt vorrangig in Betrieben des Metallhandwerkes bei der Herstellung, Montage sowie Instandhaltung von Metall- und Stahlbaukonstruktionen, metallgestalterischer Gegenstände und Bauteile, Fahrzeugkonstruktionen und Umbauten, bei der Restaurierung von Schmiedeerzeugnissen sowie Inbetriebnahme, Fehlersuche und Instandhaltung von steuerungstechnischen Systemen.

Typische berufliche Handlungsabläufe sind:

  • Planen und Steuern von Arbeitsabläufen sowie Kontrollieren und Bewerten der Arbeitsergebnisse
  • Kunden beraten und Erarbeiten von Entwürfen
  • Messen und Prüfen mechanischer und physikalischer Größen
  • Anwenden von Normen und Richtlinien zur Sicherung der Produktqualität 
  • Herstellen von Werkstücken durch manuelle und maschinelle Fertigungsverfahren
  • Bedienen numerisch gesteuerter Maschinen, Geräte oder Anlagen
  • Erstellen und Optimieren von Programmen
  • fachgerechtes Anwenden der Füge- und Montagetechnik
  • Behandeln und Schützen von Oberflächen
  • Bedienen von Hebezeugen sowie Transportieren und Sichern von Bauteilen und Baugruppen
  • Montieren und Demontieren von Bauteilen und Baugruppen
  • in Betrieb nehmen von Systemen und Anlagen sowie Einweisen der Kunden 
  • Durchführen von Wartungsarbeiten, Suchen von Fehlern und Störungen sowie Instandsetzen von Systemen und Anlagen einschließlich der Steuerungs- und Regeleinrichtungen
  • Optimieren von betrieblichen Arbeitsabläufen

Gliederung und Inhalte der Fachrichtungen wurden überarbeitet. Die Ausbildung erfolgt in den Fachrichtungen:

  • Konstruktionstechnik
  • Metallgestaltung
  • Nutzfahrzeugbau

Die Fachrichtung Konstruktionstechnik ist gekennzeichnet durch die Planung und Herstellung, die Montage, Demontage und Inbetriebnahme von Systemen des Stahlbaus, Türen, Fenstern, Fassaden, Treppen, Gittern und Geländern.

Die Fachrichtung Metallgestaltung ist gekennzeichnet durch die Planung und Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Metall, Schmiedeteilen, Türen, Treppen, Gittern und Geländern, deren Montage und Wartung sowie die Dokumentation und Rekonstruktion denkmalgeschützter Bauteile.

Die Fachrichtung Nutzfahrzeugbau ist gekennzeichnet durch die Planung, Herstellung und den Umbau von Fahrzeugrahmen, Aufbauten, Karosserien sowie die Montage, Demontage, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Systemen der Nutzfahrzeugtechnik.

Die berufliche Tätigkeit des Metallbauers erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick sowie die Bereitschaft zu genauer Arbeit. Kompetent geführte Beratungsgespräche sind Grundlage für die anforderungsgerechte Bearbeitung von Kundenaufträgen. Einschlägige Vorschriften sind beim Einbau von Metallkonstruktionen und bei der Instandhaltung von gesteuerten oder geregelten Systemen zu beachten.
Moderne, rechnergestützte Fertigungsverfahren sind Bestandteil der Arbeit.

Der berufsbezogene Unterricht beinhaltet folgende übergreifende Ziele:

  • Pünktlichkeit, Sauberkeit und Ordnung am Arbeitsplatz
  • konsequente Orientierung am Kundenauftrag
  • Entwicklung von Kreativität und ästhetischem Empfinden
  • Fähigkeit, aufgabenbezogene Problemstellungen selbstständig und im Team zu lösen
  • selbstständige Planung, Durchführung und Kontrolle relevanter Arbeitsabläufe
  • Nutzen moderner Informations- und Kommunikationssysteme, auch in englischer Sprache
  • Erkennen von Unfallgefahren und die verantwortungsbewusste Einhaltung von Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
  • Erkennen berufstypischer Umweltbelastungen und die Einhaltung der Umweltschutzvorschriften
  • Anwenden der Methoden des Qualitätsmanagements

Den Ausgangspunkt des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht als Lernhandlungen

  • gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch selbst ausgeführt werden, 
  • selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden,
  • ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte integrieren,
  • die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen sowie
  • soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung berücksichtigen.

Der berufsbezogene Unterricht ist nach Lernfeldern gegliedert, die mit den Lernfeldern des Rahmenlehrplanes der Kultusministerkonferenz identisch sind.

Die berufsbereichsbreite Grundbildung in der Grundstufe umfasst vier Lernfelder. Der Unterricht der Fachstufe I umfasst ebenfalls vier Lernfelder. Diese sind für alle drei Fachrichtungen verbindlich. Im 3. und 4. Ausbildungsjahr sind Ziele und Inhalte der jeweils fünf Lernfelder fachrichtungsbezogen unterschiedlich gewählt. Damit wird gewährleistet, dass die spezifischen Berufsinhalte umgesetzt werden.

Bei der Planung der Lernsituationen muss die Präzisierung der Inhalte und die Auswahl der Themenstellungen für den Unterricht dem Entwicklungsstand von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik entsprechen. Berufsbezogene fremdsprachliche Inhalte sind integrativ zu vermitteln.

Die berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringung der technischen und technologischen Sachverhalte ist bei Sicherung gefestigter Grundlagenkenntnisse ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts.
Das unterschiedliche Lern- und Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler ist differenziert zu berücksichtigen.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Die selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler als Beitrag zur Herausbildung von Handlungskompetenz ist mit dafür geeigneten Unterrichtsmethoden zu fördern. Bis zu 25 Prozent der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichts in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei Gruppenunterricht möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Besonderes Anliegen des berufsbezogenen Unterrichts ist es, die praktische Berufsausbildung und das berufliche Handeln zu unterstützen. Dazu sollen im Rahmen der schulischen Ausbildung unter anderem anwendungsorientierte Aufgabenstellungen und Fallbeispiele bearbeitet werden.

Die Abfolge der Lernfelder ist schulorganisatorisch unter Berücksichtigung der Prüfungsanforderungen zu regeln. Ebenso sind die schulischen Leistungsanforderungen inhaltlich mit den Prüfungsanforderungen der beiden Teile der Gesellenprüfung abzustimmen.

Berufliche Handlungskompetenz erfordert die beispielhafte Umsetzung beruflicher Handlungsabläufe. Daher ist zu gewährleisten, dass Geräte und Maschinen sowie die entsprechende Software zur Verfügung stehen.

Stundentafeln

Fachrichtung Konstruktionstechnik

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 - 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen 2 - - -
2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 2 - - -
3 Herstellen von einfachen Baugruppen 2 - - -
4 Warten technischer Systeme 2 - - -
5 Herstellen von Blechbauteilen - 2 - -
6 Herstellen von Konstruktionen aus Profilen - 2 - -
7 Herstellen von Umformteilen - 1,5 - -
8 Demontieren und Montieren von Baugruppen in der Werkstatt - 1,5 - -
9 Herstellen von Stahl- und Metallbaukonstruktionen - - 1 3
10 Herstellen von Türen, Toren und Gittern - - 2,5 -
11 Herstellen von Fenstern, Fassaden und Glasanbauten - - 2 -
12 Herstellen von Treppen und Geländern - - 0,5 3
13 Instandhalten von Systemen des Stahlund Metallbaus - - 1 1
Wahlbereich2 2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Metallgestaltung

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 43 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen 2 - - -
2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 2 - - -
3 Herstellen von einfachen Baugruppen 2 - - -
4 Warten technischer Systeme 2 - - -
5 Herstellen von Blechbauteilen - 2 - -
6 Herstellen von Konstruktionen aus Profilen - 2 - -
7 Herstellen von Umformteilen - 1,5 - -
8 Demontieren und Montieren von Baugruppen in der Werkstatt - 1,5 - -
9 Herstellen von Schmiedeteilen - - 2 -
10 Herstellen von Gebrauchsgegenständen - - 1,5 2
11 Herstellen von Türen, Toren und Gittern - - 2 -
12 Herstellen von Treppen und Geländern - - 0,5 3
13 Dokumentieren und Rekonstruieren denkmalgeschützter Bauteile - - 1 2
Wahlbereich4 2 2 2 2
 
  • 3
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Nutzfahrzeugbau

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 45 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen 2 - - -
2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 2 - - -
3 Herstellen von einfachen Baugruppen 2 - - -
4 Warten technischer Systeme 2 - - -
5 Herstellen von Blechbauteilen - 2 - -
6 Herstellen von Konstruktionen aus Profilen - 2 - -
7 Herstellen von Umformteilen - 1,5 - -
8 Demontieren und Montieren von Baugruppen in der Werkstatt - 1,5 - -
9 Herstellen und Umbauen von Fahrzeugrahmen - - 2 -
10 Herstellen und Umbauen von Karosserien und Aufbauten - - 2 -
11 Instandhalten von Fahrzeugrahmen, Aufbauten und Karosserien - - 1 2
12 Einbauen und Instandhalten von Systemen - - 1 3
13 Einbauen und Instandhalten von Fahrwerken, Brems- und Lenksystemen - - 1 2
Wahlbereich6 2 2 2 2
 
  • 5
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 6
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausfüh­rungen

1.  zum Lernfeldkonzept,

2.  zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdo­kumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3.  zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung, 
  • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

 

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zusätzlich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Berufsspezifische Hinweise

Die nachfolgenden Planungsvarianten sollen Anregung und Unterstützung bei der Pla­nung in der Schule sein.

Grobplanung für das 1. Ausbildungsjahr

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wis­sensvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Für ein Lernfeld ergibt sich ein Zeitraum von 3,5 Wochen. Es ergeben sich in der Summe 322 Unterrichts­stunden. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist aus­zugleichen.

Lernfeld   Gesamt-ausbildungs-stunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht        
      1. - 4. 4. - 7. 8. - 11. 11. - 13.  
LF 1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werk­zeugen 80 23 - - -  
LF 2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 80 - 23 - -  
LF 3 Herstellen von einfachen Baugruppen 80 - - 23 -  
LF 4 Warten technischer Systeme 80 - - - 23 davon 25 % anwendungsbezogener gerätege­stützter Unter­richt in Form von Gruppen­unterricht möglich

Grobplanung für das 1. Ausbildungsjahr

Variante II

Bewertung:

Die Lernfelder 1 und 2 werden im ersten Halbjahr, die Lernfelder 3 und 4 im zweiten Halbjahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Zeitdauer für ein Lernfeld er­höht sich auf sieben Wochen.

Die Wissensvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Werden für den berufsbezogenen Unter­richt elf Unterrichtsstunden geplant, ergeben sich in der Summe 310 Unterrichtsstunden. Werden für den berufsbezogenen Unterricht zwölf Unterrichtsstunden geplant, ergeben sich in der Summe 324 Unter­richtsstunden. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld   Gesamt­-
ausbildungs­- stunden
Unterrichtsstunden pro Woche  bei Blockunterricht    
      1. - 7. 8. - 13.  
LF 1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werk­zeugen 80 12 -  
LF 2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 80 12 -  
LF 3 Herstellen von einfachen Baugruppen 80 - 13  
LF 4 Warten technischer Systeme 80 - 13 davon 25 % anwendungsbezogener geräte­gestützter Unterricht in Form von Gruppen­unterricht möglich

Grobplanung für das 1. Ausbildungsjahr

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Ein­satz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissensvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Bei der Planung mit sechs Unterrichtsstunden für den berufsbezogenen Unterricht ergeben sich insgesamt 312 Unterrichts­stunden. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist aus­zugleichen.

Lernfeld   Gesamt­-
ausbildungs­stunden
Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht    
      1. - 7. 8. - 13.  
LF 1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werk­zeugen 80 6 6  
LF 2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen 80 6 6  
LF 3 Herstellen von einfachen Baugruppen 80 6 6  
LF 4 Warten technischer Systeme 80 6 6 davon 25 % anwendungsbezogener geräte­gestützter Unterricht in Form von Gruppen­unterricht möglich

Beispiele für Lernsituationen

Die dargestellten Lernsituationen haben Beispielcharakter. Entsprechend den schulischen und betrieblichen Bedingungen sind geeignete Lernsituationen zu wählen.

Lernfeld 1 Fertigen von Bauelementen mit handgeführten Werkzeugen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Herstellen eines Bügels für eine Umlenkrolle
40 Ustd.
1.2
Herstellen der Einzelteile für einen Anschlagwinkel
40 Ustd.
Lernsituation
1.1
Herstellen eines Bügels für eine Umlenkrolle
40 Ustd.
Auftrag

Für eine Umlenkrolle soll der Bügel gefertigt werden. Die Umlenkrolle hat die Aufgabe, die Richtung eines gespannten Seiles zu verändern.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Technische Darstellungen als Planungsinstrument nutzen

20

Notwendigkeit

Funktion technischer Dokumentationen

Zeichnungsarten

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden

LF 2, 4

Schrift, Linien, Blatt, Maßstab

Grundlagen der Bemaßung am ebenen Bauteil (Bügel gestreckt)

Allgemeintoleranzen

Den Werkstoff wählen, Varianten diskutieren und mit weiteren technischen Unterlagen arbeiten

Einteilung der Werkstoffe (Eisen-, NE-Metalle, Kunststoffe)

Werkstoffeigenschaften

Verwendung, Bezeichnung, Tabellen

Flachstahl, Bezeichnung

1.1.2 Durchführen

Das günstigste Biegeverfahren auswählen

14

LF 1, Lernsituation 1.2

Informationsgewinnung mit Fachliteratur

Zuschnitt, Feilen (Radius)

Lernprogramme

Zuschnittsmaße ermitteln

LF 2

mathematische Grundlagen, Tabellen

Bohren

Maßeinheiten, Umrechnungen, Längenmaße, Teilung

Biegerohlängen für Biegen mit Radius, scharfkantiges Biegen, abgerundetes Biegen

Einflussfaktoren auf das Biegen nutzen

elastische, plastische Verformung 

Rückfederung

Werkstoffbeanspruchung

Ein Biegeverfahren unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit anwenden

Biegen, freies Biegen

Werkzeuge, Hilfsmittel, Vorrichtungen

Sicherheitsregeln im Umgang mit Maschinen

1.1.3 Auswerten

Eigene Ergebnisse dokumentieren und die Arbeitsschritte beschreiben

6

Verantwortung für Qualität erkennen

Selbstkritik

Präsentationstechniken

Lernsituation
1.2
Herstellen der Einzelteile für einen Anschlagwinkel
40 Ustd.
Auftrag

Die Einzelteile für einen Anschlagwinkel sollen nach Zeichnung gefertigt werden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Planen

Technische Darstellungen anwenden

20

LF 2, 4

Skizze

Bemaßung

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden

Darstellung in Ansichten, Projektionsarten

Zusammenbauzeichnung

Schnittdarstellung

Selbstständig mit technischen Unterlagen arbeiten

LF 3, Lernsituation 3.1

Stückliste

Verbindungselemente

Arbeitspläne

1.2.2 Durchführen

Werkzeuge nach einer begründeten Auswahl nutzen

14

LF 2
Bohren

Handhabung

Anreißen, Körnen

Sägen mit Handbügelsäge, Freischneiden

Feilen, Feilenarten und Verwendung

Arbeitssicherheit

Werkzeugkeil

Selbstständig mit Tabellen arbeiten und verschiedene Lösungswege anwenden

Formeln umstellen

Fläche, Volumen und Masse

längenbezogene Masse

Prozentrechnung

Stückzahl- und Materialkostenberechnung

1.2.3 Auswerten

Prüfmittel auswählen und anwenden

6

Längen- und Winkelmessung

Maßhaltigkeit

Prüfprotokolle

Lernfeld 2 Fertigen von Bauelementen mit Maschinen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Herstellen eines Anschlagwinkels
40 Ustd.
2.2
Herstellen einer Buchse für die Umlenkrolle
40 Ustd.
Lernsituation
2.1
Herstellen eines Anschlagwinkels
40 Ustd.
Auftrag

Für den Anschlagwinkel soll eine Verbindung zweckmäßig hergestellt werden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Technische Unterlagen als Planungsinstrument verwenden

16

Teil-, Gruppenzeichnungen

Anordnungspläne

Stücklisten

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden

Oberflächenangaben

ISO-Toleranzen für Stiftverbindungen

Bohrung, Senkung

Selbstständig mit technischen Unterlagen arbeiten

LF 3, Lernsituation 3.1 Verbindungselemente

Stückliste

Arbeitspläne

2.1.2 Durchführen

Maschinen und Werkzeuge entsprechend dem Einsatz auswählen

14

LF 4
Wartung, Verschleiß, Kühl- und Schmiermittel

Bohren, Senken, Reiben

Fräsen

Maschinen und Werkzeuge

Kühl-, Schmierstoffe

Arbeitshinweise

Werkstoffbezogene Fertigungsdaten ermitteln

Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl

Vorschub

Standzeit

2.1.3 Auswerten

Die Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maße und Oberflächengüte beachten und die Produktqualität prüfen

10

Prüfmittelauswahl

Messfehler

Fertigungszeit und Kosten

Grundlagen des Qualitätsmanagements

Lernsituation
2.2
Herstellen einer Buchse für die Umlenkrolle
40 Ustd.
Auftrag

Die Buchse für eine Umlenkrolle ist herzustellen. Es ist zu prüfen, welcher Werkstoff und welches Fertigungsverfahren in Abhängigkeit der Funktion zu wählen ist.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Planen

Technische Unterlagen als Planungsinstrument verwenden

16

Darstellung von Drehteilen

Schnittdarstellungen

Werkstoff entsprechend der Fertigungsaufgabe wählen

Eisengusswerkstoffe

Buntmetalle

Sinterwerkstoffe

Kunststoffe

2.2.2 Durchführen

Maschine, Drehverfahren und Werkzeuge entsprechend dem Einsatz auswählen

14

LF 4
Wartung, Verschleiß, Kühl- und Schmiermittel

Längs- und Plandrehen

Winkel und Flächen am Drehmeißel

Drehmeißelarten

Schneidstoffe

Werkstoffbezogene Fertigungsdaten ermitteln 

Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl 

Vorschub

Standzeit

2.2.3 Auswerten

Die Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maße und Oberflächengüte, Herstellungspreis und Produktqualität beachten

10

Prüfmittelauswahl

Messfehler

Hauptnutzungszeit

Kosten

Lernfeld 3 Herstellen von einfachen Baugruppen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
3.1
Montage eine Parallelschraubstockes
80 Ustd.
Auftrag

Für die Montage des Parallelschraubstockes sind geeignete Fügeverfahren zu finden und funktionsbezogen auszuwählen. Der Montageablauf soll erarbeitet werden. Dafür notwendige Werkzeuge und Vorrichtungen sind festzulegen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Funktionszusammenhänge der Baugruppen aus Anordnungsplänen und Gesamtzeichnungen erkennen

20

LF 1: Zeichnungsarten

Anordnungspläne und Gesamtzeichnungen lesen

Stücklisten lesen und vervollständigen

Darstellen von Verbindungen (bildliche und vereinfachte Darstellung)

Normbezeichnungen für Schrauben, Muttern, Sicherungselemente, Stifte, Passfedern

Verständnis für die Notwendigkeit optimaler Montageabläufe für Qualität und Wirtschaftlichkeit entwickeln

Montagepläne entwickeln

Fachstufe

Steuerungstechnik

Werkzeuge und Vorrichtungen wählen

Montagebeschreibungen lesen und Arbeitsabläufe organisieren

Den Zusammenhang zwischen Werkstoffeigenschaften und Werkstoffeinsatz erkennen

Werkstoffbezeichnungen für unlegierten und legierten Stahl

Werkstoffeigenschaften: Härte und Verschleißfestigkeit

Kennzeichnung des Behandlungszustandes von Stählen: vergütet, gehärtet

3.1.2 Durchführen

Die Fügeverfahren nach ihren Wirkprinzipien unterscheiden und anwendungsbezogen zuordnen

50

Grundlagen des form-, kraft- und stoffschlüssigen Fügens

Gewindearten und Bezeichnung

LF 2: Bohren, Senken, Reiben

Schraubenverbindung

Anwendung von Schrauben, Muttern, Sicherungselementen

Arten von Stift-, Feder-, Keilverbindungen und deren Anwendung

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht: Herstellen einer Passstiftverbindung

Erforderliche Verbindungselemente selbstständig auswählen

Informieren mit Fachliteratur

Anwenden von Lernprogrammen

Arbeit mit technischen Unterlagen

Mathematische Zusammenhänge erkennen und Kenngrößen an Schrauben und Keilverbindungen ermitteln

Hebelgesetz

Schiefe Ebene

Kraft und Drehmoment

Neigung, Neigungsverhältnis

3.1.3 Auswerten

Den Herstellungsprozess einer Baugruppe im Team beurteilen

10

Möglichkeiten der Optimierung erkennen

Lösungsvarianten diskutieren

Montagekosten und Wirtschaftlichkeit berücksichtigen

Lernfeld 4 Warten technischer Systeme
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Instandhalten einer Säulenbohrmaschine
60 Ustd.
4.2
Maßnahmen gegen Verschleiß und Korrosion
20 Ustd.
Lernsituation
4.1
Instandhalten einer Säulenbohrmaschine
60 Ustd.
Auftrag

Nach Instandhaltungsplan wird die Säulenbohrmaschine inspiziert und gewartet. Defekte Teilsysteme werden instand gesetzt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Planen

Verständnis für die Notwendigkeit der technischen Darstellung als Planungsinstrument für Instandhaltungsmaßnahmen entwickeln

20

LF 2, Lernsituation 2.1 Bohrmaschine

Funktionsbeschreibung

Funktionsbeschreibungen in englischer Sprache

Kraft- und Energiefluss

Maschinenelemente darstellen und Instandhaltungsmaßnahmen planen

LF 3, Lernsituation 3.1
Stückliste
LF 3, Lernsituation 3.1
Normbezeichnung und Darstellung von Normteilen

Zahnradgetriebe

Riementrieb

Stückliste

Funktionsprüfung

Größen im elektrischen Stromkreis

Schaltkreise

Gefahren des elektrischen Stromes

4.1.2 Durchführen

Mögliche Instandhaltungsmaßnahmen bewerten

25

LF 1, Lernsituation 1.1
Allgemeintoleranzen
LF 2, Lernsituation 2.2
Passungen
LF 2, Lernsituation 2.1
Oberflächenangaben
LF 3, Lernsituation 3.1
Verbindungsarten
LF4, Lernsituation 4.2
Kühlschmierstoffe

Grundbegriffe der Instandhaltung

Wartung

Inspektion

Instandhaltung

Instandhaltungsstrategien

Wartungsarbeiten an einer Säulenbohrmaschine durchführen und die Notwendigkeit einer verantwortungsbewussten Wartung technischer Systeme reflektieren

Reibung und Verschleiß

Reibungsarten, Merkmale

Verschleißursachen, Schadensanalyse und Verschleißuntersuchung am Beispiel der Bohrmaschine

einfache Übersetzung

Energieverbrauch, Größen im elektrischen Stromkreis

Instandhaltungs- und Ausfallkosten

4.1.3 Auswerten

Ihre Ergebnisse präsentieren und die Arbeitsschritte zusammenfassend beschreiben

15

Selbstkritik

Fachtermini (auch in englischer Sprache)

Aussagegehalt

Lernsituation
4.2
Maßnahmen gegen Verschleiß und Korrosion
20 Ustd.
Auftrag

Es soll untersucht werden, wie die Umlenkrolle gegen Verschleiß und Korrosion geschützt werden kann.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Planen

Den Einsatz von Schmierstoffen und Kühlschmierstoffen unterscheiden

5

Schmierstoffe

LF 4, Lernsituation 4.1 Kühlschmierstoffe

Kühlschmierstoffe

LF 2, Lernsituation 2.1 Kühlschmierstoffe

Erkennen von unterschiedlichen Korrosionsursachen und -erscheinungen

4.2.2 Durchführen

Anwendungsbezogen Schmierstoffarten auswählen

9

Schmierstoffe

Eigenschaften und Verwendung

Funktionsgerecht Korrosionsschutz festlegen

Korrosionsarten und -ursachen

Korrosionsschutzmaßnahmen

4.2.3 Auswerten

Normen und Verordnungen zum Umgang mit Schmierstoffen und Korrosionsschutzmitteln mit dem Arbeitsergebnis vergleichen

6

Umweltschutz

Betriebsorganisation

Entsorgung

Umlenkrolle

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

7 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

___________________________
8
Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

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9
Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen- berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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