Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!

 

Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Dachdecker / Dachdeckerin

2017/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Dachdecker/Dachdeckerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29. Januar 2016) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur Dachdecker/Dachdeckerin vom 28. April 2016 (BGBl. Teil I, Nr. 20 vom 2. Mai 2016).

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Annett Pelikan Oelsnitz 
Rainer Urbanke Görlitz 
Uwe Vass Meißen 

2017 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der Ausbildungsberuf Dachdecker/Dachdeckerin ist ein Beruf, der durch handwerkliche Tradition und durch Innovation gekennzeichnet ist. Die Vielfalt der verwendeten Werkstoffe, moderne Arbeitstechniken, traditionelle Handwerkskunst, Denkmalschutz und Werterhaltung prägen die Ausbildung.

Vorherrschende Arbeitstätigkeiten sind Decken, Abdichten, Bekleiden, Warten und Pflegen von Dach- und Wandflächen. Die Dachdecker/Dachdeckerinnen montieren  Vorrichtungen zur Ableitung von Oberflächenwasser, Schornsteinanschlüsse, Blitzableiter, Dachfenster, Energiesammler und Energieumsetzer. Dabei ist die Abstimmung und Zusammenarbeit mit anderen am Bauwerk tätigen Gewerken notwendig.

Dachdecker/Dachdeckerinnen arbeiten in Unternehmen der Baubranche.

Der Ausbildungsberuf des Dachdeckers/der Dachdeckerin ist dem Berufsbereich Bautechnik zugeordnet. Die Lernfelder 1 und 3 bis 6 des Rahmenlehrplans entsprechen den Lernfeldern 1 und 3 bis 6 der Ausbildung der beruflichen Grundbildung im Berufsbereich Bautechnik. Eine gemeinsame Beschulung in der Grundstufe Bautechnik ist deshalb möglich. Das Lernfeld 2 enthält berufsspezifische Inhalte und Ziele für den Ausbildungsberuf des Dachdeckers/der Dachdeckerin und wird im Arbeitsmaterial mit einer exemplarischen Lernsituation untersetzt.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Die berufliche Tätigkeit des Dachdeckers/der Dachdeckerin erfordert Eigeninitiative,  Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können.

Im Rahmen der Ausbildung zum Dachdecker/zur Dachdeckerin werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • Arbeitsaufträge hinsichtlich der Vorgaben und Vorleistungen anderer Gewerke prüfen
  • Baustellen einrichten und absichern 
  • sicherheitstechnische, ökologische und betriebliche Vorschriften und Normen entsprechend der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) einhalten
  • Werkstoffe für Dach und Wand be- und verarbeiten
  • Schalungen und Lattungen für Dach- und Wandflächen herstellen 
  • Dach- und Wandflächen abdichten und dämmen
  • Oberflächenschutz aufbringen (Beschichtungen, Kiesschüttungen oder Plattenbeläge)
  • Bleche für An- und Abschlüsse sowie Abdeckungen anbringen 
  • Dachdurchdringungen und Dachabläufe einbauen
  • Dachfenster, Lichtkuppeln, Lichtbänder, Laufanlagen, Schneefanggitter und andere Schutzvorrichtungen einbauen
  • Energiesammler und -umsetzer in Dach- und Wandflächen einbauen 
  • Blitzschutzanlagen für den äußeren Blitzschutz errichten
  • Reparatur-, Wartungs- und Sanierungsarbeiten an Dächern durchführen, Abdichtungen und Wandbekleidungen anbringen
  • Aufmaß erstellen und Qualitätskontrolle durchführen

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Dabei bilden berufliche Handlungen den Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach  Lernfeldern gegliedert. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. Das Lernfeld 13b „Geneigte Dächer mit Reet decken“ kann gemäß KMK-Rahmenlehrplan Inhalte aus dem Lernfeld 13a im Umfang von 40 Unterrichtsstunden ersetzen.

Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich.

Für die vom Blockunterricht abweichenden Organisationsformen ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Baubranche. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang der zu erwerbenden Kompetenzen. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen der Baubranche in den Unterricht.

Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt.  Mit dem Lernfeld 7 werden Grundlagen für den Kompetenzerwerb in den Lernfeldern 8, 9 und 10 gelegt. Daher ist es erforderlich, das Lernfeldes 7 vor den Lernfeldern 8, 9 und 10 zu unterrichten. Für die anderen Lernfelder ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden. 

Die Lernfelder sind spiralcurricular angeordnet. Die Ausbildung wird durch die Zwischenprüfung in zwei Ausbildungsphasen gliedert. Die Lernfelder 1 bis 9 sind Grundlage für die Zwischenprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen  des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für  nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden  fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen  sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die zunehmende Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Damit einhergehend setzen die Besonderheiten des Bildungsganges sowie die zu erlangenden beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufsbezogener Software voraus, um die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz zu unterstützen. Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Bereich kann auch für den anwendungsorientierten  gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei in jeder Klassenstufe eine Klassenteilung für bis zu 25 % des Unterrichts möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten  Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig. 

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Baustelle einrichten 0,5 - -
2 Dachflächen mit Dachziegeln und Dachsteinen decken 1,5 - -
3 Einschalige Baukörper mauern 1,0 0,5 -
4 Stahlbetonteile herstellen 1,5 - -
5 Holzkonstruktionen herstellen 1,5 - -
6 Bauteile beschichten und bekleiden 1,5 - -
7 Anlagen zur Ableitung von Niederschlagwasser installieren - 1 -
8 Dächer mit Dachziegeln- und Dachsteineindeckungen herstellen - 1,52 -
9 Dächer mit Schiefer, Faserzement-Dachplatten und Schindeln decken 0,5 12 -
10 Dachflächen abdichten - 2 -
11 Außenwandflächen bekleiden - 1 -
12 Geneigte Dächer mit Metallen decken - - 1
13a Details an geneigten Dächern herstellen - - 22
13b Geneigte Dächer mit Reet decken - - (1)
14 Details an Dächern mit Abdichtungen herstellen und Bauwerke abdichten - - 1
15 An- und Abschlüsse an Wänden herstellen - - 1
16 Energiesammler, Blitzschutzanlagen und Einbauteile montieren - - 1
17 Dach- und Wandflächen instand halten - - 1
Wahlbereich3, 3 2 2 2
 
  • 1

    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie 

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams, 
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur 

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung, 
  • Unterrichtsauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 2 Dachflächen mit Dachziegeln und Dachsteinen decken
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Dacheindeckungen auswählen und planen
15 Ustd.
2.2
Unterschiedliche Deckungsarten mit Dachziegeln und Dachsteinen herstellen
20 Ustd.
2.3
Unterkonstruktionen planen
20 Ustd.
2.4
Forderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes einhalten
5 Ustd.
Lernsituation
2.1
Dacheindeckungen auswählen und planen
15 Ustd.
Auftrag

Ein Bauherr möchte eine Dachfläche seines Eigenheims mit Dachziegeln oder  Dachsteinen eindecken lassen. Informieren Sie sich über die Unterschiede von  Dachziegel- und Dachsteinarten sowie deren Deckungsarten. Unterbreiten Sie dem  Kunden Vorschläge für die Dacheindeckung und wählen Sie mögliche Deckungsbilder aus. Beachten Sie dabei die baulichen Gegebenheiten und die Dachgeometrie.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Bauliche Gegebenheiten und Dachgeometrie erfassen

Anforderungen an die Dacheindeckung festlegen

Fachliteratur
Internet

Dachformen recherchieren

Lernprogramm

Satteldach

Pultdach

Walmdach

Eindeckwerkstoffe unterscheiden

Überblick

Herstellung

Eigenschaften

Formen

Be- und Verarbeitung

Deckungsbilder eruieren

Sich über die notwendigen Arbeitsschritte für die Dacheindeckung informieren

Ausführungsplanung
LF 1

2.1.2 Durchführen

Bauliche Gegebenheiten und Dachgeometrie des Eigenheimes zu Grunde legen

8

Geeignete Eindeckwerkstoffe auswählen

Dachneigungen berechnen

Formelsammlung

Dachformen zeichnen

Modellarbeit

Dachaufbau bauphysikalisch beschreiben

Energieeinsparverordnung (EnEV)

Mögliche Deckungsbilder darstellen

Fachliteratur

Ausführungsplanung vorbereiten

Vorschläge dem Kunden unterbreiten

Rollenspiel

2.1.3 Auswerten

Berechnungen bewerten

3

Zeichnerische Darstellungen überprüfen 

DIN

Vorschläge für den Kunden diskutieren 

Kundengespräch reflektieren

Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 7 Anlagen zur Ableitung von Niederschlagswasser installieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Eine außen liegende Dachentwässerung planen
25 Ustd.
7.2
Eine innen liegende Dachentwässerung herstellen
15 Ustd.
Lernsituation
7.1
Eine außen liegende Dachentwässerung planen
25 Ustd.
Auftrag

Ihr Betrieb erhält den Auftrag die außen liegende Dachentwässerung für ein Walmdach herzustellen. Planen Sie die Dachentwässerung und präsentieren Sie einen  Lösungsvorschlag.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

10

Bauliche Situation erfassen und die Anforderungen an die Dachentwässerung  ableiten

Sich über Bauausführungen von außenliegenden Dachentwässerungen informieren

LF 6

Dachrinnen

Fallrohre

Mögliche Werkstoffe und Fügetechniken recherchieren

Herstellervorgaben

Korrosionsschutzmaßnahmen zusammenstellen

Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes eruieren

Kriterien für die Präsentation bestimmen

7.1.2 Durchführen

Dachentwässerung dimensionieren

10

Regelwerk ZVDH

Werkstoff festlegen und Auswahl begründen

Temperaturbedingte Längenausdehnung berechnen

Korrosionsschutz festlegen

Lösungsvorschlag erstellen und präsentieren

7.1.3 Auswerten

Arbeitsprozess reflektieren

5

Kritik und Selbstkritik

Berechnung

Materialeinsatz

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Lösungsvorschlag für die Dachentwässerung diskutieren

Präsentation bewerten

Lernfeld 8 Dächer mit Dachziegel- und Dachsteineindeckungen herstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Dachaufbau planen
20 Ustd.
8.2
Detailzeichnungen anfertigen
20 Ustd.
8.3
Eine Unterkonstruktion herstellen
20 Ustd.
8.4
Ein Dach eindecken
20 Ustd.
Lernsituation
8.3
Eine Unterkonstruktion herstellen
20 Ustd.
Auftrag

Ihr Betrieb erhält den Auftrag ein Satteldach mit zwei unterschiedlich geneigten  Dachflächen und einer Schleppgaube zu decken. Planen Sie die Ausführung der  notwendigen Unterkonstruktion bzw. Deckunterlage und stellen Sie diese her. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Bauliche Situation erfassen und die Anforderungen an die Deckunterlage ableiten

LF 2
LF 5

Konstruktiven Aufbau und die Werkstoffe für die Funktionsschichten festlegen

Regelwerk ZVDH

Zusatzmaßnahmen zur Regensicherheit recherchieren und auswählen

Dachabschlüsse bestimmen

Herstellervorgaben

Traufe

Ortgang

First

Arbeitsablaufplan erstellen

Sich über Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz informieren

DGUV

8.3.2 Durchführen

Dachflächen einteilen und berechnen

8

Modell

Decklängen

Deckbreiten

Bedarfe ermitteln und zusammenstellen

LF 5

Konter- und Traglatten

Schalung (Traufe/Ortgang)

Befestigungsmittel

Werkzeuge/Maschinen

Material für Zusatzmaßnahmen

Skizzen von Detaillösungen anfertigen

LF 1
LF 2

Unterkonstruktion herstellen

8.3.3 Auswerten

Arbeitsergebnis diskutieren 

4

Planung reflektieren

Perspektivwechsel

Deckunterlage

Zusatzmaßnahmen

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Lernfeld 9 Dächer mit Schiefer, Faserzement-Dachplatten und Schindeln decken
Lernsituationen
9.1
Eine Dachfläche mit Schiefer eindecken
35 Ustd.
9.2
Eine Dachfläche mit Faserzement-Dachplatten eindecken
35 Ustd.
9.3
Eine Dachfläche mit Schindeln eindecken
10 Ustd.
Lernsituation
9.2
Eine Dachfläche mit Faserzement-Dachplatten eindecken
35 Ustd.
Auftrag

Ein Bauherr möchte sein Eigenheim mit Faserzement-Dachplatten eindecken lassen.  Sie werden beauftragt, die Eindeckung des Eigenheims zu planen und durchzuführen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

10

Besonderheiten von Faserzement-Dachplatten eruieren

Internet
Fachliteratur

Herstellung

LF 6

Verwendung

Eigenschaften

Befestigung

fachgerechte Verarbeitung

Erforderliche Unterkonstruktion recherchieren

LF 5
LF 8

Berechnungen für die Herstellung der Dacheindeckung ausführen

Zeichnungen anfertigen

rechtwinklige Parallelprojektion

Dachflächen und Dachlinien

Deckbilder

Detailzeichnungen

Materialliste und Arbeitsplan erstellen

Erforderliche Werkzeuge und Maschinen auswählen

Forderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zusammenstellen

DGUV

9.2.2 Durchführen

Ausgeführte Vorleistungen prüfen

20

Dacheindeckung mit Faserzement- Dachplatten ausführen

Forderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie Sicherheitsvorschriften beachten

DGUV

Wertstoffe und Abfallprodukte umweltgerecht entsorgen

9.2.3 Auswerten

Arbeitsergebnis hinsichtlich Funktionalität und Ästhetik beurteilen

5

Modell
Fachbuch

Erfahrungen reflektieren

Selbstkritik

Fehleranalyse erstellen

Gruppenarbeit

Lernfeld 10 Dachflächen abdichten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Die Herstellung eines nichtbelüfteten Flachdaches mit Bitumen planen
40 Ustd.
10.2
Ein nichtbelüftetes Flachdach mit Kunststoffen abdichten
40 Ustd.
Lernsituation
10.1
Die Herstellung eines nichtbelüfteten Flachdaches mit Bitumen planen
40 Ustd.
Auftrag

Das Flachdach einer Gaststätte soll komplett saniert werden. Der Bauherr sieht eine  Teilfläche zur Terrassennutzung vor. Der vorherige Dachaufbau wurde entfernt und die Deckunterlage Stahlbeton wurde statisch überprüft. Planen Sie den Dachaufbau  ausgehend von technischen und bauphysikalischen Anforderungen. Berechnen Sie den Werkstoffbedarf und dimensionieren Sie die Wärmedämmung. Beachten Sie dabei die Forderungen des Arbeits- und Brandschutzes. Stellen Sie die Planungsunterlagen für den Bauherrn zusammen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Beanspruchungen von ungenutzten und genutzten Dachflächen mit Abdichtungen eruieren

Untergrundanalyse erstellen

LF 4

Dachkonstruktionen und Schichtenfolgen sowie deren Funktionen unterscheiden

Regelwerk ZVDH
Gruppenarbeit

Sich über die Materialien für Funktionsschichten informieren

Sich mit Möglichkeiten der Gefälleerzeugung vertraut machen

Verlegepläne

Bauphysikalische Anforderungen recherchieren

EnEV

Gesetzliche Vorgaben für die Wärmedämmschicht ermitteln

LF 6
Fachliteratur

Maßnahmen zum Arbeits- und Brandschutz erfragen

Ausbildungsbetrieb

Erforderliche Planungsunterlagen festlegen

10.1.2 Durchführen

Werkstoffe für Funktionsschichten auswählen

15

Geeignete Maßnahmen zur Windsogsicherung festlegen

Wärmedämmschicht dimensionieren

Dachaufbau skizzieren

Genormte Zeichensymbole

Systemlösungen für die Bahnverlegung nutzen

Flachdachhandbuch

Systembilder darstellen

Technische Regeln

Werkstoffbedarfe berechnen 

Fachliteratur

Arbeits- und Brandschutz berücksichtigen

DGUV

Planungsunterlagen zusammenstellen

10.1.3 Auswerten

Gewählten Dachaufbau beurteilen

10

Modell

Eignung der Dachabdichtung thematisieren

Fehleranalyse durchführen

Fachliteratur
Schadensbilder

Arbeitsprozess reflektieren

Selbstkritik

Lernfeld 11 Außenwandflächen bekleiden
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Eine Unterkonstruktion für die Bekleidung einer Außenwandfläche herstellen
10 Ustd.
11.2
Eine Außenwandbekleidung herstellen
30 Ustd.
Lernsituation
11.2
Eine Außenwandbekleidung herstellen
30 Ustd.
Auftrag

Die Giebelwand eines Mehrfamilienhauses soll mit einer hinterlüfteten Außenwandbekleidung vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Unterbreiten Sie dem Bauherrn gestalterische Vorschläge für die Bekleidung und ermitteln Sie den jeweiligen Materialbedarf.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

5

Sich über Bekleidungsarten und deren Aufbau informieren

Bauliche Gegebenheiten des Mehrfamilienhauses erfassen

Zu bekleidende Fläche und Dämmstoffdicke berechnen

Werkstoffe und Formate auswählen

Deckungsbilder recherchieren

Regelwerk ZVDH

Kriterien für die Auswahl der Bekleidungsvorschläge festlegen

11.2.2 Durchführen

Mögliche Bekleidungen für das Mehrfamilienhaus auswählen

20

Schnürbilder durch Einteilung der Wandfläche erstellen

Regelwerk ZVDH

Deckschemata für Wandbekleidung visualisieren

Befestigungsmittel auswählen

Jeweiligen Materialbedarf ermitteln

Fachliteratur

Vorschläge für den Bauherrn zusammenstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Dem Bauherrn Vorschläge für die Bekleidung der Wandfläche unterbreiten

Deutsch/Kommunikation

11.2.3 Auswerten

Vorgeschlagene Wandbekleidung beurteilen

5

Modell
Fachliteratur

Funktionalität

Ästhetik

Übereinstimmung mit Kundenauftrag

Arbeitsprozess reflektieren 

Selbstkritik

Fehleranalyse durchführen

Gruppenarbeit

Lernfeld 12 Geneigte Dächer mit Metallen decken
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Eine nicht selbsttragende Metalldeckung herstellen
24 Ustd.
12.2
Eine selbsttragende Metalldeckung herstellen
16 Ustd.
Lernsituation
12.1
Eine nicht selbsttragende Metalldeckung herstellen
24 Ustd.
Auftrag

Für ein Firmengebäude ist eine Deckung in der Ausführung nicht selbsttragend aus  Metall vorgesehen. Sie erhalten den Auftrag geeignete Metalle und Deckarten zu  recherchieren, eine begründete Auswahl zu treffen und den Materialbedarf zu ermitteln. Planen Sie die Arbeiten und Abläufe, stellen Sie die selbsttragende Metalldeckung her.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Sich über nicht selbsttragende Metalldeckungen informieren

LF 6 
LF 7

Deckungsarten

Regelwerk ZVDH

Werkstoffe

Anforderungen

Befestigungen

Unterkonstruktionen

Schichtenaufbau recherchieren

Sich einen Überblick über Maßnahmen zur Aufnahme von Windlasten verschaffen

Deckung auswählen und Ausführung vorbereiten

Unfallverhütungsmaßnahmen festlegen 

DGUV

12.1.2 Durchführen

Verlege- und Arbeitsablaufpläne erstellen

8

Lehrbuch

Materialbedarfe ermitteln

Positionslisten zusammenstellen

Schnittzeichnungen anfertigen 

Regelwerk ZVDH

Nicht selbsttragende Metalldeckung herstellen

12.1.3 Auswerten

Arbeitsergebnis beurteilen

6

Arbeitsprozess reflektieren 

Kritik und Selbstkritik

Optimierungsmöglichkeiten diskutieren

Lernfeld 13a Details an geneigten Dächern herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
13a.1
Dachdetails mit Schiefer/Faserzement-Dachplatten herstellen
60 Ustd.
13a.2
Dachdetails mit Dachziegeln/Dachsteinen herstellen
60 Ustd.
Lernsituation
13a.2
Dachdetails mit Dachziegeln/Dachsteinen herstellen
60 Ustd.
Auftrag

Das Dach einer denkmalgeschützten Villa soll mit einer Biberschwanzziegeldoppeldeckung versehen werden. Hauptdach- und Walmflächen sind verschieden geneigt. Erklären Sie dem Bauherrn die regensichere Eindeckung der Grate, An- und Abschlüsse sowie der Einbauteile. Die Satteldachgaube wird mit eingebundenen Biberkehlen ausgeführt. Zeigen Sie die Ästhetik einer eingebunden Biberkehle mittels einer Modellkonstruktion.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13a.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

15

Dach- und Gaubenformen identifizieren

Fachliteratur
LF 2

Gratausführungen erfassen

Herstellervorgaben

An- und Abschlüsse unterscheiden

Regelwerk ZVDH

Sich über verschiedene Einbauteile und Durchdringungen informieren

Kehldeckarten recherchieren

Historie

Ausführungsarten der Details vergleichen

Dachziegel

Dachsteine

Schiefer

Faserzement

Metalle

Materialien für die Modellkonstruktion beschaffen

13a.2.2 Durchführen

Modell in rechtwinkliger Parallelprojektion zeichnerisch darstellen

30

LF 2
Gruppenarbeit

Längen, Flächen und Winkel berechnen

Dachflächen und -linien ermitteln

Deckungsbilder für Grate sowie An- und Abschlüsse anfertigen

Fachliteratur
Herstellervorgaben

Eindeckung der Einbauteile darstellen

Konstruktionslösungen für Kehlarten festlegen

Regelwerk

Modellkonstruktion mit eingebundener Biberkehle herstellen

Klebearbeit/Modellbau

Details der Eindeckung dem Bauherrn erklären

Deutsch/Kommunikation

13a.2.3 Auswerten

Modellkonstruktionen vorstellen und vergleichen

15

Gruppenarbeit

Fehler analysieren

Regensicherheit überprüfen

Ästhetik beurteilen

Selbstkritik

Lernfeld 14 Details an Dächern mit Abdichtungen herstellen und Bauwerke abdichten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
14.1
Dachdetails mit Kunststoffen oder Bitumen herstellen
30 Ustd.
14.2
Bauwerke abdichten
10 Ustd.
Lernsituation
14.1
Dachdetails mit Kunststoffen oder Bitumen herstellen
30 Ustd.
Auftrag

Der Anbau einer Gaststätte mit Flachdach soll an ein bestehendes höheres Gebäude erfolgen. Der Bauplaner gibt eine Dachinnenentwässerung vor und lässt die Attika mit einer Zinkblechabdeckung ausführen. Mehrere Lichtkuppeln vergrößern den  Tageslichteinfall. Beraten Sie den Bauherrn bei den fachgerechten Ausführungen  der Dachdetails wie Wandanschluss, Attikaabschluss, Lichtkuppel und Dachgully.  Verdeutlichen Sie Unterschiede beim Werkstoffeinsatz zum Abdichten mit Kunststoffen und Bitumen. Zeigen Sie dem Bauherrn die fachgerechte Ausführung der Dachdetails sowie mögliche Fehlerquellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
14.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Bauliche Gegebenheiten der Gaststätte erfassen

Sich über Ausführungsmöglichkeiten von Details an Dächern mit Abdichtungen informieren

Abdichtungen aus Kunststoff und Bitumen unterscheiden

Beanspruchungsarten von Abdichtungen recherchieren

Schichtfolge für das Flachdach festlegen

Herstellervorschriften

Ausführungsmöglichkeiten der Details vergleichen und auswählen

Anschlusshöhen und brandschutztechnische Bestimmungen berücksichtigen

Forderungen an mechanische Befestigungen und Windsogsicherung beachten

Ausführungszeichnungen für die Detaillösungen anfertigen

Materiallisten und Arbeitsablaufpläne erstellen

14.1.2 Durchführen

Einbauvorschriften beachten und anwenden

15

Herstellervorgaben

Ausführung der Dachdetails dem Bauherrn erklären

Modellbau
Werkstoffeinsatz
Rollenspiel

Wandanschluss

Attikaabschluss

Lichtkuppel

Dachgully

Unterschiede von Abdichtungen aus Kunststoff und Bitumen erläutern

Auf Fehlerquellen hinweisen

Deutsch/Kommunikation

14.1.3 Auswerten

Kundengespräch auswerten 

5

Selbstkritik
Deutsch/Kommunikation

Ausführungsfehler identifizieren

Lernfeld 15 An- und Abschlüsse an Wänden herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
15.1
An- und Abschlüsse mit Schiefer herstellen
20 Ustd.
15.2
An- und Abschlüsse mit Faserzementplatten herstellen
20 Ustd.
Lernsituation
15.1
An- und Abschlüsse mit Schiefer herstellen
20 Ustd.
Auftrag

Die Giebelwand eines Mehrfamilienhauses soll mit einer hinterlüfteten Außenwandbekleidung eingedeckt werden. Erläutern Sie dem Bauherrn mögliche Ausführungsarten für die Eindeckung der An- und Abschlüsse. Berechnen Sie dazu die einzudeckende Wandfläche und stellen Sie ein Modell der Außenwandbekleidung her.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
15.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

5

Vorhandene Wandkonstruktion und auszuführende An- und Abschlüsse erfassen 

Fachliteratur

Ausführungsarten für die Eindeckung der An- und Abschlüsse unterscheiden

Regelwerk ZVDH
LF 11

15.1.2 Durchführen

Einzudeckende Wandfläche nach Vorgaben berechnen

10

Regelwerk ZVDH

Mögliche Ausführungsarten für die Eindeckung der An- und Abschlüsse auswählen

Gruppenarbeit

Bauliche Gegebenheiten und schall- sowie brandschutztechnische Anforderungen beachten

Materialauswahl vornehmen

Ausführungszeichnungen anfertigen

Materiallisten und Arbeitsablaufpläne erstellen

Berufsbezogene Informationsverarbeitung
LF 6
LF 11

Sich die Auswirkungen bei Nichtbeachtung der Vorschriften für Gesundheits- und Arbeitsschutz vergegenwärtigen

Modell einer Außenwandbekleidung herstellen

Klebearbeit/Modellbau

Dem Bauherrn ausgewählte Ausführungsarten für An- und Abschlüsse am Modell erläutern

Deutsch/Kommunikation

15.1.3 Auswerten

Gewählte Ausführungsarten diskutieren und vergleichen

5

Beratungsgespräch reflektieren

Selbstkritik

Arbeitsergebnis nach technischen und ästhetischen Kriterien beurteilen

Lernfeld 16 Energiesammler, Blitzschutzanlagen und Einbauteile montiere
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
16.1
Eine äußere Blitzschutzanlage montieren
20 Ustd.
16.2
Energiesammler und Einbauteile montieren
20 Ustd.
Lernsituation
16.1
Eine äußere Blitzschutzanlage montieren
20 Ustd.
Auftrag

Ihr Betrieb erhält den Auftrag auf einem Schulgebäude die Dachhaut zu erneuern. Im  Zuge dieser Maßnahme sind Sie von ihrem Meister beauftragt, die Montage der  äußeren Blitzschutzanlage vorzubereiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
16.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

9

Sich über den Aufbau und die Funktionsweise von Blitzschutzanlagen informieren

Fachliteratur
Fachregel (Merkblatt Blitzschutz)

Bauliche, statische und bauphysikalische Gegebenheiten erfassen

Aufnahme von Wind- und Schneelasten berücksichtigen

Die erforderlichen Bestandteile der äußeren Blitzschutzanlage ermitteln

Sicherungsmaßnahmen zur Unfallverhütung zusammenstellen

Arbeitsablaufpläne erstellen

16.1.2 Durchführen

Halterungen für die Blitzschutzanlage  einschließlich Fang- und Ableitungseinrichtungen in bzw. auf die Dachhaut montieren

8

Fachregel
Herstellerhinweise

Spitzen

Maschen

Notwendige Anschlüsse ausführen

Modelle

Aufbauten

Durchdringungen

Einbauteile

16.1.3 Auswerten

Äußere Blitzschutzanlage visuell prüfen

3

Auswirkung nicht fachgerechter Montage thematisieren

Kritik und Selbstkritik

Funktionsfähigkeit des Daches überprüfen und ggf. sicherstellen

Behebung eventueller Mängel durch Fachkräfte veranlassen

Lernfeld 17 Dach- und Wandflächen instand halten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
17.1
Dachflächen instand halten
25 Ustd.
17.2
Wandflächen instand halten
15 Ustd.
Lernsituation
17.2
Wandflächen instand halten
15 Ustd.
Auftrag

Eine Giebelwand mit Außenwandbekleidung zeigt sichtbare Mängel in der Bekleidung. Erstellen Sie für den Bauherrn eine Schadensbilanz und entwickeln Sie Vorschläge zur Schadensbehebung. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
17.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

5

Außenwandbekleidung hinsichtlich der vorhandenen Eindeckung inspizieren

Fachliteratur
Gruppenarbeit
LF 11
LF 15

Ausmaß der Schäden ermitteln und dokumentieren

Ggf. Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr und Schadensbegrenzung ergreifen

Sich über mögliche Schadensursachen informieren

Schadensbilder 
Herstellervorgaben
Regelwerk ZVDH

Kriterien für die Schadensbilanz festlegen

Möglichkeiten der Schadensbehebung ermitteln

17.2.2 Durchführen

Schadensbilanz erstellen

5

Checkliste 
Fachliteratur
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Arbeitsabläufe und Arbeitssicherheitsmaßnahmen für die Schadensbehebung  festlegen

Herstellervorschriften
Regelwerk

Zeichnungen und Materiallisten erarbeiten

Arbeitsergebnisse dem Bauherrn präsentieren

Klebearbeit/Modellbau
Deutsch/Kommunikation

Schadensbilanz

Vorschläge zur Schadensbehebung

17.2.3 Auswerten

Arbeitsergebnisse beurteilen 

5

Inhalte und Nutzen von Wartungsverträgen zur Erhöhung der Lebensdauer von  Wandflächen diskutieren

Arbeitsprozess reflektieren

Selbstkritik

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und  Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

_____________________________________________________________________

7 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf 

8 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen.

Hör- und Hörsehverstehen 

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

____________________________________________________________________

9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

 

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

Zurück zum Seitenanfang