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Arbeitsmaterial für die Berufsschule

Fischwirt / Fischwirtin

2016/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben. 

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fischwirt und Fischwirtin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 27. November 2015) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum Fischwirt und zur Fischwirtin vom 26. Februar 2016 (BGBl. I Nr. 10).

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Jens Geisler Bautzen
Uwe Pfeifer Bautzen

2016 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre erforderten Anpassungen im Berufsbild des Fischwirts/der Fischwirtin sowohl in technologischen als auch in strukturellen und organisatorischen Bereichen. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2015 eine Neuordnung des Ausbildungsberufes durch die zuständigen Gremien vorgenommen. 

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Die Ausbildung zum Fischwirt/zur Fischwirtin erfolgt in den ersten beiden Ausbildungsjahren fachrichtungsübergreifend und ab dem dritten Ausbildungsjahr in den Fachrichtungen Aquakultur- und Binnenfischerei sowie Küstenfischerei und kleine Hochseefischerei. Zahlreiche Karpfenteichwirtschaften, Kaltwasser- und Warmwasseranlagen sowie Seen- und Flussfischereien bilden die Grundlage für die sächsische Fischwirtschaft. Deshalb wird ausschließlich die berufliche Fachrichtung Aquakultur- und Binnenfischerei im Freistaat Sachsen angeboten.

Der Fischwirt/die Fischwirtin der Fachrichtung Aquakultur- und Binnenfischerei ist in  Unternehmen der

  • Fischhaltung, 
  • Fischzucht, 
  • Fluss- und Seenfischerei

tätig. Darüber hinaus arbeiten der Fischwirt und die Fischwirtin in öffentlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen, in Handelsunternehmen sowie in Unternehmen der Vermarktung von Fischereiprodukten.

Die wesentlichen Aufgaben des Fischwirtes/der Fischwirtin umfassen den Fischfang, den Bau, die Pflege und die Instandsetzung der Fanggeräte, die Fischaufzucht in Binnengewässern und technischen Aquakulturanlagen sowie das Be- und Verarbeiten von Fischereiprodukten. 

Die berufliche Tätigkeit des Fischwirts/der Fischwirtin erfordert umfangreiches technisches und technologisches Wissen sowie hohes Allgemeinwissen. Körperliche Belastbarkeit, Ausdauer, Geschick und Bereitschaft zur Arbeit bei wechselnden klimatischen Bedingungen charakterisieren das Berufsbild.

Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können, ermöglichen dem Fischwirt/der Fischwirtin erfolgreiches berufliches Handeln.

Neben den beruflichen Handlungskompetenzen sind übergreifende Kompetenzen, wie der Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien sowie eine angemessene fremdsprachliche Kompetenz erforderlich. In seiner/ihrer beruflichen Tätigkeit berücksichtigt der Fischwirt/die Fischwirtin die Dimensionen Nachhaltigkeit, Ökonomie, Ökologie und Soziales, setzen die Vorschriften zur Arbeitssicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes um und orientieren sich an einschlägigen Normen und Rechtsvorschriften. 

Im Rahmen der Ausbildung zum Fischwirt/zur Fischwirtin werden folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • die eigene Rolle innerhalb des Betriebes aktiv gestalten
  • den Betrieb präsentieren
  • Gewässer und Fischbestände bewirtschaften
  • Hegemaßnahmen in natürlichen Gewässern planen und durchführen 
  • Fischfanggeräte einsetzen, bauen, pflegen und instand setzen
  • Fische züchten, vermehren, aufziehen und halten
  • Anlagen zur Fischhaltung, Fischzucht und Hälterung bewirtschaften 
  • Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen bedienen und instand halten 
  • Fische in natürlichen Gewässern fangen
  • Fische in Anlagen zur Fischhaltung, Fischzucht und Hälterung abfischen 
  • Fische sortieren, transportieren und hältern
  • Fische betäuben, töten und schlachten
  • den Gesundheitszustand von Fischen beurteilen und Vorsorgemaßnahmen zum Erhalt der Fischgesundheit treffen
  • das Gefährdungspotential durch Schadorganismen erkennen und Maßnahmen zu deren Abwehr ergreifen 
  • geschlachtete Fische und fischereiliche Produkte lagern und transportieren 
  • fischereiliche Produkte bearbeiten, verarbeiten, konservieren und veredeln

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Dabei bilden berufliche Handlungen den Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den  Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den  Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. Ergänzend zu den Inhalten des KMK-Rahmenlehrplanes wurden in der sächsischen Stundentafel 40 Unterrichtsstunden in Klassenstufe 1 für  zusätzliche Inhalte aufgenommen. Diese stehen im Umfang von je 20 Unterrichtsstunden den Lernfeldern 4 „Fische bestimmen und verarbeiten“ und 5 „Fischereiliche Gewässer beurteilen“ für eine vertiefte Vermittlung und Präsentation ausgewählter, berufsrelevanter Sachverhalte zur Verfügung.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Fischwirtschaft. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen der sächsischen Fischwirtschaft in den Unterricht.

Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt.  Die Lernfelder bauen spiralcurricular aufeinander auf. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden. 

Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist - auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen - einzuhalten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in der Schule vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen  des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für  nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden  fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen  sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die zunehmende Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Damit einhergehend setzen die Besonderheiten des Bildungsganges sowie die zu erlangenden beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufsbezogener Software voraus, um die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz zu unterstützen. Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten  Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Im anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht können bis zu 25 % der Unterrichtsstunden in Gruppenteilung geplant werden. Zur Entwicklung des Verständnisses technologischer Abläufe bei der Realisierung ausgewählter Aufgaben sind Exkursionen unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichts.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

 

Stundentafel

Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Betriebliche Zusammenhänge darstellen und bewerten 1 - -
2 Fischfanggeräte einsetzen und pflegen 1 - -
3 Nahrungsnetze darstellen und bewerten 2 - -
4 Fische bestimmen und verarbeiten 2 - -
5 Fischereiliche Gewässer beurteilen 2 - -
6 Fischfanggeräte bauen und instand setzen - 1,52 -
7 Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen bedienen und instand halten - 2,5 -
8 Fischereiprodukte konservieren und veredeln - 1,52 -
9 Fische und Fischereiprodukte vermarkten - 1,5 -
10 Fische züchten und vermehren - - 22
11 Bestandsdynamische Prozesse bewerten - - 12
12 Gesundheitszustand von Fischen bewerten und erhalten - - 2
13 Fischereiliche Anlagen betreiben - - 2
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie 

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur 

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung, 
  • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Betriebliche Zusammenhänge darstellen und bewerten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Situation und Perspektiven der Binnenfischerei in Deutschland ermitteln
10 Ustd.
1.2
Den eigenen Ausbildungsbetrieb als Bestandteil der Fischwirtschaft präsentieren
15 Ustd.
1.3
Die eigene Stellung innerhalb des Betriebes darstellen
5 Ustd.
1.4
Die arbeits-, tarif- und steuerrechtlichen Vorschriften anwenden
10 Ustd.
Lernsituation
1.2
Den eigenen Ausbildungsbetrieb als Bestandteil der Fischwirtschaft präsentieren
15 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb wurde ausgewählt, sich auf der Messeveranstaltung zur „Grünen Woche“ als ein Vertreter der sächsischen Fischwirtschaft zu präsentieren. Sie erhalten von Ihrem Ausbilder den Auftrag, dafür einen Flyer zu entwickeln. In diesem Flyer informieren Sie die Messebesucher über Produkte und Dienstleistungen Ihres Ausbildungsbetriebes sowie über regionale Besonderheiten und Spezialitäten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Gruppenarbeit

Informationen zum Ausbildungsbetrieb beschaffen 

Expertenbefragung 

Unternehmensbesichtigung

Sich über die Fischwirtschaft informieren

Recherche im Internet

Organigramm

Fachliteratur

Produktpalette und Dienstleistungen recherchieren

Homepage

Kataloge

berufsbezogenes Englisch

Informationen über regionale Besonderheiten und Vermarktungsmöglichkeiten einbeziehen

Gestaltungskriterien für einen Flyer zusammenstellen

Bewertungskriterien für den Flyer festlegen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Deutsch/Kommunikation

Bewertungsmatrix erstellen

1.2.2 Durchführen

Informationen auswählen

8

Gruppenarbeit

Fischwirtschaft

Ausbildungsbetrieb

Produktionsabläufe

Fischereiprodukte

Dienstleistungen

regionale Besonderheiten

Informationen strukturieren

Prinzip der Nachhaltigkeit beachten

Fachgespräche

Flyer erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Flyer präsentieren 

Präsentationstechniken

1.2.3 Auswerten

Flyer des Ausbildungsbetriebes bewerten

3

Bewertungsmatrix

Gestaltung und Inhalt reflektieren

Feedback

Diskussion

Eigenes Verhalten und Arbeitsprozess in der Gruppe einschätzen

Selbstreflexion

Lernfeld 2 Fischfanggeräte einsetzen und pflegen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Material, Aufbau, Funktionsweise und Instandhaltung von Fischfanggeräten bestimmen
14 Ustd.
2.2
Den Einsatz von Fischfanggeräten planen und vorbereiten
14 Ustd.
2.3
Den Ablauf der Befischung und das Fangergebnis dokumentieren
12 Ustd.
Lernsituation
2.2
Den Einsatz von Fischfanggeräten planen und vorbereiten
14 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb hat einen weiteren See gepachtet, um den eigenen Fischertrag zu erhöhen. Ihr Arbeitsteam erhält den Auftrag, die Reusenfischerei für diesen See zu planen und vorzubereiten. Entwickeln Sie eine Standard-Checkliste für die notwendigen Planungs- und Vorbereitungsschritte und präsentieren Sie diese Ihrem Ausbilder.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Einsatzbedingungen für die Reusenfischerei recherchieren

Gruppenarbeit
mögliche Informationsquellen:
Archivarbeit, Verpächter, Fischerei- und Wasserbehörden, wissenschaftliche Einrichtungen

Gewässerstruktur

Einsatztiefe

Strömungen

Zielfischarten

Fangzeiten

Vorhandene Fangstatistiken analysieren

grafische Darstellungen

Informationen über den Fischbestand recherchieren

Fangstatistik

Fangaufkommen abschätzen

Rechtliche, ökologische und ökonomische Rahmenbedingungen integrieren

Naturschutz

Fanggeräteinventar prüfen

betriebliche Inventarlisten 

Personalbedarf kalkulieren

Kriterien für die Checkliste festlegen

Kriterienkatalog

Checkliste mit notwendigen Planungs- und Vorbereitungsschritten entwickeln

berufsbezogene Informationsverarbeitung

2.2.2 Durchführen

Fangplätze und Einsatzbedingungen dokumentieren

6

Standard-Checkliste

Reusenplätze festlegen

Reusen auswählen

Arbeitsmittel für die Reusenfischerei bereitstellen

Persönliche Schutzausrüstungen auswählen und überprüfen

Arbeitsschutz

Standard-Checkliste prüfen und ergänzen

Standard-Checkliste für den Reuseneinsatz präsentieren

Gruppenarbeit

2.2.3 Auswerten

Arbeitsprozesse aus rechtlicher, ökologischer und ökonomischer Sicht reflektieren

2

Checkliste

Checkliste bewerten

Kriterienkatalog

Maßnahmen zur Verbesserung der Planung ableiten

Effizienz, Wirtschaftlichkeit

Lernfeld 3 Nahrungsnetze darstellen und bewerten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Nahrungsnetze fischereilich genutzter Gewässer darstellen
40 Ustd.
3.2
Gewässer untersuchen und Gewässergüte bewerten
20 Ustd.
3.3
Anforderungen an bedarfsgerechte Ernährung aquatischer Organismen ermitteln
20 Ustd.
Lernsituation
3.2
Gewässer untersuchen und Gewässergüte bewerten
20 Ustd.
Auftrag

Eine wichtige Aufgabe der sächsischen Fischwirtschaft ist die Nutzung der zahlreichen  Karpfenteiche. Sie erhalten von Ihrem Ausbildungsbetrieb den Auftrag, die Zusammensetzung der Naturnahrung in einem Brutstreckteich zu untersuchen und hinsichtlich der fischereilichen Nutzung zu bewerten. Stellen Sie kurz- und langfristige Bewirtschaftungsmaßnahmen in einer Übersicht zusammen und präsentieren Sie diese Ihrem Ausbilder.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

8

Arbeitsmittel zur Entnahme von Fischnährtieren recherchieren

Fachliteratur

Internet

Sich über quantitative und qualitative Methoden zur Untersuchung der Organismen informieren 

physikalisch, chemisch und biologisch

Sich einen Überblick zu kurz- und langfristigen Bewirtschaftungsmaßnahmen  verschaffen 

Kriterien für eine Übersicht festlegen

3.2.2 Durchführen

Arbeitsmittel bereitstellen

8

Fischnährtiere fangen, fixieren und bestimmen

Exkursion

Mikroskop

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Menge und Art ermitteln

Bestimmungsschlüssel

Schätzverfahren

Ergebnisse dokumentieren 

Protokoll

Gewässergüte für eine fischereiliche Nutzung bewerten

Bewirtschaftungsmaßnahmen ableiten und in einer Übersicht darstellen

Kriterienkatalog

Übersicht vorstellen 

Präsentationstechniken

3.2.3 Auswerten

Übersicht kriteriengeleitet überprüfen und beurteilen

4

Diskussion

Reflexion, Feedbackregeln

Sofort- und langfristige Maßnahmen für eine optimale Teichbewirtschaftung empfehlen

Korrektur

Lernfeld 4 Fische bestimmen und verarbeiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Relevante Fischarten beschreiben und artspezifisch bestimmen
30 Ustd.
4.2
Rohstoffeigenschaften von Frischfisch bewerten
10 Ustd.
4.3
Fische sortieren, tierschutzgerecht betäuben, töten und schlachten
20 Ustd.
4.4
Frischfisch be- und verarbeiten sowie lagern
20 Ustd.
Lernsituation
4.3
Fische sortieren, tierschutzgerecht betäuben, töten und schlachten
20 Ustd.
Auftrag

Sie erhalten den Auftrag, 100 Kilogramm Portionsforellen der Bearbeitungsstufe ausgenommen mit Kopf (amK) herzustellen. Entnehmen Sie die Forellen aus der Hälteranlage. Sortieren, betäuben, töten und schlachten Sie die Fische. Planen und dokumentieren Sie Ihren Arbeitsprozess auf Grundlage des HACCP-Konzepts.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.3.1 Planen

Auftrag analysieren

8

Gruppenarbeit

Lebendgewicht und Stückzahl rechnerisch ermitteln

Ausbeuteberechnung

Bestandsdaten erfassen und protokollieren

Tabellenkalkulation

Überblick über Sortiermöglichkeiten verschaffen

Recherche

Geeignete Sortiermöglichkeit und Arbeitsmittel festlegen

Sich über tierschutzgerechte Betäubung, Tötung und Schlachtung informieren

TSchG, TierSchlV 

LFGB, IfSG, LMHV

Qualitätsmerkmale festlegen

Placemat

HACCP-Konzept beachten

Bewertungskriterien für HACCP-Plan festlegen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

HACCP-Plan erstellen

4.3.2 Durchführen

Arbeitsplatz vorbereiten und Arbeitsmittel bereitstellen

8

Hygiene, HACCP-Plan

Fische entnehmen, wiegen und sortieren

Fische tierschutzgerecht behandeln, betäuben und töten 

Exkursion

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Vorschriften beachten

Qualitätskriterien anwenden

Forellen schlachten

Arbeits- und Unfallschutz, Sicherheitsdatenblätter

Fischqualität prüfen und bewerten

Portionsforellen zwischenlagern

Hygiene

Lagerbedingungen beachten

Lagertemperatur, First in First out (FiFo) 

CCPs in dem HACCP-Plan dokumentieren

Arbeitsplatz reinigen 

HACCP-Plan

Bestandsdaten aktualisieren 

Tabellenkalkulation

HACCP-Plan präsentieren

Präsentationstechniken

4.3.3 Auswerten

HACCP-Plan bewerten

4

Kriterienkatalog

Arbeitsprozess nach rechtlichen, qualitativen und ökonomischen Kriterien beurteilen

Zielscheibe

Feedback

Selbstkritik

Möglichkeiten zur Optimierung des Arbeitsprozesses aufzeigen

Diskussion

Lernfeld 5 Fischereiliche Gewässer beurteilen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Umweltfaktoren der fischereilich genutzten Gewässer bestimmen
30 Ustd.
5.2
Gewässer hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Nutzbarkeit bewerten
20 Ustd.
5.3
Witterungseinflüsse auf fischereiliche Bewirtschaftungsmaßnahmen beurteilen
30 Ustd.
Lernsituation
5.1
Umweltfaktoren der fischereilich genutzten Gewässer bestimmen
30 Ustd.
Auftrag

Mehrere Karpfenteiche werden von Ihrem Ausbildungsbetrieb bewirtschaftet. Um eine stabile Wasserqualität zu gewährleisten, werden regelmäßige Untersuchungen durchgeführt. Entnehmen Sie Proben und bestimmen Sie die chemisch-physikalischen Eigenschaften des Wassers. Protokollieren und beurteilen Sie Ihre Ergebnisse.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Sich über Anforderungen an die Wasserqualität informieren

chemische und physikalische Messgrößen
kritische und optimale Bereiche

Wassertemperatur

pH-Wert

Sauerstoffkonzentration

Säurebindevermögen

Konzentration der Stickstoffverbindungen

Relevante Untersuchungsmethoden recherchieren

LF 3

Feld- und Laboruntersuchungen

Notwendige Chemikalien zur Untersuchung bestimmen

Vorschriften über Einsatz, Lagerung und Entsorgung der Chemikalien zur Untersuchung der Wasserqualität einbeziehen

Sicherheitsdatenblätter 

Unfallschutz

Betriebsanweisungen

Umweltschutz

Arbeitsgeräte auswählen

Schrittfolge festlegen

Möglichkeiten auftretender Messfehler bewusst machen

Protokoll vorbereiten

5.1.2 Durchführen

Arbeitsgeräte und Chemikalien bereitstellen

10

Partnerarbeit

Arbeitsschutz

Proben entnehmen und untersuchen

Schrittfolge beachten

Messfehler vermeiden

Messwerte protokollieren

berufsbezogenen Informationsverarbeitung

Tabellenkalkulation

Datenbanken

Datenerfassungssysteme nutzen

Proben und Chemikalien entsorgen

Umweltschutz

Arbeitsgeräte reinigen

Messwerte beurteilen

Richt- und Grenzwerte

Soll-Ist-Vergleich 

Fehler analysieren

5.1.3 Auswerten

Untersuchungsmethoden evaluieren

5

Reflexion

Diskussion

Protokollieren überprüfen

Vorschläge zur Fehlervermeidung ableiten

Fachgespräch

Arbeitsprozess optimieren

Stärken und Schwächen sowie eigene Leistung reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 6 Fischfanggeräte bauen und instand setzen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Verschiedene Konstruktions- und Fertigungstechniken analysieren
20 Ustd.
6.2
Bau von Fischfanggeräten planen
40 Ustd.
6.3
Fischfanggeräte bauen, prüfen und instand setzen
20 Ustd.
Lernsituation
6.2
Bau von Fischfanggeräten planen
40 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb beabsichtigt fünf einwandige Stellnetze zum Fang von Karpfen anzufertigen oder bei anderen Anbietern einzukaufen. Sie erhalten den Auftrag, die Kosten für beide Anschaffungsmöglichkeiten zu prüfen und einen begründeten Vorschlag zu unterbreiten. Kalkulieren Sie den Gesamtpreis für die eigene Anfertigung. Erstellen Sie eine Materialliste und einen Montageplan für die Herstellung der Stellnetze. Präsentieren Sie die Ergebnisse Ihrem Ausbilder.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

14

Projektmethode

Gruppenarbeit

Zielstellungen ableiten, Vorschläge strukturieren und beschreiben

Mindmap 

Projektskizze

Vorgehen festlegen

Projektplan

Zeit- und Arbeitspläne

Auswahlkriterien und Qualitätseigenschaften für Selbstanfertigung formulieren

Brainstorming

Fachliteratur

Kriterienliste

Materialkosten

Wirtschaftskunde

Herstellungskosten

Wartungskosten

Materialbeschaffenheit

Lebensdauer

Fängigkeit

Einsatzqualität (Handling)

Bezugsquellen erfassen

Online-Shops der Fischereiausrüster

Fachkataloge 

Fachmessen

Bezugsquellen möglicher Lieferanten strukturieren

Sich über Aufbau und Herstellung der Stellnetze informieren

LS 6.1
Fachliteratur

Expertengespräch

Materialien

Bauteile

Abmessungen

Konstruktionen

Fertigungstechniken

Form und Inhalt der Dokumentation festlegen

Projektmappe

Bewertungskriterien für Materialliste und Montageplan festlegen

Kriterienkatalog

6.2.2 Durchführen

Arbeitsschritte koordinieren

18

Projektplan

Gruppenarbeit

Preisangebote für fangfertig montierte Stellnetze recherchieren

Online-Shops der Fischereiausrüster

Fachkataloge 

Fachmessen

Angebote für Materialien für Eigenanfertigung einholen

Angebote kriteriengeleitet auswählen

Aufbau des Stellnetzes skizzieren und beschriften

Abmessungen des Stellnetzes berechnen

Bauteile anforderungsgerecht bestimmen

Stellnetzblatt

Schwimmleine

Bleileine

Montagezubehör

Montageplan mit Anleitung erstellen

Arbeitsaufwand für Montage feststellen

Material-, Personal-, Betriebskosten und Mehrwertsteuer berücksichtigen

Wirtschaftskunde 

Kostenkalkulation

Gesamtpreis berechnen

Ergebnisse dokumentieren

Projektmappe
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Qualitätseigenschaften

Materialliste und -kosten

Berechnungen der Bauteile

Montageplan

Montagekosten

Kostenrechnung

Preise vergleichen

Entscheidung treffen und begründen

Arbeitsergebnisse präsentieren

Präsentationstechniken

6.2.3 Auswerten

Materialliste und Montageplan bewerten 

8

Kriterienkatalog

Auswahlkriterien- und Qualitätseigenschaften überprüfen

Debatte

Feedback

Fehler bei der Arbeitsplanung erkennen 

Reflexion 

Projektplan

Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplanung ableiten

Effizienz

Wirtschaftlichkeit

Lernfeld 7 Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen bedienen und instand halten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Einsatz von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen im Fischereibetrieb planen
20 Ustd.
7.2
Die Funktionsfähigkeit von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen überprüfen
40 Ustd.
7.3
Technische Arbeitsprozesse überwachen
20 Ustd.
7.4
Instandhaltungsmaßnahmen umsetzen
20 Ustd.
Lernsituation
7.1
Einsatz von Maschinen, Geräten und Betriebseinrichtungen im Fischereibetrieb planen
20 Ustd.
Auftrag

Sie erhalten den Auftrag, die Abfischung eines 60 Hektar großen Abwachsteiches, der im Frühjahr mit zweisömmrigen Satzkarpfen und Nebenfischen besetzt wurde, vorzubereiten. Veranschaulichen Sie den Abfischungsprozess in einem Fließschema und erfassen Sie die benötigten Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen in einer Übersicht.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

8

Abfischzeiträume recherchieren

Betrieblichen Abfischplan beachten

Zuständige Behörden und betroffene Unternehmen ermitteln

Internet

Wasserbehörden

Wasser- und Bodenverbände

sonstige Unterlieger

Örtliche Bedingungen, Infrastruktur und Witterungsbedingungen berücksichtigen

Ausbildungsbetrieb

Sich über Vorgänge zum Abfischen informieren

LF 2, 4

Fachliteratur

Konzentration der Fischbestände

Entnahme der Fische

Sortierung, Wägung und Zählung

Zwischenhälterung

Verladen und Beförderung

Sich einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von Maschinen, Geräten und Hilfsvorrichtungen zum Abfischen und Sortieren verschaffen

Fachkataloge, Fachbücher

Bewertungskriterien für Fließschema und Übersicht festlegen

Bewertungsbogen

7.1.2 Durchführen

Fließschema zum Abfischprozess entwickeln

8

Gruppenarbeit

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Abfischgeräte, -maschinen und Hilfsvorrichtungen auftragsgemäß auswählen und dem Abfischprozess zuordnen 

Übersicht zu Abfischgeräten, -maschinen und Hilfsvorrichtung erstellen

Örtliche Bedingungen, Infrastruktur und Witterungsbedingungen berücksichtigen

Fließschema und Übersicht zu ausgewählten Geräten, Maschinen und Hilfsvorrichtungen vorstellen

Visualisierungstechniken

7.1.3 Auswerten

Fließschema und Übersicht zu ausgewählten Geräten, Maschinen und Hilfsvorrichtungen bewerten

4

Bewertungsbogen

Im Arbeitsprozess getroffene Maßnahmen beurteilen

Blitzlicht

Optimierung des Arbeitsprozesses diskutieren

Plenum 

Korrektur

Lernfeld 8 Fischereiprodukte konservieren und veredeln
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Lebende Fische transportieren
20 Ustd.
8.2
Veredelte Fischereiprodukte herstellen
30 Ustd.
8.3
Fischereiprodukte konservieren und lagern
30 Ustd.
Lernsituation
8.2
Veredelte Fischereiprodukte herstellen
30 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb beabsichtigt wiederholt ein Fischerfest zu veranstalten. Auf diesem Hoffest sollen verkaufswirksam frische Fischspezialitäten angeboten werden. Wählen Sie unter Beachtung der im Fischereibetrieb vorhandenen Ressourcen geeignete Fischereiprodukte aus. Erfassen Sie bedarfsgerecht die erforderlichen Rohwaren, Hilfsstoffe sowie Maschinen und Geräte. Bereiten Sie ein Konzept vor, das Sie auf der nächsten Teamberatung präsentieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Gruppenarbeit

Konkrete Ziele ableiten

Arbeitsschritte festlegen

Konzeptideen sammeln

Brainstorming, Morphologischer Kasten

Besucherzahl des Hoffestes aus dem Vorjahr ermitteln

Veredelte Fischereiprodukte nach Kundenakzeptanz, Region und Saison recherchieren

Internet, Fachliteratur, Verbraucherdienste

Rezepturen für Fischspezialitäten zusammentragen

Informationen zu geeigneten Rohwaren, Hilfsstoffen und Herstellungsverfahren erfassen

LF 4

Sich über den Einsatz von Arbeitsmitteln zur Veredelung von Fischereiprodukten informieren

Werkzeuge, Behälter, Hilfsvorrichtungen, Geräte und Maschinen

Arbeits- und Unfallschutz

Zweckmäßige und produktspezifische Verpackungsmethoden für den Direkt- und Außer-Haus-Verzehr analysieren

Rechtsgrundlagen für Herstellung und Verkauf von Fischereiprodukten ermitteln

LF 4

LFGB, IfSG, LMHV, VO  (EG), Leitsätze für Fische, Krebs- und Weichtiere und  Erzeugnisse daraus

Etikettierungsrichtlinien für Fischereiprodukte beachten

FischEtikettG, FischEtikettV

Bewertungskriterien für Präsentation des Konzeptes festlegen

Bewertungsbögen

8.2.2 Durchführen

Konzeptionelle Entscheidungen treffen und begründen

16

Gruppenarbeit

Veredelte Fischereiprodukte für das Hoffest regionaltypisch, adressatengerecht und ressourcenorientiert auswählen

Rezepturen für die ausgewählten, veredelten Fischereiprodukte zusammenstellen

Geeignete Verpackungsmethoden produktspezifisch festlegen

Umweltschutz, Müllvermeidung

Hygiene

Rohwaren, Hilfsstoffe und Verpackungen nach Art und Menge in Abhängigkeit der Besucherzahlen kalkulieren und in einer Übersicht auflisten

Berechnungen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Werkzeuge, Behälter, Hilfsvorrichtungen bereitstellen

Inventarlisten

Maschinen und Geräte im Betrieb erfassen und prüfen

Arbeitsschutz

Hygienemaßnahmen für eine  ordnungsgemäße Herstellung der Fischereiprodukte und deren Verkauf festlegen

Etikettierung der Fischereiprodukte einhalten

Präsentationsmappe für die Teamberatung vorbereiten

Recherche- und Informationsergebnisse

Bewertungsbögen erstellen

Konzept präsentieren 

Präsentationstechniken

8.2.3 Auswerten

Konzeptpräsentation bewerten

4

Selbst- und Fremdeinschätzung

Bewertungsbögen

Die vorgeschlagenen Fischereiprodukte hinsichtlich Praxistauglichkeit auf dem Hoffest evaluieren

Pro- und Contra-Diskussion

Konzeptionelle sowie fachliche Mängel und Fehler diskutieren

Konsequenzen zur Verbesserung der Planung ableiten

Wirtschaftlichkeit, Effizienz

Lernfeld 9 Fische und Fischereiprodukte vermarkten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Die aktuelle Marktsituation für Fische und Fischereiprodukte analysieren und zielgruppenorientierte Vermarktungswege entwickeln
20 Ustd.
9.2
Herstellungskosten für Fischereiprodukte berechnen und Verkaufspreise kalkulieren
20 Ustd.
9.3
Beratungs- und Verkaufsgespräche mit Kunden und Geschäftspartnern adressatengerecht führen
20 Ustd.
Lernsituation
9.1
Die aktuelle Marktsituation für Fische und Fischereiprodukte analysieren und zielgruppenorientierte Vermarktungswege entwickeln
20 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb vermarktet bisher die Speisefische über den Großhandel. Die Vermarktung soll durch einen Hofladen erweitert werden. Neben den Speisefischen sollen verschiedene Fischereiprodukte angeboten werden. Sie erhalten den Auftrag, ein passendes Fischsortiment für den Hofladen vorzuschlagen. Analysieren Sie dazu die aktuelle Marktsituation und erfassen Sie das Verhalten der Kunden und Wettbewerber. Erstellen Sie dafür ein Formular zur Kundenbefragung. Bewerten Sie die zukünftigen Vermarktungswege der Fischereiprodukte aus betriebswirtschaftlicher Sicht.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Sich über Fischereiprodukte informieren

LF 4, 7

Frischfisch

küchenfertige Produkte

Räucherfisch

Marinaden

Fischsalate

Konserven

Sich mit Methoden der Vermarktung auseinandersetzen

Fachliteratur

Wirtschaftskunde

Direktvermarktung

Großhandel

Sich einen Überblick über mögliche Zielgruppen und den Fischverzehr verschaffen

Statistisches Landesamt

Wettbewerber recherchieren

Internet

Wettbewerberdaten beschaffen

Exkursion

Fischsortiment

Expertengespräch

Verkaufspreise

Öffnungszeiten

Serviceleistungen

Kundentypen

Aktionen

Kriterien für Inhalt und Gestaltung des Fragebogens festlegen

Kriterienkatalog
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Fragetypen

Aufbau

Skalierung

Layout

Soziodemografische Daten

9.1.2 Durchführen

Fragebogen entwickeln und gestalten 

8

Gruppenarbeit

Diskussion

Kaufmotive, Kundentypen und Wertvorstellungen berücksichtigen

berufsbezogene Informationsverarbeitung 

Werteorientierung

Marktanalyse ausführen und Ergebnisse zusammenfassen

Statistisches Landesamt

Fragebogen

Kundenanalyse

Mitbewerberanalyse

Ergebnisse der Marktanalyse besprechen

Kommunikationsfähigkeit

Fischsortiment ableiten und vorschlagen

Vermarktungswege des Ausbildungsbetriebes ermitteln

LS 1.2

Vermarktungswege anhand der ermittelten Marktsituation prüfen

Diskussion

Vermarktungswege optimieren und erweitern

9.1.3 Auswerten

Fragebogen beurteilen 

2

Kriterienkatalog

Verbesserung des Fragebogens diskutieren

Plenum

Fischsortiment bewerten

Fachgespräch

Vorschläge zu entwickelten Vermarktungswegen einschätzen

Fremdeinschätzung

Lernfeld 10 Fische züchten und vermehren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Fischzuchtverfahren unter Berücksichtigung der Zuchtziele auswählen
20 Ustd.
10.2
Fischvermehrung planen
30 Ustd.
10.3
Fischbestände in Teichen und Fischzuchtanlagen artgerecht halten und aufziehen
50 Ustd.
Lernsituation
10.2
Fischvermehrung planen
30 Ustd.
Auftrag

Ein Angelverein beauftragt Ihren Ausbildungsbetrieb mit der Lieferung von 20.000  Stück schwimm- und fressfähiger Bachforellenbrut für den Besatz in einem Forellenbach. Sie lernen im Rahmen einer Exkursion in einem kooperierenden Forellenzuchtbetrieb die Haltungs- und Erbrütungseinrichtungen kennen. Informieren Sie sich vorher über die Vermehrungsmethoden. Erstellen Sie im Ergebnis der Exkursion einen Arbeitsplan für die Erzeugung der Bachforellenbrut sowie eine Materialliste der benötigten Arbeitsmittel und -geräte. Präsentieren Sie Ihre Ergebnisse Ihrem Ausbilder.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Informationen zur Laicherhaltung beschaffen

Recherche

Fachliteratur

Laichzeit

Auswahl der Elterntiere nach Genbestand, Herkunft und Menge

Gendatenbanken

aquatische genetische Ressourcen

benötigte Haltungskapazität

Wasserbedarf

LF 5

physiologische Ansprüche der Laicher

Ermittlung des Reifegrades der Elterntiere

Methoden der künstlichen Vermehrung recherchieren

Abstreifen

Besamen

Sich über die Erbrütung informieren 

Gruppenpuzzle

Erbrütungsapparate

Fachkataloge

Geräte, Hilfsmittel und -stoffe

Erbrütungsphasen, -dauer, Schlupfeitpunkt

Fachbücher 

Fachexperte

Haltungsbedingungen während der Erbrütung und nach dem Schlupf

Pflegearbeiten und Hygienemaßnahmen

Sortier- und Auslesemöglichkeiten, Desinfektion

Zählung der Eier und Brut

Zählmethoden

Berechnung der Erbrütungsverluste

Auslieferung der Brut

Dokumentation relevanter Erbrütungsdaten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Arbeitsplan und Materialliste entwerfen

Deutsch/Kommunikation

Bewertungskriterien für den Arbeitsplan und Materialliste 

10.2.2 Durchführen

Informationen zur Haltung, Vermehrung und Erbrütung erkunden

8

Exkursion

Informationen im Arbeitsplan zusammenfassen

Ergebnisse der Exkursion

Materialliste ausfüllen

Arbeitsplan und Materialliste vorstellen

Plenum

Kurzvorträge

Visualisierungstechniken

10.2.3 Auswerten

Arbeitsplan und Materialliste bewerten 

2

Kriterienkatalog

Fehler beim Arbeitsprozess analysieren

Reflexion

Selbstkritik

Fehlervermeidung ableiten

Lernfeld 11 Bestandsdynamische Prozesse bewerten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Fischpopulation und Lebensraum untersuchen
20 Ustd.
11.2
Fischbestand in Binnengewässern analysieren und beurteilen
20 Ustd.
11.3
Natürliche und künstliche Gewässerbewirtschaftung nachhaltig planen
20 Ustd.
Lernsituation
11.2
Fischbestand in Binnengewässern analysieren und beurteilen
20 Ustd.
Auftrag

Um die Fangmenge aus der Seenfischerei zu erhöhen, hat Ihr Ausbildungsbetrieb für einen weiteren See einen langfristigen Fischereipachtvertrag abgeschlossen. Ihr Fischereiteam soll künftig den See bewirtschaften. Zu diesem Gewässer liegen vom vorherigen Fischereipächter aussagekräftige Fang- und Besatzstatistiken und die Ergebnisse einer Gewässerbonitierung vor. Analysieren und beurteilen Sie mit Hilfe der vorliegenden Unterlagen den Fischbestand. Formulieren Sie im Ergebnis daraus mögliche Empfehlungen für die Bewirtschaftung. Dokumentieren Sie die Arbeitsergebnisse und präsentieren Sie diese Ihrem Teamleiter.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.2.1 Planen

Aufgabenstellung strukturieren

10

Unterlagen des Fischereipächters sichten

Lese- und Analysemethoden

Sich informieren über inhaltliche Bestandteile einer Fang- und Besatzstatistik

LF 2, 4

Ausbildungsbetrieb

Gewässer

Fischart

Stückzahl

Stückmasse

Fanggerät

Fangaufwand

Besatztermine

Fischereischädlinge

Fischsterben

Fischereirelevante Standortfaktoren beschreiben

Gruppenarbeit

Gewässerphysiographie

fischereiliche Seenklassen/-typen 

Strukturgüte

Wasserqualität

LS 5.1

Nährstoffversorgung

Primär- und Sekundärproduktion 

Fischbestand

Sich mit möglichen Störungen des biologischen Gewässergleichgewichtes  auseinandersetzen

LF 5

Ertragsklassen recherchieren

Fachliteratur

Internet

Form der Dokumentation festlegen

Präsentationsart im Team abstimmen

Präsentationstechniken

Bewertungskriterien für Präsentation vereinbaren

Bewertungsbogen

11.2.2 Durchführen

Daten aus den vorliegenden Unterlagen sammeln und systematisieren

8

Fang- und Besatzstatistik

Daten auswerten und interpretieren

grafische Darstellung

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Fischereiliche Ertragsfähigkeit einschätzen

Ertragsklasse bestimmen

Berechnungen

Defizite der fischereirelevanten Standortfaktoren und des Fischbestandes aufzeigen

Empfehlungen zur weiteren Bewirtschaftung formulieren

Ergebnisse in einer Dokumentation abbilden und präsentieren

Visualisierungstechniken

11.2.3 Auswerten

Präsentation bewerten

2

Bewertungsbogen

Arbeitsergebnisse diskutieren und beurteilen

Fachdiskussion

Arbeitsprozess reflektieren

Feedback

Lernfeld 12 Gesundheitszustand von Fischen bewerten und erhalten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Maßnahmen bei Fischverlusten und Fischkrankheiten einleiten
40 Ustd.
12.2
Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Fischen umsetzen
30 Ustd.
12.3
Strategien zur Vermeidung von Fischverlusten durch Fischfeinde entwickeln
10 Ustd.
Lernsituation
12.1
Maßnahmen bei Fischverlusten und Fischkrankheiten einleiten
40 Ustd.
Auftrag

Ihr Meister überträgt Ihnen die Betreuung einer zum Ausbildungsbetrieb gehörenden  Warmwasserkreislaufanlage zur Aufzucht von Zandern. Zu Ihren Aufgaben gehören die Fütterung der Fischbestände sowie die Überwachung der Fischzuchtanlage. In einem der Becken stellen Sie eine stark verminderte Futteraufnahme fest. Viele Zander stehen lethargisch an der Wasseroberfläche. Reagieren Sie auf diese Situation und leiten Sie alle erforderlichen Maßnahmen ein. Protokollieren Sie den Störfall und den Erfolg Ihrer Maßnahmen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Ursachen, Symptome und Behandlung von Fischkrankheiten recherchieren

Fachliteratur 

Lesestrategie 

Expertenvortrag 

Fischgesundheitsdienst, Tierseuchenkasse, Veterinäramt

umweltbedingte Erkrankungen

ernährungsbedingte Erkrankungen

Befall durch Ekto- und Endoparasiten

bakterielle Erkrankungen

Viruskrankheiten

Pilzerkrankungen

Fischverluste

Verhütung und Bekämpfung von Fischseuchen

behördliche Anzeige- und Meldepflicht

Fischseuchenverordnung, sächsische Programme

Arzneimittelanwendung

AMG, Tierhalter-Arzneimittelanwendungs- und Nachweisverordnung,  Arzneimittelrecht der EU

Desinfektion- und Hygienemaßnahmen

Sofortmaßnahmen zur Rettung des Fischbestandes festlegen

Analogiemethode

Betriebsanweisung

Schadensfeststellung

Gefährdungsursachen

Checkliste, Handlungsvarianten

betrieblicher Notfall-/Havarieplan

Meldepflicht

Benachrichtigung der Betriebsleitung und ggf. relevanter Institutionen

Polizei, Veterinäramt

Weitergehende Maßnahmen zum Vorgehen bei Fischkrankheiten entwickeln

fachgerechte Entnahme, Konservierung und Beschriftung von Wasserproben

Sofortbestimmung von Temperatur, Sauerstoffkonzentration und pH-Wert mit Hilfe elektronischer Messgeräte

LS 5.1

fachgerechte Probenahme und Konservierung kranker und verendeter Fische

Sich über die Protokollierung bei Schadensfeststellung informieren

Meldepflicht, Protokollformular, Fotos, Video

Deutsch/Kommunikation

Bewertungskriterien festlegen

Kriterienkatalog

Protokoll zur Dokumentation entwerfen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

12.1.2 Durchführen

Ruhe bewahren und situationsgerecht handeln

15

Dringlichkeit, Beobachtungsstrategie, Problemlösefähigkeit

  Deutsch/Kommunikation: Stressbewältigung

Sachrichtige Entscheidungen unter Zeitdruck treffen

Sofortmaßnahmen auswählen und einleiten

Rollenspiel zur Notfallmeldung

Störungen im Fischbestand dokumentieren

Schadensprotokoll, Fotos oder Videos

Wasser- und Fischproben fachgerecht entnehmen, beschriften und konservieren

Sauerstoffkonzentration und pH-Wert mit Hilfe elektronischer Messgeräte messen und notieren

Protokoll

Gefährdungsursachen aus Beobachtungs- und Messdaten identifizieren

Checkliste

Fischkrankheit ableiten

Wirksame Maßnahmen zur Behandlung der kranken Fische auswählen und einleiten

Fischbestand beobachten

Behandlungsschritte und resultierende Veränderungen schriftlich dokumentieren

Protokoll

12.1.3 Auswerten

Schadensprotokoll bewerten 

5

Kriterienkatalog

Situationsgerechte Reaktion auf den Vorfall einschätzen

Reflexion

Stressbewältigung verbessern

Rollenspiel

Fehler in der Vorgehensweise erkennen

Kritik, Selbstkritik

Notfallplan

Fehlerquellen bei den Sofortmessungen und der Entnahme und Konservierung von Wasser- und Fischproben analysieren

Protokoll

Optimierungsvorschläge diskutieren

Fachgespräch

Lernfeld 13 Fischereiliche Anlagen betreiben
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Aufbau und Funktionsweise von Fischzuchtanlagen darstellen
20 Ustd.
13.2
Fischzuchtanlagen nachhaltig bewirtschaften
30 Ustd.
13.3
Wirtschaftlichkeit von Fischzuchtanlagen bewerten
30 Ustd.
Lernsituation
13.3
Wirtschaftlichkeit von Fischzuchtanlagen bewerten
30 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einer Kaltwasseranlage (Durchflussanlage) zur Aufzucht von Forellen.  Bisher wurden die Forellen per Hand sortiert. Ihr Betriebsleiter plant aus kostenwirtschaftlichen Gründen den Kauf einer Sortiermaschine. Sie werden beauftragt, eine geeignete Fischsortiermaschine auszuwählen und deren Wirtschaftlichkeit zu bewerten. Bestimmen Sie die Auswirkungen des Kaufs der Sortiermaschine auf den Deckungsbeitrag und präsentieren Sie Ihre Ergebnisse dem Betriebsleiter.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Gruppenarbeit

Teilschritte ableiten und strukturieren

Clustern

Verschiedene Fischsortiermaschinen recherchieren

LF 9

Herstellerkataloge, Internet, Fachliteratur

Fischsortiermaschinen nach Aufbau, Funktionsweise, Kapazität, Anschaffungs- und variablen Kosten vergleichen

Übersicht, Tabellenkalkulation 

Wirtschaftskunde

Innerbetriebliche Anforderungen und Einsatzbedingungen für die  Fischsortiermaschine ermitteln

Ausbildungsbetrieb

Inventarlisten

Gebäude- und Lagepläne

Kosten analysieren

Kostenarten

Wirtschaftskunde

Informationen zur Betriebsanalyse und zur Deckungsbeitragsrechnung erfassen

Buchführung

Kalkulationsmodelle

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Bewertungskriterien für die Präsentation festlegen

13.3.2 Durchführen

Geeignete Fischsortiermaschine gemäß der betrieblichen Anforderung auswählen

10

Übersicht, Maschinen, Geräte und Betriebsvorrichtungen

Eignung für Fischart und -größe berücksichtigen

LF 4

Örtliche Voraussetzungen und Einsatzbedingungen der Kaltwasseranlage bedenken

Ausbildungsbetrieb

Gebäude- und Lagepläne

Vorhandene Abfischungstechnik, Maschinen, Geräte und Betriebsvorrichtungen

rationeller Maschinen- und Geräteeinsatz

Kosten zuordnen

Maschinenkosten, Abschreibungen, Arbeitskosten

Auswirkungen des Kaufs der Sortiermaschine auf den Deckungsbeitrag einschätzen und werten

Ergebnisse präsentieren

Visualisierung, Präsentationstechniken

13.3.3 Auswerten

Präsentation bewerten

5

Selbst- und Fremdeinschätzung

Auswahlkriterien für Fischsortiermaschine überprüfen

Pro- und Kontra-Diskussion 

Kostenzuordnung und Einfluss auf den Deckungsbeitrag auf Richtigkeit überprüfen

Interpretation

Fehlerquellen analysieren und korrigieren

Fachdiskussion

Alternativen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Produktionsverfahrens durch Optimierung der Fischsortierung diskutieren

Argumentationsrunde

Entscheidungsmatrix

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats8, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.9 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern  des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu  führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit,  Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen  Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

________________________

8 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

9 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

 

Klassenstufe 1

Lernfelder

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 1 Betriebliche Zusammenhänge darstellen und bewerten

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler stellen ihren Ausbildungsbetrieb in Bezug auf Aufbau, Lage und Dienstleistungen vor. Sie geben Auskünfte zu eigenen Tätigkeiten im Betrieb und erläutern berufliche Perspektiven.

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Ablauf eines Arbeitstages.

Sie stellen das Unternehmen in der Fremdsprache vor.

Inhalte:

Ausbildungsbetrieb

  • geographische Lage und Wegbeschreibung
  • Profil des Betriebes
  • Betriebsart
  • Aufbauorganisation
  • Dienstleistungen

Eigene Tätigkeiten und Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung

  • Datum und Uhrzeiten
  • Arbeitstag
  • berufliche Perspektiven

Unternehmenspräsentation

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Vordergrund sollte die Entwicklung des Sprechens stehen. Schülervorträge, Diskussionen und Rollenspiele bieten sich dafür an. Besonderes Augenmerk liegt auf der normgerechten Aussprache und Intonation.
Für die Unternehmenspräsentationen ist es empfehlenswert, originale Materialien, z. B. Prospekte, Statistiken, Tabellen, Organigramme zu verwenden.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 4 Fische bestimmen und verarbeiten

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler ordnen in englischer Fachsprache Fischarten zu und beschreiben den Körperbau. Sie entwerfen einen saisonalen Angebotsflyer mit einem Vorschlag eines Fischgerichtes unter Angabe des Nährwertes für ausländische Kunden. 

Inhalte:

Fischbestimmung

  • Fischarten
  • Körperbau

Fischverarbeitung

  • Fischrezepte
  • Arbeitsschritte für die Vor- und Zubereitung
  • Nährwertangabe

Angebotsflyer

Didaktisch-methodische Hinweise:

Es ist empfehlenswert, englischsprachige Originaldokumente als Grundlage für die Erarbeitung inhaltlicher und sprachlicher Schwerpunkte einzusetzen.

Das Textverständnis sollte im Wesentlichen durch Übertragung von Textelementen in die deutsche Sprache überprüft werden.

Ebenso ist anzuraten, an ausgewählten Beispielen das Übersetzen deutscher Fachbegriffe und einfacher Arbeitsabläufe in die englische Sprache zu üben.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats10 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

                                                           

10 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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