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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Keramiker / Keramikerin

2009/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Keramiker/Keramikerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 23. April 2009), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Keramiker/zur Keramikerin vom 27. Mai 2009 (BGBl. I Nr. 29) und deren Änderung vom 15. November 2010 (BGBl. I Nr. 57) sowie der Berichtigung vom 1. März 2011 (BGBl. I Nr. 9) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Anne Lobe (Leiterin) Meißen 
Cindy Dietrich Meißen  

2009 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der Ausbildungsberuf Keramiker/Keramikerin wurde 2009 neugeordnet und an den  aktuellen Stand der technischen Entwicklung sowie der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Keramiker und die Keramikerin sind überwiegend im Handwerk zur Herstellung  und zum Vertrieb von Zier- und Geschirrkeramik, Plastiken mit verschiedenen Dekoren in Serien oder Einzelstücken sowie Garten- und Baukeramik tätig.

Der Ausbildungsberuf ist keinem Berufsbereich zugeordnet.

Eine gemeinsame Beschulung in den Lernfeldern 1 bis 6 mit den Auszubildenden im Bildungsgang Industriekeramiker/Industriekeramikerin ist möglich.

Die zentrale Aufgabe des Keramikers und der Keramikerin ist die handwerkliche Herstellung und Vollendung keramischer Einzelstücke und Kleinserien. Sie planen und organisieren die notwendigen Arbeiten selbstständig und teamorientiert.

Sie wählen Rohstoffe aus und bereiten diese zu keramischen Massen, Farben und  Glasuren auf und geben den keramischen Massen über verschiedene Formgebungsverfahren Gestalt. Der Keramiker und die Keramikerin veredeln, trocknen und brennen keramische Produkte zur Herstellung qualitativ hochwertiger Erzeugnisse.

Der Keramiker und die Keramikerin sind qualifiziert, keramische Produkte zu präsentieren, verkaufsfördernde Maßnahmen zur Absatzsteigerung zu planen und durchzuführen. Sie führen kundenspezifische Gespräche durch.

Der Keramiker/die Keramikerin erwirbt im Rahmen seiner/ihrer Ausbildung folgende  berufliche Qualifikationen:

  • Ausbildungsbetrieb und dessen Produkte präsentieren
  • keramische Rohstoffe, Glasuren, Engoben und Farben auswählen und vorbereiten
  • Entwürfe für keramische Produkte anfertigen
  • keramische Erzeugnissen auf der Töpferscheibe freidrehen
  • keramische Gefäße, Plastiken und Baukeramik handformen
  • Dekore für keramische Erzeugnisse entwerfen und aufbringen
  • keramische Form- und Rohlinge nachbearbeiten
  • Gipsformen für serielle Fertigung herstellen 
  • keramische Oberflächen in verschiedensten Techniken veredeln
  • Halbfabrikate handhaben, trocknen, brennen und prüfen 
  • Fertigware handhaben und prüfen
  • Werkzeuge, Maschinen, Arbeitsformen und Einrichtungen handhaben und warten
  • Vorschriften des Umweltschutzes, der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und der Qualitätssicherung beachten 
  • mit praxisrelevanter Informations- und Kommunikationstechnik Tendenzen, Angebote und Preise von Rohstoffen und Verbrauchsmaterialien recherchieren
  • Verkaufs- und Beratungsgespräche mit Kunden führen
  • Verständnis und Umgangsformen für Kunden- und Lieferantenbeziehungen entwickeln
  • an verkaufsfördernden Maßnahmen zur Absatzsteigerung teilnehmen

Die berufliche Tätigkeit des Keramikers und der Keramikerin erfordert Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele zielt auf den Erwerb beruflicher  Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz  sowie Methoden- und Lernkompetenz ab. Dabei sind die beruflichen Handlungen der Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Bildungsganges Keramiker/Keramikerin ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Diese sind in allen Klassenstufen mit den im KMK-Rahmenlehrplan vorgegebenen Lernfeldern identisch. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich.

Ergänzend zu den Zeitrichtwerten des KMK-Rahmenlehrplanes wurden in der Klassenstufe 1 der sächsischen Stundentafel 40 Unterrichtsstunden zur Vermittlung ausgewählter berufsrelevanter Sachverhalte unter Einbeziehung moderner Entwicklungen im Keramikerhandwerk vorgesehen: Das Lernfeld 1 „Keramische Produkte präsentieren“ und das Lernfeld 4 „Arbeitsmassen formen“ sind um jeweils 20 Unterrichtsstunden erweitert. 

Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichts in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Es wird eine an handwerklichen Produktionsprozessen orientierte Ausbildung angestrebt, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, Teilprozesse zu erkennen und selbstständig zu verknüpfen, um so zu einem prozessorientierten Handeln zu gelangen. Dementsprechend orientiert sich die Struktur der Lernfelder in Aufbau und Zielsetzung an diesen Produktionsprozessen im keramischen Handwerk. Dabei ist die Kundenorientierung kontinuierlich zu beachten.

Aufgrund der kundenorientierten Produktion im Handwerk und der Wahlmöglichkeiten der Auszubildenden hinsichtlich zu erwerbender beruflicher Qualifikationen, entsprechend den geltenden Ausbildungsordnungen, variieren die Anforderungen an die Auszubildenden. Dies macht es erforderlich auf die spezifischen Bedingungen in Kooperation mit dem dualen Partner einzugehen.

Integrativer Bestandteil aller Lernfelder sind berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringungen der technischen und technologischen Sachverhalte, unternehmensbezogene Aspekte sowie der sichere Umgang mit fachlichen Begriffen, auch in englischer Sprache für ausgewählte Sachverhalte.

Fremdsprachenkenntnisse sind lehrplanbezogen und integrativ vorzugsweise in den  Lernfeldern 1 bis 6 in Verbindung mit dem Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich zu vermitteln.

Um den Veränderungen im keramischen Handwerk Rechnung zu tragen, sind die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder weitgehend offen formuliert. Damit sind die Lehrkräfte gefordert und in der Lage, neue Entwicklungen und Tendenzen im keramischen Handwerk in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Die Lernziele, ergänzt um den Mindestumfang der zu vermittelnden Inhalte, bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergebnis berufliche Handlungskompetenz ausgeprägt wird.

Die Lernfelder wurden in einer technologischen Reihenfolge aufgestellt. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung für den Unterricht möglich, da die Schülerinnen und  Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert  werden. Für die Zwischenprüfung stellt der parallele Ablauf der Lernfeldvermittlung kein Problem dar, da nicht alle Inhalte der Lernfelder 5 und 6 Prüfungsthema sind.

Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren sollte jedoch - auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen - eingehalten werden.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in  den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Als Empfehlung und Anregung sind in diesem Arbeitsmaterial für je zwei ausgewählte Lernfelder pro Klassenstufe exemplarische Lernsituationen enthalten.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen  des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für  nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten  vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden  fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen  sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits. 

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Die Orientierung am handwerklichen Produktionsprozess erfordert den Einsatz kooperativer Sozialformen, moderner Informations- und Kommunikationssysteme sowie vielfältiger Unterrichtsmethoden. Aufgrund der Notwendigkeit, Probleme und Konfliktsituationen kundenorientiert im Team lösen bzw. bewältigen zu müssen, sollte die Förderung der Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in Form von Gruppenarbeit permanenter Bestandteil aller Lernfelder sein. Die Struktur des Lehrplanes ermöglicht und favorisiert dabei die Durchführung komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte, Fallstudien oder Rollenspiele. Diese sollen die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Schülerzentrierte Unterrichtsformen und ganzheitliches Lernen stehen bei der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund.

Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, Lern- und Arbeitstechniken für die Lösung von Aufgaben sachgerecht und aufgabenbezogen zu nutzen, ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Damit sollen sie in die Lage versetzt werden, sich selbstgesteuert und selbstorganisiert Kenntnisse über multimediale, berufsbezogene und allgemeine Bildungsinhalte anzueignen, um sich auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Keramische Produkte präsentieren 1,5 - -
2 Roh- und Hilfsstoffe für die Produktion zusammenstellen 2 - -
3 Rohstoffe, Hilfsstoffe und Arbeitsmassen aufbereiten 2 - -
4 Arbeitsmassen formen 2,5 - -
5 Halbfabrikate trocknen und brennen - 2 -
6 Keramische Produkte dekorieren, glasieren, nachbearbeiten - 1,52 -
7 Komplexe Formen entwerfen, freidrehen und vervollständigen - 2 -
8 Komplexe Formen halbmaschinell fertigen und gießen - 1,52 -
9 Baukeramische Produkte formen - - 2
10 Modelle und Formen herstellen - - 1,5
11 Keramische Überzüge entwickeln - - 1,53
12 Dekorationstechniken anwenden - - 23
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter  Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den  Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen, 
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung,
  • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zusätzlich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Keramische Produkte präsentieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Geschirrkeramik unter Einbeziehung von Herstellungsprozessen dem Kunden präsentieren
30 Ustd.
1.2
Baukeramik unter Berücksichtigung der Verwendung den Kunden präsentieren
15 Ustd.
1.3
Sonderkeramik hinsichtlich der Werkstoffzusammensetzung und Herstellung den Kunden präsentieren
15 Ustd.
Lernsituation
1.1
Geschirrkeramik unter Einbeziehung von Herstellungsprozessen dem Kunden präsentieren
30 Ustd.
Auftrag

Präsentieren Sie auf einer Messe verschiedene Geschirrkeramiken. Erläutern Sie den  Messebesuchern Eigenschaften und Herstellungsprozesse verschiedener keramischer  Werkstoffe im Zusammenhang mit ästhetischen, funktionalen und ökonomischen Aspekten der Endprodukte.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Materialien und Formmodelle auswählen

16

Fachbücher

Verfahrensabläufe vergleichen

Verfahrensstammbäume

Einbrandverfahren

Zweibrandverfahren

Technische Dokumentationen als Planungsinstrument nutzen

Werkstoffeigenschaften recherchieren und vergleichen

Print- und Internetrecherche

Steinzeug

Steingut

Porzellan

Irdenware

Ästhetische, funktionale und ökonomische Gesichtspunkte von Endprodukten  recherchieren und vergleichen

Teller

Tasse

Kanne

Dose

Struktur und Funktion von Präsentationsmitteln analysieren und dokumentieren

Plakat

Schautafel

Modelle

Flyer

Auswahl- und Bewertungskriterien für Präsentationsformen festlegen

Informationen zu Herstellungsprozessen von keramischen Werkstoffen im Ausbildungsbetrieb beschaffen und dokumentieren

Dokumentationstechniken

Kommunikation mit Messebesuchern vorbereiten

Deutsch/Kommunikation

1.1.2 Durchführen

Präsentationsform auswählen

8

siehe Kriterien 1.1.1

Plakat

Nutzung PC

Schautafel

Modelle

Flyer

Präsentation nach Kriterien erstellen

Informationszusammenstellung

Bild- und Textbearbeitung

Veröffentlichung

Präsentation veröffentlichen

z. B. auslegen, aufstellen

Gespräche mit Messebesuchern führen

Werkstoffvergleiche

Kommunikation

ästhetische und funktionale Gesichtspunkte von Endprodukten

Erklärungsansätze und Modelle

Verfahrensabläufe

Rollenspiel

Fachbegriffe

auch in englischer Sprache

1.1.3 Auswerten

Präsentation mittels Kriterien bewerten und Vorschläge zur Optimierung unterbreiten

6

Teamarbeit

Gespräche mit Messebesuchern reflektieren

Lernfeld 4 Arbeitsmassen formen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Bildsame Massen per Hand formen und vollenden
40 Ustd.
4.2
Bildsame Massen mit maschineller Unterstützung formen und vollenden
20 Ustd.
4.3
Flüssige Massen formen und vollenden
40 Ustd.
Lernsituation
4.1
Bildsame Massen per Hand formen und vollenden
40 Ustd.
Auftrag

Produzieren Sie aus bildsamen Massen Erzeugnisse mit unterschiedlichen manuellen Formgebungsverfahren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Planen

Werkstoffe auswählen

20

Steinzeug

Steingut

Porzellan

Masse auswählen

Qualität

Brennfarbe

Arbeitsplan erstellen

Formenanalyse

Materialbedarf

Arbeitsabläufe

Form auswählen und die Herstellung des Erzeugnisses vorbereiten

Skizzen und Entwürfe

maßstäbliches Zeichnen

Schwindungszeichnen

Schwindungsrechnen

Herstellungsverfahren auswählen

Aufbauen

Einformen

Überformen

Hilfsmittel bereitstellen

Werkzeuge

Formen

Schablonen

Gutsveränderung analysieren

Formgebung

Trocknung

Wulst- und Plattentechnik

4.1.2 Durchführen

Massequalitäten kontrollieren

14

gerätegestützter Unterricht

Mengenbedarf von bildsamen Massen bestimmen

Arbeitsplatz einrichten

Qualitätskriterien

Effizienz

Arbeitssicherheit

Ergonomie

Formlinge fertigen

Wulst- und Plattentechnik

Aufbauen

Einformen

Überformen

Formlinge trocknen

Formlinge vollenden durch

Verputzen

Verschwämmen

Garnieren

4.1.3 Auswerten

Fertigungsqualität kontrollieren und beurteilen

6

Formentreue

technische Zeichnung

Oberflächenqualität

Herstellungsprozess beurteilen und optimieren

technologisches Schema

Lernfeld 6 Keramische Produkte dekorieren, glasieren, nachbearbeiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Plastische Dekore entwerfen und ausführen
20 Ustd.
6.2
Farbige Dekore entwerfen und ausführen
30 Ustd.
6.3
Keramische Artikel glasieren und nachbearbeiten
30 Ustd.
Lernsituation
6.1
Plastische Dekore entwerfen und ausführen
20 Ustd.
Auftrag

Fertigen Sie für die Teile eines Services plastische Dekore nach Kundenwunsch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Planen

Serviceteile nach Kundenwunsch auswählen und beurteilen

8

Rollenspiel

Plastische Dekorationstechniken vergleichen und dokumentieren:

Knibis

Ritzen

Stempeln

Durchbruch

Facettieren

Arbeitsplatz einrichten

Materialauswahl

Werkzeugauswahl

Arbeitsablaufplan erstellen

Technologie

Zeitplan

Kriterien zur Bewertung des Endproduktes festlegen

Gruppenarbeit

6.1.2 Durchführen

Entwürfe für Dekore nach Kundenwunsch anfertigen

8

monochrom

Skizze

Computer

Zeichnung

Dekore nach Entwurf gestalten

gerätegestützter Unterricht

Knibis

Ritzen

Facettieren

Durchbruch

Stempeln

Produkte sachgerecht nacharbeiten durch

Verwischen

Verputzen

Trocknen

6.1.3 Auswerten

Fertigungsprozesse reflektieren

4

Werkzeuge

Material

Arbeitsablaufplan

Produktqualität nach Kriterien reflektieren

Detailtreue zum Entwurf

Funktionalität

Kundenwunsch reflektieren

Präsentationstechniken

Lernfeld 8 Komplexe Formen halbmaschinell fertigen und gießen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Komplexe Formen halbmaschinell durch Drehverfahren herstellen
40 Ustd.
8.2
Komplexe Formen halbmaschinell durch Pressverfahren herstellen
20 Ustd.
8.3
Komplexe Formen gießen
20 Ustd.
Lernsituation
8.1
Komplexe Formen halbmaschinell durch Drehverfahren herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Produzieren Sie aus bildsamen Massen komplexes Flach- und Hohlgeschirr mittels Drehverfahren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Planen

Werkstoffe auswählen

20

Steinzeug

Steingut

Porzellan

Masse auswählen

Qualität

Konsistenz

Brennfarbe

Formen auswählen und geeignete Drehverfahren aussuchen

Eindrehen

Überdrehen

Arbeitsform und Formgebungswerkzeug auswählen

Gipsformen

Kunststoffformen

Rollerwerkzeug

Bockschablone

Formgebungsmaschine auswählen

Drehspindel

Roller

Arbeitsplan erstellen

Formenanalyse

Materialbedarf

Herstellung des Erzeugnisses vorbereiten

Arbeitsformen

Schablonen

Skizzen und Entwürfe

maßstäbliches Zeichnen

Schwindungszeichnen

Schwindungsrechnen

Hilfsmittel bereitstellen

Werkzeuge

Arbeitsformen

Schablonen

8.1.2 Durchführen

Massequalitäten kontrollieren

14

gerätegestützter Unterricht

Mengenbedarf von bildsamen Massen bestimmen

Arbeitsform und Rollerwerkzeug vorbereiten

Roller einrichten

Aufbau

Wirkungsweise

Formlinge fertigen

Eindrehen

Überdrehen

Formlinge trocknen

Formlinge vollenden durch

Ausformen

Verputzen

Verschwämmen

Garnieren

8.1.3 Auswerten

Fertigungsqualität kontrollieren und beurteilen

6

Formentreue

Oberflächenqualität

technische Zeichnung

Herstellungsprozess beurteilen und optimieren

technologisches Schema

Formgebungswerkzeuge

Arbeitsformen

Arbeitsablaufplan

Formgebungsfehler analysieren und auswerten

Lernfeld 11 Keramische Überzüge entwickeln
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Glasurkennwerte von Fertigglasuren ermitteln und verändern
15 Ustd.
11.2
Glasuren optisch und chemisch verändern
35 Ustd.
11.3
Keramische Überzüge nach Kundenwunsch entwickeln
30 Ustd.
Lernsituation
11.1
Glasurkennwerte von Fertigglasuren ermitteln und verändern
15 Ustd.
Auftrag

Überprüfen Sie vorgegebene Fertigglasuren auf Verwendbarkeit als keramische Überzüge anhand von Versuchsreihen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.1.1 Planen

Arbeitsplan entwickeln

4

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Fertigglasur

Hilfsmitteleinsatz

Arbeitszeit

Protokoll

Versuchsreihe

Technische Informationen von Anbietern erfassen

z. B. Kennwerte aus Datenblättern

Kennwerte aus technischen Informationen ableiten und festlegen

Wassergehalt

Litergewicht

Siebrückstand/Mahlfeinheit

Glasurstärke

Viskosität

Brennverhalten

Probeplättchen fertigen und kennzeichnen

Protokoll vorbereiten

11.1.2 Durchführen

Glasurprobemengen abwiegen bzw. -volumen abmessen

8

gerätegestützter Unterricht

Litergewicht der Glasurprobe bestimmen

Wägen

Tauchen

Rückstand bestimmen

Baumé-Spindel

Sieben

Sieb 0,063 mm

Trocknen

Wägen

Wassergehalt ermitteln

Trockenschrank

Trocknen

Wägen

Viskosität bestimmen

Auslauf-Konsistometer

Probeplättchen glasieren und brennen

Brennofen

Messergebnisse der Glasurproben protokollieren

Berechnungen realisieren

Dichte in kg/dm3

Siebrückstand in %

Wassergehalt in %

Glasurprobenrückstände sachgerecht entsorgen

Arbeits- und Gesundheitsschutz

11.1.3 Auswerten

Ermittelte Kennwerte mit technischen Informationen von Anbietern vergleichen und bewerten

3

technische Informationen von Anbietern

Glasurstärke beurteilen

Brennqualität der Glasur feststellen

Glasbildung

Farbgebung

Rissbildung

Ergebnisse der Versuchsreihen dokumentieren

Protokoll

Lernfeld 12 Dekorationstechniken anwenden
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Entwürfe für plastische Dekore anfertigen und ausführen
30 Ustd.
12.2
Entwürfe für farbige Dekore unter Nutzung von Übertragungs- und Vervielfältigungstechniken anfertigen und umsetzen
70 Ustd.
Lernsituation
12.2
Entwürfe für farbige Dekore unter Nutzung von Übertragungs- und Vervielfältigungstechniken anfertigen und umsetzen
70 Ustd.
Auftrag

Fertigen Sie für eine neue Hotelausstattung farbige Entwürfe und Probestücke für ein Frühstücksgeschirr in verschiedenen Dekorationstechniken zur Ansicht. Nach Auswahl von Probestücken oder Entwürfen durch den Hotelier erfolgt die Herstellung in Serie.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Planen

Geschirrformen nach Kundenwunsch analysieren

30

Deutsch/Kommunikation

Entwürfe für Geschirrteile nach Kundenwunsch anfertigen

Farbkontraste

Farbwirkung

Formentwicklung

Reihung, Kombination

Dekorformen

Linien, Bänder, Flächen

Entwürfe auf technische Realisierbarkeit prüfen

Geschirrteile auswählen

Entwürfe für unterschiedliche Geschirrteile angleichen

Übertragungstechniken auswählen

Rasternetz

Durchdruckpause

Dekorationstechniken nach Kundenwunsch festlegen

Unterglasurdekoration

Aufglasurdekoration

Inglasurdekoration

Engobedekoration

Vervielfältigungsmöglichkeiten auswählen

Lochpause

Schablone

Schiebebild

Arbeitsplatz einrichten

Werkzeuge auswählen

Pinsel

Malball

Schwamm

12.2.2 Durchführen

Dekorentwürfe dem Kunden präsentieren

30

Dekore vom Kunden auswählen lassen

Rollenspiel

Geschirrteile vorbereiten

Entstaubung

Fehlerkontrolle

Übertragungstechniken ausführen

Rasternetz

Durchdruckpause

Dekorationstechniken für Einzelstücke nach Kundenwunsch ausführen

Unterglasurdekoration

Aufglasurdekoration

Inglasurdekoration

Engobedekoration

Probestücke dem Kunden präsentieren

Präsentationstechniken

Vorlage für serielle Fertigung auswählen lassen

Deutsch/Kommunikation

Vervielfältigungstechniken anwenden

Lochpause

Schablone

Schiebebild

Dekorationstechniken in serieller Fertigung ausführen

Arbeitsablaufoptimierung

Mechanisierung

Geschirrteile nachbehandeln

Trocknung

Glasur

Brand

12.2.3 Auswerten

Kundenwunsch reflektieren

10

Teamarbeit

Qualität der Geschirrteile überprüfen

Detailtreue

Farbgebung

Zusammenhang Farbe - Form

gestaltungstechnische Aspekte

Arbeitsablauf beurteilen und optimieren

Zeitbedarf

Arbeitsschutz

Fertigungsfehler

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats9, das sich an  den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.10 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

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9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

10 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang 

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats11 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen 

Hör- und Hörsehverstehen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv  und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln 

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

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11 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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