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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Geomatiker / Geomatikerin

2011/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Geomatiker/Geomatikerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25. März 2010), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung in der Geoinformationstechnologie vom 30. Mai 2010 (BGBl. I Nr. 28) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Andreas Engler (Leiter) Dresden 
Dr. Claudia Pitschmann Dresden 
Kerstin Schreiber Dresden 

2011 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Im Bereich der Geoinformationstechnologie erfolgte 2010 vor dem Hintergrund des  verstärkten Umgangs mit Geoinformationssystemen für die Erfassung, Weiterverarbeitung und Visualisierung von Geodaten eine Neuordnung der bestehenden Ausbildungsberufe der Vermessungs- und Bergvermessungstechnik sowie der Kartografie. Damit entstanden die zwei neustrukturierten Ausbildungsberufe Vermessungstechniker/Vermessungstechnikerin sowie Geomatiker/Geomatikerin.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Geomatiker und die Geomatikerin sind Fachleute für Geoinformation und gestalten die Prozesse des Geodatenmanagements. Sie arbeiten im öffentlichen Dienst oder in privatwirtschaftlichen Firmen der Geoinformationstechnologie, beispielweise in Dienststellen des Vermessungs- und Katasterwesens, in Kommunen, in Betrieben der Fernerkundung oder in kartografischen Verlagen.

Die Lernfelder in den Berufen Geomatiker/Geomatikerin und Vermessungstechniker/ Vermessungstechnikerin sind im ersten Ausbildungsjahr inhaltsgleich und können gemeinsam beschult werden.

Mit dem neuen Bildungsgang des Geomatikers/der Geomatikerin wurde ein Beruf geschaffen, der raumbezogene Informationen verarbeitet. Der gewachsenen Bedeutung des Einsatzes dieser Daten im nationalen und internationalen Zusammenhang wird damit entsprochen. Der Schwerpunkt der schulischen Ausbildung liegt in der sachgerechten, kundenorientierten Erfassung, Gestaltung, Visualisierung und projektbezogenen Präsentation von Geodaten. 

Der Geomatiker und die Geomatikerin erarbeiten sich verschiedene Methoden und  Verfahren zur Geodatenerfassung. Sie bauen Geoinformationssysteme auf, nutzen  dabei Informations- und Kommunikationstechniken und erkennen den Mehrwert beim Einsatz von Geoinformationssystemen. Sie arbeiten in Netzwerken und verwenden geoinformationstechnische Software zur sachgerechten Gestaltung von Geoprodukten.

Der Geomatiker und die Geomatikerin entwickeln Kompetenzen, die dazu führen, sich beruflich und persönlich in unterschiedliche Aufgabenstellungen selbstständig und teamorientiert einzuarbeiten. Sie sind in der Lage, Geodaten aus verschiedenen Quellen zu analysieren, zu interpretieren und hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit zu bewerten. Diese werden weiterverarbeitet und auftragsorientiert visualisiert und präsentiert. Dabei wenden sie Methoden und Maßnahmen zur Qualitätssicherung an, reflektieren ihre Arbeitsergebnisse kritisch, handeln betriebswirtschaftlich und kundenorientiert.

Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung in der Geoinformationstechnologie und der Europäisierung der Normung benötigt der Geomatiker/die Geomatikerin ein hohes Maß an Sicherheit bei der Verwendung englischer Fachbegriffe. Der Umgang und die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechniken, wie z. B. der Einsatz von Standardsoftware, das Arbeiten in Netzwerken erfordern die konsequente Einhaltung von Regeln des Datenschutzes, des Medienrechtes sowie der Datensicherheit. Sie berücksichtigen Rechtsvorschriften der Geoinformationstechnologie sowie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Im Rahmen der Ausbildung zum Geomatiker/zur Geomatikerin werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • Geodaten unter Nutzung aktueller Medien aus unterschiedlichen Quellen beziehen
  • Datenbanken erstellen, Datenbanken auswerten und Ergebnisse visualisieren 
  • Regeln des Datenschutzes und der Datensicherheit einhalten
  • Geodaten in Datenbanken erfassen, pflegen und auftragsbezogene Auswertungen vornehmen
  • Geoinformationssysteme auftragsbezogen bearbeiten und Geodaten strukturiert und  medienneutral ausgeben
  • Schnittstellen und Standards bei Übergabe von Geodaten verwenden 
  • Fernerkundungsdaten in ein Geoinformationssystem einbinden
  • terrestrische und luftgestützte Aufnahmen kundenorientiert planen und durchführen sowie in Geoprodukte einbinden
  • Medien wie Bild, Grafik, Animation, Audio und Video qualifiziert erstellen, auswählen und bearbeiten
  • Geoprodukte multimedial realisieren und präsentieren
  • Rechte und Regeln beim Webhosting einhalten 
  • Regeln zur Barrierefreiheit berücksichtigen
  • Geodaten in Print-Produkten qualitätsgerecht aufbereiten und auf Ausgabeverfahren anpassen
  • dreidimensionale Datenmodellierung von Grundriss- und Höheninformationen erstellen
  • fremdsprachige Fachbegriffe und Dokumentationen nutzen

Die berufliche Tätigkeit des Geomatikers/der Geomatikerin erfordert Flexibilität, Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein, Verhandlungsgeschick und Teamfähigkeit sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf die Entwicklung und Ausprägung von beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach  Lernfeldern gegliedert. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. Ergänzend zu den Inhalten des KMK-Rahmenlehrplanes wurden in der sächsischen Stundentafel 40 Unterrichtsstunden in  Klassenstufe 1 für zusätzliche Inhalte vorgesehen. Diese stehen den Lernfeldern 2 „Geodaten unterscheiden und bewerten“ und 3 „Geodaten erfassen und bearbeiten“ für eine vertiefte Vermittlung und Anwendung von naturwissenschaftlichen Grundlagen zur Verfügung.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich an den zu erwartenden hohen Anforderungen des Einsatzes von Geomatikern/Geomatikerinnen in verschiedenen Bereichen der modernen Informationsgesellschaft. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen der Geoinformationstechnologie in den Unterricht.

Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt.  Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden. 

Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren sollte jedoch - auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen - eingehalten werden.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet. Als Empfehlung und Anregung sind in diesem Arbeitsmaterial für die Lernfelder exemplarisch Lernsituationen enthalten.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen  des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für  nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden  fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen  sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Vertiefung der informatischen Bildung ist unmittelbarer Bildungsauftrag auch der Berufsschule. Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel werden über Veränderungen in der beruflichen Praxis zur Weiterentwicklung des Berufsbilds führen. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsgangs erfordert der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufsbezogener Software. Beide sind integrative Bestandteile der Lernfelder und werden in erforderlichem Umfang entsprechend der jeweiligen Lernsituation eingesetzt. Die Realisierung dieser Zielsetzungen erfordert unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse eine angemessene Hard- und Softwareausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen. 

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden. Dabei wird insbesondere der Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen, z. B. bei der Umsetzung des durchgängigen Datenflusses, favorisiert. 

Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig. 

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Betriebe der Geoinformationstechnologie vorstellen 1 - -
2 Geodaten unterscheiden und bewerten 3 - -
3 Geodaten erfassen und bearbeiten 2,5 - -
4 Geodaten in Geoinformationssystemen verwenden und präsentieren 1,5 - -
5 Datenbanken erstellen, Geodaten pflegen und verwalten - 1 -
6 Geodaten beziehen, modellieren und Geoprodukte gestalten - 22 -
7 Geobasisdaten mit Fachdaten verknüpfen und visualisieren - 2 -
8 Fernerkundungsdaten auswerten, interpretieren und in ein Geoinformationssystem einbinden - 2 -
9 Geodaten in multimedialen Produkten realisieren - - 22
10 Geodaten für Print-Produkte aufbereiten - - 1,5
11 Mehrdimensionale Geoprodukte entwickeln - - 1,5
12 Geoprodukte kundenorientiert konzipieren und umsetzen - - 2
Wahlbereich3, 3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur 

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung, 
  • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zusätzlich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Betriebe der Geoinformationstechnologie vorstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Ausbildungsbetrieb als Bestandteil des Geoinformationswesens analysieren, einordnen und präsentieren
20 Ustd.
1.2
Ausbildungs- und berufsbezogene Rechts- und Verwaltungsvorschriften anwenden
10 Ustd.
1.3
Regeln des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung beachten und umsetzen
10 Ustd.
Lernsituation
1.1
Ausbildungsbetrieb als Bestandteil des Geoinformationswesens analysieren, einordnen und präsentieren
20 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde wird in Ihrem Ausbildungsbetrieb vorstellig und bittet um Auskunft, wo er die Vermessung seines Grundstückes beantragen kann. Stellen Sie in einer Präsentation Möglichkeiten und Produkte Ihres Ausbildungsbetriebes vor und ordnen Sie diesen in die Struktur des Geoinformationswesens ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Informationen über den internen  Aufbau, die Organisation und die Aufgaben ihres Unternehmens sammeln

6

Bezug zum Ausbildungsbetrieb herstellen

Beziehungen des Ausbildungsbetriebes zu Organisationen und Berufsvertretungen recherchieren

Informationsmaterial über den Aufbau, die Organisation und die Aufgaben des Geoinformationswesens beschaffen

Organigramm, Mindmap, Präsentationssoftware

Verschiedene Präsentationsformen und -techniken erschließen

1.1.2 Durchführen

Organisationsstruktur und Aufgaben des eigenen Unternehmens vorstellen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten diskutieren

10

Erfahrungen aus dem Ausbildungsbetrieb nutzen Deutsch/Kommunikation

Organisation und Struktur des Geoinformationswesens zusammenstellen und systematisieren

Behördliches und privates Vermessungswesen unterscheiden

Eigenen Ausbildungsbetrieb in die Organisationsstruktur des Geoinformationswesens einordnen

Abstimmung mit LS 1.2 

Informations- und Kommunikationssysteme nutzen

Kooperativ mit den Anderen zusammenarbeiten

Präsentationstechniken

Informationen untereinander austauschen

Übersicht über die Organisationsstruktur und Produkte des Geoinformationswesens sowie von verschiedenen Berufsorganisationen erstellen und kundenorientiert präsentieren

1.1.3 Auswerten

Präsentation und deren Inhalte diskutieren und bewerten

4

Bewertungsprotokoll

Selbstreflexion

Konsequenzen für eine kundenorientierte Auskunft ableiten und die eigene berufliche Tätigkeit reflektieren

Lernfeld 2 Geodaten unterscheiden und bewerten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Geodaten aus Vorlagen entnehmen, bearbeiten und bewerten
55 Ustd.
2.2
Geodaten weiterentwickeln und zusammenführen
20 Ustd.
2.3
Geodaten verarbeiten und geometrische und trigonometrische Berechnungen ausführen
25 Ustd.
2.4
Raumbezogene Geodaten verschieden darstellen
20 Ustd.
Lernsituation
2.1
Geodaten aus Vorlagen entnehmen, bearbeiten und bewerten
55 Ustd.
Auftrag

An ein Vermessungsbüro gibt es eine Anfrage zur Planung eines Eigenheimbaues. Der  zukünftige Bauherr bringt einen Kartenausschnitt einer topografischen Karte mit und  bittet Sie um Auskunft zu möglichen Standorten seines „Traumhauses“. Aus einer  webbasierten Karte hat er Koordinaten herausgeschrieben. Die mitgebrachten Grundrisspläne und Schnittdarstellungen des Architekten kann er nicht interpretieren und er bittet um Auskunft.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Kundenanfrage analysieren und strukturieren

8

Zusammenstellung/Tabelle

Problemlösungsschritte festlegen und dokumentieren

Sich über verschiedene Maßstäbe und Kartenarten sowie deren Grundlagen informieren

Materialsammlung

Bezugsquellen von Fachbegriffen recherchieren

Gruppenarbeit mit verschiedenen Zielformulierungen

Erfahrungen und Produkte der Ausbildungsstätten einbeziehen

Mathematische Grundlagen der ebenen Geometrie und Trigonometrie  zusammenstellen

aufbauend auf den mathematischen Vorkenntnissen, Lehrplan Mathematik Oberschule

Informationen über Form und Größe der Erde beschaffen

Lehrplan Geografie Oberschule

Verschiedene Visualisierungen der Erde oder von Teilen der Erde analysieren  hinsichtlich Koordinaten, Bezugsflächen und Projektionen

Internetarbeit, Basiskarte Sachsen, elektronischer Stadtplan, digitale Karten

2.1.2 Durchführen

Maßstäbe zusammenstellen

41

Tabelle

Fachbegriffe erarbeiten und systematisieren

Deutsch/Kommunikation

Grad der Generalisierung von Karten erkennen, deren Darstellungsmöglichkeiten analysieren und Notwendigkeiten der Kartenprojektionen formulieren

Verschiedene Koordinatensysteme zusammenstellen

Internet, Fachliteratur und Vorschriften

Koordinaten aus verschiedenen Vorlagen ermitteln und bewerten

Zusammenhänge zwischen Karten, Koordinaten und Bezugssystemen herstellen

Kooperativ arbeiten

Gruppenarbeit

Mathematische Grundlagen erweitern und auf einfache Koordinatenberechnungen anwenden

Taschenrechner und geodätische Software

Berechnungen zum Kundenauftrag und Rechenkontrollen durchführen

Den zukünftigen Bauherrn hinsichtlich seiner Fragestellungen beraten und sachlich argumentieren

Analyse und Präsentation

Rollenspiel

2.1.3 Auswerten

Notwendigkeit der Definition des Begriffes Referenzsystem reflektieren

6

Verschiedene Referenzsysteme bewerten

Aussagen zu Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebieten von Karten treffen

Tabelle aus der Planung erweitern

Schlussfolgerungen zu verschiedenen Berechnungsmöglichkeiten ziehen

Programme vorstellen

Verschiedene Koordinaten und deren Transformationen sowie deren Anwendungen anhand von Beispielen im Team präsentieren

in Gruppen arbeiten

Lernfeld 3 Geodaten erfassen und bearbeiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Höhenpunkte geometrisch bestimmen
20 Ustd.
3.2
Punkte nach Lage bestimmen
35 Ustd.
3.3
Fortführen eines Lageplans
45 Ustd.
Lernsituation
3.1
Höhenpunkte geometrisch bestimmen
20 Ustd.
Auftrag

Für ein geplantes Bauobjekt sind in der Örtlichkeit Punkte höhenmäßig zu bestimmen.  Sie werden mit der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung dieser Messung beauftragt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Auftrag hinsichtlich Voraussetzungen, möglichen Messverfahren, Messtechnik und Örtlichkeit analysieren

10

Instrumentenauswahl

Verfahren der Höhenbestimmung zusammenstellen und hinsichtlich  ihrer Anwendungen und Genauigkeiten vergleichen

Verschiedene Fehlerarten kategorisieren und Wirkungen der Fehlerarten erarbeiten

Materialsammlung/Tabelle

DIN/ISO

Arten von Höhenpunkten und deren Vermarkungen unterscheiden

Bezugsquellen möglicher Höheninformationen recherchieren

Abstimmung mit LF 2

Grundlagen der Handhabung eines Nivellieres erarbeiten

Abstimmung mit LF 5

Regeln des Sicherheits- und Gesundheitsschutzes beachten

Internetarbeit

vgl. LF 1

Gruppenarbeit

3.1.2 Durchführen

Geeignete Neupunkte in der Örtlichkeit festlegen und vermarken

8

Anschlusspunkte aufsuchen und verwenden

Unter Beachtung des Arbeitsschutzes ein geometrisches Nivellement messen und dokumentieren

Teamarbeit/Messtrupp

Messprotokoll

Grundsätze der Führung von Messprotokollen anwenden

Einfaches geometrisches Nivellement auswerten

Taschenrechner

Sich mit Anderen verständigen, Erfahrungen austauschen und kooperativ arbeiten

Umgangsformen

Deutsch/Kommunikation

Endergebnisse darstellen

3.1.3 Auswerten

Messabweichungen und Fehlerursachen reflektieren

2

Gruppenarbeit

Endergebnisse bewerten

Genauigkeit vergleichen und argumentieren

Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 4 Geodaten in Geoinformationssystemen verwenden und präsentieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Geo-, Fach- und Metadaten unterscheiden und beschaffen
15 Ustd.
4.2
Raumbezogene Daten mit Fachdaten verknüpfen
30 Ustd.
4.3
Geo- und Fachdaten in einem Geoinformationssystem präsentieren
15 Ustd.
Lernsituation
4.1
Geo-, Fach- und Metadaten unterscheiden und beschaffen
15 Ustd.
Auftrag

Sie werden von Ihrem Ausbilder beauftragt, eine Übersicht über Geoinformationssysteme, deren Besonderheiten und deren Datenarten zu erarbeiten, diese vorzustellen und auf verschiedene Geodatendienste hinzuweisen. Diese Übersicht ist als Informationsmaterial für einen potenziellen Kunden aufzubereiten und zu präsentieren, um auf die Multifunktionalität eines GIS zur Verwaltung raumbezogener Daten hinzuweisen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Planen

Informationsquellen zu Fachbegriffen auffinden und selbstständig Fachbegriffe  erarbeiten

6

Organigramm, Mindmap, Webrecherche

Merkmale von Geodatendiensten und Geoportalen sammeln

Struktur von verschiedenen Geo-, Fach- und Metadaten analysieren

Aufbau und Inhalt von Metadateninformationssystemen recherchieren

Gruppenarbeit

Informationen über unterschiedliche Datenformate und deren Konvertierungsmöglichkeiten beschaffen

Arbeitsteilig vorgehen und Informationen austauschen

4.1.2 Durchführen

Fachbegriff „Geografisches Informationssystem“ mit Hilfe von Informations- und  Kommunikationssystemen erarbeiten

6

Präsentationstechniken

Geoportale vorstellen

Geo-, Fach- und Metadaten als Bestandteile eines GIS systematisieren, strukturieren und anhand von Beispielen präsentieren

Gruppen- oder Partnerarbeit

Aufbau und Inhalt von Metadateninformationssystemen vorstellen

Geodatendienste mit ihren Zugriffsarten einordnen

Datenformate aufzeigen 

Sich mit Anderen verständigen und austauschen

Fachbegriffe kategorisieren und Zusammenhänge bewerten und kundenorientiert veranschaulichen

4.1.3 Auswerten

Informationsmaterial dem Kunden vorstellen und bewerten

3

Präsentationstechniken

Deutsch/Kommunikation

Bereitschaft zur Kritikfähigkeit ausprägen

Lernfeld 5 Datenbanken erstellen, Geodaten pflegen und verwalten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Datenbank erstellen
25 Ustd.
5.2
Geodaten pflegen und verwalten
15 Ustd.
Lernsituation
5.1
Datenbank erstellen
25 Ustd.
Auftrag

Für die Erstellung einer thematischen Karte über die Verwaltungsstruktur des Freistaates Sachsens erhalten Sie den Auftrag, eine Datenbank mit den vorgegebenen Daten zu erarbeiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Auftrag analysieren und Arbeitsschritte festlegen

12

Begriffe Datenbank und Datenbanksystem zusammenstellen

Fachliteratur, Internet

vgl. LF 4

Informationen über die Aufgaben und Anforderungen eines Datenbanksystems sammeln

Datenbanksysteme unterscheiden sowie deren Vor- und Nachteile gegenüberstellen

Organigramm/Gruppenarbeit

Sich mit Datenbankmodellierung vertraut machen

Grundlagen der Datenbanknormalisierung erarbeiten

Datenbanksprachen recherchieren

Qualitätskriterien von Daten analysieren

Datenbankmanagementsystem auswählen 

Software

Im Team arbeiten 

Deutsch/Kommunikation

5.1.2 Durchführen

Vorhandene Daten hinsichtlich der Qualitätskriterien überprüfen

10

Datenbankmodell zeichnen

Datenbankstruktur unter Beachtung der Normalformen festlegen

Sich im Team mit anderen verständigen, arbeitsteilig und kooperativ arbeiten

Gruppenarbeit

Deutsch/Kommunikation

Daten in die Datenbank implementieren und effizient speichern

Software

Wichtige Informationen von unwichtigen unterscheiden und selektieren

Dokumentationsmappe erstellen

5.1.3 Auswerten

Probleme erkennen 

3

Gruppenarbeit

Deutsch/Kommunikation

Arbeitsergebnisse fair kritisieren

Umsetzbarkeit von Lösungen abschätzen

Lernfeld 6 Geodaten beziehen, modellieren und Geoprodukte gestalten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Geodaten aus deutschen und englischsprachigen Quellen beziehen, dabei gestalterische, wirtschaftliche und rechtliche Gesichtspunkte anwenden
25 Ustd.
6.2
Grundsätze der Gestaltung hinsichtlich Bild, Satz und Typografie erkennen und auf Geodaten anwenden
35 Ustd.
6.3
Geodaten modellieren, statistische Berechnungen durchführen und in austauschbaren Dateiformaten speichern
20 Ustd.
6.4
Geodaten nach gestalterischen und rechtlichen Aspekten gestalten, mehrsprachig aufbereiten und präsentieren
40 Ustd.
Lernsituation
6.2
Grundsätze der Gestaltung hinsichtlich Bild, Satz und Typografie erkennen und auf Geodaten anwenden
35 Ustd.
Auftrag

Im Rahmen der touristischen Erschließung eines Stadtgebietes sind für ein historisches  Gebäude mehrsprachige Publikationen vorzubereiten. Es liegen Bildmaterial und  deutschsprachige Texte vor. Sie werden beauftragt, diese Materialien für die Publikation zu sichten und aufzubereiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Planen

Gestaltungsgrundsätze recherchieren und strukturieren

15

Fachliteratur, Internet

Grundregeln der Wahrnehmung analysieren

Aussagefähigkeit von Bildern und Bildausschnitten betrachten

Beispiele

Satzspiegel für verschiedene Gestaltungsvarianten analysieren

Typografische Regeln zusammenstellen

Bildmaterial hinsichtlich Größe, Qualität und Aussagefähigkeit beurteilen

6.2.2 Durchführen

Ausgabeformat für das Produkt auswählen

15

Gruppenarbeit

Gestaltungsraster und Bildgrößen festlegen

Bilder nach Qualität und Aussagegehalt auswählen

Bilder digital bearbeiten

Software

Prozesszusammenhänge erkennen

Texte übersetzen

berufsbezogenes Englisch

Bilder und Texte im Gestaltungsraster anordnen

Layout speichern

6.2.3 Auswerten

Ergebnisse gegenüberstellen 

5

Kritik und Selbstkritik üben

Verwendbarkeit der Publikation überprüfen

Urheberrecht

Ergebnisse dem Auftraggeber präsentieren

 

 

_________________________________________

4 Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplans angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die vorgeschlagenen Lernsituationen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich zeitlich zu untersetzen.

Lernfeld 7 Geobasisdaten mit Fachdaten verknüpfen und visualisieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Geobasisdaten mit Fachdaten verknüpfen und weiterentwickeln
40 Ustd.
7.2
Geodaten auswerten und visualisieren
40 Ustd.
Lernsituation
7.2
Geodaten auswerten und visualisieren
40 Ustd.
Auftrag

Sie erhalten vom Amt den Auftrag, für den weiteren Ausbau des Hochwasserschutzes  in Dresden eine Analyse der Hochwassergebiete des Jahres 2002 durchzuführen. Es sind potentielle Überschwemmungsgebiete infolge einer Klimaveränderung auszuweisen und zu veranschaulichen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.2.1 Planen

Auftrag analysieren und Arbeitsablauf beschreiben

15

Geodaten mit Angaben zu Hochwasserflächen, der Infrastruktur und öffentlichen Einrichtungen beschaffen

Nutzungsrechte

Geodaten sichten und auf Qualität untersuchen

Bedienung der Anwendersoftware reaktivieren

vgl. LF 4

Auftragsbezogen Daten auswählen und relevante Daten strukturieren

Im Team arbeiten

Deutsch/Kommunikation

7.2.2 Durchführen

Karte mit Lage, Abgrenzung der Topografie, Hochwasserschutzanlagen und öffentlichen Einrichtungen erstellen

20

Software

Hochwasser- und Landnutzungskarte anfertigen

Hochwasserschadenskarte erzeugen

Karte über die betroffene Infrastruktur und Einrichtungen erstellen

Analysen der vom Hochwasser betroffenen Infrastruktur sowie deren Einrichtungen durchführen und visualisieren

Diagramme und Statistiken

Szenario für ein zu erwartendes Hochwasser simulieren

Maßnahmen des Hochwasserschutzes abschätzen

Im Team arbeiten

Gruppenarbeit

Deutsch/Kommunikation

Arbeitsergebnisse visualisieren 

Poster, Dokumenationsmappe

7.2.3 Auswerten

Auftraggeber fachlich fundiert informieren

5

Gruppenarbeit

Deutsch/Kommunikation

Folgen des Klimawandels für ein Hochwasser bewerten

Durch fachliche Aussagen und Bewertungen zu einer begründeten eigenen Meinung kommen

Möglichkeiten eines GIS erkennen

Lernfeld 8 Fernerkundungsdaten auswerten, interpretieren und in ein Geoinformationssystem einbinden
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Geofernerkundungsdaten beschaffen, interpretieren und auswerten
20 Ustd.
8.2
Terrestriche Fassadenaufnahme planen, ausführen und auswerten
30 Ustd.
8.3
Daten des Laserscanning verwenden
30 Ustd.
Lernsituation
8.2
Terrestriche Fassadenaufnahme planen, ausführen und auswerten
30 Ustd.
Auftrag

Für die Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes soll die Fassade  photogrammetrisch erfasst und ausgewertet werden. Sie werden beauftragt, diese Arbeiten zu planen und durchzuführen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Planen

Grundsätze und Möglichkeiten von Photogrammetrie und Laserscanning eruieren

12

vgl. LS 8.3

Verschiedene Aufnahmeordnungen und verfügbare Arbeitsmaterialien zusammenstellen

Bild-/Grafikbearbeitungssoftware

Auswerteverfahren aufzeigen

Internet, Praxisbeispiele

Gesetzmäßigkeiten des stereoskopischen Sehens und Grundsätze zur Erstellung stereoskopischer Aufnahmen veranschaulichen

Zusammenhänge von Maßstab, Auflösung und Genauigkeit erarbeiten

Fachbegriffe und Besonderheiten bei terrestrischen Aufnahmen unterscheiden

Sich mit anderen austauschen und Praxisbeispiele einbeziehen

Deutsch/Kommunikation

Technische Möglichkeiten diskutieren und auf neue Probleme übertragen

Verfügbarkeiten recherchieren und bewerten

Technik, Kosten

8.2.2 Durchführen

Digitale Aufnahmetechnik verwenden

15

Gebäudefassade aufnehmen

Außendienst

Passpunkte und/oder Passstrecken messtechnisch erfassen sowie Ergebnisse dokumentieren

Messprotokoll

Bilddaten übernehmen und aufbereiten 

Software

Fassadenaufnahme entzerren und vektorisieren

Maßstäbliche Fassade erstellen und kundenorientiert präsentieren

Flyer, Poster

Kooperativ arbeiten, Mitverantwortung tragen

Teamarbeit

8.2.3 Auswerten

Alternative Verfahren, Entwicklungstendenzen und Grenzen der Machbarkeit nach ökonomischen und ökologischen Aspekten im Team diskutieren

3

Deutsch/Kommunikation

Erreichte Genauigkeiten und Aussagefähigkeit der Visualisierungen reflektieren

Lösungsvorschläge für die Auftragsrealisierung bewerten

Korrekturmöglichkeiten aufzeigen

Lernfeld 9 Geodaten in multimedialen Produkten realisieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Radwanderwege Sachsens webbasiert publizieren
80 Ustd.
9.2
Kundenauftrag als multimediale CD bearbeiten
40 Ustd.
Lernsituation
9.1
Radwanderwege Sachsens webbasiert publizieren
80 Ustd.
Auftrag

Der Verein „MideR unterwegs e. V“ (Mit dem Rad unterwegs) beauftragt Sie, einen  Internetauftritt für den Verein zu entwerfen und umzusetzen. Die Website soll eine Zusammenstellung möglicher Radwege an Flüssen in Sachsen grafisch darstellen sowie Informationen zu den Touren und andere Hinweise entlang der Strecken ausweisen. Zur Belebung des Tourismusgeschäftes sind die Informationen mehrsprachig aufzubereiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Kundenauftrag analysieren

30

Sich mit Webmapping vertraut machen 

Fachliteratur, Internet

Bedingungen Webhosting erkunden

Anforderungen und Möglichkeiten multimedialer Medien recherchieren, gegenüberstellen und geeignete Medienarten auswählen

vgl. LF 8

englische Fachbegriffe

Sich mit der Branchensoftware vertraut machen

Branchensoftware zur Bild- und Videobearbeitung

Inhaltsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen des Webauftritts klassifizieren und modellieren

Mindmap/Gruppenarbeit

Möglichkeiten von Skriptsprachen erarbeiten und gegenüberstellen

Recherchen planen und vorbereiten

Wesentliche Kategorien und Fachtermini der Tourismusbranche sammeln

berufsbezogenes Englisch

Im Team arbeiten 

Deutsch/Kommunikation

9.1.2 Durchführen

Vorhandenes Karten-, Bild-, Ton- und Videomaterial sichten, übernehmen und sichern

40

Speicherung der Daten

Datenschutz und Urheberrecht beachten

BDSG, Urheberrechtsgesetz

Wesentliches selektieren

Sich im Team mit anderen verständigen, arbeitsteilig und kooperativ arbeiten

Gruppenarbeit

Umgangsformen

Deutsch/Kommunikation

Selbstbewusst auftreten 

Mitverantwortung tragen

Neue Informationen und multimediale Materialien erarbeiten und sammeln

Internet und vorhandenes Material der Tourismusbranche

Branchensoftware

Storyboard erstellen

Interaktive Applikationen exemplarisch und modular erarbeiten

Flash, AktivX, Javascript

Ladezeiten und Übertragungsraten berechnen

Datenbankstruktur entwickeln und Daten einbinden

Datenbanksprachen

Kartendaten vektorisieren und georeferenzieren

WMS

Gesetzmäßigkeiten der Optik und Akustik anwenden

Regeln des Farbmanagements und der Bildschirmtypografie beachten

Website mehrsprachig erstellen und Anforderungen der Barrierefreiheit beachten

berufsbezogenes Englisch

optional als CMS, HTML, XML, CSS

Server- und Clientskriptsprache

Kulturelle Besonderheiten beachten

Soziale Verantwortung tragen

Verständnis und Toleranz für Menschen mit Behinderungen entwickeln 

Materialien veröffentlichen

9.1.3 Auswerten

Projektdokumentation erstellen

10

Gruppenarbeit

berufsbezogenes Englisch

Schnittstellen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen

Deutsch/Kommunikation 

Technische und gestalterische Fehler und Probleme benennen

Kritik und Selbstkritik ausüben

Andere Meinungen tolerieren und argumentieren

 

 

 

__________________________________

Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplans angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die vorgeschlagenen Lernsituationen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich zeitlich zu untersetzen.

Lernfeld 10 Geodaten für Print-Produkte aufbereiten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Geodaten für verschiedene Druckverfahren aufbereiten
30 Ustd.
10.2
Layout für Geodaten erstellen und Datenausgabe realisieren
30 Ustd.
Lernsituation
10.1
Geodaten für verschiedene Druckverfahren aufbereiten
30 Ustd.
Auftrag

Für den Geografieunterricht einer Mittelschule soll eine Übersichtskarte über Deutschland im Format A4 in verschiedenen Ausführungen gedruckt werden. Die Karten dienen dem Erlernen der Lage wichtiger Flüsse, Städte und Bodenschätze. Sie erhalten den Auftrag ein vollständiges Lehrerexemplar sowie verschiedene Arbeitsblätter für Schüler zu erstellen. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Druckverfahren recherchieren, Rasterverfahren und notwendige Bildauflösung ableiten

Fachliteratur

Informationen zu Farbprofilen und Color Management sammeln

Druckverfahren und Papiersorte für gewünschten Auftrag auswählen

Bezugsquellen von Geodaten analysieren

Urheber- und Nutzungsrechte

vgl. LF 4

Benötigte Kartenvarianten und Darstellungen definieren

10.1.2 Durchführen

Daten für Übersichtskarte beziehen

15

vgl. LF 6

Nutzungsrechte erwerben

Deutschlandkarten mit verschiedenen Inhalten darstellen

Kartenlegende einfügen

Kartenvarianten verfahrensgerecht speichern

Vollständigkeit der Karteninhalte prüfen

Auflösung der Bildmaterialien kontrollieren

Farbraum der Bildmaterialien analysieren

10.1.3 Auswerten

Eignung der Geo-Ausgabedaten für gewünschtes Druckverfahren im Team diskutieren

3

Teamarbeit

Lehrerexemplar und Arbeitsblätter präsentieren

Sachlich argumentieren 

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 11 Mehrdimensionale Geoprodukte entwickeln
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Schulgebäude dreidimensional virtuell darstellen
35 Ustd.
11.2
Überschwemmungsgebiete visualisieren
25 Ustd.
Lernsituation
11.1
Schulgebäude dreidimensional virtuell darstellen
35 Ustd.
Auftrag

Für eine Messepräsentation der Schule ist das Schulgebäude als interaktives 3D-Modell darzustellen. Sie werden von der Schulleitung beauftragt, in Kooperation mit den  Vermessungstechniker-Azubis des BSZ ein solches Modell zur Verwendung bei der Öffentlichkeitsarbeit zu erstellen. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.1.1 Planen

Informationsquellen und vorhandenes Material zusammenstellen

8

Begriffe, Messmethoden und Zwischenergebnisse berufsverwandter Leistungserbringer recherchieren

Lehrplan Vermessungstechnik Berufsschule

Software und Softwareschnittstellen selektieren

Branchensoftware, Freeware/Shareware

Art, Umfang und Zweck der Messepräsentation eruieren

Gespräch mit der Schulleitung führen

Deutsch/Kommunikation

11.1.2 Durchführen

Grundrissdaten und Höheninformationen sammeln, erweitern, homogenisieren und verknüpfen

22

Materialien

Vermessung

Messprotokolle

Arbeitsteilig vorgehen

Umgangsformen

Zwischenergebnisse werten und weiter verwenden

Fachsprache anwenden

Oberflächen und Materialien auswählen und digital erfassen

Texturen mit geeigneter Software entwickeln

Bildbearbeitung

Datenfehler systematisch eingrenzen

Datenmodell generieren und für verschiedene Publikationen aufbereiten und der Schulleitung präsentieren

Ergebnisse sichern und das 3D-Modell im Web georeferenziert publizieren

11.1.3 Auswerten

Verantwortung für das Produkt übernehmen

5

Zeiten für die Arbeitsausführung und Qualität des Ergebnisses bewerten

Materialien strukturiert und qualifiziert zur späteren Verwendung selektieren und archivieren

Verbesserungsvorschläge entwickeln und argumentieren

Lernfeld 12 Geoprodukte kundenorientiert konzipieren und umsetzen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
12.1
Kundenprojekt im Team bearbeiten
80 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde benötigt zur Öffentlichkeitsarbeit und als Grundlage für einen Fördermittelantrag ein umfassendes Material zur Geodatenvisualisierung. Sie nehmen den Kundenwunsch entgegen, sondieren im Team Realisierungsmöglichkeiten und Alternativen und bearbeiten den Kundenauftrag.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Planen

Merkmale eines Kundengespräches analysieren

5

Fachliteratur

Deutsch/Kommunikation

Notwendige Vertragsinhalte erfassen und strukturieren

Inhalte eines Pflichtenheftes zusammenstellen

Mindmap

Grundsätze der Kostenberechnung eruieren

12.1.2 Durchführen

Kundengespräch vorbereiten 

73

Kundengespräch führen und dokumentieren

Fragebogen

Marketingeckdaten recherchieren und Gestaltungskonzepte diskutieren

Urheberrecht, Nutzungsrecht

Absprachen dokumentieren

Pflichtenheft anlegen

Briefing auswerten und Festlegungen treffen

Arbeitsteilig vorgehen

Kosten und Arbeitszeiten kalkulieren

Verbale und nonverbale Kommunikation analysieren

soziale Beziehungen und Interaktionen

Gestaltungsentwürfe herstellen

Teamarbeit

Ideen erarbeiten und im Team diskutieren

Geoprodukt mit Texten, Bildern, Grafiken u. a. realisieren

Einbeziehung der LF 1 - 11

Produktdokumentation erstellen

Geoprodukt dem Kunden präsentieren

Mindmap zur Vorbereitung

Fachkenntnisse anwenden

Kulturelle Identitäten akzeptieren

Spannungen ertragen

12.1.3 Auswerten

Ergebnisse bewerten

2

Selbstreflexion

Konsequenzen für eine kundenorientierte Beratung ableiten

Erfahrungsaustausch

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats6, das sich an  den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.7 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

_____________________________________________________________________

6 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

7 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Ausbildungsjahr 2 

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu 

Lernfeld 6: Geodaten beziehen, modellieren und Geoprodukte gestalten 

Ziele 

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren nach geeigneten Bezugsquellen, vergleichen Ergebnisse zielorientiert, differenzieren und bewerten sie. Sie beziehen Geodaten unter wirtschaftlichen sowie rechtlichen Gesichtspunkten aus verschiedenen englischsprachigen Quellen und bereiten diese in Vorbereitung mehrsprachiger Publikationen nach gestalterischen Aspekten in der Fremdsprache auf. 

Inhalte 

Rezeptionsleistungen

Technische Unterlagen in der Fremdsprache unter Verwendung des typischen Vokabulars

Mediationsleistungen

Präsentationsleistungen

Relevante Fachlexik für technische Kommunikation

Didaktisch-methodische Hinweise 

Für die Auswertung von Geodaten können authentische Materialien herangezogen werden. Im Rahmen der Erschließung des Inhalts empfiehlt sich, die Arbeit mit Fachwörterbüchern zu üben. Es wird empfohlen, relevante grammatische Strukturen zu  wiederholen und zu festigen. Dabei bieten sich Gruppen- bzw. Partnerarbeit an.

Bei der Vermittlung von Fachwortschatz sollten vielfältige Methoden sowie Lernsoftware zum Einsatz kommen und die Fachbegriffe in verschiedenartigen Übungen angewendet werden. (vgl. Handreichung „Unterstützende Hilfsmittel zur Vermittlung von Englischkenntnissen im berufsbezogenen Bereich der Berufsschule/Berufsfachschule“).

Für die Lexikarbeit empfiehlt sich insbesondere das Erstellen von Wortfeldern, Ausfüllen von Lückentexten und das Paraphrasieren ausgewählter Begriffe.

 

Ausbildungsjahr 3

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu 

Lernfeld 9: Geodaten in multimedialen Produkten realisieren

Ziele 

Die Schülerinnen und Schüler konzipieren und erstellen selbstständig eine Website in englischer Sprache. Dabei analysieren sie multimediale Medien, stellen sie gegenüber und wählen geeignete Medienarten aus. 

Inhalte 

Anforderungen und Möglichkeiten multimedialer Medien

Produktions- und Präsentationsleistungen 

  • Fachbegriffe als Glossar 
  • Informationsmaterial 

Didaktisch-methodische Hinweise 

Die Arbeit an englischer Fachlexik, speziell an wesentlichen Kategorien und Fachtermini der Tourismusbranche sowie der Umgang mit Fachwörterbüchern sollten einen Schwerpunkt in diesem Lernfeld einnehmen.

Bei der Darstellung von Ergebnissen empfiehlt sich das Erstellen von Informationsmaterial (z. B. Flyer). Bei der Vermittlung von Fachwortschatz sollen vielfältige Methoden zum Einsatz kommen, die Fachbegriffe in verschiedenartigen Übungen angewendet und die richtige Aussprache geübt werden. Dabei bieten sich Gruppen- bzw. Partnerarbeit an. (vgl. Handreichung „Unterstützende Hilfsmittel zur Vermittlung von Englischkenntnissen im berufsbezogenen Bereich der Berufsschule/Berufsfachschule“)

 

Anhang 

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats8 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen 

Hör- und Hörsehverstehen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

_____________________________________________________________________

8 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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