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Arbeitsmaterial für die Berufsschule

Industriekeramiker Verfahrenstechnik / Industriekeramikerin Verfahrenstechnik

2005/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Industriekeramiker Verfahrenstechnik/Industriekeramikerin Verfahrenstechnik (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 28. April 2005), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung in der keramischen Industrie vom 3. Juni 2005 (BGBl. I Nr. 32) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut 
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Antje Kempa Meißen 
Anne Lobe (Leiterin)  Meißen 

2005 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Ausbildungsordnung und der KMK-Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule für den anerkannten Ausbildungsberuf Industriekeramiker Verfahrenstechnik/Industriekeramikerin Verfahrenstechnik wurden im Jahr 2005 überarbeitet. 

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der neue Ausbildungsberuf Industriekeramiker Verfahrenstechnik/Industriekeramikerin Verfahrenstechnik ersetzt die bisherige Ausbildung zum Industriekeramiker/zur Industriekeramikerin, Fachrichtung Formgebung und zum Kerammodelleinrichter/zur Kerammodelleinrichterin sowie zum Kerammodelleur/zur Kerammodelleurin.  Die Lernfelder 1 bis 6 vermitteln gemeinsame Qualifikationen für alle vier Ausbildungsberufe in der keramischen Industrie. Damit wird eine gemeinsame Beschulung über eineinhalb Ausbildungsjahre ermöglicht. Der weitere Unterricht in den Klassenstufen 2  und 3 erfolgt in der spezifischen Ausbildungsrichtung. Die Lernfelder sind in Abhängigkeit von der Klassenzusammensetzung und in Kooperation mit den dualen Partnern  entsprechend den spezifischen regionalen Bedingungen zu unterrichten.

Der Industriekeramiker Verfahrenstechnik/die Industriekeramikerin Verfahrenstechnik führt Tätigkeiten zur Formgebung keramischer Massen sowie zur Herstellung von Einrichtungen und Arbeitsformen aus. Sie finden ihren Einsatz in Werk- und Produktionsstätten der keramischen Industrie.

Typische berufliche Handlungsabläufe sind:

  • Be- und Verarbeiten sowie Prüfen keramischer Werkstoffe, Gips und Kunststoffe auf der Grundlage technischer Unterlagen und Fertigungsvorschriften
  • Warten und Pflegen von Betriebs-, Mess- und Prüfmitteln,
  • Herstellen keramischer Massen und Glasuren zur Produktion 
  • Prüfen keramischer Massen und Glasuren für den weiteren Fertigungsprozess, 
  • Anfertigen von Einrichtungen für die Formenherstellung 
  • Gießen von Arbeitsformen aus Gips,
  • Formen keramischer Massen z. B. durch gießen, drehen, pressen
  • Glasieren und Dekorieren keramischer Produkte 
  • Nachbehandlung von Roh- und Fertigware 
  • Vorbereiten von Rohlingen und Halbzeugen für den Brand

Der berufsbezogene Unterricht beinhaltet folgende übergreifende Ziele:

  • Befähigung aufgabenbezogene Problemstellungen selbstständig und im Team zu lösen unter Verwendung von Kommunikationsregeln und Einsatz von Hilfsmitteln zur Kommunikationsförderung
  • Führen zielgerichteter situationsorientierter Fachgespräche
  • Nutzen und Bewerten von Betriebsanleitungen und anderer berufstypischer Informationen
  • Nutzen moderner Informations- und Kommunikationssysteme
  • Entwickeln von Verständnis für die Kunden-Lieferantenbeziehung
  • Berechnung technischer und betriebswirtschaftlicher Größen unter Verwendung von Tabellen und Formeln 
  • Anfertigen produktbezogener Skizzen und Zeichnungen 
  • aufgabenorientierte Nutzung von ausgewählten Grundlagen der Physik und Chemie
  • Einhaltung von Wartungs- und Bedienvorschriften
  • Anwenden ausgewählter Fachbegriffe in englischer Sprache
  • Erarbeiten von Dokumentationen und Präsentationen
  • Planung, Durchführung und Kontrolle relevanter Fertigungsabläufe
  • Erkennen von Unfallgefahren 
  • Einhaltung von Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung 
  • Erkennen berufstypischer Umweltbelastungen 
  • Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen
  • Anwenden von Kenntnissen zur Wiederverwertung bzw. Entsorgung von Werk- und Hilfsstoffen
  • Einhalten von Disziplin und Sauberkeit am Arbeitsplatz
  • sparsamer Umgang mit Werkstoffen und Energieträgern
  • Anwenden der Methoden des Qualitätsmanagements

Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler  bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen

  • gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch selbst ausgeführt werden,
  • selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden,
  • ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte integrieren,
  • die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen sowie
  • soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung, berücksichtigen.

Der berufsbezogene Unterricht ist nach Lernfeldern gegliedert. Diese sind in allen  Klassenstufen mit den im KMK-Rahmenlehrplan vorgegebenen Lernfeldern identisch. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. 

In Klassenstufe 1 wurden die Lernfelder "Werkstoffinformationen auswerten" sowie "Bildsame und unbildsame Arbeitsmassen formen" um jeweils 20 Unterrichtsstunden gegenüber dem KMK-Rahmenlehrplan erhöht, um eine vertiefte Vermittlung berufsspezifischer Inhalte unter Einbeziehung neuer technologischer Erkenntnisse zu erreichen.

Das unterschiedliche Lern- und Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler ist zu  berücksichtigen. Ihre selbstständige Arbeit ist als ein Beitrag zur Herausbildung von  Handlungskompetenz mit dafür geeigneten Unterrichtsmethoden zu fördern. Dies erfolgt anwendungs- und projektorientiert an praxisnahen Aufgabenstellungen.  Regionale und territoriale Besonderheiten sowie unternehmungsbezogene Aspekte  sind im Unterricht angemessen zu berücksichtigen.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen  des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für  nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden  fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen  sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Integrativer Bestandteil in allen Lernfeldern ist die berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringung der technischen und technologischen Sachverhalte, die Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen sowie der sichere Umgang mit fachsprachlichen Begriffen.

Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichts in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Berufliche Handlungskompetenz erfordert die beispielhafte Umsetzung beruflicher  Handlungsabläufe. Daher ist zu gewährleisten, dass Geräte und Maschinen sowie notwendige Software entsprechend den Anforderungen des KMK-Rahmenlehrplanes zur Verfügung stehen.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 13 13 13
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Werkstoffinformationen auswerten 1,5 - -
2 Rohstoffe für die Produktion auswählen und vorbereiten 2 - -
3 Roh-, Hilfsstoffe und Arbeitsmassen aufbereiten 2 - -
4 Bildsame und unbildsame Arbeitsmassen formen 2,5 - -
5 Halbfabrikate und Fertigprodukte durch thermische Prozesse verändern - 2 -
6 Keramische Produkte veredeln und nachbearbeiten - 1,52 -
7 Keramische Arbeitsmassen vorbereiten - 1,5 -
8 Keramische Arbeitsmassen formen - 22 -
9 Werkzeuge, Werkstoffe und Hilfsstoffe für den Formenbau auswählen - - 1,5
10 Formen und Einrichtungen herstellen - - 22
11 Halbfabrikate thermisch behandeln, glasieren und dekorieren - - 23
12 Halbfabrikate und Fertigprodukte nachbearbeiten, sortieren und verpacken - - 1,5
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams, 
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Sachverhaltes wird auf die folgende Übersicht verwiesen:

Spezifische Hinweise zur Unterrichtsplanung

Die nachfolgenden Planungsvarianten sollen Anregung und Unterstützung bei der Planung in der Schule sein. 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 1

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-2. 3. 4.-5. 6. 7.-9. 10. 11.-13
1 Werkstoffinformationen auswerten  60 24 12 - - - - - davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
2 Rohstoffe für die Produktion auswählen und vorbereiten 80 - 12 24 20 - - -
3 Roh-, Hilfsstoffe und Arbeitsmassen aufbereiten 80 - - - 4 24 4 -
4 Bildsame und unbildsame Arbeitsmassen formen 100 - - - - - 20 24

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 2

Variante I

Bewertung: 

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche  bei Blockunterricht  
1.-3. 4. 5.-6. 7. 8.-9. 10.-13
5 Halbfabrikate und Fertigprodukte durch  thermische Prozesse verändern 80 24 8 - - - - davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
6 Keramische Produkte veredeln und nachbearbeiten 605 - 16 24 12 - -
7 Keramische Arbeitsmassen vorbereiten 60 - - - 12 24 -
8 Keramische Arbeitsmassen formen 805 - - - - - 24

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5 Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen  Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 3

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-2. 3. 4.-6. 7. 8.-10 11. 12.-13
9 Werkzeuge, Werkstoffe und Hilfsstoffe für den Formenbau  auswählen 60 24 12 - - - - - davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
10 Formen und Einrichtungen herstellen  806 - 12 24 16 - - -
11 Halbfabrikate thermisch behandeln, glasieren und dekorieren 806 - - - 8 24 16 -
12 Halbfabrikate und  Fertigprodukte nachbearbeiten, sortieren und verpacken 60 - - - - - 8 24

 

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6 Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 1

Variante II

Bewertung:

Die Lernfelder 1 und 2 werden von der 1. bis 7. Woche, die Lernfelder 3 und 4 von der 8. bis 13. Woche  parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel  in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13.
1 Werkstoffinformationen auswerten 60 9 - davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
2 Rohstoffe für die Produktion auswählen und vorbereiten 80 12 -
3 Roh-, Hilfsstoffe und Arbeitsmassen aufbereiten 80 3 9
4 Bildsame und unbildsame Arbeitsmassen formen 100 - 15

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 2

Variante II

Bewertung: 

Die Lernfelder 5 und 6 werden von der 1. bis 7. Woche, die Lernfelder 7 und 8 von der 8. bis 13. Woche  parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13
5 Halbfabrikate und Fertigprodukte durch thermische Prozesse verändern 80 12 - davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
6 Keramische Produkte veredeln und nachbearbeiten 607 12 -
7 Keramische Arbeitsmassen vorbereiten 60 - 9
8 Keramische Arbeitsmassen formen 807 - 15

 

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7 Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei  der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 3

Variante II

Bewertung:

Die Lernfelder 9 und 10 werden von der 1. bis 7. Woche, die Lernfelder 11 und 12 von der 8. bis  13. Woche parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich,  Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13
9 Werkzeuge, Werkstoffe und Hilfsstoffe für den Formenbau auswählen 60 9 - davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
10 Formen und Einrichtungen herstellen 808 15 -
11 Halbfabrikate thermisch behandeln, glasieren und dekorieren 808 - 15
12 Halbfabrikate und Fertigprodukte nachbearbeiten, sortieren und verpacken 60 - 9

 

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8 Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei  der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 1

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der  Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13
1 Werkstoffinformationen auswerten 60 5 4 davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
2 Rohstoffe für die Produktion auswählen und vorbereiten  80 6 6
3 Roh-, Hilfsstoffe und Arbeitsmassen aufbereiten 80 6 6
4 Bildsame und unbildsame Arbeitsmassen formen 100 7 8

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 2

Variante III

Bewertung: 

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der  Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13
5 Halbfabrikate und Fertigprodukte durch thermische Prozesse verändern 80 6 6 davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
6 Keramische Produkte veredeln und nachbearbeiten 609 6 6
7 Modelle und Formen entwerfen 60 4 5
8 Werk- und Hilfsstoffe für den Modell- und Formenbau auswählen 809 8 7

 

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9 Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

 

Grobplanung für das Ausbildungsjahr 3

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der  Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13.
9 Werkzeuge, Werkstoffe und Hilfsstoffe für den Formenbau auswählen 60 4 5 davon 25 %  anwendungsorientierter  gerätegestützter Unterricht in Form von  Gruppenunterricht möglich
10 Formen und Einrichtungen herstellen  8010 8 7
11 Halbfabrikate thermisch behandeln, glasieren und dekorieren 8010 8 7
12 Halbfabrikate und Fertigprodukte nachbearbeiten, sortieren und verpacken 60 4 5

 

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 4 Bildsame und unbildsame Arbeitsmassen formen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Formgebung flüssiger Arbeitsmassen
30 Ustd.
4.2
Formgebung bildsamer Arbeitsmassen
30 Ustd.
4.3
Formgebung pulverförmiger und granulatförmiger Arbeitsmassen
30 Ustd.
4.4
Durchführen von Vollendungsarbeiten
10 Ustd.
Lernsituation
4.1
Formgebung flüssiger Arbeitsmassen
30 Ustd.
Auftrag

Für einen Gaststättenbetreiber sind 200 Kaffeepötte mit einem Fassungsvermögen von jeweils 200 ml herzustellen. Nach der Analyse unterschiedlicher Gefäßformen ist eine Gefäßform für die Erfüllung des Auftrages auszuwählen. Anschließend sind die der ausgewählten Gefäßform entsprechenden Formlinge herzustellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Planen

Werkstoffe auswählen

16

Qualität

Brennfarbe

Arbeitsplan entwickeln

Tätigkeitsablauf

Formenanalyse

Materialbedarf

Kundenwunsch

Form vorschlagen und auswählen

Skizzen und Entwürfe

Freihandzeichnen

maßstäbliches Zeichnen

Schwindungszeichnen und -rechnen

Herstellungsverfahren auswählen

Vollguss

Hohlguss

Druckguss

manuelle oder maschinelle Formgebung

Arbeitsform auswählen

Formenqualität

Passgenauigkeit

Übereinstimmung

ausgewählte Form

4.1.2 Durchführen

Rheologische Eigenschaften der Gießmasse kontrollieren

10

gerätegestützter Unterricht

DIN-Vorschriften

Arbeitsform kontrollieren

Sauberkeit

Saugfähigkeit

Oberflächengüte

Formlinge gießen

Hohlguss

Standzeit

Scherbenbildung

Formlinge trocknen

Formlinge entfernen

Nachbearbeitung

Lederharttrocknung

Nähte

Verschwämmen

Weißtrocknung

4.1.3 Auswerten

Fertigungsqualität analysieren

4

Fertigungsablauf dokumentieren

Verfahrensstammbaum

Lernfeld 5 Halbfabrikate und Fertigprodukte durch thermische Prozesse verändern
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Trocknung von keramischen Formlingen
30 Ustd.
5.2
Brennen von keramischen Rohlingen und Halbfabrikaten
50 Ustd.
Lernsituation
5.1
Trocknung von keramischen Formlingen
30 Ustd.
Auftrag

Die täglich hergestellten Geschirrteile aus der Gießproduktion eines keramischen Betriebes sind zur Vorbereitung auf den Brand zu trocknen. Für die Trocknung ist die Abwärme eines in Betrieb befindlichen Tunnelofens zu nutzen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Technische Dokumentationen als Planungsinstrument nutzen 

14

Maschinen- und Anlagenpläne

Funktionsbeschreibung

Trocknungsarten

Trocknungsverlauf

Funktionseinheiten von Maschinen und Anlagen analysieren

computergestützte 

Informationsgewinnung

Trocknungseinrichtungen

Ablufteinrichtungen

Gutveränderungen während der Trocknung analysieren

Schwindung

Feuchte

Körperform

Arbeitsplanung nach vorliegendem Sortiment entwickeln

Zeitplanung

Tätigkeitsablauf

Trocknungszeiten

5.1.2 Durchführen

Kammertrockner für Trocknung vorbereiten

10

Analyse der Abluftqualität

Restfeuchte, Trocknungsdauer

Parametereinstellung

Gut auf Trocknerwagen setzen

Setztechnologie

Qualitätskontrolle

Gut in Trockner einfahren 

Trocknung

Trocknungsprozessüberwachung

Messdatenerfassung

Gut aus Trockner entnehmen

Risskontrolle

Restfeuchteanalyse

5.1.3 Auswerten

Messdaten erfassen

6

Protokoll

Ziel und Zweck

grafische Darstellung

Sankey-Diagramm

Fehleranalyse

Lernfeld 10 Formen und Einrichtungen herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Einrichtungen für Gießformen herstellen
40 Ustd.
10.2
Arbeitsformen für die Gießproduktion herstellen
40 Ustd.
10.3
Einrichtungen und Arbeitsformen erproben
20 Ustd.
Lernsituation
10.2
Arbeitsformen für die Gießproduktion herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Für die Herstellung von Kaffeepötten ist aus einer vorhandenen Palette von Einrichtungen eine geeignete Gießform auszuwählen und eine ausreichende Menge von Arbeitsformen herzustellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.2.1 Planen

Formen auswählen

20

Modell

Formenanalyse

Einrichtung

Skizzen und Zeichnungen

Arbeitsplan entwickeln

Arbeitszeit

Arbeitsformenbedarf

Materialbedarf

Arbeitsfolge

Arbeitsplatzeinrichtung

Formenmaterial auswählen

Materialeigenschaften als Auswahlkriterien

Gips

Kunststoffe

Herstellungsverfahren auswählen

Gießen

Ziehen

10.2.2 Durchführen

Einrichtung überprüfen und vorbereiten

15

Isoliermittel

Trennmittel

Passgenauigkeit

Arbeitsform abgießen

Einstreumenge

DIN-Vorschriften

Mengenberechnung

Abbindzeit, Streichzeit, Erstarrungszeit

Arbeitsform von Einrichtung trennen

Gipsbetrieb

Arbeitsform nachbehandeln

Kennzeichnung

Trocknung

10.2.3 Auswerten

Formenqualität prüfen

5

schriftliche und grafische Dokumentation

exakte Abformung

Saugfähigkeit

Passgenauigkeit

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats12, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.13 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

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12 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf 

13 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats14 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen 

Hör- und Hörsehverstehen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln 

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2 

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

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14 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter 
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

 

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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