Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!

 

Arbeitsmaterial für die Berufsschule

Konditor / Konditorin

2003/2013/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Konditor/Konditorin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 21. März 2003), mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Konditor/zur Konditorin vom 3. Juni 2003 (BGBl. I, S. 790) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Uwe Adam Wilkau-Haßlau
Heidrun Brunner Chemnitz
Eva-Maria Schneider Leipzig
Monika Seliger (Leiterin) Dresden

2003 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut 2013 redaktionell überarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der Beruf des Konditors/der Konditorin ist auf die Realisierung von Dienstleistungen angelegt und dem Berufsbereich Ernährung, Gästebetreuung und hauswirtschaftliche Dienstleistung zugeordnet.
Die Erfüllung von individuellen Kundenwünschen stellt einen hohen Anspruch an das handwerkliche Schaffen von Konditoren und Konditorinnen dar.

Konditoren/Konditorinnen werden vorwiegend in Klein-, Mittel- und Großbetrieben, in der Süßwarenindustrie sowie im Hotel- und Gastgewerbe eingesetzt. Die Konditoren/Konditorinnen sind in der Lage, eine Vielfalt von Erzeugnissen mit höchster Qualität, besonderem Genusswert und ansprechendem Dekor zu fertigen.

Typische Aufgabenbereiche sind:

  • Herstellen von Feinen Backwaren aus Teigen und Massen
  • Herstellen von Torten, Desserts und Süßspeisen
  • Fertigen von Erzeugnissen aus Marzipan und Nugat
  • Fertigen von Erzeugnissen aus Schokolade
  • Fertigen von Erzeugnissen aus Zucker 
  • Herstellen von Speiseeis
  • Bereiten von Getränken
  • Fertigen von Snacks und kleinen Gerichten

Die berufliche Tätigkeit erfordert:

  • fachlich fundiertes Wissen und Können im Umgang mit Maschinen, Rohstoffen, Halbfabrikaten und den Herstellungstechniken
  • ausgeprägtes Hygienebewusstsein unter Beachtung des Umweltschutzes sowie des Unfall- und Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz
  • Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik
  • selbstständige Vorbereitung und Planung von Arbeitsabläufen sowie Arbeiten im Team
  • bewusste Anwendung von qualitätssichernden Maßnahmen
  • freundlicher Umgang mit Kunden und Gästen unter Beachtung der Kundenberatung im Verkaufsgespräch
  • Kreativität und gestalterisches Umsetzen von Entwürfen
  • Fantasie, sicheres Stilempfinden sowie ein hohes Maß an Farbharmonie
  • gut entwickelter Geruchs-, Geschmacks- und Farbsinn

Ziele der Ausbildung sind insbesondere:

  • fachtheoretische Kenntnisse mit beruflichem Können zu verknüpfen
  • geistige Mobilität, selbstständiges Problemlösen, Abstraktionsvermögen, Transfer und das Denken in Zusammenhängen
  • Eigenverantwortlichkeit bei der Herstellung von Erzeugnissen sowie Teamgeist und Flexibilität im Beruf

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Dabei bilden berufliche Handlungen den Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den spezifischen Erfordernissen des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Der Unterricht im berufsbezogenen Bereich kann auch für den anwendungsorientierten gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei in jeder Klassenstufe eine Klassenteilung für bis zu 25 % des Unterrichts möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Im Anschluss an den erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung hat der Konditor/die Konditorin folgende Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung:

  • Weiterbildung auf speziellen Wissensgebieten und in Arbeitstechniken, wie das Arbeiten mit Kuvertüre und die Herstellung von Karamellarbeiten, in Betriebs- und Personalführung sowie in Marketing
  • Qualifikation zum Meister bzw. Betriebswirt des Handwerkes
  • Qualifikation zum Staatlich geprüften Lebensmittelverarbeitungstechniker oder zum Bäckereitechniker
  • nach Erwerb der Fachhochschulreife oder Hochschulreife ein Studium an einer Fach- oder Hochschule mit den Studienrichtungen Berufspädagogik, Lebensmitteltechnologie, Lebensmittelchemie und Ökotrophologie

 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Unterweisen einer neuen Mitarbeiterin/ eines neuen Mitarbeiters 1,5 - -
2 Herstellen einfacher Teige/Massen 2,5 - -
3 Gestalten, Werben, Beraten und Verkaufen 2 - -
4 Herstellen von Feinen Backwaren aus Teigen 2 - -
5 Herstellen von kleinen Gerichten - 1,5 -
6 Herstellen von Feinen Backwaren aus Massen - 2 -
7 Herstellen von Füllungen, Cremes und Süßspeisen - 1,5 -
8 Entwerfen und Herstellen von Torten und Desserts - 2 -
9 Verarbeiten von Zucker - - 1
10 Arbeiten mit Marzipan - - 1
11 Herstellen von Erzeugnissen mit/aus Kuvertüre - - 1,5
12 Herstellen von Speiseeis - - 1
13 Herstellen von Spezialgebäcken - - 1,5
14 Planen und Durchführen einer Aktionswoche - -2 1
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in
    der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
    • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung,
    • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Übergangs vom Unterrichtsfach zum Lernfeld wird zusätzlich auf die folgende Übersicht verwiesen:

Berufsspezifische Hinweise

Die nachfolgenden Planungsvarianten sollen Anregung und Unterstützung bei der Planung im Schulalltag sein.

Bewertung:

Die Lernfelder werden kombiniert unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissensaneignung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Es ergeben sich in der Summe 320 Unterrichtsstunden.

Grobplanung für Klassenstufe 1

Variante 1

Stunden Lernfeld Lernfeld
160 Ustd. 1 (60 Ustd.) 2 (100 Ustd.)
160 Ustd. 3 (80 Ustd.) 4 (80 Ustd.)
320 Ustd.    

Variante 2

Stunden Lernfeld Lernfeld
140 Ustd. 1 (60 Ustd.) 3 (80 Ustd.)
180 Ustd. 2 (100 Ustd.) 4 (80 Ustd.)
320 Ustd.    

Der Übergang von Lernfeld 1 zu Lernfeld 2 ist zeitlich versetzt zum Übergang der beiden anderen Lernfelder.

Grobplanung für die Klassenstufe 2

Stunden Lernfeld Lernfeld
140 Ustd. 5 (60 Ustd.) 6 (80 Ustd.)
140 Ustd. 7 (60 Ustd.) 8 (80 Ustd.)
280 Ustd.    

Grobplanung für die Klassenstufe 3

Stunden Lernfeld Lernfeld Lernfeld
140 Ustd. 9 (40 Ustd.) 10 (40 Ustd.) 11 (60 Ustd.)
140 Ustd. 12 (40 Ustd.) 13 (60 Ustd.) 14 (40 Ustd.)
280 Ustd.      

Grundlage des Unterrichtens sind die Zielformulierungen und Inhalte der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Unterweisen einer neuen Mitarbeiterin/eines neuen Mitarbeiters
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Den Ausbildungsbetrieb analysieren
20 Ustd.
1.2
Grundlagen der Produktion ableiten
1.3
Prüfen und Beschreiben von Konditoreierzeugnissen
Lernsituation
1.1
Den Ausbildungsbetrieb analysieren
20 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler weisen eine neue Mitarbeiterin/einen neuen Mitarbeiter im Ausbildungsbetrieb unter Beachtung betrieblicher Gegebenheiten und hinsichtlich der Betriebsgröße, -ausstattung und der Arbeitsorganisation ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Analysieren des Berufsbildes „Konditor/Konditorin“

4

Bezug zum Unterrichtsfach
Wirtschaftskunde

Berufsgeschichte

Grundhaltung zum Beruf

Tätigkeitsprofil

Anforderungen an die Mitarbeiter

Berufsaussichten

Erfassen der Kriterien für einen Betriebsspiegel

Mitarbeiter und Betriebsgröße

Produktions- und Lagerräume

Verkaufsräume und Filialen

Produktion und Umsatz

Maschinen und Geräte

1.1.2 Durchführen

Erstellen eines Betriebsspiegels

14

Unterricht im ausgewählten Betrieb oder als fiktive Betriebsführung in der Schule (Gruppenunterricht)

Berechnen von Flächen und Räumen sowie Kosten von Maschinen und Geräten

Einrichten des Arbeitsplatzes

Beschreiben der Arbeitsorganisation

1.1.3 Auswerten

Präsentieren und Vergleichen der Arbeitsergebnisse

2

Bewerten der Arbeitsergebnisse

Lernfeld 2 Herstellen einfacher Teige/Massen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Teige und Massen vergleichen
60 Ustd.
2.2
Hefefeinteig/Weizenteig herstellen
2.3
Mürbeteig herstellen
2.4
Biskuitmasse anschlagen
Lernsituation
2.1
Teige und Massen vergleichen
60 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich im Vergleich von Teigen und Massen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Sie wählen typische Hauptrohstoffe aus und leiten die backtechnische Bedeutung der Inhaltsstoffe ab.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Analysieren der Merkmale von Teigen und Massen

30

Festlegen und Beschreiben der Hauptrohstoffe

Fachexkursionen in Betriebe der Rohstoffherstellung und -verarbeitung

Mehl/Puder

Wasser

Hefe

Salz

Zucker

Speisefette

Ei

2.1.2 Durchführen

Berechnen von Rohstoffen und Rezepturen

24

Ermitteln von Eigenschaften der Inhaltsstoffe

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht im Labor (Gruppenunterricht)

Kohlenhydrate

Fette

Eiweiße

Enzyme

Wasser

Untersuchen von backtechnischen Auswirkungen

2.1.3 Auswerten

Ableiten und Vergleichen von rheologischen Eigenschaften

6

Durchführen sensorischer Beurteilungen

Beurteilen der Verfahrensführung 

Bewerten der Arbeitsergebnisse

Lernfeld 3 Gestalten, Werben, Beraten und Verkaufen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Grundlagen des Verkaufes analysieren
20 Ustd.
3.2
Marktanalyse erstellen
3.3
Konditoreierzeugnisse präsentieren
3.4
Grundlagen einer gesunden Ernährung erklären
Lernsituation
3.1
Grundlagen des Verkaufes analysieren
20 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Bedeutung des Verkaufes für den Erfolg des Unternehmens und üben sich im Umgang mit Kunden, indem sie Verkaufsargumente entwickeln.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Ermitteln von Kundenerwartungen an ein Konditoreifachgeschäft

6

Analysieren der Anforderungen an das Verkaufspersonal

Körpersprache

Kommunikationsfähigkeit

Differenzieren des Kaufverhaltens von Kunden

Kundenarten

Kundentypen

Kaufmotive 

Kaufverhalten

Analysieren von Verkaufs- und Beratungsgesprächen

Aufbau

Verlauf

3.1.2 Durchführen

Verkaufen von Konditoreierzeugnissen

12

Gesprächsführung

Videoaufnahme, Rollenspiel
Fachsprache

Argumentation

Abrechnung

Erstellung von Rechnungen

Formulare

Bewältigen von Sonderfällen im Verkauf

3.1.3 Auswerten

Analysieren von Fehlern und Unzulänglichkeiten im Verkauf

2
Lernfeld 4 Herstellen von Feinen Backwaren aus Teigen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Gebäcke aus speziellen Hefeteigen herstellen
4.2
Gebäcke aus gezogenen Teigen herstellen
25 Ustd.
4.3
Gebäcke aus Mürbeteigen herstellen
4.4
Gebäcke aus Lebkuchenteigen saisonbedingt herstellen
Lernsituation
4.2
Gebäcke aus gezogenen Teigen herstellen
25 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen süßes und pikantes Gebäck her. Sie vergleichen Blätterteige mit Plunderteigen und leiten Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede bei der Herstellung der Teige und bei den Gebäcken ab.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Planen

Auswählen von

10

Grundrezepten für Blätterteige und Plunderteige

Rohstoffen, insbesondere Ziehmargarine, Käse

Herstellungsmethoden/Verfahrenstechniken beim Tourieren des Ziehfettes einschließlich Gebäcklockerung

Auswählen von vorgefertigten Erzeugnissen und rationellen Arbeitsabläufen (Kältetechnologie) zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit

Maschinen und Apparate zur rationellen Herstellung einschließlich Unfallschutz

4.2.2 Durchführen

Anwenden der Herstellungsmethoden

10

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Tourieren

Aufarbeiten, wie Teilchen, Schweinsohren, Pasteten, Hörnchen, Croissants

Fertigstellen durch Belegen mit Früchten, Füllen, Aprikotieren, Glasieren

Vergleich selbst hergestellter Füllungen mit Fertigprodukten

Durchführen von Berechnungen

Tourieren

Verarbeitungs- und Backverluste

4.2.3 Auswerten

Beurteilen der Qualität, Frischhaltung und Genussfähigkeit

5

Sensorik

Erkennen der typischen Gebäckfehler

Bewerten des Kühlens und Gefrierens der halbfertigen bzw. fertigen Teiglinge aus arbeitsökonomischer Sicht

Präsentieren der Ergebnisse und Herstellen von Arbeitsschemata

Lernfeld 5 Herstellen von kleinen Gerichten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Herstellen von Vorspeisen (Suppen, Salate)
5.2
Herstellen belegter Brötchensorten (Canapés, Toasts)
5.3
Herstellen von herzhaften Teig- und Eierspeisen, Aufläufen und Gratins
12 Ustd.
5.3
Herstellen von Spezialitäten aus Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten und Gemüse
5.5
Herstellen süßer Teigspeisen (Crepés, Strudel)
Lernsituation
5.3
Herstellen von herzhaften Teig- und Eierspeisen, Aufläufen und Gratins
12 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen herzhafte Teig- und Eierspeisen, Aufläufe, Gratins, besonders für das Frühstücks- und Mittagsgeschäft, her und variieren vorhandene Rezepte. Sie kennen die Besonderheiten im Umgang mit den typischen Rohstoffen, nutzen saisonale Angebote und reagieren flexibel auf Kundenwünsche.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.3.1 Planen

Auswählen

6

möglicher Erzeugnisse für verschiedene Anlässe und Tageszeiten

von Grundrezepten, insbesondere Quiche und Omeletts

von Rohstoffen, insbesondere Gemüse, Käse, Wurst und Teigwaren

von Herstellungsmethoden und Arbeitsgeräten

Analysieren und Diskutieren

zum Einfluss der Rohstoffe

zum Einsatz vorgefertigter Produkte

zur Produktqualität

zur Speisenzusammenstellung und Portionsgröße

zur Zwischenlagerung

Berechnen von Putz-, Vorbereitungs- und Garverlusten, von Materialkosten, Betriebskosten und Selbstkosten

5.3.2 Durchführen

Herstellen eines ausgewählten Gerichtes unter hygienischen Aspekten

4

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Vorbereiten der Rohstoffe

Bereiten eines Teiges (Hefeteig, geriebener Teig, ungesüßter Mürbeteig)

Zubereiten der Auflagen und Füllungen

Fertigstellen der Gerichte (Backen, Garnieren, Anrichten)

5.3.3 Auswerten

Präsentieren der Speisen

2

Bewerten der Arbeit und der hergestellten Erzeugnisse nach ernährungsphysiologischen und sensorischen Kriterien

Lernfeld 6 Herstellen von Feinen Backwaren aus Massen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Herstellen von Biskuit- und Wiener Massen
6.2
Herstellen von Sand- und Rührmassen
16 Ustd.
6.3
Herstellen von Baumkuchenmassen
6.4
Herstellen von Schaummassen
6.5
Herstellen von Spezialmassen
Lernsituation
6.2
Herstellen von Sand- und Rührmassen
16 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler variieren ausgehend von einem Grundrezept für Rührkuchen die Hauptzutaten und die Herstellungsmethoden. Sie stellen daraus verschiedene Gebäcke her. Durch Einbringen weiterer Zutaten und Gewürze in die Masse erweitern sie die Produktvielfalt nochmals. Sie beurteilen die Qualität der Erzeugnisse, erkennen selbstständig mögliche Fehlerquellen und schließen diese durch ihre erworbene Fachkompetenz aus.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Planen

Auswählen der

5

Grundrezepte

Rohstoffe, insbesondere Weizenstärke und Emulgatoren 

Herstellungsmethoden

Fließschemata

Arbeitsgeräte, Maschinen zur rationellen Herstellung

Analysieren und Diskutieren

des Einflusses der Grundrohstoffe auf Herstellung und Gebäckqualität

des Einsatzes vorgefertigter Produkte und Emulgatoren

der Preise bei herkömmlicher Herstellung/bei vorgefertigten Produkten

6.2.2 Durchführen

Umsetzen der verschiedenen Rezepturen unter Beachtung von Arbeitsschutz und Hygiene

5

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Dokumentieren der Ergebnisse

6.2.3 Auswerten

Beurteilen von Gebäcken nach den aktuellen DLG-Kriterien

6

DLG-Prüfschemata

Analysieren von Gebäckfehlern und Ableiten von Maßnahmen zu deren Vermeidung

Präsentieren und Bewerten der Ergebnisse

Berechnen von Netto- und Bruttoverkaufspreis

Lernfeld 7 Herstellen von Füllungen, Cremes und Süßspeisen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Herstellen von Füllungen
7.2
Herstellen von gekochten Cremes
7.3
Herstellen von gerührten Cremes
12 Ustd.
7.4
Herstellen von geschlagenen Cremes
7.5
Herstellen von Süßspeisen
Lernsituation
7.3
Herstellen von gerührten Cremes
12 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen verschiedene gerührte Cremes her. Sie vergleichen diese hinsichtlich der Rezepte, bewerten die Cremestruktur und leiten die Eignung für verschiedene Verwendungsmöglichkeiten ab.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.3.1 Planen

Unterscheiden von gerührten Cremes mit und ohne Beimasse, Butter- und Fettcreme

5

Auswählen der

Grundrezepte nach lebensmittelrechtlichen Bestimmungen und Verbrauchererwartungen

Rohstoffe und geschmacksgebende Stoffe

Herstellungsmethoden

Berechnen und Vergleichen von Fettgehalten

7.3.2 Durchführen

Herstellen der verschiedenen Cremes

5

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

verantwortungsvolles Realisieren der Hygienevorschriften

Verwenden der Cremes zum Einstreichen, Füllen, Garnieren

7.3.3 Auswerten

Analysieren

2

der erhaltenen Cremestruktur

von aufgetretenen Fehlern

Erarbeiten von Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern

Herausstellen von Vor- und Nachteilen

Ableiten der Eignung für verschiedene Verwendungsarten

Lernfeld 8 Entwerfen und Herstellen von Torten und Desserts
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Herstellen von gebackenen Torten
8.2
Gestalten und Herstellen von zusammengesetzten Torten
30 Ustd.
8.3
Gestalten und Herstellen von Festtags- und Formtorten
8.4
Gestalten und Herstellen von Desserts und Petits fours
Lernsituation
8.2
Gestalten und Herstellen von zusammengesetzten Torten
30 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen zusammengesetzte Torten, wie Cremetorten, Sahnetorten, Sahnecremetorten und Obsttorten her und wenden verschiedene Herstellungstechniken an. Sie vergleichen die Torten hinsichtlich Arbeitsaufwand, Materialeinsatz und ernährungsphysiologischer Besonderheiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Planen

Auswählen der

8

Böden, Füllungen, Überzüge und Dekore

Herstellungstechniken

Anschnittbilder und deren Farbgestaltung

8.2.2 Durchführen

Entwerfen und Zeichnen der Drauf- und Seitenansichten von Torten sowie deren Schrägbilder

18

Anwenden geeigneter Branchensoftware

Umsetzen verschiedener Entwürfe

Anwenden von Grundtechniken

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Böden tränken

Einsetzen

Einstreichen

Eindecken

Überziehen

Anwenden von Dekortechniken

Rand- und Stückgarnierungen

Ornamente

kreatives Belegen mit Obst

Anwenden rationeller Garniermethoden

Schablonen

Verwenden von Garnierhilfen

Anwenden von Verfahren zur Qualitätserhaltung und Bevorratung

Berechnen des Verkaufspreises in Laden und Café

8.2.3 Auswerten

Präsentieren, Bewerten und Beurteilen der Torten nach Einstrich, Garnierung, Schnittbild und Geschmack

4

Verkaufsraum

Bewerten der Arbeitsergebnisse in Hinblick auf Optimierung

Lernfeld 9 Verarbeiten von Zucker
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 50 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Kochen von Zuckerlösungen
12 Ustd.
9.2
Herstellen von Erzeugnissen aus gekochtem Zucker
9.3
Herstellen von Erzeugnissen aus geschmolzenem Zucker
9.4
Entwerfen und Herstellen eines kleinen Karamellschaustückes
Lernsituation
9.1
Kochen von Zuckerlösungen
12 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen Zuckerlösungen her und erarbeiten sich mittels eines fachgerechten Verkochens die verschiedenen Kochstufen, deren Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Auswählen der Rohstoffqualitäten, Rezepte und Arbeitsgeräte

6

Anschauungsmittel

Analysieren der physikalischen Grundlagen zur

Löslichkeit

Kristallisation

Konzentration

Dichte

Temperatur

Erarbeiten der Richtlinien zur Arbeitssicherheit

Berechnen von Konzentration und Temperatur

9.1.2 Durchführen

Herstellen von Zuckerlösungen

4

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Anwenden der Kochtechniken

Demonstrieren der Zuckerproben

9.1.3 Auswerten

Dokumentieren aller Angaben in einer Übersicht unter Einbeziehung von Verwendungsmöglichkeiten entsprechend der Kochgrade

2
Lernfeld 10 Arbeiten mit Marzipan
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Herstellen von Füllungen aus Rohmasse
12 Ustd.
10.2
Herstellen von Erzeugnissen aus Marzipan
Lernsituation
10.1
Herstellen von Füllungen aus Rohmasse
12 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen verschiedene Füllungen aus Rohmassen her, unterscheiden deren Qualität und verwenden diese zur Veredlung von Backwaren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.1.1 Planen

Auswahl und Eignung der Rohmassen für verschiedene Füllungen

6

Zusatzstoff-Zulassungs-VO

Analysieren

der Zusammensetzung und Herstellung

des Einsatzes von Zusatzstoffen entsprechend der lebensmittelrechtlichen Bestimmungen

10.1.2 Durchführen

Herstellen von Füllungen aus Marzipan, Persipan und Nussmassen für

5

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

gebackene Erzeugnisse, wie Plunder

ungebackene Erzeugnisse, wie Desserts

Pralinen

Berechnen von Rohstoffanteilen

Einhalten von lebensmittelrechtlichen und hygienischen Vorschriften

Lebensmittelkennzeichnungs-VO

10.1.3 Auswerten

Vergleichen der Füllungen nach

1

sensorischen Kriterien

betriebswirtschaftlichen Kriterien

Lernfeld 11 Herstellen von Erzeugnissen mit/aus Kuvertüre
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Herstellen von kakaohaltigen Überzügen
11.2
Herstellen von Schokoladenschaustücken und -dekoren
20 Ustd.
11.3
Herstellen von Pralinen
Lernsituation
11.2
Herstellen von Schokoladenschaustücken und -dekoren
20 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler wenden die erlernten Techniken zum Temperieren von Kuvertüre an und verarbeiten diese weiter zu Hohlfiguren sowie zu einfachen Schokoladenschaustücken. Sie stellen Spritzschokolade her und garnieren Dekore nach selbst erstellten Vorlagen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.2.1 Planen

Auswählen der

6

geeigneten Kuvertürart

Temperierverfahren

Gießformen und der weiteren Materialien

Entwerfen von Vorlagen für Dekore

11.2.2 Durchführen

Temperieren der Kuvertüre

10

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Vorbereiten der Gießformen

Gießen von Pralinen und figürlichen Hohlkörpern

Herstellen einfacher Schaustücke aus gegossener und modellierter Kuvertüre

Herstellen von Spritzkuvertüre und Verarbeiten zu Ornamenten

11.2.3 Auswerten

Präsentation und Bewertung der hergestellten Erzeugnisse und Dekore nach den Aspekten der

4

Werbewirksamkeit

Wirtschaftlichkeit

Berechnen des Verkaufspreises

Lernfeld 12 Herstellen von Speiseeis
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Herstellen von Speiseeis
22 Ustd.
12.2
Herstellen von Eisspezialitäten
12.3
Zubereiten von Eis- und Mischgetränken
Lernsituation
12.1
Herstellen von Speiseeis
22 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen unterschiedliche Sorten von Speiseeis unter Verwendung verschiedener Technologien her. Sie beachten die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen und halten lebensmittel-hygienische Vorschriften strikt ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Planen

Auswählen der

8

Speiseeisverordnung

Speiseeissorten

Rezepturen

Rohstoffe, insbesondere Eisbindemittel

Bearbeitungsverfahren laut Hygieneverordnung

Maschinen zur Erzielung des Gefriervorganges

Analysieren der physikalischen Grundlagen

hinsichtlich des Einflusses der Rohstoffe auf die Konsistenz des Speiseeises

hinsichtlich gefrierhemmender Faktoren

12.1.2 Durchführen

Anwenden der Hygienemaßnahmen

8

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Herstellen von unterschiedlichen Speiseeissorten

Berechnen

des erforderlichen Rohstoffanteiles laut Mindestanforderungen

des Milchfettausgleiches

der Volumenzunahme

Fachgerechte Aufbewahrung des Speiseeises

12.1.3 Auswerten

Beurteilen von Konsistenz und Geschmack durch Vergleichen von

6

Eis gleicher Sorte mit unterschiedlichen Rohstoffen und unterschiedlichen Gefrierverfahren

Eis unterschiedlicher Sorten

Berechnen und Vergleichen von

Nährwert

Kosten der Speiseeissorten

Lernfeld 13 Herstellen von Spezialgebäcken
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Herstellen von diätischen Feinen Backwaren
30 Ustd.
13.2
Herstellen regionaler und internationaler Gebäcke
13.3
Herstellen von Trendgebäcken und funktionellen Lebensmitteln
Lernsituation
13.1
Herstellen von diätischen Feinen Backwaren
30 Ustd.
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler stellen diätische Gebäcke unter Beachtung lebensmittelrechtlicher und technologischer Besonderheiten her. Sie arbeiten verantwortungsbewusst bei der Einhaltung von Rezepturen und erweitern die Angebote durch abgeleitete Rezepturvarianten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.1.1 Planen

Analysieren

14

des Bedarfes

der Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Nierenleiden, Fettstoffwechselstörung, Übergewicht, Gicht, Zöliakie, Laktoseintoleranz und Allergien

Gruppenarbeit

der Diät- und Kostformen

Diät-VO

Auswählen

der Rezepte nach rechtlichen Vorgaben (erprobt bzw. selbst umgestellt)

von Rohstoffen, insbesondere Zuckeraustauschstoffen und Süßstoffen

von vorgefertigten Erzeugnissen

13.1.2 Durchführen

Herstellen ausgewählter diätischer Erzeugnisse

10

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

handwerklich 

mittels vorgefertigter Produkte

Berechnen von

Nährwerten

Broteinheiten

13.1.3 Auswerten

Dokumentieren und Deklarieren der hergestellten Gebäcke

6

Kennzeichnungs-VO

Vergleichen von handwerklichen und „mit vorgefertigten Produkten hergestellten“ Erzeugnissen

nach wirtschaftlichen Kriterien

nach sensorischen und ernährungsphysiologischen Kriterien

Bewerten der Arbeitsergebnisse hinsichtlich Optimierung von

Zeitaufwand

Umsetzbarkeit

Lernfeld 14 Planen und Durchführen einer Aktionswoche
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituation
14.1
Planen und Durchführen einer Sommeraktion mit Länderbezug
Auftrag

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln das Gesamtkonzept zur Gestaltung einer Aktion unter besonderer Berücksichtigung der Zielrichtung „Erlebniskauf in der Konditorei“. Sie wählen aus vorangegangenen Handlungsbereichen passende Erzeugnisse aus und bewerten diese kundenorientiert und betriebswirtschaftlich. Sie entscheiden sich für entsprechende Werbe- sowie Dekorationselemente und stellen die Erzeugnisse her, präsentieren und verkaufen diese. Nach Durchführung der Aktion bewerten die Schülerinnen und Schüler den Erfolg ihrer Arbeit selbstständig.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
14.1.1 Planen

Auswählen

16

Nutzen verschiedener Informationsquellen, wie Internet, Tourismuszentralen

des Vorhabens

des Umfanges und Standortes der Aktion

des geeigneten Warenangebotes unter Einbeziehung des erworbenen Fachwissens und weiterführender Recherche

der Rohstoffe, Rezepturen und Herstellungstechnologien

Analysieren der Erzeugnisse nach der

Marktfähigkeit

Werbewirksamkeit

Kundenakzeptanz

Entwickeln des Konzeptes

Motto

Zeitplan

Personen und Zuständigkeiten

Inhalte (Werbeträger, Dekorationsmittel, Erzeugnisse)

Ablauf (Durchführung)

rechtliche und hygienische Besonderheiten

14.1.2 Durchführen

Kalkulieren der Kosten der Aktion

18

Anwenden geeigneter Software, Medien

Berechnen des Verkaufspreises

Bereitstellen von Rohstoffen und Materialien

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Gestalten von Werbe- und Dekorationsmaterial

Herstellen und verkaufsförderndes Präsentieren ausgewählter Erzeugnisse

Arbeiten vor dem Kunden

Beraten und Verkaufen

14.1.3 Auswerten

Beurteilen des Erfolges

6

Erstellen einer Kostenbilanz

Einschätzen der Wirksamkeit der Werbemittel

Resonanz beim Kunden

graphische Darstellung der Umfrageergebnisse

Durchsetzungsfähigkeit der Erzeugnisse

Bewerten der Arbeitsergebnisse im Hinblick auf Optimierung

Innovation

Kreativität

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats4, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.5 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Be-reich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

                                                   

4 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

5 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

 

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats6 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

                                                       

6 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

 

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

Zurück zum Seitenanfang