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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Verkäufer / Verkäuferin

Kaufmann im Einzelhandel / Kauffrau im Einzelhandel

2005/2017/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für die Ausbildungsberufe Verkäufer und Verkäuferin sowie Kaufmann im Einzelhandel und Kauffrau im Einzelhandel (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17. Juni 2004 i. d. F. vom 16. September 2016), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Verkäufer und zur Verkäuferin sowie zum Kaufmann im Einzelhandel und zur Kauffrau im Einzelhandel vom 13. März 2017 (BGBl. I Nr. 13) und deren Änderung vom 1. Juni 2017 (BGBl. I Nr. 34) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Lehrerinnen und Lehrern der Berufsschulen

2005 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut 2012 redaktionell überarbeitet und 2017 inhaltlich an den Rahmenlehrplan angepasst.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Ausbildungsberufe Verkäufer und Verkäuferin sowie Kaufmann im Einzelhandel und Kauffrau im Einzelhandel wurden im Jahr 2004 neu geordnet. 2016 erfolgte die Novellierung der Verordnung über die Berufsausbildung zum Verkäufer und zur Verkäuferin sowie zum Kaufmann im Einzelhandel und zur Kauffrau im Einzelhandel. In diesem Kontext wurden die Lernfelder 3, 5, 10, 12 und 14 des KMK-Rahmenlehrplanes überarbeitet. Im Lernfeld 12 wurde die Wechselwirkung von Onlinehandel und stationärem Handel (Multi-Channel-Strategie) neu aufgenommen. Entsprechend wurde der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld im KMK-Rahmenlehrplan erhöht und im Gegenzug der des Lernfeldes 14 reduziert.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Verkäufer und die Verkäuferin sowie der Kaufmann im Einzelhandel und die Kauffrau im Einzelhandel sind in Unternehmen unterschiedlicher Branchen, Größen und Betriebsformen tätig, wobei sie vorrangig Kunden beraten, Waren verkaufen sowie weitere relevante Serviceleistungen anbieten. Die berufliche Tätigkeit erfordert neben Grundwissen zu kaufmännischen Prozessen und einer guten Allgemeinbildung ausgeprägte Schlüsselqualifikationen wie die Befähigung zur Kooperation und Kommunikation und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden.

Zu den Hauptarbeitsgebieten dieser Berufe zählen Verkauf, Marketing, Servicebereich Kasse, Warenbeschaffung, Wareneingang, Lagerhaltung, Personalwirtschaft und Rechnungswesen. Die Aufgabenerfüllung des Verkäufers und der Verkäuferin sowie des Kaufmannes im Einzelhandel und der Kauffrau im Einzelhandel erfordert dabei selbstständige und zum Teil komplexe Prozess- oder Vorgangsbearbeitung sowie Teamarbeit.

Während die Lehrplaninhalte der Klassenstufen 1 und 2 der Ausbildung zum Verkäufer und zur Verkäuferin sowie zum Kaufmann im Einzelhandel und zur Kauffrau im Einzelhandel identisch sind, gewinnen letztgenannte im dritten Jahr ihrer Ausbildung Einblick, wie Einzelhandelsunternehmen marktorientiert geführt werden können. Dabei geraten beispielsweise die Bereiche Marketing, Controlling oder Personalmanagement in das strategische Blickfeld. Dies gewährleistet sowohl eine gemeinsame Beschulung beider Bildungsgänge als auch die Durchlässigkeit der Berufsausbildung im Hinblick auf eine Höherqualifizierung des Verkäufers und der Verkäuferin.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele ist auf die Entwicklung und Ausprägung von Handlungskompetenz gerichtet. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Die Systematisierung des erworbenen Wissens ist permanenter Bestandteil der Ausbildung. Dieses Unterrichten erfordert neue Unterrichtsformen, Methodenvielfalt und den Einsatz moderner Medien.

Der KMK-Rahmenlehrplan ist nach Lernfeldern gegliedert und orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Geschäftsprozessen im Einzelhandel. Die Datenverarbeitung und das Rechnungswesen sind integrativer Bestandteil dieser Lernfelder. Eine effiziente Umsetzung der Lernsituationen bedingt, dass die Datenverarbeitung instrumentalen Charakter besitzt. Sie wird immer dann eingesetzt, wenn es erforderlich und sinnvoll ist.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen sächlichen Ausstattung in Form von Computerarbeitsplätzen mit integrierter Software, Videoausstattung und weiterer moderner Informations- und Kommunikationstechnik einschließlich entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. In Abhängigkeit von den sächlichen Voraussetzungen soll der anwendungsorientierte fachliche Unterricht dazu in einem angemessenen Umfang als Gruppenunterricht durchgeführt werden.

Die gewählte Struktur ermöglicht und favorisiert die Durchführung vielfältiger Projekte, die neben einer aktiven Lernsituation zusätzlich die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen.

Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden Angebotspalette, den sich verändernden Präsentations- und Verkaufsformen sowie einem veränderten Kaufverhalten der Kunden sind die zu vermittelnden Inhalte weitgehend offen formuliert. Damit ist die Lehrerin/der Lehrer in der Lage und gefordert, neue Entwicklungen und Tendenzen sowohl im Handel als auch in der Gesamtwirtschaft in den Unterricht einzubeziehen.

Ein weiterer Aspekt der Handlungsorientierung innerhalb des Lehrplanes ist die Erweiterung der berufsbezogenen Sprachkompetenz, da diese die konkreten Kommunikationssituationen der Einzelhandelsbetriebe widerspiegelt. Bei der Umsetzung der Lernsituationen bietet es sich an, die berufsbezogene Fremdsprache angemessen einzubeziehen.

Die Schülerinnen und Schüler müssen zudem befähigt werden, Lern- und Arbeitstechniken anwenden zu können. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich selbstständig Kenntnisse über multimediale, fachliche und allgemeine Bildungsinhalte anzueignen, somit eine entsprechende Methodenkompetenz zu entwickeln und sich dadurch auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten.

Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen. Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren sollte jedoch - auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen - eingehalten werden. Bei beiden Berufen sind die Lernfelder der sächsischen Stundentafel mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Blockunterricht und 2-2-1-Modell ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Als Folge dieser konzeptionellen Vorgehensweise wird das Herausbilden der Hand-lungskompetenz der Auszubildenden gefördert, die für das Bestehen auf heutigen und zukünftigen Arbeitsmärkten zunehmend wichtiger wird. Im Einzelhandel agieren die Schülerinnen und Schüler als Mittler zwischen Unternehmen und Kunden. Sie müssen befähigt werden, im Sinne der Erreichung unternehmerischer Zielstellungen zu handeln. Dies beinhaltet auch, Probleme und Konfliktsituationen kundenorientiert zu lösen bzw. zu bewältigen. Daher sollte die Förderung der Kommunikation der Schülerinnen und Schüler permanenter Bestandteil aller Lernfelder sein. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu fördern, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für eine langfristige erfolgreiche Berufsausübung sind.

 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 2 1 1
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren 2 - -
2 Verkaufsgespräche kundenorientiert führen 2 - -
3 Kunden im Servicebereich Kasse betreuen 2 - -
4 Waren präsentieren 1 - -
5 Werben und den Verkauf fördern 1 - -
6 Waren beschaffen - 1,5 -
7 Waren annehmen, lagern und pflegen - 1,5 -
8 Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren - 1,52 -
9 Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen - 1 -
10 Besondere Verkaufssituationen bewältigen - 1,52 -
11 Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern - - 22
12 Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden - - 1,5
13 Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen - - 1,5
14 Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und entwickeln - - 2
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungs- stunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung im Fach Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausfüh-rungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung,
  • Unterrichtsauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Berufsspezifische Hinweise

Grundlage des Unterrichtens sind die Zielformulierungen und Inhalte der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes. Die folgenden inhaltlichen Konkretisierungen stellen Ergänzungen und Hinweise für die einzelnen Lernfelder dar, die aufbauend auf den Vorgaben des Rahmenlehrplanes in die Lernfelder einbezogen werden können. Dabei ist die Tiefe der Vermittlung der einzelnen Inhalte sowie deren Reihenfolge von der konkreten Unterrichtssituation sowie der methodisch-didaktischen Umsetzung im Unterricht abhängig. Inhaltliche Ergänzungen sind jederzeit möglich, wobei die Schaffung von Freiraum für die Integration neuer Entwicklungen zu berücksichtigen ist.

Ergänzend zu den Lernfeldern werden Lernsituationen dargestellt, die Möglichkeiten für die Umsetzung des KMK-Rahmenplanes im Unterricht aufzeigen.

Die Vermittlung der Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Bereich der Datenverarbeitung ist in die jeweiligen Lernfelder integriert und wird in die beruflichen Handlungssituationen einbezogen. Die Entscheidung, wann die Technik genutzt, integrierte Informationssysteme eingesetzt, mit Hilfe moderner Medien kommuniziert oder präsentiert wird, ergibt sich aus der konkreten Unterrichtssituation. Dazu ist es notwendig, dass die Schülerinnen und Schüler auch lernfeldübergreifende Funktionen unter besonderer Berücksichtigung der Kundenorientierung und des Datenschutzes kennen. Sie können branchentypische Anwendersoftware bedienen und nutzen Standardsoftware auf den Gebieten des kaufmännischen Schriftverkehrs, der Kalkulation und der Informationsbeschaffung, um den konkreten Lehrinhalt zu bearbeiten und das konkrete Lernziel zu erreichen.

In den Klassenstufen 1 und 2 sind insgesamt mindestens 80 Unterrichtsstunden an einem Einzelarbeitsplatz mit Netzanbindung vorzusehen, in der dritten Klassenstufe der Ausbildungsrichtung Kaufmann im Einzelhandel und Kauffrau im Einzelhandel weitere 40 Unterrichtsstunden. Es empfiehlt sich, ein geeignetes Warenwirtschaftssystem einzusetzen, mit dem es möglich ist, die grundlegende Funktionsweise der in der Praxis gängigen Systeme zu verdeutlichen.

Lernfelder und Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Das Einzelhandelsunternehmen repräsentieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Informationsveranstaltung für Schulabgänger durchführen
8 Ustd.
1.2
Aufnahme neuer Auszubildender gestalten
12 Ustd.
1.3
Vorschläge zur Leistungsverbesserung in einem Einzelhandelsunternehmen entwickeln
10 Ustd.
Lernsituation
1.1
Informationsveranstaltung für Schulabgänger durchführen
8 Ustd.
Auftrag

Sie sind Personalchef in einem Einzelhandelsunternehmen. Das Unternehmen hat die Einstellung von fünf Auszubildenden für das neue Ausbildungsjahr vorgesehen. Führen Sie zur Gewinnung geeigneter Jugendlicher eine Informationsveranstaltung durch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Notwendige Informationen beschaffen und zusammenstellen

Informationsquellen
Gruppenarbeit

Unternehmensphilosophie

Unternehmensziele

Anforderungen an Auszubildende/ Mitarbeiter

Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten

duales System

Veranstaltung vorbereiten

Zeit, Ort, Bedingungen

Kontaktmöglichkeiten

Teilnehmerkreis

Präsentationsmöglichkeiten

Bewertungskriterien entwickeln

1.1.2 Durchführen

Informationsveranstaltung realisieren

3

Rollenspiel
Präsentation
berufsbezogenes Englisch

1.1.3 Auswerten

Informationsveranstaltung beurteilen

2

Bewertungskriterien einsetzen

Kritik und Selbstkritik

Lernsituation
1.2
Aufnahme neuer Auszubildender gestalten
12 Ustd.
Auftrag

Sie sind Ausbildungsleiter eines Einzelhandelsunternehmens und wollen die neuen Auszubildenden aufnehmen und auf ihre Tätigkeit vorbereiten. Erstellen Sie dafür eine Präsentation Ihres Unternehmens. Gehen Sie auch auf die Kundenerwartungen ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Erforderliche Unterlagen zusammenstellen

 

Ausbildungsbetrieb
Broschüren
Prospekte
Homepage
berufsbezogenes Englisch

Betriebsform

Sortiment

Verkaufsform

Betriebsaufbau

Ablauforganisation

Tätigkeitsmerkmale

Standort/Kundenkreis

Erwartungen der Kunden an Geschäft/Ware/Verkäufer

Sich für die Form der Präsentation entscheiden

1.2.2 Durchführen

Informationen auswählen

7

Präsentation erstellen

berufsbezogene
Informationsverarbeitung

Einzelhandelsunternehmen präsentieren

Kundenerwartungen einbeziehen

1.2.3 Auswerten

Präsentation beurteilen

2

Eignung der ausgewählten Informationen zur Präsentation des Betriebes für die Auszubildenden reflektieren

Befragung der
Auszubildenden

Lernsituation
1.3
Vorschläge zur Leistungsverbesserung in einem Einzelhandelsunternehmen entwickeln
10 Ustd.
Auftrag

Sie sind schon einige Zeit im Einzelhandel tätig und sollen Ihrem Chef Ideen vorlegen, wie die Absatzergebnisse des Unternehmens verbessert werden könnten. Entwickeln Sie dazu einen Ideenkatalog.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Leistungsfaktoren im Einzelhandel zusammenstellen

Zusammenfassung Lernfeld (LF) 1

Image

Marktanteil

Konkurrenzfähigkeit

Gewinn (Umsatz, Kosten)

Arbeitsschritte zur Ermittlung des Absatzergebnisses recherchieren

Fachliteratur
Internet

Einflussgrößen auf das Absatzergebnis ermitteln

Statistiken
Betriebsvergleiche
Brancheneinschätzungen
berufsbezogene Informationsverarbeitung
LF 4

Betriebsform

Sortiment

Verkaufsform

Personal

Service

Ladenaussattung

Kundenfreundlichkeit

Standort

Management

1.3.2 Durchführen

Ideen zur Verbesserung des Absatzes sammeln

4

Brainstorming

Ideenkatalog für mögliche Verbesserungen entwickeln

Präsentation
berufsbezogene Informationsverarbeitung

1.3.3 Auswerten

Vorschläge auf Wirkung und Realisierbarkeit einschätzen

2

Feedback
Vorlage
Ideenkatalog im
Ausbildungsbetrieb

Lernfeld 2 Verkaufsgespräche kundenorientiert führen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Kundenkontakt herstellen
10 Ustd.
2.2
Verkaufsorientiert kommunizieren
8 Ustd.
Lernsituation
2.1
Kundenkontakt herstellen
10 Ustd.
Auftrag

Bei der Auswertung der von der Unternehmensleitung in Auftrag gegebenen Testkäufe wurde festgestellt, dass die Kontaktaufnahme von einigen Mitarbeitern des Verkaufs nicht situationsgerecht erfolgte. Ihr Abteilungsleiter beauftragt Sie, zum Thema „Kontaktaufnahme“ eine Mitarbeiterschulung durchzuführen. Erstellen Sie dazu eine Präsentation und visualisieren Sie die Ergebnisse in geeigneter Form.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Allgemeine Regeln der Kontaktaufnahme zum Kunden festlegen

Brainstorming

Arten der Kontaktaufnahme zusammenstellen

Fachliteratur

Mitarbeiterschulung planen und organisieren

Gruppenarbeit

Bewertungskriterien für die Präsentation und die Visualisierung abstimmen

Bewertungsbogen

2.1.2 Durchführen

Mitarbeiter zur Kontaktaufnahme mit Kunden schulen

4

Videotechnik
Rollenspiel
berufsbezogenes Englisch

Ergebnisse präsentieren und visualisieren

Beobachtungsbögen
Präsentations- und Visualisierungsmöglichkeiten

2.1.3 Auswerten

Mitarbeiterschulung bewerten

2

Bewertungsbogen
Feedback

Lernsituation
2.2
Verkaufsorientiert kommunizieren
8 Ustd.
Auftrag

Sie sind Angestellte in einem Warenhaus/Supermarkt. Der Abteilungsleiter hat Sie beauftragt, mit den Auszubildenden des 1. Ausbildungsjahres Lautsprecherdurchsagen zu verschiedenen Anlässen zu gestalten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Merkmale kundenorientierter Sprache recherchieren

Deutsch/Kommunikation berufsbezogenes Englisch

Anlässe auswählen

betriebliche Werbepläne
Kalender

Geeignete Audiotechnik festlegen

Inhalt der Durchsagen abstimmen

Aufnahmen organisieren

Ort

benötigte Technik

Sprecher

Bewertungskriterien abstimmen

Bewertungsbogen

2.2.2 Durchführen

Lautsprecherdurchsagen aufzeichnen

2
2.2.3 Auswerten

Lautsprecherdurchsagen auswerten

2

Bewertungsbogen

Feedback geben

Lernfeld 3 Kunden im Servicebereich Kasse betreuen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
3.1
Schulungsveranstaltung zu Rechtsgrundlagen beim Kaufvertragsabschluss durchführen
6 Ustd.
Auftrag

Sie sind Ausbildungsleiter in einem Einzelhandelsunternehmen und wollen die Auszubildenden des 1. Ausbildungsjahres vor dem Einsatz im Kassenbereich hinsichtlich der dort zu beachtenden rechtlichen Grundlagen schulen. Führen Sie dazu eine Schulungsveranstaltung durch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Rechtliche Grundlagen des Kaufvertrages recherchieren

Fachliteratur Gruppenarbeit

Erforderliche Informationen für den Einsatz an der Kasse auswählen und für die Schulung zusammenstellen

Rechts- und Geschäftsfähigkeit

Willenserklärung

Nichtigkeit/Anfechtbarkeit von Rechtsgeschäften

Bewertungskriterien festlegen

Bewertungsbogen

3.1.2 Durchführen

Schulung veranstalten

2

Präsentation exemplarisch

3.1.3 Auswerten

Informationsgehalt bewerten

1

Bewertungsbogen

Rhetorik beurteilen

Perspektivwechsel

Lernfeld 4 Waren präsentieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituation
4.1
Neue Ware einführen
12 Ustd.
Auftrag

Sie sind beauftragt, ein Konzept zur Präsentation einer neuen Ware zu erstellen. Fertigen Sie dazu verkaufsförderndes Präsentationsmaterial an. Außerdem sollen die Mitarbeiter des Unternehmens eine warenkundliche Schulung erhalten. Konzipieren Sie diese inhaltlich.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Örtliche Gegebenheiten erkunden

Exkursion in geeignete Handelsunternehmen
Gruppenarbeit

Grundriss

Kundenlaufstudie

Wertigkeit der Verkaufszonen

Möglichkeiten der Präsentation einer neuen Ware recherchieren

Sich für geeignetes Präsentationsmaterial entscheiden

Warenkenntnisse für die Mitarbeiterschulung erwerben

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Inhalte für die Mitarbeiterschulung auswählen

4.1.2 Durchführen

Standort für die Warenpräsentation im Verkaufsraum unter Berücksichtigung der Platzierungsgrundsätze bestimmen

6

Gruppenarbeit berufsbezogenes Englisch

Geeigneten Warenträger auswählen

Fachkataloge

Verkausförderndes Präsentationsmaterial anfertigen

Konzept zur Präsentation der neuen Ware erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Inhaltliche Konzipierung der Mitarbeiterschulung vornehmen

Arbeitstechniken
LF 1

4.1.3 Auswerten

Präsentationsmaterial und Konzept vorstellen und beurteilen

2

visuelle Präsentation

Inhalte der Mitarbeiterschulung diskutieren und ggf. optimieren

Lernfeld 5 Werben und den Verkauf fördern
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituation
5.1
Werbeplan für ein ausgewähltes Ereignis erstellen
10 Ustd.
Auftrag

Sie werden vom Geschäftsführer beauftragt, einen Werbeplan für ein ausgewähltes Ereignis im kommenden Geschäftsjahr zu erstellen und zu präsentieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Sich über Grundsätze der Werbung informieren

Fachliteratur
UWG

Ereignis auswählen

Brainstorming

Elemente eines Werbeplanes recherchieren

Werbeetat erfragen oder festlegen

Form der Präsentation festlegen

5.1.2 Durchführen

Werbeziel festlegen

5

Werbeplan erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Grundsätze der Werbung und rechtliche Vorschriften einhalten

UWG

Werbeplan visualisieren

Werbeplan präsentieren

Präsentationstechniken

5.1.3 Auswerten

Vollständigkeit, Richtigkeit und Umsetz-barkeit des Werbeplans kritisch einschätzen

2

Kritik und Selbstkritik

Optimierungsvorschläge unterbreiten

Diskussion

Möglichkeiten der Werbeerfolgskontrolle thematisieren

Arbeitsprozess reflektieren

Lernfeld 6 Waren beschaffen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituation
6.1
Ablaufplan des Warenbeschaffungsprozesses erstellen
6 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der Abteilung Einkauf tätig. Die Unternehmensleitung hat Sie beauftragt, die Beschaffung der Waren für die nächste Saison zu organisieren. Erstellen Sie dazu einen Ablaufplan.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

1

Sich über den Beschaffungsprozess informieren

Fachliteratur
Internet
Unterlagen des Ausbildungsbetriebes

Informationen strukturieren

Verantwortlichkeiten festlegen

Gruppenarbeit

Form des Ablaufplanes abstimmen

Checkliste
Plakat
Netzplan

6.1.2 Durchführen

Abläufe der Warenbeschaffung strukturieren

3

Verantwortlichkeiten zuordnen

Ablaufplan erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

6.1.3 Auswerten

Ablaufplan auf sachliche Richtigkeit und zeitliche Abfolge prüfen

2

Feedback

Vollständigkeit und Informationsgehalt einschätzen

Bewertung geben und annehmen

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 7 Waren annehmen, lagern und pflegen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituation
7.1
Warenprüfung durchführen und Mängelrüge formulieren
10 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der Abteilung Einkauf tätig und für die Warenannahme zuständig. Von der Geschäftsleitung erhalten Sie den Auftrag, die Abläufe bei der Warenannahme nachvollziehbar zu dokumentieren. Erstellen Sie eine Checkliste zur Warenprüfung und formulieren Sie für den Fall der Schlechtleistung eine exemplarische Mängelrüge.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Zeitpunkt der Warenprüfung recherchieren

Fachliteratur
Internet
Ausbildungsbetrieb

Umfang der Warenprüfung erfassen

Beobachtung
Befragung

Art

Menge

Güte

Beschaffenheit

Relevante Dokumente zusammenstellen

Originale

Kaufvertrag, Bestellunterlagen

Lieferschein

Sich über mögliche Schlechtleistungen und diesbezügliche Rechte des Käufers informieren

Rechtsgrundlagen erkunden

BGB, HGB

Inhalt und Form einer Mängelrüge eruieren

Bewertungskriterien festlegen

Bewertungsbogen

7.1.2 Durchführen

Abläufe bei der Warenprüfung strukturieren

4

Checkliste zur Warenprüfung erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Mögliche Pflichtverletzungen bei der Warenprüfung identifizieren

Fallbeispiele
Arbeit mit Gesetzestexten
Partnerarbeit

Exemplarische Mängelrüge entwerfen

Geschäftsbrief
DIN 5008
berufsbezogenes Englisch
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Formal und sachlich korrekt formulieren

Deutsch/Kommunikation

7.1.3 Auswerten

Checkliste und Mängelrüge bewerten hinsichtlich

2

Bewertungsbogen

Vollständigkeit

fachlicher Richtigkeit

formaler Korrektheit

Konstruktive Kritik äußern und annehmen

Kritik und Selbstkritik

Ergebnisse ggf. begründet revidieren

Lernfeld 8 Geschäftsprozesse erfassen und kontrollieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
8.1
Inventur durchführen und Inventarliste erstellen
5 Ustd.
Auftrag

Sie sind Mitarbeiter der kaufmännischen Abteilung/Leiter Lagerwirtschaft in einem Einzelhandelsunternehmen. Wirken Sie bei der jährlichen Inventur mit, erfassen Sie die Inventurdaten in einem Formular und erstellen Sie die Inventarliste. Ermitteln Sie abschließend das Reinvermögen des Unternehmens.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

1

Bedeutung der Inventur eruieren

Problemdiskussion

Inventurarten recherchieren

Für eine der Inventurarten (körperliche Inventur) entscheiden

Umfang der körperlichen Inventur festlegen

Posten der Buchinventur ergänzen

Kassenbestand

Bankguthaben/Bankverbindlichkeiten

Forderungen

Verbindlichkeiten

Darlehen

Sich über die Bestandteile des Inventars und die Ermittlung des Reinvermögens informieren

Fachliteratur
Internet

8.1.2 Durchführen

Formular zur Erfassung der Inventurdaten beschaffen oder erstellen

2

Gruppenarbeit

Werte für das Anlagevermögen ermitteln

Körperliche Inventur und Buchinventur realisieren

Inventurdaten mengen- und wertmäßig im Formular erfassen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Gewissenhaft und konzentriert arbeiten

Inventarliste erstellen

Reinvermögen berechnen

8.1.3 Auswerten

Arbeitsergebnisse vorstellen

2

Präsentation

Ergebnisse diskutieren und ggf. korrigieren

Sich die eigene Verantwortung bei der Durchführung der Inventur bewusst machen

Lernfeld 9 Preispolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituation
9.1
Preise gestalten
24 Ustd.
Auftrag

Sie sind Abteilungsleiter in einem Kaufhaus. In Ihrem Umfeld haben im vergangenen Jahr ein weiteres Kaufhaus und ein Fachgeschäft mit den gleichen Sortimentsschwerpunkten eröffnet. Aufgrund der rückläufigen Umsatzentwicklung haben Sie die Aufgabe, die Preisgestaltung des Unternehmens zu überarbeiten. Stellen Sie Ihre Ergebnisse der Geschäftsleitung vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Einflussfaktoren auf den Preis und die Preisbildung recherchieren

Fachliteratur
Internet
LF 1
LF 12

Sich über das Schema zur Verkaufskalkulation informieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung
LF 6

Kalkulationsverfahren charakterisieren

Vorwärtskalkulation

Rückwärtskalkulation

Differenzkalkulation

Vereinfachungen der Verkaufskalkulation ableiten

9.1.2 Durchführen

Informationen auswählen und verarbeiten

14

Gruppenarbeit

Selbstständig Schlussfolgerungen für die Preisgestaltung ableiten

Arbeitsmaterial

Maßnahmen der Preisgestaltung auswählen

Alternativen in Erwägung ziehen

Tabellenkalkulationsprogramm einsetzen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Preise kalkulieren

Vereinfachungen nutzen und Ergebnisse gegenüberstellen

Maßnahmen der Preisgestaltung vorstellen und begründen

9.1.3 Auswerten

Ergebnisse der Preiskalkulation prüfen und vergleichen

2

Feedback

Maßnahmen der Preisgestaltung mit der Unternehmensleitung kommunizieren

Deutsch/Kommunikation

Lernfeld 10 Besondere Verkaufssituationen bewältigen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Reklamation und Umtausch im Sinne des Unternehmens und der Kunden bearbeiten
8 Ustd.
10.2
Auf verschiedene Kundengruppen einstellen
10 Ustd.
10.3
Geschenke kundenorientiert verkaufen
8 Ustd.
Lernsituation
10.1
Reklamation und Umtausch im Sinne des Unternehmens und der Kunden bearbeiten
8 Ustd.
Auftrag

Eine Stammkundin steht völlig aufgelöst vor Ihnen. In der einen Hand hält sie das bei Ihnen gekaufte Bügeleisen, in der anderen eine Bluse mit einem eindeutigen Brandfleck in Form des Bügeleisens. Sie fordert sofortigen Ersatz beider Waren, da sie der Auffassung ist, das Bügeleisen sei defekt und habe sich überhitzt. Lösen Sie das Problem auf geeignete Weise.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Rechtliche Situation erfassen

Beschwerde

Reklamation

Möglichkeiten der weiteren Vorgehensweise recherchieren

Fachliteratur
BGB
berufsbezogenes Englisch

Produkthaftung

Garantie

Umtausch

Kulanz

Schadenersatz

Regulierende Maßnahme auswählen

Kundengespräch vorbereiten

Verhaltens- und Kommunikationsregeln beachten

LF 2

10.1.2 Durchführen

Kundin beruhigen

2

Rollenspiel
Beobachtungsbogen
berufsbezogenes Englisch

Sachverhalt klären

Geeignete Regulierungsmaßnahme anbieten

Konflikt situationsgerecht lösen

10.1.3 Auswerten

Kundengespräch auswerten

2

Beobachtungsbogen

fachlich

kommunikationstechnisch

Kritik geben und Selbstkritik annehmen

Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Beschwerden ableiten

Brainstorming

Lernsituation
10.2
Auf verschiedene Kundengruppen einstellen
10 Ustd.
Auftrag

Sie sind von der Geschäftsleitung damit beauftragt worden, Einkaufsgewohnheiten unterschiedlicher Kundengruppen zu analysieren. Als Ergebnis der Studie sollen Sie Regeln für den Umgang mit einzelnen Kundengruppen aufstellen. Führen Sie im Rahmen einer Verkaufsschulung Rollenspiele mit den Mitarbeitern zu den einzelnen Kundengruppen durch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Sich über Arten von Kundengruppen informieren nach

Brainstorming

Alter

Geschlecht

geografischer Herkunft

Häufigkeit des Einkaufs

Besonderheiten des Einkaufsverhaltens dieser Kundengruppen recherchieren

Gruppenarbeit

Regeln für den Umgang mit der jeweiligen Kundengruppe festlegen

Verkaufsschulung vorbereiten

Beobachtungsbogen

Rollenkarten für die Verkaufsschulung erstellen

10.2.2 Durchführen

Rollenkarten einsetzen

4

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Verkaufsschulung umsetzen

Rollenspiel

Regeln für die Kundengruppen beachten

Beobachtungsbogen nutzen

Videotechnik

10.2.3 Auswerten

Verkaufsschulung auswerten

2

Beobachtungsbogen Feedbackübungen

Perspektivwechsel diskutieren

Lernsituation
10.3
Geschenke kundenorientiert verkaufen
8 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde spricht Sie an und bittet um Unterstützung bei der Auswahl eines Geschenks. Führen Sie das Verkaufsgespräch so, dass er sich gut beraten fühlt und mit einem passenden Geschenk den Verkaufsraum verlässt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

3

Besonderheiten des Geschenkverkaufs recherchieren

Fachliteratur

psychologische Aspekte

Waren aus der eigenen Ausbildungsbranche

Bedarfsermittlung

Geschenkanlass

Eignung der Ware für die zu beschenkende Person

berufsbezogenes Englisch

finanzieller Rahmen

Geschenkvorlage

Umtausch

Geschenkgutschein

Besonderheiten der Warenabgabe

Ausschöpfen der Verkaufsmöglichkeiten

Verkaufsgespräch vorbereiten

Kommunikationsregeln zusammenstellen

LF 2

Bewertungskriterien festlegen

Bewertungsbogen

10.3.2 Durchführen

Verkaufsgespräch führen

2

Rollenspiel, Videotechnik, berufsbezogenes Englisch

Besonderheiten des Geschenkverkaufs berücksichtigen

Empathie zeigen

Geschenke ansprechend verpacken

Verpackungsmaterial

Mit Ressourcen verantwortungsbewusst umgehen

10.3.3 Auswerten

Verkaufsgespräch auswerten

3

Bewertungsbogen Gruppenarbeit

Kritikfähigkeit ausprägen

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 11 Geschäftsprozesse erfolgsorientiert steuern
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Umsatzentwicklung vor Mitarbeitern präsentieren
4 Ustd.
11.2
Anschaffung und Abschreibung einer Ladeneinrichtung dokumentieren
4 Ustd.
Lernsituation
11.1
Umsatzentwicklung vor Mitarbeitern präsentieren
4 Ustd.
Auftrag

Ihnen liegen die Umsatzzahlen der Abteilungen Schuhe, Textilien und Haushalt der vergangenen Geschäftsjahre vor. Auf der nächsten Personalversammlung sollen Sie die Umsatzentwicklung der genannten Abteilungen und die Entwicklung der Anteile am Gesamtumsatz grafisch und möglichst nachhaltig veranschaulichen. Erstellen Sie die Präsentation für die Mitarbeiter.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

1

Arbeitsunterlagen mit den benötigten Daten zusammenstellen

Informationsblatt
Fachliteratur
Partnerarbeit
Statistiken

Möglichkeiten der grafischen Veranschaulichung ermitteln

Form der Präsentation auswählen

11.1.2 Durchführen

Vorhandene Daten auswerten

2

Umsatzanteile und Umsatzentwicklung berechnen und tabellarisch darstellen

Arbeitsblatt
Prozentrechnung
berufsbezogene Informationsverarbeitung
LF 3

Geeignete Darstellungsformen festlegen

Umsatzanteile und Umsatzentwicklung in geeigneten Diagrammformen veranschaulichen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Informationen interpretieren

Präsentation erstellen

11.1.3 Auswerten

Präsentation vorstellen

1

Darstellung hinsichtlich Richtigkeit, Anschaulichkeit, Verständlichkeit und Nachhaltigkeit bewerten

Feedback

Mögliche Maßnahmen zur Optimierung der Umsatzzahlen diskutieren

Lernsituation
11.2
Anschaffung und Abschreibung einer Ladeneinrichtung dokumentieren
4 Ustd.
Auftrag

Ihr Unternehmen möchte Ende des Geschäftsjahres den ausgewiesenen Gewinn reduzieren, um Steuern zu sparen. Sie erhalten in diesem Zusammenhang den Auftrag, den Einfluss der Abschreibungsmethode darauf darzustellen. Empfehlen Sie durch anschauliche Gegenüberstellung der linearen und degressiven Abschreibungsmethode eine geeignete Variante.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

1

Anschaffungskosten für ausgewählte Anschlagegüter ermitteln

Fachliteratur
Internet
Gruppenarbeit

Merkmale der linearen und der degressiven Abschreibungsmethode recherchieren

AfA-Tabellen

11.2.2 Durchführen

AfA-Tabellen nutzen

2

Auszug AfA-Tabelle

Nutzungsdauer für die Anlagegüter festlegen

Jährliche lineare und degressive Abschreibungen berechnen

Berufsbezogene Informationsverarbeitung

Beide Abschreibungsmethoden gegenüberstellen

Auswirkung beider Abschreibungsmethoden auf den ausgewiesenen Gewinn des Unternehmens veranschaulichen

Eine Abschreibungsmethode unter dem Aspekt der Steuersparwirkung empfehlen

Möglichen Wechsel von degressiver zu linearer Abschreibung vorschlagen

11.2.3 Auswerten

Ergebnisse und Entscheidung präsentieren

1

Feedback

Entscheidungsempfehlung diskutieren

Lernfeld 12 Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Varianten zur Kundenbindung entwickeln
5 Ustd.
12.2
Marketingstrategie konzipieren und umsetzen
50 Ustd.
12.3
Onlinehandel bewerten und Instrumente des Online-Marketings einsetzen
10 Ustd.
Lernsituation
12.1
Varianten zur Kundenbindung entwickeln
5 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Einzelhandelsunternehmen, welches sich in guter Citylage, unweit von einem Einkaufszentrum, befindet. In unmittelbarer Nähe eröffnet demnächst ein weiterer Mitbewerber. Die Geschäftsleitung bittet nun alle Mitarbeiter, Vorschläge zur Verbesserung der Kundenbindung zu unterbreiten und zu präsentieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Maßnahmen der Kundenbindung recherchieren

Fachliteratur
Internet
Brainstorming
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Bisherige Maßnahmen der Kundenbindung im eigenen Unternehmen erfragen

Ausbildungsbetrieb

12.1.2 Durchführen

Maßnahmen zur Verbesserung der Kundenbindung auswählen

2

Gruppenarbeit

Konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Kundenbindung entwickeln und präsentieren

Präsentationstechniken

12.1.3 Auswerten

Vorschläge hinsichtlich Umsetzbarkeit und Erfolgsaussichten beurteilen

1

Bewertungsbogen Feedback

Präsentation reflektieren

Lernsituation
12.2
Marketingstrategie konzipieren und umsetzen
50 Ustd.
Auftrag

Die Geschäftsleitung Ihres Unternehmens stellt fest, dass die Absatzzahlen seit einiger Zeit rückläufig sind. Sie erhalten den Auftrag, sich darüber zu informieren, wie mit Hilfe geeigneter Marketingmaßnahmen diese Entwicklung positiv beeinflusst werden kann. Entwickeln Sie ein Marketingkonzept für Ihr Einzelhandelsunternehmen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

15

Sich für Möglichkeiten und Probleme im Einzelhandel sensibilisieren

Projekt

Sich das Marketing als zentrale Aufgabe des Unternehmens erschließen

Tageszeitungen
TV-Spots

Situation des Unternehmens analysieren (Ist-Zustand)

LF 8
LF 11 (Kennzahlen)

Daten der Marktforschung beschaffen und auswerten

Fachzeitschriften
Umfrage
Exkursion in Marktforschungsinstitut
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Kaufkraft, Bekanntheitsgrad, Wahrnehmung

Kundenzufriedenheit

Kundenstruktur

Kaufmotive

Konkurrenz

Ggf. neue Daten erheben

Fragebogen

Marketingziele setzen

Soll-Zustand

Ökonomische und außerökonomische Marketingziele anhand der Problemstellung ableiten

Sich über Elemente des Werbeplans informieren

externe Experten
Ausbildungsbetrieb
LF 5

Zielgruppen beschreiben

Media-Analysen

Marketingstrategien und deren Einsatzmöglichkeiten recherchieren

Marketinginstrumente unterscheiden

Arbeit mit Quellen (Fachbücher und -texte)
berufsbezogenes Englisch

Verantwortlichkeiten festlegen

Bewertungskriterien abstimmen

Bewertungsbogen

12.2.2 Durchführen

Marketingkonzept entwickeln

25

Maßnahmen der Kommunikationspolitik umsetzen

Anzeige, Plakat, Flyer, Werbebrief, Homepage, Werbebanner

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Deutsch/Kommunikation
berufsbezogenes Englisch
LF 5

PR- sowie Sponsoring-Maßnahmen

Tag der offenen Tür
Kultur-, Sportsponsoring
Ausbildungsbetrieb

Verkaufsförderung

Verkostung
Gewinnspiel
Teilnahme an Promotion-Aktion oder Event
LF 5

Preise gestalten

LF 6
LF 9 (Kalkulation)

Möglichkeiten der Preisdifferenzierung nutzen

Sortimentspolitische Entscheidungen treffen

reale Objekte: Trend-Produkte

Standortentscheidung hinterfragen

Tagespresse (Stadt- und Bevölkerungsentwicklung)

Absatzwege wählen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

stationärer Handel

Onlinehandel

Multichannelstrategie

Marketingmix ausgewogen gestalten

12.2.3 Auswerten

Marketingkonzept vorstellen und bewerten

10

Bewertungsbogen
Medieneinsatz
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Möglichkeiten des Marketingcontrollings diskutieren

Sich gegenseitig Feedback geben

Marketingkreislauf und eigenes methodisches Vorgehen sowie Arbeit im Team reflektieren

Visualisierung
Metaplan-Technik

Maßnahmen für langfristige Kundenbeziehung (Customer Relationship Management) empfehlen und Beschwerdemanagement thematisieren

Brainstorming

Lernsituation
12.3
Onlinehandel bewerten und Instrumente des Online-Marketings einsetzen
10 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Einzelhandelsunternehmen, das sich neben dem stationären Handel auch verstärkt auf den Onlinehandel konzentrieren möchte. Sie erhalten den Auftrag, ausgewählte Onlineshops und Online-Handelsplattformen zu bewerten. Außerdem sollen Sie Instrumente des Onlinemarketing in einer Übersicht zusammenstellen und einen ersten Vorschlag für deren Einsatz in Ihrem Unternehmen unterbreiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Beispiele für Onlineshops und Online-Handelsplattformen recherchieren

Internet

Bewertungskriterien für den Onlinehandel festlegen

Bewertungstabelle
Gewichtung

Sich über Instrumente des Online-Marketings informieren

Expertenvorträge

Website-Marketing

Suchmaschinenoptimierung

Webanalytics, Webcontrolling 

Bannerwerbung

Suchmaschinenwerbung

Facebookwerbung

E-Mail-Newsletter-Marketing 

Social-Media-Marketing

Mobile-Apps

Rechtliche Besonderheiten des Onlinehandels abklären

Vergleichskriterien und Struktur der Übersicht abstimmen

12.3.2 Durchführen

Ausgewählte Onlineshops und Online-Handelsplattformen bewerten

6

Internet
Ausbildungsbetrieb

Bewertungskriterien nutzen

Bewertungsergebnisse in geeigneter Form zusammenstellen

Deutsch/Kommunikation
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Instrumente des Online-Marketings analysieren

Merkmale der Instrumente des Online-Marketings in einer Übersicht erfassen

Für das eigene Unternehmen geeignete Instrumente vorschlagen und begründen

12.3.3 Auswerten

Bewertungsergebnisse vorstellen und auswerten

2

Visualisierung

Vorschlag zum Einsatz von Instrumenten des Online-Marketings diskutieren

Rückschlüsse für den eigenen Aufgabenbereich ziehen

Lernfeld 13 Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Konflikte bewältigen
5 Ustd.
13.2
Personalentwicklung erfolgsorientiert steuern
14 Ustd.
Lernsituation
13.1
Konflikte bewältigen
5 Ustd.
Auftrag

Als Mitarbeiter der Personalvertretung werden Sie beauftragt, einen Streit zwischen zwei Mitarbeitern Ihres Unternehmens zu schlichten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Sich über das Betriebsklima informieren

Rolle der Personalvertretung (LF 1)
Gesprächstechniken (LF 2, LF 10)

Konfliktursachen identifizieren

Sozialkompetenz von Mitarbeitern eruieren

Verhaltensregeln der Konfliktbewältigung zusammenstellen

Hilfen zur Konfliktbewältigung recherchieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

13.1.2 Durchführen

Schlichtungsgespräch führen

2

Rollenspiel
Beobachtungsbögen
Videotechnik

Hilfen zur Konfliktbewältigung einsetzen

Botschaften vermitteln

Kommunikationsmodelle
LF 2
Deutsch/Kommunikation

Verbal und nonverbal kommunizieren

13.1.3 Auswerten

Schlichtungsgespräch auswerten

1

Feedback

Verbale und nonverbale Sprache analysieren

Möglichkeit der Vorbeugung von Konflikten diskutieren

sozialer Umgang

Lernsituation
13.2
Personalentwicklung erfolgsorientiert steuern
14 Ustd.
Auftrag

In Ihrem Einzelhandelsunternehmen beschweren sich in letzter Zeit Kunden über Mitarbeiter des Verkaufspersonals. Daher sind Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu ergreifen, die dazu beitragen, die primäre unternehmerische Zielstellung einer hohen Kundenzufriedenheit zu erreichen. Führen Sie dazu Mitarbeitergespräche und entwickeln Sie einen Fragebogen zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Fallstudien
Gruppenarbeit

Betriebliche Situation erfassen

Beschwerdemanagementsysteme
LF 12

Unternehmerische Zielstellung hinsichtlich Kundenzufriedenheit bewusst machen

Unternehmensphilosophien
LF 1

Maßnahmen zur Zielerreichung festlegen

Fallbeispiele aus der Personalwirtschaft

Möglichkeiten der Mitarbeiterführung und -motivation recherchieren

Fachliteratur
externe Experten
Führungskonzepte

13.2.2 Durchführen

Mitarbeitergespräche führen

8

Rollenspiel
Beobachtungsbögen
Videotechnik

Möglichkeiten der Mitarbeitermotivation einsetzen

Individuelle Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern formulieren

Verkaufsverhalten und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter fördern

Personalentwicklungsmaßnahmen festlegen

externe Experten aus betrieblicher Fort- und Weiterbildung

Beschwerdemanagement weiterentwickeln

Pinnwand
„Mecker-Kasten“

Fragebogen zur Ermittlung der Kundenzufriedenheit gestalten

Deutsch/Kommunikation
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Kundenzufriedenheit erfassen

13.2.3 Auswerten

Mitarbeitergespräche beurteilen

2

Videotechnik
Deutsch/Kommunikation

Fragebogen auswerten

Kundenzufriedenheit sowie individuelle Zielerreichung der Mitarbeiter gegenüberstellen

Kreislauf unternehmerischen Handelns
Soll-Ist-Vergleich

Methodenbewusstsein fördern

LF 12

Ggf. Zielvereinbarungen neu definieren

Lernfeld 14 Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und entwickeln
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
14.1
Rechtsformen der Unternehmung vergleichen
6 Ustd.
Auftrag

Die Eröffnung weiterer Filialen veranlasst die Geschäftsleitung zur Überprüfung der bisherigen Rechtsform des Unternehmens. Sie erhalten den Auftrag, ausgewählte Rechtsformen anhand wichtiger Kriterien zu vergleichen und eine Übersicht für die Geschäftsleitung zu erstellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
14.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Mögliche Rechstformen der Unternehmung recherchieren

Fachliteratur
BGB, HGB
Partner- oder Gruppenarbeit
berufsbezogenes Englisch

Vergleichskriterien festlegen

Form und Inhalt der Übersicht abstimmen

Auswahlentscheidung eingrenzen
- Einzelunternehmung
- OHG
- KG
- GmbH
- Genossenschaft

14.1.2 Durchführen

Übersicht der relevanten Rechtsformen erstellen

2

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Rechtsformen vergleichen

Ergebnisse visualisieren

Präsentationstechniken

14.1.3 Auswerten

Übersicht und Vergleich der Rechtsformen bewerten

2

Feedback

Eine mögliche Empfehlung an die Geschäftsleitung zur Wahl der Rechtsform diskutieren

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats17, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.18 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Be-reich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

______________________
17 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

18 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

1. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 1 Das Einzelhandelsunternehmen präsentieren

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren die Relevanz der englischen Sprache für den Beruf. Sie informieren über ihren bisherigen Werdegang und stellen ihre Ausbildungseinrichtung kurz in der Fremdsprache vor.

Inhalte:

Englisch als dominierende Geschäftssprache/Verkehrssprache in der Welt
- eigener Bildungsanspruch, Horizonterweiterung
- regionale Bedeutsamkeit

Werdegang
- persönliche Vorstellung (Lebenslauf, Interessen etc.)
- Erwartungen an die Berufsschule

Vorstellung des Unternehmens
- Lage, Profil (Einzelhandelsfachgeschäft, Kaufhaus, Supermarkt)
- Arbeitsplatz, eigene Tätigkeiten

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Vordergrund steht die Entwicklung des Sprechens (Präsentation des Unternehmens). Dazu sollten Prospekte der Handelseinrichtungen genutzt werden. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der normgerechten Aussprache und Intonation (Hinweis auf Unterschiede Britisches und Amerikanisches Englisch) sowie auf der Höflichkeit im Ausdruck.

Relevante grammatische Strukturen (Satzstellung, Zeitformen, Verneinung) sollten je nach Bedarf wiederholt, gefestigt und vertieft werden.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 2 Verkaufsgespräche kundenorientiert führen
Lernfeld 3 Kunden im Servicebereich Kasse betreuen
Lernfeld 4 Waren präsentieren

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler geben auf Fragen des Kunden adressatengerecht Auskunft in der Fremdsprache und reagieren situationsgerecht auf Nachfragen bzw. Einwände. Sie präsentieren eine Ware sachgemäß.

Inhalte:

Wegbeschreibung innerhalb einer Verkaufseinrichtung, Lage der Waren

Hilfsangebote und Empfehlungen

Verkaufsgespräch als Interaktionsprozess unter Berücksichtigung kulturspezifischer Gepflogenheiten

  • Begrüßung, Kontaktaufnahme
  • Informationen zur Ware (Preis, Qualität etc.) und Präsentation
  • Zahlungsformen
  • Verkauf an Jugendliche

Didaktisch-methodische Hinweise:

m Vordergrund steht die Befähigung zum situations- und adressatengerechten Führen von Kundengesprächen. Grundlage dafür ist der Erwerb eines flexibel einsetzba- ren Basiswortschatzes. Im Verkaufsgespräch ist insbesondere auch auf Körpersprache und angemessenes Verhalten (unterschiedliches Distanzverhalten) zu achten. Es wird Videoeinsatz zur Verdeutlichung des korrekten adressaten- und situationsangemessenen Verkaufens und Reagierens empfohlen.

Gut einsetzbar sind Rollenspiele zur Beschreibung der Lage der Waren bzw. zur Wegbeschreibung unter Verwendung typischer Redewendungen. Praxisbezug kann durch die Beschreibung der eigenen Verkaufsstätte hergestellt werden.         

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 5 Werben und den Verkauf fördern

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler erläutern wesentliche Merkmale der Werbung. Sie nutzen ihre Fremdsprachenkenntnisse zur Erstellung von Werbemitteln und unterbreiten Vorschläge zur Verkaufsförderung.

Inhalte:

Werbung

  • Ziele, Vor- und Nachteile von Werbung
  • Erstellen von Werbemitteln

Werbe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen, Vor- und Nachteile von Veränderungen

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Hintergrundwissen zur Werbung liefern Lese- und Hör- bzw. Videotexte. Die Schülerinnen und Schüler sollten selbst eine Produktwerbung, möglichst für die Ausbildungseinrichtung, erstellen (Werbeplakat, -flyer). Dazu können authentische Materialien der Verkaufsstätte genutzt werden.

Bei der Diskussion beispielsweise von Werbe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen empfiehlt es sich, auf die Verwendung typischer Redewendungen zur persönlichen Meinungsäußerung zu achten. Auf die Unterschiede von „advertising“ (Schaufenstergestaltung) und „sales promotion“ (Maßnahmen am Point of Sale wie Probepackungen, Verkostungen, Gewinnspiele) ist einzugehen. Die Diskussion kann mit dem Erstellen eines Werbeplans verbunden werden.

2. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 6 Waren beschaffen
Lernfeld 7 Waren annehmen, lagern und pflegen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler erfassen Leistungsstörungen und bewältigen den relevanten Schriftverkehr unter Beachtung landestypischer Gepflogenheiten.

Inhalte:

Mängelarten

Geschäftskorrespondenz

  • Anfrage
  • Angebot (bei Bedarf)
  • Bestellung
  • Mängelrüge
  • Nicht-Rechtzeitig-Lieferung

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Bei der Arbeit mit Mustergeschäftsbriefen sollten die allgemein gültigen, thementypischen Phrasen herausgearbeitet werden. Dabei ist auch Schülerselbsttätigkeit anzustreben.

Zur Festigung der Lexik bietet es sich an, Fragestellung und Verneinung einzubeziehen und austauschbare Fakten durch andere Varianten zu ersetzen.

Die „business letters“ eignen sich auch sehr gut zum Trainieren des Leseverstehens und des Übertragens sowie ggf. für Übersetzungsübungen.

Das Erstellen von Geschäftskorrespondenz ist nach Möglichkeit situativ einzubetten. Bei leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern wird das Schreiben stärker gelenkt, Textbausteine werden vermehrt eingesetzt.

Ggf. kann die Einheit für interessierte Schülerinnen und Schüler auch zur Simulation von Teilen der schriftlichen Zertifikatsprüfung für kaufmännisch-verwaltende Berufe genutzt werden (Leseverstehen, Erstellen von Schriftstücken vorzugsweise in häuslicher Arbeit; Hörverstehen im Unterricht, ggf. auch in einer Konsultation). Bereits geschriebene Prüfungen stehen im Internet zur Verfügung.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 10 Besondere Verkaufssituationen bewältigen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler beraten die Kunden fachgerecht in Sonderfällen des Verkaufs. Sie informieren sie hinsichtlich Umtausch und Reklamation von Waren und reagieren angemessen auf das unterschiedliche Kundenverhalten. Sie unterbreiten Alternativvorschläge und Angebote für Serviceleistungen.

Inhalte:

Beratungsgespräch: spezielle Einkäufe wie Geschenke u. Ä.

Informationen zu

  • Gewährleistung, Garantie
  • Kulanz, Finanzierungskauf (Raten)

Situationsadäquates Verhalten bei Verkaufsstörungen und in Konfliktsituationen

  • Anforderungen an die Interaktion
  • verbale und nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten
  • Kompensationsmöglichkeiten bei Defiziten im Sprachvermögen bzw. Verstehen

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Unter Anknüpfung an die eigenen praktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler können durch Mustervorgaben (Monologe, Dialoge) Streitfälle diskutiert und Konfliktsituationen nachgestellt werden. Der zu vermittelnde Wortschatz schließt Idioms, typische Redewendungen, eine geschickte Einleitung und Ausdrücke der persönlichen Meinungsäußerung ein.

Das situationsadäquate Verhalten, einschließlich Gestik und Mimik, sollte in Rollen- spielen geübt werden.

Ggf. kann die Einheit für interessierte Schülerinnen und Schüler auch zur Simulation der mündlichen Zertifikatsprüfung genutzt werden.

3. Ausbildungsjahr (nur Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel)

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 12 Mit Marketingkonzepten Kunden gewinnen und binden

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler erwerben vertieftes interkulturelles Wissen und nutzen dieses in Gesprächen und Telefonaten sowie beim Korrespondieren. Sie kennen ausgewählte Fachlexik zum Thema Marketing sowie Onlinehandel und wenden diese praxisbezogen an.

Inhalte:

Interkulturelle Kenntnisse

  • europäische Nachbarn: Verhalten, Körpersprache
  • andere Kulturkreise nach Wahl

Gespräche, Telefonate, Korrespondenz

Relevante Fachlexik zu Marketing mit dem Schwerpunkt Marketingstrategie

Relevante Fachlexik zu Onlinehandel und Multichannelstrategien

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Schwerpunkt dieser Einheit sind das Trainieren von Gesprächen und Telefonaten sowie das Korrespondieren unter Einbeziehung der bisher erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Insbesondere soll das Führen von Telefonaten geübt werden.

Die Vermittlung weiterer interkultureller Kenntnisse (z. B. Verhalten, Körpersprache anderer Kulturen) ist auch in deutscher Sprache bzw. durch den Einsatz von Filmen/Videos möglich. Die Darstellung wesentlicher Merkmale in einer Übersichtsliste ist hilfreich.

Bei Themen Marketingstrategie und Onlinehandel sollen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen aus dem Fachunterricht anwenden. Bei der Diskussion notwendiger zukunftsorientierter Veränderungen am Beispiel der eigenen Verkaufseinrichtung werden Übersichten genutzt, welche die entsprechenden englischen Fachbegriffe beinhalten und in Relation zueinander setzen.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 13 Personaleinsatz planen und Mitarbeiter führen
Lernfeld 14 Ein Einzelhandelsunternehmen leiten und entwickeln

Inhalte:

Erschließen des wesentlichen Inhalts von Stellenanzeigen/Annoncen

Bewerbungsunterlagen

  • Anschreiben, Bewerbungsschreiben
  • Lebenslauf

Vorstellungsgespräch

Bei Bedarf: berufliche Perspektiven wie Gründung und Führung eines Unternehmens

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Den Schülerinnen und Schülern sollten mehrere, möglichst authentische, Stellenanzeigen vorgelegt werden, aus denen sie die für sie am besten Zutreffende auswählen. Bei der Erstellung der Schreiben und des tabellarischen Lebenslaufes sind internationale Erwartungen und Gepflogenheiten zu berücksichtigen.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen bei der Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs die im Deutschunterricht vermittelten Kenntnisse zu Verhaltensstrategien und einer positiven Selbstvermarktung.

Zur Beherrschung der Lexik bieten sich Dialoge und Monologe an. Redewendungen der persönlichen Meinungsäußerungen sind zu beachten. Das Reagieren auf Fragen, aber auch das Initiieren von Fragen sollte Schwerpunkt beim Trainieren des Vorstellungsgesprächs sein.

Beim Thema Unternehmensgründung/-führung bietet es sich an, auf die englischen Begriffe für Unternehmensformen und Leitungskompetenzen einzugehen.                       

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler kennen den Ablauf eines Bewerbungsverfahrens und reagieren auf nationale bzw. internationale Stellenausschreibungen.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats19 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen  

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.      

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln  

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. Niveau B2 Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Ver-endung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

 

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19 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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