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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Mediengestalter Digital und Print / Mediengestalterin Digital und Print

2007/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Mediengestalter Digital und Print und Mediengestalterin Digital und Print (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. Januar 2007 i. d. F. vom 25. September 2015), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Mediengestalter Digital und Print und zur Mediengestalterin Digital und Print vom 26. April 2013 (BGBl. I Nr. 23) und deren Änderung vom 5. Februar 2016 (BGBl. I Nr. 7) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Egbert Kaiser Leipzig
Wienke Suhling (Leiter) Leipzig
Tilmann Weiderer Dresden

2007 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der Ausbildungsberuf Mediengestalter/Mediengestalterin Digital und Print steht in der Nachfolge zahlreicher traditionsreicher Berufe im Bereich der Druckvorstufe und der Produktion digitaler Medien. Die fortschreitende Digitalisierung initiierte eine Neuausrichtung der fachlichen Schwerpunkte.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Mediengestalter/Mediengestalterinnen Digital und Print sind bei der Herstellung und Gestaltung kombinierter Bild- und Textprodukte für den Print- und Nonprintbereich tätig. Sie können in Medienbetrieben mit gestalterisch-technischer, kreativ-konzeptioneller oder marketingorientierter Ausrichtung in allen Phasen des Produktionsprozesses eingesetzt werden.

Die zentralen Aufgaben der Mediengestalter/Mediengestalterinnen Digital und Print sind print- und nonprintorientierte Medienproduktionen. Die Printproduktion umfasst die Herstellung von Akzidenzen, Büchern und Broschüren sowie Zeitungen und Zeitschriften. Die Nonprintproduktion beinhaltet die Erstellung und Betreuung von On- und Offlinepräsentationen.

Mediengestalter/Mediengestalterinnen Digital und Print realisieren selbstständig gestalterisch-technische Aufgaben der Druckvorstufe in Werbeagenturen, reprografischen Einrichtungen und Druckereien. In beratenden Kundengesprächen agieren sie kaufmännisch und marktorientiert. Als kompetente Mitarbeiter fördern sie somit wesentlich den wirtschaftlichen Erfolg der Medienunternehmen.

Die berufliche Tätigkeit der Mediengestalter/Mediengestalterinnen Digital und Print erfordert die Befähigung zu analytischem, vernetztem und konzeptionellem Denken sowie zur Kooperation und Kommunikation. Schwerpunkte der methodischen Fähigkeiten liegen auf der Entwicklung von Kreativität und Problemlösefähigkeiten, um Problemstellungen zu analysieren, situationsgerecht Lösungen zu entwickeln und diese zu präsentieren. Die Erfüllung der betrieblichen Aufgaben bedarf dabei Fertigkeiten im Projektmanagement und hinsichtlich Moderation und Präsentation sowie die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationssysteme.

Der Ausbildungsberuf gliedert sich in die Fachrichtungen „Beratung und Planung“, „Konzeption und Visualisierung“ sowie „Gestaltung und Technik“. In den Klassenstufen 1 und 2 liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung fachrichtungsübergreifender Kompetenzen unter Berücksichtigung allgemeiner und crossmedialer Aspekte von Medienproduktionen. In der Klassenstufe 3 erfolgt die Differenzierung in die genannten Fachrichtungen, dabei wurde die Fachrichtung „Gestaltung und Technik“ in die Bereiche Digitalmedien und Printmedien unterteilt.

Mediengestalter/Mediengestalterinnen für Digital und Print erwerben im Rahmen ihrer Ausbildung folgende berufliche Qualifikationen:

  • Kunden zur größtmöglichen medialen Wirkung des Produktes bei optimalem Produktionsaufwand beraten
  • Aufträge und Daten zur wirkungsvollen inhaltlichen Gestaltung der Medienproduktion aufbereiten
  • gestalterische Zielvorstellungen zum Erreichen eines kommunikativen oder wirtschaftlichen Zweckes umsetzen
  • Maschinen, Geräte und Materialien auftragsspezifisch auswählen
  • technologische Abläufe zum wirtschaftlichen, technischen und personellen Bedarf für die Eigenrealisierung eines Auftrages ermitteln und planen
  • Medienprodukte planen, vorbereiten, konfigurieren und herstellen
  • Informations- und Kommunikationssysteme zur Herstellung von Print- und Nonprintprodukten installieren und konfigurieren
  • Text- und Bildmaterial mit branchentypischer Software erfassen und bearbeiten
  • Text- und Bildmaterial zur Einhaltung technologischer Parameter der Qualitätssicherung im gesamten Fertigungsablauf analysieren und bewerten
  • Wirtschaftlichkeit realisierter Aufträge erfassen und beurteilen

Darüber hinaus sind arbeitsfeldübergreifende Qualifikationen wie Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können, erforderlich.

Daraus leiten sich für diesen Ausbildungsberuf berufsübergreifende und spezifische Bildungs- und Erziehungsziele ab, die das schulische Lernen an beruflichem Handeln ausrichten. Die Realisierung der Erziehungs- und Bildungsziele stellt auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie Methoden- und Lernkompetenz ab.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Bildungsganges Mediengestalter/Mediengestalterin Digital und Print ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in einen Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch.

Eine angestrebte geschäftsprozessorientierte Ausbildung ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, Teilprozesse zu erkennen und selbstständig zu verknüpfen, um so zu einem prozessorientierten Handeln zu gelangen. Dementsprechend orientiert sich die Struktur der Lernfelder in Aufbau und Zielsetzung an Geschäftsprozessen in der Medienbranche. Dabei soll die Kundenorientierung kontinuierlich aufgegriffen werden, da sie in jeder Phase des Geschäftsprozesses bedeutsam ist. Die Prozessorientierung führt zu einem instrumentellen Charakter der Datenverarbeitung. Sie sind somit integrativer Bestandteil der Lernfelder. Aktuelle Medien, moderne Informations- und Kommunikationssysteme und berufsbezogene Software werden dann einbezogen, wenn es aufgrund der jeweiligen Situation erforderlich und sinnvoll ist.

Um den sich ständig verändernden Medienmärkten Rechnung zu tragen, sind die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder weitgehend offen formuliert. Damit ist die Lehrerin/der Lehrer gefordert und in der Lage, neue Entwicklungen und Tendenzen sowohl in der Medienbranche als auch in der Gesamtwirtschaft in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses.

Die Lernziele, ergänzt um den Mindestumfang der zu vermittelnden Inhalte, bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergebnis berufliche Handlungskompetenz ausgeprägt wird. Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren sollte jedoch - auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen - eingehalten werden.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet. Als Empfehlung und Anregung sind in diesem Arbeitsmaterial für die Lernfelder exemplarisch Lernsituationen enthalten.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Ausstattung in Form von PC-Arbeitsplätzen mit integrierter Software und weiterer moderner Informations- und Kommunikationstechnik und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichts in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Eine handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung erfordert den Einsatz vielfältiger Sozialformen sowie moderner Informations- und Kommunikationssysteme und Unterrichtsmethoden. Aufgrund der Notwendigkeit, Probleme und Konfliktsituationen kundenorientiert im Team lösen bzw. bewältigen zu müssen, sollte die Förderung der Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in Form von Gruppenarbeit permanenter Bestandteil aller Lernfelder sein. Die Struktur des Lehrplanes ermöglicht und favorisiert dabei die Durchführung komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte, Fallstudien oder Rollenspiele. Diese sollen die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Schülerzentrierte Unterrichtsformen und ganzheitliches Lernen stehen bei der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund.

Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, Lern- und Arbeitstechniken für die Lösung von Aufgaben sachgerecht und aufgabenbezogen zu nutzen, ist durchgängiges Unterrichtsprinzip. Damit sollen sie in die Lage versetzt werden, sich selbstorganisiert und selbstgesteuert Kenntnisse über multimediale, fachtheoretische und allgemeine Bildungsinhalte anzueignen und sich auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten.

Stundentafeln

Fachrichtung Beratung und Planung

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Den Medienbetrieb und seine Produkte präsentieren 1 - -
2 Medienprodukte typografisch gestalten 1,5 - -
3 Ausgabedateien druckverfahrensorientiert erstellen 2 - -
4 Computerarbeitsplatz und Netzwerke nutzen, pflegen und konfigurieren 1,5 - -
5 Eine Website gestalten und realisieren 2 - -
6 Bilder gestalten, erfassen und bearbeiten - 22 -
7 Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufbereiten - 1,5 -
8 Medien datenbankgestützt erstellen - 1,52 -
9 Logos entwickeln und Corporate Design umsetzen - 2 -
10 a Kunden beraten und Marketingziele bestimmen - - 23
11 a Medienprodukte konzipieren und präsentieren - - 2
12 a Druckprodukte planen und kalkulieren - - 2
13 a Digitalmedienprodukte planen und kalkulieren - - 1
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Konzeption und Visualisierung

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 44 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Den Medienbetrieb und seine Produkte präsentieren 1 - -
2 Medienprodukte typografisch gestalten 1,5 - -
3 Ausgabedateien druckverfahrensorientiert erstellen 2 - -
4 Computerarbeitsplatz und Netzwerke nutzen, pflegen und konfigurieren 1,5 - -
5 Eine Website gestalten und realisieren 2 - -
6 Bilder gestalten, erfassen und bearbeiten - 25 -
7 Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufbereiten - 1,5 -
8 Medien datenbankgestützt erstellen - 1,55 -
9 Logos entwickeln und Corporate Design umsetzen - 2 -
10 b Kunden beraten und Marketingziele bestimmen - - 25
11 b Medienprodukte konzipieren und präsentieren - - 2
12 b Printmedien gestalten und Grafiken erstellen - - 2
13 b Konzeption für Digitalmedien gestalterisch umsetzen - - 1
Wahlbereich6 2 2 2
 
  • 4
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der
    vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 5
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 6
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Gestaltung und Technik

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 47 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Den Medienbetrieb und seine Produkte präsentieren 1 - -
2 Medienprodukte typografisch gestalten 1,5 - -
3 Ausgabedateien druckverfahrensorientiert erstellen 2 - -
4 Computerarbeitsplatz und Netzwerke nutzen, pflegen und konfigurieren 1,5 - -
5 Eine Website gestalten und realisieren 2 - -
6 Bilder gestalten, erfassen und bearbeiten - 28 -
7 Daten für verschiedene Ausgabeprozesse aufbereiten - 1,5 -
8 Medien datenbankgestützt erstellen - 1,58 -
9 Logos entwickeln und Corporate Design umsetzen - 2 -
10 c Medien gestaltungsorientiert integrieren - - 2
11 c Ein Medienprodukt realisieren - - 28
Vertiefung Printmedien - - -
12 c Farbmanagement nutzen und pflegen - - 1,5
13 c Ausgabetechnik nutzen - - 1,5
Vertiefung Digitalmedien - - -
12 d Dynamische Websites konzipieren und programmieren - - 1,5
13 d Digitalmedien gestalten und bearbeiten - - 1,5
Wahlbereich9 2 2 2
 
  • 7
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 8
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 9
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 3 Ausgabedateien druckverfahrensorientiert erstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Druck mehrseitiger Printprodukte technologisch vorbereiten
40 Ustd.
3.2
Weiterverarbeitung mehrseitiger Printprodukte technologisch vorbereiten
20 Ustd.
3.3
Mehrseitiges Printprodukt layouten
20 Ustd.
Lernsituation
3.1
Druck mehrseitiger Printprodukte technologisch vorbereiten
40 Ustd.
Auftrag

Bereiten Sie Ausgabedateien für eine achtseitige mehrfarbige Rückstichbroschur vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Druckverfahren auswählen

20

Hauptdruckverfahren

Drucktechnologie

Maschinentechnik

Eigenschaften von Bedruckstoffen klassifizieren

Oberfläche

Grammatur

Stoffzusammensetzung

Drucktechnische Parameter definieren

Farbmischung

Rasterung

3.1.2 Durchführen

Bedruckstoff auswählen

15

Papierbedarf berechnen

Einteilungsbogen erstellen

Registerhaltigkeit

Formatstege

Beschnittzugaben

Bogenmontage durchführen und Bogen ausschießen

Falzarten

Falzschemata

Ausschießschemata

Formproof herstellen

3.1.3 Auswerten

Druckelemente kontrollieren

5

Vollständigkeit

Stand

Druckhilfszeichen

Lernfeld 6 Bilder gestalten, erfassen und bearbeiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Bildmotive erfassen, gestalten und bearbeiten
50 Ustd.
6.2
Bilder bearbeiten und für die Ausgabe aufbereiten
50 Ustd.
Lernsituation
6.1
Bildmotive erfassen, gestalten und bearbeiten
50 Ustd.
Auftrag

Fertigen Sie nach Kundenauftrag Aufnahmen von Bademoden für einen Messekatalog an.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Planen

Gestaltungskonzeption des Kunden analysieren

15

Rechtsgrundlagen auch englischsprachig recherchieren

Internet

berufsbezogenes Englisch

Urheberrecht

Verwertungsrecht

Recht am eigenen Bild

Motive konzipieren

Art

Umfang

Verwendungszweck

Bildaussage

Arbeitsablauf planen

englischsprachiger Fachwortschatz

Bilderfassung

Bildbearbeitung

Bildausgabe

Qualitätskriterien definieren

Auflösung

Farbigkeit

Tonwertumfang

Gradation

6.1.2 Durchführen

Bilder erfassen

25

Bildkommunikation

Bildwirkung

Bilddaten übernehmen

technische Parameter

Gestaltungsaspekte

Aufnahmetechnik für die Bildgestaltung auswählen

Datenmenge und Bildauflösung berechnen

Bildbearbeitung realisieren und diskutieren

deutsch- und englischsprachig

Montage

Freistellen

Modifizierungen

Ton- und Farbwertkorrekturen

Bilddaten für die Ausgabe aufbereiten

Ausgabefarbräume

Ausgabeprofile

Separation

6.1.3 Auswerten

Ergebnisse beurteilen

10

Soft- und Digitalproof

Bildwirkung

Bildqualität

deutsch- und englischsprachig

Arbeitsablauf dokumentieren und reflektieren

Arbeitsweise

Effizienz

Lernfeld 10a/b Kunden beraten und Marketingziele bestimmen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
10a/b.1
Kundenbriefing-Gespräch vorbereiten und durchführen
50 Ustd.
10a/b.2
Eine Marketingkonzeption erstellen
70 Ustd.
Lernsituation
10a/b.1
Kundenbriefing-Gespräch vorbereiten und durchführen
50 Ustd.
Auftrag

Führen Sie ein Briefing-Gespräch zur Vorbereitung eines Werbeauftritts für ein Gautschfest durch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10a/b.1.1 Planen

Datenbanken als Informationsquelle zur Vorbereitung nutzen

20

allgemeine Daten

bereits abgearbeitete Aufträge

Marketingeckdaten recherchieren

Marktforschung und ihre Instrumente

Kunde/Kundenwünsche

Kundenreaktionen

Marktentwicklung/-trends

Wettbewerb

Kundengespräche vorbereiten

Erarbeiten eines Fragenkataloges

Unterlagen

Raum

Bewirtung

geplanter Gesprächsverlauf

10a/b.1.2 Durchführen

Kunden beraten

20

Kundengespräch als Rollenspiel

Rhetorik, Mimik, Gestik

Kundenwünsche

technische Realisierung

Videoaufzeichnung

Gestaltungskonzept

Werbemittel

Zeitrahmen

Kosten

Vereinbarungen protokollieren

Protokollarten

Verträge unterschriftsreif vorbereiten

Urheberrecht

Verwertungsrechte

Nutzungsrechte

10a/b.1.3 Auswerten

Erfasste Auftragsdaten kontrollieren

10

Vollständigkeit

Eindeutigkeit

Wirtschaftlichkeit des Auftrages

Rebriefing des Kunden

Fehler analysieren und beurteilen

Videoaufzeichnung

Lernfeld 11c Ein Medienprodukt realisieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
11c.1
Gestaltungsentwürfe herstellen
60 Ustd.
11c.2
Medienprodukt herstellen und präsentieren (Print- oder Nonprintprodukt)
60 Ustd.
Lernsituation
11c.1
Gestaltungsentwürfe herstellen
60 Ustd.
Auftrag

Für die Präsentation des Berufsbildes Mediengestalter Digital und Print auf einer sächsischen Bildungsmesse sind geeignete Gestaltungsentwürfe anzufertigen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11c.1.1 Planen

Briefing auswerten und Festlegungen treffen

15

Workflow

Zielgruppe

Werbemittel

technische Vorgaben

11c.1.2 Durchführen

Texte, Grafiken, Bilder vorbereiten

35

Datenformate, Auflösung, Rechte

Erstellung

Sichtung

Wertung

Bearbeitung

Ideenskizzen erstellen, werten und auswählen

Skrible, Brainstorming, Gestaltungsgesetze, Goldener Schnitt

Layout herstellen

Farblehre, Farbpsychologie, Materialeigenschaften

Formate

Typografie

Farbe

Bedruckstoff

11c.1.3 Auswerten

Gestaltungsentwürfe prüfen und bewerten

10

Realisierbarkeit

Zielgruppe

Lernsituation
11c.2
Medienprodukt herstellen und präsentieren (Print- oder Nonprintprodukt)
60 Ustd.
Auftrag

Im Auftrag einer Bildungseinrichtung fertigen Sie ein Medienprodukt und präsentieren es auf einer Ausbildungsmesse.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11c.2.1 Planen

Briefings zur Ermittlung von Kundenanforderungen konzipieren

15

Print- oder Nonprintprodukt

Zielgruppe

gestalterische Vorlagen

technische Vorgaben

Medienprodukt auswählen, z. B. Printprodukt

Workflow

Schwerpunkte für technologische Ablaufpläne festlegen

Checkliste
Druckvorstufe
Druck
Druckweiterverarbeitung

Arbeitszeit/Termine

Materialbedarf

Arbeitsfolge

Arbeitsplatzanforderungen

Verantwortlichkeiten

Dokumentationsmethoden

Präsentation konzipieren

Erfahrungsaustausch

Gestaltung

Verantwortlichkeiten

Feedback

11c.2.2 Durchführen

Texte, Grafiken, Bilder und Layout vorbereiten

35

Datenformate, Auflösung

Erfassung

Bearbeitung

Korrektur

Texte, Grafiken und Bilder umsetzen

Colormanagement

Positionierung

Densitometrie

Layout

Proofen

Messung

Korrektur

Bogen montieren und ausschießen

Falzarten, Falzschemata, Ausschießschemata

Werbemittel drucken

Eigenschaften

Druckverfahren

Werbemittel fertig machen

Dokumentationsmethoden anwenden

Materialbedarf

Arbeitsablauf

Arbeitsergebnis

Produkt vor Kunden präsentieren

11c.2.3 Auswerten

Produkt beurteilen

10

Messtechnik

Funktionalität

Kennlinien

Werbeidee

Gestaltung

technische Umsetzung

Qualität

Arbeitsweise reflektieren

Teamfähigkeit

Initiative

Zuverlässigkeit

Präsentation bewerten

Erfahrungsaustausch

Feedback

Gestaltung

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats15, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.16 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

 

 

15 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

16 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

2. Ausbildungsjahr

Lernfelder

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 6 Bilder gestalten, erfassen und bearbeiten

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler erschließen wesentliche Informationen zur Bildgestaltung und -bearbeitung anhand authentischer berufsspezifischer englischer Texte. Sie stellen ihre Rechercheergebnisse adressaten- und aufgabenbezogen in der Fremdsprache dar.

Inhalte:

Recherche

  • mündliche und schriftliche Rezeption: Global- und Detailverstehen
  • mündliche und schriftliche Mediation und Produktion

Relevante Fachlexik zur Bildgestaltung und -verarbeitung: Kameratechnik, Bildaufbau und -gestaltung, Tiefenschärfe, Farben, Colour Management, Licht, Formate, Bildmotive, -wirkung

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Für die Recherche sollten deutsche oder englischsprachige Texte wie Bedienungsanleitungen, Produktbeschreibungen, Handbücher, betriebliche Unterlagen bzw. das Internet verwendet werden.

Bei der Vermittlung der Lexik sollten auch zugleich mündliche bzw. schriftliche Darstellungsformen wie Beschreibung, Erläuterung, Vergleich geübt werden.

Es bietet sich an, Formen einer Produktpräsentation oder eines Produktvergleiches zu üben und zu festigen.

Vgl. Lernsituation 6.1

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 8 Medien datenbankgestützt erstellen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren problem- und auftragsorientiert online zu Fragen der Mediengestaltung bzw. zu Medienprodukten. Sie erschließen dazu auch Informationen aus dem Internet und halten die Ergebnisse effektiv und aufgabengebunden fest. Sie präsentieren ausgewählte Resultate in Form einer Dokumentation oder eines sach- und adressatengerechten Kurzvortrages.

Inhalte:

E-Mail-Schriftverkehr mit englischsprachigen Kommunikationspartnern unter Berücksichtigung stilistischer und inhaltlicher Gestaltungsrichtlinien

Datentransfer unter Beachtung rechtlicher und sicherheitsrelevanter Vorgaben

Dokumentation, Vortrag, Präsentation

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Bei Formulierungen von E-Mail-Anfragen sollte die vorher vermittelte relevante Fachlexik herangezogen werden (siehe ggf. bereits geschriebene Zertifikatsprüfungen im Internet).

Für die Darstellung ausgewählter Resultate empfiehlt sich Gruppenarbeit/Projektarbeit. Bei der Präsentation sollte der Schwerpunkt auf die inhaltliche Umsetzung und die Entwicklung der Fähigkeit, anhand von Notizen frei zu sprechen, gelegt werden. Insbesondere sollte auch die Versprachlichung bzw. Verschriftlichung von Diagrammen, grafischen Darstellungen und Statistiken sowie die Konvertierung von Texten zu Tabellen oder Grafiken (z. B. Organigramme, Mindmaps) geübt werden.

3. Ausbildungsjahr

Fachrichtung Beratung und Planung

Fachrichtung Konzeption und Visualisierung

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 10a/b Kunden beraten und Marketingziele bestimmen

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler nutzen bei der Beratung von Kunden englischsprachige Produkt- und Serviceinformationen. Sie kommunizieren aufgabenbezogen und zielgerichtet im Team und mit Kunden, wobei sie ihren Sprachstil den unterschiedlichen Situationen und Aufgaben anpassen und kulturspezifische Unterschiede berücksichtigen. Sie präsentieren ein selbst gewähltes Produkt oder eine Dienstleistung und bewältigen berufsrelevanten Schriftverkehr. Sie setzen probate Konfliktlösungsstrategien ein.

Inhalte:

Rezipieren von Produkt- und Serviceinformationen

Produkt-/Servicepräsentation

Absprachen im Team, Briefing, Meeting

Kundengespräch, auch telefonisch, unter Verwendung eines Gesprächsleitfadens

  • typische Redewendungen für Beginn, Weiterführung und Beendigung des Gesprächs
  • Vorstellung: eigene Person, Firma
  • Anliegen, Einholen relevanter Informationen 
  • Zusammenfassung, Absprachen

Geschäftskorrespondenz: Einladung, Terminvereinbarung, Anfrage, Angebot, Bestellung

Konfliktsituationen: mündliche und schriftliche Beschwerden, Reklamationen

Werbung und Marketing

  • Ziele, Arten, Wirkung
  • Marktforschung, Analyse
  • Entwicklung von Logos
  • Corporate Design, Umsetzung von Corporate Identity
  • Erstellung von Werbemitteln für das Unternehmen/für Kunden

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Für die Rezeption eignen sich authentische berufsbezogene Schriften und Daten, Soft- und Hardwareanleitungen.

Für die Präsentation können selbst erarbeitete Produkte bzw. Dienstleistungen bzw. solche des Ausbildungsbetriebes oder eines fiktiven Unternehmens herangezogen werden. Für die Telefongespräche bieten sich Rollenspiele nach Vorbereitung durch entsprechende Hörtexte an. Gezielte Übungen zur Aussprache und Intonation der erforderlichen Lexik unterstützen dies. Das Gesprächsergebnis sollte schriftlich erfasst werden. Berufstypische Standardschriftstücke sollen unter Berücksichtigung stilistischer Vorgaben und anhand authentischer Muster erstellt werden.

Ziele, Arten und Wirkung von Werbung bzw. Marketing sollten ebenso an authentischen Beispielen aufgezeigt und analysiert werden (vgl. auch Lernsituation 10 a/b). Für die Erstellung von Werbemitteln, z. B. für das Ausbildungsunternehmen, eignen sich insbesondere Poster oder Faltblätter. Der benötigte Fachwortschatz und das adäquate sprachliche Reagieren sollten in kommunikativ angelegten Zwischenübungen wiederholt und gefestigt werden.

Interessierte Schülerinnen und Schüler können ggf. auch Teile bereits geschriebener Zertifikatsprüfungen bearbeiten (Leseverstehen, Erstellen von Schriftstücken vorzugsweise in häuslicher Arbeit; Hörverstehen/Interaktion im Unterricht oder ggf. in einer Konsultation). Diese Prüfungen stehen im Internet zur Verfügung.

Fachrichtung Gestaltung und Technik

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 11c Ein Medienprojekt realisieren

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler wenden die während der Ausbildung erworbenen bzw. vertieften Kenntnisse im berufsbezogenen Bereich und in Englisch bei der Planung, Durchführung sowie der abschließenden Präsentation eines ausgewählten Projektes an. Sie setzen sich mit verschiedenen Print- und Nonprintmedien auseinander und kennen deren Wirkung auf verschiedene Zielgruppen. Sie formulieren ansprechende Texte und wirken an der zielgruppenorientierten Präsentation und Dokumentation von Projekten des Unternehmens mit. Erlernte Arbeits- und Präsentationstechniken wenden sie dabei sicher und überzeugend an.

Inhalte:

Planung: Thema, Zeitrahmen, schriftlicher und telefonischer Kundenkontakt

Durchführung: Briefing, Meeting, Realisierung eines Produktes, Protokolle

Präsentation: Medieneinsatz

Auswertung: Dokumentation, Folgeaktivitäten

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Das Thema des Projektes kann entweder von den Schülerinnen und Schülern selbst gewählt oder von der Lehrkraft vorgegeben werden (vgl. auch Lernsituation 11 c). Ein solches Projekt bietet den Schülerinnen und Schülern gute Möglichkeiten, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten aus allen Bereichen ihrer Ausbildung und ihres Alltagslebens anzuwenden, zu vernetzen und zu erweitern. In der Planungsphase sollten sie das Projektthema analysieren und in Teilbereiche gliedern, Ziele und Teilziele formulieren sowie eine erste Zeiteinteilung vornehmen. Das für diese Arbeit gebildete Team sollte die Stärken und Schwächen des Einzelnen berücksichtigen, sodass die Aufgaben angemessen verteilt und besondere Fähigkeiten für das Team genutzt werden können.

Bei der Durchführung können die Schülerinnen und Schüler zunächst verschiedene Möglichkeiten der Informationsbeschaffung anwenden (Fachliteratur, Internet) und das gesammelte Material dann ihren Teammitgliedern vorstellen. Das Material sollte gemeinsam bewertet, Geeignetes ausgewählt und gegliedert werden. Davon ausgehend können weitere konkrete Arbeitsschritte, Aufgabenverteilung und der genaue zeitliche Verlauf festgelegt und ausgeführt werden. Es sollte hierbei besonders darauf geachtet werden, dass die Schülerinnen und Schüler sich weitestgehend in englischer Sprache verständigen und ihre Arbeit kontinuierlich dokumentieren.

Nach der Präsentation der Ergebnisse, deren Form von den Schülerinnen und Schülern selbst gewählt werden kann, sollten nicht nur die Ergebnisse, sondern der gesamte Projektverlauf ausgewertet werden. Dazu können Selbst- und Fremdbewertung sowie Einzel- und Gruppenwertung eingesetzt werden, sodass jeder Einzelne dazu veranlasst wird, seine Meinung zu äußern und diese überzeugend zu begründen.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats17 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

 

 

17 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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