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Lehrplan

Oberschule

Jüdische Religion

2020

 

Impressum

Die Lehrpläne für die Oberschule treten in Kraft

für die Klassenstufe 5/6 am 1. August 2020
für die Klassenstufe 7/8 am 1. August 2021
für die Klassenstufe 9/10 am 1. August 2022

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de/

Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
https://www.smk.sachsen.de

Teil Grundlagen

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Grundstruktur

Im Teil Grundlagen enthält der Lehrplan Ziele und Aufgaben der Oberschule, Aussagen zum fächerverbindenden Unterricht sowie zur Entwicklung von Lernkompetenz.

Im fachspezifischen Teil werden für das Fach die allgemeinen fachlichen Ziele ausgewiesen, die für eine Klassenstufe oder für mehrere Klassenstufen als spezielle fachliche Ziele differenziert beschrieben sind und dabei die Prozess- und Ergebnisorientierung sowie die Progression des schulischen Lernens ausweisen.

Lernbereiche, Zeitrichtwerte

In jeder Klassenstufe sind in der Regel Lernbereiche mit Pflichtcharakter im Umfang von 25 Wochen verbindlich festgeschrieben. Zusätzlich kann in jeder Klassenstufe ein Lernbereich mit Wahlcharakter im Umfang von zwei Wochen bearbeitet werden.

Entscheidungen über eine zweckmäßige zeitliche Reihenfolge der Lernbereiche innerhalb einer Klassenstufe bzw. zu Schwerpunkten innerhalb eines Lernbereiches liegen in der Verantwortung des Lehrers. Zeitrichtwerte können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden.

tabellarische Darstellung der Lernbereiche

Die Gestaltung der Lernbereiche erfolgt in tabellarischer Darstellungsweise.

Bezeichnung des Lernbereiches Zeitrichtwert

Lernziele und Lerninhalte

Bemerkungen

Verbindlichkeit der Lernziele und Lerninhalte

Lernziele und Lerninhalte sind verbindlich. Sie kennzeichnen grundlegende Anforderungen in den Bereichen Wissenserwerb, Kompetenzentwicklung, Werteorientierung.

Im Sinne der Vergleichbarkeit von Lernprozessen erfolgt die Beschreibung der Lernziele in der Regel unter Verwendung einheitlicher Begriffe. Diese verdeutlichen bei zunehmendem Umfang und steigender Komplexität der Lernanforderungen didaktische Schwerpunktsetzungen für die unterrichtliche Erarbeitung der Lerninhalte.

Bemerkungen

Bemerkungen haben Empfehlungscharakter. Gegenstand der Bemerkungen sind inhaltliche Erläuterungen, Hinweise auf geeignete Lehr- und Lernmethoden und Beispiele für Möglichkeiten einer differenzierten Förderung der Schüler. Sie umfassen Bezüge zu Lernzielen und Lerninhalten des gleichen Faches, zu anderen Fächern und zu den überfachlichen Bildungs- und Erziehungszielen der Oberschule.

Verweisdarstellungen

Verweise auf Lernbereiche des gleichen Faches und anderer Fächer sowie auf überfachliche Ziele werden mit Hilfe folgender grafischer Elemente veranschaulicht:

➔ LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches der gleichen Klassenstufe

 

➔ Kl. 5, LB 2

Verweis auf Lernbereich des gleichen Faches einer anderen Klassenstufe

 

➔ MU, Kl. 5, LB 2

Verweis auf Klassenstufe, Lernbereich eines anderen Faches

 

⇒ Sozialkompetenz

Verweise auf ein Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule (s. Ziele und Aufgaben der Oberschule)

 
Wahlbereich

Das Angebot zum Erwerb einer 2. Fremdsprache ist abschlussorientiert. Die Ausgestaltung der Angebote zur individuellen Förderung und der Komplexen Lernleistung liegen in der Verantwortung der Schule.

Beschreibung der Lernziele

Einblick gewinnen

Begegnung mit einem Gegenstandsbereich/Wirklichkeitsbereich oder mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden als grundlegende Orientierung, ohne tiefere Reflexion

Kennen

über Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, zu Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden sowie zu typischen Anwendungsmustern aus einem begrenzten Gebiet im gelernten Kontext verfügen

Übertragen

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden in vergleichbaren Kontexten verwenden

Beherrschen

Handlungs- und Verfahrensweisen routinemäßig gebrauchen

Anwenden

Kenntnisse und Erfahrungen zu Sachverhalten und Zusammenhängen, im Umgang mit Lern- und Arbeitstechniken oder Fachmethoden durch Abstraktion und Transfer in unbekannten Kontexten verwenden

Beurteilen/ Sich positionieren

begründete Sach- und/oder Werturteile entwickeln und darstellen, Sach- und/oder Wertvorstellungen in Toleranz gegenüber anderen annehmen oder ablehnen, vertreten, kritisch reflektieren und ggf. revidieren

Gestalten/ Problemlösen

Handlungen/Aufgaben auf der Grundlage von Wissen zu komplexen Sachverhalten und Zusammenhängen, Lern- und Arbeitstechniken, geeigneten Fachmethoden sowie begründeten Sach- und/oder Werturteilen selbstständig planen, durchführen, kontrollieren sowie zu neuen Deutungen und Folgerungen gelangen

Abkürzungen

In den Lehrplänen der Oberschule werden folgende Abkürzungen verwendet:

GS Grundschule
OS Oberschule
LB Lernbereich
LBW Lernbereich mit Wahlcharakter
Ustd. Unterrichtsstunden
HS/RS Hauptschulbildungsgang/Realschulbildungsgang
BIO Biologie
CH Chemie
DaZ Deutsch als Zweitsprache
DE Deutsch
EN Englisch
ETH Ethik
GK Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung
GEO Geographie
GE Geschichte
HU Herkunftssprache
KU Kunst
MA Mathematik
MU Musik
PH Physik
RE/e Evangelische Religion
RE/j Jüdische Religion
RE/k Katholische Religion
SOR Sorbisch
SPO Sport
TC Technik/Computer
WTH Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales
2. FS Zweite Fremdsprache

Die Bezeichnungen Schüler und Lehrer werden im Lehrplan allgemein für Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrerinnen und Lehrer gebraucht.

Ziele und Aufgaben der Oberschule

Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die Oberschule ist eine differenzierte Schulart der Sekundarstufe I, die den Bildungs- und Erziehungsprozess der Grundschule auf der Grundlage von Fachlehrplänen systematisch fortführt. Sie integriert Hauptschulbildungsgang und Realschulbildungsgang und umfasst die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 5 bis 10.

Für die Oberschule ist als Leistungsauftrag bestimmt, dass sie eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung vermittelt und Voraussetzungen beruflicher Qualifizierung schafft. Sie bildet einen flexiblen Rahmen für individuelle Leistungsförderung, spezifische Interessen- und Neigungsentwicklung der Schüler, die Entwicklung der Ausbildungsfähigkeit und die Schaffung von Grundlagen für lebenslanges Lernen. Als Sozialraum bietet sie verlässliche Bezugspersonen und erzieherische Unterstützung für die Heranwachsenden.

Die Klassenstufen 5 und 6 orientieren dabei auf den weiteren Bildungsgang bzw. Bildungsweg (orientierende Funktion). In den Klassenstufen 7 bis 9 stehen eine auf Leistungsentwicklung und Abschlüsse bezogene Differenzierung sowie eine verstärkte individuelle Förderung im Mittelpunkt (Differenzierungsfunktion). Die Klassenstufe 10 zielt auf eine Vertiefung und Erweiterung der Bildung (Vertiefungsfunktion).

Bildungs- und Erziehungsziele

Diesen Auftrag erfüllt die Oberschule, indem sie Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung sowie Werteorientierung und deren Verknüpfung miteinander in allen fachlichen und überfachlichen Zielen sichert.

Die überfachlichen Ziele beschreiben darüber hinaus Intentionen, die auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler gerichtet sind und in jedem Fach konkretisiert und umgesetzt werden müssen.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Mündigkeit junger Menschen und zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen.

Als ein übergeordnetes Bildungs- und Erziehungsziel der Oberschule ist politische Bildung im Sächsischen Schulgesetz verankert und muss in allen Fächern angemessen Beachtung finden. Zudem ist sie integrativ insbesondere in den überfachlichen Zielen Werteorientierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie Sozialkompetenz enthalten.

In der Oberschule eignen sich die Schüler Wissen an, mit dem sie sich die wesentlichen Bereiche der Gesellschaft und Kultur erschließen, um Anforderungen in Schule und künftigem Erwachsenenleben gerecht zu werden. Sie erwerben strukturiertes und anschlussfähiges Wissen, das sie flexibel und gezielt anwenden können. [Wissen]

Die Schüler beherrschen zunehmend die Kulturtechniken. In allen Fächern entwickeln sie ihre Sprachfähigkeit und ihre Fähigkeit zur situationsangemessenen, partnerbezogenen Kommunikation. Sie eignen sich grundlegende Ausdrucks- und Argumentationsweisen der jeweiligen Fachsprache an und verwenden sachgerecht grundlegende Begriffe. [Kommunikationsfähigkeit]

Die Schüler der Oberschule nutzen zunehmend selbstständig Methoden des Wissenserwerbs und des Umgangs mit Wissen. Sie wenden zielorientiert Lern- und Arbeitstechniken an und lernen, planvoll mit Zeit, Material und Arbeitskraft umzugehen und Arbeitsabläufe effektiv zu gestalten. [Methodenkompetenz]

Die Schüler sind zunehmend in der Lage, sich individuelle Ziele zu setzen, das eigene Lernen selbstständig und in Zusammenarbeit mit anderen zu organisieren und zu kontrollieren. [Lernkompetenz]

In der Auseinandersetzung mit Personen und Problemen prägen die Schüler ihre Sensibilität, Intelligenz und Kreativität aus. Sie werden sich ihrer individuellen Stärken und Schwächen bewusst und lernen damit umzugehen. Gleichzeitig stärken sie ihre Leistungsbereitschaft. [Bewusstsein für individuelle Stärken und Schwächen]

Im Prozess der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur bilden die Schüler ihr ästhetisches Empfinden weiter aus und entwickeln Achtung vor der Leistung anderer. [ästhetisches Empfinden]

Die Schüler entwickeln Fähigkeiten, Informationen zu beschaffen und zu bewerten sowie moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sicher, sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst zu nutzen. Sie kennen deren Funktionsweisen und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen. [informatische Bildung]

Die Schüler erwerben Kenntnisse zum sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit vielfältigen Medien. In der Auseinandersetzung mit Medien lernen sie, diese im Hinblick auf eigene Bedürfnisse und insbesondere zum selbstständigen Lernen, funktionsbezogen auszuwählen, zu nutzen und selbst herzustellen. Sie erkennen bei sich selbst und anderen, dass Medien sowie das eigene mediale Handeln Einfluss auf Vorstellungen, Gefühle und Verhaltensweisen ausüben.[Medienbildung]

Die Schüler lernen, Themen und Probleme mehrperspektivisch zu erfassen. [Mehrperspektivität]

Die Schüler entwickeln eigene Wertvorstellungen auf der Grundlage der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, indem sie Werte im schulischen Alltag erleben, kritisch reflektieren und diskutieren. Dazu gehören insbesondere Erfahrungen der Toleranz, der Akzeptanz, der Anerkennung und der Wertschätzung im Umgang mit Vielfalt sowie Respekt vor dem Leben, dem Menschen und vor zukünftigen Generationen. Sie entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. [Werteorientierung]

Ausgehend von der eigenen Lebenswelt, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Schüler zunehmend mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Dabei lernen sie, Auswirkungen von Entscheidungen auf das eigene Leben, das Leben anderer Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Sie sind zunehmend in der Lage, sich bewusst für Nachhaltigkeit einzusetzen und gestaltend daran mitzuwirken. Sie lernen dabei Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen. [Bildung für nachhaltige Entwicklung]

In der Oberschule erleben die Schüler im sozialen Miteinander Regeln und Normen, erkennen deren Sinnhaftigkeit und streben deren Einhaltung an. Sie lernen dabei verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen, Kritik zu üben und konstruktiv mit Kritik umzugehen. [Sozialkompetenz]

Gestaltung des Bildungs- und Erziehungsprozesses

Spezifisch für die Oberschule sind Lehr- und Lernverfahren, die ein angemessenes Verhältnis zwischen fachsystematischem Lernen und praktischem Umgang mit lebensbezogenen Problemen schaffen. Lehren und Lernen an der Oberschule ist daher eher konkret und praxisbezogen - weniger abstrakt und theoriebezogen. Dabei sind die Schüler als handelnde und lernende Individuen zu aktivieren sowie in die Unterrichtsplanung und -gestaltung einzubeziehen. Erforderlich sind differenzierte Lernangebote, die vorrangig an die Erfahrungswelt der Schüler anknüpfen, die Verbindung von Kognition und Emotion berücksichtigen sowie Schüler Lerngegenstände aus mehreren Perspektiven und in vielfältigen Anwendungszusammenhängen betrachten lassen. Verschiedene Kooperationsformen beim Lernen müssen in allen Fächern intensiv genutzt werden. Intensive methodisch vielfältige Phasen von Übung, Wiederholung und Systematisierung sowie sinnvolle Hausaufgaben festigen die erreichten Lernerfolge.

Ein vielfältiger Einsatz von traditionellen und digitalen Medien befähigt die Schüler, diese kritisch für das selbstständige Lernen zu nutzen.

Eine Rhythmisierung des Unterrichts, mit der zusammenhängende Lerneinheiten und ein Wechsel von Anspannung und Entspannung, Bewegung und Ruhe organisiert sowie individuelle Lernzeiten berücksichtigt werden, ist von zunehmender Bedeutung. Die Oberschule bietet den Bewegungsaktivitäten der Schüler entsprechenden Raum.

Ganztägige Bildung und Erziehung bietet vielfältige Möglichkeiten, auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen, Begabungen und Bedürfnisse individuell einzugehen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Die Oberschule entwickelt eigenverantwortlich und gemeinsam mit außerschulischen Partnern ein Ganztagskonzept als Teil des Schulprogrammes.

Die Inhalte der Ganztagsangebote orientieren sich an den schulspezifischen Schwerpunkten und Zielen. Sie können unterrichtsergänzende leistungsdifferenzierte Bildungsangebote, freizeitpädagogische Angebote und offene Angebote im Rahmen der Schulclubarbeit umfassen. Gerade im sportlichen und musisch-künstlerischen Bereich können pädagogisch wertvolle unterrichtsergänzende Angebote in Kooperation mit regionalen Verbänden und Vereinen einen wichtigen Beitrag zur ganzheitlichen Bildung leisten. Ganztagsangebote sollen schülerorientiert und bedarfsgerecht gestaltet werden. Sie berücksichtigen die Heterogenität der Schüler und knüpfen an deren individuelle Interessen und Bedürfnisse an.

Für die Oberschule ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Handwerksbetrieben der Region von besonderer Bedeutung. Kontakte zu anderen Schulen, Vereinen, Organisationen, Beratungsstellen geben neue Impulse und schaffen Partner für die schulische Arbeit. Feste, Ausstellungs- und Wettbewerbsteilnahmen sowie Schülerfirmen fördern die Identifikation mit der Schule, die Schaffung neuer Lernräume und die Öffnung der Schule in die Region.

Toleranz, Transparenz, Verlässlichkeit sind handlungsleitende Prinzipien schulischer Arbeit. Regeln und Normen des Verhaltens in der Schule werden gemeinschaftlich erarbeitet. Im besonderen Maße richtet sich der Blick auf die Bedeutung authentischer Bezugspersonen für Heranwachsende.

Fächerverbindender Unterricht

 

Während fachübergreifendes Arbeiten durchgängiges Unterrichtsprinzip ist, setzt fächerverbindender Unterricht ein Thema voraus, das von einzelnen Fächern nicht oder nur teilweise erfasst werden kann.

Das Thema wird unter Anwendung von Fragestellungen und Verfahrensweisen verschiedener Fächer bearbeitet. Bezugspunkte für die Themenfindung sind Perspektiven und thematische Bereiche. Perspektiven beinhalten Grundfragen und Grundkonstanten des menschlichen Lebens:

Perspektiven

Raum und Zeit
Sprache und Denken
Individualität und Sozialität
Natur und Kultur

thematische Bereiche

Die thematischen Bereiche umfassen:

Verkehr
Medien
Kommunikation
Kunst
Verhältnis der Generationen
Gerechtigkeit
Eine Welt

Arbeit
Beruf
Gesundheit
Umwelt
Wirtschaft
Technik

Politische Bildung, Medienbildung und Digitalisierung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung sind besonders geeignet für den fächerverbindenden Unterricht.

Konzeption

Jede Schule kann zur Realisierung des fächerverbindenden Unterrichts eine Konzeption entwickeln. Ausgangspunkt dafür können folgende Überlegungen sein:

  1. Man geht von Vorstellungen zu einem Thema aus. Über die Einordnung in einen thematischen Bereich und eine Perspektive wird das konkrete Thema festgelegt.
  2. Man geht von einem thematischen Bereich aus, ordnet ihn in eine Perspektive ein und leitet daraus das Thema ab.
  3. Man entscheidet sich für eine Perspektive, wählt dann einen thematischen Bereich und kommt schließlich zum Thema.

Nach diesen Festlegungen werden Ziele, Inhalte und geeignete Organisationsformen bestimmt.

Lernen lernen

Lernkompetenz

Die Entwicklung von Lernkompetenz zielt darauf, das Lernen zu lernen. Unter Lernkompetenz wird die Fähigkeit verstanden, selbstständig Lernvorgänge zu planen, zu strukturieren, durchzuführen, zu überwachen, ggf. zu korrigieren und abschließend auszuwerten. Zur Lernkompetenz gehören als motivationale Komponente das eigene Interesse am Lernen und die Fähigkeit, das eigene Lernen zu steuern.

Strategien

Im Mittelpunkt der Entwicklung von Lernkompetenz stehen Lernstrategien. Diese umfassen:

  • Basisstrategien, welche vorrangig dem Erwerb, dem Verstehen, der Festigung, der Überprüfung und dem Abruf von Wissen dienen
  • Regulationsstrategien, die zur Selbstreflexion und Selbststeuerung hinsichtlich des eigenen Lernprozesses befähigen
  • Stützstrategien, die ein gutes Lernklima sowie die Entwicklung von Motivation und Konzentration fördern
Techniken

Um diese genannten Strategien einsetzen zu können, müssen die Schüler konkrete Lern- und Arbeitstechniken erwerben. Diese sind:

  • Techniken der Beschaffung, Überprüfung, Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen (z. B. Lese-, Schreib-, Mnemo-, Recherche-, Strukturierungs-, Visualisierungs- und Präsentationstechniken)
  • Techniken der Arbeits-, Zeit- und Lernregulation (z. B. Arbeitsplatzgestaltung, Hausaufgabenmanagement, Arbeits- und Prüfungsvorbereitung, Selbstkontrolle)
  • Motivations- und Konzentrationstechniken (z. B. Selbstmotivation, Entspannung, Prüfung und Stärkung des Konzentrationsvermögens)
  • Kooperations- und Kommunikationstechniken (z. B. Gesprächstechniken, Arbeit in verschiedenen Sozialformen)
Ziel

Ziel der Entwicklung von Lernkompetenz ist es, dass Schüler ihre eigenen Lernvoraussetzungen realistisch einschätzen können und in der Lage sind, individuell geeignete Techniken und Medien situationsgerecht zu nutzen und für das selbstbestimmte Lernen einzusetzen.

Konzeption

Schulen entwickeln eigenverantwortlich eine Konzeption zur Lernkompetenzförderung und realisieren diese in Schulorganisation und Unterricht.

Für eine nachhaltige Wirksamkeit muss der Lernprozess selbst zum Unterrichtsgegenstand werden. Gebunden an Fachinhalte sollte ein Teil der Unterrichtszeit dem Lernen des Lernens gewidmet sein. Die Lehrpläne bieten dazu Ansatzpunkte und Anregungen.

Teil Fachlehrplan Jüdische Religion

Ziele und Aufgaben des Faches Jüdische Religion

Beitrag zur allgemeinen Bildung

Das Judentum nimmt seit Jahrhunderten eine bedeutende Rolle in der kulturellen Entwicklung Europas und Deutschlands ein. Die jüdische Religion erlebte in den zurückliegenden Jahren in Deutschland in postsäkularer Umwelt ein Anwachsen. Dies stellt eine neue Herausforderung dar, bei der dem jüdischen Religionsunterricht eine besondere Bedeutung zukommt. Das Fach Jüdische Religion bietet den Schülern die Möglichkeit der Begegnung mit dem Judentum und gelebtem Glauben und trägt so dazu bei, die jüdische Identität der Schüler und das Zugehörigkeitsgefühl zur jüdischen Gemeinschaft zu stärken. Dadurch werden die Schüler zur selbstständigen Beschäftigung mit jüdischer Tradition und jüdischem Denken befähigt.

Durch Bewusstmachung der jüdischen Wurzeln der europäischen Kultur bei gleichzeitiger dialogischer Offenheit für andere Religionen und Weltanschauungen trägt das Fach Jüdische Religion zur Verwirklichung interkultureller und interreligiöser Lernziele bei.

Wesentliche Merkmale der jüdischen Religion sind die Thematisierung der Beziehung zwischen Mensch und G-tt, die Betrachtung des Menschen als Individuum und als Gemeinschaftswesen, die Gestaltung des gesamten Lebens aus der Beziehung zu einem befreienden G-tt und die daraus resultierenden ethischen Fragen und Urteilsbildungen.

Die hohe Bedeutung des Tora-Lernens, die ständige Auseinandersetzung mit der schriftlichen und der mündlichen Lehre sowie der Anspruch nach Tikun Olam eröffnen den Schülern die Vielfalt im Denken und im Handeln und stärken damit ihren Umgang mit Pluralität sowie die Fähigkeit des lebenslangen Lernens. Damit verbunden ist der Erwerb von intelligentem Wissen, die Förderung des Erkenntnisprozesses, die Schulung von Methoden und Arbeitsweisen. Die Auseinandersetzung mit den in der Struktur der Tora richtungsweisenden Hinweisen zur Handhabung der ökologischen, ökonomischen und sozial-ethischen Aspekte des Lebens befähigt die Schüler, über aktuelle politische und ökonomische Ereignisse kritisch zu sprechen. In der Diskussion um Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit beziehen sie eigene Standpunkte und entwickeln auf der Grundlage ihres Glaubens verantwortliches Verhalten in Gesellschaft, Umwelt und Gemeinde.

Das Gebot des Lernens ist ein in der Tora verankerter Grundsatz „Und lehret sie eure Kinder, dass du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ (Dewarim, Kap. 6; Vers 7), wie es zu Beginn des jüdischen Glaubensbekenntnisses Schema Jissra’el steht.

Jüdischer Religionsunterricht ist als ordentliches Lehrfach in Art. 7 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und in Art. 105 Abs. 1 der Verfassung des Freistaates Sachsen verankert, für das der Staat und die Jüdischen Gemeinden des Landesverbandes gemeinsam Verantwortung tragen. Er ist in besonderer Weise Unterricht, in dem die Schüler Erfahrungen aussprechen und deren religiöse Dimension erkennen können, so dass sie in der Begegnung mit der jüdischen Tradition die Gesellschaft und ihr eigenes Leben als sinnvoll verstehen lernen. Die religiöse und die ethische Dimension des Lebens sind tragende Elemente des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schule. Das Fach Jüdische Religion kann zur Berufsorientierung beitragen.

In der Begegnung und Auseinandersetzung mit anderen religiösen Deutungen und Weltanschauungen hilft das Fach Jüdische Religion den Schülern, in der pluralistischen Welt ihre Identität zu entwickeln, die eine ethische Urteils- und Handlungsfähigkeit einschließt. Dies gilt insbesondere für die Bedeutung von Demokratie, Freiheit, Gleichberechtigung und Toleranz, den bewussten Umgang mit der Umwelt sowie die Beziehung zum Medinat Jissra’el. Damit einhergehend werden die Schüler befähigt, aus der Minderheitenperspektive heraus Selbstbewusstsein und Selbstachtung sowie Verantwortungsbewusstsein und Solidarität zu entwickeln.

Das Fach Jüdische Religion erschließt grundlegende Aspekte der jüdischen Religion und unterstützt die Schüler, eigene Formen der religiösen Lebensgestaltung zu finden. Es informiert über andere Religionen und fördert interreligiöses Lernen besonders im Hinblick auf den interreligiösen Dialog.

Im Verständnis der Welt als Schöpfung G-ttes, deren Bewahrung in der Verantwortung der Menschen liegt, entwickelt das Fach Jüdische Religion bei den Schülern das Bewusstsein für gesellschaftliche Herausforderungen ihrer Zeit und die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns.

Durch die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und ökonomischen Sachverhalten fördert das Fach Jüdische Religion das Interesse der Schüler für Politik und schafft bei ihnen ein Bewusstsein für lokale, regionale und globale Probleme ihrer Zeit. Lösungsansätze müssen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen und damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln anregen. Hierbei kommt der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine Schlüsselrolle zu.

Das Fach Jüdische Religion ist offen für alle Schüler, vorausgesetzt, dass eine Beratung und Zustimmung durch die jüdische Lehrkraft erfolgt ist.

allgemeine fachliche Ziele

Die Schüler

  • erweitern ihr Wissen über den TaNa“Ch und erwerben Wissen über die Entstehung und Struktur des Talmuds,
  • vertiefen ihre Kenntnisse über das jüdische Zeitverständnis, über die jüdische Geschichte und Tradition sowie über andere Religionen,
  • entwickeln die religiöse Sprachfähigkeit und die Lesefähigkeit im Hebräischen weiter,
  • setzen sich mit der Bedeutung der jüdischen Religionspraxis für den G-ttesdienst sowie für das persönliche und gesellschaftliche Leben hinsichtlich der möglichen Entwicklung einer eigenen religiösen Identität auseinander,
  • entwickeln ihre Urteils- und Handlungsfähigkeit für ein verantwortungsvolles Miteinander von Mensch, Umwelt und Gesellschaft weiter.
Strukturierung

Der Lehrplan strukturiert sich in fünf Lernbereiche, die sachlogisch aufeinander bezogen sind, um auf Vorkenntnisse aufbauend spiralcurricular weitergeführt zu werden. Die Lernbereiche stehen in einer Wechselbeziehung zueinander und ermöglichen eine Lernprogression.

Lernbereich 1: Quellen des Judentums

Lernbereich 2: Jüdischer Jahreszyklus

Lernbereich 3: Verantwortliches Handeln

Lernbereich 4: Jüdische Geschichte

Lernbereich 5: Tefilla und Ritus

Die Lernziele und -inhalte können lernbereichsübergreifend und dem Jahreszyklus entsprechend unterrichtet werden.

Die Weiterentwicklung der Lesefähigkeit des vokalisierten Hebräisch ist keinem Lernbereich zugeordnet, sollte aber von der Lehrkraft mit einem Zeitrichtwert von insgesamt 55 Stunden eigenverantwortlich dafür geeigneten Lerninhalten zugeordnet werden.

Der Lehrplan ist entsprechend der Stundentafel konzipiert. Kann der Unterricht nur reduziert stattfinden, trifft die Lehrkraft unter Berücksichtigung der speziellen fachlichen Ziele eigenverantwortlich eine Auswahl aus jedem Lernbereich.

didaktische Grundsätze

Voraussetzung für eine bestmögliche Entwicklungsförderung aller Schüler im Religionsunterricht ist die Analyse ihrer Stärken und Schwächen, Ängste und Hoffnungen. Die besondere Beachtung der individuellen Lernvoraussetzungen, Leistungsmöglichkeiten und Interessen sowie die Wahrnehmung und Berücksichtigung unterschiedlicher religiöser Sozialisation der Schüler und ihrer religiösen Entwicklung sind Grundlage eines altersgerechten Lehrens und Lernens im Religionsunterricht. Die Lerngruppen sind häufig durch große Differenzen in der religiösen Prägung durch Elternhaus und Gesellschaft gekennzeichnet. Insbesondere in den jüdischen Gemeinden im Freistaat Sachsen hat ein größerer Teil der jüdischen Schüler Migrationserfahrung in der zweiten Generation. Dadurch bringen sie unterschiedliche, individuelle Vorerfahrungen mit. Es ist daher wichtig, dass die Schüler in einem vertrauensvollen Lernklima ihre jeweils eigenen Zugänge zu religiöser Tradition, ihre persönlichen Deutungsweisen und Weltzugänge einbringen können und in einem gemeinsamen Prozess aktiven Deutens und Konstruierens der Wirklichkeit miteinander ausbauen. Die Lehrkraft begleitet und unterstützt dabei in angemessener und sachgerechter Weise die religiöse Weiterentwicklung und Identitätsfindung der Schüler, um sie in die Lage zu versetzen, eine verantwortete Entscheidung für die Berufswahl zu treffen.

Die Lernprozesse im Religionsunterricht müssen für die gegenwärtige und die zukünftige Situation der Schüler bedeutsam sein und einen Bezug zu ihrer Lebenswelt haben. Der jüdische Kalender ist grundlegend für das jüdische Leben und sollte für den Unterricht didaktisch entsprechend beachtet werden.

Die geringe Schülerzahl macht es erforderlich, dass der Unterricht in der Regel klassen- und schulübergreifend unterrichtet wird. Die Unterschiede in Lernvoraussetzungen der Schüler und die altersgemischten Lerngruppen fordern die Lehrkräfte didaktisch-methodisch in besonderer Weise und machen Differenzierungen in den Lern- und Handlungsangeboten notwendig.

Eine Vielfalt ganzheitlicher Lernangebote und der zunehmende Einsatz digitaler Medien ermöglicht es den Schülern, im Religionsunterricht eigene Fragen zu entdecken, nach Antworten zu suchen und die religiöse Dimension des eigenen Lebens zu entfalten. Der Fokus richtet sich dabei von der Erfahrungs- und Lebenswelt des Jugendlichen auf neue Inhalte und Strukturen, die manchmal auch gegen gesellschaftliche Trends glaubwürdig vertretbar sein müssen.

Für die Entwicklung eines reflektierten Demokratieverständnisses werden ergänzend zum Lehrplan für die Klassenstufen 6 und 8 das Unterrichtsmodul „Umgang mit Wahrheit und Wahrnehmung“ und für die Klassenstufe 8 das Unterrichtsmodul „Menschenrechte und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeboten.

Weil es um Gestalten und Gestaltwerdung des Glaubens geht, werden im Unterricht das Erproben jüdischer Handlungsmotive sowie die Kontaktaufnahme zu jüdischen Gemeinden und Juden, die sich gesellschaftlich engagieren, gefördert.

Das Fach Jüdische Religion ist von dialogischer Offenheit geprägt. Die Thematisierung von Religionen und Kulturen ist von Akzeptanz und Achtung gekennzeichnet.

Dem allgemeinen didaktischen Prinzip der Kontroversität folgend, sind auch im Unterricht des Faches Jüdische Religion die Fragen nach Partizipations- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für Schüler fundamental. Bei Inhalten mit politischem Gehalt sind überdies auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung einzusetzen. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche oder Pro- und Kontradebatten. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation.

Die Person des jüdischen Religionslehrers und ihre Glaubwürdigkeit ist wichtig für die Orientierung der Schüler. Dabei muss Raum für Rollendistanz gewahrt bleiben.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

Klassenstufen 5/6

Lernbereich 1 Quellen des Judentums 16 Ustd.
Lernbereich 2 Jüdischer Jahreszyklus 14 Ustd.
Lernbereich 3 Verantwortliches Handeln 18 Ustd.
Lernbereich 4 Jüdische Geschichte 14 Ustd.
Lernbereich 5 Tefilla und Ritus 18 Ustd.
Lernbereich 4 Umweltschutz
Lernbereich 6 Jüdische Lieder

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Megillat Ruth – Dein Am ist mein Am
Wahlbereich 2 Der Jahreszyklus
Wahlbereich 3 Koscheres Essen
Wahlbereich 5 Kiddusch Lewana – Dank für die Schöpfung

Klassenstufen 7/8

Lernbereich 1 Quellen des Judentums 20 Ustd.
Lernbereich 2 Jüdischer Jahreszyklus 14 Ustd.
Lernbereich 3 Verantwortliches Handeln 14 Ustd.
Lernbereich 4 Jüdische Geschichte 16 Ustd.
Lernbereich 5 Tefilla und Ritus 16 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Jüdische Helden
Wahlbereich 2 Koscher im Alltag
Wahlbereich 3 Kehila Kedoscha
Wahlbereich 4 Alte und neue Lieder Jissra’els
Wahlbereich 5 Leben im Kibbuz – Pflege des Erbes der Väter
Wahlbereich 6 Jüdische Projekte für Nachhaltigkeit

Klassenstufen 9/10

Lernbereich 1 Quellen des Judentums 16 Ustd.
Lernbereich 2 Jüdischer Jahreszyklus 14 Ustd.
Lernbereich 3 Verantwortliches Handeln 20 Ustd.
Lernbereich 4 Jüdische Geschichte 14 Ustd.
Lernbereich 5 Tefilla und Ritus 11 Ustd.

Lernbereiche mit Wahlcharakter

Wahlbereich 1 Die Fünf Megillot im Jahreszyklus
Wahlbereich 2 Lebendige Tradition in allen Zeiten
Wahlbereich 3 Erinnerungskultur in den Kehillot in Sachsen
Wahlbereich 4 Moses Mendelssohn – Vater des modernen Judentums
Wahlbereich 5 Religiöse Strömungen
Wahlbereich 6 Hannah Szenes – Widerstandskämpferin

Klassenstufen 5/6

Ziele

Die Schüler erweitern ihr Wissen über den Glauben und die jüdische Geschichte von der Eroberung Kena’ans bis zum Malchut Dawid auf der Grundlage des TaNa“Chs.

Die Schüler erweitern ihr Wissen über das jüdische Zeitverständnis, indem sie sich mit dem Jahreszyklus der Chagim als identitätsstiftend auseinandersetzen.

Die Schüler wenden ritualbezogen religiöse Ausdrucksweisen sowohl in Deutsch als auch in Hebräisch angemessen an.

Die Schüler entwickeln ihr Verständnis für die Rolle der Tefilla in Synagoge und Alltag unter Berücksichtigung des TaNa“Chs und rabbinischer Schriften weiter.

Die Schüler setzen sich mit den Mizwot als grundlegend für die kollektive und individuelle jüdische Identität auseinander und werden für die jüdische Haltung Zeniut als Weg für ein gelingendes Miteinander sensibilisiert. Dabei gewinnen sie Einblick in die Bedeutung der eigenen Verantwortung.

Lernbereich 1: Quellen des Judentums 16 Ustd.

Kennen der Struktur des TaNa“Chs

Akronym, Mikra

Dreiteilung: Tora/Chumasch, Newi’im – Rischonim/Acharonim, Ketuwim

Einteilung: Sefer, Perek, Passuk, Tora, Parascha Alija, Haftara

inhaltliche Logik der Schriften: Jehoschu’a als Nachfolger des Mosche

schriftliche und mündliche Tora

Zahlenwert der hebräischen Buchstaben

TaNa“CH in bTBB 14-15a

Unterschiede zur christlichen Bibel

Kennen ausgewählter Texte des 

Hebräisch lesen ausgewählter Pessukim

Texte angeleitet zusammenfassen 

Sefer Jehoschu’a hinsichtlich der Bedeutung von Jehoschu’a und seiner Aufgaben

Mischna Awot 1,1

Jehoschu’a 3-4;13,24: Inbesitznahme und Aufteilung des Landes Kena’an

Jehoschu’a 6: Der Fall der Mauern von Jericho

Jehoschu’a 24: Abschiedsrede

Kartenarbeit, Puzzle

Sefer Schofetim als Ära des Ams Jissra’el zwischen Treue und Abkehr

Dewora

Richterin und Prophetin

Schofetim 4-5: toragemäßer Umgang mit der Macht 

Schimschon

Umgang mit den Mizwot, Schofe tim 13-16: Schwäche

Sefer Schemu’el I unter dem Aspekt des Vertrauens in persönlichen Krisenzeiten

Bezug zum Glauben, Kraft des Tefilla von Channa, bTBer 31

Krise: Bereschit 16; 21; 25,1; 29,31; Schemu’el I 1: Kinderlosigkeit

Haftara zu Rosch haSchana

Nacherzählen

Rollenspiel

Lernbereich 2: Jüdischer Jahreszyklus 14 Ustd.

Kennen der Bedeutung des Neumonds für den Lu’ach

Rosch Chodesch als Halbfeiertag, Fest für Frauen Kiddusch Lewana

Beherrschen der Monatsnamen des Lu’achs und ihrer Zuordnung zu den Chagim

Jom Tov Scheni Schel Galujot, Chol haMo’ed, 6 Fastentage

hebräische Monatsnamen

Puzzle

Kennen des Ablaufs des Schabbattages in der Synagoge und im Alltag

Kerzenanzünden, Kiddusch, Netilat Jadajim

geheiligte Zeit zwischen Kabbalat Schabbat und Hawdala

Berachot und Pijutim

Lieder: Lecha Dodi, Wescham’ru, Jedid Nefesch

Gestaltung eines Ablaufes

Kennen der Bedeutung der Festtage anhand der Einschaltungen in der Amida und dem Birkat haMason

Rosch Chodesch, Schabbat, Purim, Chanukka und der Schalosch Regalim, Chol haMo’ed, Issru Chag

Sich positionieren zu Bat Mizwa/Bar Mizwa im jüdischen Lebenszyklus

Berit Mila im Lebenszyklus

Tora, Parascha, Haftara-Lesung

unterschiedliche Aufgaben von Mädchen und Jungen

Unterschiede im liberalen und orthodoxen Ritus

Erwachsenwerden, persönliche gesellschaftliche Verantwortungsübernahme

Vergleich mit Firmung, Konfirmation, Jugendweihe

Darstellung in den traditionellen und digitalen Medien

Internetrecherche

Einblick gewinnen in die Gedenktage des Judentums

9. November, Pogromnacht, 27. Januar, Internationaler Holocaustgedenktag, 8. Mai, Befreiung und Kriegsende

Jom haScho’a, Jom haSikaron, Jom ha’Azma’ut, Jom Jeruschalajim

unterschiedliches Gedenken in Deutschland und Israel

Teilnahme oder Mitwirken an Gedenkveranstaltungen in der eigenen Stadt oder Kehilla

kinderbiografische Erzählungen mit lokalen oder regionalen Bezügen, Kinderliteratur

Judith Kerr: Als Hitler das Rosa-Kaninchen stahl

Stolpersteine

Lernbereich 3: Verantwortliches Handeln 18 Ustd.

Sich positionieren zu der Bedeutung der Mizwot für die jüdische Identität

Begriffsklärung

Einteilung der Mizwot nach dem Verhältnis G-tt und Mensch, Mensch und Mitmensch, Mensch und Welt

Einhalten der Mizwot

Wajikra 26,3-13

613 Mizwot vom Sinai, 248 Gebote und 365 Verbote

Elternehrung 

Schemot 20,12; 21,15; Wajikra 20,9; Dewarim 21,18-21; 27,16: Fünfte Mizwa der Asseret haDibrot;
Schemu’el II 16: Awschaloms Rebellion

zwischen Gehorsam und Auflehnung

Familie

Bereschit 24: Brautsuche für Jizchak, Riwkas Entscheidung

Generationenfolge, Weitergabe der Tradition, Schelom Bajit

Freundschaft

Wajikra 19,18; Mischna Joma 8,9; Awot 5,16: Bedeutung von Freundschaft, wahre und falsche Freundschaft, Umgang mit Konflikten in der Freundschaft

Ernährung

Dewarim 20,19; Kaschrutliste im Alltag

zwischen Annahme und Rebellion

Anwenden ihrer Kenntnisse über die Awot we’Imahot auf den persönlichen Umgang mit Zeniut

Micha 6,8: Zeniut, Mischle 31,10ff.; Tehilim 45,14: Eschet Chajil

Liste von der Schönheit der Frauen und Männer: Sara, Riwka, Rachel, Esther;

Jossef, Dawid, Awschalom

Begriffsklärung: äußere und innere Schönheit

Wem gehört der Körper?

Schönheits- und Körperkult, Schönheitswahn

Mode, Beauty, Wellness

Bodystyling, Piercing, Tattoo, Operation

Streitgespräch

Erstellen eines Ratgebers, Nutzen digitaler Medien

Sich positionieren zum Umgang mit Zeniut in den Medien

ethische Maßstäbe

Dewarim 4,15

Schemirat haGuf

Prinzip der eigenen Verantwortung

Schönheit in Werbung, Zeitschriften, Internet und sozialen Netzwerken

Idole, Influencer

Präsentation mit digitalen Medien für interessierte Schüler

Lernbereich 4: Jüdische Geschichte 14 Ustd.

Kennen der Landnahme Kena’ans 

Jehoschu’a 1; 12; 24

geografisch

Jericho, Kartenarbeit

politisch und sozial

Aufteilung unter den Stämmen

Schemot 32,26-29; Bemidbar 1,50-51; 3,11-12; 17,17-24: Bedeutung des Stammes Levi; Bemidbar 27; 36: weibliches Erbrecht 

religiös

Heiligkeit des Landes, Überwindung des Götzendienstes

Kennen der Richterzeit als Zeit der religiösen und politischen Wirren

Schofetim 3,12-31: Ehud, Schofetim 6-8: Gideon

Richter, Kenner des Gesetzes, Volksführer in Krisenzeiten

Berufung

Aufgaben: Sicherung des Glaubens, Rechtsprechung

Verteidigung gegen politische und religiöse Feinde

Kartenarbeit

Kennen der Malchut am Beispiel von Scha’ul

Dewarim 17,14-15; Schemu’eI I 10-12,5

Entstehung

Ablösung der Richterzeit, Schemu’el I 8-10

Verhältnis von G-ttesherrschaft und Menschenherrschaft

Merkmale

Merkmale guter und schlechter Malchut

Schemu’el I 15: Umgang mit dem Amalekiterkönig

Schemu’el I 17: Dawid und Goliath

Übertragen der Kenntnisse von der Malchut auf den Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen 

Gemeinwohlverständnis, Machtmissbrauch, Korruption

Diskussion um Kinderrechte und Jugendschutz

Lernbereich 5: Tefilla und Ritus 18 Ustd.

Einblick gewinnen in Struktur und Begrifflichkeiten des Siddur

Hebräisch als Gebetssprache, Kult- und Kultursprache

Vergleich Siddur und Machsor

Textstellen unter Anleitung suchen

hebräische Fachbegriffe verwenden

Übertragen der Kenntnisse des Schema Jissra’el auf die Prinzipien von Lohn und Strafe

Dewarim 6,4-9; 11,13-21

Mesusa, Tefilin

Hebräisch lesen

Kennen des Betens und der Struktur der Schabbat-Amida

Schemu’el I 1, bTBer 31: Channa als Vorbild der treuen Beterin

Mussaf

Kennen des Pijuts Adon Olam als Ausdruck der jüdischen G-ttesvorstellung

Begriffsklärung: Pijut, echad

Herausarbeiten der G-ttesvorstellung

Visualisierung: die Zwei Gesetzestafeln als Form dieses Pijuts

Hebräisch singen

Beherrschen der ersten Beracha von Birkat haMason 

Birkat haMason nach Brotgenuss als Symbol der Dankbarkeit für die Nahrung und das Gemeinschaftserlebnis

Rituale: Netilat Jadajim

Besuch einer Synagoge

Wahlbereich 1: Megillat Ruth – Dein Am ist mein Am

Übertragen der Erfahrungen von Ruth als Nichtjüdin auf die gegenwärtige Situation in der jüdischen Gemeinschaft

Megillat Ruth

Die Gijoret und der Segen: Ruth, Ur-Ur-Großmutter von König Dawid

„Vater-Kind“ als Alltagserfahrung vieler Migranten

Möglichkeiten und Grenzen der Vaterjudenschaft der Gijur und die Akzeptanz

Wahlbereich 2: Der Jahreszyklus

Übertragen der Kenntnisse vom jüdischen Jahreszyklus auf das Erstellen eines jüdisch-christlichen Kalenders

zyklisch

jüdische und christliche Monatsnamen

jüdischer Ursprung christlicher Feiertage Gemeinsamkeiten und Unterschiede

religiöser und weltlicher Kalender: Jahresbeginn Nissan, 1. Monat; Rosch haSchana, 7. Monat

1. Advent/1. Januar

religiöse und weltliche Feiertage, Gedenktage

Nutzen von traditionellen und digitalen Medien

Wahlbereich 3: Koscheres Essen

Kennen des Anspruchs an Essen als koscher und lecker

typische Speisen: Challa, gefilte Fisch, Tscholent, „rosa Kaviar“, Hühnersuppe

Merkmale des Erlaubten und Verbotenen: Trennung von Milch und Fleisch, zeitlicher Abstand, Parwe

Farbstoffe und Haltbarmacher

Prinzip: selbst und frisch zubereitet

persönliche Koscherliste erstellen

Recherche erlaubter Produkte im Lebensmittelhandel

Menü entwerfen

Lernbereich 4: Umweltschutz

Kennen rabbinischer Auslegungen zum toragemäßen Umweltschutz

Kohelet Rabba 7,1

Landwirtschaft: Überdüngung, Monokulturen Schemot 23,10.11; Wajikra 25,2-7: Schemitta

Erhalt der Biodiversität

Konsumverhalten: Verpackung, Plastikvermeidung, Produktqualität

Spannung zwischen Konsumwahn und Genügsamkeit

eigene Verantwortung: Gedankenlosigkeit vs. Dankbarkeit

Wahlbereich 5: Kiddusch Lewana – Dank für die Schöpfung

Einblick gewinnen in den Brauch des Kiddusch Lewana

Aussehen der Mondphasen wahrnehmen und beschreiben

Schöpfer der „beiden großen Lichter“

Zeit der Tefilla: vom Neumond bis zum Vollmond, vorzugsweise am Schabbat

Birkat haChodesch

Schabbat Chol haMo’ed, Schabbat der Pessach- und Sukkot-Zeit

Schabbat Rosch Chodesch, 2 Tora-Rollen Schabbat R”CH Nissan

ein Teil des Pijut Kel Adon al kol haMa’assim aus dem Schacharit schel Schabbat im Kiddusch Lewana

Einschaltungen des Schabbats Chol haMo’ed

Lernbereich 6: Jüdische Lieder

Beherrschen von Liedern

Hebräisch singen

des Kabbalat Schabbat

Jedid Nefesch, HaSchem Malach (Tehilim 93), Lecha Dodi

des Ma’ariw von Schabbat

Wescham’ru, Wajechulu

der Chagim 

Chanukka: MaOs Zur, Jewanim nikbezu

Pessach-Seder: Echad Mi Jode’a, Wehi Sche’amda, Dajenu, Chassal Siddur

Klassenstufen 7/8

Ziele

Die Schüler erweitern ihr Wissen über prophetische Erzählungen und anhand der Mizwot der Tora über Kaschrut. Sie reflektieren Kaschrut unter dem Aspekt des Fastens und der Askese in anderen Religionen.

Die Schüler durchdringen die jüdische Zeitrechnung und setzen sich mit der mehrdimensionalen Bedeutung der Jamim Nora’im sowie Chanukka auseinander.

Die Schüler erweitern ihre religiöse Sprachfähigkeit durch die sichere Verwendung von Begriffen der Religionslehre und des Tefilla. Die Schüler können diese deuten und verstehen.

Die Schüler lernen die Zeit und die Bedeutung der Bet haMikdasch I/II für das Judentum kennen. Sie erkennen die Bedeutung Jissra’els für das Judentum in Deutschland.

Die Schüler erkennen anhand der Bedeutung der Kehilla in ihrer Vielfalt der Einrichtungen das Selbstverständnis des Judentums. Sie gewinnen Einblick in Struktur und Aufbau christlicher und muslimischer Gemeinden.

Die Schüler setzen sich durch die Beschäftigung mit einzelnen Aspekten der Amida mit den Fragen des eigenen Willens und der persönlichen Verantwortung vor G-tt und Mensch auseinander.

Lernbereich 1: Quellen des Judentums 20 Ustd.

Kennen der Entstehungsgeschichte des TaNa“Chs

Die Versammlung der Ansche Knesset haGedola PA I 1; Kanonisierung

Anordnung der Schriften verstehen

Textstellen im Siddur und TaNa“Ch mit Anleitung recherchieren

Kennen ausgewählter Texte

Hebräisch lesen ausgewählter Pessukim

Texte mit Anleitung erschließen

Sefer Schemu’el I-II hinsichtlich der Konsolidierung der Malchut Dawid und der Sichtweisen zu Dawid

Schemu’el I 16: Auserwählung und Salbung Dawids

militärische Ausdehnung und friedliche Einigung des Reiches, Errichtung einer Verwaltung und eines Zentralheiligtums in Jeruschalajim

Sefer Melachim I hinsichtlich des Baus und der Bedeutung des Bet haMikdasch unter Schelomo haMelech

Melachim I 6-8

Bau und Struktur, Verhältnis von Architektur und religiöser Bedeutung, Form und Inhalt

Kadosch: Menora, Lechem haPanim, Misbach haKetoret

Kodesch hakodaschim: Mischkan

Ohel – Bet haMikdasch – Bet Knesset

vom Opfer zum Gebet

3D-Animation 

Diwre haJamim II

Kap. 1-7: Herrschaftsantritt Schelomos, Bauvorhaben, Bautätigkeit und Einweihung des Tempels

Sich positionieren zu den Menschenbildern in den prophetischen Erzählungen

Schemu’el II 12,1-12: Natans Vergleich

Melachim I 3: Schelomos kluges Urteil

Vergleich mit eigenen Vorstellungen vom Menschen

Erzählungen über Wesen des Menschen, Glauben, Begabung und Schwäche

eigene Sicht auf menschliche Wesensmerkmale und Tugenden

Textanalyse

Rollenspiel

Anwenden der Mizwot zu Kaschrut auf das eigene Leben 

Wajikra 11: erlaubte Tierarten und ihre Merkmale

Bereschit, 9,4; Wajikra 17,10-14;19, 26; Dewarim 12,23: Schechita, Verbot Blut zu essen und zu trinken, Schächten und Tierschutz

Schemot 23,19; 34,26; Dewarim 14,21: Verbot der Vermischung von Milch und Fleisch

Kascher-Terefa-Parwe

Einkauf von Lebensmitteln: Kriterien für koscheres Warensortiment

koschere Zubereitung der Mahlzeiten

Vorschriften für Pessach

die Werte Achtsamkeit und Verzicht im Zusammenhang von Kaschrut diskutieren

Kennen der Bedeutung des Fastens im Christentum und Islam

Mt 4,2; 9,14-15 par

Sure 2:183-185,187

Fastenaktionen der christlichen Kirchen

Vergleich von Ramadan und Fastenzeit

Zusammenhang von Fasten, Kaschrut, Halal, Diät und Verzicht

Stationenlernen

Pro und Kontra-Diskussion

Erstellen eines Podcasts

Lernbereich 2: Jüdischer Jahreszyklus 14 Ustd.

Sich positionieren zur Bedeutung der Chagim des Monats Tischre

Quellen des TaNa“Chs, Berachot, Machsor, Pijutim: Awinu Malkenu, Kol nidre, Unetane Tokef

Bedeutung der Symbole

hebräische Begriffe anwenden

Rosch haSchana

Jamim Nora’im, Teschuwa, Schofar

Sünde und Gericht, ständige Möglichkeit des Neuanfangs

auf eigene Erfahrungen übertragen

Jom Kippur

Selicha, Ne’ila

Versöhnung der Menschen untereinander vor der Versöhnung mit G-tt

Beten für die Einheit des Ams

Bedeutung für aktuelle gesellschaftliche und politische Beziehungen reflektieren

Sukkot

Gastfreundschaft und ihre Formen: Uschpisin, Lulaw

Leben als Wanderschaft, Flucht und Migration

Sich positionieren zur Bedeutung von Chanukka

historische Einordnung, Rolle der Makkabäer

Brauchtum: Chanukkija-Zünden im Fenster

Bedeutung des Symbols Licht

hellenistische Herrschaft und Kultur als Bedrohung der Identität und der Religionsfreiheit

Bedeutung für die Gegenwart reflektieren: Spannungsverhältnis zwischen Assimilation und Integration

Kennen des Jahresbeginns und der dazugehörigen Bräuche im Christentum, im Islam und in anderen Kulturen

Advents- und Weihnachtskreis, 1. Januar

Unterschied Sonnen- und Mondjahr

islamisches Neujahr: Gedenken an Hidschra 622 n.d.Z, Bräuche: Begrüßung mit traditionellen Blasinstrumenten, Festessen aus sieben Teilen mit symbolischer Bedeutung

verschiedene Traditionen in den muslimischen Ländern

Newroz/Nouruz, 20./21. März Frühlingsanfang

China: Chunjie – Neujahrsfest

Japan: Sakura – Kirschblütenfest

Stationenlernen

Expertenbefragung

Internetrecherche

Erklärvideo erstellen

Lernbereich 3: Verantwortliches Handeln 14 Ustd.

Anwenden der Kenntnisse zu Zedek auf das persönliche und gesellschaftliche Leben

Schemot 23,8; Wajikra 19,34; 25,17; Dewarim 10,19; 16,18ff.

RaMBaM: 8 Stufen der Gerechtigkeit

bTSchabb 104b: Prinzip „nicht beschämen durch Spende“

bTBB 9b: Wohltätigkeit bringt Segen

Begriffsklärung, Gleichheit vor dem Gesetz, soziale Gerechtigkeit, Fairness

Spannung zwischen Individuum und Gesellschaft, eigenem Willen und Allgemeinwohl

gesellschaftliches und politisches Engagement in den Kehillot, Vereinen und Jugendorganisationen

Gerechtigkeit durch Rechtsprechung?

Rollenspiel: Gerichtsverhandlung

Übertragen des Spannungsverhältnisses von Laschon haRa und Schalom auf die eigene Lebenswelt 

Wajikra 19,16; Tehilim 12,3; 34,14-15; 52,4-6; 122; Pirke Awot 1,12, Hillel und Aharon

Lüge und Wahrheit, Notlüge

Grenzen von Meinungsfreiheit, Art. 5 GG

Schalom: Anspruch in Vollkommenheit zu leben, Verwirklichung, wenn jeder seinen Anteil erfüllt: Friedfertigkeit, Wohlwollen, soziales Miteinander, Dewarim 30,15-20: eigene und gegenseitige Verantwortung

Cybermobbing, Hate Speech, Fake News in digitalen Medien

Erstellen ethischer Verhaltensregeln im digitalen Raum

Vertrauensspiel, kreatives Schreiben, Streitgespräch

Rollenspiel: Frag den Rabbiner oder die Rabbinerin

Lernbereich 4: Jüdische Geschichte 16 Ustd.

Einblick gewinnen in den Zerfall des Malchut als Folge der Untreue des Volkes

babylonischer Götzendienst, Galut Bawel

Melachim I 11, Diwre haJamim II 10

Kennen der Zeit und Bedeutung von Bet haMikdasch haScheni

Esra 1-3, Nechemja 1-6

Rückkehr nach Jeruschalajim und Wiederaufbau 

Übertragen der Bedeutung von Jissra’el auf die eigene Lebenswelt

Begriffsklärung: Jissra’el, „kol Jissra’el“

Theodor Herzl, Ben Gurion

vom Traum zur Wirklichkeit

Heimstätte des jüdischen Volkes, Sammlung der Zerstreuten

Staatwerdung 1947 UN-Resolution 181 (II) Zwei-Staaten-Lösung

4. Mai 1948, Unabhängigkeitserklärung

Bedeutung von Jeruschalajim für die drei Religionen

Nahost-Konflikt: Sicherheit, Friedensprozess, Anerkennung

Berührungspunkte der Schüler mit dem Leben in Jissra’el: eigene Erfahrungen und Reisen, Kontakte zu dort lebenden Verwandten und Freunden

Gestalten eines digitalen Dialoges mit israelischen Schülern

Lernbereich 5: Tefilla und Ritus 16 Ustd.

Kennen der Tehilim Dawids als Ausdruck des jüdischen G-ttesglaubens und der Antwort des Menschen auf G-tt

Wirken G-ttes in der Geschichte, Antwort des Menschen, den Willen G-ttes tun und danken

Schir haMa’alot Tehilim 126

Dank für die Rückkehr aus Galut Bawel am Schabbat und Chagim

Aschre Tehilim 145

Dank für die Fürsorge G-ttes

Sich positionieren zur Amida unter den Aspekten eigener jüdischer Identität

Dreigliederung: Lob, Anliegen – Schabbat oder Alltag, Dank Begriffsklärung: Identität, Wille und Verantwortung

in der Tradition der Generationen

in der Nachfolge der Väter, Vergangenheit

Jeruschalajim

Schabbat, Gegenwart

Hoffnung auf Schalom

messianische Hoffnung, Beziehung zum Medinat Jissra’el, Zukunft

Kennen der Struktur der Kehilla als ein religiös motiviertes sozial-kulturelles Gemeinwesen 

der Rabbiner als Richter und Berater

Sozialabteilung: Arbeit mit Senioren und Bedürftigen

Bikur Cholim, Chewrat-Kadischa

Kulturabteilung: Planung und Organisation von Kulturveranstaltungen, Fahrten und Gedenkveranstaltungen

Einblick gewinnen in Struktur und Aufbau christlicher Kirchengemeinden und muslimischer Gemeinden

Begriffsklärung: Kirchengemeinde, muslimische Gemeinde

Apg 2: Pfingstereignis, 1Kor 12, 4-11: ein Geist und viele Gaben

Gemeinschaft der Heiligen

Sure 3:110: Umma, Bedeutung der Gemeinschaft

Konfessionen: evangelisch-lutherisch, römisch-katholisch

Sunniten, Schiiten, Ahmadiyya Muslim Jamaat, Aleviten

Aufgaben der Gemeinden und ihrer Amtsträger

christlich: Gottesdienst/Messe, Taufe, Abendmahl/ Eucharistie, Caritas/Diakonie

muslimisch: Gebet, Feste, Erziehungs- und Sozialberatung, kulturelle Veranstaltungen

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Schaubild

Recherche vor Ort

Wahlbereich 1: Jüdische Helden

Sich positionieren zum Ideal des Heldentums 

Erfüllung der Gebote durch großen, mutigen Einsatz

Kriterien des Heldentums

Stärken und Schwächen des Helden

Diskussion: Der moderne Held im Alltag – Mut zum Anderssein

Makkabäer

Rettung des Judentums durch Widerstand gegen die Assimilation

Rabban Jochanan ben Sakkai

Retter des Judentums durch Neuorganisation des Ritus

Wahlbereich 2: Koscher im Alltag

Anwenden der Struktur des Bereichs Kaschrut im eigenen Alltag

von der Theorie bis zur Praxis: koscher vom Einkaufszettel bis zur Kücheneinrichtung

„zwei Küchen“: milchig und fleischig

„Wartezeiten“: von Fleisch zu Milch

Wozu Pessachputz?

Koscher kaufen über das Internet

Vergleich mit Vegetarismus, Veganismus

Diskussion: Kaschrut – ewiger und unliebsamer Verzicht?

Wahlbereich 3: Kehila Kedoscha

Gestalten eines eigenen Kulturprogramms vor dem Hintergrund der Kenntnisse des Lebens der Kehilla

Wahl eines der Chagim: Rosch haSchana, Purim, Chanukka oder Jom Jeruschalajim

Planung und Durchführung einer Veranstaltung

Einüben selbst zusammengestellter Texte und bekannter Chagim- oder Jeruschalajim-Lieder

Präsentation in der Kehilla oder in der Synagoge

Grußkarten erstellen und an Senioren versenden

Nutzen traditioneller und digitaler Medien

Wahlbereich 4: Alte und neue Lieder Jissra’els

Beherrschen ausgewählter traditioneller und populärer Lieder Jissra’els

Lieder und Gebete von Rabbi Schlomo Carlebach für das Kabbalat Schabbat-Tefilla, Essa Ejnaj, Weha’er Ejnenu

populäre Lieder: Kol haOlam kulo, Wihuda leOlam teschew, Sissu et Jeruschalajim, Kol Dodi, Mi ha Isch (Tehilim 34), BaSchana haba’a

als Identifikation mit dem Am Jissra’el

Liedtextanalyse hinsichtlich eines komplexen Menschenbildes

Horatänze als Ausdruck der lebensfrohen Kultur des Judentums

Tanz untersuchen

einfache Tanzschritte üben

Wahlbereich 5: Leben im Kibbuz – Pflege des Erbes der Väter

Sich positionieren zum Kibbuz als Form des Zusammenlebens in jüdischen Kehillot in Deutschland

historische Wurzel der Kibbuzbewegung

Arten des Kibbuz

Leben im Kibbuz in Vergangenheit und Gegenwart

Kontaktknüpfen zu Kibbuzniks in Jissra’el Gestaltung eines Beitrags auf der Website der Kehilla

Wahlbereich 6: Jüdische Projekte für Nachhaltigkeit

Gestalten eines Jugendprojektes für Nachhaltigkeit in der Kehilla

Zusammenhang von Zedek, Bal Taschchit, Schalom

Tikun olam

Keren Kajemat LeJissra’el (KKL): Aufforstung, Wassermanagement, Infrastruktur

Green Sabbath Project

Projekt: Pflanzen von Bäumen vor der eigenen Kehilla 

Ausstellung, Hilfsaktion, Sozialprojekt

Präsentation in der Kehilla

Nutzen traditioneller und digitaler Medien

Klassenstufen 9/10

Ziele

Die Schüler erwerben Wissen über die mündliche Lehre vom Sinai und die Entwicklung des Talmud und gewinnen Einblick in den interreligiösen Dialog.

Die Schüler vertiefen ihre Kenntnisse zu der Beziehung zwischen den Megillot und den jüdischen Chagim und entwickeln ihre Wertvorstellungen hinsichtlich der Toleranz gegenüber anderen weiter.

Die Schüler kennen die jüdische Geschichte in der Spannung zwischen Privilegierung und Verfolgung sowie zwischen Scho’a und Tekuma.

Die Schüler erweitern ihre religiöse Sprachfähigkeit im Umgang mit dem Siddur und durch die sprachlich angemessene Wiedergabe religiöser Sachverhalte.

Die Schüler vertiefen ihre Kenntnisse zu den Halachot des Schabbats sowie deren Umsetzung in ihrem Alltag und setzen sich mit der Aktualität von Tefilla auseinander. Sie kennen verschiedene Richtungen im Judentum sowie deren Möglichkeiten und Grenzen des Miteinanders.

Die Schüler reflektieren auf der Grundlage des TaNa“Chs sowie rabbinischer Texte den Umgang mit Arbeit und Leistung und diskutieren diesen als Maßstab für die Berufsfindung und den Aufbau einer menschenwürdigen Gesellschaft. Sie reflektieren Liebe, Sexualität und Freiheit im Alltagsbezug sowie ihre Darstellung in den Medien auf der Basis jüdischer Vorstellungen von einem geglückten Leben und entwickeln eigene Lebensentwürfe.

Lernbereich 1: Quellen des Judentums 16 Ustd.

Kennen des Talmud

Begriffsklärung

Entstehung

Talmud Bawli und Talmud Jeruschalmi

doppelte Lehre: schriflich-Tora, mündlich-Mischna

Aufbau 

Mischna, Gemara

Inhalt

Halacha, Aggada

Bedeutung

Grundlage der heutigen Halacha, Verhältnis von Staat und Religion, Dina deMalchuta Dina, Religionsfreiheit

Kennen von Quellen zu Erez Jissra’el

Schemot 33 und 34: Versprechen des Ewigen, Mosche nah zu sein, zweite Gesetzestafeln am Jom Kippur

bTBer 5a: Glaube und Leid

bTSota 14a: Fülle der Gebote

bTKet 112a: Gazellenvergleich Jissra’els

Mechilta V, 20,2: Diskussion der Forderung HaSchem, König des Volkes zu sein

Einblick gewinnen in den interreligiösen Dialog

Entstehung

Grundsätze des interreligiösen Dialogs, Bereiche der Zusammenarbeit

jüdisch-christlicher Dialog, Leo Baeck

jüdisch-islamischer Dialog

Weltparlament der Religionen, Projekt Weltethos

Woche der Brüderlichkeit, regionaler Bezug: Dresdner Wort der Religionen (2016)

Organisationen: Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Koordinierungsrat des Christlich-Islamischen Dialogs

Likrat-Jugend im Dialog

aktuelle Projekte des Zentralrates der Juden

Möglichkeiten und Grenzen

Besuch interkultureller Wochen

Lernbereich 2: Jüdischer Jahreszyklus 14 Ustd.

Sich positionieren zu Bedeutung des Lebens im Galut als Herausforderung an das Leben als jüdischer Jugendlicher

Megillat Esther

zwischen Assimilation, Integration und Eigenständigkeit

Herausforderungen: Aushalten der Diskrepanz zwischen religiösen und säkularen Lebensformen der Mehrheitsgesellschaft,

„zu Hause im Dazwischen“

Spannungsfelder: Heimat – Kosmopolit, Migration und Judesein, Opfer und Agierender

Lebensmodell: Tora als tragbarer Ort des Judentums und Bildung

Lebensbilder und Erfahrungsberichte von Jugendlichen

jüdische Jugendbewegung: Vom Lagerfeuer zur Jewrovision, „safe space“ Machanot, Jugendkongresse, Schabbaton

Kennen der Haltung zu Nichtjuden und den Fremden

Noachidische Gesetze 

Perspektive des Fremden: Das Erste Gesetz – Die Herrschaft/das Gesetz im Lande zu achten

Pessach 

Perspektive auf den Umgang mit Fremden: Midrasch Schmot Rabba 23,7: Ma’asse jadai tove im bajam

Migration, Flucht und Asyl, Rechte und Pflichten von Asylsuchenden

Sich positionieren zu den Gedenktagen

Erinnerungs- und Gedenkkultur untersuchen

Vergleich von offiziellen und gemeindlichen Veranstaltungen

9. November 1938 

Pogromnacht

Namenslesung „Jeder Mensch hat einen Namen“

Antisemitismuserfahrungen heute

27. Januar 1945

Internationaler Tag zur Befreiung des KZ Auschwitz

Jad waSchem

Darstellung in den Medien

Podiumsdiskussion

Besuch der Orte und von Veranstaltungen

Lernbereich 3: Verantwortliches Handeln 20 Ustd.

Kennen ethischer Positionen zu aktuellen gesellschaftlichen Problemen

Bereschit 1,28

Schwangerschaftsabbruch, Pränataldiagnostik, Stammzellenforschung, Sterbehilfe

rabbinisches Urteil zu den Fragen

Zeitungskommentare aus der jüdischen Presse

untersuchen Planspiel

Ethikrat

Pro und Kontra-Diskussion

Sich positionieren zu Vorstellungen von geglücktem Leben hinsichtlich eigener Lebensentwürfe

Pirke Awot 2,2; letzte Mischna 3,17

Kriterien für geglücktes Leben

Stellenwert von Liebe und Sexualität

Begriffsklärung: Liebe und Sexualität

jüdische Tradition: Bereschit 4,1; 24,67;

Bereschit 38,1-11: Schwagerehe

RaMBaM: Mischne Tora, Sefer Keduscha, Hilchot Issure Bi’a 21,8

Liebe: Freundschaftsliebe, erotische Liebe, Nächstenliebe

Umgang mit dem eigenen Körper

Wajikra 24,17-22: Körperverletzung, Schmerzensgeld

Schemirat haGuf

Sucht, Tattoos, Piercing, Schönheitsoperation

Sexualität: Heterosexualität, Wajikra 18,22: Homosexualität, Intersexualität

Missbrauch, Cybergrooming

Frauenhäuser und Mädchenberatung

Darstellung in den Medien

Stellenwert von Arbeit und Leistung 

Schemot 20,10; 31,13-17; Dewarim 5,12-15: Arbeitsverständnis

Wajikra 24,1-9: Arbeit für den Tempel

Mischna Schabbat VII,2 39: Arten der verbotenen Arbeit am Schabbat

bT Kidduschin 29a: Berufsausbildung

RaMBaM: Mischne Tora 9,8: Umgang mit Sklaven

Arbeit und Menschenwürde

prekäre Arbeitsverhältnisse

Mindestlohn oder bedingungsloses Grundeinkommen

Diskussion um die Beibehaltung des Sonntags als Ruhetag

Zukunft der Arbeit in der digitalisierten Welt

Verantwortung für Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften

Stellenwert von Freiheit 

Schemot 20,2; Bereschit 4,7

Freier Wille, Determination, Entscheidungsfreiheit, Meinungsfreiheit

Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung

Videoclips, Filme und Popsongs untersuchen

Sich positionieren zu einer eigenen Zukunftsvision von einer menschenwürdigen Gesellschaft

Begriffsklärung: Menschenwürde

Zusammenhang von Zedek und Schalom

Lösungsansätze zur Bekämpfung der Armut, der Ausbeutung und des menschengemachten Klimawandels

Gestalten einer dialogischen oder trialogischen Gesprächsrunde

Inselspiel

Lernbereich 4: Jüdische Geschichte 14 Ustd.

Kennen der Geschichte der Juden im Mittelalter zwischen Duldung, Ausgrenzung und Vertreibung

Duldung: Kaiserliche Privilegien

Ziel der Kirche: Konversion aller Juden

Ausgrenzung: 1215 Viertes Laterankonzil, Ghettoisierung, Kleiderordnung, Berufsverbote

Vertreibung und Mord: Kreuzzüge und Pogrome, Vorwurf des Ritualmords, der Hostienschändung, 1242 Pariser Talmudverbrennung, 1348/49 Schwarzer Tod

Bedeutung der Sch-U-“M-Gemeinden

Kennen der jüdischen Geschichte vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1945

Zionismus 

Dreyfuss-Affäre

Theodor Herzl: Der Judenstaat

Scho’a

Holocaust, Antisemitismus

von der Ausgrenzung zur Vernichtung

30. Januar 1933 Machtübernahme, 1935 Nürnberger Rassengesetze, 1942 Wannseekonferenz

1938/39 Kindertransporte nach England

Gerechter unter den Völkern: Oskar Schindler, Corrie ten Boom, Raoul Wallenberg

Tagebuch der Anne Frank

digitale Zeitzeugenbefragung, Zeitzeugenapp

Hitkomemut Jehudit baScho’a

Widerstandsgruppen in Ost und West

1943 Widerstand im Getto Warschau, Partisanenbewegungen in der Sowjetunion, jüdische Kämpfer in der Royal Air-Force in Großbritannien

Vergleich mit deutschem Widerstand

Bekennende Kirche: Dietrich Bonhoeffer, Martin Niemöller

Vertreter der römisch-katholischen Kirche: Pater Alfred Delp, Pater Maximilian Kolbe

Weiße Rose

Attentat vom 20. Juli 1944

Sich positionieren zum Medinat Jissra’el vor dem Hintergrund ausgewählter gesellschaftlicher Herausforderungen

Verankerung der demokratischen und freiheitlichen jüdischen Gesellschaft

ein Land zwei Völker als Herausforderung religiöser und kultureller Vielfalt

politische Strömungen und Parteien

Medienlandschaft und Kultur

2018 Nationalstaatsgesetz

Jüdisch und demokratisch? - Verhältnis StaatReligion, Rolle jüdischer Kehillot

Religionsfreiheit

Vielfalt der Kulturen Jissra’els

Rolle der Frauen alternative, queere Lebens- und Familienformen

Lernbereich 5: Tefilla und Ritus 11 Ustd.

Übertragen der Kenntnisse über die Halachot des Schabbats auf die eigene Lebenswirklichkeit

Entfernung von der Synagoge, Musik, Medien und Sport am Schabbat

Verständnis für die Mizwa der Ruhe

Freizeit kontra Mizwa

Interesse an Tefilla, die Wichtigkeit der Teilhabe am G-ttesdienst in der Kehilla

Kennen des Alenu Leschabe’ach als Ausdruck des Glaubensbekenntnisses in Zeiten der Gefahr

Vergleich mit der gegenwärtigen Situation der Juden

Hebräisch lesen und singen

Kennen der von der Kehilla gesungenen Elemente des Birkat haMason

Integration in die Kehilla vor Ort und weltweit durch Befähigung zur Teilnahme

Einblick gewinnen in die christlichen Konfessionen und den ökumenischen Dialog

Joh 17, 20-21

Einheit und Vielfalt der christlichen Kirchen

römisch-katholisch, russisch-orthodox, Protestantismus: Evangelisch-lutherisch, reformiert

Gemeinsamkeiten: Glaubensbekenntnis, Taufe, Heilige Schrift

Unterschiede: Amtsverständnis, Papsttum, Abendmahlsverständnis

Ökumene Modelle: Einheit in Vielfalt, Einheit in versöhnter Verschiedenheit

ökumenische Bewegung: Kommunität von Taizé

Wahlbereich 1: Die Fünf Megillot im Jahreszyklus

Sich positionieren zur persönlichen Bedeutung der sogenannten Fünf Megillot als Lektüre an besonderen Tagen des Jahres

Besonderheit an den drei Pilgerfesten

Lektüre während des G-ttesdienstes: Schir haSchirim (Pessach), Ruth (Schawu’ot) und Kohelet (Schemini Azeret)

Arbeit mit den Machsorim: Texte finden und auszugsweise Hebräisch lesen

Wahlbereich 2: Lebendige Tradition in allen Zeiten

Beherrschen von liturgischen Handlungen sowie Texten von zentraler Bedeutung

Haggada-Übung

Abfolge der Texte, Lieder, Handlungen und Segensprüche sowie Essen ritueller Speisen

Texte und Lieder aus der Pessach Haggada

wichtigste Elemente der Teilhabe am Seder-Abend: HaLachma Anja,
Ma Nischtana, Awadim hajinu, Wehi Scheamda Asseret Makot Mizraji
Rabban Gamli’el II: Pessach-Maza-Maror Dajenu, Bechol DorwaDor,
Chassal Siddur Pessach, Echad Mi Jode’a

Wahlbereich 3: Erinnerungskultur in den Kehillot in Sachsen

Sich positionieren zur Bedeutung des Gedenktages 8. Mai 1945 für die Kehillot in Sachsen

siegreiches Kriegsende

Gedenktag insbesondere für jüdische Migranten aus der Sowjetunion/GUS

Untersuchung der Altersstruktur der Gedenkfeier in Sachsen

biographisches Arbeiten

Spurensuche

Beteiligung an Gedenkveranstaltungen

Wahlbereich 4: Moses Mendelssohn – Vater des modernen Judentums

Beurteilen der Bedeutung von Moses Mendelsohn als „Vater des modernen Judentums“ 

Begriffsklärung: modernes Judentum, Hasskala

Übersetzung der Tora ins Deutsche

Integration durch das Erlernen der deutschen Sprache

Emanzipation der Juden

Zusammenhang von Gesetz, Glaube und Religion reflektieren

Wahlbereich 5: Religiöse Strömungen

Sich positionieren zur Gestaltung des Zusammenlebens verschiedener Bevölkerungsgruppen im Medinat Jissra’el

differenzieren zwischen unterschiedlichen Lebensauffassungen und Interessensgruppen im Medinat Jissra’el und der Galut

Siedlerbewegung

Charedi, Dati, Masortim, Chiloni

Darstellungen in traditionellen und digitalen Medien

Wahlbereich 6: Hannah Szenes – Widerstandskämpferin

Sich positionieren zu Hannah Szenes

Diskussion: Vorbildrolle, Stellenwert von Zivilcourage heute

Gedichtinterpretationen

Lied: Eli, Eli

Theaterstück von Aharon Megged, szenische Lesung

Recherche in traditionellen und digitalen Medien

Glossar

Adon Olam wörtlich: Herr der Welt, Gebet am Morgen
Aggada  wörtlich: das Erzählte; in Abgrenzung zur Halacha als der nichtgesetzliche Zweig der rabbinischen Literatur definiert. Die Formen der Aggadot (pl. von Aggada) sind vielfältig: Parabeln, Legenden, Lehrmeinungen, Ermahnungen zur ethischen Handlungsweise und gutem Benehmen, Fabeln, Gedichte, Gebete, beißende Satiren oder erbitterte Polemiken usw.
Aharon Aaron, Bruder von Mose, erster Hohepriester
Alenu Le schabeach „Es ist an uns…“, Schlussgebet der vorgeschriebenen Tagesgebete
Alija wörtlich: Aufruf; Aufruf zum Lesen eines Toraabschnitts in der Synagoge
Am Volk, Pl. Ams, Am Jissra’el
Amida wörtlich: Stehen, Bezeichnung für das Hauptgebet oder Schemone Essre („18 Segenssprüche“), das stehend gebetet wird.
Ansche Knesset haGedola Männer der großen Versammlung, die 444 v. u. Z. wichtige Regelungen nach dem Babylonischen Exil erlassen hat
Aschre (Tehillim) Psalm 145, mit einer Einleitung aus Psalmen 84,5 und 144,15. Dies wird dreimal pro Tag als Teil des Gottesdienstes gesagt.
Asseret Makot Mizrajim die Zehn Plagen Ägyptens
Asseret haDibrot Zehn Worte, die Zehn Gebote
Awadim Hajinu „Wir waren Sklaven...“, ein Teil des Pessach-Haggada Textes
Awinu Malkenu „Unser Vater, unser König“, wichtiges Gebet, Bestandteil der Liturgie zu den Zehn Bußtagen zwischen Rosch haSchana und Jom Kippur und den Fasttagen
Awschalom Absalom, jüngerer Sohn Davids, Halbbruder Salomons
Awot auch Pirke Awot, Sprüche der Väter
Awot we’Imahot Ureltern
bT Abkürzung für den Babylonischen Talmud
bTBer Traktat Berachot des Babylonischen Talmud zur Liturgie
bTBB Traktat Bawa Batra des Babylonischen Talmud
bTKet Traktat Ketubot des Babylonischen Talmud
bTSchabb Traktat Schabbat des Babylonischen Talmud
bTSota Traktat Sota des Babylonischen Talmud
bT Kidduschin Traktat Kidduschin des Babylonischen Talmud
Bal Taschchit Verbot der Verschwendung, Verbot der Zerstörung
Bar Mizwa/ Bat Mizwa Sohn der Pflicht, Tochter der Pflicht
Bet Knesset Haus der Versammlung, Synagoge
Bet haMikdasch der Erste Tempel
Bet haMikdasch haScheni der Zweite Tempel
Bikur Cholim Krankenbesuch
Birkat haChodesch Segen des neuen jüdischen Monats in der SchabbatLiturgie
Birkat haMason  wörtlich: der Segen über Lebensmittel, Tischgebet nach einem Mahl, bei dem Brot gereicht wird
Bemidbar „In der Wüste“, 4. Buch Mose, Numeri
Beracha  Segensspruch
Berachot Pl. von Beracha, Segenssprüche
Bereschit „Im Anfang“, 1. Buch Mose, Genesis
Berit Mila  Beschneidung
Chagim Feiertage
Challa Schabbat- und Festtagsbrot, (Mz. Challot)
Channa Hanna, Mutter des Propheten Samuel
Chanukka  wörtlich: Weihung, Einweihung, Fest zum Gedenken der Wiedereinweihung des Zweiten Tempels
Chanukkija neunarmiger Leuchter, der an Chanukka verwendet wird
Charedi Bezeichnung für einen Anhänger des streng orthodoxen Judentums, ursprünglich aus Mittel- und Osteuropa kommend
Chewrat Kadischa Heilige Gesellschaft, Vereinigung zur Durchführung der Beerdigung und aller damit verbundenen Rituale
Chiloni in Israel verwendete Bezeichnung für nicht-religiöse Juden
Chol haMo’ed Werktage des Festes, Halbfeiertage während Pessach und Sukkot
Chumasch  abgeleitet vom hebräischen Wort „chamesch“ fünf, Bezeichnung für die Tora in Buchform, im christlichen Sprachgebrauch als Pentateuch bezeichnet
Dati traditionelle religiös motivierte Lebensführung
Dawid David, zweiter König von Israel
Dina deMalchuta Dina talmudisches Prinzip: „Das Gesetz des Königtums, Reichs, Landes ist Gesetz“, Einhalten der Gesetze des jeweiligen Landes
Diwre haJamim  Buch der Chronik
Dewarim „Worte“, 5. Buch Mose, Deuteronomium
Dewora Debora, einzige Richterin und Prophetin
Echad einfache Kardinalzahl 1, ungeteilte Einheit, symbolische Zahl für G-tt
Ehud Richter, Sieger über die Moabiter
Erez Jissra’el Land Israels, das gelobte bzw. verheißene Land
Eschet Chajil Lied der tüchtigen Frau, Sprüche 31,10-31 („Wer eine Tüchtige findet“), die Ehrung der Frau und ihrer Arbeit zu Beginn des Schabbats
Esther persischer Name der Jüdin Hadassa, der Gemahlin des Perserkönigs Achaschwerosch/Xerxes I., Bezeichnung eines Buches im Tanach
Galut Exil, Diaspora, Verbannung, Zerstreuung der Juden unter den Völkern
Galut Bawel Babylonisches Exil
Gemara wörtlich: Vollendung, Bezeichnung für die Kommentare und Auslegungen der Mischna im Talmud, manchmal als Synonym für den Talmud verwendet
Gideon Gideon, Richter, Sieger über die Midianiter
Gijoret Proselytin
Gijur der Übertritt zum Judentum
Haftara  wörtlich: Abschluss, öffentliche Lesung aus den Propheten beim G-ttesdienst als Abschluss des Wochenabschnitts
Halacha abgeleitete von hebräisch gehen, wandeln; bezeichnet die Gesamtheit der jüdischen Rechtsvorschriften, die aktuelle, verbindliche Gesetzesauslegung
Halachot Pl. von Halacha
Ha Lachma Anja „Das ist das Brot unserer Armut...“, ein Teil des Pessach-Haggada Textes
HaSchem wörtlich: der Name, Bezeichnung für G-tt
Hasskala  wörtlich: Bildung, Philosophie, mit Hilfe des Verstandes aufklären; eine Bewegung im 18/19. Jahrhundert, in der die Ideen der Aufklärung mit den Werten des Judentums verbunden wurden
Hawdala Trennungsritual, Segensspruch, feierliche Zeremonie, die die Trennung zwischen heilig und profan definiert (Schabbat – Werktag)
Hilchot Issure Bi’a die Gesetze der verbotenen sexuellen Beziehungen
Hillel einer der bedeutendsten pharisäischen Rabbiner aus der Zeit vor der Zerstörung des zweiten Tempels (110 v. d. Z.-ca. 9 n. d. Z.)
Hitkomemut Jehudit baScho’a jüdischer Widerstand während der Scho’a
Horatänze  typische israelische Kreistänze
Ijow Hiob, Bezeichnung eines Buches im Tanach
Issru Chag der Tag nach Pessach, Schawu’ot und Sukkot
Jad waSchem Yad Vashem, Internationale Holocaustgedenkstätte in Israel
Jamim Nora’im die "ehrfurchtbaren Tage", die "Zehn hohen Feiertage" auch "die ehrfurchtvollen Tage", Bezeichnung für die zehn Tage zwischen Rosch haSchana und Jom Kippur
Jedid Nefesch  wörtlich: Geliebter meiner Seele oder innigster Freund, ein Pijut
Jehoschu’a [bin Nun] Josua, Nachfolger Mose, Bezeichnung eines Buches im Tanach
Jissra’el Israel
Jizchak Isaak, Sohn von Abraham, zweiter Patriarch
Jom ha’Azma’ut wörtlich: Tag der Unabhängigkeit, Feiertag zur Staatsgründung Israels, 5. Tag im Monat Ijar
Jom haScho’a  nationaler israelischer Gedenktag für die Opfer der Scho’a und den jüdischen Widerstand am 27. Nissan
Jom haSikaron Gedenktag an die gefallenen israelischen Soldaten und Opfer des Terrorismus am 4. Ijar
Jeruschalajim Jerusalem
Jom Jeruschalajim israelitischer Feiertag in Erinnerung an die Wiedervereinigung Jerusalems nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 am 28. Ijar
Jom Kippur wörtlich: Tag der Sühne, Versöhnungstag, wichtigster Feiertag
Jom tow scheni schel Galujot der zweite Festtag außerhalb Israels, in der Diaspora
Jossef Joseph, Sohn von Jakob
Kabbalat Schabbat wörtlich: Empfang des Schabbat, erster Teil des Freitagabend-G-ttesdienstes
Kascher-TerefaParwe Begriffe der Kaschrutlehre: Kascher – rein, erlaubt; Terefa – unrein, nicht erlaubt; Parwe – weder milchig noch fleischig
Kaschrut wörtlich: rituelle Unbedenklichkeit, die jüdischen Speise-gesetze
Kehilla Gemeinde
Kehillot Mz. von Kehilla
Kehila Kedoscha Heilige Gemeinde
Kena’an Kanaan, gelobtes Land
Keren Kajemet LeJissra’el Jüdischer Nationalfonds
Kibbuz wörtlich: Sammlung, Versammlung, Kommune; Bezeichnung für eine ländliche Kollektivsiedlung in Israel
Kibbuznik Bezeichnung für die Mitglieder des Kibbuz
Kiddusch  Gebet, Segensspruch über dem Wein, einer der Höhepunkte des Schabbats oder der Feiertage
Kiddusch Lewana Heiligung des Mondes, Segensspruch über den Neumond
Kodesch haKodaschim das Allerheiligste, der Bereich des Tempels, den nur der Hohepriester betreten durfte
Kohelet Buch Prediger von König Salomo
Kohelet Rabba Midrasch-Sammlung zu Kohelet
Kol Jissra’el das ganze Volk Israel im Sinne alle Juden auf der ganzen Welt
Kol Nidre  alle Gelübde, eine dem Abendgebet von Jom Kippur vorangestellte Formel zur Befreiung von den gegenüber G-tt gegebenen Gelübden des vergangenen Jahres, eines der berühmtesten Gebete des Judentums
Koscher, Kascher wörtlich: tauglich, erlaubte Lebensmittel nach dem jüdischen Speisgesetz, Reinheitsgebot
Ketuwim Schriften, Hagiographen, 3. Teil des Tanach
Laschon haRa  wörtlich: Böse Zunge, Verleumdung, üble Nachrede
Lecha Dodi wörtlich: „Komm mein Freund, Schabbat zu begrüßen“, ein Pijut, wird zur Begrüßung der "Braut" Schabbat im Freitagabendg-ttesdienst gesungen
Lechem haPanim Schaubrote im Stiftszelt und im Tempel
Likrat wörtlich: auf einander zu, Bezeichnung für ein Dialogprojekt
Lu’ach Kalender
Lulaw Dattelpalmenzweig für den Vier-Arten-Strauß bei Sukkot
Ma’ariw Abendgebet
Ma Nischtana  „Was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten“, ein Teil des Pessach-Haggada Textes
Ma’asse jadaj towe’im bajam „Meine Schöpfungen ertrinken im Meer, und ihr singt Loblieder?“, ein Ausdruck göttlichen Mitgefühls gegenüber den Ägyptern in der rabbinischen Literatur
Machanot Pl. von Machane, Ferienfreizeitcamp
Machsor Gebetbuch für Feiertage
Machsorim Pl. von Machsor
Malchut Königreich, Königsherrschaft
Massorti Bezeichnung für das traditionelle, konservative Judentum, entstanden im 19. Jahrhundert aus der positivhistorischen Schule Zacharias Frankels (Böhmen und Deutschland) heraus
Maza Matze, ungesäuertes Fladenbrot der Pessach-Zeit
Mechilta halachischer Midrasch zu Exodus
Medinat Jissra’el Staat Israel
Megilla/Megillat wörtlich: die Rolle, das Buch Esther; aber auch die anderen vier Buchrollen der Bibel
Megillot Mz. von Megilla, die fünf biblischen Bücher, die an bestimmten Festtagen gelesen werden: Schir haSchirim (Hohelied Salomo) an Pessach, Ruth an Schawu’ot, Echa (Klagelieder Jeremiah) an Tischa Be’Aw, Kohelet (Prediger Salomo) an Sukkot, Esther an Purim
Menora wörtlich: Leuchter, Bezeichnung für den siebenarmigen Leuchter
Mesusa Türpfosten, Mz. Mesusot; Bezeichnung für Schriftkapseln an Türrahmen, befinden sich in traditionellen jüdischen Haushalten fast an jedem Türrahmen
Micha 1. Einer der Schriftpropheten im Tanach. Seine nach ihm benannte Schrift gehört zum Zwölfprophetenbuch.
2. Ein Mann aus Ephraim, der in Kapitel 17 des Buches der Richter erscheint
Midrasch die Auslegung religiöser Texte im rabbinischen Judentum
Midrasch Schmot Rabba Midrasch-Sammlung zum Buch Exodus
Mikra wörtlich: Lesung, die hebräische Bibel
Misbach haKetoret Rauchopferalter
Mischle Buch Sprüche
Mischna wörtlich: Wiederholung, Lehre; schriftliche Wiedergabe der mündlichen Lehre, religionsgesetzliche Sammlung, älteste Schicht im Talmud
Mischna Awot Traktat mit besonderem ethischen Anspruch, siehe Pirke Awot
Mischna Joma Traktat der Mischna zu Opfer und Fasten am Jom Kippur
Mischna Schabbat Traktat der Mischna zu Vorschriften am Schabbat
Mischne Tora 1. Name des Buches Deuteronomium in der rabbinischen Literatur
2. „Wiederholung der Tora“, auch als HaJad haChasaka, Starke Hand, bezeichnet, eine umfassende, streng logisch gegliederte Sammlung jüdischer Gesetze des Maimonides
Mischkan Stiftszelt in der Wüste
Mizwa Gebot oder Verbot, Verpflichtung der Tora
Mizwot Pl. von Mizwa
Mosche  Mose
Mussaf Zusatzgebet am Schabbat oder Festtag, später zusätzlicher synagogaler G-ttesdienst (im Anschluss an den Morgeng-ttesdienst)
Nechemja Nehemia, Bezeichnung eines Buches im Tanach
Ne’ila  Schlussgebet an Jom Kippur
Nissan  Monatsname, März-April, Monat von Pessach und erster Monat des religiösen jüdischen Kalenders
Netilat Jadajim rituelles Händewaschen
Newi’im  die Propheten
Newi’im Acharonim spätere prophetische Schriften
Newi’im Rischonim frühere prophetische Schriften
Ohel Stiftszelt
Parascha  Wochenabschnitt der Tora
Parwe rituell neutral, weder milchig noch fleischig, parwe Speisen können mit Milchigem oder mit Fleischigem zusammen gegessen werden
Passuk Vers im Tanach
Perek Kapitel im Tanach
Pessach wörtlich: über etwas hinwegschreiten, Vorübergehen, Auslassen, Überspringen; das Fest der ungesäuerten Brote zur Erinnerung an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten nach dem Hinwegschreiten des Todesengels über die Dächer der Ägypter
Pessach-Haggada Ritualanweisungen des Sederabends zu Pessach und Geschichte der Befreiung aus Ägypten
Pessach-MazaMaror drei Regeln, die am Pessachtisch zu erfüllen sind: ungesäuertes Brot (Maza) und bittere Kräuter (Maror) essen sowie den Kindern vom Auszug aus Ägypten zu erzählen
Pessukim Mz. von Passuk
Pijut Gebet des Rabbiner, liturgisches Gedicht, oft in Aramäisch, der Sprache der Gelehrten, Mz. Pijutim
Pijut Adon Olam siehe Adon Olam
Pijut Kel Adon al kol haMa’assim liturgisches Gedicht des Schabbat-Morgeng-ttesdienstes
Pirke Awot Sprüche der Väter, berühmter Talmud-Traktat
Purim wörtlich: Los, Schicksal; ein jüdisches Fest, das an die Rettung der Juden im achämenidischen Perserreich erinnert
Rabban Gamli’el II (+ 114 n. d. Z.) auch Rabban beRibbi genannt, Leiter des Lehrhauses von Javne und Führer des rabbinischen Judentums, bedeutend für die Neuordnung des Judentums nach der Zerstörung des Zweiten Temples 70 n. d. Z.
Rabban Joachanan ben Sakkai (ca. 30-90 n. d. Z.) einer der bedeutendsten Gelehrten des Judentums, Erneuerung des jüdischen Glaubens nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jüdischen Krieg 70 n. d. Z.
Rachel  Rahel, zweite Ehefrau von Jakob
RaMBaM Akronym für Rabbi Mosche Ben Maimon (1135/38- 1204), griechisch Maimonides, andalusisch-nordafrikanischer jüdischer Philosoph, Rechtsgelehter und Arzt; bedeutendster Gelehrter des Judentums, eines seiner Hauptwerke ist Mischne Tora, eine Systematisierung des jüdischen Rechts
Riwka Rebekka, Ehefrau von Isaak
Rosch Chodesch Neumondtag
Rosch haSchana Beginn des Jahres, Neujahrsfest
Sara Sarah, Ehefrau des Abraham
Schabbat Schabbat, Ruhetag; Pl. Schabbatot
Schabbat-Amida Schabbat-Hauptgebet
Schabbat Chol ha’Moed der Zwischenschabbat der Feiertage von Pessach und Sukkot
Schabbat Rosch Chodesch wenn der Tag des neuen Monats auf den Schabbat fällt
Schabbat R”CH Nissan wenn der Tag des neuen Monats Nissan auf den Schabbat fällt
Schabbaton Wochenendseminar jüdischer Organisationen
Schacharit Morgengebet
Schacharit schel Schabbat Schabbat-Morgeng-ttesdienst
Schalom wörtlich: Heil, Unversehrtheit, Friede, im Weiteren Vervollständigung, Wohlergehen, erfülltes Leben; wird auch als Grußformel verwendet
Schelom Bajit wörtlich: Frieden im Haus, Begriff für häusliche Harmonie und gute Beziehungen zwischen Eheleuten
Schalosch Regalim die drei Pilgerfeste Pessach, Schawu’ot, Sukkot
Schawu’ot Fest des Tora-Empfangs und der Treue
Scha’ul Saul, erster König Israels
Schechita  wörtlich: zerschneiden, koscheres Schlachten durch schmerzfreies Schächten des Tieres
Schimschon Simson (Samson), Richter (Held)
Schir haMa’alot „Stufenlied“, Titel der Psalmen 120-134
Schir haSchirim Buch „Hohelied“
Schelomo haMelech König Salomo
Schema Jissra’el wörtlich: „Höre Israel“, das jüdische Glaubensbekenntnis (5. Buch Mose 6,4–9)
Schemini Azeret achter Tag Schlussfeiertag, anschliessend an Sukkot
Schemirat haGuf Pflicht zur Köper- und Lebenserhaltung, ethische Maxime
Schemitta Schabbatjahr, Ruhejahr für das Ackerland
Schemot „Namen“, 2. Buch Mose, Exodus
Schemu’el Samuel, Sohn von Hanna letzter Richter Israels und Prophet, Bezeichnung eines Buches im Tanach
Scho’a wörtlich: Katastrophe, Unheil, Untergang; Begriff für die Vernichtung der europäischen Juden (Genozid) während des Natioanlsozialismus
Schofar Widderhorn, Naturtoninstrument vom Widderhorn für Rosch haSchana und anschließend Jom Kippur
Schofetim  gesetzeskundige Fürsten Israels vor dem Königtum
Seder wörtlich: Ordnung, Kurzbezeichnung für den Seder-Abend bzw. für den Ablauf des Seder-Mahles am 1. und 2. Abend des Pessach
Sefer Buch
Sefer Jehoschu’a Buch Josua
Sefer Keduscha „Buch der Heiligkeit“, eines der 14 Bücher der Mischne Tora (HaJad haChasaka)
Sefer Melachim Buch der Könige
Sefer Schemu’el Buch Samuel
Sefer Schofetim Buch der Richter
Siddur Gebetbuch
Simchat Tora Freudenfest der Tora, Abschlussfest im Monat Tischre
Selicha  wörtlich: Verzeihung, Bußgebete vor und während des Monat Elul und besonders während der Zehn Bußtage Asseret Jeme Teschuwa
Selichot Pl. von Selicha
Sukkot Pl. von Sukka, wörtlich: Laubhütten, Bezeichnung für das Laubhüttenfest, das letzte der Drei Pilgerfeste
TaNa“Ch Akronym aus den Anfangsbuchstaben der Wörter Tora, Newi’im und Ketuwim, den drei Teilen der Hebräischen Bibel; Bezeichnung für die Bibel; auch als Tora schebichtaw, schriftliche Lehre des Judentums bezeichnet
Talmud wörtlich: Belehrung, Studium; Interpretation der biblischen Gesetze, Grundlage und Hauptquelle des jüdischen Rechts, bestehend aus Mischna (mündliche Lehre) und Gemara (Diskussion der Mischna)
Tefilla Gebet
Tefilin Gebetsriemen und mit Gebetskapsel
Tehilim Preisungen, hebräisch für Psalmen
Tekuma Neubeginn im Staate Israel, Entstehung des Staates Israel
Tikun Olam Verbesserung der Welt, moralische Verantwortlichkeit im Judentum
Tischre Monatsname, September-Oktober, Monat von Rosch haSchana, Jom Kippur, Sukkot und Schemini Azeret sowie Simchat Tora
Tora wörtlich: Weisung, Gebot, Belehrung; erster Teil der hebräischen Bibel, die Fünf Bücher Mose
Terefa nicht rituell erlaubt, zum Essen verboten
Tscholent jiddisch, hebräisch Chamin (heiß); ostjüdisches Eintopfgericht für die Mittagsmahlzeit am Schabbat, westjiddisch Schalet
Teschuwa Umkehr, Buße
Unetane Tokef „Wir wollen die Macht der Heiligkeit des Tages schildern”, ein Pijut, das während Rosch haSchana und an Jom Kippur von aschkenasischen Juden in der Synagoge gelesen wird.
Uschpisin sieben spirituelle Gäste in der Sukka während des Sukkotfestes
Wajikra  „Und Er rief“, 3. Buch Mose, Leviticus
Wehi Scheamda „Und dieses Versprechen stand auf unserer Seite...“, ein Teil des Pessach-Haggada Textes
Wescham’ru Befehl der Tora, den Schabbat einzuhalten (2. Buch Mose 31,16-17), Beginn des 2. Kiddusch am Schabbat-Mittag
Zedek Gerechtigkeit
Zeniut Bescheidenheit, Zurückhaltung
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