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Arbeitsmaterial für die Berufsschule

Schornsteinfeger / Schornsteinfegerin

2013/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 26. Januar 2012) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum Schornsteinfeger/ zur Schornsteinfegerin vom 20. Juni 2012 (BGBl. I Nr. 30).

 

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Wolfgang Küster Eilenburg
Tamara Leonhardt  Eilenburg

2013 erarbeitet.

 

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Ordnungsmittel für den traditionsreichen Ausbildungsberuf Schornsteinfeger/ Schornsteinfegerin wurden 2012 neugeordnet. Grund dafür waren vor allem europarechtliche Vorgaben zur Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit. Außerdem wurden Aspekte der Kundenberatung in den Bereichen Energieeffizienz, vorbeugender Brandschutz und Maßnahmen der Gefahrenabwehr berücksichtigt.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Ausbildungsberuf Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin ist ein handwerklicher Dienstleistungsberuf mit intensivem Kundenkontakt und gesetzlich vorgeschriebenen Beratungsaufgaben. Der Schornsteinfeger und die Schornsteinfegerin erfüllen ihre Aufgaben grundsätzlich im öffentlichen Interesse. 

Sie sind in Kleinstbetrieben bei einem bevollmächtigten Schornsteinfegermeister/bei einer bevollmächtigten Schornsteinfegermeisterin in einem Bezirk oder einem anerkannten Schornsteinfegerbetrieb beschäftigt.

Die Anwendung von Vorschriften des Baurechts und des Brandschutzes sowie des Umweltschutzes, des Klimaschutzes und der rationalen Energieverwendung sind dabei von herausragender Bedeutung. Die Aufgabengebiete des Schornsteinfegers/der Schornsteinfegerin sind durch das Schornsteinfegerhandwerksgesetz geregelt.

Die berufliche Tätigkeit des Schornsteinfegers/der Schornsteinfegerin erfordert neben einer hohen Allgemeinbildung handwerkliche Fertigkeiten sowie die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit technischen Innovationen. 

Der Schornsteinfeger/die Schornsteinfegerin erwirbt im Rahmen ihrer Ausbildung folgende berufliche Qualifikationen:

  • Feuerungs- und Lüftungsanlagen reinigen, messen und überprüfen
  • Gebäude und Anlagen in Hinblick auf Brand-, Immissions-, Klima- und Gesundheitsschutz überprüfen und messen
  • Betriebs- und Brandsicherheit von Feuerungs- und Lüftungsanlagen überwachen
  • Mängel und Funktionsstörungen von Feuerungs- und Lüftungsanlagen feststellen und dokumentieren
  • Vorschläge zur Behebung von Gefahren und Funktionsstörungen erarbeiten und Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr einleiten
  • Maßnahmen zur Effizienzsteigerung von Gebäuden und Anlagen einleiten und überwachen
  • Nutzungsfähigkeit von Abgasanlagen und Rauchableitungen verbessern
  • Kunden zu feuerungs-, umwelt- und klimatechnischen Fragen beraten
  • Produkte und Dienstleistungen präsentieren und verkaufen
  • berufsspezifische Sicherheitsvorschriften bei Schornsteinfegerarbeiten anwenden

Die berufliche Tätigkeit des Schornsteinfegers und der Schornsteinfegerin erfordert Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können. 

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie Methoden- und Lernkompetenz. Dabei bilden berufliche Handlungen den Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in dem Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. 

Ergänzend zu den Inhalten des KMK-Rahmenlehrplanes wurden in der sächsischen Stundentafel 40 Unterrichtsstunden in Klassenstufe 1 für zusätzliche Inhalte vorgesehen. Zur Erweiterung der berufsbezogenen Handlungskompetenz wurde der Stundenumfang des Lernfeldes 2 „Feuerungs- und Lüftungsanlagen reinigen“ und des Lernfeldes 3 „Arbeitseinsatz planen und dokumentieren“ um je 20 Unterrichtsstunden erhöht. Diese stehen für eine vertiefte Vermittlung ausgewählter, berufsrelevanter Sachverhalte zur Verfügung. 

Es wird eine geschäftsprozessorientierte Ausbildung angestrebt, die den Auszubildenden ermöglicht, Teilprozesse zu erkennen und selbstständig zu verknüpfen. Dementsprechend orientiert sich die Struktur der Lernfelder in Aufbau und Zielsetzung an den Geschäftspraktiken des Handwerks. Deshalb ist eine Teilnahme von Lehrkräften sowie von Schülerinnen und Schülern an Fachtagungen und -messen empfehlenswert. Außerdem sind die Kenntnis aktueller Technologien, ein fundiertes Wissen über historisches Handwerk und ein sicherer Umgang mit berufsbezogener Software erforderlich. Die Umsetzung dieser Ziele erfordert eine angemessene Ausstattung der Arbeitsräume mit PC-Arbeitsplätzen.

Um den sich ständig ändernden Ansprüchen in der Gesellschaft gerecht zu werden, sind die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder weitgehend offen formuliert. Damit sind die Lehrerinnen und Lehrer gefordert, neue gesellschaftliche und technische Entwicklungen in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Die Lernziele des KMK-Rahmenlehrplanes bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergebnis berufliche Handlungskompetenz ausgeprägt wird. Die Lernfelder sind in logischer Reihenfolge angeordnet. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die neu installierte gestreckte Gesellenprüfung einzuhalten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Eine handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung erfordert die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme sowie Methodenvielfalt. Aufgrund der Notwendigkeit, Probleme und Konfliktsituationen kundenorientiert im Team lösen bzw. bewältigen zu müssen, sollte die Förderung der Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, z. B. in Form von Gruppenarbeit, permanenter Bestandteil aller Lernfelder sein. Die Struktur des Lehrplanes ermöglicht und favorisiert dabei die Durchführung komplexer Lehr- und Lernarrangements wie Projekte, Fallstudien oder Rollenspiele. Diese sollen die Fähigkeit zum vernetzten, ganzheitlichen Denken fördern, die Einsicht in die Komplexität zukünftiger beruflicher Aufgaben- und Problemstellungen bieten und dazu anhalten, die eigenen Arbeitsergebnisse einer kritischen Bewertung zu unterziehen. Schülerzentrierte Unterrichtsformen und ganzheitliches Denken stehen bei der Unterrichtsgestaltung im Vordergrund. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Bei den Schülerinnen und Schülern ist kontinuierlich das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Beruf repräsentieren und Produkte und Dienstleistungen beschreiben 1 - -
2 Feuerungs- und Lüftungsanlagen reinigen 3 - -
3 Arbeitseinsatz planen und dokumentieren 1,5 - -
4 Mensch und Umwelt durch Kehr-, Mess- und Überprüfungstätigkeit schützen 2,5 - -
5 Feuerungs- und Lüftungsanlagen messen - 2 -
6 Feuerungs- und Lüftungsanlagen überprüfen - 2 -
7 Prüfungen und Messungen an Gebäuden und Anlagen durchführen - 2 -
8 Dienstleistungen und Produkte präsentieren und anbieten - 12 -
9 Betriebs- und Brandsicherheit gewährleisten - - 1,52
10 Wärmetechnische Anlagen optimieren - - 2
11 Kunden hinsichtlich der Energieeffizienz von Gebäuden beraten und Maßnahmen koordinieren - - 2,52
12 Kunden über Wohnraumlüftung beraten - - 1
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung, 
  • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Beruf repräsentieren und Produkte und Dienstleistungen beschreiben
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Berufsbild und Ausbildungsbetrieb als Bestandteil des Schornsteinfegerhandwerks analysieren, einordnen und präsentieren
20 Ustd.
1.2
Aufgaben, Rechte und Pflichten der an der Ausbildung beteiligten Partner beachten und umsetzen
20 Ustd.
Lernsituation
1.1
Berufsbild und Ausbildungsbetrieb als Bestandteil des Schornsteinfegerhandwerks analysieren, einordnen und präsentieren
20 Ustd.
Auftrag

Der Meister Ihres Ausbildungsbetriebes hat die Aufgabe, den Beruf des Schornsteinfegers/der Schornsteinfegerin in der 9. Klasse einer Oberschule im Rahmen der Berufswahl vorzustellen. Erarbeiten Sie dazu eine digitale Präsentation und stellen Sie diese vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Historische Entwicklung des Schornsteinfegerwesens recherchieren

Internetrecherche Schülervortrag

Struktur des Schornsteinfegerwesens in der Gegenwart erläutern

Tätigkeiten des Schornsteinfegers zusammenstellen

vorbeugender Brandschutz

Gesundheitsschutz

Klimaschutz

Verschiedene Präsentationsformen und -techniken erschließen

Deutsch/ Kommunikation

Präsentation planen

Bewertungskriterien festlegen

Bewertungsprotokoll

1.1.2 Durchführen

Kooperativ zusammenarbeiten

8

Gruppenarbeit

Erarbeitetes Material aufbereiten

Digitale Präsentation gestalten 

Deutsch/ Kommunikation

Ausbildungsbetrieb präsentieren

1.1.3 Auswerten

Präsentationen diskutieren

2

Selbstreflexion

Arbeitsergebnisse vergleichen und bewerten

Bewertungsprotokoll 

Lernfeld 2 Feuerungs- und Lüftungsanlagen reinigen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Verbrennung beurteilen und Reinigungsverfahren auswählen
30 Ustd.
2.2
Einzelfeuerstätten, Lüftungsanlagen und Zusatzeinrichtungen reinigen
20 Ustd.
2.3
Schornsteinkopf prüfen und sanieren
50 Ustd.
2.4
Mängel an Einzelfeuerstätten und Abgasanlagen dokumentieren
20 Ustd.
Lernsituation
2.3
Schornsteinkopf prüfen und sanieren
50 Ustd.
Auftrag

Bei der Kehrarbeit entdecken Sie auf einem älteren Mehrfamilienhaus mehrere defekte Schornsteinköpfe. Eine Reparatur ist unumgänglich. Überprüfen Sie alle Schornsteine und erstellen Sie fachgerechte Zeichnungen unter Einbeziehung der technischen Berechnungen als Basis für die Kundenberatung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

34

Materialarten und -eigenschaften charakterisieren

künstliche Steine

Mauermörtel

Arten von Hausschornsteinen recherchieren

Internetrecherche

Konstruktiven Aufbau von Schornsteinen erfassen

Rechtsvorschriften
Maßordnung

einschalig

mehrschalig

Schrägführung

Formen und Konstruktionsprinzipien von Dächern recherchieren und systematisieren und zeichnerisch darstellen

Dachskizzen

Längen, Flächen und Volumen von Dächern berechnen

Ablauf des Beratungsgespräches konzipieren

Deutsch/ Kommunikation

2.3.2 Durchführen

Material für das Beratungsgespräch zusammenstellen

12

Mauerverbände auf Grundlage von Berechnungen zeichnerisch darstellen

Beratungsgespräch durchführen

Rollenspiel

2.3.3 Auswerten

Beratungsgespräch beurteilen 

4

sachliche Argumentation Kritik/Selbstkritik

Erarbeitetes Material analysieren und bewerten

Lernfeld 3 Arbeitseinsatz planen und dokumentieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Arbeitseinsatz planen
15 Ustd.
3.2
Arbeitseinrichtungen für Schornsteinfeger auf der Grundlage berufsbezogener Vorschriften prüfen
15 Ustd.
3.3
Arbeitseinrichtungen dokumentieren
30 Ustd.
Lernsituation
3.1
Arbeitseinsatz planen
15 Ustd.
Auftrag

Ihr Meister hat von einem Kunden den Auftrag bekommen, die jährlich notwendigen Arbeiten laut Feuerstätten-Bescheid durchzuführen. Im Gebäude befinden sich ein Kaminofen und ein Ölkessel mit Gebläsebrenner. Überprüfen Sie die Vollständigkeit und Funktionstüchtigkeit der Arbeitsgeräte und Materialien in Ihrem Betriebsfahrzeug sowie Ihre persönliche Ausrüstung für die Ausführung des Auftrages.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

12

Werkzeuge und Messgeräte für Schornsteinfegerarbeiten auswählen

Arbeitsschutzvorschriften recherchieren

BGR 218, UVV

Schornsteinfegerarbeiten nach Vorschriften systematisieren

Kehr- und Überprüfungsordnung
1. BImSchV

3.1.2 Durchführen

Materialliste zusammenstellen

2

Tabellenkalkulation

Arbeitsmittelliste bereitstellen

Vollständigkeit der Materialien und Arbeitsmittel prüfen

Persönliche Ausrüstung überprüfen

3.1.3 Auswerten

Material- und Arbeitsmittellisten kontrollieren

1

Kritik/Selbstkritik

Vollständigkeit der Listen beurteilen

Ergebnisse kritisch bewerten

Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit

Lernfeld 4 Mensch und Umwelt durch Kehr-, Mess- und Überprüfungstätigkeit schützen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Schornstein einer Feuerstätte für die Holzverbrennung reinigen
25 Ustd.
4.2
Austausch eines Ölstandardkessels gegen einen modernen Ölbrennwertkessel bewerten
25 Ustd.
4.3
Umweltbelastung durch das Betreiben einer Gasfeuerstätte bewerten
25 Ustd.
4.4
Rußbrände in Schornsteinen vermeiden
25 Ustd.
Lernsituation
4.4
Rußbrände in Schornsteinen vermeiden
25 Ustd.
Auftrag

Der Schornsteinfeger wird von der Feuerwehr darüber benachrichtigt, dass Flammen aus einer Abgasanlage austreten. Um den Vorwurf mangelnder Kehrarbeiten zu entkräften, sollen die Ursachen des Rußbrandes analysiert werden. Ihr Ausbilder beschließt, von Ihnen ein Infoblatt zur Vermeidung derartiger Vorfälle gestalten zu lassen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.4.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

18

Faktoren, die die Verbrennung beeinflussen, systematisieren

Fachliteratur, LBO, FeuVO, aktuelle Normen

Brennstoffbeschaffenheit

Verbrennungsluftversorgung

Einfluss der Feuerstätte

Vorschriften des Brandschutzes anwenden

ZIV/ZDS
Vortrag der örtlichen Feuerwehr
aktuelle Normen

vorbeugender Brandschutz

brandschutztechnische Abstände

Verhaltensweisen bei Bränden aufzeigen

Brandstatistik

Maßnahmen bei Bekämpfung eines Schornsteinbrandes in Abhängigkeit von der Schornsteinart zusammenstellen

Längen- und Volumenausdehnung
Brandlast

Decken- und Dachdurchführungen der Abgasanlagen zeichnen

Massivdecke

Holzbalkendecke

Balkenauswechslung

Flachdach

geneigtes Dach

Textverarbeitungsprogramme anwenden

Arbeitsschritte für die Erstellung des Infoblattes festlegen

Deutsch/ Kommunikation

4.4.2 Durchführen

Material für das Infoblatt zusammenstellen

5

Gruppenarbeit

Infoblatt gestalten

Arbeit am Computer

4.4.3 Auswerten

Infoblatt vorstellen und verteidigen

2

Diskussion

Ergebnisse kritisch beurteilen

Kritik/Selbstkritik

Lernfeld 5 Feuerungs- und Lüftungsanlagen messen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Messung an einem Niedertemperatur-Ölkessel durchführen
30 Ustd.
5.2
Sichere Betriebsweise eines Gasgerätes durch Messung nachweisen
20 Ustd.
5.3
Messungen an Festbrennstoff- Feuerungsanlagen vornehmen
15 Ustd.
5.4
Volumenstrom an einer Lüftungsanlage messen
15 Ustd.
Lernsituation
5.1
Messung an einem Niedertemperatur-Ölkessel durchführen
30 Ustd.
Auftrag

Führen Sie in einem Einfamilienhaus nach der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) die Messung an einem Niedertemperatur-Ölkessel durch.
Erstellen Sie ein Protokoll über die Messung und bewerten Sie die Feuerungsanlage entsprechend der Vorgaben der 1. BImSchV.
Informieren Sie den Kunden über die Messergebnisse und händigen Sie ihm das Protokoll aus.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Physikalische Größen und Messprinzipien systematisieren

Fachliteratur

Wärme

Temperatur

Druck

Geschwindigkeit

Leistung

Wirkungsgrad

Messfehler

Messprinzipien

Gesetzliche Bestimmungen der 1. BImSchV zur Ölmessung recherchieren

§§ 5 - 11, 15
Anlagen 1 und 2

Messgeräte und Hilfsmittel überprüfen

Kombimessgerät

Rußpumpe

Arbeitsschritte für die Messung festlegen

Checkliste: Ablauf der Messung

Messprotokoll vorbereiten

5.1.2 Durchführen

Messung ausführen und protokollieren

7

nach 1. BImSchV

Abgasverlust berechnen

Messwerte interpretieren

Protokoll dem Kunden erläutern

5.1.3 Auswerten

Messprotokoll und Kundengespräch bewerten

3

Ergebnisse kritisch beurteilen

Lernfeld 6 Feuerungs- und Lüftungsanlagen überprüfen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Abgaswegeüberprüfung an einem Gas- und an einem Ölgerät durchführen
40 Ustd.
6.2
Lüftungsanlage ohne thermodynamische Funktion testen
10 Ustd.
6.3
Druck- und Temperaturbedingungen einer Feuerungsanlage überprüfen
30 Ustd.
Lernsituation
6.3
Druck- und Temperaturbedingungen einer Feuerungsanlage überprüfen
30 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde plant die Errichtung einer Pelletheizung in seinem Einfamilienhaus. Überprüfen und protokollieren Sie auf der Grundlage der geltenden Norm, ob die vorhandene Abgasanlage für den Anschluss eines Pelletkessels geeignet ist.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Geltende Norm für die Überprüfung der Druck- und Temperaturbedingungen einer Feuerungsanlage recherchieren

Verordnungstext Internet

Druckbedingungen zusammenstellen

Ruhedruck

Widerstandsdruck

Winddruck

Förderdrücke

Temperaturbedingungen erfassen

Grenztemperaturen

Oberflächentemperaturen

Berechnungsverfahren analysieren

Sich mit der Anwendersoftware vertraut machen

branchenspezifische Software

6.3.2 Durchführen

Bestehende Anlage aufnehmen und geplante Änderungen einarbeiten

7

technische Unterlagen

Feuerungsanlage berechnen und protokollieren

Software

Umsetzbarkeit des Kundenwunsches beurteilen

6.3.3 Auswerten

Berechnungsprotokolle, Zeichnungen und Skizzen bewerten

3

Arbeitsprozess reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 7 Prüfungen und Messungen an Gebäuden und Anlagen durchführen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Überprüfung einer gewerblich genutzten Dunstabzugsanlage
20 Ustd.
7.2
Technische Gebäudeunterlagen auswerten und erstellen
40 Ustd.
7.3
Kontrollierte Raumlüftung überprüfen und durch Messung sichern
20 Ustd.
Lernsituation
7.1
Überprüfung einer gewerblich genutzten Dunstabzugsanlage
20 Ustd.
Auftrag

Ihr Schornsteinfegerbetrieb bietet Betreibern gewerblicher Dunstabzugsanlagen eine Überprüfung an. Ihr Meister beauftragt Sie, sich auf die Überprüfung selbstständig vorzubereiten und die Prüfung durchzuführen. Fertigen Sie einen Inspektionsbericht an und werten Sie diesen mit dem Kunden aus.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Gesetzliche Grundlagen der Überprüfung von Dunstabzugsanlagen recherchieren

LF 8

Notwendigkeit des vorbeugenden Brandschutzes ableiten

Technische Unterlagen gewerblicher Dunstabzugssysteme auswerten

Überprüfungsschritte festlegen

ZIV Arbeitsblatt 303

Messgeräte und Werkzeuge bereit stellen

Inspektionsbericht für die Aufnahme der Anlage vorbereiten

Software

7.1.2 Durchführen

Überprüfung der Anlagenteile unter Beachtung der Hygienevorschriften und des Arbeitsschutzes vornehmen

5

Inspektionsbericht formulieren

Deutsch/ Kommunikation

Ergebnisse mit dem Kunden besprechen 

Rollenspiel

7.1.3 Auswerten

Inspektionsbericht und Kundengespräch beurteilen

3

Arbeitsprozess reflektieren 

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 8 Dienstleistungen und Produkte präsentieren und anbieten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Dienstleistungen eines Schornsteinfegerbetriebes im Internet anbieten
30 Ustd.
8.2
Schornsteinfegerarbeiten nach Feuerstättenbescheid kalkulieren
30 Ustd.
8.3
Angebot über ein Rauchmeldersystem für ein Einfamilienhaus erstellen
20 Ustd.
Lernsituation
8.3
Angebot über ein Rauchmeldersystem für ein Einfamilienhaus erstellen
20 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde bittet den Schornsteinfegermeister, ihm ein Rauchmeldersystem für sein Einfamilienhaus zu entwickeln und umzusetzen. Der Meister beauftragt Sie, dem Kunden alternative Angebote zu unterbreiten

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.3.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Kundensituation aufnehmen

Gebäudestruktur

Gebäudeklassen

Gefahrenpotentiale

Brennstofflager

brennbare Baustoffe

Rauchmeldersysteme recherchieren

Internetrecherche

Anbieter ermitteln

8.3.2 Durchführen

Angebote für den Kunden erstellen

8

technische Unterlagen
Gruppenarbeit
Software

Systembeschreibung

Bauteile

Arbeitsaufwand

Kostenkalkulation

Vertragskonditionen

Kundengespräch führen

Rollenspiel
Deutsch/Kommunikation

8.3.3 Auswerten

Angebote beurteilen

4

Diskussion

Regeln für den Einsatz von Rauchmeldern ableiten

Lernfeld 9 Betriebs- und Brandsicherheit gewährleisten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Betriebs- und Brandsicherheit baulicher Einrichtungen und Brennstofflager einschätzen
40 Ustd.
9.2
Regelungs- und sicherheitstechnische Einrichtungen überprüfen
20 Ustd.
9.3
Lüftungsanlagen ohne thermodynamische Funktion planen, berechnen und beurteilen
20 Ustd.
Lernsituation
9.1
Betriebs- und Brandsicherheit baulicher Einrichtungen und Brennstofflager einschätzen
40 Ustd.
Auftrag

Der Bauherr eines Einfamilienhauses zeigt Ihrem Unternehmen die Fertigstellung seiner Abgasanlage für einen Pelletheizkessel an. Gemeinsam mit Ihrem Meister überprüfen Sie die Anlage. Er erwartet nach der Abnahme von Ihnen, dass Sie beurteilen können, ob diese Anlage den betriebs- und brandschutztechnischen Anforderungen genügt. Begründen Sie Ihre Entscheidung auf der Grundlage der geltenden Normen

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

30

Klassifizierung und Kennzeichnung von Abgasanlagen recherchieren

Normen
Internet
Fachliteratur

Anforderungen an Abgasanlagen zusammenstellen

Normen

Brandschutz

Dichtheit und Feuchteschutz

Anordnung von Reinigungsöffnungen und Abgasanlagen

Abstände zu brennbaren Bauteilen

Lage und Höhe der Mündung

Führung von Verbindungsstücken

Bauarten und Betriebsweisen von Abgasleitungen

Bauarten von Luft- und Abgassystemen gegenüberstellen

konzentrisches System

paralleles System

Anforderungen an Aufstellräume von Feuerstätten recherchieren

Einrichtungen und Anlagen für Brennstofflagerung unterscheiden

Grundwasserschutz

Baustoffe

Bauteile für die Brennstofflagerung

feste, flüssige, gasförmige Brennstoffe

9.1.2 Durchführen

Bestehende Anlage aufnehmen

8

technische Unterlagen

Bauliche Einrichtung und Brennstofflagerung protokollieren

Betriebs- und Brandschutz beurteilen

9.1.3 Auswerten

Ergebnisse diskutieren

2

Deutsch/ Kommunikation

Arbeitsprozess reflektieren 

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 10 Wärmetechnische Anlagen optimieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Heizungs-Check nach geltender Norm durchführen
30 Ustd.
10.2
Wärmeverteilung im Gebäude optimieren
30 Ustd.
10.3
Fördermöglichkeiten recherchieren
20 Ustd.
Lernsituation
10.1
Heizungs-Check nach geltender Norm durchführen
30 Ustd.
Auftrag

Ihr Schornsteinfegermeister wurde von einem Kunden beauftragt, einen Heizungs-Check an seiner Heizungsanlage durchzuführen. Sie sollen ihn zu diesem Termin begleiten. Informieren Sie sich über die notwendigen Arbeitsschritte und bereiten Sie die Geräte und Unterlagen vor. Unterstützen Sie Ihren Meister bei der Ausführung des Auftrages beim Kunden. Dokumentieren Sie den Heizungs-Check.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Regelungen der geltenden Norm erfassen

Leitfaden der VdZ zum Heizungs-Check

Wärmeerzeuger

Heizwert- und

Brennwertnutzung

Verlustarten

Wärmeverteilung

Rohrleitungssysteme

Hydraulischer Abgleich

Umwälzpumpen

Wärmedämmung

Wärmeübergabe

Heizkörper

Flächenheizungen

Inspektionsschritte festlegen

Messgeräte und Werkzeuge bereit stellen

Protokoll für die Aufnahme der Anlage vorbereiten

10.1.2 Durchführen

Heizungs-Check dokumentieren

6

Protokoll erstellen

Inspektionsbericht formulieren

Deutsch/ Kommunikation

Ergebnisse mit dem Kunden besprechen

Rollenspiel

10.1.3 Auswerten

Inspektionsbericht und Kundengespräch beurteilen

4

Arbeitsprozess reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Lernfeld 11 Kunden hinsichtlich der Energieeffizienz von Gebäuden beraten und Maßnahmen koordinieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 120 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Wärmetechnischen Zustand eines Bestandsgebäudes nach den gültigen Verordnungen zur Energieeinsparung beurteilen
40 Ustd.
11.2
Energiepass für ein Gebäude erstellen
30 Ustd.
11.3
Gebäudesanierungsmaßnahmen nach den Anforderungen verschiedener Förderprogramme bewerten
30 Ustd.
11.4
Maßnahmenkatalog zur Gebäudesanierung erstellen und beteiligte Gewerke koordinieren
20 Ustd.
Lernsituation
11.1
Wärmetechnischen Zustand eines Bestandsgebäudes nach den gültigen Verordnungen zur Energieeinsparung beurteilen
40 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde bittet den Schornsteinfegermeister als Energieberater in Vorbereitung von energetischen Sanierungsmaßnahmen eine Bestandsaufnahme seines Wohngebäudes zu erstellen. Sie erhalten von Ihrem Meister den Auftrag, die Gebäudedaten aufzunehmen und unter Einsatz von Branchensoftware auszuwerten. Erläutern Sie dem Kunden die Ergebnisse.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

20

Gebäudestruktur ermitteln

Ausrichtung
Baustoffe
U-Werte
Taupunkt
Wandarten

Gebäudegeometrie

Bausubstanz

Raumnutzungskonzepte

Branchensoftware eruieren

Anbieter

Struktur

notwendige Daten

Kosten

Datenblatt für die Erfassung vorbereiten

11.1.2 Durchführen

Gebäudedaten im Datenblatt erfassen

16

technische Unterlagen
Gruppenarbeit

Erfasste Daten prüfen

Maßeinheiten

Daten eingeben und protokollieren

Software

Protokoll mit dem Kunden auswerten

Deutsch/Kommunikation
Rollenspiel

11.1.3 Auswerten

Auswertungsgespräch beurteilen

4

Diskussion

Teamarbeit reflektieren

Selbstreflexion

Lernfeld 12 Kunden über Wohnraumlüftung beraten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Notwendigen Luftwechsel in Wohnräumen aus hygienischer und bauphysikalischer Sicht bewerten
20 Ustd.
12.2
Ursachen von Schimmelbildung erkennen und Kunden über die Vermeidung beraten
10 Ustd.
12.3
Gemeinsamen Betrieb von raumluftabhängigen Feuerstätten und Lüftungseinrichtungen sichern
10 Ustd.
Lernsituation
12.1
Notwendigen Luftwechsel in Wohnräumen aus hygienischer und bauphysikalischer Sicht bewerten
20 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde befürchtet nach der energetischen Sanierung eines Gebäudes eine Verschlechterung der Luftqualität und möchte sich vom Schornsteinfeger beraten lassen. Der Meister beauftragt Sie, entsprechende Unterlagen zur Wohnraumlüftung zusammenzustellen und die notwendigen Berechnungen vorzunehmen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Bauphysikalische Aspekte der Wohnraumlüftung herausstellen

Luftwechselrate

Lüftungswärmeverluste

Luftfeuchtigkeit

Wasserdampftaupunkt

Temperaturverlauf in Wänden

Notwendigkeit der Raumlufthygiene aufzeigen

Luftzusammensetzung

CO2-, CO-, O2-Gehalt von frischer und verbrauchter Luft

Wasserdampfgehalt

Emissionen von technischen Anlagen

Ozon bei Laserdruckern

12.1.2 Durchführen

Luftwechselrate berechnen

9

Temperaturverlauf in ebenen Wänden ermitteln

Branchensoftware

Temperaturverlauf grafisch darstellen

Wasserdampftaupunkt bestimmen

Tabellen
Diagramme

Unterlagen für den Kunden zusammenstellen

12.1.3 Auswerten

Unterlagen beurteilen

3

Diskussion

Arbeitsprozess reflektieren 

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

______________________________________________

7 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
8 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

1. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 1 Beruf repräsentieren und Produkte und Dienstleistungen beschreiben

Ziele:

Die Schülerinnen und Schüler stellen ihr Ausbildungsunternehmen vor. Dabei reflektieren sie die Relevanz des Englischen für den Beruf, informieren über ihren bisherigen Werdegang sowie über Inhalte ihrer beruflichen Ausbildung und analysieren berufliche Perspektiven. 

Inhalte:

Ausbildungsbetrieb

  • Lage und Profil
  • Firmengeschichte
  • Aufbau und Struktur
  • Produkte
  • Arbeitsplatz
  • eigene Aufgaben 

Werdegang

  • persönliche Vorstellung
  • Erwartungen an die Ausbildung
  • berufliche Perspektiven 

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Vordergrund sollte die Entwicklung des Sprechens stehen. Dies kann durch die Präsentation des Ausbildungsbetriebes geschehen. Neben dem Erwerb eines Fachwortschatzes sollten Aussprache und Interaktion eine besondere Rolle spielen. Es empfiehlt sich, wesentliche grammatische Strukturen wie Satzstellung, Fragestellung, Zeitformen, Verneinung etc., nach Bedarf zu wiederholen, zu festigen und zu vertiefen. Bei der Unternehmenspräsentation können verschiedene Methoden der Informationsbeschaffung und -verarbeitung sowie geeignete Präsentationstechniken genutzt werden.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

_________________________________________

9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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