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Arbeitsmaterial für die Berufsschule

Pferdewirt / Pferdewirtin

2011/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben. 

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Pferdewirt/Pferdewirtin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25. März 2010), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Pferdewirt/zur Pferdewirtin vom 7. Juni 2010  (BGBl. Teil I Nr. 30) i. V. m. deren Änderung vom 11. August 2011 (BGBl. Teil I Nr. 44) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Anke Habich  Dresden
Ulrike Jäpel Dresden

2011 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung 
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul  
www.lasub.smk.sachsen.de 

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus  
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der traditionsreiche Ausbildungsberuf Pferdewirt/Pferdewirtin wurde 2010 mit den fünf Fachrichtungen Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, Klassische Reitausbildung, Pferderennen sowie Spezialreitweisen neugeordnet. Der KMK-Rahmenlehrplan gilt für alle Fachrichtungen. 

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. 

Pferdewirte/Pferdewirtinnen werden vorrangig in landwirtschaftlichen Pferdezuchtbe­trieben, Betrieben der Reit- und Fahrtouristik sowie in der Pensionspferdehaltung, aber auch in allen Sparten des Pferdesports und den angrenzenden Dienstleistungsberei­chen eingesetzt. Dabei können sie als Angestellte in privaten oder staatlichen Betrie­ben arbeiten oder als selbstständige Unternehmer tätig sein.

Seine besondere Prägung erhält der Beruf des Pferdewirtes/der Pferdewirtin dadurch, dass die Leistungen direkt am Lebewesen Pferd einerseits und dem Kunden anderer­seits vollzogen werden. Damit sind zentrale Aufgabenbereiche für ausgebildete Pferde­wirte/Pferdwirtinnen die Pflege, Gesunderhaltung, Versorgung und Ausbildung der Pferde sowie die fachgerechte Betreuung und Beratung des Kunden. 

Als kompetente Mitarbeiter handeln Pferdewirte/Pferdewirtinnen unter Beachtung ge­samtwirtschaftlicher Zusammenhänge markt- und kundenorientiert und fördern damit den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen wesentlich. Sie sind in der Lage, bei der Vorbereitung und Umsetzung unternehmerischer Entscheidungen mitzuwirken, diese zu verstehen, nachzuvollziehen und letztendlich mit zu verantworten. Dabei ist das An­wenden berufsbezogener Kenntnisse zum Tierschutz unter Berücksichtigung einschlä­giger Bestimmungen zum Umwelt- und Naturschutz von immanenter Bedeutung. 

Pferdewirte/Pferdewirtinnen erwerben im Rahmen ihrer Ausbildung folgende berufliche Qualifikationen:

  • Pferde tiergerecht halten und füttern
  • Pferdefutter bedarfsgerecht beschaffen und gewinnen
  • Pferde gesund erhalten
  • Pferdezucht planen, Pferde züchten und tierschutzgerecht aufziehen
  • Pferde beurteilen und entsprechend ihrer späteren Nutzung auswählen
  • Pferde fachgerecht transportieren
  • Pferde entsprechend ihrer anatomischen und physiologischen Voraussetzungen be­wegen
  • Pferde für Zucht- und Leistungsprüfungen unter Beachtung der rechtlichen Bestimmun­gen trainieren und ausbilden 
  • Pferdesportler zielgruppenorientiert unter Verwendung korrekter Fachsprache anlei­ten
  • Tierschutz-, Umweltschutz- und Naturschutzrichtlinien verwenden
  • betriebliche Abläufe organisieren, durchführen und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge optimieren
  • Maschinen, Geräte und Betriebseinrichtungen fachgerecht einsetzen und warten
  • Kunden beraten und kundenorientierte Anlagenbewirtschaftung ausführen
  • mit Institutionen und Handelspartnern kommunizieren und kooperieren
  • Arbeitsergebnisse zur Einhaltung der Qualitätssicherung dokumentieren und auswer­ten
  • Maßnahmen zur Arbeitssicherheit, zum Gesundheitsschutz und zur Hygenie im Zusam­menhang mit Arbeitsaufgaben festlegen und realisieren

Die berufliche Tätigkeit von Pferdewirten erfordert Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Flexi­bilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähig­keit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf die Entwick­lung und Ausprägung von beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lern­prozesses dar.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Bildungsganges „Pferdewirt/Pferdewirtin“ ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in einen Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. 

Um den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, sind die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder weitgehend offen formuliert. Damit sind die Lehrkräfte gefordert und in der Lage, neue nationale und internationale Entwicklungen sowie Tendenzen in den Bereichen der Pferdezucht, -haltung und des Pferdesports in den Unterricht einzubeziehen. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses.

Die Lernziele, ergänzt um den Mindestumfang der zu vermittelnden Inhalte, bilden die Grundlage für die Unterrichtsgestaltung, in deren Ergebnis berufliche Handlungskom­petenz ausgeprägt wird. Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Rei­henfolge zugrunde gelegt. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Pro­zessen konfrontiert werden, zu beachten ist allerdings, dass das Lernfeld 5 auf dem Lernfeld 4 aufbaut.

Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren sollte jedoch auch hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einge­halten werden.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lern­situationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu unter­setzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet. Als Empfehlung und Anregung sind in diesem Arbeitsmaterial exemplarisch die Lernsituationen des Lern­feldes 5 und des Lernfeldes 8 enthalten.

Das Lernfeld 5 „Pferden bewegen“ wurde ausgewählt, um es inhaltlich an die sächsi­schen Gegebenheiten anzupassen. Traditionell spielt die Zucht von Fahrpferden wie Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut und deren Einsatz im Fahrsport und im Tourismusbereich eine besondere Rolle. Das Fahren stellt einen wichtigen Tätigkeits­bereich des ausgebildeten Pferdewirtes dar. Die Lernsituationen 5.3 und 5.4 dieses Arbeitsmaterials vertiefen die Entwicklung dieser Kompetenzen.

Das Lernfeld 8 „Grünland für Pferde bewirtschaften“ ist besonders durch saisonale Besonderheiten, die im Jahresverlauf auftreten, gekennzeichnet. Hier bietet sich die Gestaltung des Unterrichts während der Vegetationsperiode auch auf einer Grün­landfläche an. Das Lernfeld wird im Block unterrichtet und verknüpft handlungs­orientiert fachliche und allgemeinbildende Inhalte.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Aktuelle Medien und berufsbezogene Software werden einbezogen, wenn es aufgrund der jeweiligen Situation erforderlich und sinnvoll ist.

Eine handlungsorientierte Unterrichtsgestaltung erfordert den Einsatz vielfältiger So­zialformen sowie moderner Informations- und Kommunikationssysteme und Unter­richtsmethoden. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Schwerpunktsetzung der Ausbil­dungsbetriebe bietet sich bei der didaktisch-methodischen Umsetzung der Lernsitua­tionen insbesondere anwendungsbezogene Gruppenarbeit an.

Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereichs sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig. 

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzu­wenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Betriebliche Zusammenhänge erkunden und darstellen 1,5 - -
2 Pferde pflegen und versorgen 1,5 - -
3 Futtermittel für Pferde auswählen 2 - -
4 Pferde beschreiben und entsprechend der Nutzung auswählen 1,5 - -
5 Pferde bewegen 1,5 - -
6 Pferde züchten - 1,52 -
7 Futterrationen verdauungsphysiologisch gestalten - 1,5 -
8 Grünland für Pferde bewirtschaften - 1 -
9 Haltungsformen und -systeme gestalten - 1,52 -
10 Pferde für spezielle Disziplinen trainieren und ausbilden - 1,5 -
11 Spezielle Futterrationen gestalten - - 1,5
12 An zuchtorganisatorischen Maßnahmen teilnehmen - - 1,52
13 Infektionskrankheiten feststellen und kranke Pferde betreuen - - 1
14 Pferdesportler ausbilden - - 1,53
15 Dienstleistungen und Produkte vermarkten - - 1,5
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst.
  • 3
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 5 Pferde bewegen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Ausrüstungsgegenstände für das Bewegen von Pferden auswählen und deren Einsatzmöglichkeiten veranschaulichen
15 Ustd.
5.2
Pferde entsprechend ihrer anatomischen und physiologischen Voraussetzungen bewegen
20 Ustd.
5.3
Ausrüstungsgegenstände für das Fahren von Gespannen auswählen und deren Einsatz begründen
10 Ustd.
5.4
Ein ausgebildetes Gespann fahren
15 Ustd.
Lernsituation
5.1
Ausrüstungsgegenstände für das Bewegen von Pferden auswählen und deren Einsatzmöglichkeiten veranschaulichen
15 Ustd.
Auftrag

In Ihrem Betrieb findet ein „Tag der offenen Tür“ statt. Bereiten Sie eine Ausstellung  vor, um den Besuchern die Vielfalt und die Einsatzmöglichkeiten von Ausrüstungsgegenständen für das Bewegen von Pferden zu zeigen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Ausstellungskonzept entwickeln 

4

FN-Richtlinien für Reiten und Fahren/Bd.1
Erfahrungsberichte
Messebesuch 

Ausrüstungsgegenstände für das Bewegen von Pferden auswählen 

Einsatzmöglichkeiten zusammenstellen

5.1.2 Durchführen

Ausrüstungsgegenstände analysieren

8

LPO, Tierschutzgesetz

Vor- und Nachteile ermitteln 

Einsatzmöglichkeiten dokumentieren

Teamarbeit 

Ausrüstungsgegenstände für die Ausstellung auswählen, pflegen und bezeichnen 

Beschilderung gestalten

Gestaltungsgrundsätze 

5.1.3 Auswerten

Ausstellung bewerten 

3

Selbstreflexion
Umgang mit Kritik und Selbstkritik

Lernsituation
5.2
Pferde entsprechend ihrer anatomischen und physiologischen Voraussetzungen bewegen
20 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Pensionspferdebetrieb und wollen Ihre Kunden fachgerecht schulen. Planen und realisieren Sie einen Lehrgang zum Thema: „Pferde situationsgerecht bewegen“. Erstellen Sie Schulungsmaterialien mit theoretischen und praktischen Inhalten für die Teilnehmer.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.2.1 Planen

Auftrag analysieren und strukturieren 

4

Lehrgang konzeptionell entwickeln

Etappen der Ausbildung eines Pferdes planen 

Informationen zu Kommunikationsmöglichkeiten mit einem Pferd sammeln

Internetrecherche

Möglichkeiten, Pferde zu bewegen, recherchieren

aktuelles Bild- und Filmmaterial zum Thema „Sitzfehler und Hilfengebung“ 

tiergerecht

situationsgerecht

5.2.2 Durchführen

Kommunikationsmöglichkeiten mit einem Pferd dokumentieren 

4

Gruppenarbeit

Möglichkeiten, Pferde situationsgerecht zu bewegen, aufbereiten

Bezug zu LF 3 und 4 

korrekter Sitz in verschiedenen Situationen

Sitzfehler

Hilfengebung 

Arbeit mit Pferden an der Longe

unterschiedliche Gangarten und Tempi 

Maßnahmen der Unfallverhütung veranschaulichen 

STVO
Leistungsprüfungsordnung der FN, Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft
Wirtschaftskunde 

Bahnordnung

Verhalten im Straßenverkehr

Schutzausrüstung für Mensch und Pferd darstellen und bewerten 

Schulungsmaterial zusammenstellen

Lehrgang realisieren

5.2.3 Auswerten

Ergebnisse beim Bewegen von Pferden kritisch bewerten

4

Deutsch/Kommunikation
Umgangsformen

nach der Ausbildungsskala 

nach notwendigen Korrekturen 

Schulungsmaterial beurteilen

Konsequenzen für eine kundenorientierte Schulung ableiten

Lernsituation
5.3
Ausrüstungsgegenstände für das Fahren von Gespannen auswählen und deren Einsatz begründen
10 Ustd.
Auftrag

Beraten Sie einen Kunden, der ein Gespann kaufen möchte. Informieren Sie ihn über notwendige Ausrüstungsgegenstände zum Fahren von Gespannen und zeigen Sie ihm exemplarisch die korrekte Anspannung eines Pferdes. Stellen Sie ihm Informationsmaterial zur Verfügung. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.3.1 Planen

Kundenwunsch analysieren 

2

Vorstellungen zur Kundenberatung entwickeln und konzeptionieren 

Sachinformationen über die Geschichte des Fahrens, den Einsatz von Fahrpferden beschaffen

aktuelles Bild- und Filmmaterial zum Thema „Anspannen und Fahren“

Bedeutung des Fahrens in Sachsen recherchieren 

Internetrecherche

5.3.2 Durchführen

Ausrüstungsgegenstände für das Anspannen von Pferden und das Fahren von Gespannen auswählen und bewerten

6

LPO, APO, WBO
FN-Richtlinien für Reiten und Fahren/Bd. 5 

Sielenanspannung 1- und 2spännig

Kumtanspannung 1- und 2spännig

Anspannung eines Pferdes korrekt demonstrieren

Exkursionen in Sattlerei und Pferdefachgeschäft 

Gespanne für die Ausfahrt vorbereiten und präsentieren 

Regeln des Fahrsports und der Regelungen der Straßenverkehrsordnung zusammenstellen

Gestaltungstechniken

Informationsmaterial für den Kunden gestalten 

Kundengespräch selbstständig organisieren und führen

Rollenspiel

5.3.3 Auswerten

Kundenberatung auswerten

2

Kollegialität

Probleme erkennen und Lösungen entwickeln 

Lernsituation
5.4
Ein ausgebildetes Gespann fahren
15 Ustd.
Auftrag

Sie führen in Ihrem Betrieb einen Fahrlehrgang durch. Veranschaulichen Sie den Teilnehmern die Hauptgrundsätze des Fahrens von Gespannen, insbesondere das Aufnehmen der Leinen, verschiedene Leinengriffe und das korrekte Verschnallen der Leinen am Gespann

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.4.1 Planen

Arbeitsschritte festlegen

3

Hauptgrundsätze zum Fahren nach „Achenbach“ erfassen 

aktuelles Bild- und Filmmaterial zum Thema „Anspannen und Fahren/ Teil 2“
FN-Richtlinien für Reiten und Fahren/Bd. 5 

Möglichkeiten der Hilfengebung beim Fahren recherchieren 

Konzept für den Fahrlehrgang erstellen

5.4.2 Durchführen

Unterlagen für die Durchführung des Fahrlehrganges zusammenstellen 

9

Gruppenunterricht 

Fahrlehrgang ausführen 

Fahrlehrgerät

Hauptgrundsätze des Fahrens mit Gespannen darstellen und begründen

Exkursion in einen Fahrstall

Aufbau der Achenbachleine 

Verschnallmöglichkeiten

Leinenhaltungen und Leinengriffe am Fahrlehrgerät 

Verschnallen der Achenbachleine für ein Gespann

Prüfung der Verschnallung

Leinengriffe 

5.4.3 Auswerten

Bewertungsmaßstäbe festlegen

3

Diskussion 

Fahrlehrgang bewerten

kooperativ mit anderen zusammenarbeiten

Lernfeld 8 Grünland für Pferde bewirtschaften
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Auswahl eines geeigneten Grünlandstandortes
10 Ustd.
8.2
Weideflächen für Pferde anlegen und bewirtschaften
14 Ustd.
8.3
Grünland entsprechend der Standortfaktoren düngen
10 Ustd.
8.4
Grundfutter vom Grünland konservieren
6 Ustd.
Lernsituation
8.1
Auswahl eines geeigneten Grünlandstandortes
10 Ustd.
Auftrag

Ihr Arbeitgeber möchte neue Grünlandflächen für den Betrieb erwerben. Beraten Sie ihn fachmännisch und verwenden Sie zur Erleichterung der Kaufentscheidung die Ergebnisse aus der Analyse der Standortfaktoren der angebotenen Flächen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Planen

Auftrag analysieren und strukturieren

1

Deutsch/Kommunikation

Pflanzen des Grünlandes recherchieren

Internetrecherche
Gruppenarbeit 

Futterwert

Eignung als Pferdefutter

Gesundheit der Pferde 

8.1.2 Durchführen

Standortfaktoren des Grünlandes analysieren und systematisieren

7

Stationen-Rallye
Garten nachwachsender Rohstoffe 

Bodenarten 

Bodenfruchtbarkeit 

Einfluss von Klima

Zeigerpflanzen

Fördermöglichkeiten für nachhaltige, standortgerechte, ökologische Bewirtschaftung 

Bewertung des Grünlandes vornehmen 

Lehrkabinett
Bodenuntersuchungen
Versuchsanordnungen 

Argumente für eine Kaufentscheidung zusammenstellen 

sachliche Argumentation 

Beratungsgespräch führen

8.1.3 Auswerten

Beratungsgespräch reflektieren und bewerten 

2

Kritik und Selbstkritik

Lernsituation
8.2
Weideflächen für Pferde anlegen und bewirtschaften
14 Ustd.
Auftrag

Ein Teil der Grünlandfläche Ihres Betriebes soll als Weide genutzt werden. Wählen Sie dafür ein geeignetes Zaunsystem aus, errichten Sie es und nehmen Sie es in Betrieb. Erarbeiten Sie für diese Fläche einen Jahres-Pflegeplan. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Planen

Auftrag erfassen und strukturieren 

4

Fachliteratur
Internetrecherche 

Informationen zum Thema Grünland recherchieren 

Deutsch/Kommunikation 

Nutzungsmöglichkeiten

Gesetzestexte

Weidehaltungsformen

Wirtschaftskunde

jahreszeitenabhängige Pflege

Zaunbausysteme

versicherungsrechtliche und gesetzliche Vorgaben für den Zaunbau

Arbeitsplan festlegen 

8.2.2 Durchführen

Weideeinrichtungen vergleichen

8

betriebliche Erfahrungsberichte 

Zäune und Tore 

Tränken

Unterstände

Weideflächen berechnen nach Aufwuchs 

Futterplanung

Tierzahl

Haltungsform 

Besatzdichte/Besatzstärke

Elektrozaunsysteme systematisieren und kategorisieren

Elektro-Zaunsystem aufbauen und in Betrieb nehmen 

Weideflächen unter Beachtung von Natur- und Umweltschutz pflegen 

Naturschutzgesetz, Umweltschutzbestimmungen
Bodenprobe 

Weidepflege-Jahresplan erstellen 

Gruppenarbeit 

8.2.3 Auswerten

Weidepflege-Jahresplan sachgerecht bewerten 

2

Gruppenarbeit 

Funktionstüchtigkeit des Elektro-Zaunsystems beurteilen

Mitverantwortung tragen

Probleme erkennen und Lösungen entwickeln  

Lernsituation
8.3
Grünland entsprechend der Standortfaktoren düngen
10 Ustd.
Auftrag

Der Chef Ihres Betriebes übergibt Ihnen vom Grünland entnommene Bodenproben und bittet Sie, im Hinblick auf Natur- und Umweltschutz einen Düngeplan zu erstellen und den Pflanzenbestand zu dokumentieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.3.1 Planen

Auftrag analysieren 

5

Informationen erfassen 

Düngemittelproben und Preise 

zum Pflanzenwachstum 

zur Pflanzenernährung 

zu Düngemitteln und deren Einsatz

Gesetzestexte 

zu Pflegemaßnahmen

Düngemittelverordnung 

Gesetzliche Vorschriften zum Düngemitteleinsatz recherchieren 

Wirtschaftskunde

8.3.2 Durchführen

Herbarium über Pflanzenbestand des Grünlandes anfertigen 

4

Hausarbeit
Deutsch/Kommunikation

Pflanzenbestand sachgerecht analysieren und bewerten 

Düngemittelproben

Düngermengen berechnen

Partnerarbeit

Düngeplan nach Vorgaben erstellen und präsentieren 

8.3.3 Auswerten

Praxistauglichkeit des Düngeplans beurteilen 

1

kooperativ zusammenarbeiten

Lernsituation
8.4
Grundfutter vom Grünland konservieren
6 Ustd.
Auftrag

Ein Teil der Grünlandfläche Ihres Betriebes dient der Grundfuttergewinnung. Beraten Sie Ihren Arbeitgeber hinsichtlich der Auswahl eines dafür geeigneten Konservierungsverfahrens.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.4.1 Planen

Auftrag strukturieren und Arbeitsschritte festlegen 

2

Internetrecherche

Informationen beschaffen und auswählen 

Exkursion in landwirtschaftlichen Betrieb 

Grünfutterkonservierung

Konservierungsverfahren

Geräte und Maschinen

8.4.2 Durchführen

Informationen zu Verfahren der Grünfutterkonservierung sammeln und vergleichen 

3

Bezug zu LF 3 

Technologie

eingesetzte Maschinen und Geräte

Wirtschaftlichkeit

Einsatz in der Pferdewirtschaft

Qualitätskriterien bei Lagerung von Grünfutter beachten

Gruppenarbeit
Präsentation der Arbeitsergebnisse in Gruppen 

Konservierungsverfahren dokumentieren und bewerten 

Gemeinschaftskunde, Ethik 

ökonomisch 

ökologisch 

ernährungsphysiologisch

Arbeitgeber beraten

8.4.3 Auswerten

Beratungsgespräch beurteilen 

1

Bewertungsmaßstäbe

Dokumentationsmaterial analysieren und Vorschläge zur Verbesserung unterbreiten

Gemeinschaftskunde, Ethik

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats5, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.6 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden. 

 

 

                                      

5 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

6 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats7 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

                                  

7 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachenberufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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