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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Tierwirt / Tierwirtin

2006/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Tierwirt/ Tierwirtin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. März 2005), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Tierwirt/zur Tierwirtin vom 17. Mai 2005 (BGBl. Teil I Nr. 30) i. V. m. deren Änderung vom 23. Februar 2006 (BGBl. Teil I Nr. 10) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Gabriele Danz Reichenbach
Kathrin Kretzschmar (Leiterin) Dresden
Beatrice Pohl  Wurzen
Roland Rößler Freiberg

2006 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Für den Ausbildungsberuf Tierwirt/Tierwirtin wurden 2005 der KMK-Rahmenlehrplan und die Ausbildungsordnung novelliert. Danach ist im dritten Ausbildungsjahr eine Differenzierung in den Fachrichtungen Rinderhaltung, Schweinehaltung, Geflügelhaltung, Schäferei und Imkerei vorgesehen. Im vorliegenden Arbeitsmaterial werden Hinweise zur Umsetzung des KMK-Rahmenlehrplans für die Fachrichtungen Rinder- und Schweinehaltung gegeben.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Damit entfallen die Zeitvorgaben für Berufsbezogene Projekte.

Der Ausbildungsberuf Tierwirt/Tierwirtin ist ein Beruf im Berufsfeld Agrarwirtschaft. Die berufliche Tätigkeit von Tierwirten/Tierwirtinnen ist sehr vielgestaltig und im Freistaat Sachsen auf die Ausbildung in den Fachrichtungen Rinderhaltung und Schweinehaltung festgelegt. Neben der Bewirtschaftung des Tierbestandes eines Betriebes sind die Fleischproduktion, die Zucht von Nutztieren und die Milchproduktion mögliche Produktionsbereiche. Außerdem haben Tierwirte/Tierwirtinnen den Auftrag, ihrer Verantwortung gegenüber Verbrauchern und Umwelt gerecht zu werden.

Tierwirte/Tierwirtinnen arbeiten in landwirtschaftlichen Betrieben, Verbänden und Institutionen, in Tierkliniken und Labors, in landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten und im Agrarhandel sowie in der Agrarverwaltung.

Typische Tätigkeitsbereiche sind: 

  • Aufzucht, Fütterung, Haltung und Pflege von Zucht- und Nutztieren im konventionell und/oder ökologisch wirtschaftenden Betrieb 
  • Gewinnung, Lagerung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte 
  • Bedienung, Überwachung und Instandhaltung von Technik der Tierproduktion 
  • Entsorgen von Abfällen und Verwerten von Nebenprodukten 
  • Zusammenarbeit mit Servicekräften

Die berufliche Tätigkeit erfordert: 

  • solide Allgemeinbildung und ausbaufähiges, anwendungsbereites Wissen in naturwissenschaftlichen, wirtschaftlichen und technisch-technologischen Bereichen 
  • Wissen zu Dokumentationsmöglichkeiten mittels verschiedener Technik 
  • Fähigkeit zum selbstständigen Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen 
  • Befähigung zum Erfassen von Zusammenhängen und zum komplexen Denken 
  • Bereitschaft zur Realisierung von Bestimmungen des Verbraucher- und Umweltschutzes 
  • Bereitschaft und Fähigkeit zum lebenslangen Lernen 
  • Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein, aber auch Teamfähigkeit 
  • Bereitschaft zur Arbeit in Schichten, an Wochenenden und an Feiertagen 
  • verantwortlicher Umgang mit lebendem Material, Genauigkeit und Pünktlichkeit sowie berufliche Mobilität und Flexibilität -
  • körperliche Belastbarkeit

Ziele der Ausbildung sind insbesondere: 

  • Anwendung von fundiertem Fachwissen in der täglichen Praxis 
  • selbstständige Nutzung moderner Produktionsverfahren implizit der Medien 
  • verbraucher- und umweltbewusstes Handeln in allen Arbeitsbereichen

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Dabei bilden berufliche Handlungen den Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den berufsübergreifenden Bereich, den berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten. Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig. 

Dafür muss bei der Arbeit in Lernfeldern jeweils die standorttypische Berufspraxis und das zu fordernde Prüfungsniveau beachtet werden. Die Reihenfolge der zu vermittelnden Inhalte hängt von der konkreten Unterrichtssituation sowie der didaktisch-methodischen Umsetzung im Unterricht ab. Inhaltliche Ergänzungen sind jederzeit möglich, wobei die Schaffung von Freiraum für die Integration neuer Entwicklungen zu berücksichtigen ist.

Um auf die vermittelten Inhalte der vorhergehenden Lernfelder aufbauen zu können, empfiehlt es sich, die Lernfelder 14 A "Einen Rinderbestand führen" bzw. 13 B "Einen Schweinebestand führen" gebündelt am Ende des 3. Ausbildungsjahres zu unterrichten.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den spezifischen Erfordernissen des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Im anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht können bis zu 25 % der Unterrichtsstunden als Gruppenarbeit geplant werden. Zur Entwicklung des Verständnisses technologischer Abläufe bei der Realisierung ausgewählter Aufgaben sind Exkursionen und Unterrichtsgänge unverzichtbarer Bestandteil des Unterrichtes.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Nach abgeschlossener Berufsausbildung und entsprechender Fachpraxis besteht die Möglichkeit des Erwerbes weiterer Qualifikationen, wie z. B. Landwirtschaftsmeister/ Landwirtschaftsmeisterin, Staatlich geprüfter Wirtschafter/Staatlich geprüfte Wirtschafterin, Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin. 

Stundentafeln

Fachrichtung Rinderhaltung

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Einen neuen Mitarbeiter in den Betrieb einführen 1 - -
2 Geräte, Maschinen und Anlagen handhaben 1,5 - -
3 Tierunterkünfte herrichten und instand halten 2 - -
4 Mit Tieren umgehen 1,5 - -
5 Tiere füttern 2 - -
6 Den Tierbestand reproduzieren - 2 -
7 Den Tierbestand gesund erhalten - 2 -
8 Waren beschaffen und lagern - 1,5 -
9 Abfälle entsorgen und Nebenprodukte verwerten - 1,5 -
10 A Zuchtrinder erzeugen und vermarkten - - 1
11 A Kälber und Jungrinder aufziehen - - 1,5
12 A Schlachtrinder produzieren und vermarkten - - 1
13 A Qualitätsmilch produzieren und vermarkten - - 2
14 A Einen Rinderbestand führen - - 1,5
Wahlbereich2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Fachrichtung Schweinehaltung

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 43 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Einen neuen Mitarbeiter in den Betrieb einführen 1 - -
2 Geräte, Maschinen und Anlagen handhaben 1,5 - -
3 Tierunterkünfte herrichten und instand halten 2 - -
4 Mit Tieren umgehen 1,5 - -
5 Tiere füttern 2 - -
6 Den Tierbestand reproduzieren - 2 -
7 Den Tierbestand gesund erhalten - 2 -
8 Waren beschaffen und lagern - 1,5 -
9 Abfälle entsorgen und Nebenprodukte verwerten - 1,5 -
10 B Zuchtschweine erzeugen und vermarkten - - 2
11 B Qualitätsferkel erzeugen und vermarkten - - 2
12 B Mastschweine erzeugen und vermarkten - - 1,5
13 B Einen Schweinebestand führen - - 1,5
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 3
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente, 
    • Bildung von Lehrerteams, 
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
       
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur 
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts, 
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Sachverhaltes wird auf die folgende Übersicht verwiesen:

Inhaltliche Ergänzungen der Lernfelder

Lernfeld inhaltliche Ergänzungen Hinweise
1
  • Fördermaßnahmen 
 
2
  • Aufbau und Funktion von Baugruppen einer ausgewählten Stallarbeitsmaschine
  • Aufbau und Funktion eines Anhängerfahrzeuges 
  • Nutzungsmöglichkeiten ausgewählter Stallarbeitsmaschinen und Anhängerfahrzeuge 
  • rechtliche Voraussetzungen des Führens von Fahrzeugen im öffentlichen und nicht öffentlichen Straßenverkehr
  • Gefahren- und Sicherheitszeichen
  • Elektroanlage eines Stalles
  • ausgewählte Einrichtungen der Energieversorgung 
  • Lüftungstechnik
Die Schwerpunkte Fütterungs- und Lüftungstechnik sind zwischen den Lernfeldern 2, 3 und 5 abzustimmen. Der Bereich Entmistungstechnik sollte im Lernfeld 9 bearbeitet werden.
3
  • Verhalten der landwirtschaftlichen Nutztiere Rind/Schwein (artgerechte Verhaltensweisen, Umweltansprüche)
  • stallbauliche Maßnahmen
  • Stallklima
  • Tierkomfort
  • Verfahren der Weidewirtschaft (Berechnung Besatzdichte und Besatzstärke)

Der Schwerpunkt zum Thema "Artgerechte Verhaltensweisen der Tiere" liegt im Lernfeld 4. Der Bereich Lüftungstechnik ist mit dem Lernfeld 2 abzugleichen.

Vertiefende Darlegungen zu den Bereichen Reinigung und Desinfektion erfolgen in den entsprechenden Lernfeldern im 2. und 3. Ausbildungsjahr.

4
  • Anatomie der Milchdrüse und Physiologie der Milchabgabe
  • Arbeitsschritte für eine hygienische Milchgewinnung
  • Melktechnik und Melkprozesse im Überblick 

Der Umgang mit kranken Tieren wird vertiefend im Lernfeld 7 bearbeitet.

In diesem Lernfeld sollten die Auszubildenden an die Milchgewinnung beim Rind herangeführt werden. Ausführliche Darlegungen zur qualitätsgerechten Gewinnung und Behandlung von Milch erfolgen in den entsprechenden Lernfeldern im 3. Ausbildungsjahr. 

5
  • Bau der Pflanze und Entwicklungsstadien von Futterkulturen
  • Hinweise zum Anfertigen eines Herbariums 
  • Futtermittelgruppen (Grund-, Kraft-, Mischfuttermittel)
  • Futtermittelinhaltsstoffe und ihre Bedeutung für Rind und Schwein
  • Futterdarbietung (TMR/Einzelkomponenten, trocken/flüssig, ad libitum/rationiert, Fressplatzgestaltung)
  • Futtermittelgesetz, Futtermittelverordnung
In diesem Lernfeld erhalten die Auszubildenden einen Einblick in die Grundlagen zur Fütterung von Rindern und Schweinen und werden an die Rationsberechnung herangeführt. Ausführliche Darlegungen und Berechnungen entsprechend der Nutzungsrichtungen bzw. Leistungen erfolgen in den jeweiligen Lernfeldern im 3. Ausbildungsjahr.
6
  • Rinder- und Schweinerassen
  • Erkrankungen und Fruchtbarkeitsstörungen 
  • Kataloge, Stallkarten
In diesem Lernfeld erhalten die Auszubildenden einen Einblick in die Grundlagen der Reproduktion von Rindern und Schweinen. Ausführliche Darlegungen erfolgen in den entsprechenden Lernfeldern im 3. Ausbildungsjahr.
7  

Lerninhalte zum Thema "Maßnahmen zum Seuchenschutz" sollten zwischen Lernfeld 7 und 9 abgestimmt werden.

Bei der Auswahl von Krankheiten sind territoriale Besonderheiten bzw. aktuelle Situationen zu berücksichtigen.

8
  • Durchführen von Abrechnungen
  • Inventur
  • Berechnung von Lagerkapazitäten
  • Unterhaltung von Futtermittellagern
In diesem Lernfeld sind verstärkt Informations- und Kommunikationssysteme zu nutzen (z. B. Schriftverkehr, Warenwirtschaftsprogramme).

9

  • Nutzung von Nebenprodukten (z. B. Biogasanlagen, Wärmerückgewinnung)

Lerninhalte zum Thema "Maßnahmen zum Seuchenschutz" sind zwischen Lernfeld 7 und 9 und zum Thema "Lagern von Gefahrenstoffen" mit Lernfeld 8 abzustimmen.

In diesem Lernfeld befassen sich die Schülerinnen und Schüler vertiefend mit dem Beitrag der Landwirtschaft zur Erhaltung der Umwelt.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Einen neuen Mitarbeiter in den Betrieb einführen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Sich im Betrieb orientieren
24 Ustd.
1.2
Kontakte mit Kooperationspartnern und Kunden pflegen
16 Ustd.
Lernsituation
1.1
Sich im Betrieb orientieren
24 Ustd.
Auftrag

Weisen Sie einen neuen Mitarbeiter in den Beruf und in die Gegebenheiten Ihres Betriebes ein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Recherchieren von Informationen zum Berufsbild

8

Gruppenarbeit, Internet
Bezug zum Unterrichtsfach
Wirtschaftskunde

Berufsgeschichte und -perspektive

Verweis auf Fort- und Weiterbildung

Arbeits- und Tarifrecht

Berufsverbände

Gastreferent

Gesetze und Vorschriften

Mindmap

Umwelt- und Verbraucherschutz

Erfassen von Kriterien für einen Betriebsspiegel

Mitarbeiterstruktur und Betriebsgröße

Tätigkeitsprofile

Tierbestand und Leistung

Produktions- und Lagerräume

Maschinen und Geräte

Produktion und Umsatz

1.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Strukturieren von Informationen zum Berufsbild

13

Gruppenarbeit
PC-Nutzung

Erstellen eines Betriebsspiegels

Exkursion oder fiktive Betriebsführung

betriebliche Unterlagen (Berichtsheft)

Gruppenunterricht

Beschreiben der Arbeitsorganisation

Organigramm, Darstellung des betrieblichen Produktionsprofils 

1.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren der Arbeitsergebnisse

Rollenspiel, Vortrag, Plakat, Schautafel, Flyer, PC-Präsentation 

Vorstellung des Berufes

Einweisung in den Betrieb

Lernfeld 2 Geräte, Maschinen und Anlagen handhaben
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Stallarbeitsmaschinen und Hänger bedienen
30 Ustd.
2.2
Stallarbeitsmaschinen warten und pflegen
20 Ustd.
2.3
Elektrische Anlagen bedienen
10 Ustd.
Lernsituation
2.2
Stallarbeitsmaschinen warten und pflegen
20 Ustd.
Auftrag

Erstellen Sie einen Pflegeplan für eine Stallarbeitsmaschine und führen Sie die notwendigen Arbeiten durch.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen des Wartungs- und Pflegebedarfs

6

Bedienungsanleitung

Vorbereiten eines Pflegeplanes

Hauptuntersuchung, TÜV

Zeitrahmen

Arbeitsschritte

Materialien und Hilfsmittel

Ermitteln von Grundsätzen

Berufsgenossenschaft

Gesundheitsschutz

Umgang mit Gefahrenstoffen

Umweltschutz

2.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Erstellen des Pflegeplanes

12

Berechnen des Materialbedarfs

Einrichten des Arbeitsplatzes

Gesundheits- und Umweltschutz

Durchführen einer Wartungs- und Pflegemaßnahme

Gruppenunterricht

Erstellen eines Pflegeprotokolls

Gruppenarbeit

2.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Vergleichen von Pflegeplan und Pflegeprotokoll

2

Visualisierung

Bewerten des Pflegeerfolges

Lernfeld 3 Tierunterkünfte herrichten und instand halten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Einen Stall rekonstruieren
52 Ustd.
3.2
Das Hygieneregime für einen Stall erstellen und diesen instand halten
18 Ustd.
3.3
Den Weidegang vorbereiten
10 Ustd.
Lernsituation
3.1
Einen Stall rekonstruieren
52 Ustd.
Auftrag

Analysieren Sie den Zustand einer Stallanlage und planen Sie deren Rekonstruktion.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen spezifischer Anforderungen oder Vorgaben

27

Haltungsformen

Stallklima

Hygieneanforderungen

gesetzliche Grundlagen

Analysieren des Ist-Zustandes

Baupläne

Bauhülle und Stallgrundriss

Betriebsbesichtigung

Mechanisierung

weitere bauliche Anlagen

Futtersilo, Dunglager, Kadaverhaus

Entwickeln von Varianten zur Rekonstruktion alter Stallanlagen

Erfassen der Kriterien für einen Rekonstruktionsplan

Finanzierungsmöglichkeiten

Bezug zum Unterrichtsfach Wirtschaftskunde

3.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Erstellen eines Rekonstruktionsplanes

20

Gruppenunterricht

Berechnen und Bestellen notwendiger Materialien

PC

Zeichnen eines Grundrisses

virtueller Stall

3.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren und Vergleichen der Arbeitsergebnisse

5

Vorträge

Bewerten der Umsetzbarkeit des Rekonstruktionsplanes

Diskussion

Lernfeld 4 Mit Tieren umgehen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Tiere beobachten
32 Ustd.
4.2
Sachkundig melken
20 Ustd.
4.3
Tiere umstellen und transportieren
8 Ustd.
Lernsituation
4.2
Sachkundig melken
20 Ustd.
Auftrag

Finden Sie einen Algorithmus zum Melken von Kühen und erproben Sie diesen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen von Anatomie und Physiologie des Euters

11

Bezug zu Lernfeld (LF) 13 A

Ermitteln notwendiger Arbeitsschritte für eine hygienische Milchgewinnung

Arbeitsschutzbekleidung

Erfassen der technischen Melkbedingungen

Melktechnik

Hilfsmittel

Hand- bzw. Maschinenmelken

Erfassen von Arbeitszeitregimes im Stall

4.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Vorbereiten des Arbeitsplatzes

7

Gruppenunterricht

Durchführen der Melkarbeit

Handmelken

Eutermodell

Maschinenmelken

Melklabor bzw. Melkstand

Dokumentieren des Melkablaufes

Melkprotokoll

4.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Vorstellen der Melkprotokolle

2

Erkennen und Vermeiden von Fehlern

Ableiten des allgemeinen Melkalgorithmus

Lernfeld 5 Tiere füttern
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Pflanzen bestimmen und Futtermittel beurteilen
35 Ustd.
5.2
Futtermittel tierartgerecht zuordnen
20 Ustd.
5.3
Futter verteilen
10 Ustd.
5.4
Rationen kalkulieren
15 Ustd.
Lernsituation
5.2
Futtermittel tierartgerecht zuordnen
20 Ustd.
Auftrag

Wählen Sie typische Futtermittel für Rinder und Schweine unter dem Aspekt der Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen von Besonderheiten der Verdauung bei Rind und Schwein

10

Gruppenarbeit

Verdauungsorgane

Verdauungsvorgänge

Ermitteln der Aufgaben von Futtermittelinhaltsstoffen

organische Substanzen

anorganische Substanzen

Ermitteln von Ursachen fütterungsbedingter Erkrankungen

Internet

Bezug zu LF 5 und LF 7

5.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Nachweisen ausgewählter Futtermittelinhaltsstoffe

8

gerätegestützter Unterricht

Realisieren und Dokumentieren von Verdauungsversuchen

Auswählen geeigneter Futtermittelgruppen

5.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren der zugeordneten Futtermittel für

2

Futtermittelsammlung

Bezug zu LF 5

Rinder

Schweine

Bewerten der Futtermittelauswahl

Lernfeld 6 Den Tierbestand reproduzieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Züchterische Grundlagen recherchieren und geeignete Zuchttiere auswählen
15 Ustd.
6.2
Biotechnische Maßnahmen beschreiben und anwenden
15 Ustd.
6.3
Einen reibungslosen Geburtsverlauf sichern
40 Ustd.
6.4
Das Zuchtgeschehen des Betriebes dokumentieren und bewerten
10 Ustd.
Lernsituation
6.3
Einen reibungslosen Geburtsverlauf sichern
40 Ustd.
Auftrag

Überprüfen Sie in Ihrem Ausbildungsbetrieb Kriterien, die einen Einfluss auf das Paarungsverhalten sowie den Geburtsverlauf haben.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen der Besonderheiten der Geschlechtsorgane bei Rind und Schwein

22

Gruppenarbeit

Erkennen der Brunstanzeichen

Erfassen des Paarungsverhaltens

Bezug zu LF 4

Beschreiben möglicher Übertragungswege von Deckkrankheiten

Erkennen von

Geburtsanzeichen

Geburtsablauf

Möglichkeiten zur Hilfestellung bei der Geburt

Beschreiben von Maßnahmen zur Erstversorgung

Muttertier 

Jungtier

6.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Dokumentieren der einzelnen Brunstphasen

12

gerätegestützter Unterricht Bildmaterial

Dokumentieren der einzelnen Geburtsphasen

gerätegestützter Unterricht Bildmaterial

Erstellen eines Kriterienkataloges über Einflussmöglichkeiten auf den Geburtsverlauf

6.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren der Dokumentation zu Brunst- und Geburtsverlauf

6

Vergleichen und Bewerten von Geburtsbedingungen

Lernfeld 7 Den Tierbestand gesund erhalten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Eine Gesundheitskontrolle im Bestand durchführen
20 Ustd.
7.2
Prophylaktische Maßnahmen planen und durchführen
20 Ustd.
7.3
Tierkrankheiten erkennen und bei der Behandlung mitwirken
40 Ustd.
Lernsituation
7.1
Eine Gesundheitskontrolle im Bestand durchführen
20 Ustd.
Auftrag

Führen Sie eine Gesundheitskontrolle im Bestand durch und erstellen Sie einen Herdenbericht.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen wesentlicher Gesundheitsmerkmale

6

Bezug zu LF 4

Auswählen geeigneter Methoden für die Tierbeobachtung

Erfassen von Risikogruppen im Bestand sowie der Risikoorte im Stall

7.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Beobachten und Bewerten von Tieren

10

gerätegestützter Unterricht

Dokumentieren von

Risikoorten im Stall

Veränderungsmöglichkeiten der Haltungsbedingungen

Dokumentieren von Gesundheits- und Krankheitsmerkmalen

Erstellen eines Herdenberichtes

7.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren von Herdenberichten

4

Ableiten von Empfehlungen zur Herdengesundheit

Lernfeld 8 Waren beschaffen und lagern
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Waren beschaffen
10 Ustd.
8.2
Wareneingänge und -bestände kontrollieren
20 Ustd.
8.3
Vorräte anlegen und produktspezifisch lagern
30 Ustd.
Lernsituation
8.3
Vorräte anlegen und produktspezifisch lagern
30 Ustd.
Auftrag

Erstellen Sie Checklisten zum Überprüfen von Vorratslagern für eine Stalleinheit und bewerten Sie deren Auslastung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Ermitteln der Anforderungen an die Lagerstätten

18

Analysieren von Lagerbedingungen und -verfahren

Zusammenstellen von Berechnungsgrundlagen

Lagermesszahlen

Ermitteln von Grundsätzen

Gesundheitsschutz

Umgang mit Gefahrenstoffen

Umweltschutz

Entwickeln von Kriterien für Checklisten

8.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Erstellen von Checklisten

10

Gruppenunterricht

Berechnen von Lagerkapazitäten und deren Auslastung

8.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Vergleichen der Checklisten

2

Bewerten der Wirtschaftlichkeit von Vorratslagern

Lernfeld 9 Abfälle entsorgen und Nebenprodukte verwerten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Tierische Abfälle und Kadaver entsorgen
25 Ustd.
9.2
Sondermüll, Verpackungsmaterial sowie Schrott entsorgen
10 Ustd.
9.3
Nebenprodukte zur Energiegewinnung nutzen
25 Ustd.
Lernsituation
9.3
Nebenprodukte zur Energiegewinnung nutzen
25 Ustd.
Auftrag

Wählen Sie für Ihren Betrieb technische Anlagen aus, die Nebenprodukte der Tierproduktion zur Energiegewinnung nutzen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen anfallender Nebenprodukte und Einschätzen ihrer Verwertbarkeit

10

Erfassen des Aufbaus und der Arbeitsweise

Gruppenarbeit

Biogasanlage

Wärmerückgewinnungsanlage

Ermitteln von Möglichkeiten zur Nutzung anfallender Wärme und Energie

Erfassen weiterer Formen alternativer Nutzungsmöglichkeiten von Nebenprodukten

9.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Besichtigen einer Biogasanlage

10

Exkursion

Expertengespräch

Erstellen von Fließbildern zu Prozessabläufen

Berechnen des Nutzens von Biogas und Abwärme

Erstellen eines Kataloges zu anfallenden Nebenprodukten im Ausbildungsbetrieb und deren Nutzungsmöglichkeiten

9.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Erläutern von Fließbildern 

5

Vorträge

Präsentieren von Nutzungsmöglichkeiten betrieblicher Nebenprodukte

Diskussion

Lernfeld 10A Zuchtrinder erzeugen und vermarkten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
10A.1
Den Stand der Zuchtarbeit einer Herde analysieren
10 Ustd.
10A.2
Bei Leistungsprüfungen mitwirken
10 Ustd.
10A.3
Ergebnisse der Zuchtwertschätzung bei der gezielten Anpaarung anwenden und den Besamungserfolg überwachen
15 Ustd.
10A.4
Zuchttiere vermarkten
5 Ustd.
Lernsituation
10A.1
Den Stand der Zuchtarbeit einer Herde analysieren
10 Ustd.
Auftrag

Erfassen Sie die Rassenzusammensetzung und analysieren Sie den Stand der Zuchtarbeit in einer Milchviehherde!

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10A.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Ermitteln der in Sachsen vertretenen Rassen und erfassen ihrer Zuchtziele

2

Bezug zu LF 6 und 14 A

Entwickeln von Kriterien für eine Herdenanalyse

gerätegestützter Unterricht

10A.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Ermitteln betrieblicher Rassenzusammensetzungen und grafische Darstellung

6

gerätegestützter Unterricht

Erstellen einer Herdenanalyse

Erfassen von Leistungsparametern zum Vergleich mit den betrieblichen Zielstellungen

10A.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentation der Zuchtarbeit in einem Milchviehbestand

2

Bewerten der Zuchtarbeit in den Beispielbetrieben

Lernfeld 13A Qualitätsmilch produzieren und vermarkten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
13A.1
Die Physiologie der Milchbildung beim sachgerechten Melken beachten
10 Ustd.
13A.2
Melksysteme gezielt einsetzen sowie qualitativ hochwertige Rohmilch vermarkten
25 Ustd.
13A.3
Erkrankungen des Euters vermeiden
10 Ustd.
13A.4
Tiere leistungsgerecht füttern und den Milchpreis positiv beeinflussen
35 Ustd.
Lernsituation
13A.1
Die Physiologie der Milchbildung beim sachgerechten Melken beachten
10 Ustd.
Auftrag

Kontrollieren Sie die Milchabgabe während des maschinellen Melkens und leiten Sie Schlussfolgerungen für eine euterschonende Melkarbeit ab.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13A.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Analysieren von Aufbau und Funktion des Euters

3

Bezug zu LF 4

Erfassen von Kriterien für ein melkmaschinengerechtes Euter

Gruppenarbeit

Vorbereiten eines Verlaufsprotokolls zum maschinellen Melken

13A.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Durchführen und Protokollieren des maschinellen Melkens

5

gerätegestützter Unterricht
Bildmaterial oder Videoanalyse

Beschreiben der Phasen des Melkens

Messen der Milchflussmenge beim maschinellen Melken

Gruppenarbeit

Beobachten von Zusammenhängen zwischen Euterform und Melkbarkeit

Kontrollieren und Bewerten der Eutergesundheit

13A.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren der Protokolle zum maschinellen Melken

2

Visualisieren

Bewerten der Belastung des Eutergewebes während des Melkprozesses

Ableiten von Schlussfolgerungen für euterschonende Melkarbeit

Plakat, Schautafel

Lernfeld 11B Qualitätsferkel erzeugen und vermarkten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
11B.1
Sauen entsprechend der Leistungsperioden halten und füttern
20 Ustd.
11B.2
Eine reibungslose Geburt und Erstversorgung gewährleisten
25 Ustd.
11B.3
Ferkel verlustarm aufziehen
15 Ustd.
11B.4
Ferkel gewinnbringend verkaufen sowie die Wirtschaftlichkeit des Betriebes analysieren
20 Ustd.
Lernsituation
11B.3
Ferkel verlustarm aufziehen
15 Ustd.
Auftrag

Ermitteln Sie die Ferkelverluste in Ihrem Ausbildungsbetrieb. Unterbreiten Sie Vorschläge, wie diese verringert werden könnten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11B.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen von Möglichkeiten zum Aufstallen von Ferkeln bis zum Verkauf der Tiere

8

gesetzliche Grundlagen

Ermitteln des Futterbedarfs sowie der Fütterungsvarianten in den einzelnen Abschnitten

Absetzphase beachten

Analysieren territorial bedeutsamer Ferkelkrankheiten

Entwickeln von Kriterien für eine Checkliste zur Betriebsanalyse

11B.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Beschreiben der Anforderungen der Ferkel an Haltung und Fütterung in den einzelnen Abschnitten

5

gerätegestützter Unterricht

Zusammenstellen von Ursachen für Ferkelverluste

Erstellen von Checklisten zur Betriebsanalyse

11B.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren der Checklisten

2

Vorträge

Bewerten der Umsetzbarkeit der Vorschläge

Diskussion

Lernfeld 12B Mastschweine erzeugen und vermarkten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
12B.1
Mastschweine aufstallen und Hygienevorschriften beachten
10 Ustd.
12B.2
Die Fütterung den Mastphasen anpassen
15 Ustd.
12B.3
Verluste während der Mast minimieren
10 Ustd.
12B.4
Mastschweine gewinnbringend vermarkten sowie die Wirtschaftlichkeit des Betriebes analysieren
25 Ustd.
Lernsituation
12B.2
Die Fütterung den Mastphasen anpassen
15 Ustd.
Auftrag

Vergleichen Sie in Ihrem Ausbildungsbetrieb die Fütterung in den einzelnen Mastabschnitten und begründen Sie vorhandene Unterschiede.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12B.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Erfassen des Bedarfs der Tiere in den einzelnen Mastphasen

6

Analysieren von Mastmethoden

Ermitteln möglicher Fütterungstechnologien

Herleiten eines Algorithmus zum Auswählen geeigneter Futtermittel sowie zum Berechnen und Beurteilen von Rationen

Bezug zu LF 5

Erfassen von Folgen einer nicht angepassten Fütterung

Entwickeln von Kriterien für eine Checkliste zur Betriebsanalyse

12B.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Erstellen einer Übersicht zu Fütterungsmöglichkeiten in den einzelnen Mastphasen

7

gerätegestützter Unterricht

Berechnen und Beurteilen von Rationen einzelner Mastphasen

Erstellen von Checklisten zur Betriebsanalyse

12B.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentieren der Checklisten

2

Vorträge

Analysieren und Bewerten der betrieblichen Ergebnisse 

Diskussion

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats5 , das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.6  Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

                                                        

5 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

6 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang 

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats7 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:
Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion:
Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation:
Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion:
Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

                                                        

7 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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