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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Produktionsmechaniker-Textil / Produktionsmechanikerin-Textil

2005/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Produktionsmechaniker-Textil/Produktionsmechanikerin-Textil (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. März 2005 i. d. F. vom 15. März 2007), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Produktionsmechaniker-Textil/zur Produktionsmechanikerin-Textil vom 9. Mai 2005 (BGBl. I Nr. 28), zuletzt geändert am 7. Mai 2007 (BGBl. I Nr. 19), abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Kerstin Knüpfer  Plauen
Manuela Schubert Plauen
Frank Vesper Plauen

2005 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Ausbildungsordnung und der KMK-Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule für den neuen Ausbildungsberuf ProduktionsmechanikerTextil/Produktionsmechanikerin-Textil wurden im Jahre 2005 erstellt. 

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Im Ausbildungsberuf Produktionsmechaniker-Textil/Produktionsmechanikerin-Textil ist keine Schwerpunktbildung vorgesehen. Somit können Auszubildende aus den unterschiedlichen Branchen der Textilindustrie gemeinsam beschult werden. Für das 1. Ausbildungsjahr sind die Lernfelder so formuliert, dass keine Differenzierung nach unterschiedlichen Branchen notwendig ist. Für das 2. und 3. Ausbildungsjahr sind die Lernfelder in Abhängigkeit von der Klassenzusammensetzung und regionalen Erfordernissen branchenspezifisch zu unterrichten. Die Schule entscheidet im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Kooperation mit den Ausbildungsbetrieben eigenständig über die Konkretisierung der inhaltliche Ausgestaltung der Lernfelder.

Der Produktionsmechaniker-Textil/die Produktionsmechanikerin-Textil findet seinen/ ihren Einsatz überwiegend in den klassischen Produktionsbereichen der Textilwirtschaft wie 

  • Webereien
  • Spinnereien
  • Flechtereien
  • Stickereien
  • Posamentierereien
  • Maschenwarenindustrie
  • Tufting- und Vliesstoffindustrie

sowie in den Produktionsbereichen zur Herstellung technischer Textilien für die

  • Automobilindustrie
  • Umweltschutztechnik
  • Luft- und Raumfahrttechnik
  • Medizintechnik
  • Geotechnik.

In derartigen Textilbetrieben mit Schwerpunkt Garn- oder Flächenherstellung bedienen sie Textilmaschinen und -anlagen, überwachen Produktionsabläufe und ändern Maschineneinstellungen entsprechend des gewünschten textilen Produktes.

Typische berufliche Handlungsabläufe sind:

  • selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren von Produktionsabläufen
  • Einhalten von Arbeitsanweisungen und Produktionsvorschriften
  • Qualitätsmanagement
  • Anwendung innovativer Technologien
  • wirtschaftliches Denken 
  • Handeln im betrieblichen Gesamtzusammenhang
  • Anwenden von Regeln der Arbeitssicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes und Einhalten von Betriebsanweisungen
  • Auswahl, Handhabung, Pflege und Wartung von Werkzeugen, Geräten und Maschinen
  • Bedienen, Überwachen und instand halten von Produktionsmaschinen und -anlagen
  • Erstellen, Aufbereiten und Dokumentieren von Produktions- und Qualitätsdaten
  • Aufbereiten maschinentechnischer Informationen, Erstellen von Musterdatenträgern, Prüfen und Optimieren des Warenausfalles
  • Umsetzung von festgelegten Sicherheits- und Qualitätskriterien

Der berufsbezogene Unterricht beinhaltet folgende übergreifende Ziele:

  • Befähigung, aufgabenbezogene Problemstellungen selbstständig und im Team zu lösen
  • selbstständige Planung, Durchführung und Kontrolle relevanter Fertigungsabläufe
  • Nutzen moderner Informations- und Kommunikationssysteme
  • Erkennen von Unfallgefahren und die verantwortungsbewusste Einhaltung von Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
  • Erkennen berufstypischer Umweltbelastungen und die Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen
  • Anwenden der Methoden des Qualitätsmanagements
  • Disziplin und Sauberkeit am Arbeitsplatz

Den Ausgangspunkt des Lernens bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen 

  • gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch selbst ausgeführt werden,
  • selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden,
  • ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte Integrieren,
  • die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen sowie soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung, berücksichtigen. 

Der berufsbezogene Unterricht ist nach Lernfeldern gegliedert. Diese sind in allen Klassenstufen mit den im KMK-Rahmenlehrplan vorgegebenen Lernfeldern identisch. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit berufsübergreifendem und berufsbezogenem Bereich sowie den Wahlbereich. 

Die Lernfelder 2 „Textile Faserstoffe einsetzen“ und 4 „Herstellen textiler Flächen“ in Klasssenstufe 1 sind mit jeweils 20 Mehrstunden gegenüber dem KMK-Rahmenlehrplan versehen, um eine vertiefte Vermittlung berufsspezifischer Inhalte zu erreichen.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Das unterschiedliche Lern- und Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler ist zu berücksichtigen. Ihre selbstständige Arbeit ist als ein Beitrag zur Herausbildung von Handlungskompetenz mit dafür geeigneten Unterrichtsmethoden zu fördern. Dies erfolgt anwendungs- und projektorientiert an praxisnahen Aufgabenstellungen. Regionale und territoriale Besonderheiten sowie unternehmungsbezogene Aspekte sind im Unterricht angemessen zu berücksichtigen.

Integrativer Bestandteil in allen Lernfeldern ist die berufsbezogene mathematischnaturwissenschaftliche Durchdringung der technischen und technologischen Sachverhalte, die Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen sowie der sichere Umgang mit fachsprachlichen Begriffen.

Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichts in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Berufliche Handlungskompetenz erfordert die beispielhafte Umsetzung beruflicher Handlungsabläufe. Daher ist zu gewährleisten, dass Geräte und Maschinen sowie notwendige Software entsprechend den Anforderungen des KMK-Rahmenlehrplanes zur Verfügung stehen.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Produktionsprozesse auf textile Produkte abstimmen 1 - -
2 Textile Faserstoffe einsetzen 2,5 - -
3 Herstellen von linienförmigen textilen Gebilden 1 - -
4 Herstellen textiler Flächen 2,5 - -
5 Produktionsprozesse überwachen 1 - -
6 Textile Produkte nachstellen - 22 -
7 Textile Materialien in Vorbereitungsprozessen einsetzen - 1 -
8 Werkstoffe für Maschinenelemente bearbeiten - 1,5 -
9 Maschinen und Anlagen warten - 1,52 -
10 Textilien kundengerecht veredeln und aufmachen - 1 -
11 Maschinen und Anlagen rüsten - - 22
12 Maschinen und Anlagen instand halten - - 22
13 Modifizierte Textilien einsetzen - - 1
14 Kundenauftrag realisieren und qualitätssichernde Maßnahmen durchführen - - 2
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Sachverhaltes wird auf die folgende Übersicht verwiesen:

Spezifische Hinweise zur Unterrichtsplanung

Die nachfolgenden Planungsvarianten sollen Anregung und Unterstützung bei der Planung in der Schule sein. 

Grobplanung für das 1. Ausbildungsjahr

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

 

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1. 2. 3.-6. 7.-9. 10.-13.
1 Produktionsprozesse auf textile Produkte abstimmen 40 24 14 - - - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
2 Textile Faserstoffe einsetzen 100 - 10 22 - -
3 Herstellen von linienförmigen textilen Gebilden  40 - - 2 10 -
4 Herstellen textiler Flächen 100 - - - 14 14
5 Produktionsprozesse überwachen 40 - - - - 10

Variante II

Bewertung:

Die Lernfelder 1 bis 3 werden von der 1. bis 6. Woche, die Lernfelder 3 bis 5 von der 7. bis 13. Woche parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.- 6. 7.-13.
1 Produktionsprozesse auf textile Produkte abstimmen 40 6 - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
2 Textile Faserstoffe einsetzen 100 16 -
3 Herstellen von linienförmigen textilen Gebilden 40 2 4
4 Herstellen textiler Flächen 100 - 14
5 Produktionsprozesse überwachen 40 - 6

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13.
1 Produktionsprozesse auf textile Produkte abstimmen 40 3 3 davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
2 Textile Faserstoffe einsetzen 100 7 8
3 Herstellen von linienförmigen textilen Gebilden  40 3 3
4 Herstellen textiler Flächen 100 8 7
5 Produktionsprozesse überwachen 40 3 3

Grobplanung für das 2. Ausbildungsjahr

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1. 2. 3.-6. 7.-9. 10.-13.
6 Textile Produkte nachstellen 804 24 24 12 - - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
7 Textile Materialien in Vorbereitungsprozessen einsetzen 40 - - 10 - -
8 Werkstoffe für Maschinenelemente bearbeiten  604 - - 2 16 -
9 Maschinen und Anlagen warten 60 - - - 8 14
10 Textilien kundengerecht veredeln und aufmachen 40 - - - - 10

Variante II

Bewertung:

Die Lernfelder 6 bis 8 werden von der 1. bis 6. Woche, die Lernfelder 8 bis 10 von der 7. bis 13. Woche parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-6. 7.-13.
6 Textile Produkte nachstellen  804 16   davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
7 Textile Materialien in Vorbereitungsprozessen einsetzen  40 6  
8 Werkstoffe für Maschinenelemente bearbeiten 60 2 7
9 Maschinen und Anlagen warten 604   11
10 Textilien kundengerecht veredeln und aufmachen  40   6

Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-6. 7.-13.
6 Textile Produkte nachstellen  805 16 - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
7 Textile Materialien in Vorbereitungsprozessen einsetzen 40 6 -
8 Werkstoffe für Maschinenelemente bearbeiten  60 2 7
9 Maschinen und Anlagen warten 605 - 11
10 Textilien kundengerecht veredeln und aufmachen 40 - 6

Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Grobplanung für das 3. Ausbildungsjahr

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1. 2. 3.-6. 7.-9. 10.-13.
11 Maschinen und Anlagen rüsten 806 24 24 12     davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
12 Maschinen und Anlagen instand halten 806     12 17  
13 Modifizierte Textilien einsetzen 40       7 4
14 Kundenauftrag realisieren und qualitätssichernde Maßnahmen durchführen 80         20

Variante II

Bewertung: 

Die Lernfelder 11 und 12 werden von der 1. bis 6. Woche, die Lernfelder 13 und 14 von der 7. bis 13. Woche parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-6. 7.-13.
11 Maschinen und Anlagen rüsten 806 16 - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
12 Maschinen und Anlagen instand halten 806 8 7
13 Modifizierte Textilien einsetzen 40 - 5
14 Kundenauftrag realisieren und qualitätssichernde Maßnahmen durchführen 80 - 12

Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrerinnen und Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13.
11 Maschinen und Anlagen rüsten 807 7 8 davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
12 Maschinen und Anlagen instand halten 807 8 7
13 Modifizierte Textilien einsetzen 40 3 3
14 Kundenauftrag realisieren und qualitätssichernde Maßnahmen durchführen 80 6 6

Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 3 Herstellen von linienförmigen textilen Gebilden
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Herstellung von Spinnfasergarnen
20 Ustd.
3.2
Zwirnherstellung
Lernsituation
3.2
Zwirnherstellung
Auftrag

Für die Erhöhung des Gebrauchswertes eines Möbelbezugsstoffes ist ein Glattzwirn mit optimalen Eigenschaften nach Fertigungsvorschrift herzustellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.2.1 Planen

Möglichkeiten der Eigenschaftsveränderung durch Zwirnen bewerten

10

Zwirnprüfung an Musterbeispielen

Ziele

Aufbau

Drehung

Arten

Herstellungsprinzip

Kriterien für notwendige Eigenschaften des Zwirns festlegen

Gruppendiskussion

Festigkeit

Prüfungen

Feinheit und Kennzeichnung

Berechnungen

Auf- und Zudraht

Fachzahl und Stufigkeit

Oberflächenbeschaffenheit

Herstellungsprinzip auswählen, Funktionsweise ermitteln und Bedeutung notwendiger Baugruppen ableiten

Bedienungsanleitung

Prospekte

Sicherheitsvorschriften

Ringzwirnen

Doppeldrahtzwirnen

3.2.2 Durchführen

Zwirn nach verschiedenen Kriterien herstellen

6

Gruppenarbeit

Ausgangsmaterial

Fertigungsvorschrift

betriebliche Dokumentationen

Qualitätskontrolle

gerätegestützter Unterricht

3.2.3 Auswerten

Herstellungsvarianten vorstellen und diskutieren

4

Vorträge
Dokumentation

ökonomische Aspekte

materialrelevante Aspekte

Eignung der hergestellten Zwirne beurteilen

Festigkeit

Feinheit

Oberflächenbeschaffenheit

Lernfeld 7 Textile Materialien in Vorbereitungsprozessen einsetzen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Herstellung geeigneter Spulenformen zur Weiterverarbeitung durch den Auftraggeber
25 Ustd.
7.2
Kettbaumherstellung
15 Ustd.
Lernsituation
7.1
Herstellung geeigneter Spulenformen zur Weiterverarbeitung durch den Auftraggeber
25 Ustd.
Auftrag

Ein Auszubildender in einer Spinnerei erhält den Auftrag, Garnmaterial in geeigneter Aufmachungsform für eine Weberei zur Herstellung von Musterketten anzubieten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen

Materialeingangsprüfungen auswählen

15

quantitativ

qualitativ

Kriterien für notwendige Eigenschaften der Aufmachung festlegen

Auftragsunterlagen

Brainstorming

Form

Größe

Laufzeit

Qualität

Aufmachungsformen analysieren

Musterbeispiele

Hülsen

Wicklungen

Fadenverlegung

Aufbau und Funktionsweise notwendiger Baugruppen an Spulmaschinen ermitteln

Bedienungsanleitung

Prospekte

Antrieb

Bremsen

Reiniger

Knoter

Fadenwächter

Fadenführungsorgane

Spulberechnungen anwenden

Masse, Laufzeit, Spulgeschwindigkeit

Leistung

Material

Spulverluste

Wirkungsgrad

Arbeits-, Brand- und Unfallverhütungsvorschriften erfassen

VBG, VDE-Bestimmungen, betriebliche Sicherheitsvorschriften, technische Dokumentationen

7.1.2 Durchführen

Spulen herstellen und fertigungsbezogene Daten dokumentieren

5

Fallbeispiele
Gruppenarbeit

Aufmachungsformen

Spulfehler

Arbeitsschutz und Unfallverhütungsvorschriften

7.1.3 Auswerten

Aufmachungsform beurteilen

5

ökonomische Kriterien

Lauflänge

Laufeigenschaften

Aufmachungsformen präsentieren und Auswahl begründen

Einzel- oder Gruppenreferate
Beurteilung durch Gruppendiskussion

weiterverarbeitungsbezogene Aspekte

ökonomische Aspekte

Lernfeld 12 Maschinen und Anlagen instand halten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Maschinen zur Herstellung von linienförmigen textilen Gebilden instand halten
40 Ustd.
12.2
Maschinen zur Herstellung von textilen Flächen instand halten
60 Ustd.
Lernsituation
12.2
Maschinen zur Herstellung von textilen Flächen instand halten
60 Ustd.
Auftrag

Zur Erhaltung der Betriebsbereitschaft einer Greiferwebmaschine und Sicherung der Warenqualität sind Instandhaltungsmaßnahmen zu planen, zu realisieren und zu dokumentieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Planen

Technische Dokumentation als Planungsinstrument für Instandhaltungsmaßnahmen nutzen

40

Funktionsbeschreibung

Bedienungsanleitung

Maschinen- und Anlagenpläne

Wartungspläne

betriebliche Wartungspläne

Ersatzteilkataloge

Explosionszeichnung

Schmierpläne

Funktionseinheiten der Maschine analysieren

Prospekte, Videos, Originalbauteile

zum Kettablass

zur Fachbildung und Mustersteuerung

zum Schusseintrag

zur Leistenbildung

zum Gewebeabzug

Maschineninspektion vorbereiten

Prüf- und Messgeräte

Beurteilungskriterien

Instandhaltungsmaßnahmen ableiten

Verschleißteile

Werkzeuge

Hilfsstoffe

Transport- und Hebeeinrichtungen

Arbeitsplan nach vorliegender Bedienungsanleitung entwickeln

Tätigkeitsablauf

Zeitplanung

Arbeitsplatzeinrichtung

Entsorgung

Gesundheits-, Arbeits-, Brand- und Umweltschutzbestimmungen

DIN ISO 11 111
Gefahrstoffverordnung
Herstellervorgaben

12.2.2 Durchführen

Maschine für Instandhaltungsarbeiten einrichten und sichern

15

Herstellervorgaben

betriebliche Vorschriften

Arbeitsplatz

Arbeitsschutz

Maschineninspektion durchführen

Inspektionspläne
Einstellvorschriften des Herstellers
Checklisten

Istzustand

Sollzustand

Instandhaltungsarbeiten an Funktionsgruppen der Maschine realisieren

Stücklisten
technische Zeichnungen maschinenbezogene Einbauvorschriften, Toleranzen und Berechnungen

Kettablass

Fachbildung und Mustersteuerung

Schusseintrag

Leistenbildung

Gewebeabzug

Funktionsfähigkeit der Maschine kontrollieren

Probelauf

Ist-Soll-Vergleich

betriebliche Vorgaben

Gewebequalität

Fehlerkatalog

Maschine für den Produktionsprozess übergeben

Betriebsbereitschaft

Übergabeprotokoll

Verbrauchte Hilfsmittel und Verschleißteile fachgerecht entsorgen

Umweltschutzbestimmungen

ökonomische Aspekte

ökologische Aspekte

Instandhaltungsmaßnahmen dokumentieren

Verwendung von branchenspezifischen Betriebsdatenerfassungssystemen
Instandhaltungsprotokoll

Instandhaltungsarbeiten

Ersatzteilverbrauch

Hilfsmittelverbrauch

Ausfallzeiten

12.2.3 Auswerten

Zusammenhänge zwischen Maschineneinstellungen, Instandhaltung und Warenqualität ableiten

5

Gruppendiskussion, Fehlerkatalog

Störungsfolgen

Gewebequalität

Instandhaltungskosten

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats9, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert10. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

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9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
10 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats11 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist. 

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

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11 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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