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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Stanz- und Umformmechaniker / Stanz- und Umformmechanikerin

2014/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Stanz- und Umformmechaniker/Stanz- und Umformmechanikerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 22. März 2013) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum/ zur Stanz- und Umformmechaniker und zur Stanz- und Umformmechanikerin vom 2. April 2013 (BGBl. Teil I, Nr. 16).

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

 

unter Mitwirkung von

Ute Hase Chemnitz
Elke Nicodemus Leipzig

2014 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das 

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der neue Ausbildungsberuf „Stanz- und Umformmechaniker/Stanz- und Umformmechanikerin“ ist 2013 mit dem Ziel geschaffenen worden, qualifizierte Fachkräfte mit fundiertem Prozesswissen auszubilden, die die zum Teil hochkomplizierten Maschinen und Anlagen in den Betrieben der Stanz- und Umformtechnik effektiv bedienen.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Der Ausbildungsberuf „Stanz- und Umformmechaniker/Stanz- und Umformmechanikerin“ ist dem Berufsbereich Metalltechnik zugeordnet. Die Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr entspricht damit der berufsbereichsbreiten Grundbildung im Berufsbereich Metalltechnik. Die Ausbildung wird mit einer gestreckten Abschlussprüfung abgeschlossen. Die erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung zur Fachkraft für Metalltechnik in der Fachrichtung Umform- und Drahttechnik kann unter Berücksichtigung der hierbei erworbenen Qualifikationen im Umfang von zwei Jahren auf die Dauer der Berufsausbildung zum Stanz- und Umformmechaniker/zur Stanz- und Umformmechanikerin angerechnet werden.

Stanz- und Umformmechaniker/Stanz- und Umformmechanikerinnen arbeiten vorrangig in der produzierenden Industrie und in produktionsunterstützenden Dienstleistungsunternehmen. Die Arbeitsgebiete von Stanz- und Umformmechanikern/Stanz- und Umformmechanikerinnen liegen vorwiegend in Bereichen des Automobil-, Maschinen- und Anlagenbaus, der Elektronik-, Luft-, Raumfahrt- und Telekommunikationsindustrie, der Medizintechnik und in Bereichen der erneuerbaren Energien.

Stanz- und Umformmechaniker/Stanz- und Umformmechanikerinnen bedienen die meist CNC-gesteuerten Maschinen, die das Ausgangsmaterial biegen, stanzen und prägen und richten die Produktionsanlagen entsprechend den Vorgaben ein. Sie beheben Störungen an den Anlagen und führen qualitätssichernde Maßnahmen durch. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehört auch die Inbetriebnahme von Produktionsanlagen der Stanz- und Umformtechnik. Dabei bereiten Sie den Produktionsanlauf vor, prüfen das Ergebnis nach ersten Testläufen, justieren gegebenenfalls nach und starten die Produktionsreihe. 

Die berufliche Tätigkeit des Stanz- und Umformmechanikers/der Stanz- und Umformmechanikerin erfordert Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Flexibilität, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können.

Im Rahmen der Ausbildung zum Stanz- und Umformmechaniker/zur Stanz- und Umformmechanikerin werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • Werkstücke durch manuelle und maschinelle Fertigungsverfahren produzieren
  • Bauteile aus Blechen und Drähten mit Produktionsanlagen der Stanz- und Umformtechnik herstellen
  • Produktionsanlagen der Stanz- und Umformtechnik einrichten, Prozessparameter ermitteln und die Produktionsfähigkeit der Anlage herstellen
  • Produktionsanlagen in Betrieb nehmen, die Anlage in der Nullserie durchtakten, Testreihen fahren und die Produktionsparameter sowie die Ergebnisse dokumentieren
  • Prozessabläufe überwachen, diese optimieren und prozessbegleitende Prüfungen mit entsprechenden Dokumentationen durchführen
  • technische Störungen und Qualitätsabweichungen ermitteln und Maßnahmen zu deren Beseitigung ergreifen oder organisieren
  • logistische Prozesse für Produkte, Werkzeuge und Betriebsstoffe organisieren
  • Handhabungs- und Materialflusssysteme einrichten
  • Datenblättern, Vorschriften, Normen, Beschreibungen und Betriebsanleitungen Informationen zur Auftragsdurchführung entnehmen
  • Standardsoftware, Produktions- und Qualitätssicherungssoftware zur Auftragsbearbeitung anwenden
  • informationstechnische Systeme und branchenübliche Software zur Beschaffung von Informationen, zur Bearbeitung von Aufträgen und zur Dokumentation von Ergebnissen nutzen 

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Dabei bilden berufliche Handlungen den Ausgangspunkt des Lernprozesses.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den berufsübergreifenden und den berufsbezogenen Bereich.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen in der Metallindustrie. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang der zu erwerbenden Kompetenzen. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen in der Metallindustrie in den Unterricht. 

Bei der Anordnung der Lernfelder wurde eine logische Reihenfolge zugrunde gelegt. Es ist jedoch genauso eine parallele Planung möglich, da die Schülerinnen und Schüler in der Berufspraxis ebenfalls gleichzeitig mit diesen Prozessen konfrontiert werden.

Die Lernfelder sind spiralcurricular angeordnet. Die Ausbildung wird durch die gestreckte Abschlussprüfung in zwei Ausbildungsphasen gliedert. Die Lernfelder 1 bis 7 sind Grundlage für den Teil 1 der Abschlussprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. 

Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die zunehmende Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Damit einhergehend setzen die Besonderheiten des Bildungsganges sowie die zu erlangenden beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufsbezogener Software voraus, um die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz zu unterstützen. Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule. 

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.  

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind. 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen 2 - -
2 Bauelemente mit Maschinen fertigen 2 - -
3 Baugruppen herstellen und montieren 2 - -
4 Technische Systeme instand halten 2 - -
5 Bauteile durch Schneidverfahren herstellen - 12 -
6 Bauteile durch Umformen herstellen - 12 -
7 Handhabungs- und Materialflusssysteme einrichten - 1,5 -
8 Produktherstellungsprozess vorbereiten - 1,5 -
9 Komponenten von Produktionsmitteln analysieren - 2 -
10 Produkte mit Stanz- und Umformwerkzeugen herstellen - - 22
11 Maschinen und Anlagen der Stanz- und Umformtechnik bedienen - - 22
12 Produktionsprozesse auswerten und steuern - - 1,5
13 Produktionsprozesse analysieren und optimieren - - 1,5
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1. zum Lernfeldkonzept,

2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,#
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
  • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung,
  • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar. 

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Bauelemente mit handgeführten Werkzeugen fertigen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Einen Bügel für eine Umlenkrolle herstellen
40 Ustd.
1.2
Einzelteile für einen Anschlagwinkel herstellen
40 Ustd.
Lernsituation
1.1
Einen Bügel für eine Umlenkrolle herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Für eine Umlenkrollen soll ein Bügel gefertigt werden. Die Umlenkrolle hat die Aufgabe, die Richtung eines gespannten Seiles zu verändern.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Technische Darstellungen als Planungsinstrument nutzen

20

Notwendigkeit

Funktion technischer Dokumentationen

Zeichnungsarten

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden

LF (Lernfeld) 2 und 4

Schrift, Linien, Blatt, Maßstab

Grundlagen der Bemaßung am ebenen Bauteil (Bügel gestreckt)

Allgemeintoleranzen

Werkstoff wählen, Varianten diskutieren und mit weiteren technischen Unterlagen arbeiten 

Einteilung der Werkstoffe (Eisen-, NE-Metalle, Kunststoffe) 

Werkstoffeigenschaften

Verwendung, Bezeichnung, Tabellen

Flachstahl, Bezeichnung

1.1.2 Durchführen

Günstigstes Biegeverfahren auswählen

14

LF 1
LS (Lernsituation) 1.2 
Zuschnitt, Feilen (Radius)

Informationsgewinnung mit Fachliteratur

Lernprogramme

Zuschnittsmaße ermitteln

LF 2
Bohren 

mathematische Grundlagen, Tabellen

Maßeinheiten, Umrechnungen, Längenmaße, Teilung

Biegerohlängen für Biegen mit Radius, scharfkantiges Biegen, abgerundetes Biegen

Einflussfaktoren auf das Biegen nutzen

elastische, plastische Verformung 

Rückfederung

Werkstoffbeanspruchung

Biegeverfahren unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit anwenden

Biegen, freies Biegen

Werkzeuge, Hilfsmittel, Vorrichtungen

Sicherheitsregeln im Umgang mit Maschinen

1.1.3 Auswerten

Eigene Ergebnisse dokumentieren und die Arbeitsschritte beschreiben

6

Verantwortung für Qualität erkennen

Selbstkritik

Präsentationstechniken

Lernsituation
1.2
Einzelteile für einen Anschlagwinkel herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Die Einzelteile für einen Anschlagwinkel sollen nach Zeichnung gefertigt werden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Planen

Technische Darstellungen anwenden

20

LF 2 und 4

Skizze

Bemaßung 

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden 

Darstellung in Ansichten, Projektionsarten

Zusammenbauzeichnung

Schnittdarstellung

Selbstständig mit technischen Unterlagen arbeiten

LF 3
Verbindungselemente
LS 3.1 

Stückliste

Arbeitspläne

1.2.2 Durchführen

Werkzeuge nach einer begründeten Auswahl nutzen

14

LF 2
Bohren

Handhabung

Anreißen, Körnen

Sägen mit Handbügelsäge, Freischneiden

Feilen, Feilenarten und Verwendung

Arbeitssicherheit

Werkzeugkeil

Selbstständig mit Tabellen arbeiten und verschiedene Lösungswege anwenden

Formeln umstellen

Fläche, Volumen und Masse

längenbezogene Masse

Prozentrechnung

Stückzahl- und Materialkostenberechnung

1.2.3 Auswerten

Prüfmittel auswählen und anwenden

6

Längen- und Winkelmessung 

Maßhaltigkeit

Prüfprotokolle

Lernfeld 2 Bauelemente mit Maschinen fertigen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Einen Anschlagwinkel herstellen
40 Ustd.
2.2
Eine Buchse für die Umlenkrolle herstellen
40 Ustd.
Lernsituation
2.1
Einen Anschlagwinkel herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Für den Anschlagwinkel soll eine Verbindung zweckmäßig hergestellt werden. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Planen

Technische Unterlagen als Planungsinstrument verwenden

16

Teil-, Gruppenzeichnungen

Anordnungspläne

Stücklisten

Begriffe der technischen Kommunikation anwenden

Oberflächenangaben

ISO-Toleranzen für Stiftverbindungen

Bohrung, Senkung

Selbstständig mit technischen Unterlagen arbeiten

LF 3
Verbindungselemente
LS 3.1 

Stückliste 

Arbeitspläne

2.1.2 Durchführen

Maschinen und Werkzeuge entsprechend dem Einsatz auswählen

14

LF 4
Wartung, Verschleiß, Kühl- und Schmiermittel

Bohren, Senken, Reiben

Fräsen

Maschinen und Werkzeuge

Kühl-, Schmierstoffe

Arbeitshinweise

Werkstoffbezogene Fertigungsdaten ermitteln

Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl 

Vorschub

Standzeit

2.1.3 Auswerten

Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maße und Oberflächengüte beachten und die Produktqualität prüfen

10




Prüfmittelauswahl 

Messfehler

Fertigungszeit und Kosten

Qualitätsmanagement

Grundlagen

Lernsituation
2.2
Eine Buchse für die Umlenkrolle herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Die Buchse für eine Umlenkrolle ist herzustellen. Es ist zu prüfen, welcher Werkstoff und welches Fertigungsverfahren in Abhängigkeit der Funktion zu wählen ist.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Planen

Technische Unterlagen als Planungsinstrument verwenden

16

Darstellung von Drehteilen

Schnittdarstellungen

Werkstoff entsprechend der Fertigungsaufgabe wählen

Eisengusswerkstoffe

Buntmetalle

Sinterwerkstoffe

Kunststoffe

2.2.2 Durchführen

Maschine, Drehverfahren und Werkzeuge entsprechend dem Einsatz auswählen

14

LF 4
Wartung, Verschleiß, Kühl- und Schmiermittel 

Längs- und Plandrehen

Winkel und Flächen am Drehmeißel

Drehmeißelarten

Schneidstoffe

Werkstoffbezogene Fertigungsdaten ermitteln

Schnittgeschwindigkeit, Drehzahl

Vorschub

Standzeit

2.2.3 Auswerten

Einflüsse des Fertigungsprozesses auf Maße und Oberflächengüte, Herstellungspreis und Produktqualität analysieren

10

 Prüfmittelauswahl 

Messfehler

Hauptnutzungszeit

Kosten

Lernfeld 3 Baugruppen herstellen und montieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituation
3.1
Einen Parallelschraubstock montieren
80 Ustd.
Auftrag

Für die Montage des Parallelschraubstockes sind geeignete Fügeverfahren zu finden und funktionsbezogen auszuwählen. Der Montageablauf soll erarbeitet werden. Dafür notwendige Werkzeuge und Vorrichtungen sind festzulegen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Planen

Funktionszusammenhänge der Baugruppen aus Anordnungsplänen und Gesamtzeichnungen erkennen

20

Anordnungspläne und Gesamtzeichnungen 

Stücklisten

LF1

Darstellen von Verbindungen

Zeichnungsarten
lesen und vervollständigen bildliche und vereinfachte Darstellung

Normbezeichnungen für Schrauben, Muttern, Sicherungselemente, Stifte, Passfedern

Verständnis für die Notwendigkeit optimaler Montageabläufe für Qualität und Wirtschaftlichkeit entwickeln

Montagepläne

Fachstufe

Steuerungstechnik

Werkzeuge und Vorrichtungen wählen

Montagebeschreibungen lesen und Arbeitsabläufe organisieren

Zusammenhang zwischen Werkstoffeigenschaften und Werkstoffeinsatz erkennen

Werkstoffbezeichnungen für unlegierten und legierten Stahl 

Werkstoffeigenschaften: Härte und Verschleißfestigkeit

Kennzeichnung des Behandlungszustandes von Stählen: vergütet, gehärtet

3.1.2 Durchführen

Fügeverfahren nach ihren Wirkprinzipien unterscheiden und anwendungsbezogen zuordnen

50

kraft-, form- und stoffschlüssiges Fügen

Gewindearten und Bezeichnung

Grundlagen, LF 2

Schraubenverbindung

Bohren, Senken, Reiben

Anwendung von Schrauben, Muttern, Sicherungselementen

Arten von Stift-, Feder-, Keilverbindungen und deren Anwendung

gerätegestützter Unterricht: Herstellen einer Passstiftverbindung

Erforderliche Verbindungselemente selbstständig auswählen

Fachliteratur

Lernprogramme

technische Unterlagen

Mathematische Zusammenhänge erkennen und Kenngrößen an Schrauben und Keilverbindungen ermitteln

Hebelgesetz

Schiefe Ebene

Kraft und Drehmoment

Neigung, Neigungsverhältnis

3.1.3 Auswerten

Herstellungsprozess einer Baugruppe im Team beurteilen

10

Möglichkeiten der Optimierung erkennen

Lösungsvarianten diskutieren 

Montagekosten und Wirtschaftlichkeit berücksichtigen 

Lernfeld 4 Technische Systeme instand halten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Eine Säulenbohrmaschine instand halten
60 Ustd.
4.2
Maßnahmen gegen Verschleiß und Korrosion umsetzen
20 Ustd.
Lernsituation
4.1
Eine Säulenbohrmaschine instand halten
60 Ustd.
Auftrag

Nach Instandhaltungsplan wird die Säulenbohrmaschine inspiziert und gewartet. Defekte Teilsysteme werden instand gesetzt.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Planen

Verständnis für die Notwendigkeit der technischen Darstellung als Planungsinstrument für Instandhaltungsmaßnahmen entwickeln

20

LF 2
LS 2.1
Bohrmaschine

Funktionsbeschreibung 

Funktionsbeschreibungen in englischer Sprache

Kraft- und Energiefluss

Maschinenelemente darstellen und Instandhaltungsmaßnahmen festlegen 

Zahnradgetriebe

LF 3

Riementrieb

LF3

Stückliste

Stückliste

Funktionsprüfung

Normbezeichnung und Darstellung von Normteilen

Größen im elektrischen Stromkreis

Schaltkreise

Gefahren des elektrischen Stromes

4.1.2 Durchführen

Mögliche Instandhaltungsmaßnahmen bewerten

25

LF 1, LS 1.1
Allgemeintoleranzen
LF 2, LS 2.2
Passungen
LF 2, LS 2.1
Oberflächenangaben
LF 3
Verbindungsarten
LF 4, LS 4.2
Kühlschmierstoffe

Grundbegriffe der Instandhaltung

Wartung

Inspektion

Instandhaltung

Instandhaltungsstrategien

Wartungsarbeiten an einer Säulenbohrmaschine ausführen und die Notwendigkeit einer verantwortungsbewussten  Wartung technischer Systeme reflektieren

Reibung und Verschleiß

Reibungsarten, Merkmale

Verschleißursachen, Schadensanalyse und Verschleißuntersuchung am Beispiel der Bohrmaschine

einfache Übersetzung

Energieverbrauch, Größen im elektrischen Stromkreis

Instandhaltungs- und Ausfallkosten

4.1.3 Auswerten

Ergebnisse präsentieren und die Arbeitsschritte zusammenfassend beschreiben

15

Selbstkritik 

Fachterminus

auch in englischer Sprache

Aussagegehalt

Lernsituation
4.2
Maßnahmen gegen Verschleiß und Korrosion umsetzen
20 Ustd.
Auftrag

Es soll untersucht werden, wie die Umlenkrolle gegen Verschleiß und Korrosion geschützt werden kann.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Planen

Einsatzmöglichkeiten von Schmierstoffen und Kühlschmierstoffen unterscheiden


 

5

LF 4, LS 4.1
Kühlschmierstoffe
LF 2, LS 2.1
Kühlschmierstoffe 

Unterschiedliche Korrosionsursachen und Korrosionserscheinungen erkennen

4.2.2 Durchführen

Anwendungsbezogen Schmierstoffarten auswählen

9

Schmierstoffe

Eigenschaften und Verwendung

Korrosionsschutz funktionsgerecht festlegen

Korrosionsarten und Korrosionsursachen

Korrosionsschutzmaßnahmen

4.2.3 Auswerten

Normen und Verordnungen zum Umgang mit Schmierstoffen und Korrosionsschutzmitteln mit dem Arbeitsergebnis vergleichen

6

Umweltschutz 

Betriebsorganisation

Entsorgung

Lernfeld 5 Bauteile durch Schneidverfahren herstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Schneidverfahren systematisieren und einsetzen
30 Ustd.
5.2
Schneidwerkzeuge unterscheiden und verwenden
30 Ustd.
Lernsituation
5.1
Schneidverfahren systematisieren und einsetzen
30 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb erhält den Auftrag, 100 Laschen nach vorgegebener Zeichnung zu fertigen. Recherchieren Sie die möglichen Schneidverfahren.
Wählen Sie ein Verfahren für die Fertigung aus und stellen sie die Laschen her. Dokumentieren Sie die Prozesskenngrößen und präsentieren Sie die Schneidverfahren Ihrem Lehrmeister anhand einer Übersicht.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Fertigungsunterlagen auswerten 

Auftragsunterlagen 

Werkstoffbezeichnung

LF 1

Werkstoffparameter

Halbzeugbenennung

Fertigungs- und Qualitätsangaben

Schneidverfahren recherchieren

Fachliteratur

Scherschneiden

Normen

Messerschneiden

Internet

Feinschneiden

Geeignetes Schneidverfahren und Hilfsmittel auswählen

Gruppenarbeit

Aufbau und Wirkungsweise der Schneidwerkzeuge ableiten

LS 5.2

Werkstoffparameter des Vormaterials bestimmen

gerätegestützter Unterricht

Zugfestigkeit

Streckgrenze

Scherfestigkeit

Dehnungskennwerte

Kriterien für die Dokumentation und Übersicht festlegen

5.1.2 Durchführen

Schneidverfahren nach Lage der Schnittlinie einsetzen

16

gerätegestützter Unterricht

Ausschneiden

Lochen

Abschneiden

Ausklinken

weitere Verfahren

Laschen herstellen

Arbeitsschutzbestimmungen beachten

Phasen des Schervorganges ableiten 

Stauchen

Abscheren

Trennen

Ausstoßen

Werkstückparameter ermitteln

Stanzstreifengeometrie

Stegbreite

Randbreite

Schnittfolge

Prozesskenngrößen bestimmen, beurteilen und dokumentieren

Gruppenarbeit
Fachliteratur
Tabellenbuch
Normen

Schneidkraft

Abstreifkraft

Ausnutzungsgrad

Übersicht erstellen und Schneidverfahren präsentieren 

5.1.3 Auswerten

Qualität und Formfehler der Laschen beurteilen und diskutieren

4

Gruppenarbeit

Veränderungen der Prozesskenngrößen prüfen

Lösungsvarianten der Fertigungsplanung vergleichen

Diskussion

Übersicht beurteilen 

Lernsituation
5.2
Schneidwerkzeuge unterscheiden und verwenden
30 Ustd.
Auftrag

Die elektronische Steuerung von Hebezeugen ist in einem kleinen Gehäuse untergebracht. Die Kunden meldeten Störungen, die von Experten auf zu hohe Erwärmung zurückgeführt wurden. Daher soll der bis jetzt geschlossene Gehäusedeckel gegen einen Deckel mit Luftschlitzen ausgetauscht werden. Sie bekommen den Arbeitsauftrag, diesen Gehäusedeckel nach vorhandener Zeichnung zu fertigen und Lösungsansätze zur Prozessoptimierung durch Veränderung der Prozesskenngrößen zu erarbeiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

LF 4 und LF 6

Fertigungsunterlagen auswerten

Zeichnung

Fertigungsplan für den Gehäusedeckel erstellen

Informationen über Schneidwerkzeuge hinsichtlich des Fertigungsablaufs beschaffen

digitale Medien
Fachliteratur

Einverfahrenschneidwerkzeuge

Folgeschneidwerkzeuge

Gesamtschneidwerkzeuge

Aufbau und Funktion der Werkzeugbaugruppe ermitteln 

Fachliteratur
Normen 

Sich über Werkzeugstandards der Schneidwerkzeuge hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus und deren Wirkungsweise informieren

Informationen zu Werkzeugstandards aus deutsch- und fremdsprachigen Unterlagen 

Freischneidwerkzeuge

Schneidwerkzeuge mit Plattenführung

Schneidwerkzeuge mit Säulenführung

Schneidwerkzeug für den Gehäusedeckel auswählen

Prozesskenngrößen recherchieren

Schneidspalt

Werkzeugführung

Zustand der Schneidelemente

Werkstoff

Teilegeometrie

Blechdicke

Schneidgeschwindigkeit

Sich über Inbetriebnahme- und Arbeitssicherheitsvorschriften vertraut machen

5.2.2 Durchführen

Geeignetes Schneidwerkzeug einsetzen und Gehäusedeckel herstellen

 

18

gerätegestützter Unterricht
Gruppenarbeit

Durch Veränderungen der Prozesskenngrößen Qualitätsmerkmale beeinflussen

Grat

Oberflächengüte

Maßgenauigkeit

Kraft-Weg-Diagramme anfertigen und interpretieren

Anschliffformen der Schneidstempel

Werkzeugverschleiß

Lösungsansätze zur Prozessoptimierung zusammenstellen 

5.2.3 Auswerten

Qualität des Gehäusedeckels beurteilen

4

Gruppenarbeit

Lösungsansätze zur Prozessoptimierung nach wirtschaftlichen Aspekten des Werkzeugeinsatzes diskutieren, zusammenfassen und bewerten

Diskussion 

Lernfeld 6 Bauteile durch Umformen herstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Ein Bauteil durch Biegen herstellen
30 Ustd.
6.2
Eigenschaftsänderungen beim Umformen durch Wärmebehandlung beeinflussen
30 Ustd.
Lernsituation
6.1
Ein Bauteil durch Biegen herstellen
30 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb beauftragt Sie, einen Auffangbehälter für Stanzabfälle aus Stahlblech aus einem geeigneten Blechzuschnitt zu fertigen. Der Behälter wird innerbetrieblich mit Transportwagen bewegt. Diese Wagen haben eine Ladefläche von 900 x 500 mm und eine Tragfähigkeit von 200 kg.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren 

12

Sich über die Anforderungen an den Auffangbehälter informieren

Behälterform

Volumen und Masseberechnungen

Transportfähigkeit und Stabilität

Skizzen für den Behälter anfertigen

Gruppenarbeit

Skizzen vergleichen und einen Vorschlag auswählen 

Fertigungsunterlagen für den Auffangbehälter erstellen

Einzelteilzeichnung

Fertigungsangaben

Blechzuschnitt

Werkstoffbeanspruchung beim Biegen recherchieren

LF 1
Internet
Fachliteratur

Dehnung, Stauchung

elastische und plastische Formänderung, Spannungs- Dehnungsdiagramm

gerätegestützter Unterricht

Rückfederung

Biegeradius, Werkstückdicke und Biegewinkel

Sich über Biegeverfahren informieren

LF 1
Internet

Gesenkbiegen

Rollbiegen

Schwenkbiegen

Abkanten

Profilwalzen

Biegeverfahren festlegen

Unfallverhütungsvorschriften

Werkzeuge und Maschinen auswählen

LF 1

6.1.2 Durchführen

Zuschnitt berechnen

14

Abwicklung erstellen

Auffangbehälter durch Biegen herstellen

gerätegestützter Unterricht
Modell

Unfallverhütungsvorschriften einhalten 

6.1.3 Auswerten

Arbeitsprozess reflektieren

4

Auffangbehälter vergleichen und bewerten

Soll-Ist-Vergleich

Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung ableiten 

Rissbildung
Maß- und Formabweichungen

Lernsituation
6.2
Eigenschaftsänderungen beim Umformen durch Wärmebehandlung beeinflussen
30 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb nutzt für den innerbetrieblichen Transport eine Laufkatze mit Elektrokran. Der vorhandene Lasthaken zeigt deutliche Abnutzung und muss durch eine Neuanfertigung ersetzt werden. Stellen Sie einen Lasthaken her und führen Sie anschließend eine Wärmebehandlung durch. Ermitteln Sie danach die Maß- und Formgenauigkeit sowie die Werkstoffeigenschaften. Dokumentieren Sie diese in Form eines Protokolls.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Biegekräfte, Zug- und Druckspannungen berechnen

Informationen zu Werkstoffen und Halbzeugen für den Lasthaken sammeln 

Normen
Tabellen

Werkstoff und Halbzeug für den Lasthaken auswählen

Skizzen anfertigen

Gruppenarbeit

Informationen zu Wärmebehandlungsverfahren einholen 

Fachliteratur
Internet

Spannungsarmglühen

Rekristallisationsglühen

Geeignetes Wärmebehandlungsverfahren für den Lasthaken auswählen

Bewertungskriterien für das Protokoll festlegen

6.2.2 Durchführen

Lasthaken durch Umformen herstellen

14

gerätegestützter Unterricht
LS 6.1

Wärmebehandlungsverfahren durchführen

Eigenschaftsänderungen ermitteln

Gruppenarbeit

Maß- und Formgenauigkeiten

Werkstoffeigenschaften

Protokoll anfertigen

6.2.3 Auswerten

Arbeitsprozess und Arbeitsergebnisse reflektieren

6

Gruppenarbeit

Protokolle vergleichen und bewerten

Kritik und Selbstkritik

Gefügeveränderungen beim Umformen diskutieren und bewerten

Gruppenarbeit beurteilen 

Lernfeld 7 Handhabungs- und Materialflusssysteme einrichten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Materialzuführung und Materialfluss an einer Umformpresse einrichten
30 Ustd.
7.2
Fertigproduktabführung nach einem Umformprozess realisieren
30 Ustd.
Lernsituation
7.1
Materialzuführung und Materialfluss an einer Umformpresse einrichten
30 Ustd.
Auftrag

Für die Herstellung von Pkw-Heckklappen wird eine Umformpresse neu eingerichtet. Dazu müssen die Zuführungs- und Materialflusssysteme umgerüstet werden. Sie erhalten von Ihrem Ausbilder die Aufgabe, den Materialfluss in Form eines Organigramms darzustellen

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

18

Aufbau, Wirkungsweise und Einsatzbereiche verschiedener Zuführungssysteme recherchieren

Internetrecherche
Herstellerunterlagen

Handhabungssystem für Blechpakete

Abwickelsysteme

Haspeln

Funktion und Einsatzbereich verschiedener Materialflusssysteme analysieren

Fachliteratur

Blechgreifer

Walzenvorschub

Zangenvorschub

Vorschubantriebe

Vorschubbegrenzungen

Funktion und Aufbau einer Walzenrichtmaschine recherchieren

Zuführungs- und Materialflusssysteme für den Fertigungsauftrag auswählen

Haspel

Walzenvorschub

Walzenrichtmaschine

Zuführungs- und Materialflusssysteme für den Fertigungsauftrag kombinieren

Arbeitsschutzmaßnahmen 

Verfahrensparameter abstimmen

Taktung

Vorschub

Hubzahl

Materialverbrauch und Restmaterial berechnen 

Sich über den Aufbau eines Organigramms informieren

Internet
Computerprogramme

Bewertungskriterien für das Organigramm bestimmen 

7.1.2 Durchführen

 Struktur des Organigramms festlegen

6

Gruppenarbeit

Visualisierungsmöglichkeiten diskutieren und nutzen

Computerprogramme

Organigramm erstellen

7.1.3 Auswerten

Organigramme vergleichen und bewerten 

6

Gruppenarbeit

Vorschläge für die Optimierung der Arbeitsweise ableiten 

Lernfeld 8 Produktherstellungsprozess vorbereiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Materialbereitstellung realisieren
30 Ustd.
8.2
Hilfs- und Betriebsstoffe einsetzen
30 Ustd.
Lernsituation
8.1
Materialbereitstellung realisieren
30 Ustd.
Auftrag

Für die Beschickung einer Presse zur Herstellung von Karosserieteilen ist die Bereitstellung von Blechen zu realisieren. Dabei handelt es sich um Blechpakete im Format 4000 mm x 2000 mm und Bandmaterial bis 2000 mm Breite. Sie erhalten den Auftrag, die Bleche anzunehmen, den innerbetrieblichen Transport zu organisieren und Ihre Entscheidung zu begründen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Auftragsdokumentationen auswerten

verschiedene Auftragsdokumente

Begleitpapiere

Auftragsnummern

Stücklisten

Sich über Instrumente zur Auftragsabwicklung sowie zur Terminverfolgung informieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Informationen zu verschiedenen Transportmöglichkeiten von Blechen und Bändern einholen

Herstellertabellen
Funktionsbeschreibungen
Bedienungsanleitungen
Wartungsanleitungen

Hebezeuge

Tragmittel

Anschlagmittel

Lastaufnahmemittel

Transportmöglichkeit auftragsbezogen auswählen 

Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit

Materialzuführung

Materialablage

Transportgeschwindigkeit

Transportsicherheit

8.1.2 Durchführen

Warenannahme und Warenbestand im betrieblichen System pflegen

14

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Belastbarkeit von Anschlagmitteln prüfen und berechnen

gerätegestützter Unterricht

Tragfähigkeit

Neigungswinkel

Bruchkraft

Blechpakete oder Bandmaterial transportieren 

Transportwahl begründen

Sicherheitsvorschriften beachten

Gefährdungsbeurteilung nach BGHM

8.1.3 Auswerten

Arbeitsprozess reflektieren

6

Organisation des Transportes bewerten 

Möglichkeiten der Optimierung des Arbeitsprozesses diskutieren 

Lernfeld 9 Komponenten von Produktionsmitteln analysieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Den Einsatz von Pressen planen
40 Ustd.
9.2
Lasertechnik anwenden
40 Ustd.
Lernsituation
9.1
Den Einsatz von Pressen planen
40 Ustd.
Auftrag

Für die Erweiterung einer Produktionsstrecke plant Ihr Betrieb den Einsatz einer neuen Presse. Um die Auswahl vorzubereiten, erhalten Sie den Auftrag, eine Übersicht zum möglichen Einsatzspektrum und der Wirtschaftlichkeit verschiedener Pressen zu erstellen. Präsentieren Sie die Übersicht und unterbreiten Sie Ihrem Ausbilder einen  Vorschlag, welche Presse ausgewählt werden kann.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Unterlagen verschiedener Pressenhersteller recherchieren

technische Unterlagen

Pressenarten

technologische Kenngrößen

Schwingungsdämpfung

Wirtschaftlichkeit

Kriterien und Struktur der Übersicht festlegen

9.1.2 Durchführen

Pressenarten hinsichtlich ihres Einsatzspektrums gegenüberstellen

22

Fachliteratur
Internet

weggebundene Pressen

arbeitsgebundene Pressen

Spindelpressen

hydraulische Pressen

Technologische Kenngrößen der Pressen dokumentieren

Tabellen
Herstellerunterlagen

Presskraft

Nutzhubbereich

Dauerhubzahl

Arbeitsvermögen

Möglichkeiten und Maßnahmen zur Schwingungsdämpfung herausstellen 

Internet

Wirtschaftlichkeit der Pressen ermitteln 

Kosten

Arbeitsorganisation

Betriebswirtschaftliche Erfolgswirksamkeit

Übersicht erstellen und Vorschlag zur Auswahl formulieren

Gruppenarbeit
Visualisierung

Übersicht präsentieren

9.1.3 Auswerten

Übersichten bewerten

8

Eigenes Verhalten und Arbeitsprozess reflektieren

Teamarbeit 

Lernfeld 10 Produkte mit Stanz- und Umformwerkzeugen herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Verbundwerkzeuge unterscheiden
40 Ustd.
10.2
Ein Bauteil durch Tiefziehen herstellen
40 Ustd.
10.3
Stanz- und Umformwerkzeuge, Maschinen und Anlagen warten
20 Ustd.
Lernsituation
10.2
Ein Bauteil durch Tiefziehen herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Sie bekommen von Ihrem Ausbildungsbetrieb den Auftrag, ein Bauteil in Form einer Kappe nach vorhandener Zeichnung durch Tiefziehen zu fertigen und zu präsentieren sowie dessen Qualität entsprechend der Fertigungsangaben der Zeichnung zu überprüfen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

14

Fertigungsunterlagen auswerten

Zeichnungen 

Anforderungen an die Bauteilqualität ermitteln

Zeichnung

Oberflächengüte

Maß- und Formgenauigkeit

Eigenschaften des Werkstoffs für das Bauteil recherchieren 

Tabellen

Zuschnitt ermitteln

LF 5
LF 6 

Werkstoff auswählen

Halbzeuge bereitstellen

Fertigungsstufen festlegen 

Sich über Ziehverfahren informieren

Fachliteratur

Tiefziehen

Abstreckziehen

Stülpziehen

Berechnungen ausführen

Zug- und Druckkräfte

Ziehgeschwindigkeit

Ziehverhältnis

Qualitätskriterien ermitteln

10.2.2 Durchführen

Bauteil unter Verwendung eines Verbundwerkzeuges herstellen

16

Gruppenarbeit
LS 10.1

Arbeitssicherheit beachten

Parameter des Werkzeugs ermitteln und überprüfen

LF 5

Ziehstufen

Ziehspalt

Radius am Ziehstempel und Ziehring

Auswirkungen der Werkzeugparameter auf die Bauteilqualität beurteilen

Gruppenarbeit

Falten- und Rissbildung ausschließen

Auswirkungen des Verschleißes der Werkzeugkomponenten bestimmen

Bauteil präsentieren

Deutsch/Kommunikation

10.2.3 Auswerten

Arbeitsschritte der Herstellung des Bauteils reflektieren

10

Präsentation bewerten

Bauteile vergleichen und die Qualität beurteilen

Gruppenarbeit

Wirtschaftliche Aspekte diskutieren

Deutsch/Kommunikation 

Lernfeld 11 Maschinen und Anlagen der Stanz- und Umformtechnik bedienen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Steuerung und Regelung für Maschinen und Anlagen planen
40 Ustd.
11.2
CNC-gesteuerte Maschinen programmieren
40 Ustd.
11.3
Sicherheitseinrichtungen an Anlagen überprüfen
20 Ustd.
Lernsituation
11.2
CNC-gesteuerte Maschinen programmieren
40 Ustd.
Auftrag

Ihr Ausbildungsbetrieb hat den Auftrag, Befestigungsbleche aus einer Aluminiumlegierung nach vorhandener Zeichnung zu fertigen. Sie erhalten den Arbeitsauftrag, für die Fertigung der Befestigungsbleche ein CNC-Programm zu schreiben und die Bleche mit einer CNC-Maschine herzustellen. Nach der Fertigung übergeben Sie die Befestigungsbleche dem Kunden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.2.1 Planen

Arbeitsauftrag analysieren

14

Zeichnung 

Funktionsweise der CNC-Laser-Stanz-Anlagen und CNC-Stanz-Nibbelmaschinen analysieren

LF 9
Herstellerinformationen
Fachliteratur

Aufbau und Funktion

Baugruppen

Wegmesssysteme

Steuerungsarten

Überblick über die Möglichkeiten der Programmierung verschaffen

Programmierhandbuch
Programmieranleitung 

Sich über Programmierung informieren

Koordinatensysteme

Bewegungsrichtungen

Werkstücknullpunkt

Programmanfangspunkt

Einspannung

Arbeitsfolge

Einstelldaten

Informationen aus Einzelteilzeichnung entnehmen und CNC-gerechte Skizze erstellen

Fachliteratur

Arbeitsplan und Spannskizze erstellen

11.2.2 Durchführen

CNC-Programm erstellen und an die Steuerung übertragen

20

technologische Daten aus Tabellen

Schnittgeschwindigkeit

Vorschub

CNC-Programm simulieren und optimieren 

Maschine einrichten

CNC-Programm testen 

Befestigungsbleche fertigen

Gruppenarbeit
gerätegestützter Unterricht

Vorschriften zur Arbeitssicherheit beachten

Befestigungsbleche an den Kunden übergeben und Qualität sowie Kenngrößen erläutern

Deutsch/Kommunikation

11.2.3 Auswerten

Befestigungsbleche beurteilen

6

CNC-Programme bewerten

Kundengespräch reflektieren

Gruppenarbeit beurteilen

Kritik und Selbstkritik 

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen. 

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats8, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.9 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren. 

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

___________________
8 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
9 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats10 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen. 

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen. 

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen. 

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.  

_______________________
10 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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