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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Tischler / Tischlerin

2007/2020

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Tischler/Tischlerin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13. Januar 2006), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Tischler/zur Tischlerin vom 25. Januar 2006 (BGBl. I Nr. 5) abgestimmt ist.

Das Arbeitsmaterial wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Lutz Bitterlich Freital
Eva Dietering Schkeuditz
Mario Martin Zwickau
Andreas Rhein Werdau
Jörg Rothe Pulsnitz
Gerd Seidel Chemnitz
Matthias Stemmler Limbach-Oberfrohna
Frank Werner Schkeuditz

2007 erarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Die Ausbildungsordnung und der KMK-Rahmenlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht der Berufsschule für den anerkannten Ausbildungsberuf Tischler/Tischlerin wurden im Jahre 2006 überarbeitet. Der Ausbildungsberuf ist dem Berufsbereich Holztechnik zugeordnet.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 sind die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen worden. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.

Die Rahmenlehrpläne für die Ausbildungsberufe Tischler/Tischlerin und Holzmechaniker/Holzmechanikerin stimmen inhaltlich für die ersten beiden Ausbildungsjahre überein. Damit besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Auszubildenden beider Berufe in dieser Zeit unter Beachten der sehr unterschiedlichen Art der Ausbildungsbetriebe gemeinsam zu beschulen. Die Lernfelder 1 bis 6 sind vor der Zwischenprüfung zu unterrichten.

Tischler/Tischlerinnen finden ihren Einsatz überwiegend in klein- und mittelständischen Unternehmen des Handwerks. Typische Einsatzfelder sind die Einzel- und Kleinserienfertigung von Möbeln und Einbaumöbeln, die Fertigung und der Einbau von Bauelementen wie Fenster, Türen, Treppen etc., der Innenausbau von Wohn- und Geschäftsräumen sowie das Veredeln von Holz- und Holzwerkstoffoberflächen.

Typische berufliche Handlungsabläufe sind:

  • Planung, Durchführung, Kontrolle und Bewertung von berufstypischen Arbeitsabläufen auch unter Zuhilfenahme von IT-Systemen
  • Auswahl, Be- und Verarbeitung von Holz, Holzwerkstoffen sowie anderen berufstypischen Werkstoffen auf der Grundlage technischer Fertigungsunterlagen und Fertigungsvorschriften
  • produktorientierte werkstoff-, fertigungs- und montagebezogene Berechnungen unter Berücksichtigung ökonomischer und ökologischer Aspekte
  • Kalkulation ausgewählter Materialien und Arbeitsabläufe zur Herstellung von holztechnischen Erzeugnissen
  • kundenorientiertes Gestalten und Anwenden technischer Dokumentationen zur Konstruktions- und Arbeitsplanung
  • Erstellung von Konstruktions- und Fertigungsunterlagen mit Unterstützung von IT- Systemen
  • selbstständige Bedienung von Maschinen und Werkzeugen zur Herstellung von holztechnischen Produkten auch unter Zuhilfenahme von IT-Systemen
  • Wartung und Pflege von Werkzeugen und Maschinen
  • Wartung und Instandhaltung von holztechnischen Produkten

Der berufsbezogene Unterricht beinhaltet folgende übergreifende Ziele:

  • Befähigung aufgabenbezogene Problemstellungen selbstständig und im Team zu lösen unter Verwendung von Kommunikationsregeln
  • Führen zielgerichteter situationsorientierter Fachgespräche
  • Nutzen und Bewerten von Betriebsanleitungen und anderer berufstypischer Informationen
  • Nutzen moderner Informations- und Kommunikationssysteme
  • Entwickeln von Verständnis für die Kunden-/Lieferantenbeziehung
  • Berechnung betriebswirtschaftlicher Größen unter Verwendung von Tabellen und Formeln
  • Anfertigen produktbezogener Skizzen und Zeichnungen
  • aufgabenorientierte Nutzung von ausgewählten Grundlagen der Physik und Chemie
  • Einhaltung von Wartungs- und Bedienvorschriften
  • Erkennen von Unfallgefahren
  • Einhaltung von Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
  • Erkennen berufstypischer Umweltbelastungen
  • Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen
  • Anwenden von Kenntnissen zur Wiederverwertung bzw. Entsorgung von Werk- und Hilfsstoffen
  • Einhalten von Disziplin und Sauberkeit am Arbeitsplatz
  • sparsamer Umgang mit Werkstoffen und Energieträgern
  • Anwenden der Methoden des Qualitätsmanagements

Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen.

Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen

  • gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch selbst ausgeführt werden,
  • selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden,
  • ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit fördern und technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte integrieren,
  • die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler nutzen sowie
  • soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung berücksichtigen.

Der berufsbezogene Unterricht ist nach Lernfeldern gegliedert. Diese sind in allen Klassenstufen mit den im KMK-Rahmenlehrplan vorgegebenen Lernfeldern identisch.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten um-fassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzen-den Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Demnach soll selbstständiges und vernetztes Denken sowie die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, unterstützt werden. Darüber hinaus ist bei den Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Das unterschiedliche Lern- und Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler ist zu berücksichtigen. Ihre selbstständige Arbeit ist als ein Beitrag zur Herausbildung von Handlungskompetenz mit dafür geeigneten Unterrichtsmethoden zu fördern. Dies erfolgt anwendungs- und projektorientiert an praxisnahen Aufgabenstellungen. Regionale und territoriale Besonderheiten sowie unternehmensbezogene Aspekte sind im Unterricht angemessen zu berücksichtigen.

Integrativer Bestandteil in allen Lernfeldern ist die berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringung der technischen und technologischen Sachverhalte, die Anwendung von Informations- und Kommunikationssystemen sowie der sichere Umgang mit fachsprachlichen Begriffen.

Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Bereiches in jeder Klassenstufe können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Einfache Produkte aus Holz herstellen 2 - -
2 Zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen 2 - -
3 Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen 2 - -
4 Kleinmöbel herstellen 2 - -
5 Einzelmöbel herstellen - 22 -
6 Systemmöbel herstellen - 1,52 -
7 Einbaumöbel herstellen und montieren - 1,5 -
8 Raumbegrenzende Elemente des Innenausbaus herstellen und montieren - 2 -
9 Bauelemente des Innenausbaus herstellen und montieren - - 1,52
10 Baukörper abschließende Bauelemente herstellen und montieren - - 2,5
11 Erzeugnisse warten und instand halten - - 1
12 Einen Arbeitsauftrag aus dem Tätigkeitsfeld ausführen - - 23
Wahlbereich4 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 3
    Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die aktuelle Stundentafel lt. KMK-Rahmenlehrplan angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Stundenzahlen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen,
    • Leistungsermittlung und Leistungsbewertung,
    • Unterrichtauswertung und Reflexion

sowie das Glossar.

Zur Veranschaulichung des Sachverhaltes wird auf die folgende Übersicht verwiesen:

Spezifische Hinweise zur Unterrichtsplanung

Die nachfolgenden Planungsvarianten sollen Anregung und Unterstützung bei der Planung in der Schule sein.

Grobplanung für die Klassenstufe 1

Variante I

Bewertung:

Die Lernfelder werden nacheinander unterrichtet. Dabei wird die chronologische Reihenfolge der Wissens- und Kompetenzvermittlung beachtet. Die Übersichtlichkeit für Schülerinnen und Schüler ist gewährleistet. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-3. 4. 5.+6. 7. 8.-10. 11.-13.  
1 Einfache Produkte aus Holz herstellen 80 24 8 - - - - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
2 Zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen 80 - 16 24 16 - -
3 Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen 80 - - - 8 24 -
4 Kleinmöbel herstellen 80 - - - - - 24

Variante II

Bewertung:

Die Lernfelder 1 und 2 werden von der 1. bis 6. Woche, die Lernfelder 3 und 4 von der 7. bis 13. Woche parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich, Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand sind geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung erfolgt parallel in zwei Zeitblöcken. Die entstehende Differenz der Unterrichtsstunden zwischen den Lernfeldern ist auszugleichen.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-6. 7.-13.
1 Einfache Produkte aus Holz herstellen 80 12 - davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
2 Zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen 80 12 -
3 Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen 80 - 12
4 Kleinmöbel herstellen 80 - 12

Variante III

Bewertung:

Alle Lernfelder werden über das gesamte Schuljahr parallel unterrichtet. Der wechselseitige Einsatz der Lehrer in parallelen Klassen ist möglich. Der Vorbereitungs- und Einarbeitungsaufwand wird geringer. Die Wissens- und Kompetenzvermittlung in den Lernfeldern verläuft zeitgleich.

Lernfeld Gesamtausbildungsstunden Unterrichtsstunden pro Woche bei Blockunterricht  
1.-7. 8.-13.
1 80 6 6 davon 25 % anwendungsorientierter gerätegestützter Unterricht in Form von Gruppenunterricht möglich
2 80 6 6
3 80 6 6
4 80 6 6

Grobplanung für die Klassenstufen 2 und 3

Die Planung der Lernfelder in den Klassenstufen 2 und 3 kann analog den Varianten I bis III der Klassenstufe 1 erfolgen. Es empfiehlt sich, in der Klassenstufe 2 die Variante II zu bevorzugen, da die Inhalte der Lernfelder 5 und 6 für die Zwischenprüfung relevant sind.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Einfache Produkte aus Holz herstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Puzzle herstellen
40 Ustd.
1.2
Kleiderstange fertigen
40 Ustd.
Lernsituation
1.1
Puzzle herstellen
40 Ustd.
Auftrag

Ein Stammkunde wünscht die Anfertigung von Puzzles als Werbegeschenke nach seinen Vorgaben.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Planen

Technische Dokumentationen analysieren

12

Skizze

Holz auswählen

Holzaufbau

mikroskopisch und makroskopisch

Unterscheidungskriterien

Qualitätsmerkmale

Herstellungsverfahren auswählen

Sägen, Feilen und/oder Schleifen

Arbeitsablaufplan festlegen

Fertigungsschritte

Handwerkszeuge auswählen

Unfallverhütung

Mess- und Prüfverfahren festlegen und dem Arbeitsablaufplan zuordnen

Bewertungskriterien zur Produktqualität festlegen

Maßhaltigkeit

Winkligkeit

Oberflächengüte

Materialbedarf ermitteln

ohne Verschnitt

1.1.2 Durchführen

Arbeitsplatz einrichten

18

Unfallverhütungsvorschriften Ergonomie

Materialqualität prüfen

visuelle Beurteilung

Prüfen, Messen und Anreißen

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Einzelteile herstellen

Längsschnitte

Querschnitte

Schmalflächen

Kanten

1.1.3 Auswerten

Bewertungskriterien zur Produktqualität anwenden

10

Qualitätsregelkreis: Soll-Ist-Vergleich

Maßhaltigkeit

Winkligkeit

Oberflächengüte

Fehleranalyse durchführen

Materialqualität

bezogen auf Holzauswahl

Werkzeugauswahl

Arbeitsablauf

Eigene Leistungen selbstkritisch einschätzen

Kriterien, ggf. Nacharbeit

Lernfeld 2 Zusammengesetzte Produkte aus Holz und Holzwerkstoffen herstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Nistkasten herstellen
40 Ustd.
2.2
Bücher-/CD-Ablage anfertigen
20 Ustd.
2.3
Stehordner herstellen
20 Ustd.
Lernsituation
2.2
Bücher-/CD-Ablage anfertigen
20 Ustd.
Auftrag

Für einen Stammkunden ist zum Abschluss eines Großauftrages eine Bücher-/CD-Ablage nach Skizze als Präsent zu fertigen. Die Oberfläche des Präsentes ist nach ökologischen Kriterien zu beschichten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Planen

Auftrag analysieren

6

Material und Eckverbindungen festlegen

Holzauswahl

Vollholz

Kasteneckverbindungen

z. B. Dübel und Formfeder

Technische Dokumentation erstellen

räumliche Darstellungen

Ansichten

Materialliste

Herstellungsverfahren auswählen

Arbeitsablaufplan erstellen

Fertigungsschritte

Maschinen und Handwerkszeuge auswählen

Produktbezogene Berechnungen ausführen

Volumina

Materialbedarf

mit Verschnitt

Mess- und Prüfverfahren festlegen und dem Arbeitsablaufplan zuordnen

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Mess- und Prüfkriterien für Einzelteile festlegen

Passgenauigkeit

Winkligkeit

optische Wirkung

Bewertungskriterien für Endprodukt festlegen

Maßhaltigkeit

Funktionalität

Oberflächengüte

2.2.2 Durchführen   10

Fertigung nur Fachpraxis BGJ, sonst nur Präsentation der Fertigungsstufen

Arbeitsplatz einrichten

Unfallverhütungsvorschriften

Handwerkszeuge

Handmaschinen

stationäre Maschinen

Material auswählen

Einzelteile prüfen, messen und anreißen

Einzelteile herstellen

Zuschnitt

Eckverbindungen

Einzelteile zusammenbauen

Endprodukt behandeln

Gesundheits- und Umweltschutz

Schleifen

Ölen/Wachsen

2.2.3 Auswerten

Bewertungskriterien für Endprodukt anwenden

4

Qualitätsregelkreis: Soll-Ist-Vergleich

Maßhaltigkeit

Funktionalität

Oberflächengüte

Fehleranalyse durchführen

Holzauswahl

Werkzeugauswahl

Arbeitsablauf

Eigene Leistungen selbstkritisch einschätzen

Kriterien
ggf. Nacharbeit

Produkt präsentieren

Schülervortrag

Lernfeld 3 Produkte aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Bilderrahmen herstellen
50 Ustd.
3.2
Anschlagwinkel anfertigen
30 Ustd.
Lernsituation
3.2
Anschlagwinkel anfertigen
30 Ustd.
Auftrag

Für Tischler und Holzmechaniker ist ein Klassensatz Anschlagwinkel zur Verwendung im anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht bedarfsgerecht herzustellen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.2.1 Planen

Auftrag analysieren

8

Material und Eckverbindungen festlegen

z. B. Kunststoff, Holz
Holzmustersammlung
Internetrecherche, Kataloge
Umweltschutz

Holzauswahl

Rahmeneckverbindung

Kunststoffauswahl

Klebstoffauswahl

Technische Dokumentation erstellen

räumliche Darstellungen

Ansichten

Schnittdarstellungen

Materialliste

Herstellungsverfahren auswählen

Arbeitsablaufplan erstellen

Maschinen und Handwerkszeuge auswählen

Produktbezogene Berechnungen ausführen

mit Verschnitt

Materialbedarf

Materialkosten

Mess- und Prüfverfahren festlegen und dem Arbeitsablaufplan zuordnen

Mess- und Prüfkriterien für Einzelteile festlegen

anwendungsbezogener gerätegestüzter Unterricht

Passgenauigkeit

Winkligkeit

optische Wirkung

Bewertungskriterien für Endprodukt festlegen

Maßhaltigkeit

Funktionalität

Oberflächengüte

Dokumentation zur Herstellung des Endproduktes vorbereiten

Fotodokumentation

Kriterien

Medium

Präsentationsform

3.2.2 Durchführen

Arbeitsplatz einrichten

16

Unfallverhütungsvorschriften
anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Handwerkszeuge

Handmaschinen

stationäre Maschinen

Material auswählen

Einzelteile prüfen, messen und anreißen

Einzelteile herstellen

Zuschnitt

Eckverbindung

Einzelteile verbinden

technische Merkblätter für Klebstoffe

Oberflächen behandeln

Gesundheits- und Umweltschutz

Schleifen

Ölen/Wachsen

Reststoffe entsorgen

Gefahrstoffverordnung, Umwelt- und Gesundheitsschutz

Arbeitsschritte dokumentieren

Fotodokumentation

3.2.3 Auswerten

Bewertungskriterien zur Einschätzung des Endproduktes anwenden

6

Qualitätsregelkreis: Soll-Ist-Vergleich

Maßhaltigkeit

Funktionalität

Oberflächengüte

Fehleranalyse durchführen

Arbeitsablauf

Materialauswahl

Werkzeugauswahl

Herstellungsprozess reflektieren und optimieren

ggf. Nacharbeit

Eigene Leistungen selbstkritisch einschätzen

Produkt präsentieren

Wandzeitung

Lernfeld 4 Kleinmöbel herstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Tablett herstellen
40 Ustd.
4.2
Küchenregal fertigen
40 Ustd.
Lernsituation
4.2
Küchenregal fertigen
40 Ustd.
Auftrag

Unsere Tischlerei bewirbt sich um einen Auftrag zur Serienfertigung rustikaler Küchenregale, für die Aufbewahrung von jeweils vier Tellern und vier Tassen. Es ist ein Musterstück zu fertigen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.2.1 Planen

Auftrag analysieren

24

Material und Verbindungen auswählen

Beschlagkataloge

Technische Dokumentation erstellen

Gestaltungsgrundlagen
Auswahl nach ästhetischen Gesichtspunkten
Teamarbeit

Entwurfsskizzen

Ansichten

Teilschnittzeichnungen

Herstellungsverfahren auswählen

Arbeitsablaufplan erstellen

Maschinen und Handwerkszeuge auswählen

Produktbezogene Berechnungen ausführen

IT-Systeme verwenden

Materialbedarf

Materialkosten

mit Verschnitt

Mess- und Prüfverfahren festlegen und dem Arbeitsablaufplan zuordnen

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Mess- und Prüfkriterien für Einzelteile festlegen

Passgenauigkeit

Winkligkeit

optische Wirkung

Bewertungskriterien für Endprodukt festlegen

Maßhaltigkeit

Funktionalität

Oberflächengüte

Dokumentation zur Herstellung des Endproduktes vorbereiten

Kriterien

Medium

Präsentationsform

Produktmappe

4.2.2 Durchführen

Arbeitsplatz einrichten

6

Unfallverhütungsvorschriften
anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

Handwerkszeuge

Handmaschinen

stationäre Maschinen

Material auswählen

Einzelteile prüfen, messen und anreißen

Einzelteile herstellen

vorrangig maschinelle Herstellung

Einzelteile montieren

Deutsch: Montageanleitungen

Oberflächen vorbereiten

Wässern

Bleichen

Entharzen

Schleifen

Reststoffe entsorgen

Gefahrstoffverordnung, Umwelt- und Gesundheitsschutz

Arbeitsablauf zur Herstellung des Endproduktes dokumentieren

4.2.3 Auswerten

Bewertungskriterien für Endprodukt anwenden

10

Teamarbeit, Selbsteinschätzung

Maßhaltigkeit

Funktionalität

Oberflächengüte

Planungs- und Fertigungsprozess reflektieren und präsentieren

Teamarbeit

Produkt präsentieren

Produktmappe und Kundengespräch (Rollenspiel)

Gestaltungsidee und technische Realisierung des Endproduktes reflektieren und bewerten

Lernfeld 5 Einzelmöbel herstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Dielenschrank herstellen
60 Ustd.
5.2
Stehpult herstellen
20 Ustd.
Lernsituation
5.1
Dielenschrank herstellen
60 Ustd.
Auftrag

Ein Kunde erteilt den Auftrag zur Anfertigung eines zweitürigen Dielenschrankes. Der Korpus soll einheitlich aus Plattenmaterialien hergestellt werden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Planen

Auftrag analysieren

10

Fertigungsunterlagen erstellen

Entwurf/Gestaltung

Beschlagsauswahl

Kataloge, Datenträger und Internet

Ansichten

Schnittdarstellungen

Detailzeichnungen

Materialliste/Stückliste

Arbeitsablaufplan

Prüfkriterien festlegen

Passgenauigkeit

Oberflächengüte

optische Wirkung

Funktionalität

Maschinen und Handwerkzeuge auswählen

5.1.2 Durchführen

Arbeitsplatz einrichten

40

Handmaschinen

stationäre Maschinen

Tischfräs-, Kantenanleimmaschine

Material auswählen

Möbelteile messen und anreißen

Möbelteile herstellen

Zuschnitt

Eckverbindungen

Rahmeneck-, Korpuseck-, Mittenverbindungen

Möbelteile zusammenbauen

Oberflächen beschichten

Klebe- und Schleiftechnik

Furnieren

Farbgebung

Reststoffe entsorgen

5.1.3 Auswerten

Problemanalyse durchführen

10

im Team

Arbeitsablauf

Prüfkriterien

Teamleistungen selbstkritisch einschätzen

Produkt präsentieren

Lernfeld 6 Systemmöbel herstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Büroschrank für Ordner herstellen
40 Ustd.
6.2
Seitenwände für Büroschränke fertigen
20 Ustd.
6.3
Büroschränke liefern und montieren
20 Ustd.
Lernsituation
6.2
Seitenwände für Büroschränke fertigen
20 Ustd.
Auftrag

Ein Möbelunternehmen erteilt den Auftrag, 1000 Schrankseiten für ein spezielles Schranksystem zu fertigen. Planen und realisieren Sie den Fertigungsablauf unter Anwendung von CNC- Technik.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Planen

Auftrag erfassen

8

Material und Verbindungsmittel auswählen

Kataloge, Datenträger, Internet

Fertigungsunterlagen erstellen

Skizze

CNC-gerechte Bemaßung

Herstellungsverfahren auswählen

rationelle Fertigung

CNC-Maschinentyp

Steuerungsarten

Programmierungsart

Werkzeugauswahl

Spanungstechnische Parameter festlegen

Drehzahl

Vorschub

Gleichlauf/Gegenlauf

Zusatzfunktionen

Qualitätskriterien für Endprodukt festlegen

Maßhaltigkeit

Werkzeugauswahl

Oberflächengüte

6.2.2 Durchführen

Fertigungsablauf programmieren

10

Programmierung nach
DIN/PAL
Teamarbeit
Nut, Lochreihe, Bänder- und Dübellöcher

G90/G91

G00/G01

Programmsimulation

CNC-Maschine einrichten

Werkstückspannung

Werkzeugvermessung

Bezugspunkte

Maschinennullpunkt, Werkstücknullpunkt, Referenzpunkt

Schrankseiten fertigen

6.2.3 Auswerten

Qualitätskriterien für Endprodukt anwenden

2

Teamarbeit
Selbsteinschätzung

Maßhaltigkeit

Oberflächengüte

Fehleranalyse durchführen

Dokumentationen ggf. ändern

spanungstechnische Parameter

ggf. überprüfen

Werkzeugauswahl

Lernfeld 9 Bauelemente des Innenausbaus herstellen und montieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Innentüren herstellen
60 Ustd.
9.2
Treppen herstellen
20 Ustd.
Lernsituation
9.1
Innentüren herstellen
60 Ustd.
Auftrag

Für die Einrichtung einer Arztpraxis mit Röntgenraum sind die Innentüren für alle Räume herzustellen und zu montieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Planen

Kundenauftrag erfassen

20

u. a. Strahlenschutztür

Bauliche Gegebenheiten überprüfen

ggf. Grundriss vorgeben
Türkonstruktionen 

Maßordnung im Hochbau

Regelwerke

Oberflächenbeanspruchung

DIN 4172
DIN 18100
technische Merkblätter

Fertigungsunterlagen erstellen

Konstruktionsarten von Türen
Befestigungssysteme und Sicherheitstechnik
Baukörperanschluss

Entwurf/Gestaltung

Beschlagsauswahl

Schnittdarstellungen

Detailzeichnungen

Kostenangebot erstellen

Terminplan erstellen 

Arbeitsauftrag mit anderen Gewerken abstimmen 

Sozialkompetenzen

Kommunikationsformen

9.1.2 Durchführen

Aufmaß erstellen 

30

Material bestellen 

Kostenangebote

Halbzeuge an bauliche Gegebenheiten anpassen

z. B. Glasausschnitt, Spion, Bodendichtung, Beschläge

Bauteile sichern und transportieren

Maßnahmen zur Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

Bauelemente montieren, Bauwerksanschluss herstellen, Funktion herstellen

Montageanleitung

Bänder

Schließblech 

Fugendichtheit

Dokumente zusammenstellen

betrieblicher Service

Bedienung 

Wartung 

Pflege 

Kunden über das Serviceangebot des Betriebes informieren

 Flyer

Beratungsgespräch 

9.1.3 Auswerten

Fachgerechten Einbau prüfen

10

VOB

Schließbarkeit 

sicherheitstechnische Erfordernisse 

Fehleranalyse durchführen und Konfliktlösungsstrategien entwickeln 

Reklamationen bearbeiten, Prüfliste

Vorschläge zur Integration von CNC/CAD in die Lernfelder

Die Ausführungen dienen der inhaltlichen bzw. organisatorischen Planung und Umsetzung der Themen

  • computergestützte Holzbearbeitungsmaschinen (CNC-Maschinen) und
  • Zeichenprogramme (CAD-Programme),

speziell für

  • Berufsanfänger
  • Unterrichtsplaner und
  • Lehrkräfte, die berufsspezifische Sachverhalte zu „CNC/CAD“ erstmalig unterrichten.

Für die Lernfelder 6, 7, 9 und 12 sind CNC/CAD-Inhalte lehrplanrelevant zuordenbar.

 

2. Ausbildungsjahr 

LF 6  Systemmöbel herstellen 
Unterrichtsstunden Empfehlung  Inhalte  Umsetzungshinweise
20 CNC

Aufbau CNC-Anlage/Maschine

Koordinatensysteme, Steuerungsarten

Programmaufbau/Grundlagen der DIN-Programmierung

Einführung in die CNC-Software

G90/G91/G00/G01

 

Fräsen von Nuten/Falzen/ Bohrungen für Bänder

Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler lernen berufsbezogene Möglichkeiten der computergesteuerten Fertigung kennen.
Sie schreiben einfache CNC-Programme für ausgewählte Fertigungsabläufe.

 

LF 7  Einbaumöbel herstellen und montieren
Unterrichtsstunden Empfehlung Inhalte Umsetzungshinweise
10 CNC

Fräsen von Bögen/Rundungen
(G02, G03)

Fräserradienkorrektur
(G40, G41, G42)

Nullpunktverschiebung

CNC-Programm für Schranktüren schreiben und anwenden
10 CAD 

Einführung in das CAD-Programm

Layerstruktur, Limiten

Objektfang

Linienbefehl, Kreisbefehl

Koordinateneingabe (absolut, relativ, polar)

Entwurf eines raumbezogenen Wandregals für ein Büro mit Funktionselementen
Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler schreiben nach Vorgaben einfache Programme.
Sie präsentieren CNC/CAD-Programme und Zeichnungen mittels

 

3. Ausbildungsjahr

LF 9 Bauelemente des Innenausbaus herstellen und montieren
Unterrichtsstunden Empfehlung Inhalte Umsetzungshinweise
10 CNC 

Unterprogrammtechnik

Bohr- und Fräszyklen

Fräsen einer Innentür mit Firmenlogo und/oder Zimmernummer
10 CAD

Änderungsbefehle

Bemaßung/Schraffuren

Zeichnungsausgabe Druck/Plot 

z. B. spiegeln, stutzen, strecken, versetzen

gemäß DIN

Unterschied Vektor/Pixel 

Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler entwerfen und optimieren konstruktive Lösungen mittels CNC/CAD für vorgegebene Aufgabenstellungen.

 

LF 12  Einen Arbeitsauftrag aus dem Tätigkeitsfeld ausführen
Unterrichtsstunden Empfehlung  Inhalte Umsetzungshinweise
20 CNC/CAD  Bearbeitung eines komplexen Arbeitsauftrages mit CNC und CAD zur Unterstützung der gewählten Lernsituation

Gruppenarbeit

Arbeitsablaufplan/Materialliste Detailzeichnung

anwendungsbezogener gerätegestützter Unterricht

CAD/CAM

WOP

Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler konzipieren verschiedene Lösungsansätze des Planungs- und Fertigungsprozesses und wenden dabei branchenspezifische CNC/CAD-Technik an.

Grundlage für die CNC-Programmierung sind DIN/PAL-Befehle und Zyklen.

 

 

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats8, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.9 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

                                 __

 8 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

9 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats10 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus: Rezeption:

Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen. 

Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

                                                         

10 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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