Achtung: Sie verwenden noch den veralteten Internet Explorer! Bitte wechseln Sie für eine korrekte Darstellung des Schulportals auf einen modernen Browser wie den Microsoft Edge, Google Chrome oder Mozilla Firefox.
Wenn Sie bereits Microsoft Edge installiert haben, können Sie hier per Klick direkt wechseln!
Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 1
Zugriff auf die fachspezifischen Materialien nur nach Anmeldung im Schulportal!
Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 1
Arbeitsmaterial
Berufsschule - duale Berufsausbildung
Medizinischer Fachangestellter / Medizinische Fachangestellte
2007/2020
Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2020 freigegeben.
Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Medizinischer Fachangestellter/Medizinische Fachangestellte (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. November 2005), der mit der Verordnung über die Berufsausbildung zum Medizinischen Fachangestellten/zur Medizinischen Fachangestellten vom 26. April 2006 (BGBl. 2006 I Nr. 22) abgestimmt ist.
Das Arbeitsmaterial wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Heike Darnstedt | Leipzig |
Sigrid Kiel-Feldmann | Leipzig |
Wolfram Michel | Plauen |
Melitta Steckel | Görlitz |
Christine Thoß | Chemnitz |
Barbara Weise (Leiterin) | Dresden |
2007 erarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Arbeitsmaterials erfolgte 2020 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“
Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Der Ausbildungsberuf Medizinischer Fachangestellter/medizinische Fachangestellte wurde 2006 neugeordnet. Neben einer verstärkten Berücksichtigung von personenorientierter und situationsgerechter Beratung und Betreuung der Patienten und der Anpassung der Ausbildungsinhalte, besonders hinsichtlich Gesundheitsvorsorge, Früherkennung von Krankheiten, Gesundheitsförderung, Notfallmanagement, Hygiene und Arbeitsschutz, wurde dabei die heute übliche Berufsbezeichnung festgelegt.
Mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 wurden die Vorgaben der KMK für den berufsbezogenen Bereich in die sächsische Stundentafel übernommen. Lernfelder, bei denen Stundenanpassungen erfolgten, sind in der Stundentafel gekennzeichnet. Bei der Umsetzung dieser Lernfelder sind die unter „Beispiele für Lernsituationen“ vorgeschlagenen Zeitrichtwerte in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich anzupassen.
Der Medizinische Fachangestellte/die Medizinische Fachangestellte arbeitet überwiegend in allgemein medizinischen, internistischen, chirurgischen oder anderen medizinischen Fachpraxen niedergelassener Ärzte und ambulanten Bereichen von Krankenhäusern, Rehabilitationskliniken und medizinischen Versorgungszentren.
Das Berufsbild des Medizinischen Fachangestellten/der Medizinischen Fachangestellten prägen die Aufgabenbereiche Medizinische Assistenz, Patientenberatung und -betreuung sowie Verwaltung und Organisation des Praxisablaufes. Der Medizinische Fachangestellte/die Medizinische Fachangestellte arbeitet als assistierender Mitarbeiter eigenverantwortlich, selbstständig, patientenorientiert und qualitätsbewusst und wirkt in einem Praxisteam aktiv an der Erhaltung der Gesundheit und deren Wiedererlangung mit.
Neben medizinischen und kaufmännisch-verwaltenden Fachkenntnissen verfügt der Medizinische Fachangestellte/die Medizinische Fachangestellte über eine umfassende Selbst- und Sozialkompetenz. Die Gewährleistung eines reibungslosen Praxisablaufes erfordert eine ausgeprägte Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit mit Patienten, Mitarbeitern und Geschäftspartnern aus anderen Berufsgruppen, wobei auch berufsbezogene Englischkenntnisse angewendet werden. Der Medizinische Fachangestellte/die Medizinische Fachangestellte ist für die Gestaltung eines angenehmen Praxisklimas mit verantwortlich und vermittelt dem Patienten Sicherheit durch Einfühlungsvermögen, Zuwendung und Aufklärung.
Unter Berücksichtigung geltender Rechtsvorschriften erwirbt der Medizinische Fachangestellte/die Medizinische Fachangestellte folgende berufliche Qualifikationen:
Die berufliche Tätigkeit erfordert ganzheitliches Denken und Handeln. Voraussetzung sind natur- und geisteswissenschaftliche Interessen, Abstraktionsvermögen, Empathie und Kommunikationsfähigkeit.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele richtet sich auf die Entwicklung und Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie Methoden- und Lernkompetenz. Die berufliche Handlung ist Ausgangspunkt des Lernprozesses.
Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes Medizinischer Fachangestellter/Medizinische Fachangestellte ist nach Lernfeldern gegliedert. Alle Lernfelder sind miteinander verknüpft und orientieren sich in Aufbau und Zielsetzung an Geschäftsprozessen medizinischer Fachpraxen und Versorgungszentren. Die Ziele der Lernfelder leiten sich aus den notwendigen Qualifikationen ab und beschreiben die Kompetenzen, die am Ende des Lernprozesses in dem definierten Bereich erwartet werden. Vor dem Hintergrund der sich ständig verändernden Situation im medizinischen Sektor und auf dem Arbeitsmarkt sind die Ziele weitgehend offen formuliert. Damit werden die Lehrkräfte gefordert, neue Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht einzubeziehen.
Die sächsische Stundentafel weist den berufsübergreifenden, den berufsbezogenen Bereich und den Wahlbereich aus. Der berufsbezogene Bereich ist mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes identisch.
Die Inhalte der Lehrpläne des berufsübergreifenden Bereiches sind berufsspezifisch zu modifizieren.
Im berufsbezogenen Bereich erfolgt ergänzend zu den Zeitrichtwerten des KMK-Rahmenlehrplanes eine Erhöhung der Gesamtstundenzahl im Umfang von 40 Unterrichtsstunden in Klassenstufe 1 zum Erwerb berufsbezogener Englischkenntnisse. Dazu wurden die Lernfelder "Im Beruf und Gesundheitswesen orientieren" (Lernfeld 1) sowie "Patienten empfangen und begleiten" (Lernfeld 2) um je 20 Unterrichtsstunden erweitert.
Berufsbezogene Informations- und Kommunikationstechnologien werden ebenfalls integrativ in allen Lernfeldern vermittelt und kommen immer dann zur Anwendung, wenn es die jeweilige Lernsituation bedingt.
Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes sind in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels didaktischer Analyse aus diesen abgeleitet. Als Empfehlung und Anregung sind in diesem Arbeitsmaterial für die Lernfelder exemplarisch Lernsituationen enthalten.
Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezügen zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontradebatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.
Handlungsorientierter Unterricht erfordert von den Lernenden das ganzheitliche Erfassen der beruflichen Wirklichkeit. Das Nachvollziehen, Einschätzen und Bewerten von Handlungen steht im Vordergrund. Durch die Bearbeitung beruflicher Aufgabenstellungen in Form von Lernsituationen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden,
Neben der Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen im Arbeitsprozess wird darüber hinaus bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein gefördert, dass die Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen Lernen und zur beruflichen Fort- und Weiterbildung Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben sind.
Eine handlungsorientierte Gestaltung des Unterrichts fordert den Einsatz vielfältiger Sozialformen und Methoden. Zur Umsetzung ausgewählter Ziele und Inhalte der Lernsituationen kann Gruppenunterricht angeboten werden. Des Weiteren ist ein hohes Maß an interdisziplinärer Kooperation und eine kontinuierliche Abstimmung von den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und des berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte erforderlich.
In diesem Kontext wird auf die „Handreichung zur Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. SBI 2009) verwiesen.
Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
sowie das Glossar.
Lernfeld 1 | Im Beruf und Gesundheitswesen orientieren |
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
1.1
In der Arztpraxis orientieren
|
20 Ustd. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Frau Claudia Müller hat ihre Ausbildung am 1. August in der internistischen Praxisgemeinschaft von Herrn Dr. Lehmann und Frau Dr. Braun aufgenommen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 2 | Patienten empfangen und begleiten |
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
2.1
Erstkonsultation eines gesetzlich versicherten Patienten
|
30 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Frau Martha Schneider, 55-jährig, gesetzlich krankenversichert, bekommt nach einem Wohnungswechsel die Praxis von Herrn Dr. Hofmann empfohlen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 3 | Praxishygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten organisieren |
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
3.1
Patienten mit akuten Infektionskrankheiten begleiten
|
30 Ustd. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | In der Kinderarztpraxis von Herrn Dr. Jung meldet sich bei der Medizinischen Fachangestellten Frau Schneider eine Mutter mit ihrem Kind an. Die Mutter berichtet, dass ihr 5-jähriger Sohn Max einen eigenartigen Hautausschlag hat, sich unwohl fühlt, nichts isst und Fieber hat. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 4 | Bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates assistieren |
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
4.1
Traumatische Knochenverletzungen
|
30 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Die Schülerin Petra Meier stürzt im Sportunterricht und klagt anschließend über starke Schmerzen im rechten Unterarm. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 5 | Zwischenfällen vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten |
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zeitrichtwert entsprechend KMK-Rahmenlehrplan: 80 Ustd. Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplans angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die vorgeschlagenen Lernsituationen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich zeitlich zu untersetzen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernsituation |
5.1
Betreuung bei Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
|
35 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Herr Lehmann ist seit Jahren wegen einer koronaren Herzkrankheit Patient in der internistischen Praxis von Dr. Berger, in der Sie als Medizinischer Fachangestellter/Medizinische Fachangestellte arbeiten. Heute nimmt er einen erneuten Konsultationstermin wahr und teilt Ihnen während der Aufnahme mit, dass er sich nicht wohl fühlt. Kurze Zeit später greift sich Herr Lehmann an die Brust, gibt stärkste Schmerzen an und bekommt schwer Luft. Sie beobachten, dass ihm der Schweiß auf die Stirn tritt und er sehr unruhig und voller Angst ist. Sofort alarmieren Sie Dr. Berger. Er gibt Ihnen den Auftrag, die Notfallmaßnahmen nach seinen Anweisungen durchzuführen. Anschließend sollen Sie die erbrachten Leistungen dokumentieren und abrechnen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 6 | Waren beschaffen und verwalten |
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zeitrichtwert entsprechend KMK-Rahmenlehrplan: 80 Ustd. Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplans angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die vorgeschlagenen Lernsituationen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich zeitlich zu untersetzen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernsituation |
6.1
Beschaffung von Praxisinventar
|
30 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Dr. Muster möchte sein Wartezimmer und sein Büro teilweise neu einrichten. Er beauftragt Sie, entsprechende Angebote einzuholen und zu vergleichen. Danach sollen Sie drei Vorschläge für den Kauf von einem Tisch, zehn Stühlen und einem Schreibtisch mit Rollcontainer in der Dienstberatung präsentieren. Dr. Muster favorisiert die Möbel des Unternehmens "Praxisstil" und beauftragt Sie, die Bestellung auszulösen. Bei der Anlieferung weist die Schreibtischplatte einen Kratzer auf und der Bezug an einem Stuhl ist nicht ordnungsgemäß genäht. Nachdem Sie den Rollcontainer eingeräumt haben, stellen Sie fest, dass ein Schubfach klemmt. Dr. Muster beauftragt Sie, alle notwendigen verwaltungstechnischen Schritte im Zusammenhang mit der Möbellieferung zu übernehmen |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 7 | Praxisabläufe im Team organisieren |
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
7.1
Beurteilung von Patientenzufriedenheit
|
20 Ustd. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | "Eigentlich läuft in unserer Praxis alles bestens und jeder ist bestrebt, Qualität bei der Arbeit einzuhalten", schätzt die Medizinische Fachangestellte, Frau Werner, in der Dienstberatung ein. Dr. Braun ist anderer Meinung. Gestern beschwerten sich mehrere Patienten über zu lange Wartezeiten. Bei Überweisungen gibt es Schnittstellen mit Fachärzten, die die Weiterbehandlung beeinflussen. Die Bestellung für Verbandsmaterial wurde zu spät ausgelöst, so dass große Kompressen fehlten. Herr Meier wurde nicht an seine Wiederholungsimpfung gegen Hepatitis erinnert. Gemeinsam berät das Praxisteam, wie solche Mängel künftig vermieden werden können. Dr. Braun beauftragt Sie, gemeinsam mit Frau Werner, eine Patientenbefragung zu organisieren und die Ergebnisse in der nächsten Dienstberatung zu präsentieren. Da die Praxis eine Zertifizierung anstrebt, sollen daraus Praxisziele abgeleitet werden |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 8 | Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Urogenitalsystems begleiten |
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
8.1
Schwanger oder nicht?
|
20 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Die 29-jährige Patientin, Michaela Schneider, ist bereits seit einigen Jahren in der gynäkologischen Praxis von Dr. Krisch in Behandlung. Sie nahm über einen längeren Zeitraum Kontrazeptiva, die sie aus medizinischen Gründen absetzen musste. Seit einiger Zeit beobachtete Frau Schneider Veränderungen an ihrem Körper, die Menstruation ist auch ausgeblieben. Heute sucht sie nun die Praxis von Dr. Krisch auf, weil sie sich unwohl fühlt und Gewissheit über eine mögliche Schwangerschaft haben möchte. Dr. Krisch beauftragt die Medizinische Fachangestellte Frau Schwarz, die Patientin während der Konsultation zu betreuen sowie die notwendigen Formalitäten zu erledigen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 9 | Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Verdauungssystems begleiten |
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
9.1
Sodbrennen und Magenschmerzen - Zeichen für Krebs?
|
30 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Frau Schmidt, die schon seit längerer Zeit Patientin in der Praxis von Dr. Emsig ist, schildert während einer Laboruntersuchung der Medizinischen Fachangestellten Frau Stein ihre momentanen Sorgen: Ihr Mann klagt schon seit ca. acht Wochen über Sodbrennen, Appetitlosigkeit und Schmerzen im Oberbauch. Bei Stress auf Arbeit vergisst er das Essen oder isst nebenbei, Kaffee trinkt er in großen Mengen. Obwohl Frau Schmidt ihren Mann drängt, weigert er sich aus Angst vor einer Magenspiegelung zum Arzt zu gehen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 10 | Patienten bei kleinen chirurgischen Behandlungen begleiten und Wunden versorgen |
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Lernsituation |
10.1
Kleine chirurgische Eingriffe organisieren
|
25 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Die Medizinische Fachangestellte Frau Müller ist aufgeregt. Heute soll sie zum ersten Mal bei einem kleinen operativen Eingriff assistieren. Bei Frau Eckner wird ein Haemangiom an der Schulter entfernt. Frau Müller bekommt den Auftrag, alle notwendigen Materialien für die Anästhesie und den chirurgischen Eingriff vorzubereiten und im Anschluss die Nachbereitung durchzuführen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 11 | Patienten bei der Prävention begleiten |
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zeitrichtwert entsprechend KMK-Rahmenlehrplan: 80 Ustd. Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplans angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die vorgeschlagenen Lernsituationen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich zeitlich zu untersetzen. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernsituation |
11.1
Beratung eines Patienten über Früherkennungsuntersuchungen
|
30 Ustd. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Herr Müller, 45 Jahre alt, nimmt heute einen Konsultationstermin bei seinem Hausarzt Dr. Kunz wahr und meldet sich am Empfang bei der Medizinischen Fachangestellten Frau Kluge an. Beim Einlesen der Chipkarte fällt dieser das Lebensalter des Patienten auf. Sie macht Herrn Müller auf mögliche Untersuchungen zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms aufmerksam. Herr Müller reagiert zögerlich, da er sich bisher kaum mit diesem Problem befasst hat. Frau Kluge erhält deshalb von Dr. Kunz den Auftrag, den Patienten zur Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen zu motivieren. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Lernfeld 12 | Berufliche Perspektiven entwickeln |
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Zeitrichtwert entsprechend KMK-Rahmenlehrplan: 80 Ustd. Der Zeitrichtwert für dieses Lernfeld wurde an die Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplans angepasst. Bei der Ausgestaltung und Umsetzung des Lernfelds sind die vorgeschlagenen Lernsituationen in den Schulen vor Ort eigenverantwortlich zeitlich zu untersetzen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lernsituation |
12.1
Rechtssicherheit beim Abschluss des Arbeitsvertrages
|
20 Ustd. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berufliche Problemstellung | Die Medizinische Fachangestellte Frau Hilfer arbeitet seit fünf Jahren in der Arztpraxis von Dr. Schwarz. Bei der Einstellung hat sie auf die Frage zu ihrer Familienplanung geantwortet, dass sie keine Kinder haben möchte. Nun ist sie schwanger. Im Personalgespräch rät ihr Dr. Schwarz zu einem Aufhebungsvertrag, da sie als Schwangere nicht alle anfallenden Arbeiten erledigen und auch keine Überstunden mehr leisten dürfe. Außerdem könne er ihrem Antrag auf Teilzeitarbeit in der Elternzeit bei nur drei Beschäftigten in der Praxis nicht zustimmen. Wenn sie sich mit dem Aufhebungsvertrag einverstanden erklärt, will ihr Dr. Schwarz ein gutes Arbeitszeugnis ausstellen. Ansonsten würde er Frau Hilfer fristlos kündigen, da sie zum Einstellungsgespräch falsche Angaben gemacht habe. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.
Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats8 , das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.9 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.
Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.
Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.
Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend exemplarisch in diesem Arbeitsmaterial gegeben.
Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.
8 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
9 Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu | ||
---|---|---|
Lernfeld 1 | Im Beruf und Gesundheitswesen orientieren und Lernfeld 2: Patienten empfangen und begleiten | |
Lernfeld 2 | Patienten empfangen und begleiten | |
Zielformulierung:Die Schülerinnen und Schüler informieren über ihren bisherigen Werdegang und die Inhalte ihrer beruflichen Ausbildung. Sie stellen ihre Praxis im Kontext des Gesundheitswesens mit Hilfe geeigneter Medien vor. Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren im Umgang mit ausländischen Patienten situationsgerecht. Sie organisieren deren Aufenthalt in der Praxis. Bei Beschwerden bzw. Reklamationen reagieren sie angemessen. Dabei achten sie auf Gepflogenheiten des entsprechenden Kulturkreises. Die Schülerinnen und Schüler geben den Patienten über Infektionskrankheiten sowie Erkrankungen des Bewegungsapparates, deren Symptome und Behandlungsmöglichkeiten Auskunft. Sie informieren über Anwendung, Wirkung, Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten und entsprechende Präventionsmaßnahmen. Die Schülerinnen und Schüler unterstützen Arzt und Patient während der Konsultation, indem Fragen, Diagnosen, Anweisungen bei der Untersuchung und Behandlung etc. in der Fremdsprache wiedergegeben werden. Nach erfolgter Behandlung händigen die Schülerinnen und Schüler den Patienten die Rechnung aus und erläutern diese. Bei Zahlungsverzug reagieren sie entsprechend. |
||
Inhalte:Berufliche Ausbildung
Präsentation der eigenen Arztpraxis im Kontext des Gesundheitswesens
Berufsorganisationen Vergleich mit ausgewählten internationalen Gesundheitssystemen Fachlexik
Mündliche Kommunikation mit Patienten unter Beachtung kulturspezifischer Gepflogenheiten
Einfacher Schriftverkehr bei Zahlungserinnerung |
||
Didaktisch-methodische Hinweise:Die Vermittlung von berufsbezogenem Englisch erfolgt auch unter Bezug zu den Lernfeldern "Praxishygiene und Schutz vor Infektionskrankheiten organisieren" sowie "Bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates assistieren". Im Vordergrund sollte die Entwicklung des Sprechens stehen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der normgerechten Aussprache und Intonation. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die korrekte Anwendung der Fachlexik. Darüber hinaus sollten die Schülerinnen und Schüler zum situations- und adressatengerechten Führen von Patientengesprächen befähigt werden, wobei auch auf ein angemessenes Verhalten entsprechend kultureller Gepflogenheiten zu achten ist. Die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler können in den Unterricht eingebunden werden. Relevante grammatische Strukturen (Satzstellung, Zeitformen, Verneinung) sollten je nach Bedarf wiederholt, gefestigt und vertieft werden. Zur Informationsbeschaffung können verschiedene Medien, vorliegende Prospekte, Flyer u. ä. genutzt werden. Bei der Präsentation ihrer Ergebnisse sollten die Schülerinnen und Schüler relevante Fachlexik anwenden. Es wird empfohlen, Fachlexik, Standardformulierungen und alternative Ausdrucksmöglichkeiten in Dialogen und Rollenspielen zu trainieren. Für das Erstellen einer Übersicht zum Fachvokabular sind einfache Fachtexte und Gruppenpuzzle geeignet. |
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu | ||
---|---|---|
Lernfeld 5 | Zwischenfällen vorbeugen und in Notfallsituationen Hilfe leisten sowie Lernfeld 6: Waren beschaffen und verwalten | |
Lernfeld 6 | Waren beschaffen und verwalten | |
Zielformulierung:Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren bei Zwischenfällen und in Notfallsituationen angemessen, vermitteln Sicherheit und schaffen Vertrauen. Sie wirken in Stresssituationen beruhigend auf die Patienten ein. Die Schülerinnen und Schüler unterstützen den Arzt, indem sie entsprechende Hilfsmaßnahmen erläutern und dem Patienten Anweisungen für sein Verhalten geben. Sie erfragen notwendige Informationen und geben diese an den Arzt weiter. Die Schülerinnen und Schüler organisieren die Beschaffung der für Notfälle erforderlichen Praxismaterialien. Bei Bedarf holen sie auch bei ausländischen Anbietern Angebote ein, formulieren Bestellungen, bereiten Zahlungsvorgänge vor und reagieren bei Erfüllungsstörungen sachgerecht. Sie kommunizieren telefonisch, per Briefkontakt oder per E-Mail. Dabei achten sie entsprechend kultureller Gepflogenheiten auf Angemessenheit und Höflichkeit im Umgang mit den Geschäftspartnern. |
||
Inhalte:Fachlexik
Maßnahmen der Ersten Hilfe bei
Standardformulierungen
|
||
Didaktisch-methodische Hinweise:Die Vermittlung von berufsbezogenem Englisch kann auch unter Bezug zum Lernfeld "Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Urogenitalsystems begleiten" erfolgen. Ein Schwerpunkt sollte auf dem sicheren Umgang mit Fachvokabular und Standardwendungen liegen. Um eine schnelle Verfügbarkeit der Fachlexik zu erreichen, wird empfohlen, fortlaufend persönliche Vokabellisten zu erstellen. Schriftliche und mündliche Paraphrasierungsübungen sowie das Wiederholen und Festigen von Imperativformen im Sachkontext unterstützen dieses Anliegen. Geeignet sind außerdem szenische Übungen zum zielgerichteten Einsatz sprachlicher Mittel sowie Abfrageübungen. Einen weiteren Schwerpunkt im Unterricht sollte die praxisbezogene Geschäftskorrespondenz bilden. Durch Simulierung von realitätsnahen Situationen können Angemessenheit und Höflichkeit im Auftreten eingeübt werden. |
Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu | ||
---|---|---|
Lernfeld 11 | Patienten bei der Prävention begleiten sowie Lernfeld 12: Berufliche Perspektiven entwickeln | |
Lernfeld 12 | Berufliche Perspektiven entwickeln | |
Zielformulierung:Die Schülerinnen und Schüler informieren die Patienten über gesunde Lebensführung. Sie zeigen Risikofaktoren und mögliche Erkrankungen als Folge einer ungesunden Lebensweise auf. Die Schülerinnen und Schüler erklären vorbeugende Maßnahmen zur Gesunderhaltung bzw. zur Vermeidung von Komplikationen und leiten den Patienten bei Bedarf zur exakten Einnahme von verordneten Medikamenten an. Die Schülerinnen und Schüler unterstützen den Arzt bei der Motivation der Patienten zur Inanspruchnahme von Präventivmaßnahmen. Sie erläutern Leistungsinhalte, Bedeutung, Kostenregelungen. Die Schülerinnen und Schüler gestalten ihre berufliche und persönliche Entwicklung. Sie informieren sich diesbezüglich auch über Möglichkeiten der berufliche Fort- und Weiterbildung im Ausland und bewerben sich dafür. |
||
Inhalte:Fachlexik
Mündliche Kommunikation mit Patienten unter Beachtung kulturspezifischer Gepflogenheiten
Lebenslauf Bewerbungsanschreiben |
||
Didaktisch-methodische Hinweise:Die Vermittlung von berufsbezogenem Englisch erfolgt unter Bezug zu den Lernfeldern "Patienten bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen der Erkrankungen des Verdauungssystems begleiten" und "Patienten bei kleinen chirurgischen Behandlungen begleiten und Wunden versorgen" Der Schwerpunkt liegt auf der mündlichen Kommunikation. Dabei sollte auf die zusammenhängende Darstellung von Fakten und die situationsbezogene Anwendung von Fachlexik geachtet werden. Zur Informationsbeschaffung und für die Erstellung fortlaufender persönlicher Vokabellisten wird die Analyse von Fachtexten empfohlen. Methodisch geeignet sind die Simulation von Beratungs- und Bewerbungsgesprächen sowie Abfrage- und Hörübungen. |
Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats10 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:
Rezeption: Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen
Hör- und Hörsehverstehen
Niveau B1
Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.
Niveau B2
Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.
Leseverstehen
Niveau B1
Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.
Niveau B2
Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.
Produktion: Fremdsprachige Texte erstellen
Niveau B1
Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.
Niveau B2
Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.
Mediation: Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln
Niveau B1
Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.
Niveau B2
Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.
Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen
Niveau B1
Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.
Niveau B2
Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.
10 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf
KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf
Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750
Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372