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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 5
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Lehrplan
Fachschule
Unternehmensführung in der Landwirtschaft
2011/2014/2017/2021
Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung).
Der Lehrplan wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Sabine Beck | Freiberg-Zug |
Falk Pansa | Freiberg-Zug |
Kai Pönitz | Freiberg-Zug |
Frank Seifert | Freiberg-Zug |
2011 erarbeitet und 2014 sowie 2017 überarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2021 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“
Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierenden Abschluss zu vermitteln.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Landwirtschaftlichen Fachschulen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Die Fachschule in der Fachrichtung Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Unternehmensführung in der Landwirtschaft, dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Betriebswirt für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüfte Betriebswirtin für Agrarwirtschaft“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform drei Jahre und gliedert sich in ein Jahr Praktikum und zwei Jahre berufstheoretische Ausbildung. Eine vor Beginn der Fachschule absolvierte einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr wird auf Antrag angerechnet. Im Rahmen eines zusätzlichen Bildungsangebotes der Fachschulen besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben.
Staatlich geprüfte Betriebswirte für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüfte Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft werden im Rahmen von Fach- und Führungsaufgaben im mittleren und gehobenen Management von Unternehmen eingesetzt. Im Rahmen der eigenen Selbstständigkeit leiten sie Unternehmen in allen Bereichen der Landwirtschaft.
Der berufliche Einsatz von Staatlich geprüften Betriebswirten für Agrarwirtschaft/ Staatlich geprüften Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft kann in vielen Bereichen der Landwirtschaft und des öffentlichen Lebens erfolgen, vor allem in
Nach erfolgreichem Abschluss ergeben sich für Staatlich geprüfte Betriebswirte für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüfte Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft folgende berufliche Tätigkeitsbereiche:
Staatlich geprüfte Betriebswirte für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüfte Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft stellen für die Unternehmen aufgrund ihrer umfangreichen berufspraktischen Erfahrungen in Verbindung mit dem durch die Fachschulausbildung erlangten theoretischen Wissen das unentbehrliche Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar.
Sie verfügen über anwendbare Kenntnisse der betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge, um Perspektiven für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie zu entwickeln. Sie planen, organisieren, koordinieren und überwachen die betrieblichen Abläufe für eine markt- bzw. kundenkonforme Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte.
Im Rahmen der beruflichen Weiterbildung erwerben Staatlich geprüfte Betriebswirte für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüfte Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft folgende berufliche Qualifikationen:
Staatlich geprüfte Betriebswirte für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüfte Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft verfügen über Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.
Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt für Agrarwirtschaft/zur Staatlich geprüften Betriebswirtin für Agrarwirtschaft ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erweiterung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.
Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus werden ein Wahlbereich und die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife aufgezeigt.
Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeitsfeldern von Staatlich geprüften Betriebswirten für Agrarwirtschaft/Staatlich geprüften Betriebswirtinnen für Agrarwirtschaft. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen unter Beachtung des wirtschaftlichen Umfeldes der Region in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen.
Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medienkritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.
Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.
Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.
Praktische Anteile gehören unverzichtbar zur Ausbildung. Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.
Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern.
Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele, Inhalte und didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht.
Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.
Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Sozial-, Selbstkompetenz, deren immanenter Bestandteil Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.2
Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach handlungssystematischen Prinzipien geordnet.
Die didaktisch-methodischen Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien).
Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht haben Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“3 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
sowie das Glossar.
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2 vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16.
Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf.
3 vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750.
Lernfeld 1 | Unternehmen gründen, planen und führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 180 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen einen Betriebsspiegel und setzen sich mit den Funktionen und Strukturen der ökonomischen Einheit des Unternehmens in seiner Komplexität auseinander. Sie analysieren die Produktionsfaktoren Güter, Dienste und Rechte, berechnen die Kosten des Einsatzes der Produktionsfaktoren in landwirtschaftlichen Unternehmen und bewerten diese in Verbindung mit Investitionsentscheidungen und Rentabilitätsbetrachtungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler berechnen und werten Kosten und Verfahrenskennzahlen und nutzen diese Werte bei Planungsentscheidungen im Unternehmen. Sie erstellen und analysieren Teil- und Vollkostenrechnungen und nutzen diese zum Beurteilen von Produktionsverfahren bzw. Betriebszweigen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Ist-Situation eines landwirtschaftlichen Unternehmens bzw. eines Betriebszweiges, berechnen den wirtschaftlichen Erfolg und schätzen die Rentabilität ein. Sie leiten daraus Strategien zur Umsetzung der unternehmerischen Zielstellungen ab und formulieren das Unternehmensleitbild sowie Visionen und Geschäftsideen. Auf dieser Grundlage nehmen sie Optimierungen vor, stellen die Betriebsorganisation im Rahmen der Planung um und gestalten eigenständig die Arbeitsprozesse des Unternehmens. Sie beurteilen die Auswirkungen auf das Unternehmen und dessen Entwicklungsmöglichkeiten. |
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Inhalte:Unternehmen
Gestaltung von Arbeitsprozessen
Kosten- und Leistungsrechnung
Planung
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Didaktisch-methodische Hinweise:Der Betriebsspiegel sollte in Verbindung mit dem gelenkten Praktikum erstellt werden. Es bietet sich an, aktuelle Fachprogramme und moderne Informationssysteme in die Arbeit einzubeziehen, um den Fachschülerinnen und Fachschülern Hilfen für die Verwaltung und Systematisierung ihres unternehmerischen Handelns an die Hand zu geben. Im Unterricht können planerische Vorlagen zum Einsatz kommen. Die investive Förderung bzw. das Investitionskonzept sollte an die jeweils aktuellen Richtlinien und Antragsunterlagen angepasst werden. Für die Planung im landwirtschaftlichen Unternehmen benötigen die Fachschülerinnen und Fachschüler vernetztes Denken. Es bietet sich an, das Lernfeld in enger Verbindung zu den Lernfeldern „Jahresabschluss erstellen, analysieren und als Controllinginstrument nutzen“, „Unternehmen finanzieren und Investitionen planen“, „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Flächen nachhaltig zur wirtschaftlichen Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Rohstoffgewinnung nutzen“, „Tierbestände wirtschaftlich, tiergerecht und umweltgerecht führen“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu gestalten. |
Lernfeld 2 | Jahresabschluss erstellen, analysieren und als Controllinginstrument nutzen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 220 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten das landwirtschaftliche Vermögen und fertigen eine Eröffnungsbilanz an. Davon ausgehend kontrollieren sie die korrekte Führung der Bestands- und Erfolgskonten sowie die Einhaltung der Grundsätze der ordnungsgemäßen Buchführung. Sie erstellen einen Jahresabschluss einschließlich der Gewinn- und Verlustrechnung und setzen sich mit den Auswirkungen produktionstechnischer und steuerlicher Maßnahmen auf die Ergebnisse des Jahresabschlusses auseinander. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren Jahresabschlüsse von verschiedenen Rechtsformen. Sie beurteilen Unternehmen mittels der Analyse von Jahresabschlüssen. Dabei ermitteln und bewerten sie betriebswirtschaftliche Kennzahlen, zeigen Schwachstellen sowie betriebliche Reserven bzw. Entwicklungsmöglichkeiten auf und nutzen Controllinginstrumente. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erschließen sich die verschiedenen Formen von Betriebsvergleichen, treffen verantwortungsvoll unternehmerische Entscheidungen und kommunizieren diese. Die Fachschülerinnen und Fachschüler untersuchen und bewerten mögliche Risiken im Unternehmen und wenden Instrumente des Risikomanagements aktiv an. |
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Jahresabschluss
Buchführungsauswertung und Controlling
Risikomanagement |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die laufende Buchführung sollte mehrfach manuell geübt werden, um das Verständnis für den Aufbau des Jahresabschlusses zu vertiefen. Darauf aufbauend empfiehlt es sich, geeignete Branchensoftware im Unterricht einzusetzen. Die Verwendung von aktuellen Jahresabschlüssen dient der Veranschaulichung und erhöht den Praxisbezug. Für die Bilanz- und Ergebnisanalyse sowie zur Kennzahlenermittlung empfehlen sich Tabellenkalkulationsprogramme. Die aktuelle Gesetzgebung sollte beachtet werden. Es bietet sich an, das Lernfeld in enger Verbindung zu den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“, „Betriebliche Steuertatbestände prüfen“, „Unternehmen finanzieren und Investitionen planen“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu gestalten. |
Lernfeld 3 | Betriebliche Steuertatbestände prüfen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler setzen sich mit dem System des Steuerrechts in Deutschland auseinander. Sie erfassen und analysieren die wichtigsten Steuerarten für landwirtschaftliche Unternehmen und Dienstleistungen. Sie wenden steuerliche Ermittlungsverfahren an bzw. prüfen die Steuerbemessungsgrundlage. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen die Wirkung der Steuern im Unternehmen auch unter Berücksichtigung der aktuellen Steuergesetzgebung und leiten entsprechende Konsequenzen ab. Für die jeweilige Steuer bereiten sie Belege für die Steuererklärung oder -prüfung auf. Unter Anwendung einer steuerrechtsspezifischen Fachsprache kommunizieren die Fachschülerinnen und Fachschüler in mündlicher und schriftlicher Form mit Finanzbehörden oder Steuerberatern. |
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Inhalte:Steuern im landwirtschaftlichen Unternehmen
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Verwendung aktueller Gesetzestexte wird über die gesamte Dauer der Ausbildung empfohlen. Die gemeinsame Anfertigung einer Einkommensteuererklärung kann in besonderem Maße motivationsfördernd wirken. Für die praxisgerechte Vermittlung der Inhalte, aber auch für Übungen und Simulationen, eignen sich Originalvordrucke sowie Online-Dokumente, die bei den Finanzämtern bzw. auf den Homepages der Finanzämter erhältlich sind. Ebenso sollte die kostenlos erhältliche Steuersoftware der Finanzbehörden verwendet werden. Der Besuch einer Verhandlung des Finanzgerichts kann insbesondere die Reflexion der Steuerstraftatbestände sowie entsprechender Urteile der Gerichtsbarkeit bewirken. Es empfiehlt sich, mit landwirtschaftlichen Buchstellen zusammenzuarbeiten, um die Verbindung zwischen Unternehmen und steuerlichen Dienstleistern aufzuzeigen. Es bietet sich an, das Lernfeld in enger Verbindung zu den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“ und „Jahresabschluss erstellen, analysieren und als Controllinginstrument nutzen“ zu gestalten. |
Lernfeld 4 | Unternehmen finanzieren und Investitionen planen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Finanzierung eines Unternehmens, setzen sich mit den Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung auseinander und treffen eine begründete Auswahl zwischen den Finanzierungsmöglichkeiten. Dabei erstellen sie Unterlagen für eine Bonitätsprüfung durch die Kreditinstitute. Die Fachschülerinnen und Fachschüler vergleichen die verschiedenen Darlehen nach ihren Merkmalen, bewerten die Darlehenskonditionen und ermitteln die Darlehenskosten. Sie beurteilen die Wirtschaftlichkeit des Kapitaleinsatzes, analysieren die wichtigsten Finanzierungsfehler und erstellen Liquiditätspläne. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren die verschiedenen Investitionsbegriffe und wenden die Verfahren der statischen und dynamischen Investitionsrechnung an. Daraus leiten sie Entscheidungen für die Weiterentwicklung des Unternehmens ab. Sie vergleichen Investitionsalternativen unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und interpretieren die Ergebnisse unter Beachtung der gesetzten Annahmen. Mit einer Risikoanalyse unterstützen sie die entsprechenden Entscheidungsprozesse. |
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Inhalte:Finanzmathematik Finanzierung
Darlehen
Investitionsrechnung
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Didaktisch-methodische Hinweise:Zur Erhöhung des Praxisbezuges sollten konkrete Kredit-, Leasing- und Factoringangebote analysiert und verglichen werden. Für die Berechnung der Darlehenskosten eignen sich Tabellenkalkulationen und Online-Rechner. Es empfiehlt sich, in einem Rollenspiel Bankengespräche zu simulieren und die Kommunikation zu üben. Es bietet sich an, das Lernfeld in enger Verbindung zu dem Fach Mathematik und den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“, „Jahresabschluss erstellen, analysieren und als Controllinginstrument nutzen“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu gestalten. |
Lernfeld 5 | Mitarbeiter einstellen und führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler wirken an der Erstellung ressourcenorientierter Konzepte der Personalplanung, -führung und -entwicklung mit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Mitarbeiter ein und begleiten deren Einarbeitung. Sie führen die Mitarbeiter des Unternehmens in Übereinstimmung mit unternehmerischen Zielstellungen sowie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler motivieren und fördern Mitarbeiter und unterstützen deren Qualifikation und Fortbildung. Sie beurteilen Mitarbeiter, führen Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, erstellen Arbeitszeugnisse und beenden gegebenenfalls das Arbeitsverhältnis. In ihrer Führungsverantwortung setzen sie geltendes Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht um. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen und unterstützen Teams. Sie setzen sich kontinuierlich mit ihrer individuellen Führungskompetenz auseinander, kommunizieren professionell und gehen angemessen mit Konflikten im Mitarbeiter-Vorgesetzten-Verhältnis sowie im Team um. |
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Inhalte:Mitarbeiterführung und -entwicklung
Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Ein enger Bezug zur Berufspraxis kann durch die Einbeziehung externer Fachkräfte aus den Bereichen der Personalführung, der Arbeitsmedizin sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements erreicht werden. Zur Einführung in die Problematik des Arbeits-, Tarif- und Sozialrechts wird das Einbeziehen von Fallbeispielen empfohlen, dabei sollte die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen trainiert werden. Geeignete Unterrichtsmethoden und Sozialformen können die eigenständige Auseinandersetzung mit praktischen Beispielen und beruflichen Problemstellungen in Lernsituationen unterstützen. Für das Festigen der sozialen Kompetenzen, insbesondere Führungsverhalten, Motivation und Feedbackgeben, empfiehlt sich Gruppen- und Teamarbeit. Rollenspiele und Videografie unterstützen die Entwicklung eines angemessenen Kommunikations- und Führungsstils. Lern- und Arbeitstechniken sollten ebenso wie Informations- und Kommunikationstechniken unter Einbeziehung vielfältiger Medien stetig trainiert werden. |
Lernfeld 6 | Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen eigenständige Rechtshandlungen durch. Sie analysieren rechtliche, agrarpolitische und marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Unternehmensführung. Selbstständig gewinnen sie Informationen über die Struktur vor- und nachgelagerter Bereiche der Landwirtschaft und beurteilen die Marktstellung landwirtschaftlicher Unternehmen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren Fragen der Agrarpolitik und beantragen aktuelle Förderungsmöglichkeiten im ländlichen Raum. Sie erstellen Konzeptionen zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Landwirten und unterschiedlichen Interessensgruppen aus dem ländlichen Raum bei der Landnutzung. Ihre Entscheidungen diskutieren sie ergebnisorientiert und präsentieren diese. |
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Inhalte:Recht
Markt
Agrarpolitik und Entwicklung des ländlichen Raumes
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die rechtlichen Grundlagen sollten hinsichtlich der Anforderungen im mittleren Management auf praktische Anwendungsbeispiele zu aktuellen Themen beschränkt werden. Fachexkursionen bzw. der Besuch einer Gerichtsverhandlung können zum besseren Verständnis der Rahmenbedingungen für das landwirtschaftliche Unternehmen beitragen. Die themenbezogene Partner- bzw. Gruppenarbeit bietet sich besonders im Themenbereich Markt an. Es bietet sich an, die aktuellen Unterlagen der Agrarförderung im Unterricht einzusetzen. Externe Beratungsangebote sollten genutzt werden. Es empfiehlt sich, das Lernfeld in enger Verbindung mit dem Fach Wirtschafts- und Sozialpolitik und zu den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“, „Marketingentscheidungen vorbereiten, umsetzen und reflektieren“, „Flächen nachhaltig zur wirtschaftlichen Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Rohstoffgewinnung nutzen“, „Tierbestände wirtschaftlich, tiergerecht und umweltgerecht führen“, „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu gestalten. |
Lernfeld 7 | Werte von Immobilien, Gegenständen und Leistungen ermitteln |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten die Taxation im Unternehmen und interpretieren vorliegende Wertgutachten. Sie setzen die wichtigsten Taxationsverfahren zur Bewertung von Grundstücken, Gebäuden und anderen wichtigen Vermögenswerten im ländlichen Raum ein und berücksichtigen dabei Daten der Gutachterausschüsse bzw. regionaler Marktberichte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren Schadenshöhen bei landwirtschaftlichen Kulturen und Flächen, beurteilen Auswirkungen von Nutzungseinschränkungen für das landwirtschaftliche Unternehmen und machen ihre Schadenersatzansprüche geltend. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen Angebote für betriebliche Dienstleistungen, um das Portfolio des Unternehmens zu erweitern. |
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Inhalte:Aufgaben der Taxation Gutachter
Gutachterausschüsse und regionale Marktberichte Umgang mit Taxationsgutachten Bewertungsmethoden
Bewertung von Flächen und weiteren Vermögenswerten im ländlichen Raum Bewertung von ausgewählten Schäden an landwirtschaftlichen Nutzflächen Bewertung von Nutzungseinschränkungen an landwirtschaftlichen Nutzflächen Methoden und Beispiele der Angebotskalkulation |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Grundlagen der Taxation sollten hinsichtlich der Anforderungen im mittleren Management auf praktische Anwendungsbeispiele zu aktuellen Themen beschränkt werden. Es bietet sich an, das Lernfeld in enger Verbindung zu dem Fach Mathematik und den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“, „Jahresabschluss erstellen, analysieren und als Controllinginstrument nutzen“, „Unternehmen finanzieren und Investitionen planen“, „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“, „Flächen nachhaltig zur wirtschaftlichen Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Rohstoffgewinnung nutzen“ und „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ zu gestalten. |
Lernfeld 8 | Marketingentscheidungen vorbereiten, umsetzen und reflektieren |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten die Rolle des Marketings im Führungsprozess des Unternehmens. Zur Lösung marktbezogener Problemstellungen erfassen sie die Stellung des Unternehmens am Markt und führen Kundenbefragungen durch. Sie entwickeln betriebsspezifische Marketingmaßnahmen, erstellen Marketingkonzepte für marktfähige Produkte und Dienstleistungen und präsentieren diese kundengerecht, verkaufswirksam und betriebswirtschaftlich sinnvoll mit Hilfe moderner Medien. Sie verwenden geeignete Marketinginstrumente und bauen Kommunikationsbeziehungen mit Zielgruppen auf, pflegen diese und beachten dabei rechtliche Kriterien des Datenschutzes und der Datensicherheit. Für die Umsetzung der Marketingkonzepte nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler Grundsätze des Projektmanagements. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren geltende Rechtsvorschriften und berücksichtigen diese bei der Auswahl möglicher Absatzwege sowie der Vertriebs- und Verkaufsformen. Sie erstellen Präsentationen von Produkten und Dienstleistungen und führen diese zielgruppenorientiert durch. Die Fachschülerinnen und Fachschüler berücksichtigen psychologische Verkaufsaspekte und setzen grundlegende Verkaufstechniken ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gestalten Maßnahmen zur Verkaufsförderung. Sie beraten Kunden in Einzel- oder Gruppengesprächen unter Einhaltung verbaler und nonverbaler Kommunikationsregeln, bearbeiten selbstständig kundenbezogene Aufgabenstellungen und reagieren angemessen im Rahmen eines geeigneten Beschwerdemanagements. |
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Marketing
Verkaufspsychologie und Verkaufstechnik
Verkaufsgeschehen
Verkaufs- und Beratungstraining |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten sich selbstständig aktuelle Rechtsquellen erschließen. Für die Veranschaulichung des Marketings bietet sich die Zusammenarbeit mit geeigneten Unternehmen der Region an. Absatzwege, Vertriebs- und Verkaufsformen könnten im Rahmen von Einzel- bzw. Gruppenaufträgen selbstständig analysiert werden. Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten Verkaufs- und Beratungsgespräche durchführen. In Rollenspielen können die Fachschülerinnen und Fachschüler sich in die Lage der verschiedenen Positionen von Käufer und Verkäufer bzw. Berater und Beratungsklient versetzen und so geeignete Verhandlungstechniken trainieren. Sie können Kommunikations- und Verkaufssituationen reflektieren und bewerten. Der mündlichen Kommunikation ist ein hoher Stellenwert beizumessen, neben dem Abbau von Sprachhemmungen und der Befähigung zum selbstbewussten Umgang mit der Sprache sollte auf die Auswahl und Anwendung von Präsentationstechniken Wert gelegt werden. |
Lernfeld 9 | Flächen nachhaltig zur wirtschaftlichen Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Rohstoffgewinnung nutzen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 460 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler charakterisieren Böden als wichtigste natürliche Produktionsgrundlage und analysieren die Dynamik der Nährstoffe im Boden und in der Pflanze. Durch geeignete ackerbauliche Maßnahmen und Düngung erhalten und verbessern sie die Fruchtbarkeit des Bodens und beeinflussen die Nährstoffdynamik. Unter Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen bewahren sie den Boden vor schädlichen Einflüssen, setzen Düngemittel umweltgerecht ein, nutzen die darin enthaltenen Nährstoffe effizient und gezielt zum Ertragsaufbau sowie zur Qualitätserzeugung. Fachschülerinnen und Fachschüler treffen Anbauentscheidungen und beachten dabei acker- und pflanzenbauliche Gesichtspunkte sowie wirtschaftliche Erwägungen. Sie nutzen gezielt den züchterischen Fortschritt durch entsprechende Sortenwahl. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Maßnahmen für die Gesunderhaltung von Pflanzenbeständen. Sie setzen gezielt und sachgerecht acker- und pflanzenbauliche Vorsorgemaßnahmen und direkte Pflanzenschutzmaßnahmen ein. Dabei beachten sie deren Wirkungen auf die Umwelt. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen selbstständig Getreide-, Ölfrucht-, Eiweiß- und Hackfruchtbestände sowie Grundfutter nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Sie beachten gleichwertig die Anforderungen einer intakten Natur und Umwelt und steuern den Produktionsprozess entsprechend den Qualitätsanforderungen der jeweiligen Verwertungsrichtung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten selbstständig die Rentabilität der Produktionsverfahren im Unternehmen und treffen notwendige Entscheidungen zur Erschließung von Gewinnreserven. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten je nach Aktualität weitere Pflanzenarten und Produktionsverfahren hinsichtlich ihrer ökonomischen, arbeitswirtschaftlichen sowie ihrer ökologisch-ethischen Aspekte und berücksichtigen die gesetzlichen Vorgaben. |
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Inhalte:Bodenkunde
Pflanzenernährung und Düngung
Fruchtfolgegestaltung
Pflanzenschutz
Pflanzenzucht und Sortenwesen
Ökologie
Landschaftspflege und Erhaltung der Artenvielfalt Getreide, Ölfrüchte, Hackfrüchte, Mais, Eiweißpflanzen
Ackerfutter
Grünland
Nutzungsalternativen
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Didaktisch-methodische Hinweise:Dieses Lernfeld stellt nicht nur eine Vertiefung der vor der Fachschulausbildung erworbenen Kompetenzen dar, sondern dient dazu, dass die Fachschülerinnen und Fachschüler das Wissen aus der beruflichen Erstausbildung und die Erfahrungen aus der praktischen Tätigkeit verknüpfen. Die Erstellung betrieblicher Humusbilanzen, Nährstoffvergleiche und Düngeplanungen sollte unter Nutzung entsprechender Fachsoftware erfolgen. Aktuelle Erkenntnisse, insbesondere Versuchsergebnisse und Warndienstinformationen zu den Themenfeldern, können mittels Internetrecherche eingebunden werden. Empfehlenswert ist die Untersetzung der Inhalte durch praktische Übungen im Rahmen von Exkursionen. Es empfiehlt sich, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“ und „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“ abzustimmen sowie mit den Lernfeldern „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu verknüpfen. |
Lernfeld 10 | Tierbestände wirtschaftlich, tier- und umweltgerecht führen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 460 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen die Bedeutung der Tierproduktion als wichtige Einkommensquelle der Landwirtschaft und diskutieren aktuelle Verbraucherwünsche. Sie erzeugen hochqualitative und sichere Nahrungsmittel und vermeiden Gefahren für die Umwelt. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Besonderheiten von Rind und Schwein und leiten daraus Konsequenzen für die Produktionstechnik ab. Sie erstellen Fütterungskonzepte, kontrollieren die Tiergesundheit, prüfen Aspekte des Tierschutzes und treffen Entscheidungen im Herdenmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten selbstständig die Rentabilität der Produktionsverfahren im Unternehmen und treffen notwendige Entscheidungen zur Erschließung von Gewinnreserven. Sie analysieren die Festlegungen der Agrarpolitik und ziehen Rückschlüsse für die optimale Gestaltung des betrieblichen Produktionsprozesses. Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten je nach Aktualität weitere Tierarten hinsichtlich ihrer ökonomischen, arbeitswirtschaftlichen sowie ihrer ökologisch-ethischen Aspekte und berücksichtigen die gesetzlichen Vorgaben. |
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Milchproduktion
Mutterkuhhaltung und Rindermast
Schweinezucht und -mast
Weitere Tierarten
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Grundlagenkenntnisse sollten mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen aus den Betrieben verknüpft werden, dabei können betriebliche Problemstellungen unter Berücksichtigung der Marktanforderungen sowie des Tier- und Umweltschutzes bearbeitet werden. Es ist anzustreben, die Bearbeitung der Themen arbeitsteilig in Verbindung mit der Stärkung kommunikativer Fähigkeiten und Führungstraining vorzunehmen. Praxiserprobte Softwarelösungen und das Internet werden in die Unterrichtsgestaltung einbezogen. Die Inhalte werden entsprechend der regional- und betriebsbezogenen Anforderungen vermittelt. Fachexkursionen und Facharbeiten ergänzen gezielt den theoretischen Unterricht. Es empfiehlt sich, dieses Lernfeld mit den Lernfeldern „Unternehmen gründen, planen und führen“ und „Rahmenbedingungen analysieren und in die Unternehmensführung integrieren“ abzustimmen sowie mit den Lernfeldern „Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen“ und „Facharbeit erstellen“ zu verknüpfen. |
Lernfeld 11 | Berufsnachwuchs ausbilden |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln ein umfassendes Bewusstsein, dass nur durch eine qualitativ wie quantitativ hochwertige berufliche Bildung die weitere Entwicklung der Landwirtschaftsbetriebe gesichert ist und erfassen die gesellschaftliche, betriebliche und individuelle Dimension von beruflicher Bildung. Sie informieren sich über die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und übernehmen in ihren Betrieben Aufgaben der Lehrausbildung. Aufgrund ihrer beruflichen Handlungskompetenz führen sie Auszubildende kompetent und überzeugend. |
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Inhalte:Ausbildungsvoraussetzungen
Ausbildungsvorbereitung und Einstellung von Auszubildenden Ausbildung
Ausbildungsabschluss |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Ausbildungsmethoden Kurzvortrag, Präsentation, Lehrgespräch, Vier-Stufen-Methode, Rollenspiel, Projektmethode, Leittextmethode und Moderation sollten, entsprechend ihrer Bedeutung in der praktischen Ausbildung, vorgestellt und hervorgehoben werden. Die Inhalte können sich an den gesetzlichen Grundlagen zur Erlangung der Ausbildereignung orientieren. Es empfiehlt sich die Arbeitsunterweisung mit praktischen Übungen zu untersetzen. Das Lernfeld sollte mit dem Lernfeld „Personalwirtschaftliche Prozesse gestalten und Mitarbeiter führen“ verknüpft werden. Die Abstimmung mit dem Lehrplan „Ausbildung für Ausbilderinnen und Ausbilder“ der Fachschulen in den Fachbereichen Technik und Wirtschaft ist empfehlenswert. |
Lernfeld 12 | Projekte planen und durchführen sowie Führungsaufgaben übernehmen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 220 Ustd. |
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Ziele:Unter Beachtung von Einflussfaktoren wie Zeit, Kapazität, Kosten und Qualität bearbeiten die Fachschülerinnen und Fachschüler vorwiegend in Teamarbeit komplexe projektorientierte Aufgabenstellungen. Sie entwickeln kreative Projektideen und Lösungsvorschläge, die sie vorbereiten, strukturieren und realisieren. Hierbei beachten sie nicht nur die Zielvorgaben, sondern insbesondere auch die Grundsätze des Zeitmanagements, Personaleinsatzes, Betriebsmitteleinsatzes und der Finanzierung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler arbeiten konzeptionell, ergebnisorientiert und präsentieren die Arbeitsergebnisse sicher und überzeugend. Die Fachschülerinnen und Fachschüler übernehmen Leitungsaufgaben in landwirtschaftlichen Unternehmen. Sie organisieren betriebliche Aufgaben und erarbeiten betriebsinterne Lösungen. Sie planen und organisieren den Mitarbeitereinsatz und die Schulungen des Personals im Einsatzbereich. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren, bewerten und präsentieren ausgewählte Teilbereiche. |
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Inhalte:Projekte
Betriebliche Aufgabenstellungen
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten selbstständig bzw. im Team jeweils ein komplexes Projekt mit allen Phasen des Projektmanagements bearbeiten. Die Auswahl des Themas erfolgt unter Anwendung von Kreativitätstechniken. Es empfiehlt sich die Projektergebnisse in geeigneter Form zu präsentieren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler können selbstständig geeignete Betriebe auswählen. Sie sollten bei ihrem Einsatz im Betrieb einen möglichst breiten Einblick in alle Bereiche des Unternehmens erhalten. Der Einsatz im mittleren betrieblichen Management sollte angestrebt werden. |
Lernfeld 13 | Facharbeit erstellen |
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler lösen im Rahmen der zu erstellenden Facharbeit eine fachbereichs- und praxisbezogene Problemstellung. Dabei beziehen sie wissenschaftsorientierte Ansätze ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Problemstellung, leiten aus dieser Fragestellungen und Ziele für ihre Arbeit ab und planen die einzelnen Arbeitsphasen verantwortungsvoll und selbstständig. Bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte nutzen sie verschiedene Arbeitstechniken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen einen Ablaufplan und nutzen diesen gezielt für die Bearbeitung der Facharbeit. Dabei planen sie Termine für Konsultationen und Beratungen. Sie wählen Arbeitsmittel, dokumentieren und steuern Arbeitsprozesse und überprüfen die Qualität kontinuierlich. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen, analysieren diese kritisch auf Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug und wählen Informationen entsprechend des notwendigen Umfangs der Facharbeit aus. Bei der Informationsrecherche kommunizieren sie mit relevanten Experten. In schriftlicher Form stellen die Fachschülerinnen und Fachschüler Zusammenhänge dar, zeigen Wechselwirkungen auf, argumentieren unter Anwendung von Fachtermini und überzeugen durch kompetente ergebnisorientierte Schlussfolgerungen. Sie halten die formalen Anforderungen der Facharbeit ein und wählen einen logischen Aufbau. Im Rahmen des fachlichen Gespräches präsentieren die Fachschülerinnen und Fachschüler mediengestützt Kernpunkte und Lösungen ihrer Facharbeit. Dabei treten sie verbal und nonverbal überzeugend unter Verwendung zielgruppenadäquater und situationsangemessener Kommunikationstechniken auf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren ihr methodisches Vorgehen und setzen sich selbstkritisch mit ihren Arbeitsprozessen und Ergebnissen auseinander. |
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Inhalte:Informationsgewinnung und -verarbeitung Zeitmanagement Arbeitsorganisation Problemlösetechniken Kommunikationstechniken Präsentationstechniken Formale Anforderungen der Facharbeit Urheberrecht |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Themenfindung kann unter Anwendung von Kreativitätstechniken erfolgen. In der Einstiegsphase der Erarbeitung der Facharbeit empfiehlt sich zudem die Analyse von vorhandenen Facharbeiten. Nach der Themensetzung sollte durch die Fachschülerinnen und Fachschüler ein Exposé der Facharbeit formuliert und vorgelegt werden. Pflichtkonsultationen sollten vor der Themensetzung, weitere Konsultationen bei Bedarf mit eingeschränkter Hilfestellung, insbesondere unter inhaltlichen und formalen Aspekten, erfolgen. Es empfiehlt sich, einen Ablaufplan bis zum ersten Konsultationstermin erstellen zu lassen und Konsultationen in Gruppen unter Erstellung eines Nachweisprotokolls durchzuführen. Wird die Facharbeit in Gruppenarbeit erstellt, sollte die entsprechende Problemstellung in Form eines Projekts bearbeitet werden. Dabei sind entsprechende Anforderungen an die Planung, Durchführung und Auswertung von Projektarbeit sowie an Teamarbeit zu beachten. Die Anforderungen beziehen sich dabei beispielsweise auf den Prozess der Bildung von Arbeitsgruppen und die Festlegung von Verantwortungsbereichen innerhalb dieser, auf eine arbeitsteilige und kooperative Zusammenarbeit, eine kontinuierliche Kontrolle und Steuerung der gemeinsamen Arbeitsprozesse sowie auf die Reflexion des Projekts und der Teamarbeit. Bei der Präsentation sollte auf ein entsprechendes Design und ein überzeugendes Auftreten Wert gelegt werden. Die Anforderungen an die Facharbeit richten sich an den Vorgaben der Schulordnung Fachschule sowie an der Handreichung zur Erstellung der Facharbeit an Fachoberschulen aus. Zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereichs ist eine kontinuierliche Abstimmung notwendig. Dies betrifft insbesondere die Umsetzung der Ziele und Inhalte des Faches Deutsch. |