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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Zahnmedizinischer Fachangestellter / Zahnmedizinische Fachangestellte

2022

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2023 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Zahnmedizinischer Fachangestellter und Zahnmedizinische Fachangestellte (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17. Dezember 2021) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten und zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZahnmedAusbV) vom 16. März 2022 (BGBl. Teil I, Nr. 11 vom 25. März 2022).

 

Das Arbeitsmaterial wurde am

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de

 

unter Mitwirkung von

Sylvi Hillig  Leipzig
Silvia Langer    Oelsnitz/Erz.
Doreen Paduch   Dresden

2022 erarbeitet.

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus 
Carolaplatz 1
01097 Dresden

https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Mit der Neuordnung des Ausbildungsberufes Zahnmedizinischer Fachangestellter und Zahnmedizinische Fachangestellte wird den umfassenden Weiterentwicklungen in der Zahnmedizin, der Koordination komplexer Praxisbetriebe, der übergreifenden Zusam­menarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen sowie damit einhergehenden grundlegend veränderten Geschäftsprozessen und Arbeitsformen, die in besonde­rem Maße durch digitale Technologien neuerer Generation angetrieben werden, Rechnung getragen. Neben der Nutzung digitaler Technologien, die die Interaktion mit Patientinnen und Patienten ermöglichen oder bei Entscheidungen unterstützen, steht die Patienten­orientierung, das persönliche Gespräch und die ganzheitliche Betreuung der Patien­tinnen und Patienten stärker im Vordergrund. 

Der/die Zahnmedizinische Fachangestellte kann in zahnmedizinischen Versorgungs­einrichtungen tätig sein. Sie arbeiten beispielsweise in Zahnarztpraxen, in kiefer­orthopädischen, oral- und kieferchirurgischen Praxen, in Zahnkliniken, in Hochschul­instituten für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde oder in Gesundheitsämtern.

Zahnmedizinische Fachangestellte organisieren den Praxisbetrieb, assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen. Sie bereiten die jeweiligen zahnmedizinischen Behandlungen vor und fertigen auf Anweisung Röntgenaufnahmen an. Sie doku­mentieren Behandlungsabläufe und erfassen erbrachte Leistungen für die Abrechnung. Zahnmedizinische Fachangestellte betreuen Patienten vor, während und nach der Behandlung, leiten zur Mundhygiene an und erklären vorbeugende Maß­nahmen. Bei medizinischen Notfällen leisten sie Erste Hilfe. Sie erledigen den Schriftverkehr mit Krankenkassen und zahntechnischen Laboren, kontrollieren Zahlungseingänge, führen das betriebliche Mahnwesen und leiten ggf. das gericht­liche Mahnverfahren ein.

Die berufliche Tätigkeit des/der Zahnmedizinischen Fachangestellten erfordert neben einem fundierten zahnmedizinischen und ökonomischen Fachwissen Selbst­ständigkeit, Flexibilität, Kreativität, Einfühlungsvermögen, Geschicklichkeit, Konflikt­fähigkeit sowie Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein insbesondere Kommuni­kationsfähigkeit, vernetztes und vorausschauendes Denken sowie analytische Fähigkeiten. Zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten patientenbezogen sowie teamorientiert und beachten Nachhaltigkeitsaspekte. Sie reflektieren eigene Ent­scheidungen und Handlungen. Dabei gehen sie konstruktiv mit Kritik um.

Im Rahmen der Ausbildung zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • die Rolle als Auszubildende und als Mitarbeitende selbstverantwortlich wahrnehmen und mitgestalten
  • Patientinnen und Patienten angemessen empfangen und begleiten 
  • bei der Befundaufnahme mitwirken
  • Hygienemaßnahmen organisieren und durchführen
  • Medizinprodukte sachgerecht aufbereiten
  • Patientinnen und Patienten bei einer Kariestherapie begleiten, bei der Behandlung assistieren und diese dokumentieren
  • Patientinnen und Patienten bei einer endodontischen Behandlung begleiten, bei der Behandlung assistieren und diese dokumentieren
  • Patientinnen und Patienten bei einer chirurgischen Behandlung begleiten, bei der Behandlung assistieren und diese dokumentieren
  • bei medizinischen Notfällen in der Zahnarztpraxis angemessen reagieren
  • Patientinnen und Patienten bei parodontologischen Behandlungen begleiten, bei der Behandlung assistieren und diese dokumentieren
  • Beschaffungsprozesse durchführen und überwachen
  • Patientinnen und Patienten individuell bei prophylaktischen und kieferorthopädischen Behandlungen begleiten, bei der Behandlung assistieren und diese dokumentieren
  • Patientinnen und Patienten bei einer prothetischen Behandlung begleiten, bei der Behandlung assistieren und diese dokumentieren
  • bildgebende Verfahren und Strahlenschutzmaßnahmen unter Anleitung einer Zahnärztin oder eines Zahnarztes mit der erforderlichen Fachkunde im Strahlenschutz durchführen
  • zahnärztliche Abrechnungen für die Kostenträger erstellen
  • Prozesse im eigenen Arbeitsbereich selbstverantwortlich sowie im Team planen, organisieren, abstimmen, durchführen und optimieren
  • Vorschriften zu Datenschutz und Datensicherheit umsetzen
  • Schweigepflicht beachten
  • Qualitätsmanagement in der Praxis realisieren
  • in einer Fremdsprache kommunizieren.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch ausgeführt, selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. Damit fördern sie ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit und integrieren technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte, nutzen die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern strukturiert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit dem berufsübergreifenden Bereich und dem berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplanes weitestgehend identisch. Im 1. Ausbildungsjahr wurden die Unterrichtsstunden für das Lernfeld 2 „Patienten empfangen und begleiten“ und das Lernfeld 4 „Patienten bei der Kariestherapie begleiten“ um jeweils 20 Unterrichtsstunden erhöht, um die Vorbereitung und Durchführung der zahnärztlichen Leistungsabrechnung mit den Kostenträgern im Bereich der konservierenden Zahnheilkunde vertieft behandeln zu können.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Block­unterricht und 2-2-1-Modell ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Branche. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmen­lehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen. 

Auf Grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen der Zahnmedizinbranche in den Unterricht.

Die Lernfelder sind logisch angeordnet und bauen spiralcurricular aufeinander auf. Die Umsetzung sowie die zeitliche Abfolge der Lernfelder sind unter Beachtung des spiralcurricularen Aufbaus im Lehrerteam abzustimmen.

Die Ausbildung wird durch die gestreckte Abschlussprüfung in zwei Ausbildungsphasen gliedert. Die Bereiche „Durchführen von Hygienemaßnahmen und Aufbereiten von Medizinprodukten“ sowie „Empfangen und Aufnehmen von Patientinnen und Patienten“ sind Grundlage für Teil 1 der Abschlussprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Das Lernfeld 3 „Hygienemaßnahmen organisieren und Medizinprodukte aufbereiten“ und das Lernfeld 12 „Bildgebende Verfahren und Strahlenschutzmaßnahmen anwenden“ sollen gemäß der rechtlichen Regelungen und aktuellen Empfehlungen im geforderten Umfang unterrichtet werden, so dass der Nachweis zur Freigabe von Medizinprodukten bzw. der Nachweis über die Kenntnisse im Röntgen- und Strahlenschutz ausgereicht werden kann.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei. 

Inhalte mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Für Inhalte mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufs­bezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind. 

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten. 

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig. 

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in der Klassenstufe
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7
1 Die eigene Rolle im Ausbildungsbetrieb mitgestalten 2 - -
2 Patienten empfangen und begleiten 2 - -
3 Hygienemaßnahmen organisieren und Medizinprodukte aufbereiten 2 - -
4 Patienten bei der Kariestherapie begleiten 22 - -
5 Patienten mit endodontischen Behandlungen begleiten - 1,5 -
6 Patienten bei chirurgischen Behandlungen begleiten - 1,5 -
7 Medizinische Notfälle begleiten - 1 -
8 Patienten bei parodontologischen Behandlungen begleiten - 1 -
9 Praxisbedarf beschaffen und verwalten - 2 -
10 Patienten bei prophylaktischen und kieferorthopädischen Behandlungen begleiten - - 2
11 Patienten bei prothetischen Behandlungen begleiten - - 2
12 Bildgebende Verfahren und Strahlenschutzmaßnahmen anwenden - - 1
13 Arbeitsprozesse organisieren und optimieren - - 2
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen der Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung im Fach Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Ergänzend zu den Vorgaben des KMK-Rahmenlehrplanes wurde die Anzahl der Unterrichtsstunden erhöht.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Die eigene Rolle im Ausbildungsbetrieb mitgestalten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Sich mit der Rolle im Ausbildungsbetrieb und im Gesundheitswesen vertraut machen
22 Ustd.
1.2
Sich über rechtliche Grundlagen des Arbeitsverhältnisses informieren
14 Ustd.
1.3
Sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der dualen Berufsausbildung auseinandersetzen
8 Ustd.
1.4
Entgeltabrechnungen erläutern
12 Ustd.
1.5
Einrichtung des eigenen Arbeitsplatzes planen
4 Ustd.
1.6
Informationen zu wichtigen berufsrelevanten Regelungen zusammenstellen
8 Ustd.
1.7
Im Praxisteam kommunizieren, Probleme lösen und eigene Wertvorstellungen entwickeln
12 Ustd.
Lernsituation
1.1
Sich mit der Rolle im Ausbildungsbetrieb und im Gesundheitswesen vertraut machen
22 Ustd.
Auftrag

Als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) erhalten Sie den Auftrag, für die neuen Auszubildenden in der Zahnarztpraxis eine Präsentation zur Eröffnungsver­anstaltung zu entwickeln. Stellen Sie darin die Rolle der ZFA in der Zahnarztpraxis (ZAP) und im Gesundheitswesen dar. Informieren Sie zudem über Aufbau und Aufgaben des Gesundheitswesens sowie über die Zuständigkeiten zahnmedizinischer Institutionen und Berufsorganisationen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

14

Stellung der Auszubildenden in der Zahnarztpraxis bestimmen

Ausbildungsbetrieb

Sich mit den Besonderheiten von Berufen im Gesundheitswesen auseinandersetzen

Internet
Fachliteratur
Ausbildungsbetrieb

Herausbildung des Berufs

Anforderungen an die ZFA

therapeutische Vernetzung

Sich über den Aufbau des Gesund­heitswesens informieren

https://www.gesunde.sachsen.de/

ambulante medizinische Versor­gung

stationäre medizinische Versor­gung

öffentlicher Gesundheitsdienst

Zahnarztpraxis in das Wirtschafts­gefüge einordnen

Sich die Aufgaben des Gesund­heitswesens erschließen und Bei­spiele aus dem Bereich Zahn­me­dizin benennen

Internet
Fachliteratur

Förderung und Erhaltung der Gesundheit

Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten

Prävention, Rehabilitation, Behindertenpolitik

Zuständigkeiten zahnmedizini­scher Organisationen und Berufs­organisationen erkunden

Internet
Fachliteratur

Zahnärztekammern

Kassenzahnärztliche Vereinigung

Form der Präsentation abstimmen

Gruppenarbeit

Kriterien zur Bewertung der Präsentation festlegen

Bewertungsbogen

1.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Präsentation aus­wählen und strukturieren

4

Gruppenarbeit

Präsentation für die Eröffnungsveranstaltung erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

1.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Präsentation vorstellen

4

Deutsch/Kommunikation

Präsentation auswerten

Bewertungsbogen

Arbeitsprozess reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Lernsituation
1.3
Sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der dualen Berufsausbildung auseinandersetzen
8 Ustd.
Auftrag

Als ZFA erhalten Sie den Auftrag, zukünftige Auszubildende zu rechtlichen Rahmenbe­dingungen der dualen Berufsausbildung zu informieren. Erstellen Sie dazu eine Präsentation, in der Sie relevante rechtliche Regelungen der dualen Berufsausbil­dung darstellen und über wesentliche Inhalte des Berufsausbildungsvertrages informieren.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.3.1 Analysieren/Informieren/Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Rechtliche Rahmenbedingungen recherchieren

Internet
Fachliteratur
Wirtschaftskunde

Berufsbildungsgesetz

Verordnung über die Berufsausbildung zum/zur ZFA

Berufsausbildungsvertrag analysieren

Vertragspartner

Formvorschrift

wesentliche Inhalte gemäß §11 BBiG

Pflichten des Auszubildenden gemäß §13 BBiG

eigener Berufsausbildungs­vertrag Expertenvortrag der Landeszahn­ärztekammer Sachsen (LZKS)

Pflichten des Ausbildenden gemäß §14 BBiG

Form der Präsentation auswählen

Kriterien zur Bewertung der Präsentation festlegen

Bewertungsbogen
Lernsituation (LS) 1.1

1.3.2 Entscheiden/Durchführen

Inhalte für die Präsentation auswählen und strukturieren

2

Gruppenarbeit

Präsentation erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

1.3.3 Bewerten/Reflektieren

Arbeitsergebnisse präsentieren 

2

Präsentation auswerten

Bewertungsbogen

Eigene Ausbildungssituation unter rechtlichen Aspekten diskutieren

Lernfeld 2 Patienten empfangen und begleiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Mit Patienten kommunizieren
14 Ustd.
2.2
Sich über rechtliche und vertragliche Regelungen der zahnmedizinischen Versorgung sowie Grundlagen der Abrechnung informieren
16 Ustd.
2.3
Patienten aufnehmen
14 Ustd.
2.4
Befundaufnahme vorbereiten, dabei assistieren und diese dokumentieren
16 Ustd.
2.5
Zahnärztliche Behandlung erläutern, Patienten verabschieden und Leistungsabrechnung vorbereiten
20 Ustd.
Lernsituation
2.1
Mit Patienten kommunizieren
14 Ustd.
Auftrag

Sie empfangen einen neuen Patienten an der Rezeption. Er klagt über Beschwerden und bittet um eine sofortige Vorstellung bei einem diensthabenden Zahnarzt. Erarbeiten Sie eine Checkliste für den Umgang mit verschiedenen Patienten­gruppen, um Patientinnen und Patienten bedarfsgerecht begleiten und empfangen zu können. Ihr Ziel ist es, ein nachhaltiges und vertrauensvolles Patienten-Praxisteam-Verhältnis aufzubauen. Orientieren Sie sich an verschiedenen Altersgruppen, soziokulturellen Unterschieden und entsprechenden Kommunikationsregeln. Berücksichtigen Sie die rechtlichen Vorgaben zum Datenschutz und zur Schweigepflicht.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

7

Sich an vorhandenen Kenntnissen zur Kommunikation orientieren

Brainstorming
Clustern

Sender-Empfänger-Modell

Vier-Ohren-Modell

verbale und nonverbale Kommunikation

Gesprächssituationen mit verschiedenen Patientinnen und Patienten eruieren

Migrationshintergrund, Alter, Geschlecht, Angstpatienten, Patienten mit Handicap Rollenspiel – mündlich, fernmündlich

Regeln zur Kommunikation struktu­rieren 

Erfahrungsaustausch
Internetrecherche

Geeignete Maßnahmen zum Aufbau einer positiven Patienten-Praxisteam-Beziehung (Compliance) konkretisieren

Kommunikationsregeln Beispiele für gute und schlechte Kommunikation Deutsch/Kommunikation Ethik, Religion

Wahrnehmung Anderer und Selbstwahrnehmung – Reflexion

Berücksichtigung von Patientenalter, -interessen und -verhalten

Umgangsformen

Umgang mit anderen Kulturen und entsprechende Kommunikations- bzw. Verhaltensmöglichkeiten

individuelle, auch psychologische, Begleitung

Rechtliche Vorgaben zur ärztlichen Schweigepflicht und Schweige­pflichtent­bindung recherchieren

Kommunikationsstörungen identifi­zieren, patientenbezogen und besonnen agieren

Struktur der Checkliste abstimmen

Bewertungskriterien für Checkliste festlegen

Bewertungsraster

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Checkliste auswählen

4

Gruppenarbeit

Profil für exemplarische Musterpatien­ten entwickeln 

Kriterien: 
Migrationshintergrund, Alter, Geschlecht, Angstpatienten, Patienten mit Handicap
(je Gruppe ein Musterpatient)

Checklisten erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

2.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse präsentieren 

3

Checklisten für die exemplarischen Musterpatienten auswerten

Bewertungsraster

Arbeitsergebnisse im Rollenspiel er­proben und diskutieren 

Rollenspiele auswerten und Schluss­folgerungen für das eigene Kommuni­kationsverhalten ziehen

Lernsituation
2.2
Sich über rechtliche und vertragliche Regelungen der zahnmedizinischen Versorgung sowie Grundlagen der Abrechnung informieren
16 Ustd.
Auftrag

Das Praxisteam wird durch eine neue Mitarbeiterin verstärkt. Sie erhalten von Ihrem Arbeitgeber den Auftrag, die neue Kollegin in die Abrechnungsprozesse einzuarbeiten. Berücksichtigen Sie dabei die gesetzlichen und vertraglichen Regelungen der zahnmedizinischen Versorgung sowie die Grundlagen der vertrags- und privatzahnärztlichen Abrechnung. Erstellen Sie zur Veranschaulichung dieser Informationen eine Mindmap.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Gesetzliche und vertragliche Grund­lagen recherchieren

Lerntheke 
branchenspezifische Software 
Fachliteratur 

Behandlungsvertrag

Delegationsrahmen für Zahnmedi­zini­sche Fachangestellte lt. Bundeszahn­ärztekammer

Grundlagen der vertrags- und privat­zahnärztlichen Abrechnung eruieren 

Kostenträger (GKV, PKV, sonstige Kostenträger)

SGB V, BMV-Z

Gebührenordnungen/-recht 

BEMA, GOZ, GOÄ 

Sich mit der Vorbereitung des Abrech­nungsprozesses unter Nutzung bran­chenspezifischer Software vertraut machen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Gestaltung der Mindmap festlegen

2.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Mindmap gestalten und anfertigen

4

verschiedene Formate 
PC, App oder Plakat
berufsbezogene Informationsverarbeitung

2.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse präsentieren und diskutieren 

2

Schlussfolgerungen dokumentieren

Feedbackbogen

Lernsituation
2.3
Patienten aufnehmen
14 Ustd.
Auftrag

Zur Vorstellung eines fremdsprachigen Patienten bei dem diensthabenden Zahnarzt nehmen Sie die Patientendaten neu auf. Bereiten Sie die Behandlungsunterlagen vor und unterstützen Sie beim Ausfüllen des Anamnesebogens unter Beachtung des Datenschutzes. Stellen Sie die erhobenen Daten unter Berücksichtigung der branchenspezifischen Software dem Behandelnden zur Verfügung. Erstellen Sie sowohl eine analoge als auch eine digitale Patientenakte und sichern Sie die patientenbezogenen Daten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Arbeitsschritte bei der Patientenaufnahme als Voraussetzung der ordnungsgemäßen Leistungsabrechnung erläutern

Checkliste zur Patientenaufnahme aus QM Erfahrungsaustausch
Ausbildungsbetrieb
Internet
Fachliteratur

Merkmale zu den Versicherungsnachweisen erarbeiten

elektronische Gesundheitskarte (eGK)

Krankenversicherungskarte (KVK)

European Health Insurance Card (EHIC)

Zahnbehandlungsschein

Praxisrelevante Patientenstammdaten vollständig erfassen

Einwilligung in die Verarbeitung personenbezogener Daten für den Patienten vorbereiten

Formblatt
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG-neu)
Ausbildungsbetrieb

Kommunikationshilfen für fremdsprachige Patienten bereitstellen

Gesprächsleitfaden

Mögliche Fehlerquellen bei der Patientenaufnahme erfassen

Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZV) Sachsen

Lösungsstrategien zur Vorbereitung der Leistungsabrechnung bereithalten

Sich mit diversen Versicherungsnachweisen unter Berücksichtigung der Rechtsgrundlagen auseinandersetzen

Maßnahmen in Abhängigkeit vom Versicherungsstatus ergreifen

Aufnahme von Patientinnen und Patienten ohne eGK mittels Zahnbehandlungsschein bzw. Leistungsabrechnung vorbereiten

branchenspezifische Software
Recherche über den Kostenträger

Sich mit den Inhalten eines Anamnesebogens und mit unterschiedlichen Anamnesearten vertraut machen

branchenspezifische Software
Ausbildungsbetrieb

Ausfüllen des Anamnesebogens ermöglichen

Anamnesestatus des Patienten sowie die erhobenen Daten aufbereiten und für den Behandelnden bereitstellen

branchenspezifische Software
Ausbildungsbetrieb

Möglichkeiten der Datensicherung unter Nutzung branchenspezifischer Software eruieren

Datenschutz im Hinblick im gesamten Aufnahmeprozess gewährleisten

DSGVO
BDSG-neu

Gesetzliche Aufbewahrungsfristen für zahnärztliche Aufzeichnungen und Behandlungsunterlagen in Abhängigkeit von der Art der Aufzeichnung beachten

BGB
Zahnärzteblatt Sachsen

2.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Digitale und analoge Patientenakte für einen Musterpatienten zur Patientenaufnahme erstellen

3

Partner-/Gruppenarbeit mit verschiedenen Musterpatienten (GKV-, PKV-Patient, Patient mit Zahnbehandlungsschein oder aus dem europäischen Ausland)
branchenspezifische Software
Karteikarte

2.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Ergebnisse zu den Arbeitsprodukten interaktiv auswerten und Anwendbarkeit in einer ZAP diskutieren

3
Lernsituation
2.4
Befundaufnahme vorbereiten, dabei assistieren und diese dokumentieren
16 Ustd.
Auftrag

Sie sind in einer ZAP angestellt, in der Zahnmedizinische Fachangestellte ausgebildet werden. Zur Unterstützung der Auszubildenden erhalten Sie den Auftrag, eine Checkliste für die  Arbeitsplatzvorbereitung zu erstellen. Entwickeln Sie zu diesem Zweck auch einen exemplarischen Befund für einen Musterpatienten, der alle relevanten Befundkürzel beinhaltet. Nutzen Sie dazu Ihr anatomisch-physiologisches Wissen zur Mund­höhle, das FDI-Schema (Fédération Dentaire Internationale) und die Flächenbezeichnungen. Unterscheiden Sie   darüber hinaus verschiedene Untersuchungsmethoden. Bereiten Sie den Behandlungsplatz zur Befundaufnahme unter Beachtung hygienischer Grundsätze vor. Erfassen Sie auf Ansage der Zahnärztin/des Zahnarztes den Zahnstatus der Patientin/des Patienten und dokumentieren Sie die Befundaufnahme.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.4.1 Analysieren/Informieren/Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Anamnese der Patientin/des Patienten bereitlegen

Anamnesebogen
Lernsituation LS 2.3

Arbeitsschritte zur Behandlungsplatz­vorbereitung eruieren und strukturieren

Einzel-/Partnerarbeit
Lernfeld (LF) 3 Hygieneplan 

Instrumente zur Befundaufnahme auswählen

Anatomisch-physiologische Grundlagen zur Mundhöhle recherchieren

Einzel-/ Partnerarbeit
Stationenlernen

Aufbau der Mundhöhle

Speicheldrüsen

Aufbau des Gebisses 

Milch- und bleibendes Gebiss

äußerer Zahnaufbau

Zahnmerkmale/-arten

Artikulation und Okklusion

Gebissentwicklung – Dentition

LF 4

Lage- und Richtungs-/Flächen­bezeichnungen an den Zähnen

Möglichkeiten der Befunderhebung konkretisieren

intraoral

extraoral

FDI-Befundschema beschreiben

Fachliteratur
Internet

Untersuchungsmethoden differenzieren

Inspektion

Palpation

Perkussion

Auskultation

Sensibilitätsprüfung

Röntgendiagnostik

Struktur der Checkliste abstimmen

Bewertungskriterien für die Checkliste und den exemplarischen Befund fest­legen

Bewertungsraster

2.4.2 Entscheiden/Durchführen

Inhalte für Checkliste auswählen, Anamnese einbe­ziehen und Checkliste anfertigen

6

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Qualitätsmanagement (QM)
Praxishandbuch

Exemplarischen Befund für einen Muster­patienten entwickeln

Gruppenarbeit
Kriterien: Altersklassen, Befundungen

Behandlungsplatz vorbereiten

Checkliste

Bei Befundaufnahme assistieren 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Genutzte Untersuchungsmethode identifizieren

Befundaufnahme auch unter Verwen­dung digitaler Medien dokumentieren 

exemplarischer Befund

Fachbegriffe und Befundkürzel der zahnärztlichen Terminologie korrekt verwenden 

2.4.3 Bewerten/Reflektieren

Arbeitsergebnisse präsentieren 

2

Gruppenarbeit

Checkliste

Musterpatient, exemplarischer Befund

Checkliste und exemplarischen Befund auswerten

Bewertungsraster

Verwendung der Befundkürzel und der unterschiedlichen Untersuchungsme­thoden in der Ausbildungspraxis diskutieren

Kartei- und/oder Datei­dokumentation mit branchenspezifischer Software

Arbeitsergebnisse kritisch durchdenken und begründet Schlussfolgerungen ziehen

Lernfeld 3 Hygienemaßnahmen organisieren und Medizinprodukte aufbereiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Berufsrelevante Infektionskrankheiten bestimmen und Maßnahmen zur Patienten- und Mitarbeitersicherheit ergreifen
30 Ustd.
3.2
Hygienemaßnahmen planen und durchführen
27 Ustd.
3.3
Spezifische Medizinprodukte bewerten, einstufen und aufbereiten
23 Ustd.
Lernsituation
3.1
Berufsrelevante Infektionskrankheiten bestimmen und Maßnahmen zur Patienten- und Mitarbeitersicherheit ergreifen
30 Ustd.
Auftrag

In der ZAP kommt es in letzter Zeit vermehrt zu krank­heitsbedingten Personalausfällen. Ihr Arbeitgeber sieht die Notwendigkeit, das Praxisteam nochmals für Infektionskrankheiten und deren Übertragungswege zu sensibili­sieren. Er bittet Sie, eine Informationsmappe zusammenzustellen, die im Aufent­haltsraum ausgelegt wird. Darin sollen Informationen zu berufsrelevanten Infektions­krankheiten, deren Übertragung und Maßnahmen zur Patienten- und Mitarbeitersicherheit ent­halten sein.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.1.1 Analysieren/Informieren/Planen

Arbeitsauftrag analysieren

18

Einzel- oder Partnerarbeit

Mögliche gesundheitliche Gefahren in der ZAP diskutieren und Hygienemaß­nahmen in der eigenen ZAP identifi­zieren 

Ausbildungsbetrieb

Begriff Medizinprodukt klären

Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG)

Pathogene und apathogene Mikroorga­nismen differenzieren

Internetrecherche
Mindmap
Steckbrief

Bakterien

Viren

Pilze

Parasiten

Pathogene Erreger als Quelle für Infektionskrankheiten identifizieren

Bakterien nach Form, Sauerstoffbedarf und Anfärbbarkeit kategorisieren

Bakterien und Viren hinsichtlich Aufbau und Vermehrung vergleichen

Begriff Infektionskrankheit definieren

Phasen des Verlaufes einer Infektions­krankheit beschreiben

Internet
Fachliteratur

Infektion

Inkubation

Prodromalstadium

Manifestation

Rekonvaleszenz

Übertragungswege für Infektionskrank­heiten im beruflichen Kontext bestimmen

Möglichkeiten der Vermeidung von Infektionskrankheiten thematisieren

berufliches und privates Handeln

Berufsrelevante Infektionskrankheiten recherchieren

Maßnahmen der Primär-/Sekundär-/Ter­tiärprävention ermitteln

Arbeitsmedizinische Vorsorgeunter­suchung beschreiben

G42 (G24)

Deutsch/Kommunikation

Arten von Schutzimpfungen unter­scheiden

Bezug zu relevanten Infektionskrankheiten

aktive Immunisierung

passive Immunisierung

Simultanimpfung

mRNA-Impfung

Verletzungsquellen in der ZAP identifi­zieren

Ausbildungsbetrieb

Maßnahmen zur Postexpositionsprophy­laxe zusammenstellen

Kriterien für die Evaluation des Arbeits­prozesses und die Bewertung der Informationsmappe abstimmen

Evaluationsbogen
Bewertungsbogen

3.1.2 Entscheiden/Durchführen

Inhalte für die Informationsmappe auswählen und strukturieren 

8

Informationsmappe erstellen und gestalten

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Visualisierung

3.1.3 Bewerten/Reflektieren

Informationsmappe vorstellen 

4

Arbeitsprozess und Arbeitsergebnis einschätzen 

Evaluationsbogen
Bewertungsbogen

Bedeutung der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung für die Patienten- und Mitarbeitersicherheit diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Relevanz des Datenschutzes bei der Dokumentation von Vorfällen in der ZAP hervorheben

LF 2

Sich die eigene Verantwortung bei der Eingren­zung von Infektionskrankheiten bewusst machen und die gewonnenen Informa­tionen in die Arbeitsabläufe der ZAP integrieren

Lernsituation
3.2
Hygienemaßnahmen planen und durchführen
27 Ustd.
Auftrag

In der ZAP steht die jährliche Arbeitsschutzunterweisung an. In Vorbereitung dieser werden Sie beauftragt, Maßnahmen zum Schutz vor Kontamination und zur Aufbereitung von Instrumenten entsprechend der Risikobewertung von Medizinprodukten zu erarbeiten. Berücksichtigen Sie dabei den Hygieneplan und die Vorgaben zur Abfallentsorgung. Erstellen Sie eine Checkliste. Analysieren und reflektieren Sie die Umsetzung der Hygienemaßnahmen in der Zahnarztpraxis.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

16

Einzel- oder Partnerarbeit

Begriffe bestimmen

Begriffsliste 
Fachwörterbuch

Kontamination, Dekontamination, Nichtkontamination

Reinigung, Desinfektion, Sterilisation 

manuell, maschinell

Sich über Desinfek­tionsmittel und deren Wirkungsbereiche informieren 

Desinfektions­mittelauswahl
Fachliteratur

bakterizid 

sporizid

viruzid

fungizid

bakteriostatisch, virostatisch, fungi­statisch

Maßnahmen zum Schutz vor Kontami­nation vorbereiten

Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI)
Praxishandbuch der Landeszahnärztekammer Sachsen (LZKS)
Hygieneleitfaden Deutscher Arbeitskreis für Hygiene und Zahnmedizin (DAHZ)

persönliche Hygiene

Händedesinfektion (hygienisch, chirur­gisch)

persönliche Schutzausrüstung in der ZAP

Vor der Aufbereitung die Risikobewer­tung und Einstufung von Medizinproduk­ten beachten

Ausbildungsbetrieb

unkritisch 

semikritisch A und B

kritisch A und B

Zwischen manuellen und maschinellen Reinigungs- und Desinfektionsverfahren unterscheiden

Wirkungsbereiche von Desinfektions­mitteln berücksichtigen

Sich mit der Sterilisation von Medizinpro­dukten auseinandersetzen

Betriebsanleitungen

Begriff

Verfahren (Dampfsterilisation)

Phasen

Relevante rechtliche Vorgaben recher­chieren

Gesetze
Verordnungen der LZAK MPDG, MDR, MPBetreibV

Im Hygieneplan orientieren

Musterformular

In der ZAP anfallende Abfälle differen­zieren und deren umwelt- und fachge­rechte Entsorgung unter Beachtung spe­zieller regionaler Vorgaben vorbereiten

kommunale Entsorgungs­regeln 
AVV

3.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Unter Verwendung des Hygieneplans eine Checkliste für die Durchführung einer ausgewählten Hygienemaßnahme in der ZAP erstellen

4

berufsbezogene Informationsverarbeitung

3.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Gewählte Hygienemaßnahme detailliert demonstrieren

7

Museumsrundgang
Evaluationsbogen
Bewertungsbogen
Praxiskabinett

Umsetzbarkeit der Checkliste und Wirk­samkeit der Maßnahme bewerten und reflektieren

Schwarzlicht-Testung

Eigenes Verhalten unter hygienespezi­fischen Gesichtspunkten kritisch hinter­fragen

Diskussion im Plenum

Lernsituation
3.3
Spezifische Medizinprodukte bewerten, einstufen und aufbereiten
23 Ustd.
Auftrag

Auf Grundlage bereits erarbeiteter Checklisten zu den Hygienemaßnahmen in der ZAP soll die Instrumentenaufbereitung standardgemäß überprüft werden. Erstellen Sie exemplarisch eine Prozessbeschreibung für die Aufbereitung von unkritischen, semikritischen und kritischen Medizinprodukten anhand eines vorgegebenen Trays. Reflektieren Sie diesbezüglich Ihr hygienisches Verhalten in Hinblick auf den Infektionsschutz der Patienten und des Praxisteams.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Einzel- und Partnerarbeit 

Sich mit spezifischen Medizinprodukten und dem validierten Aufbereitungs­zyklus unter Beachtung der Risikobe­wertung ge­mäß RKI-Empfehlung vertraut machen

Abbildung exemplarischer Trays
RKI-Empfehlungen
Praxishandbuch

Sich über die fachgerechte Lagerung von aufbereiteten Medizinprodukten informieren

Fachliteratur

3.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Prozessbeschreibung unter Bezugnahme auf den Hygieneplan gemäß validiertem Aufbereitungszyklus erstellen

16

berufsbezogene 
Informationsverarbeitung
Praxiskabinett 
Praxisauftrag – Fotos

Vorbereiten (Vorbehandeln, Sammeln, Vorreinigen, ggf. Zerlegen) und Transportieren

Reinigen, ggf. Zwischenspülen, Desinfizieren, Spülen, Trocknen 

Prüfen auf Sauberkeit und Unversehrtheit der Oberflächen

Pflegen und Instandsetzen

Prüfen der technisch-funktionellen Sicherheit

ggf. Kennzeichnen

Verpacken

Sterilisieren

dokumentiertes Freigeben zur Anwendung

Chargendokumentation

fachgerecht Lagern

3.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsprozesse zur Aufbereitung von Medizinprodukten reflektieren und durchgeführte Arbeitsschritte im validierten Aufbereitungszyklus einschätzen

3

Selbstbewertung und Fremdeinschätzung 
Auswertungsgespräch im Plenum 

Qualitätsmindernde Faktoren identifizieren

Eigenen Beitrag zum Infektionsschutz ableiten

Lernfeld 4 Patienten bei der Kariestherapie begleiten
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Sich mit den Aufgaben der Patientenbegleitung bei der Kariestherapie vertraut machen
4 Ustd.
4.2
Sich über Kariesentstehung, -verlauf und -diagnostik informieren
12 Ustd.
4.3
Abrechnungsbestimmungen zur Füllungstherapie recherchieren
15 Ustd.
4.4
Sich einen Überblick über die Füllungstherapie verschaffen und diese dem Patienten erläutern
20 Ustd.
4.5
Amalgamfüllung patientenbezogen vorbereiten, bei der Behandlung assistieren, diese dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
9 Ustd.
4.6
Kompositfüllung patientenbezogen vorbereiten, bei der Behandlung assistieren, diese dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
9 Ustd.
4.7
Einlagefüllung patientenbezogen vorbereiten, bei der Behandlung assistieren, diese dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
9 Ustd.
4.8
Feedback vom Praxisteam einholen, auswerten und Optimierungsmaßnahmen ableiten
2 Ustd.
Lernsituation
4.6
Kompositfüllung patientenbezogen vorbereiten, bei der Behandlung assistieren, diese dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
9 Ustd.
Auftrag

Sie werden in der wöchentlichen Teamsitzung beauftragt, zur Vereinheitlichung der Arbeitsabläufe für Kompositfüllungen in der ZAP eine Übersicht zu erstellen. Die Qualitätsmanagement-Beauftragte schlägt vor, in dieser Übersicht die benötigten Instrumente und Materialien sowie den Behandlungsablauf zu veran­schaulichen. Berücksichtigen Sie außerdem Vorbereitung, Nachbereitung sowie Abrechnung der Behandlung. Bei einem Patienten in der ZAP soll eine Kompositfüllung als Eckenaufbau gelegt werden. Nutzen Sie die Übersicht bei der Vorbereitung, der Behandlungsassistenz und der Dokumentation. Bereiten Sie anschließend die Leistungsabrechnung der Komposit­füllung vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.6.1 Analysieren/Informieren/Planen

Arbeitsauftrag analysieren

5

Benötigte Instrumente und Materialien für eine Kompositfüllung auswählen

Ausbildungsbetrieb
Fachkabinett

Behandlungsablauf beim Legen einer Kompositfüllung recherchieren und Auf­gaben der Assistenz hervorheben

Lagerung des Patienten 

LF 1

Einsatz der Absaugtechnik

Anmischen von Füllungsmaterial

Anreichen von Instrumenten und Füllungsmaterial

Beachtung von Einwirk- und Aushärtungszeiten

Beobachtung des Patientenbefindens

Entsorgung von Verbrauchsmaterialien und Materialresten

LF 3

Aufbereitung der Instrumente

LF 3

Relevante Informationen zu Dokumentation und Abrechnung zusammentragen 

LS 4.3

für gesetzlich Versicherte

für privat Versicherte

Rechnungserstellung aufgrund Mehrkostenvereinbarung

Gestaltung der Übersicht abstimmen 

Deutsch/Kommunikation

Kriterien zur Bewertung der Übersicht festlegen

Bewertungsbogen

4.6.2 Entscheiden/Durchführen

Übersicht erstellen

3

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Erstellungs-Apps 
(MindMap) 
Gruppenarbeit

Instrumente und Materialien

Behandlungsablauf

Vorbereitung

Nachbereitung

Abrechnung

Im Team konstruktiv diskutieren und begründete Entscheidungen treffen

Deutsch/Kommunikation

Übersicht in der ZAP einsetzen

Behandelnde/Behandelnden bei der Patienten­beratung unterstützen

Vor- und Nachteile der Kompositfüllung

Benötigte Instrumente und Materialien bereitlegen 

Tray

Behandlungsplatz vorbereiten

LF 2

Bei einer Kompositfüllung als Eckenauf­bau assistieren

LS 4.4

Behandlung unter Verwendung digitaler Medien dokumentieren

Leistungsabrechnung vorbereiten

branchenbezogene Soft­ware
LS 4.3

4.6.3 Bewerten/Reflektieren

Übersicht präsentieren und einschätzen

1

Bewertungsbogen

Anwendbarkeit der Übersicht in der eigenen Ausbildungspraxis diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Assistenz und Dokumentation reflek­tieren 

Selbstkritik

Lernfeld 5 Patienten bei endodontischen Behandlungen begleiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Sich über Pulpitiden und deren Behandlung informieren
8 Ustd.
5.2
Sich auf Grundlage von anatomischen Strukturen einen Überblick über Anästhesieverfahren verschaffen
10 Ustd.
5.3
Endodontische Behandlungsmaßnahmen vorbereiten, assistieren und nachbereiten
22 Ustd.
5.4
Endodontische Behandlung dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
16 Ustd.
5.5
Mit Patienten zum Behandlungsablauf kommunizieren und Patientenbegleitung reflektieren
4 Ustd.
Lernsituation
5.1
Sich über Pulpitiden und deren Behandlung informieren
8 Ustd.
Auftrag

Ein 13-jähriger Patient mit einem dmft/DMFT-Index von 8 soll über die möglichen Folgen seines Befundes aufgeklärt werden. Erstellen Sie zur Veranschaulichung der Informationen eine patientengerechte Übersicht, welche die Problematik seiner Situation verdeutlicht und ihn zu einer besseren Zahn- und Mundhygiene motivieren soll. Strukturieren Sie diese Übersicht nach Kariesfolgeerkrankungen, deren Diagnostik und Therapie.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Kariestherapie von der weiterführenden endodontischen Behandlung abgrenzen

Fachliteratur
Internet

Sich einen Überblick über endodonti­sche Erkrankungen und deren Ursa­chen ver­schaffen

Lernlandkarte LF 4
Ausbildungsbetrieb
Partnerarbeit

Karies

Trauma – Abrasion, Fraktur

iatrogene Verletzung

Verlauf von Pulpitiden recherchieren

akute Pulpitis

chronische Pulpitis

Diagnostik und Therapie von Pulpitiden eruieren

Vitalerhaltung der Pulpa – indirekte und direkte Überkappung, Pulpotomie

endodontische Therapie der Pulpa­erkrankungen – Vitalexstirpation, Mor­talexstirpation, Gangränbehandlung

Sich über den Verlauf einer Entzündung und deren wesentliche Symptome informieren

Eitrige Entzündungen differenzieren

Abszess

Phlegmone 

Empyem

Formen der Pulpitiden definieren

LF 4 Kariesverlauf 
mikroskopischer Zahnaufbau

Hyperämie der Pulpa

Pulpitis serosa

Pulpitis purulenta

Pulpanekrose

Pulpagangrän

Erkrankungen des apikalen Zahnhalteapparates und deren Verlauf konkretisieren

akute apikale Parodontitis 

chronische apikale Parodontitis 

Kriterien für die patientengerechte Gestaltung der Übersicht festlegen

5.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Übersicht auswählen und strukturieren

2

Übersicht erstellen

Mindmap, MemoFlip, 
Plakat, Flyer
digitale Visualisierung

Übersicht patientengerecht gestalten

5.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Übersicht auf Vollständigkeit und Patientenverständlichkeit überprüfen, ggf. anpassen bzw. korrigieren

2

Partnerarbeit
Plenum

Optimierungsmöglichkeiten diskutieren

Umsetzung im Ausbildungsbetrieb

Lernsituation
5.4
Endodontische Behandlung dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
16 Ustd.
Auftrag

In der ZAP soll die Dokumentation der Behandlungsabläufe endodontischer Therapien optimiert werden. Um häufigen Fehlern vorzubeugen und eine reibungslose Quartalsabrechnung vorzubereiten, ist geplant, die Dokumentation mit der jeweiligen Leistungsabrechnung zu ver­knüpfen. Setzen Sie diese Vorgabe ggf. unter Nutzung vorhandener Software für die ZAP um. Bei digitaler Auswahl der endodontischen Therapie sollen automatisch die Dokumentation und die zugehörige Leistungsabrechnung erscheinen. Erstellen Sie zunächst Checklisten für die Dokumen­tation der Behandlungsabläufe und die jeweilige Leistungsabrechnung, die auch für die analoge Dokumentation genutzt werden können.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.4.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Endodontische Behandlungsabläufe recherchieren 

LS 5.3
Gruppenarbeit

indirekte und direkte Überkappung

Pulpotomie 

Vitalexstirpation

Mortalexstirpation

Gangränbehandlung

Sich über die Abrechnungspositionen für die verschiedenen Versichertengruppen informieren

Gebührenordnungen 
LF 2 
dentale Abrechnungsinfor­mationssysteme

BEMA 25, 26, 27, 28, 29, 31, 32, 34, 35, 40, 41a, 41b

GOZ 0080, 0090, 0100, 2330, 2340, 2350, 2360, 2380, 2390, 2400, 2410, 2420, 2430, 2440 

Branchenspezifische Software eruieren

Inhalt und Gestaltung der Checkliste festlegen

Deutsch/Kommunikation

Vorgehensweise bei der digitalen Ver­knüpfung von Dokumentation und Leistungsabrechnung diskutieren

Ausbildungsbetrieb
Brainstorming

5.4.2 Entscheiden/
Durchführen

Dokumentationen für die endodonti­schen Therapien formulieren 

5

LS 5.3
Deutsch/Kommunikation
berufsbezogene Informationsverarbeitung
Gruppenarbeit

Abrechnungspositionen nach BEMA sowie GOZ zuordnen 

Musterbeispiele

Checklisten für die endodontischen Therapien erstellen

Ggf. digitale Verknüpfung von Doku­mentation mit der jeweiligen Leistungs­abrechnung realisieren 

Auswahlfunktion 
Ausbildungsbetrieb 
branchenspezifische Software

5.4.3 Bewerten/
Reflektieren

Checklisten auf Vollständigkeit kontrol­lieren und Anwendbarkeit entsprechend der Dokumentationsart (analog bzw. di­gital) einschätzen 

1

Plenum
Ausbildungsbetrieb
Feedbackbogen

Reduzierung von Fehlerquellen beur­teilen 

Vor Quartalsende Vorbe­reitung der reibungslosen Leistungsabrechnung prüfen

Ausbildungsbetrieb 
branchenspezifische Software

Lernfeld 6 Patienten bei chirurgischen Behandlungen begleiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Sich mit den Aufgaben der ZFA bei der Begleitung chirurgischer Behandlungen vertraut machen
4 Ustd.
6.2
Behandlungsplatz für den chirurgischen Eingriff vorbereiten
19 Ustd.
6.3
Patienten für den chirurgischen Eingriff vorbereiten und bei der Behandlung assistieren
10 Ustd.
6.4
Chirurgische Behandlung nachbereiten
13 Ustd.
6.5
Chirurgische Behandlung dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
14 Ustd.
Lernsituation
6.2
Behandlungsplatz für den chirurgischen Eingriff vorbereiten
19 Ustd.
Auftrag

Das Team der ZAP hat beschlossen, die Vorbereitung des Be­handlungsplatzes für chirurgische Eingriffe effizienter zu gestalten. Sie bekommen die Aufgabe, für die häufigsten chirurgischen Eingriffe der ZAP Ablaufpläne zu erstellen. Diese sollen auch die vorbereitenden hygienischen Maßnahmen enthalten. Bereiten Sie für ausgewählte chirurgische Behandlungen Instrumententrays vor und fügen Sie eine digitale Aufnahme dieser Trays den Ablaufplänen bei.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

14

Maßnahmen, welche den Patientinnen und Patienten die chirurgischen Be­hand­lungen angenehmer machen, erörtern, z. B. 

bequeme Lagerung 

LF 2

empathische Betreuung 

entspannte Atmosphäre 

Musik, Video

Bei chirurgischen Eingriffen erforderliche Hygienemaßnahmen erkunden 

sterile Schutzkleidung/persönliche Schutzausrüstung (PSA) 

chirurgische Händedesinfektion 

sterile Vorbereitung des OP-Platzes 

steriles Abdecken der Patientin/des Patienten

Sich mit den Behandlungsabläufen folgender chirurgischer Eingriffe vertraut machen 

Ausbildungsbetrieb

Extraktion

Osteotomie

Wurzelspitzenresektion

Zystektomie

plastische Deckung

Inzision

Exzision

Behandlung von Tumoren

Implantation

Behandlung von Frontzahntraumata

Den Behandlungsschritten bei chirurgi­schen Eingriffen die benötigten Instru­mente und Materialien zuordnen 

Extraktionszangen, sonstige Zangen 

Hebel 

schneidende Instrumente 

schabende Instrumente 

haltende Instrumente 

fassende Instrumente 

Instrumente und Materialien zum Nähen 

sonstige Instrumente 

Tupfer, Tamponade, blutstillendes Gelatineschwämmchen

Knochenersatzmaterial

Inhalt und Form des Ablaufplanes fest­legen

Erstellung der Instrumententrays und Anfertigung der digitalen Aufnahme vor­bereiten

Fachkabinett
Aufnahmegeräte

Bewertung von Ablaufplänen und Instrumententrays abstimmen

6.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Häufigste chirurgische Eingriffe der ZAP auswählen, z. B.

4

Ausbildungsbetrieb
Gruppenarbeit
Partnerarbeit

Extraktion

Osteotomie

Wurzelspitzenresektion

plastische Deckung

Ablaufplan für ausgewählte chirurgische Eingriffe erstellen 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Den Behandlungsschritten die Instrumente und Materialien zuordnen

Instrumententrays für die ausgewählten chirurgischen Behandlungen zusammen­stellen

Frontzähne, Seitenzähne
Fachkabinett
Ausbildungsbetrieb

Digitale Aufnahmen der erstellten Instrumententrays anfertigen 

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Digitale Aufnahmen den Ablaufplänen beifügen

Beschriftung, Legende

6.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Ablaufpläne zur Vorbereitung chirurgi­scher Behandlungen nach Einsatz in der ZAP reflektieren

1

Ausbildungsbetrieb

Vollständigkeit sowie Praktikabilität beurteilen

Hygienemaßnahmen

Vollständigkeit und Korrektheit der Instrumententrays einschätzen

Bei Bedarf Instrumente oder Materialien in den Ablaufplänen bzw. in den Instru­mententrays ergänzen

Lernfeld 7 Medizinische Notfälle begleiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Sich zur Symptomatik ausgewählter Notfälle und in der ZAP zu treffende Maßnahmen informieren
12 Ustd.
7.2
Notfallmaßnahmen planen und vorbereiten
8 Ustd.
7.3
Notfallmaßnahmen umsetzen, dokumentieren und reflektieren
20 Ustd.
Lernsituation
7.1
Sich zur Symptomatik ausgewählter Notfälle und in der ZAP zu treffende Maßnahmen informieren
12 Ustd.
Auftrag

In der ZAP kam es zu einem Notfall. Ein Patient befand sich dabei in einer lebensbedrohlichen Situation, die schnelles und adäquates Handeln erforderte. Aufgrund des Vorfalls reflektierte das Praxisteam, dass es in der ZAP einheitliche Handlungsanweisungen geben müsste. Sie erhalten daraufhin den Auftrag, für ausgewählte Notfälle charakteristische Symptome sowie in der ZAP zu ergreifende Maßnahmen zusammenzufassen. Erstellen Sie dafür notfallbezogene Steckbriefe.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Plenum

Sich über aufgetretene bzw. mögliche Notfälle in der ZAP erkundigen

Ausbildungsbetrieb

Aus unterschiedlichen Notfallsitua­tionen die Notwendigkeit professionellen Handelns ableiten

Brainstorming 
Differenzierung nach Organ­systemen 

Notwendige anatomische und physiolo­gische Grundlagen des Herz-Kreis­lauf­systems und der Atmung recherchieren

Stationsarbeit
Lernstraße

Anatomie Herz

ohne Erregungsleitungssystem

Blutkreislauf

Blutzusammensetzung

Anatomie Lunge

innere und äußere Atmung

Sich über Symptome ausgewählter Not­fälle informieren

Lerntandems

Ohnmacht

Nasenbluten 

Apoplex

anaphylaktischer Schock 

hypovolämischer Schock

Asthmaanfall

Aspiration von Fremdkörpern

Hyperventilation

Unterzuckerung

Überzuckerung 

Herzinfarkt

Krampfanfälle

Vena-cava-Syndrom

Stichverletzungen

Verätzungen

Vergiftungen

Vorbeugende sowie Erste-Hilfe-Maß­nahmen identifizieren und diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Form und Bewertungskriterien des Steckbriefes abstimmen und festlegen

7.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für die Steckbriefe zusammenstellen und gliedern 

2

Deutsch/Kommunikation
Gruppenarbeit

Steckbriefe erstellen und gestalten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

7.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Steckbriefe vorstellen und beurteilen

4

Museumsrundgang, Galerie
Bewertungsbogen

Ergebnisse und Arbeitsprozess reflektieren

Besonderheiten des Notfallmanagements in der ZAP thematisieren 

Ausbildungsbetrieb

Lernsituation
7.2
Notfallmaßnahmen planen und vorbereiten
8 Ustd.
Auftrag

Die ZAP möchte sich auf zukünftige Notfälle noch besser vorberei­ten. In der Teamsitzung wird die Erstellung eines Notfallhandbuches für die Praxis diskutiert. Darin sollen die Informationen für eine schnelle Durchführung der Notfall­maßnahmen zusammengefasst werden. Um die Abläufe effizienter umsetzen zu können, sind zusätzlich die personellen Verantwort­lichkeiten in der ZAP zu visualisieren. Sie erhalten den Auftrag, bis zur nächsten Teamsitzung einen Entwurf für ein solches Notfallhandbuch vorzubereiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Einzel- oder Partnerarbeit

Standardisierte Abläufe von Notfallmaß­nahmen in der ZAP recherchieren

Ausbildungsbetrieb 
Checklisten

Maßnahmen im Rahmen des Notfall­managements zusammentragen

Internet
Fachliteratur

Ausstattung des Notfallkoffers

Informationen beim Absetzen des Notrufes (W-Fragen)

Vorgehen bei der Überprüfung der Vitalfunktionen ­– Bewusstsein, Atmung, Herzkreislauf

korrekte Ausführung der stabilen Seitenlage

Durchführung einer Reanimation

Benutzung eines Defibrillators

Form des Notfallhandbuches ab­stimmen

analog oder digital

Bewertungskriterien festlegen

Evaluationsbogen

7.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für das Notfallhandbuch aus­wählen und strukturieren

4

Entwurf für das Notfallhandbuch er­stellen und gestalten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

7.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Entwurf des Notfallhandbuches vorstellen und beur­teilen

2

Plenum
Evaluationsbogen

Arbeitsprozess diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Notwendigkeit eines Notfallhandbuches für die ZAP herausstellen

Sich die eigene Rolle bei der Durch­füh­rung von Notfallmaßnahmen bewusst machen

Lernsituation
7.3
Notfallmaßnahmen umsetzen, dokumentieren und reflektieren
20 Ustd.
Auftrag

Die Anwendbarkeit des Notfallhandbuches in der ZAP soll in einer praxisinternen Weiterbildung überprüft werden. Ihre Aufgabe ist es, im Team Notfallsituationen zu entwickeln, in Simulationen des Praxisalltags die Umsetzung von Notfallmaßnahmen zu erproben und zu dokumentieren. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Notfälle aus dem Notfallhandbuch auswählen

Plenum
Ausbildungsbetrieb

Sich die Symptomatik ausgewählter Notfälle erschließen

Notfallhandbuch 
Gruppenarbeit 
Partnerarbeit 

Zu ergreifende Notfallmaßnahmen disku­tieren

LS 3.1, 3.2

Sich über die vorschriftsmäßige Doku­mentation von Not­fällen informieren

DGUV-Vorlagen

Grundlegende Eckpunkte für die Bewältigung von Not­fall­situationen festlegen und Bewertungskriterien abstimmen 

Deutsch/Kommunikation
Bewertungsbogen

7.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Notfallsituation und Erwartungsbild für die Umsetzung entwickeln

10

Partnerarbeit
Gruppenarbeit

Zufällig ausgewählte Notfallsituation bewältigen

Lossystem
Video-Dokumentation 

Symptomatik des Notfalls sicher einschätzen und geeignete Maßnahmen situationsgerecht durchführen

Erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten sicher anwenden

Angemessen mit Beteiligten kommuni­zieren

Deutsch/Kommunikation

Vitalfunktionen überprüfen und permanent über­wachen sowie ggf. weitere Maßnahmen ableiten

Notruf absetzen und bei Notfallmaß­nahmen assistieren 

Hygienevorschriften beachten

LF 3 Hygieneplan

Notfall im Notfallbuch der ZAP doku­men­tieren 

Besonderheit Arbeitsunfälle
berufsbezogene Informationsverarbeitung

7.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Ausgewählte Notfallsituationen aus­werten

6

Plenum
Bewertungsbogen
Video-Dokumentation der Notfallsimulation

Handeln in Notfallsituationen evaluieren und Rückschlüsse für eigene diesbezüg­liche Rolle im Praxisteam ziehen

Abläufe und Umsetzung des Notfallma­nagements in der ZAP beurteilen

Optimierungsmöglichkeiten in der ZAP herausstellen

Sich mit dem Praxisteam über Optimie­rungsvorschläge und deren Umsetzung bei künftigen Notfallsituationen im Praxis­alltag austauschen

QM
Ausbildungsbetrieb

Lernfeld 8 Patienten bei parodontologischen Behandlungen begleiten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Sich über die Assistenz bei parodontalen Erkrankungen kundig machen
4 Ustd.
8.2
Sich über parodontale Strukturen, deren Erkrankungen und Behandlungsmaßnahmen informieren
10 Ustd.
8.3
Maßnahmen einer systematischen Parodontalbehandlung planen und koordinieren sowie bei der Behandlung assistieren
17 Ustd.
8.4
Parodontologische Behandlungen dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
9 Ustd.
Lernsituation
8.1
Sich über die Assistenz bei parodontalen Erkrankungen kundig machen
4 Ustd.
Auftrag

Sie werden von der Zahnärztin beauftragt, für das Praxisteam einen exemplarischen Ablaufplan zur Assistenz einer Parodontalbehandlung zu erstellen. Gehen Sie dabei, unter Beachtung der aktuellen Parodontalrichtlinien, auf die Besonderheiten von Anamnese, Diagnostikmöglichkeiten, Therapieverfahren und Terminierung der Nachsorgezyklen ein. Im Ablaufplan sollen Hinweise auf die notwendigen Formulare sowie geltende Abrechnungsmodalitäten für die verschiedenen Versichertengruppen integriert werden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Tätigkeiten im Rahmen der Assistenz bei parodontologischen Behandlungs­maßnahmen recherchieren

Brainstorming
Internetrecherche 
Gruppenarbeit

präventives Screening

Anamnese, Befund, Diagnostik

PAR-Versorgungsstrecke

parodontologisches Aufklärungs- und Therapiegespräch

patientenindividuelle Mundhygieneunterweisung

antiinfektiöse Therapie 

Befundevaluation

chirurgische Therapie

unterstützende Parodontaltherapie als Nachsorge 

Patientenbeobachtung während der Behandlung

LF 7

Sich über Aufgaben bei der Vor- und Nach­bereitung der parodontologischen Behandlung erkundigen

Ausbildungsbetrieb
LF 3

Sich in diesem Kontext verwaltende Tätig­keiten erschließen

Terminvergabe 

Mitwirkung bei der Erstellung von Formularen 

Vorbereitung der Abrechnung für die Versichertengruppen

8.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Schwerpunkte für den Ablaufplan festlegen

1

Ausbildungsbetrieb

Besonderheiten der Anamnese

Diagnostikmöglichkeiten

Therapieverfahren

Terminierung der Nachsorgezyklen 

Inhalte für den Ablaufplan praxisindivi­duell gestalten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Ablaufplan erstellen

8.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Ablaufplan dem Praxisteam präsen­tieren und auf Vollständigkeit kontrollieren 

1

Ausbildungsbetrieb
Galerierundgang

Arbeitsergebnisse und Arbeitsprozess reflektieren

Lernsituation
8.2
Sich über parodontale Strukturen, deren Erkrankungen und Behandlungsmaßnahmen informieren
10 Ustd.
Auftrag

Die Zahnärztin möchte die Homepage der ZAP neu gestalten und beauftragt Sie, dafür das Teilgebiet Parodontologie patientenverständlich aufzubereiten. Erläutern Sie auf der Homepage die parodontalen Strukturen des Zahnhalteapparates. Klären Sie über parodontologische Erkrankungen auf und weisen Sie auf grundlegende Ursachen dieser Erkrankungen hin. Geben Sie einen Überblick zu empfohlenen parodontalen Behandlungsmaßnahmen. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

4

Parodontale Strukturen des Zahnhalte­apparates eruieren

anatomische Modelle

Zahnfleisch (Gingiva)

Wurzelzement (Cementum) 

Wurzelhaut (Desmodontium/Perio­dontium)

Alveolarknochen (Processus alveolaris)

Parodontale Erkrankungen anhand der Nomenklatur strukturieren

Klassifikation

gingivale Erkrankungen

Parodontitis

andere, das Parodont betreffende, Zustände

peri-implantäre Erkrankungen und Zustände

Parodontologischen Erkrankungen em­pfohlene Behandlungsmaßnahmen zu­ordnen

Richtlinie zur systematischen Behandlung von 
Parodontitis und anderen Parodontalerkrankungen in der vertragszahnärztlichen Versorgung (PAR-Richt­linie)

Grundlegende Ursachen parodontaler Erkrankungen ermitteln

bakterielle Zahnbeläge 

LF 4 

funktionelle Fehlbelastung 

Immunreaktion des Körpers

Weitere Risikofaktoren recherchieren, z. B.

Rauchen

Diabetes mellitus

Medikamente

psychosoziale Belastungen 

Form der Aufbereitung des Teilgebietes Parodontologie für die Homepage ab-stimmen

Textgestaltung 
Visualisierung, Animation

8.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Parodontale Strukturen und deren Er­krankungen für die Homepage patien­tenverständlich aufbereiten

5

Fachkabinett
Informationsartikel 
Lege-/Erklärvideo
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Grundlegende Ursachen parodontaler Erkrankungen einbeziehen

Parodontalen Erkrankungen empfoh­lene Behandlungsmaßnahme zuordnen

Überblick

8.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Beiträge auf Vollständigkeit und Patientenverständlichkeit kontrollieren 

1

Ausbildungsbetrieb

Eignung der Beiträge zur Patientenin­formation bei parodontalen Erkrankungen einschätzen

Feedbackbogen 
Patientenbefragung 

Lernfeld 9 Praxisbedarf beschaffen und verwalten
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Bestellung vorbereiten und Bestellvorgang planen
24 Ustd.
9.2
Material bestellen und Kaufverträge abschließen
20 Ustd.
9.3
Materialeingang überwachen und Materiallagerung verwalten
6 Ustd.
9.4
Erfüllung der Kaufverträge prüfen und mit Lieferanten kommunizieren
24 Ustd.
9.5
Rechnungen kontrollieren und Bezahlung vorbereiten
6 Ustd.
Lernsituation
9.1
Bestellung vorbereiten und Bestellvorgang planen
24 Ustd.
Auftrag

Sie sind in der ZAP zukünftig für die Beschaffung des Praxismaterials verantwortlich. Vergegenwärtigen Sie sich die damit verbundenen Aufgaben der ZFA. Bei der Kontrolle des Lagerbestandes fällt Ihnen auf, dass die Vorräte an Händedesinfektionsmittel nur noch sehr gering sind. Ermitteln Sie zunächst mögliche Bezugsquellen und erstellen Sie Anfragen an ausgewählte Lieferanten. Vergleichen Sie die eingehenden Angebote und entscheiden Sie sich begründet für einen Lieferanten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Zwischen langlebigen Investitionsgütern und Verbrauchsmaterial unterscheiden

Fachliteratur

Grundlegend zu beschaffendes Praxis­material und Praxisbedarf erfragen 

Ausbildungsbetrieb

Sich einen Überblick zu Aufgaben einer ZFA bei der Materialbeschaffung verschaffen

Brainstorming

Kontrolle des Materialbestandes

Beschaffung von Produktinforma­tionen

Bezugsquellenermittlung

Einholung von Angeboten

Angebotsvergleich

Lieferantenauswahl

Materialbestellung

Materialeingangsprüfung

Reaktion bei Mängeln und Lieferver­zögerungen

Überwachung von Zahlungsterminen

sachgerechte Materiallagerung

Bezugsquellen für die Beschaffung des Händedesinfektionsmittels ermitteln

Internetrecherche

Händedesinfektionsmittel mengen- und wertmäßig einschätzen

Mindestbestand, Höchstbestand und Meldebestand unterscheiden

LS 9.3

Ermittlung der optimalen Bestellmenge recherchieren

Fachliteratur

Qualitative und quantitative Kriterien für den Angebotsvergleich festlegen

Ökonomische, soziale und ökologische Aspekte der Beschaffung beachten

Allgemeine und spezielle Anfragen abgrenzen

Deutsch/Kommunikation
LF 2

9.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Mögliche Bezugsquellen anhand von Vergleichskriterien gegenüberstellen

10

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Händedesinfektionsmittel mittels ABC-Analyse des Praxismaterials einordnen

Optimale Bestellmenge ermitteln

Mögliche Lieferanten auswählen

Anfrage erstellen

Deutsch/Kommunikation
LF 2
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Eingehende Angebote vergleichen

Sich begründet für eines der vorliegenden Angebote entscheiden

9.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse im Praxisteam diskutieren und beurteilen

4

Deutsch/Kommunikation

Lieferantenbeziehungen reflektieren

Vor- und Nachteile der Lagerhaltung diskutieren

LS 9.3

Lernsituation
9.2
Material bestellen und Kaufverträge abschließen
20 Ustd.
Auftrag

Sie haben in der ZAP einen Lieferanten für Händedesinfektionsmittel ausgewählt und erhalten den Auftrag, eine Bestellung auf Grundlage des vorliegenden Angebotes auszulösen. Machen Sie sich vorab mit den rechtlichen und formalen Rahmenbedingungen einer Bestellung vertraut. Schließen Sie den Kaufvertrag im Rahmen Ihrer Kompetenzbefugnisse als ZFA rechtswirksam ab.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Grundlagen des Vertragsrechts eruieren

Wirtschaftskunde
BGB

Rechtsgeschäfte

Zustandekommen Kaufvertrag

Rechte und Pflichten aus Kaufvertrag

Inhalt Kaufvertrag

Arten von Kaufverträgen

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

Angebot des ausgewählten Lieferanten bereitlegen

LS 9.1

Kompetenzbefugnisse der ZFA mit Praxisinhabendem abstimmen

Ausbildungsbetrieb

9.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Kaufvertragsart auswählen

6

Optimale Bestellmenge und verfügbare Packungsgrößen beachten

LS 9.1

Kaufvertragsinhalte festlegen und auf Vollständigkeit prüfen

Lieferfristen berücksichtigen

Bestellvorgang unter Beachtung der AGB und vertragsrechtlicher Grund­lagen rechtswirksam auslösen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

9.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Vorgehen beim Kaufvertragsabschluss reflektieren

2

Kaufvertrag als Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Kompetenzbefugnisse der ZFA thematisieren

Ausbildungsbetrieb
LF 2

Lernsituation
9.3
Materialeingang überwachen und Materiallagerung verwalten
6 Ustd.
Auftrag

Das von Ihnen bestellte Händedesinfektionsmittel wird fristgerecht geliefert. Erfassen und dokumentieren Sie den Wareneingang, prüfen Sie die angelieferte Ware und lagern Sie diese produkt- und fachgerecht ein. Aktualisieren Sie den Warenbestand und erstellen Sie eine Checkliste zur Lagerdokumentation.  

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Sich zu materialspezifischen Lagerungs­anforderungen informieren

Herstellerangaben

Lagerprinzipien unterscheiden

Internet

First In First Out

Highest In First Out

Last In First Out

Lowest In First Out

First Expired First Out

Vorschriften zur Lagerdokumentation recherchieren

LF 3 
Medizinproduktegesetz

Inhalte und Gestaltung der Checkliste abstimmen

Deutsch/Kommunikation

9.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Wareneingangskontrolle vornehmen und etwaige Mängel dokumentieren

2

Angeliefertes Material produkt- und fachgerecht lagern und dokumentieren

Checkliste zur Lagerdokumentation erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Materialbestand in regelmäßigen Abständen überprüfen und aktualisieren

Branchensoftware 
Checkliste

9.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Checkliste in der ZAP einsetzen und Eignung reflektieren

2

Praxisauftrag
Ausbildungsbetrieb

Lagerhaltung in der ZAP einschätzen und ggf. optimieren

Möglichkeiten der digitalen Lagerhaltung diskutieren

Expertenvortrag
Betriebsbesichtigung

Lernsituation
9.4
Erfüllung der Kaufverträge prüfen und mit Lieferanten kommunizieren
24 Ustd.
Auftrag

Sie nehmen in der ZAP eine Lieferung bestellter Materialien in Empfang. Bei der Eingangskontrolle fällt Ihnen auf, dass eine Packung beschädigt ist und die enthaltenen Ampullen zum Teil zerbrochen sind. Das bestellte Händedesinfektionsmittel ist nur noch einen Monat haltbar. Das dringend benötigte Füllungsmaterial fehlt in der Lieferung. Der Praxisinhaber beauftragt Sie, mit dem Lieferanten zu kommunizieren, um eine Beseitigung der festgestellten Mängel herbeizuführen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.4.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Mögliche Störungen bei der Erfüllung des Kaufvertrages identifizieren

Wirtschaftskunde

Schlechtleistung

Nicht-Rechtzeitig-Lieferung

Arten von Mängeln eruieren

Sich über Voraussetzungen für Nicht-Rechtzeitig-Lieferung informieren

Rechte des Käufers bei den genannten Kaufvertragsstörungen recherchieren

BGB

Vorrangige und nachrangige Rechte unterscheiden

Kommunikation mit Lieferanten abstimmen

LF 2 
Kommunikationstechniken und -regeln
Deutsch/Kommunikation

9.4.2 Entscheiden/
Durchführen

Art der Mängel feststellen

10

Mängelrüge erstellen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Aufgrund der Mängel den Lieferanten kontaktieren und lösungsorientiert kommunizieren

Rollenspiele
Deutsch/Kommunikation

Zunächst Nacherfüllung des Vertrages verlangen 

Fristsetzung

Bei fehlgeschlagener Nacherfüllung des Vertrages von nachrangigen Rechten Gebrauch machen

Deutsch/Kommunikation

Minderung des Kaufpreises oder

Rücktritt vom Vertrag

Ggf. zusätzlich Schadenersatz fordern

Bei Nicht-Rechtzeitig-Lieferung dem Lieferanten eine Nachfrist setzen und Nacherfüllung des Vertrages einfordern 

Aufgrund der verspäteten Lieferung ggf. Schadenersatz verlangen 

Bei Verstreichen der Nachfrist Lieferung ablehnen und vom Vertrag zurücktreten 

Ggf. Schadenersatz statt der Leistung verlangen

Gesprächsverlauf bei Bedarf dokumen­tieren

Gesprächsnotiz
berufsbezogene Informationsverarbeitung

9.4.3 Bewerten/
Reflektieren

Kommunikation mit Lieferanten im Hin­blick auf eine störungsfreie Beschaffung von Praxismaterial beurteilen

2

Deutsch/Kommunikation

Optimierungsmöglichkeiten im Praxis­team diskutieren

Lernsituation
9.5
Rechnungen kontrollieren und Bezahlung vorbereiten
6 Ustd.
Auftrag

Nach Materialeingang in der ZAP erhalten Sie den Auftrag, die Rechnung des Lieferanten sachlich und rechnerisch zu prüfen. Bereiten Sie die Zahlung für die Praxisinhaberin vor. Nutzen Sie die in der ZAP übliche Zahlungsform und berücksichtigen Sie in den Zahlungsbedingungen eingeräumte Preisnachlässe sowie die Zahlungsfrist.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.5.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

2

Gesetzliche und kaufmännische Bestandteile einer Rechnung recherchieren

Umsatzsteuergesetz (UStG)

Sich über Zahlungsbedingungen und Zahlungsfristen informieren

Zahlungsformen in der ZAP unterscheiden

Ausbildungsbetrieb

9.5.2 Entscheiden/
Durchführen

Eingegangene Rechnung auf sachliche und rechnerische Richtigkeit überprüfen

2

Datum des Zahlungseinganges und Zahlungsbetrag unter Berücksichtigung der Zahlungsfrist und Skontoziehung festlegen

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Zahlungsform auswählen und Rechnungsausgleich vorbereiten

9.5.3 Bewerten/
Reflektieren

Kompetenzbefugnisse der ZFA bei Zahlungsvorgängen reflektieren

2

Für die ZAP geeignete Zahlungsarten und -formen diskutieren

digitale Zahlungsformen
Wirtschaftskunde

Lernfeld 10 Patienten bei prophylaktischen und kieferorthopädischen Behandlungen begleiten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Sich mit Aspekten der Prophylaxe und der Kieferorthopädie vertraut machen
20 Ustd.
10.2
Sich über Früherkennungsuntersuchungen, prophylaktische Maßnahmen sowie Möglichkeiten kieferorthopädische Behandlungen informieren
14 Ustd.
10.3
Individualprophylaktische Maßnahmen planen
8 Ustd.
10.4
Individualprophylaktische Maßnahmen vorbereiten und dabei assistieren
18 Ustd.
10.5
Individualprophylaktische Maßnahmen dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
14 Ustd.
10.6
Nutzen von Prophylaxe und Kieferorthopädie reflektieren sowie eigenes Handeln hinsichtlich Patientenbindung einschätzen und optimieren
6 Ustd.
Lernsituation
10.5
Individualprophylaktische Maßnahmen dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
14 Ustd.
Auftrag

Um die Dokumentation individualprophylaktischer Maßnahmen und die Vorbereitung der Leistungsabrechnung zu optimieren, sollen Textbausteine für die zahnärztliche Software erarbeitet werden. Ihre Aufgabe ist es, ausgehend vom Befund, Textbausteine für die Dokumentation des Behandlungsablaufes zu formulieren, die Sie mit entsprechenden Abrechnungspositionen verknüpfen sollen. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.5.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich über Befunde und daraus resultie­rende prophylaktische Maßnahmen informieren 

branchenspezifische Software
Ausbildungsbetrieb
Gruppenarbeit

Richtlinien der Früherkennungsunter­suchungen auf Zahn-, Mund- und Kiefer­krankheiten recherchieren 

Internet
LZKS

Abrechnungsposi­ti­onen im Einheitlichen Bewertungsmaß­stab für zahnärztliche Leistungen (BEMA) FU 1a, FU 1b, FU 1c, FU Pr, FU 2, FLA analysieren

Sich mit den Richtlinien über Maßnah­men zur Verhütung von Zahnerkran­kun­gen (Individualprophylaxe) vertraut machen 

Sich die Abrechnungspositionen IP1, IP2, IP4, IP5 erschließen

Abrechnungsbestimmungen für prophy­laktische Leistungen der Gebührenord­nung für Zahnärzte (GOZ) 1000, 1010, 1020, 1030, 1040, 2000 identifizieren

Abrechnung prophylaktischer Maßnah­men nach BEMA und GOZ differen­zieren

Formale Kriterien für die Textbausteine zur Einbindung in die individuelle Soft­ware der ZAP festlegen

Ausbildungsbetrieb

10.5.2 Entscheiden/
Durchführen

Relevante Inhalte für die Dokumentation von Befunden und Behandlungsabläu­fen sowie die vorbereitende Leistungs­ab­rechnung auswählen

6

Textbausteine entsprechend Leistungs­inhalten der Abrechnungs­positionen für BEMA und GOZ formulieren 

Gruppenarbeit
berufsbezogene
Informationsverarbeitung

Richtlinie der Früherkennungsunter­su­chungen auf Zahn-, Mund- und Kiefer­krankheiten und Richtlinie über Maßna­h­men zur Verhütung von Zahnerkran­kun­gen sowie die Abrechnungsposi­tionen FU 1a, FU 1b,    FU 1c, FU Pr, FU 2, FLA bzw. IP1, IP2, IP4 und IP5 berück­sichtigen

Wiederabrechenbarkeit der prophylakti­schen Maßnahmen gemäß den vorge­schriebenen Behandlungsinter­vallen einbeziehen

Formale Kriterien für die Textbausteine zur Einbindung in die individuelle Soft­ware der ZAP einhalten

Ausbildungsbetrieb

10.5.3 Bewerten/
Reflektieren

Textbausteine mit entsprechenden Abrechnungspositionen überprüfen 

2

Plenum

Ggf. Fehler identifizieren und korrigieren

Arbeitsergebnisse in der ZAP umsetzen

Ausbildungsbetrieb

Lernfeld 11 Patienten bei prothetischen Behandlungen begleiten
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Sich mit den Aufgaben bei prothetischen Behandlungen und Möglichkeiten der prothetischen Versorgung vertraut machen
16 Ustd.
11.2
Sich einen Überblick über prothetische Behandlungsabläufe verschaffen
14 Ustd.
11.3
Prothetische Behandlungen planen, vorbereiten und dabei assistieren
14 Ustd.
11.4
Abrechnungsbestimmungen zu prothetischen Behandlungen ermitteln und Heil- und Kostenplan erstellen
30 Ustd.
11.5
Prothetische Behandlungen dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
6 Ustd.
Lernsituation
11.1
Sich mit den Aufgaben bei prothetischen Behandlungen und Möglichkeiten der prothetischen Versorgung vertraut machen
16 Ustd.
Auftrag

Die Zahnärztin möchte für das Wartezimmer-TV eine Präsentation erstellen lassen, um Patientinnen und Patienten über Möglichkeiten prothetischer Versorgung zu informieren. Machen Sie sich zunächst mit Ihren Aufgaben als ZFA in diesem Kontext vertraut. Stellen Sie alle Informationen für die Präsentation zusammen. Gehen Sie auf verschiedene Möglichkeiten von festsitzendem und herausnehm­barem Zahnersatz ein und verdeutlichen Sie Vor- und Nachteile.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Aufgaben einer ZFA vor, während und nach prothetischen Behandlungen recherchieren

Ausbildungsbetrieb

Sich über die Möglichkeiten von fest­sitzendem Zahnersatz informieren

Fachliteratur
Internet
Prothetikkataloge, Modelle
3D-Visualisierungen 

konfektionierter und gegossener Stiftaufbau

Krone

Brücke

Kronenarten unterscheiden

Vollgusskronen 

Verblendkronen 

Metallkeramikkronen 

Mantelkronen 

Teilkronen

Kronenarten verschiedene Präpara­tionstechniken zuordnen

Tangentialpräparation

Hohlkehlpräparation

Stufenpräparation

Notwendigkeit des Lückenschlusses diskutieren

Deutsch/Kommunikation

Arten von Lückensituationen eruieren und Versorgungsmöglichkeiten erörtern

Sich mit dem Aufbau von Brücken ver­traut machen

Pfeiler

Anker

Brückenglied

Brückenformen differenzieren

Lage der Pfeiler – einspannig, mehrspannig, Freiendbrücke

Anzahl der Glieder – eingliedrig, mehrgliedrig

Form der Glieder – Schwebebrücke, Tangentialbrücke, Spaltbrücke, Sattelbrücke

Sich über die Anwendbarkeit von Mary­landbrücken erkundigen

Herausnehmbaren Zahnersatz als Alternative zu festsitzendem Zahnersatz beschreiben

Deutsch/Kommunikation

Herausnehmbaren Zahnersatz nach der Möglichkeit der Abstützung unterteilen

Partielle und totale Prothesen gegen­überstellen

Sich den Aufbau einer partiellen Prothese erschließen

Modelle

Vor- und Nachteile ausgewählter Verankerungselemente vergleichen

Interims- und Immediatprothesen abgrenzen

Den Halt von Totalprothesen beein­flussende Faktoren recherchieren

11.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Informationen zu prothetischen Versor­gungsmöglichkeiten für die Präsenta­tion auswählen und strukturieren

3

berufsbezogene Informationsverarbeitung
Deutsch/Kommunikation
Gruppenarbeit

11.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Informationen zu prothetischen Versorgungsmöglichkeiten auf Vollständigkeit und Patientenverständlichkeit über­prüfen

1

Eignung der Informationen für das Wartezimmer-TV einschätzen 

Feedback

Lernfeld 12 Bildgebende Verfahren und Strahlenschutzmaßnahmen anwenden
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Sich mit Möglichkeiten bildgebender Verfahren zur zahnärztlichen Diagnostik vertraut machen
4 Ustd.
12.2
Sich zu physikalischen Grundlagen der Röntgendiagnostik informieren und Einsatz von Bildträgersystemen planen
11 Ustd.
12.3
Sich einen Überblick über strahlenschutzrelevante Vorschriften verschaffen und entsprechende Vorkehrungen treffen
7 Ustd.
12.4
Röntgenaufnahmen unter Anleitung anfertigen
9 Ustd.
12.5
Bildverarbeitung übernehmen und Fehlerquellen analysieren
6 Ustd.
12.6
Röntgendiagnostik dokumentieren und Leistungsabrechnung vorbereiten
3 Ustd.
Lernsituation
12.2
Sich zu physikalischen Grundlagen der Röntgendiagnostik informieren und Einsatz von Bildträgersystemen planen
11 Ustd.
Auftrag

Der Strahlenschutzbeauftragte der ZAP weist das Praxisteam darauf hin, dass die Kenntnisse im Strahlenschutz aktualisiert werden müssen. Der Zahnarzt beauftragt Sie, sich in Vorbereitung auf die damit verbundene Prüfung die physikalischen Grundlagen zur Röntgendiagnostik zu erarbeiten. Vorab sollen Sie darüber hinaus Ihre Kenntnisse in einem simulierten Prüfungsgespräch mit dem Zahnarzt nachweisen. Außerdem erhalten Sie den Auftrag, die Anfertigung von Röntgenaufnahmen mittels des in der ZAP vorhandenen Bildträgersystems und der genutzten Röntgentechnik zu planen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich zu physikalischen Grund­lagen der Röntgendiagnostik infor­mieren

Partnerarbeit
Fachliteratur
Internet

Aufbau der Röntgenröhre und die Ent­stehung von Röntgenstrahlen recher­chieren

Informationen zur Röntgendiagnostik, basierend auf der unterschiedlichen Absorption von Röntgenstrahlen durch das menschliche Gewebe, zusammen­tragen

Organsysteme hinsichtlich ihrer Strah­lenempfind­lichkeit unterscheiden

Pathologische Veränderungen als Ver­schattung und Aufhellung auf Röntgen­bildern diskutieren

Röntgenstrahlen als gewebeschädigen­de Strahlen identifizieren

deterministische, nicht stochastische, Schäden 

stochastische Schäden 

Röntgenspannung, Stromstärke und Belichtungszeit als Einflussfaktoren bei der Bildentstehung eruieren

Fachkabinett
Ausbildungsbetrieb
Herstellerunterlagen
Bedienungsanleitung

Zusammenhang zwischen Dosisleistung und Abstand von der Strahlen­quelle mithilfe des Abstandsquadrat­gesetzes erfassen

Ablauf bei der Anfertigung von Röntgenaufnahmen mittels vorhandener Bildträgersysteme und verschiedener Röntgentechniken differenzieren

Internet
LZKS

Intraorale Einstelltechniken unterscheiden

Halbwinkeltechnik

Paralleltechnik

Rechtwinkeltechnik

Begriffe klären

Zentralstrahl

Winkelhalbierende

Zahnachse

Filmebene

Nutzstrahlenfeld

Technik nach Le Master bei Aufnahmen im Prämolaren- und Molarenbereich des Oberkiefers zur Vermeidung von Überlagerungen durch das Jochbein bei der Halbwinkeltechnik diskutieren

Exzentrische Aufnahmetechniken zur Darstellung beider Wurzeln bei Aufnah­men im Prämolaren- und Molarenbe­reich des Oberkiefers recherchieren

Exzentrische Aufnahmen von orthora­dialen Aufnahmen abgrenzen

Benötigte Materialien und Hilfsmittel sowie Bildträger­system und Röntgentechnik der ZAP ermitteln

Fachkabinett
Ausbildungsbetrieb

Arbeitsplan für die Erstellung einer Röntgenaufnahme erkunden

LZKS

Kriterien für die Auswertung des Prüfungsgespräches festlegen

Simulation des Prüfungsgespräches vorbereiten

Lerntechniken
Rollenspiel
Gesprächsleitfaden

12.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Prüfungsgespräch simulieren

3

Partnerarbeit
Rollenspiel
Videoaufnahme

Anfertigung von Röntgenaufnahmen mittels des in der ZAP vorhandenen Bildträgersystems und der genutzten Röntgentechnik vorbereiten

Arbeitsplan

12.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Prüfungsgespräch auswerten und konstruktives Feedback geben

2

Plenum
Bewertungskriterien
Deutsch/Kommunikation

Planung der Röntgenaufnahme für die ZAP beurteilen und ggf. optimieren

Ausbildungsbetrieb
Arbeitsplan

Lernfeld 13 Arbeitsprozesse organisieren und optimieren
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Sich mit Praxisprozessen vertraut machen und Optimierungsmöglichkeiten mittels Qualitätsmanagement(QM)-System ableiten
12 Ustd.
13.2
Sich über Instrumente des QM informieren, Arbeitsprozesse qualitätsgerecht planen und überwachen sowie Unterlagen vorbereiten
24 Ustd.
13.3
Sich einen Überblick über Bestandteile des Arbeitsvertrages sowie Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten verschaffen
12 Ustd.
13.4
Instrumente des QM in der ZAP anwenden
14 Ustd.
13.5
Zahlungstermine überwachen und bei Nicht-Rechtzeitig-Zahlung Maßnahmen ergreifen
18 Ustd.
Lernsituation
13.5
Zahlungstermine überwachen und bei Nicht-Rechtzeitig-Zahlung Maßnahmen ergreifen
18 Ustd.
Auftrag

Ein Patient kommt zur eingehenden Untersuchung in die ZAP und legt die elektronische Gesundheitskarte (eGk) vor. Nach dem Einlesen erscheint ein automatischer Warnhinweis der Praxissoftware, dass der Patient eine offene Liquidation nicht bezahlt hat. Sie sind unsicher, was zu tun ist, da es in der ZAP bisher keinen vergleichbaren Fall gegeben hat. Demzufolge beauftragt Sie die Zahnärztin, einen Handlungsleitfaden zur Überwachung von Zahlungsvorgängen und zur Einleitung von entsprechenden Maß­nahmen anzufertigen, der im Rahmen des betrieblichen QM in der ZAP eingesetzt werden soll.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.5.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Notwendigkeit der Überwachung von Zahlungsterminen und Zahlungseingängen für die ZAP diskutieren

Ausbildungsbetrieb 
Deutsch/Kommunikation

Kontoauszüge und die tägliche Erfassung von Barzahlungen im Kassen­buch sichten

Musterkontoauszüge
Musterkassenbuch

Maßnahmen zur Überwachung von Zahlungsterminen und Zahlungseingängen eruieren

Praxissoftware
Ausbildungsbetrieb

Offene-Posten-Liste

Zusammenarbeit mit privatzahnärzt­licher Verrechnungsstelle

Voraussetzungen für eine Nicht-Recht­zeitig-Zahlung recherchieren

LF 9

Rechte bei Nicht-Rechtzeitig-Zahlung unterscheiden

Schadenersatz nach Verzögerung

§ 286 BGB

Schadenersatz nach Nichterfüllung

§ 281 BGB

Rücktritt vom Vertrag

§ 323 BGB

Sich über Maßnahmen zur Beibringung einer Forderung informieren

außergerichtliches Mahnverfahren 

gerichtliches Mahnverfahren

Berechnung von Mahngebühren und Verzugszinsen erkunden

Fachliteratur
Internet

Mahnschreiben für außergerichtliches Mahnverfahren vorbereiten

Ausbildungsbetrieb
berufsbezogene Informationsverarbeitung

Verjährungsfristen recherchieren

Inhalt und Gestaltung des Handlungs­leitfadens abstimmen

Deutsch/Kommunikation

Kriterien zur Bewertung des Handlungsleitfadens festlegen

Bewertungsbogen

13.5.2 Entscheiden/
Durchführen

Inhalte für den Handlungsleitfaden auswählen und strukturieren

6

Handlungsleitfaden erstellen und gestalten

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Exemplarisch digital einen gerichtlichen Mahnbescheid als Anlage zum Hand­lungsleitfaden ausfüllen

13.5.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnis präsentieren und im Team diskutieren

2

Deutsch/Kommunikation

Handlungsleitfaden auf Vollständigkeit überprüfen und ggf. begründete Rückschlüsse für eine mögliche Anpassung ziehen

Bewertungsbogen

Handlungsleitfaden auf den vorliegenden Fall anwenden

Test im Ausbildungsbetrieb

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Bereich stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats4, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.5 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung.

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

4   Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

5    Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang

1. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 2 Patienten empfangen und begleiten

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler führen die Patientenaufnahme in der Fremdsprache durch. Sie erfragen und erfassen praxisrelevante Stammdaten sowie Anamnesedaten (Anamnesebogen). Dazu nutzen sie auch digitale Medien. Außerdem holen sie bei Patientinnen und Patienten die Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten ein.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Rahmen der Recherche zu den praxisrelevanten Fachbegriffen in der Fremdsprache sollte die Arbeit mit (Fach-)Wörterbüchern wiederholt und vertieft werden. Zur Erarbeitung der relevanten Lexik und der üblichen Formulierungen empfiehlt es sich, bei der Erfassung der Patientendaten originale fremdsprachige Personal- und ggf. Versicherungsdokumente einzusetzen. Ebenso ist der Einsatz fremdsprachiger Einwilligungserklärungen zur Verarbeitung personenbezogener Daten hilfreich.

Für die Vorbereitung des Patientenaufnahmegesprächs empfiehlt sich Gruppen- oder Partnerarbeit. Der Umgang mit den verschiedenen Patiententypen kann in Rollenspielen geübt und ausgewertet werden. Die jeweiligen Rollenkarten (Flowcharts) können von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitet werden. Dabei sollten die entsprechende Lexik und der Vertrauen aufbauende Smalltalk berücksichtigt werden. Im Vordergrund stehen die Entwicklung des freien Sprechens und der interkulturellen Handlungsfähigkeit.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 4 Patienten bei der Kariestherapie begleiten

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler erläutern patientenbezogen die Abläufe der Füllungstherapie (Behandlungstermine, Behandlungsdauer, Verhaltenshinweise während und nach der Behandlung). Auf Nachfragen reagieren sie angemessen und empathisch. Sie unterstützen den Behandelnden bei der Beratung hinsichtlich der Wahl des Füllungsmaterials (Arten, Vor- und Nachteile).

Didaktisch-methodische Hinweise:

Neben der Vertiefung des Grundwortschatzes spielt der Erwerb von fachspezifischem Vokabular zur Füllungstherapie eine große Rolle. Bei der Erschließung dieser Fachlexik können sowohl Fachwörterbücher als auch Software und Internetquellen genutzt werden. Die relevanten Fachbegriffe sollten in ihrer Schreibweise und Aussprache in vielfältigen Übungen gefestigt werden. 

Das Beratungsgespräch kann in Form von Rollenspielen umgesetzt werden, um das dialogische Sprechen weiter zu fördern. Zur Vorbereitung des Rollenspiels bieten sich nach der Vermittlung der Fachlexik das Einsetzen von entsprechenden Hörtexten und gezielte Übungen zur Aussprache, Intonation und Grammatik an.

2. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 6 Patienten bei chirurgischen Behandlungen begleiten

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler erklären den Patientinnen und Patienten die grundlegenden Abläufe bei deren chirurgischem Eingriff (z. B. Extraktion) in der Fremdsprache. 

Die Schülerinnen und Schüler geben Hinweise zum postoperativen Verhalten (Medikamenteneinnahme, Hygienemaßnahmen, Nachsorge), weisen auf mögliche Komplikationen sowie deren Vermeidung hin und beantworten dies­bezügliche Fragen. Sie agieren situationsgerecht und empathisch. Dabei reprä­sentieren sie ein angenehmes Praxisklima und gehen auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ein.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Kompetenzen Rezeption, Mediation und Interaktion sollen weiterentwickelt werden.

Bei der Erarbeitung praxisrelevanter fremdsprachiger Fachbegriffe zu ausgewählten chirurgischen Eingriffen empfiehlt es sich, die Arbeit mit (zahn)medizinischen Fachwörterbüchern zu üben sowie rele­vante grammatische Strukturen zu wiederholen und zu vertiefen. Zur Vorbereitung auf das Patientengespräch können typische chirurgische Behandlungen ausgewählt und in Gruppenarbeit fachlich bearbeitet werden.

Für die Erarbeitung des Patientengesprächs bietet sich Partnerarbeit an. Es könnte zudem ein Leitfaden erstellt werden, auf dessen Grundlage die zielführende Interaktion geübt werden kann. Rollenspiele, die die berufliche Praxis simulieren, eignen sich für das dialogische Sprechen und trainieren insbesondere das Eingehen auf den Patientenwunsch sowie das Reagieren bei geäußerten Bedenken und Ängsten. Neben der Entwicklung des freien fachgerechten und patientenbezogenen Sprechens steht auch eine interkulturelle Handlungsfähigkeit im Vordergrund.

3. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 12 Bildgebende Verfahren und Strahlenschutzmaßnahmen anwenden

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler geben Patientinnen und Patienten wesentliche Hinweise für das Verhalten bei intra- und extraoralen Röntgenaufnahmen in der Fremdsprache. Sie erläutern die Vorgehensweise bei der Durchführung von Röntgenaufnahmen (physikalische Grundlagen, Verfahren, Geräte) und klären über die Wirkung von Röntgenstrahlung und die Möglichkeiten des Strahlen­schutzes (Schutzmaßnahmen) auf. Bei der Vorbereitung von Röntgenaufnahmen geben sie Anweisungen zur Positionierung und zum Verhalten während der Durchführung der Aufnahme. Dabei reagieren sie empathisch und berücksichtigen interkulturelle Besonderheiten der Patientinnen und Patienten.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Ziel ist die Weiterentwicklung beruflich orientierter Fremdsprachenkompetenz, die bei der Anfertigung von intra- und extraoralen Röntgenaufnehmen angewendet werden kann. 

In berufsbereichstypischen Standardsituationen sollen die Schülerinnen und Schüler ihrem Gesprächspartner die Vorgehensweise bei der Durchführung von Röntgenaufnahmen erläutern. Hierfür eignet sich ein Partnergespräch im Rollenspiel. Dabei können sie für situationsgemäße Mimik und Gestik sowie sprachliche Betonung und interkulturelle Aspekte sensibilisiert werden. 

Es empfiehlt sich, das Rollenspiel nach Möglichkeit im Röntgenraum durchzuführen, um die berufstypischen Handlungsabläufe mit der Kommunikation zu verknüpfen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Interaktion zwischen den Gesprächspartnern mit unterschiedlichen Sprachhintergrund in einem realitätsnahen Umfeld. 

Für die Erarbeitung des Partnergespräches ist es hilfreich, Nachschlagewerke, Bedienungsanleitungen und Fachtexte in der Fremdsprache zu nutzen. Dadurch können sowohl das Übersetzen von Fachtexten, die inhaltliche Wiedergabe wichtiger Informationen als auch die korrekte Nutzung der Nachschlagewerke geübt werden. Relevante grammatische Strukturen werden so aufgefrischt und vertieft.

Als Leitfaden bietet es sich an, einen individuellen Stichwortzettel mit einer vereinbarten Anzahl an Worten für das Partnergespräch zuzulassen.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats6 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standardsprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht sowohl in die Fremdsprache übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion:  Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen. 

6  Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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