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Lehrplan

Berufsfachschule / Berufsschule - duale Berufsausbildung

Uhrmacher / Uhrmacherin

2002/2012/2020

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2020 freigegeben.

Der Lehrplan basiert auf dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Uhrmacher/ Uhrmacherin (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 29. Juni 2001) und der Verordnung über die Berufsausbildung zum Uhrmacher/zur Uhrmacherin vom 2. Juli 2001 (BGBl I Teil 33) i. V. m. deren Berichtigung vom 22. November 2001 (BGBl. I Nr. 61).

Der Lehrplan wurde am

Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung
Comenius-Institut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Steffen Fietz Dippoldiswalde/Glashütte
Gunter Liebscher Dippoldiswalde/Glashütte
Gunnar Müller Rabenau/Glashütte
Jörg Schmidt Dippoldiswalde
Jörg Tamme Dippoldiswalde/Glashütte
Marion Vogler Dippoldiswalde/Glashütte

2002 erarbeitet und durch das Sächsische Bildungsinstitut 2012 redaktionell überarbeitet.

Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2020 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufs­ausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungs­betrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmen-vereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Für die Berufsfachschule gilt § 9 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„In der Berufsfachschule werden die Schüler in einen oder mehrere Berufe eingeführt oder für einen Beruf ausgebildet. Außerdem wird die allgemeine Bildung gefördert.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsfachschulen“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 17. Oktober 2013 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Der Ausbildungsberuf Uhrmacher/Uhrmacherin ist ein Beruf, der durch Tradition und Innovation gekennzeichnet ist. Die Ausbildung kann dual oder an der dreijährigen Berufsfachschule vollzeitschulisch absolviert werden.

Der strukturelle und technologische Wandel zusammen mit dem Trend zur Dienstleistungsgesellschaft beeinflussen das Qualifikationsprofil des Uhrmachers/der Uhrmacherin beträchtlich.

Der Einsatz des Uhrmachers/der Uhrmacherin erfolgt in der industriellen Uhrenfertigung und im handwerklichen Service.

Typische Einsatzfelder sind:

  • die Einzelfertigung hochwertiger Uhren
  • die Entgegennahme von Kundenaufträgen
  • die Wartung und Reparatur von mechanischen und elektronischen Uhren
  • die Wartung und Reparatur von industriell gefertigtem Schmuck
  • die Herstellung und das Modifizieren von Ersatzteilen
  • die Kundenberatung und der Verkauf von Uhren und Schmuck.

Die berufliche Tätigkeit erfordert:

  • Allgemeinbildung, besonders im naturwissenschaftlich-technischen Bereich 
  • technisches und technologisches Wissen und Können
  • Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen
  • Belastbarkeit, insbesondere ausdauernde Konzentrationsfähigkeit und Sehfähigkeit
  • Bereitschaft zur fachbezogenen Fort- und Weiterbildung
  • Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit und zur Zusammenarbeit in Teams 
  • verkaufspsychologische Kenntnisse und kommunikative Fähigkeiten

Der Uhrmacher/die Uhrmacherin

  • ist qualifiziert, Einzelteile der Uhrwerke und des Gehäuses durch spanende und spanlose Fertigungsverfahren herzustellen und die dazu benötigten Werkstoffe fachgerecht auszusuchen. Moderne technische Verfahren wie CNC-Fräsen, -Drehen und - Gravieren erlangen dabei zunehmend an Bedeutung. Bei der Konstruktion und der Gestaltung von Uhren und Uhrengehäusen werden Computer und branchentypische Software eingesetzt.
  • beherrscht die Funktion mechanischer, elektrischer und elektronischer Uhren, um diese fachgerecht zu warten und Fehler zu erkennen und zu beseitigen. Bei der Reparatur, der Herstellung von fehlenden Teilen und beim Reinigen der Werke setzt er moderne Geräte und eine breite Palette spezieller Werkzeuge und Hilfsmittel ein.
  • kann Uhren den Stilepochen zuordnen und stilgerecht restaurieren.
  • ermittelt Kundenwünsche, berät Kunden bei Kauf, Bedienung und Pflege von Uhren und Schmuck und informiert über notwendige Wartungsarbeiten. Dazu sind kommunikative Fähigkeiten sowie kunden- und produkt- bzw. leistungsorientiertes Handeln erforderlich.

Die Vielfalt der verwendeten Werkstoffe, traditionelle Handwerkskunst, moderne Arbeitstechniken zur Herstellung und Werterhaltung sowie Verkaufskultur prägen somit die Ausbildung.

Ausgehend von diesen Tätigkeitsbereichen erfolgt die Strukturierung des berufsbezogenen Unterrichtes in den Handlungsbereichen:

  • Herstellung von Uhrenteilen
  • Herstellung und Instandhaltung mechanischer Großuhren
  • Instandhaltung mechanischer Kleinuhren
  • Instandhaltung elektronischer Uhren
  • Kundenberatung und Verkauf

Ziele und Inhalte werden unmittelbar auf das berufliche Handeln bezogen und sind in Lehrplaneinheiten gegliedert. Den Lehrplaneinheiten liegen die Ziele und Inhalte der Lernfelder des Rahmenlehrplanes für den Ausbildungsberuf Uhrmacher/Uhrmacherin zugrunde.

Die Ziele und Inhalte sind die Basis, das berufliche Grundwissen und -können sowie die notwendigen Motivationen und Einstellungen bei allen Schülerinnen und Schülern herauszubilden. Das Regelwerk des Uhrmacherhandwerks und der aktuelle Stand der industriellen Fertigung sind zu beachten.

Die berufsbezogene mathematisch-naturwissenschaftliche Durchdringung der technischen und technologischen Sachverhalte ist bei der Festigung der Grundkenntnisse ein wichtiger Bestandteil des Unterrichtes.

Mathematische, naturwissenschaftliche, zeichnerische, informationstechnische und handwerkliche Sachverhalte sind arbeitsaufgaben- und tätigkeitsorientiert im notwendigen Umfang innerhalb der einzelnen Lehrplaneinheiten zu vermitteln.

Mit einem fundierten Grundwissen über Technologie und Konstruktion können die Schülerinnen und Schüler weitere Erfahrungen und Kenntnisse sammeln, selbstständig neue Entwicklungstendenzen berücksichtigen und ihre Arbeitstechniken vervollkommnen. Hinsichtlich der Wissensvertiefung und -erweiterung sollte auf die fachwissenschaftliche Zuordnung verwiesen werden (Berechnungen u. a.).

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Handlungsbereiche bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebensorientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges und unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen.

Das selbstständige Handeln der Schülerinnen und Schüler ist besonders zu fördern. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Bereichs an der Berufsschule und des fachtheoretischen Unterrichts im berufsbezogenen Bereich der Berufsfachschule in jedem Ausbildungsjahr sollen für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden. Dabei ist Gruppenteilung möglich.

Besonderes Anliegen des fachpraktischen Unterrichts an der Berufsfachschule ist die Herausbildung von Fertigkeiten in berufstypischen Handlungsfeldern.

Der fachpraktische Unterricht ist gegliedert nach den Handlungsbereichen:

  • Organisieren von Arbeitsabläufen
  • Bearbeiten und Fügen von Werkstoffen
  • Handwerkliches Fertigen von Uhren
  • Instand halten mechanischer Großuhren
  • Instand halten mechanischer Kleinuhren
  • Instand halten von Schmuck
  • Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik
  • Programmieren und Handhaben von CNC-Technik

Die Lernziele der Lehrplaneinheiten stellen Mindestanforderungen dar. Regionale Besonderheiten sind im Lehrplan berücksichtigt.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

Stundentafeln

Stundentafel Berufsschule

Unterrichtsfächer und Handlungsbereiche Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1
Englisch 1 - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1
Sport - 1 1
Berufsbezogener Bereich
Herstellung von Uhrenteilen 2 1,52 1
Herstellung und Instandsetzung mechanischer Großuhren 4 2,52 -
Instandhaltung mechanischer Kleinuhren - 1 3,52
Instandhaltung elektrischer und elektronischer Uhren 1 1 22
Kundenberatung und Verkauf 1 1 0,5
Wahlbereich3 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Die Zeitrichtwerte wurden aufgrund der Änderungen in der Rahmenstundentafel für die Berufsschule – Berufsausbildung in den Berufen der Berufsbereiche (außer Berufsbereich Wirtschaft und Verwaltung) im Freistaat Sachsen angepasst.
  • 3
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Stundentafel Berufsfachschule

Unterrichtsfächer und Praktika Ausbildungsstunden in den Klassenstufen
1 2 3
Pflichtbereich 1320 1320 1320
Berufsübergreifender Bereich 200 200 200
Deutsch/Kommunikation 40 40 40
Englisch 40 - -
Gemeinschaftskunde 40 40 40
Wirtschaftskunde 40 40 40
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 40 40 40
Sport - 40 40
Berufsbezogener Bereich 1120 1120 1120
Fachtheoretischer Unterricht 290 290 290
Herstellung von Uhrenteilen 70 70 40
Herstellung und Instandsetzung mechanischer Großuhren 140 110 -
Instandhaltung mechanischer Kleinuhren - 40 145
Instandhaltung elektrischer und elektronischer Uhren 40 35 85
Kundenberatung und Verkauf 40 35 20
Fachpraktischer Unterricht 830 830 730
Organisieren von Arbeitsabläufen 70 - -
Bearbeiten und Fügen von Werkstoffen 330 70 70
Handwerkliches Fertigen von Uhren 210 40 40
Instand halten mechanischer Großuhren 220 70 40
Instand halten mechanischer Kleinuhren - 430 390
Instand halten von Schmuck - 40 40
Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik - 110 110
Programmieren und Handhaben von CNC-Technik - 70 140
Wahlbereich 4

Englisch 40 40 40
Zusatzqualifikation WOSTEP 140 140 140
Betriebspraktikum 160 160 1605
 
  • 4
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.
  • 5
    Darunter sind mindestens 3 Wochen zusammenhängend zu absolvieren.

Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Jeder Einzellehrplan enthält eine Kurzcharakteristik sowie eine Darstellung der Lehrplaneinheiten (LPE) mit Zeitrichtwerten in Unterrichtsstunden (Ustd.), Zielen, Inhalten und Hinweisen zum Unterricht.

Die Ziele bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Schülerinnen und Schüler und sind damit eine wichtige Voraussetzung für die eigen-verantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.

Es werden drei wesentliche Dimensionen von Zielen berücksichtigt:

  • Kenntnisse (Wissen)
  • Fähigkeiten und Fertigkeiten (intellektuelles und praktisches Können) 
  • Verhaltensdispositionen und Wertorientierungen (Wollen)

Diese drei Dimensionen sind stets miteinander verknüpft und bedingen sich gegenseitig. Ihre analytische Unterscheidung im Lehrplan ist insbesondere mit Blick auf die Unterrichtsplanung sinnvoll, um die Intentionen von Lehr- und Lernprozessen genauer zu akzentuieren.

Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach berufssystematischen und/oder fachsystematischen Prinzipien geordnet. Zusammenhänge innerhalb einer Lehrplaneinheit und Verbindungen zu anderen Lehrplaneinheiten werden ausgewiesen.

Die Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien). Des Weiteren werden unterrichtspraktische Erfahrungen in Form kurzer didaktischer Kommentare wissenschaftlich reflektiert weitergegeben.

Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Zeitrichtwerte der einzelnen Lehrplaneinheiten sind Empfehlungen und können, soweit das Erreichen der Ziele gewährleistet ist, variiert werden. Hinweise zum Unterricht haben gleichfalls Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.

Für die Gestaltung des Lehrplanes wird folgende Form gewählt: 

Lehrplaneinheit Zeitrichtwert Ustd.

Ziele

Inhalte

Hinweise zum Unterricht

Die Einzellehrpläne für die Handlungsbereiche „Herstellung von Uhrenteilen“, „Herstellung und Instandsetzung mechanischer Großuhren“, „Instandhaltung mechanischer Kleinuhren“, „Instandhaltung elektrischer und elektronischer Uhren“ und „Kundenberatung und Verkauf“ gelten für die Berufsschule und für den fachtheoretischen Unterricht der dreijährigen Berufsfachschule für Uhrmacher.

Die ausgewiesenen Zeitrichtwerte in der Stundentafel für die Berufsschule im berufsbezogenen Bereich orientieren sich an den Vorgaben für die Berufsfachschule für Uhrmacher, bilden diese aber nicht ab. Den Schulen obliegt es im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, Ziele und Inhalte der Einzellehrpläne an die geänderten Zeitrichtwerte in der Stundentafel für die Berufsschule unter Beachtung der in Prüfungen geforderten Fertigkeiten und Kenntnisse anzupassen.

Die Einzellehrpläne für den fachpraktischen Unterricht betreffen nur die Berufsfachschule.

Einzellehrpläne

Herstellung von Uhrenteilen

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler werden im Handlungsbereich „Herstellung von Uhrenteilen“ mit dem Ziel, dem Gegenstand und den Arbeitsmethoden der Werkstückbearbeitung vertraut gemacht.

Sie werden befähigt, konkrete technisch-technologische Sachverhalte zu abstrahieren, um grundlegende Prinzipien bei der Fertigung einfacher Werkstücke zu erkennen und anzuwenden.

Aufgrund der in diesem Handlungsbereich vermittelten Kenntnisse ist es möglich, die verschiedenen Fertigungstechniken zur Lösung praxisorientierter Aufgaben in den Bereichen

  • Arbeitsvorbereitung,
  • Fertigung einfacher Werkstücke,
  • Planung der Fertigung von Teilen für Großuhren und
  • Planung der Fertigung von Teilen für Kleinuhren

auszuwählen und anzuwenden.

Beim Erstellen von Werkstücken und Ersatzteilen werden konstruktive, technologische, physikalische, ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt.

Ausgehend von den Werkstoffeigenschaften erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die regeltechnischen Schwerpunkte für berufstypische Beispiele unter Verwendung von Tabellen und Normen.
Über mathematisches und zeichnerisches Vorgehen werden die notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen durchgeführt sowie Werkstoffberechnungen vorgenommen und Detailzeichnungen angefertigt.
Bei Laborversuchen werden die theoretischen Kenntnisse überprüft und die Ergebnisse dokumentiert.

Besondere Schwerpunkte sind

  • das Prüfen von Werkstoffen und Werkstücken,
  • das Beschichten und Veredeln von Oberflächen sowie
  • CNC-Drehen, -Fräsen und -Gravieren.

Die besondere Bedeutung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes ist zu verdeutlichen. Die Bestimmungen des Brand- und des Umweltschutzes sind zu beachten.

Der Handlungsbereich schafft Voraussetzungen für den Unterricht in den übrigen Handlungsbereichen des berufsbezogenen Bereichs.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

70 Ustd.
Lernbereich 1 Arbeitsvorbereitung 8 Ustd.
Lernbereich 2 Fertigung einfacher Werkstücke 48 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

70 Ustd.
Lernbereich 3 Planung der Fertigung von Teilen für Großuhren 28 Ustd.
Lernbereich 4 Grundlagen der CNC-Bearbeitung 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 5 Konstruktion und Fertigung von Teilen für Kleinuhren 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Arbeitsvorbereitung 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Arbeitsaufträge selbstständig zu durchdenken und zu erfassen. Sie können erforderliche Fertigungsschritte nach technologischen und ökonomischen Gesichtspunkten festlegen. Sie kennen die Kriterien, welche für die richtige Auswahl von Werk- und Hilfsstoffen sowie Werkzeugen und Prüfmitteln ausschlaggebend sind.
Die Schülerinnen und Schüler besitzen Kenntnisse über vorgeschriebene Arbeits- und Unfallverhütungsvorschriften und sind zu deren Einhaltung motiviert. 

Aufgabenanalyse

Arbeitsschritte 

Werkstoffauswahl

Normen

Werkzeugauswahl

Prüfmittel 

Hilfsstoffe

Arbeitssicherheit

Umweltschutz

Gefahrstoffverordnung

Lernbereich 2: Fertigung einfacher Werkstücke 48 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, die Fertigung einfacher Werkstücke zu planen, zu kalkulieren und zu organisieren. Sie können sich Informationen aus technischen Unterlagen erschließen, die Werkstoffauswahl begründen, die erforderlichen manuellen und maschinellen Fertigungsverfahren auswählen, Skizzen anfertigen und Berechnungen durchführen. Sie sind in der Lage, Prüfmittel situationsgerecht auszuwählen und die Prüfergebnisse zu bewerten. Sie sind motiviert, die für die Bearbeitungsverfahren vorgeschriebenen Arbeitsschutzmaßnahmen und Umweltschutzvorschriften einzuhalten.

Erschließung der Inhalte technischer Unterlagen

Fertigung nach technischen Unterlagen

Auswahl der Fertigungsverfahren und Festlegen der Fertigungsschritte

Hauptgruppen 1 - 3, 5

Skizzen, Zeichnungen

Werkstoffauswahl, -prüfung und -bedarf

Berechnungen, Bezeichnungen

Qualitätssicherung 

Längen- und Winkelprüfung

Maß-, Form- und Lagetoleranzen

Koordinatenmessgerät 

Passungen

Oberflächenprüfung

Arbeitssicherheit 

Umweltschutz

Kalkulation und Beratung

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3: Planung der Fertigung von Teilen für Großuhren 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die typischen Verschleißteile an Großuhren. Sie können unter Beachtung der technischen Möglichkeiten und ökonomischer Aspekte zwischen Beschaffung von Ersatzteilen, Selbstanfertigung und -aufarbeitung entscheiden. Sie sind fähig, für die Selbstanfertigung und -aufarbeitung die geeignete Technologie auszuwählen und den Arbeitsablauf zu planen. 

Typische Verschleißteile an Großuhren

Entscheidung zwischen Selbstanfertigung und Ersatzteilbestellung

Werkstoffauswahl

Festlegen einer geeigneten Technologie zur Neuanfertigung oder Aufarbeitung

vgl. Klst. 1, LPE 2
uhrmachertypische Füge- und Verbindungstechniken

Fertigungsverfahren

Toleranzen

Passungen

Oberflächengüte

Wärmebehandlung

Oberflächenbehandlung

Prüfen

Fertigungsplanung

Skizzieren und Zeichnen von Ersatzteilen

ggf. zusätzlich berechnen

Kalkulation und Beratung

Lernbereich 4: Grundlagen der CNC-Bearbeitung 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über die Grundlagen der CNCBearbeitung. Sie können die geometrischen und technologischen Grundlagen der CNCBearbeitung detailliert beschreiben.

Geschichtliche Entwicklung der CNCTechnik

abstimmen mit „Programmieren und Handhaben von CNC-Technik“, Klst. 2, LPE 1

Vergleich von konventionellen und CNC-Werkzeugmaschinen

Konstruktionsmerkmale moderner CNC-Maschinen

steuerbare Vorschub- und Drehachsen

Wegmesssystem

Hauptantrieb und Arbeitsspindeln

Werkstückspannmittel

Werkzeugwechseleinrichtungen

Geometrische Grundlagen für die CNC-Bearbeitung

Kenntnistest „Geometrische Grundlagen“

Technologische Grundlagen für die CNC-Bearbeitung

Kenntnistest „Technologische Grundlagen"

CNC-Werkzeugsysteme für das Gravieren, Fräsen und Drehen 

Einführung in die NC-Programmierung

Arbeitsorganisation und -ablauf bei der manuellen NC-Programmierung

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Konstruktion und Fertigung von Teilen für Kleinuhren 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die typischen Verschleißteile an Kleinuhren. Sie können unter Beachtung der technischen Möglichkeiten und ökonomischen Aspekte zwischen Beschaffung von Ersatzteilen, Selbstanfertigung und -aufarbeitung entscheiden. Sie sind fähig für die Selbstanfertigung und -aufarbeitung die geeignete Technologie auszuwählen und den Arbeitsablauf zu planen. 

Typische Verschleißteile an Kleinuhren 

Entscheidung zwischen Selbstanfertigung und Ersatzteilbestellung

Werkstoffauswahl

Maßerfassung 

Berechnungen 

Toleranzen

Oberflächengüte

Skizzieren und Zeichnen von Ersatzteilen

ggf. zusätzlich berechnen

Festlegen einer geeigneten Technologie zur Neuanfertigung oder Aufarbeitung

vgl. Klst. 1, LPE 2
uhrmachertypische Füge- und Verbindungstechniken 

Fertigungsplanung

Kalkulation 

Wärmebehandlung

Oberflächenbehandlung 

Arbeitssicherheit und Umweltschutz

Herstellung und Instandsetzung mechanischer Großuhren

Kurzcharakteristik

Aufbauend auf mathematische und naturwissenschaftliche Vorkenntnisse wird auf die Grundlagen der Zeitmessung eingegangen. Aus der Geschichte der Zeitmessung sind den Schülerinnen und Schülern vielfältige Methoden, die Zeit räderlos zu messen, bekannt.

Im Unterricht wird der grundlegende Aufbau einer mechanischen Uhr erarbeitet. Dabei werden die Aufgaben der verschiedenen Baugruppen analysiert und Funktionszusammenhänge abgeleitet. Die besondere Bedeutung der Hemmung und des Schwingsystems für die Ganggenauigkeit der Uhr wird hervorgehoben. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die Ursachen von Funktionsstörungen zu ergründen und entsprechende Instandsetzungsmaßnahmen einzuleiten. Hierzu führen sie Berechnungen durch und fertigen Zeichnungen von Ersatzteilen an.

Es wird anwendungsbereites Wissen über die Entwicklungsetappen der Baugruppen und über stilistische Besonderheiten der Ausstattungsteile erworben, das die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, Uhren nach ihrer zeitlichen Entstehung zu beurteilen.

Die Belange der Arbeitssicherheit, des Unfallschutzes, Brandschutzes und Umweltschutzes sind integraler Bestandteil des Unterrichts.

Eine fachübergreifende Abstimmung insbesondere mit dem Handlungsbereich „Herstellung von Uhrenteilen“ ist erforderlich.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

140 Ustd.
Lernbereich 1 Analyse von Systemen der Zeitmessung 32 Ustd.
Lernbereich 2 Wartung und Instandsetzung mechanischer Großuhren 80 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 28 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

110 Ustd.
Lernbereich 3 Wartung und Instandsetzung von Hemmungen mechanischer Großuhren 24 Ustd.
Lernbereich 4 Wartung und Instandsetzung von Schwingsystemen mechanischer Großuhren 24 Ustd.
Lernbereich 5 Konstruktion von Großuhrenteilen 28 Ustd.
Lernbereich 6 Pflege und Aufarbeitung von Großuhrengehäusen und Ausstattungsteilen 12 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 22 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Analyse von Systemen der Zeitmessung 32 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, unser Sonnensystem zu beschreiben. Sie können aus den Bewegungen der Erde um die Sonne und deren Drehung um die eigene Achse die Entstehung der Jahreszeiten sowie die Grundlagen der Zeitmessung begründen und aus diesen unterschiedlichen Erkenntnissen Systeme der Zeiteinteilung ableiten. Sie sind in der Lage, Berechnungen zur zeichnerischen Darstellung von Elementaruhren auszuführen. Sie kennen verschiedene Kalendersysteme und können die Entwicklung des Gregorianischen Kalenders erklären.

Natürliche und mathematische Zeiteinheiten

Wahre und mittlere Ortszeit

Zusammenhang zwischen geografischer Länge und Ortszeit

Sternzeit 

Zonenzeit

Atomzeit

Räderlose Zeitmesser

Zeitberechnungen

Kalendersysteme

Trigonometrische Berechnungen

nur Winkelfunktionen

Jahreszeiten

Lesen und Anfertigen von Skizzen und Zeichnungen

bis Format A3

Lernbereich 2: Wartung und Instandsetzung mechanischer Großuhren 80 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Funktion der Baugruppen verschiedener Großuhren. Sie sind in der Lage, Fachbegriffe richtig anzuwenden, Skizzen zu erstellen, Zeichnungen zu lesen, Informationen aus technischen Unterlagen zu erschließen und Informations- und Kommunikationstechniken zu nutzen.
Sie können die Werke auf Fehlfunktionen untersuchen, Fehler und Beschädigungen an den einzelnen Komponenten feststellen und beheben. Sie beherrschen die Unterscheidung der verschiedenen Schmiermittel und kennen deren richtige Anwendung für den Werterhalt der Uhr. Die Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie im Kundenauftrag handeln und sind fähig, den Arbeitsablauf zu dokumentieren.
Sie sind motiviert, die Umweltschutzvorschriften und den Arbeitsschutz zu beachten.

Antrieb

Vergleich Gewichts- und Federantrieb

Räderwerk

Hemmungen

Arbeit mit Modellen

rückführend

ruhend

Schwingsystem 

Schlagwerke

Rechen und Schlossscheibenschlagwerk

Weckwerke

Berechnungen zu Übersetzungen und Gangdauer

Taschenrechner, Überschlagsrechnung als Kopfrechnen

Werkstoffe

Lagerungen

Skizzen, Zeichnungen, technische Unterlagen

manuell und mit CAD-Programm

Bearbeitungsverfahren

gerätegestützter Unterricht

Reinigung und Schmierung

Epilame

Umweltschutz, Unfallverhütung

Instandsetzungsprotokolle 

computergestützt

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3: Wartung und Instandsetzung von Hemmungen mechanischer Großuhren 24 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen einen Überblick über die wichtigsten Hemmungsarten der Großuhren und können diese zeitlich einordnen. Sie kennen deren Funktion und sind in der Lage, Teile verschiedener Hemmungen zu konstruieren und zu berechnen. Sie beherrschen die Grundeinstellungen an verschiedenen Hemmungen. Die Schülerinnen und Schüler können Fehler analysieren und kennen Möglichkeiten zu deren Behebung.

Hemmungen für Pendeluhren 

Abhängigkeiten von Hemmungsgrößen erkennen

ruhende Hemmungen

u. a. Grahamhemmung (Internet)

rückführende Hemmungen

Hakenhemmung

freie Hemmungen

Strasser- und Riefler-Hemmung

Berechnungen

Konstruktion

Verwendung von CAD

Lernbereich 4: Wartung und Instandsetzung von Schwingsystemen mechanischer Großuhren 24 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen Kenntnisse über die Funktionsweise von Schwingsystemen mechanischer Großuhren. Sie sind in der Lage, aus der Kenntnis über die verschiedenen Einflüsse auf die Schwingungsdauer, die Anwendung entsprechender Kompensationseinrichtungen zu begründen.
Sie können den Unterschied zwischen mathematischem und physischem Pendel erklären. Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, Pendel von Großuhren zu berechnen und die Uhren, nach sorgfältiger Gangkontrolle, einzuregulieren.

Schwingsysteme

Isochronismus

Waag

mathematisches und physisches Pendel

Schwingungsdauer, Schlagzahl 

Drehpendel

Unruh

Pendelwerkstoffe

Invar

Pendelaufhängung

Zykloidenpendel 

Pendelregulierung

Kompensationspendel

Temperaturkompensation

Pendel von Strasser und Riefler

Luftdruckkompensation

Aneroiddosen

Pendelberechnungen

einfache Temperaturkompensation, Schwingungsdauer, Regulieranweisungen 

Lernbereich 5: Konstruktion von Großuhrenteilen 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, von verschlissenen Großuhrenteilen Maße für die Neuanfertigung mit geeigneten Messmitteln zu bestimmen. Sie sind fähig entsprechende Skizzen und Zeichnungen unter Verwendung von Informationen aus technischen Unterlagen anzufertigen. Die Geometrie fehlender Uhrenteile können Sie aus der Kenntnis der Funktionszusammenhänge ableiten. Sie kennen Möglichkeiten, dabei auch mathematisch vorzugehen. 

Maßerfassung

Wellen, Schlagwerksteile, Gesperrteile, Räder

Berechnungen

Normen beachten

Skizzen

Funktionszusammenhänge

Technische Zeichnungen

Anwendung CAD, Zusammenhang zur computergestützten Fertigung veranschaulichen

Lernbereich 6: Pflege und Aufarbeitung von Großuhrengehäusen und Ausstattungsteilen 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können aus Merkmalen des Gehäuses, der Ausstattungs- und der Werkteile die Uhr zeitlich einordnen und den Kunden fachgerecht beraten. Sie kennen unterschiedliche Gehäusematerialien und sind in der Lage, angemessene Reinigungsmethoden und Oberflächenbehandlungen unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte auszuwählen.

Uhrenstile 

typische Werk- und Gehäusemerkmale der Zeitepochen herausarbeiten

Gehäusewerkstoffe

Auswahl begründen

Reinigung

Oberflächenbehandlung

Umweltgerechte Entsorgung

Kundenberatung

Instandhaltung mechanischer Kleinuhren

Kurzcharakteristik

Der Handlungsbereich „Instandhaltung mechanischer Kleinuhren“ beinhaltet das Kennenlernen des grundsätzlichen Aufbaus von mechanischen Kleinuhren.

Es werden die Aufgaben der einzelnen Baugruppen analysiert und daraus Funktionszusammenhänge abgeleitet. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, die Ursachen von Funktionsstörungen zu ergründen und entsprechende Instandsetzungsmaßnahmen eigenverantwortlich zu planen.

Besondere Bedeutung kommt dabei der Überprüfung und Instandsetzung der Hemmung und des Schwingsystems zu. Hierzu lernen die Schülerinnen und Schüler die komplexen Vorgänge dieser Baugruppen systematisch zu untersuchen, um Fehlerquellen zu analysieren und deren Behebung zu planen. Bestandteil des Unterrichts ist die Simulation von Beratungsgesprächen, in denen es vornehmlich um die fachgerechte Erläuterung notwendiger Instandsetzungsmaßnahmen und die Begründung der entstehenden Kosten geht. Zu diesem Zweck ist Gruppenarbeit erforderlich. Durch Verwendung von Aufzeichnungstechnik werden Selbstkritik und Kritikfähigkeit geschult. Unter Einbeziehung der Datenverarbeitung führen die Schülerinnen und Schüler Berechnungen durch und fertigen Zeichnungen von Ersatzteilen an. Dabei werden sie motiviert, kundenorientiert zu denken und zu handeln. Ausgehend vom Grundaufbau der Kleinuhr werden die Funktionsweisen verschiedener Zusatzeinrichtungen erarbeitet. Hierzu erschließen sie sich auch Informationen aus technischen Unterlagen.
Der Handlungsbereich vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten zur Pflege und Aufarbeitung von Kleinuhrgehäusen, Ausstattungsteilen und industriell gefertigtem Schmuck.

Es wird anwendungsbereites Wissen über die Entwicklungsetappen der Baugruppen und über stilistische Besonderheiten der Ausstattungsteile erworben, das die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, Uhren nach ihrer zeitlichen Entstehung zu beurteilen. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

2. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Wartung und Instandsetzung mechanischer Kleinuhren 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

145 Ustd.
Lernbereich 2 Überprüfung und Instandhaltung von Hemmungen mechanischer Kleinuhren 28 Ustd.
Lernbereich 3 Überprüfung und Instandhaltung von Schwingsystemen mechanischer Kleinuhren 30 Ustd.
Lernbereich 4 Funktionsprüfung und Instandhaltung von Zusatzeinrichtungen mechanischer Kleinuhren 42 Ustd.
Lernbereich 5 Pflege und Aufarbeitung von Kleinuhrgehäusen, Ausstattungsteilen und industriell gefertigtem Schmuck 16 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 29 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Wartung und Instandsetzung mechanischer Kleinuhren 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Funktionsweise der Baugruppen verschiedener Kleinuhren und beherrschen das Erschließen von Informationen aus technischen Unterlagen sowie das Anfertigen und Lesen von Zeichnungen und Skizzen. Sie sind in der Lage, Werke auf Fehlfunktion und Beschädigungen zu untersuchen und deren Beseitigung zu planen. Sie können Fachbegriffe anwenden und Kunden hinsichtlich der notwendigen Maßnahmen zum Werterhalt der Uhr beraten.
Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, die systematischen Abläufe von Demontage, Reinigung, Schmierung und Montage zu erklären. Sie sind in der Lage, die Schmiermittel je nach Einsatzort zu unterscheiden und deren richtige Anwendung abzuleiten.

Antrieb

Federdiagramm analysieren
Größenverhältnisse im Federhaus
Maßnahmen gegen Drehmomentschwankungen 

Aufzug

Kronenaufzüge

Räderwerk

Verzahnungsnormen

Lagerungen

Vergleich von Gleit- und Wälzlager
Unruhlager (Stoßsicherung)

Zeigerwerk

Zeigerwerksreibung und -berechnung 

Hemmungen

nur Überblick - vgl. Klst. 3, LPE 2

Schwingsystem

nur Überblick - vgl. Klst. 3, LPE 3

Berechnungen zu Übersetzungen und Gangdauer

einschließlich Überschlagsrechnung, Kopfrechnen

Werkstoffe

synthetischer Rubin als Lagerstein

Skizzen, Zeichnungen, technische Unterlagen

Reinigung, Schmierung

Instandsetzungsprotokoll

Dokumentieren mit Branchensoftware

Kalkulation und Beratung

Objektive und subjektive Reparaturwürdigkeit

Umwelt-, Arbeitsschutz

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 2: Überprüfung und Instandhaltung von Hemmungen mechanischer Kleinuhren 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können die Funktionsweise von Kleinuhrhemmungen beschreiben sowie diese hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile beurteilen und zeitlich einordnen. Sie kennen die Grundeinstellungen der Hemmungen und sind in der Lage, Fehler zu analysieren und diese zu beseitigen.
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen das Konstruieren und Berechnen von Funktionsteilen verschiedener Hemmungen. 

Hemmungen

u. a. Glashütter Ankerhemmung

Funktion

Grundeinstellung

Abhängigkeiten der Hemmungsgrößen von einander erkennen

Hemmungskonstruktion

Palettenankerhemmung als Gesamtzeichnung

Berechnungen

Werkstoffe

Fehlerbeseitigung 

Lernbereich 3: Überprüfung und Instandhaltung von Schwingsystemen mechanischer Kleinuhren 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen ausgeprägte und anwendungsbereite Kenntnisse über das Zusammenwirken von Unruh und Spirale. Sie können aus dem Wissen über die Einflüsse auf die Schwingungsdauer des Systems entsprechende Maßnahmen ergreifen. Sie sind fähig, eigenverantwortlich Gangkontrollen vorzunehmen, diese zu dokumentieren und die Uhr sorgfältig zu regulieren.
Die Schülerinnen und Schüler sind imstande, Berechnungen am Schwingsystem durchzuführen.

Unruharten

insbesondere Schraubenunruh und Bimetallunruh, Temperaturkompensation
sekundärer Fehler

Spiralarten

Spiralen mit und ohne Endkurve

Isochronismus, Anisochronismus

Einflüsse auf die Schwingungsdauer erkennen

Gangkontrolle

klassische Methode
Zeitwaagenprüfung

Fehlerbeseitigung

Tourbillion

Berechnungen

u. a. Spirallängen und Endkurvennummern

Werkstoffe

Messinstrumente

Zeitwaage

Lernbereich 4: Funktionsprüfung und Instandhaltung von Zusatzeinrichtungen mechanischer Kleinuhren 42 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Wirkungsweise der verschiedenen Baugruppen des automatischen Aufzuges zu erläutern. Sie kennen die Vorteile dieser Aufzugsart und können diese verkaufsfördernd einsetzen.
Die Schülerinnen und Schüler besitzen Kenntnisse über verschiedene Arten von Kalenderschaltungen und sind dadurch imstande, die Ursachen für Fehlfunktionen zu benennen. Sie können den Bewegungsablauf eines ewigen Kalenders beschreiben.
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die Funktionsweise von Chronographen und können Grundeinstellungen nach Firmenvorschriften ausführen. Sie sind motiviert, bei der Demontage, Montage und Justage sehr sorgfältig vorzugehen. Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, dem Kunden die korrekte Bedienung der Zusatzeinrichtungen zu erklären.

Baugruppen des automatischen Aufzuges

Kalendarium

unterschiedliche Kalenderkonstruktionen unterscheiden

  • schleichender Kalender
  • springender Kalender
  • Schnellschaltung 

Wochentag

Datum

ewiger Kalender

Mondphase 

Chronographen

Firmenvorschriften beachten

Steuereinheit

Nullstellmechanismus 

Minuten- und Stundenzählung

Fortschaltmechanismen unterscheiden

Berechnungen, Kalkulation

Übersetzungen

Skizzen, Zeichnungen, technische Unterlagen

Kundengespräch

Arbeit mit Videotechnik, Selbstauswertung durch Schülerinnen und Schüler, Schulung von Selbstkritik- und Kritikfähigkeit 

Ausführung von Instandhaltungsarbeiten

Instandhaltungsprotokoll

Lernbereich 5: Pflege und Aufarbeitung von Kleinuhrgehäusen, Ausstattungsteilen und industriell gefertigtem Schmuck 16 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können angemessene Reinigungsmethoden und Oberflächenbehandlungen unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte auswählen. Sie kennen verschiedene Gehäuseformen und Gehäusematerialien.
Die Schülerinnen und Schüler besitzen Kenntnisse über Möglichkeiten zum Abdichten gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und können Verfahren zum Prüfen der Wasserdichtheit beschreiben. Sie sind in der Lage, Verfahren zur Aufarbeitung, Instandsetzung und Umarbeitung von industriell gefertigtem Schmuck zu erläutern. Sie sind imstande, die Haupteigenschaften der wichtigsten Edelsteine zu nennen und wissen, dass die Bestimmung der Edelsteine Fachleuten überlassen werden soll. Sie sind über Schliffformen informiert.

Ausstattungsteile, deren Formen und Werkstoffe

Galvanisieren, Plaque, Dublee, Leuchtfarben

Wasserdichtheit

verschiedene Prüfmethoden beschreiben

Kennzeichnung und Berechnung von Edelmetallen

Feingehalt, Karat

Edelsteine

Haupteigenschaften der wichtigsten Edelsteine
Karat - ct

Schliffformen

nur informativ

Typische Arbeitsschritte beim Aufarbeiten von Kleinuhrgehäusen, Ausstattungsteilen und industriell gefertigtem Schmuck

Kundenberatung

Instandhaltung elektrischer und elektronischer Uhren

Kurzcharakteristik

Der Handlungsbereich „Instandhaltung elektrischer und elektronischer Uhren“ erfordert solide Grundkenntnisse auf dem Gebiet der Elektrotechnik/Elektronik.

An ausgewählten elektrischen Uhren werden die Gesetzmäßigkeiten von elektrischen Größen im Gleichstromkreis erarbeitet. Das Verhalten verschiedener elektrischer und elektronischer Bauelemente wird analysiert und messtechnisch untersucht. Somit lassen sich Rückschlüsse zur Funktion und Anwendung der Bauelemente ziehen.

Die Schülerinnen und Schüler erlernen die richtige Auswahl und Anwendung verschiedener elektrischer Messgeräte, sie dokumentieren ihre Messergebnisse und werten diese aus. Aufbauend auf diesen Grundlagen werden die Baugruppen von Quarz- und Funkuhren und deren Zusammenwirken erläutert. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, diese Uhrentypen einer Funktionskontrolle zu unterziehen. Hohen Stellenwert hat dabei die Vermittlung der Fähigkeiten zur systematischen Fehlersuche. Mechanische und elektrische Einstellwerte werden aus technischen Dokumentationen erschlossen und bei der Planung der Instandsetzung berücksichtigt.

Der Handlungsbereich schafft Voraussetzungen für den Unterricht im Handlungsbereich „Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik“.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

40 Ustd.
Lernbereich 1 Analyse von Funktionsprinzipien elektrischer Großuhrwerke 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

35 Ustd.
Lernbereich 2 Analyse von Funktionsprinzipien elektronischer Uhren 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 7 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3 Prüfung und Instandsetzung elektronischer Uhren 58 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 17 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Analyse von Funktionsprinzipien elektrischer Großuhrwerke 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, den Aufbau und die Arbeitsweise von Baugruppen und Bauteilen verschiedener elektrischer Großuhren zu beschreiben. Sie kennen die Gesetzmäßigkeiten des elektrischen Stromkreises und können diese bei Funktionsund Fehleranalysen anwenden. Sie beherrschen das Berechnen elektrischer Größen, das Erstellen von Messprotokollen und Zeichnen von einfachen Schaltplänen. Sie sind imstande, geeignete Messgeräte auszuwählen und fachgerecht zu bedienen. Die Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Energiequellen und können den Einsatz in entsprechenden Uhrwerken begründen. Sie besitzen Kenntnisse zur Umweltproblematik von Batterien und sind motiviert, diesbezügliche Vorschriften bei der Entsorgung anzuwenden. Sie wissen um die Gefahren des elektrischen Stromes und beachten entsprechende Arbeitsschutzmaßnahmen.

Energiequellen

Gesetzmäßigkeiten im Stromkreis

Gleichstromkreis

Elektrische Bauelemente

Messgeräte

Magnetismus, Induktion 

Permanent- und Elektromagnetismus, Bedeutung für Aufzug und Antrieb 

Schaltpläne und technische Dokumentationen

Berechnungen 

auch elektrische Leistung, elektrische Arbeit 

Arbeits- und Umweltschutz

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 2: Analyse von Funktionsprinzipien elektronischer Uhren 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, die verschiedenen Funktionsweisen sowie die einzelnen Funktionsgruppen elektronischer Uhrwerke zu beschreiben. Sie besitzen Kenntnisse über die verschiedenen Schwingungserzeuger, deren Schwingungsumsetzung sowie Wandlung in eine analoge bzw. digitale Zeitanzeige. Sie kennen die Einflussgrößen sowie die Korrekturmöglichkeiten der Gangabweichung und können diese praktisch anwenden.
Unter Handhabung geeigneter Mess- und Prüftechnik sind sie in der Lage, die einzelnen Funktionssignale zu erfassen und in einem Messprotokoll zu dokumentieren bzw. darzustellen. Sie haben Kenntnisse über die Bauelemente und Grundschaltungen und deren Umgang (CMOS). Sie können entsprechende Schaltpläne erstellen bzw. lesen, Messpunkte selbst festlegen und Messgrössen bewerten. Sie beherrschen das Berechnen relevanter elektrischer Größen.

Magnetismus, Elektromagnetismus

Drehschwinger

Induktion, Selbstinduktion von Spulen

Kondensator

Diode, Transistor

Grundschaltungen, integrierte Schaltungen

Schwingquarze

Elektromechanische Wandler

Schaltpläne, Blockschaltbilder

Quarz-Analog-Uhr

Messschaltungen, Messtechnik, Messprotokolle

Oszilloskop, Universalmessgeräte, Quarzuhrenprüfgeräte

Räder-, Zeigerwerke

Werkstoffe

Arbeitssicherheit

Umweltschutz

Berechnungen

Impulsströme, Frequenzen

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3: Prüfung und Instandsetzung elektronischer Uhren 58 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen den Aufbau, die verschiedenen Funktionen und das Zusammenwirken von elektronischen und mechanischen Baugruppen in Quarzkleinuhren. Sie sind fähig, das Wirkprinzip verschiedener Energiesysteme sowie die einzelnen Funktionen des Uhren-IC’s zu beschreiben. Mit Hilfe von Oszillogrammen können sie die Arbeitsweise der elektromechanischen Wandler beurteilen, die Funktionsweise des IC’s prüfen und gegebenenfalls Instandsetzungsmaßnahmen festlegen. Sie besitzen Kenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften der elektronischen Anzeigen und können deren verschiedene Einsatzgebiete begründen. Sie beherrschen notwendige Strategien zur Fehlersuche und können verschiedene Verfahren zur Korrektur des Ganges erläutern.
Die Schülerinnen und Schüler sind imstande, die Wirkungsweise von Funkuhren zu beschreiben. Sie kennen die Vorgehensweise zur systematischen Fehleranalyse und können Entscheidungen über notwendige Instandsetzungsmaßnahmen treffen.

Energieversorgungssysteme

High- und Low-Drain-Zellen unterscheiden

Primärelemente 

Speicher

Autoquarz 

Solartechnik

Grundlagen digitaler Informationsverarbeitung

Codeumsetzer (BCD-Code, 7-Segment Decoder, Multiplexanzeige)

Funktionen des Uhren-IC

CMOS-Schaltkreistechnik

Oszillator

Flip Flop Schaltungen untersuchen
Berechnung von Frequenzen und Schwingungsdauer

Frequenzteiler

Impulsformung

Zählschaltungen

Sonderfunktion

Grenzspannungsanzeige (EOL)
Energiesparfunktionen (Asservicement) akustische Signaleinrichtungen 

Elektromechanische Wandler

Elektronische Anzeigen

Funktionsweise LED-LCD unterscheiden

Abgleichtechniken

digitaler Frequenzabgleich

Funkuhren

Zeitnormal

Modulation

Sender

Empfänger

Signalverarbeitung

Synchronisation Sender-Empfänger

analoge und digitale Anzeige

Justage der Räder bei analogen Uhren

Kundenberatung und Verkauf

Kurzcharakteristik

Den Schülerinnen und Schülern werden im Handlungsbereich „Kundenberatung und Verkauf“ solide Grundkenntnisse über die im Uhrmacherhandwerk anfallenden geschäftlichen Prozesse vermittelt.

In Klassenstufe 1 werden die Grundlagen der Buchführung erarbeitet, Buchungen für den Wareneinkauf und Warenverkauf durchgeführt. Der Warenbestand im Servicebereich wird dokumentiert, Fragen der Lagerorganisation erörtert. Arbeitsgänge werden kalkuliert, Preise bestimmt.

Schwerpunkt des Unterrichts in Klassenstufe 2 ist die Kundenberatung und -betreuung. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, verkaufsfördernde Maßnahmen einzuleiten und Verkaufsabrechnungen durchzuführen.
Die Vorgänge bei der Entgegennahme von Aufträgen zur Wartung und Instandsetzung von Uhren und Schmuck werden erfasst, die notwendigen Maßnahmen ermittelt und erklärt.
Die Schülerinnen und Schüler erstellen Kostenvoranschläge und erläutern diese den Kunden im Gespräch.
Bei Reklamationen entwickeln sie angemessene Lösungsvorschläge.

Bei allen Vorgängen und Handlungen der Kundenberatung und des Verkaufs werden die Erkenntnisse der Kundenpsychologie beachtet.

Der Unterricht baut auf den Wirtschaftskundeunterricht auf. Abstimmungen sind mit dem Handlungsbereich „Organisieren von Arbeitsabläufen“ erforderlich.

Bei allen kommunikativen Übungen ist Gruppenarbeit unter Verwendung von Aufzeichnungs- und Wiedergabetechnik erforderlich. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Buchführung 8 Ustd.
Lernbereich 2 Warenwirtschaft 8 Ustd.
Lernbereich 3 Kalkulation und Preisbildung 12 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4 Kundenbetreuung 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 7 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5 Annahme von Reparaturaufträgen 14 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 6 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Buchführung 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Grundsätze der Buchführung anzuwenden. Sie sind fähig, Buchungen vorzunehmen und die Einordnungskriterien der Buchführung in das betriebliche Rechnungswesen zu erfassen.

Grundlagen der Buchführung

Weg von Bilanz zu Bilanz

Bestandskonten

Erfolgskonten

Buchungen beim Wareneinkauf

Buchungen beim Warenverkauf

Jahresabschluss

Notwendigkeit verdeutlichen Buchführung beim Steuerberater

Lernbereich 2: Warenwirtschaft 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler beherrschen die Vorgänge bei Warenbeschaffung, Warenlagerung und Warenverkauf. Sie haben die Bedeutung und die ökonomische Problematik der Lagerhaltung erkannt und können die im Lager notwendigen warenwirtschaftlichen Arbeiten ausführen.
Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, verkaufsfördernde Maßnahmen einzuleiten. Sie kennen unterschiedliche Kassensysteme.

Beschaffung

vgl. Wirtschaftskunde, Klst. 1, LPE 4

Lagerung

Verkauf

Logistik

Lernbereich 3: Kalkulation und Preisbildung 12 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundlagen der Kalkulation. Sie sind fähig nach einem vorgegebenen Kalkulationsschema einfache Kalkulationen selbstständig durchzuführen. Ihnen sind die Arbeitsschritte zur Bildung von Verkaufspreisen bekannt und die Bedeutung des Preises für den Geschäftserfolg bewusst. Sie sind in der Lage, Angebote zu erstellen und Verkaufsabrechnungen zu erklären.

Kalkulationsarten

Kalkulationsschema

Preisbildung

Angebotserstellung

Verkaufsabrechnung

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4: Kundenbetreuung 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, fachsprachlich korrekt und in angemessener Form mündlich, fernmündlich und schriftlich zu kommunizieren. Sie können, insbesondere bei Reklamationen, die Wünsche der Kunden im Gespräch ermitteln. Sie sind in der Lage, Informationen zur Bedienung und Pflege von Uhren und Schmuck aufzubereiten und diese adressatengerecht darzustellen.
Die Schülerinnen und Schüler sind befähigt, Informations- und Kommunikationstechniken anzuwenden und branchenübliche Software zu nutzen. Sie besitzen Kenntnisse über die Gestaltung von Auslagen in Schaufenstern und Verkaufsräumen.

Informations- und Kommunikationstechniken

einschließlich Präsentationstechniken

Grundlagen der Kundenpsychologie

Kundenwerbung und -betreuung

Gesprächsführung

Behandlung von Reklamationen

vgl. Wirtschaftskunde, Klst. 1, LPE 2: Gewährleistung

Einweisung von Kunden in die Bedienung und Pflege von Uhren und Schmuck 

Betriebsbezogener Schriftverkehr

Nutzung EDV

Schauwerbung

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Annahme von Reparaturaufträgen 14 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Reparaturmotive des Kunden. Sie sind in der Lage, in Abhängigkeit dieser Motive einen Reparaturauftrag anzunehmen und schriftlich zu dokumentieren.

Annahmevorgang

Kundengespräch

Kundentyp, Kundenansprüche

Reparaturmotive

rationale, emotionale Motive 

Dokumentation des Auftrages

Produktbezeichnung 

Mangel an der Sache/Ware, Gewährleistung

vgl. Wirtschaftskunde, Klst. 1, LPE 1
Reparatur oder Restauration

Diagnose zum Reparaturvorgang

Umfang der Arbeiten, Preis

Einzellehrpläne für den fachpraktischen Unterricht

Organisieren von Arbeitsabläufen

Kurzcharakteristik

Der Handlungsbereich „Organisieren von Arbeitsabläufen“ ist Bestandteil des fachpraktischen Unterrichts an der Berufsfachschule für Uhrmacher.

Gegenstand des Unterrichts ist das Planen, Vorbereiten und Durchführen von berufstypischen Arbeitsabläufen. Es werden Konzeptionen zur Gestaltung von Schaufenstern, Geschäftsräumen sowie Werbematerialien erarbeitet und umgesetzt.

Bei der Erstellung von Werbematerialien wird Rechentechnik ebenso eingesetzt wie bei der Lagerbestandshaltung und der Anfertigung von Geschäftsbriefen.

Der Umgang mit verschiedenen Kassensystemen wird geübt.

Eine fachübergreifende Abstimmung insbesondere zum Unterricht im Handlungsbereich „Kundenberatung und Verkauf“ ist erforderlich.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Arbeitsplanung und Organisation 28 Ustd.
Lernbereich 2 Lagerwirtschaft 20 Ustd.
Lernbereich 3 Kassensysteme 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Arbeitsplanung und Organisation 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schülern sind in der Lage, Arbeitsabläufe zu planen, vorzubereiten und durchzuführen. Sie sind sensibilisiert, dabei die Fragen des Umweltschutzes sowie der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes zu beachten und im Arbeitsablauf Maßnahmen der Qualitätssicherung vorzusehen. Sie können die Beschaffung der notwendigen Materialien organisieren sowie die betriebliche Kommunikation unter Verwendung technischer Hilfsmittel zum Einsatz bringen. Sie sind befähigt, anfallende Kosten zu berechnen und notwendige Kalkulationen vorzunehmen. Sie können für die Eigenwerbung Schaufenster und Ladentafeln gestalten. Sie sind imstande, Verkaufsräume zweckentsprechend einzurichten.

Einrichten des Arbeitsplatzes

Auswählen der Materialien und Berechnen des Materialeinsatzes

Beschaffung von Informationen

Anwendung von Informations- und Kommunikationstechniken

Beschaffung der Materialien, Vereinbarung der Lieferbedingungen 

Unterscheidung zwischen Versorgungslager (Umlaufmittelbindung) und Just-in-Time-Lieferung (mögliche Produktionsgefährdung)

Festlegen des technologischen Ablaufs

Beachtung von Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Arbeitsablaufplanung nach wirtschaftlichen und terminlichen Vorgaben

Kalkulation

Verkaufspreisermittlung 

Beachten und Vermeiden betriebsbedingter Umweltbelastungen

Beachten der Normen und Spezifikationen zur Qualitätssicherung

Betriebliche Kommunikation

Gestalten von Verkaufsräumen, Schaufenstern und Vitrinen

Gruppenarbeit

Anfertigen von Skizzen, Stücklisten und technischen Zeichnungen als Produktionsvorbereitungsaufgabe

Belegarbeit

Lernbereich 2: Lagerwirtschaft 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, branchenübliche Software anzuwenden. Sie haben Kenntnisse und Erfahrungen in einer computergestützten Lagerhaltung und Inventur. Sie können technische Unterlagen wie Kataloge, Handbücher und einschlägige Normen auswerten und einsetzen.

Lagerorganisation

vgl. „Kundenberatung und Verkauf“, Klst. 1, LPE 2

Lagerarten und -formen

Lagerarbeiten 

Verschiedene EDV-Systeme

Branchenübliche Software

Umgang mit Spezialkatalogen

Nutzen von Kommunikationstechniken 

Telefon, Internet

Inventuren

Lernbereich 3: Kassensysteme 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler haben Kenntnisse und Erfahrungen im grundlegenden Umgang mit verschiedenen Kassensystemen. 

Mechanische und elektrische Kassensysteme 

mindestens drei unterschiedliche Kassensysteme vergleichen

Elektronische Kassensysteme

Bearbeiten und Fügen von Werkstoffen

Kurzcharakteristik

Der Unterricht im Handlungsbereich „Bearbeiten und Fügen von Werkstoffen“ vermittelt die grundlegenden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit berufstypischen Werkstoffen, insbesondere mit Metallen und Kunststoffen.

Schwerpunkte des Unterrichts sind:

  • Maßliches und nicht maßliches Prüfen sowie Anreißen
  • Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk- und Hilfsstoffen 
  • Wärmebehandlungstechniken
  • Prüfen von Werkstoffeigenschaften 
  • Warten von Betriebsmitteln 
  • Manuelles und maschinelles Spanen
  • Fügetechniken
  • Behandeln und Schützen von Oberflächen

Besondere Bedeutung kommt dabei der Herausbildung der Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit der Schülerinnen und Schüler zu.

Abstimmungen mit dem Handlungsbereich „Herstellung von Uhrenteilen“ sind erforderlich. Es werden Voraussetzungen für den Unterricht in allen anderen fachpraktischen Handlungsbereichen geschaffen.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Prüfen, Anreißen und Messen 42 Ustd.
Lernbereich 2 Unterscheiden, Zuordnen, Handhaben von Werkund Hilfsstoffen 32 Ustd.
Lernbereich 3 Wärmebehandlung und Werkstoffprüfung 20 Ustd.
Lernbereich 4 Manuelles und maschinelles Spanen 74 Ustd.
Lernbereich 5 Behandeln und Schützen von Oberflächen 32 Ustd.
Lernbereich 6 Instand halten von Betriebsmitteln 22 Ustd.
Lernbereich 7 Fügen, Montieren und Demontieren 42 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 66 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 8 Spezifische Arbeitsmethoden des Uhrmachers 56 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 9 Herstellen von Ersatzteilen für Uhren 56 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Prüfen, Anreißen und Messen 42 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, den Arbeitsplatz richtig zu gestalten und einzurichten. Sie sind fähig, anzureißen, zu messen und genaue Prüfungen unter Hinzunahme von verschiedenen Hilfsmitteln vorzunehmen. Sie können Maß-, Form- und Lagetoleranznormen anwenden, die Oberflächenbeschaffenheit von Fügeflächen prüfen sowie die Oberflächenqualität durch Sichtprüfung beurteilen.

Einrichten des Arbeitsplatzes

Unterscheidung zwischen Rechts- und Linkshänder

Anreißwerkzeuge

persönliche und allgemeine Werkzeuge 

Anreißmethoden

Mess- und Prüfzeuge

auch Haarlineal

Einsatzgebiete

Toleranzen

Normen

Rundlaufprüfung

Flachlaufprüfung

Erkennen von Unwuchten 

Lernbereich 2: Unterscheiden, Zuordnen, Handhaben von Werkund Hilfsstoffen 32 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Werk- und Hilfsstoffe (insbesondere gefährliche Arbeitsstoffe) hinsichtlich ihrer Eigenschaften unterscheiden, einordnen und diese lagern und anwenden. Sie sind fähig, Werk- und Hilfsstoffe ihrem besonderen Verwendungszweck zuzuordnen. 

Eisenmetalle

Nichteisenmetalle

Naturstoffe

Gehäusematerialien

Kunststoffe

Hilfsstoffe

Umweltschutz

ungefährliche

Brandschutz

gefährliche

Gesundheitsschutz 

Maßnahmen zur Gefahrenbeseitigung

Umgang mit und Lagerung von Werk- und Hilfsstoffen

Lernbereich 3: Wärmebehandlung und Werkstoffprüfung 20 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die Eigenschaften von Werkstoffen unter Beachtung der Zusammensetzung durch Glühen, Härten und Anlassen zu ändern und das Ergebnis zu prüfen. Sie können für Werkstücke und Halbzeuge durch spezielle Werkstoffprüfverfahren die Materialien und deren Reinheitsgrad (z. B. von Edelmetallen) bestimmen. 

Werkstoffprüfungen 

analytische Verfahren

Funkenprobe

zerstörungsfreie Prüfverfahren

Glüh- und Härteverfahren, Härteprüfung

Anlasstechniken

Lernbereich 4: Manuelles und maschinelles Spanen 74 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Geräte, Maschinen und Werkzeuge unter Berücksichtigung der Verfahren und Werkstoffe auszuwählen. Sie können Werkstücke aus verschiedenen Werkstoffen nach Anriss sägen, Flächen und Formen eben, winklig und parallel auf Maß unter Beachtung der Allgemeintoleranzen feilen sowie Außen- und Innengewinde herstellen. Die Schülerinnen und Schüler sind imstande, Spannzeuge unter Beachtung der Werkstoffstabilität und des Oberflächenschutzes auszuwählen und einzusetzen, insbesondere Werkstücke auf der Lackscheibe zu fixieren sowie Werkstücke auf der Planscheibe und im Stufenfutter zu spannen. Sie sind in der Lage, verschiedene Maschinen wie Bohr-, Dreh- und Fräsmaschinen zu bedienen sowie fachlich richtig einzusetzen.

Auswählen der Werkstücke nach dem Verwendungszweck 

Spannen der Werkstücke und Werkzeuge

Arbeitsschutzbelehrung

Handhaben von Sägen und Feilen

Gewindeschneiden von Hand

Innen- und Außengewinde

Umgang mit 

Kühlmitteleinsatz, Kopfschutz, Schutzbrille

Bohrmaschine

Drehmaschine

Fräsmaschine

Bohren, Entgraten

Senken

Rollen- und Dreikantsenker

Manuelles und maschinelles Reiben Bearbeiten von Werkstücken mit Handdrehmeißel

IT 7

Außen- und Innendrehen

Oberflächenbeschaffenheit
2,2 μm  RZ  8 μm

Fräsen von

Flächen

Nuten

Absätzen

Lernbereich 5: Behandeln und Schützen von Oberflächen 32 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Oberflächen, insbesondere nach gestalterischen Vorgaben zu behandeln. Sie können Schleif- und Poliermittel sowie Werkzeuge und Verfahren nach herzustellender Oberflächenqualität auswählen und anwenden. 

Vorbereiten der Oberflächen

Schleifen

uhrmacherspezifische Schliffe 

Bürsten

Polieren

Strahlen

Schutzbrille

Mattieren

gestalterische Vorgaben 

Strukturieren

Ölschutz

Entsorgung von Resten

Farbanstriche

Lernbereich 6: Instand halten von Betriebsmitteln 22 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können Bearbeitungsmaschinen, Werkzeuge, Messgeräte und technische Einrichtungen warten, pflegen und vor Korrosion schützen sowie Störungen feststellen und notwendige Maßnahmen zur Instandsetzung ergreifen. Sie sind fähig, Werkzeuge nach dem Verwendungszweck zu schärfen. Die Schülerinnen und Schüler kennen den Umgang mit verschiedenen Betriebsstoffen wie Reinigungsmitteln und Schmierstoffen.

Schneidengeometrie

Schärfen von

jeder einzelne Schüler an der Schleifmaschine

Bohrern

Drehmeißeln

Handsticheln 

Warten von Uhrmacherdrehmaschinen

Instand halten/Veranlassen der Instandhaltung

Protokollieren der Arbeitsabläufe

Pflegen/Schützen von Betriebsmitteln 

Umgang mit Betriebsstoffen

Beachtung der Betriebs-, Gefahrstoff-, Umwelt- und Gesundheitsvorschriften

Lernbereich 7: Fügen, Montieren und Demontieren 42 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, verschiedene Fügetechniken auszuführen. Sie können Bauteile und Baugruppen unter Beachtung ihrer Funktion demontieren und montieren sowie technische Unterlagen erstellen. Die Schülerinnen und Schüler sind imstande, Montagewerkzeuge und -hilfsmittel herzustellen, auszuwählen und einzusetzen.

Lesen von Zeichnungen

Anfertigen von Skizzen

Herstellen von

Schraubverbindungen

Klebeverbindungen

Lötverbindungen

Weich- und Hartlöten unterscheiden

Pressverbindungen

Verstiften, Vernieten

Bauen von Vorrichtungen und Hilfsmitteln

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 8: Spezifische Arbeitsmethoden des Uhrmachers 56 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, uhrmachertypische Arbeiten, wie das Drehen von Wellen, Fräsen von Rädern, Feilen von kleinsten Teilen und Herstellen von Druckpolituren, auszuführen.

Feindrehen 

Aufzugwellen, Uhrmacherdrehmaschine

Fräsen

Arbeit an der Fräsmaschine

Rollieren

Druckpolituren 

Feilen

Hebel, Durchbrüche

Arbeit an der Lackscheibe

Arbeit an der Planscheibe

Arbeit mit der Teilscheibe

Zahnradteilungen

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 9: Herstellen von Ersatzteilen für Uhren 56 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Maße für zu ersetzende Uhrenteile zu ermitteln. Sie können verschiedene Prüfmittel situationsgerecht anwenden, Skizzen erstellen und Informationen aus technischen Unterlagen erschließen. Sie sind imstande, Entscheidungen über zu verwendende Werkstoffe und deren Wärme- und Oberflächenbehandlung zu treffen sowie die erforderlichen Fertigungsverfahren auszuwählen, danach zu fertigen und einzupassen.
Sie beherrschen das Erstellen von Kostenvoranschlägen zwecks Kundenberatung.

Maßerfassung

Maßhilfsmittel

Erstellen von Skizzen

Aufzugwellen
Unruhwellen
flache Uhrenteile

Werkstoffe

Technologieauswahl

Wärme- und Oberflächenbehandlung

Fertigungsverfahren

Kalkulation

Handwerkliches Fertigen von Uhren

Kurzcharakteristik

Gegenstand des Unterrichts ist das Planen, Organisieren und Durchführen der Uhrenfertigung unter Beachtung traditioneller Herstellungsmethoden. Es werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, Uhren nach traditionellen Methoden unter Einbeziehung moderner Fertigungsverfahren herzustellen.

Schwerpunkte des Unterrichts sind

  • in Klassenstufe 1 die Fertigungsverfahren bis zur Funktionsprobe,
  • in Klassenstufe 2 das Veredeln und Verfeinern von Uhrenteilen und
  • in Klassenstufe 3 das Gestalten und Veredeln von Oberflächen.

Abstimmungen mit den Handlungsbereichen „Herstellung von Uhrenteilen“, „Bearbeiten und Fügen von Werkstoffen“, „Instand halten mechanischer Großuhren“ und „Programmieren und Handhaben von CNC-Technik“ ist erforderlich.

Es dominieren die Einzelarbeit der Schülerinnen und Schüler am Uhrmacherarbeitsplatz und die Verwendung traditioneller Werkzeuge wie Eingriffszirkel, Rollierstuhl, Pollierfeilen, Handstichel u. Ä. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Planen und Organisieren 30 Ustd.
Lernbereich 2 Handwerkliches Fertigen der Rohteile 100 Ustd.
Lernbereich 3 Montage und Einpassen 38 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 42 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4 Veredeln und Verfeinern von Uhrenteilen 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5 Gestalten und Veredeln von Oberflächen 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Planen und Organisieren 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, technische Zeichnungen zu lesen und zu erstellen und den technologisch richtigen Ablauf der Arbeiten zu planen.

Arbeitsplan

Vorarbeiten für CNC festlegen

  • Einsatz Eingriffszirkel usw.
  • Berechnungen durchführen

Lesen technischer Zeichnungen 

Erstellen technischer Zeichnungen

Lernbereich 2: Handwerkliches Fertigen der Rohteile 100 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Einzelteile nach technischen Zeichnungen und Arbeitsplänen zu fertigen. Sie kennen den richtigen Umgang mit traditionellen Werkzeugen wie Eingriffszirkel, Handstichel, Plan- und Lackscheibe sowie Rollierstuhl und können mit diesen Werkzeugen arbeiten.

Arbeiten mit dem Eingriffszirkel 

Fehler beim Einstellen nennen, Ursachen, Auswirkungen

Uhrmacherdrehmaschine

Arbeitsschutz

Planscheibe

Ausdrehungen in Kloben und Brücken

Lackscheibe

Handstichel

Chaton, Zapfen, Unruhwelle

Teilscheibe

Höhensupport

Rollierstuhl 

diverse Zapfen

Lernbereich 3: Montage und Einpassen 38 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Einzelteile zu Baugruppen zusammenzufügen, die Funktion herzustellen und zu überprüfen. Sie können vorgefertigte Teile einpassen und gegebenenfalls Nacharbeiten bzw. Umarbeiten ausführen.

Zusammenfügen der Einzelteile nach Montageplänen und technischen Zeichnungen

Zapfen, Lager, Laufwerke, Gesperre

Nacharbeiten von Rohteilen

Umarbeiten von Einzelteilen

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4: Veredeln und Verfeinern von Uhrenteilen 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, Einzelteile aufzuarbeiten und Kantenbrechungen, Polituren und Druckpolituren anzubringen. 

Polieren

Mattieren

Kantenbrechung

Rollieren

Schleifen 

Sonnenschliff

Streifenschliff

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Gestalten und Veredeln von Oberflächen 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Oberflächen von Uhrenteilen zu polieren sowie zu strukturieren. Sie beherrschen die verschiedenen Verfahrenstechnologien. Sie wissen, dass vom äußeren Erscheinungsbild einer Uhr maßgeblich ihr Verkaufserfolg beeinflusst wird und sind zu sorgfältiger Arbeit motiviert.

Polieren von

Messing

Stahl

Strukturieren

Streifenschliff

Perlieren

Kreuzschliff

Instand halten mechanischer Großuhren

Kurzcharakteristik

Die Aufgabe des Unterrichts im Handlungsbereich ist es, Wartungsarbeiten an mechanischen Großuhren zur Bewahrung des Sollzustandes nach betrieblichen oder herstellerspezifischen Wartungsplänen durchzuführen.
Besondere Bedeutung kommt dem Erarbeiten des Aufbaues, der Funktion und des Zusammenwirkens von mechanischen Baugruppen zu. Störungen sollen erkannt und beseitigt werden.
Im Unterricht werden Reparatur- und Justagearbeiten an mechanischen Großuhren mit und ohne Zusatzeinrichtungen bzw. Zusatzwerken durchgeführt.
Es werden grundlegende Fertigkeiten vermittelt, fehlerhafte Teile zu reparieren sowie fehlende Teile anzufertigen und einzupassen.

Die Beachtung der Kriterien für Arbeitssicherheit, Unfallschutz, Brand- und Umweltschutz ist integraler Bestandteil des Unterrichts.

Abstimmungen mit dem Handlungsbereich „Herstellung und Instandsetzung mechanischer Großuhren“ sind erforderlich.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Aufbau, Funktion und Zusammenwirken von mechanischen Baugruppen 30 Ustd.
Lernbereich 2 Geh-, Schlag-, Weckwerke und Zusatzeinrichtungen 40 Ustd.
Lernbereich 3 Hemmungen und Schwingsysteme 36 Ustd.
Lernbereich 4 Grundlagen der Instandsetzung von mechanischen Großuhren 70 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 44 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5 Entgegennehmen und Ausführen von Reparaturen 56 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 6 Instand setzen von mechanischen Großuhren mit speziellen Zusatzeinrichtungen/-werken 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

1. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Aufbau, Funktion und Zusammenwirken von mechanischen Baugruppen 30 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Aufbau, Funktion und Zusammenwirken mechanischer Baugruppen zur Feststellung des Ist-Zustandes zu überprüfen sowie die Ursachen für Schäden und Funktionsfehler zu ermitteln. Sie können mit technischen Unterlagen arbeiten und die Demontage vorbereiten. Sie sind fähig, Instandsetzungsmaßnahmen festzulegen und zu dokumentieren.

Antrieb

Einzelteile überprüfen

Räderwerk

Lagerungen kontrollieren

Hemmung

Größen und Funktion

Schwingsystem

Arten

Schlagwerke

Hebeleinrichtungen

Weckwerke

Zusatzeinrichtungen 

Technische Darstellungen

Festlegung der Instandsetzungsmaßnahmen

Computereinsatz, Instandsetzungsprotokolle vorbereiten

Lernbereich 2: Geh-, Schlag-, Weckwerke und Zusatzeinrichtungen 40 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, einzelne Werke und Zusatzeinrichtungen in der Uhr zu erkennen, die Funktion zu überprüfen und gegebenenfalls wieder herzustellen. Sie können die richtigen Montagewerkzeuge und -hilfsmittel auswählen und einsetzen.

Funktionsprüfung

Gehwerke

Aufbau und Funktion

Schlagwerke

Schmierstellen

Weckwerke

Zusatzeinrichtungen

Mondphase, Kalender usw.

Demontieren, Reinigen, Schmieren, Reparieren, Montieren

Reinigen durch Vibration und Rotation, einschließlich Epilanisieren

Lernbereich 3: Hemmungen und Schwingsysteme 36 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, die aktuellen und wichtigsten Hemmungsarten sowie Schwingsysteme in den Großuhren zu erkennen und zu justieren. Sie können Bewegungsabläufe analysieren und Grundeinstellungen vornehmen. Sie sind in der Lage, Gangkontrollen durchzuführen und die Großuhren entsprechend zu regulieren.

Analysieren von Hemmungen und Schwingsystemen in Großuhren

Prüfen und Justieren von Hemmungen

ruhende Hemmungen

Grahamhemmung

rückführende Hemmungen

Hakenhemmung

freie Hemmungen

Gangregler (Stift oder Palettenanker)

Prüfen und Regulieren von Schwingsystemen

physisches Pendel, Drehpendel

Pendel

Unruh

Lernbereich 4: Grundlagen der Instandsetzung von mechanischen Großuhren 70 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Wartungsarbeiten zur Bewahrung des Sollzustandes nach betrieblichen oder herstellerspezifischen Wartungsplänen durchzuführen. Sie können Montage- und Hilfsvorrichtungen bauen und einsetzen sowie Baugruppen und Einzelteile von Großuhren instand setzen und justieren. Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, Scharniere, Schlösser, Applikationen und Gehäuse aufzuarbeiten. Sie können Abnahmen durchführen und die Instandsetzungsmaßnahmen dokumentieren.

Wartungspläne

Ölpläne

vom Hersteller

betriebliche

Vorrichtungsbau

Instandsetzen und Justieren von Baugruppen und Einzelteilen

Identifizieren von Bauteilen und Baugruppen, Handhaben der Montage- und Demontagewerkzeuge

Gangkontrolle

Reparieren und Pflegen von Ausstattungsteilen

Aufpolieren, Holzarbeiten usw.

Instandsetzungsprotokolle

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 5: Entgegennehmen und Ausführen von Reparaturen 56 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können Reparaturaufträge annehmen, eine Diagnose über den Umfang der Arbeiten stellen sowie den Kunden fachlich richtig beraten. Sie sind in der Lage, die angenommenen Reparaturen in guter Qualität auszuführen und dabei herkömmliche Reparaturmethoden sowie moderne Verfahren zu nutzen.

Sofortdiagnose bei der Annahme

Reparaturmaßnahmen festlegen

Kundengespräch 

Reparaturvorschlag
Kostenvoranschlag 

Unterschied zwischen

Reparatur und

bei sogenannter Massenware

Restauration

bei antiken und wertvollen Uhren

Traditionelles Anfertigen und Einpassen von fehlenden bzw. defekten Teilen

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 6: Instand setzen von mechanischen Großuhren mit speziellen Zusatzeinrichtungen/-werken 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, mechanische Großuhren mit besonderen Zusatzeinrichtungen bzw. Zusatzwerken instand zu setzen. Sie kennen den Aufbau und die Funktion einzelner Baugruppen und sind fähig, Funktionsabläufe zu rekonstruieren.

Melodieschlagwerke 

Nachtabschaltungen 

Mondphasen

Auf- und Abwerke

Repetitionen

Anfertigen und Einpassen von fehlenden bzw. defekten Teilen

Instand halten mechanischer Kleinuhren

Kurzcharakteristik

Die Aufgabe des Unterrichts im Handlungsbereich sind das Kennenlernen und das Üben der Abläufe von Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten zur Bewahrung des Sollzustandes nach betrieblichen oder herstellerspezifischen Wartungsplänen.

Es werden Voraussetzungen geschaffen, Aufbau, Funktion und Zusammenwirken von mechanischen Baugruppen zu erkennen, mit den Sollwerten zu vergleichen und Störungen zu beseitigen. Dabei wird sehr viel Wert auf systematisches Arbeiten gelegt.

Bei der Bearbeitung von Kundenaufträgen sind die vsl. auszuführenden Arbeiten zu erläutern und überschläglich zu kalkulieren. Die im berufsübergreifenden Unterricht, vor allem in „Wirtschaftskunde“, und im Handlungsbereich „Kundenberatung und Verkauf“ erarbeiteten Kenntnisse sind anzuwenden. Dabei sollte handlungsbereichsübergreifend gearbeitet werden.

Verschiedene Arten von Reparatur- und Justagearbeiten an mechanischen Kleinuhren werden im Unterricht durchgeführt.
Dabei sollen fehlerhafte Teile erkannt, repariert oder ersetzt werden. Gegebenenfalls werden fehlende Teile neu angefertigt und eingepasst. Die Arbeitshandlungen und die aufgewendeten Zeiten und Materialien sind in einem Reparaturblatt festzuhalten und dienen der Nachkalkulation. Dadurch soll den Schülerinnen und Schülern vermittelt werden, wie wertvoll handwerkliche Tätigkeit ist.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Aufbau, Funktion und Instand setzen von Taschenuhren 210 Ustd.
Lernbereich 2 Aufbau, Funktion und Instand setzen von einfachen Kleinuhren 134 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 86 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3 Aufbau, Funktion und Instand setzen von Kleinuhren mit Zusatzfunktionen 232 Ustd.
Lernbereich 4 Aufbau, Funktion und Instand setzen von Chronographen 80 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 78 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Aufbau, Funktion und Instand setzen von Taschenuhren 210 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Aufbau und Funktion mechanischer Taschenuhren zur Feststellung des Istzustandes zu überprüfen sowie Ursachen für Schäden und Funktionsstörungen zu ermitteln. Sie können mit technischen Unterlagen arbeiten und eine fachgerechte Demontage bzw. Montage durchführen. Sie sind fähig, Instandsetzungsmaßnahmen festzulegen, auszuführen und zu dokumentieren. Sie sind motiviert, die Umweltschutzvorschriften und den Arbeitsschutz zu beachten.

Baugruppen

Einzelteile überprüfen
Funktion überprüfen

Einzelteile

Reparieren bzw. Anfertigen

Hemmung

verschiedene Arten
Besonderheiten und Justage 

Schwingsystem

Spirale abzählen

Zifferblatt und Zeiger

Zeigerwerksarten

Reinigen und Schmieren

Werksvorgaben beachten

Lernbereich 2: Aufbau, Funktion und Instand setzen von einfachen Kleinuhren 134 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Aufbau und Funktion einfacher mechanischer Kleinuhren zu überprüfen. Sie können Ursachen für Funktionsstörungen gezielt ermitteln sowie einen Reparaturplan zum Erreichen des Sollzustandes erstellen. Sie beherrschen das systematische Vorgehen bei der Demontage, Fehlerbehebung, Reinigung, Schmierung und Montage. Sie sind imstande, einen Kostenvoranschlag zu unterbreiten.

Hemmung

Justieren

Schwingsystem

Unruhwelle ersetzen
Spiralarbeiten, Auswuchten

Ausstattungsteile

Aufarbeiten
Gläser polieren bzw. einpassen und ersetzen

Kostenvoranschlag

Gangkorrekturen

Prüfen der Wasserdichtheit, Abdichten

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 3: Aufbau, Funktion und Instand setzen von Kleinuhren mit Zusatzfunktionen 232 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Aufbau und Funktion mechanischer Kleinuhren mit Zusatzfunktionen zu überprüfen. Sie können Ursachen für Funktionsstörungen ermitteln und nach einem Reparaturplan beheben, um den Sollzustand zu erreichen. Sie sind fähig, mechanische Kleinuhren mit Zusatzfunktionen zu demontieren, zu reinigen und zu schmieren, zu montieren sowie fehlerhafte Einzelteile zu erkennen und auszutauschen.

Automatische Aufzüge

Instandhaltungsarbeiten nach herstellerspezifischen Wartungsplänen 

Funktionsprinzipien

Fehleranalyse

Reparatur

Kalendarien

Datum, Wochentag – analog und digital 

Funktionsprinzipien

Fehleranalyse

Reparatur

Mondphase

Lernbereich 4: Aufbau, Funktion und Instand setzen von Chronographen 80 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler haben die verschiedenen Mechanismen von Chronographen mit Säulenrad und Chronographen mit Nocken erkannt und können Funktionsstörungen beseitigen. Sie sind imstande, Funktionen zu beschreiben, Teile zu identifizieren sowie Bauelemente zusammenzufügen und die Funktionen zu überprüfen.

Chronographen mit Säulenrad

Schaltrad

Chronographen mit Nocken

Schiffchen

Schmierung

Teile der Mechanismen bestimmen und geeignete Schmiermittel auswählen

Überprüfen der Funktionen

Start-, Stopp- und Nullstellung 

Demontage

Instandsetzung

Montage

Justage

insbesondere Exzenterjustage

Instand halten von Schmuck

Kurzcharakteristik

Die Aufgabe des Unterrichts in diesem Handlungsbereich ist es, die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, industriell gefertigten Schmuck zu erkennen, aufzuarbeiten, instand zu setzen und umzuarbeiten.

Merkmale, die industriell von handwerklich gefertigtem Schmuck signifikant unterscheiden, werden vermittelt. Die Reparatur von handwerklich gefertigtem Schmuck gehört in die Hand des Goldschmiedes.

Gegenstand des Unterrichts ist ein Überblick über die vom Uhrmacher bei der Reparatur angewandten Techniken. Exemplarisch werden durch die Schülerinnen und Schüler Techniken in Einzelarbeit ausgeführt. Der dazu notwendige Aufwand an Arbeitszeit und Material ist festzuhalten und dem vermeintlichen Wert des Schmuckstückes gegenüberzustellen.

Es werden Grundlagen im Umgang mit modernen Lötgeräten und Galvanikanlagen vermittelt.

Abstimmungen sind mit den Handlungsbereichen „Kundenberatung und Verkauf“, „Instand halten mechanischer Kleinuhren“ und „Herstellung von Uhrenteilen“ notwendig. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Arbeitsplatz, Arbeitsraum, Arbeitsschutz 4 Ustd.
Lernbereich 2 Aufarbeiten und Löten von Schmuck 16 Ustd.
Lernbereich 3 Galvanisieren 8 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4 Umarbeiten von Schmuck 28 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 12 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Arbeitsplatz, Arbeitsraum, Arbeitsschutz 4 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler kennen die notwendigen Werkzeuge, Hilfsmittel und Hilfsstoffe sowie deren Handhabung, um industriell gefertigten Schmuck aufzuarbeiten bzw. zu reparieren. Sie sind in der Lage, Arbeitsraum und Arbeitsplatz so einzurichten, dass diese den Anforderungen an die Arbeitssicherheit entsprechen.

Einrichten der Werkstatt

Arbeitsschutz
Absaugung der Lötdämpfe

Notwendige Anlagen und Werkzeuge

Lötanlagen

Galvanisieranlagen

persönliches Werkzeug

Hilfsmittel und Hilfsstoffe

Lote

galvanische Bäder

Lernbereich 2: Aufarbeiten und Löten von Schmuck 16 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, industriell gefertigten Schmuck aufzuarbeiten, zu reinigen sowie Reparaturen durchzuführen. Sie können verschiedene Materialien unterscheiden und kennen entsprechende Methoden zum Aufarbeiten. Sie sind fähig, moderne Technik einzusetzen.

Aufarbeiten

maschinell und von Hand 

Kratzen

Schleifen

Polieren

Ergänzen fehlender Teile

Feingießen von Gehäuseapplikationen

Reinigen

Perlen und Steine beachten

Löten

Hartlöten

Weichlöten

Lernbereich 3: Galvanisieren 8 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene galvanische Überzüge auf verschiedene Materialien aufbringen. Sie sind in der Lage, Galvanikanlagen zu bedienen und beim Umgang mit verschiedenen galvanischen Bädern Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz zu beachten.

Galvanisieren von

Gesundheitsschutz und Umweltschutz

Metallen

Nichtmetallen

Vergolden

Hartvergolden

Versilbern

Rhodinieren

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4: Umarbeiten von Schmuck 28 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, industriell gefertigten Schmuck zu reparieren bzw. umzuarbeiten. Sie können Ketten sowie Ringe löten und Ringweiten ändern.

Verändern von Ringweiten

Arbeitsschutz

Löten von Ketten und Ringen

Brandschutz und Umweltschutz

Reparatur von Befestigungen für Schmucksteine

Schmucksteine

Überblickswissen
Handhabung bei der Reparatur von Schmuck

Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik

Kurzcharakteristik

Der Handlungsbereich „Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik“ umfasst Wartungs-, Reparatur- und Servicearbeiten an elektronischen Uhren.

Auf der Grundlage der Kenntnisse vom Aufbau und von der Funktion elektronischer Zeitmesstechnik sowie der Einbeziehung von technischen Unterlagen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, Diagnosen des Ist-Zustandes zu erstellen. Sie werden dadurch in die Lage versetzt, über notwendige Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten selbstständig zu entscheiden und diese durchzuführen. Besondere Bedeutung kommt der Anwendung der Mess- und Prüftechnik sowie der Aufnahme und Auswertung der Messgrößen zu.
Durch systematische Fehlersuche können Fehler schnell lokalisiert werden.

Kenntnisvermittlung über Fournituren und Performancen verschiedener Uhrenkaliber sind begleitender Inhalt der praktischen Ausbildung.

Eine besondere Sorgfaltsbeachtung kommt dem Aus- und Einschalen, dem Zeigersetzen, dem Umgang mit Zifferblättern sowie dem Reinigen und Schmieren zu.
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist das Kennen lernen verschiedener Systeme der Energieversorgung.
Die Beachtung der Kriterien für Arbeitssicherheit, Unfallschutz, Brand- und Umweltschutz ist integraler Bestandteil des Unterrichts. 

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 Grundlagen für das Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik 18 Ustd.
Lernbereich 2 Aufbau, Funktion und Zusammenwirken von Baugruppen 36 Ustd.
Lernbereich 3 Durchführung von Instandhaltungsarbeiten an elektrischen Großuhren 34 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 22 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4 Aufbau, Funktion und Instand setzen von Quarzkleinuhren 70 Ustd.
Lernbereich 5 Aufbau, Funktion, Prüfen und Instand setzen von Funkuhren 18 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 22 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: Grundlagen für das Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik 18 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, die elektrische Mess- und Prüftechnik zweckentsprechend einzusetzen, die Messwerte aufzunehmen und für eine Diagnose der Funktion zu bewerten. Sie können mit technischen Unterlagen umgehen und kennen die einzelnen Messgrößen. Sie sind fähig, Oszillogramme aufzunehmen und einzuschätzen. Sie können Messprotokolle erstellen und auswerten. Die Schülerinnen und Schüler beherrschen das Aufbauen eines Messplatzes sowie den Einsatz von Werkzeugen, Hilfsmitteln und Hilfsstoffen für Wartungsarbeiten.

Handhaben elektrischer Mess- und Prüftechnik

Arbeiten mit technischen Unterlagen der Hersteller

Quarzuhrenprüfgeräte

Oszilloskope

Multimeter

Aufbauen von Messschaltungen zur Ermittlung von Funktionsgrößen 

Einsatz von Multimeter und Oszilloskop

Messen 

Bewerten

quantitative Bewertung

Aufnehmen und Beurteilen von Oszillogrammen

Erfassen der Funktionsabläufe, qualitative Bewertung

Arbeiten mit verschiedenen Quarzuhrenprüfgeräten, Erstellen von Messprotokollen 

Einzelarbeit erforderlich

Anwenden von Löt- und Klebetechnologien

Austausch von Bauelementen (SMD), Herstellen von Verbindungen

Besonderheiten bei der Demontage, Reinigung und Montage elektronischer Zeitmesstechnik

Einsatz geeigneter Werkzeuge und Vorrichtungen, Montage- und Ölpläne

Lernbereich 2: Aufbau, Funktion und Zusammenwirken von Baugruppen 36 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, den Aufbau und die Funktion verschiedener Anwendungen elektronischer Zeitmesstechnik zu analysieren. Sie können mit Funktions- und Schaltplänen umgehen und diese bei Funktionskontrollen nutzen. Sie sind fähig, den Istzustand elektronischer Funktionsgruppen messtechnisch zu erfassen, im Messprotokoll festzuhalten und zu bewerten. Sie beherrschen die Einschätzung und die Zuordnung der Messgrößenwerte und können dadurch folgerichtige Entscheidungen für das Instand halten elektronischer Zeitmesstechnik treffen. 

Energieversorgung

Aufbau, Auswahl, Prüfung und Umgang

Drehschwingerantrieb

Einzelarbeit

Aufnehmen des Schaltplans

Bestimmen der Bauelemente

Festlegen der Messstellen

Aufnehmen der Messgrößen

Aufnehmen des Funktionsoszillogramms

Analoge Quarzgroßuhr

Aufbau, Schaltung und Funktionsmessungen

Oszillator

IC-Funktionen

elektromechanischer Wandler

Einstell- und Servicefunktionen

Digitale Quarzgroßuhr

Aufbau, Schaltungen, Oszillogramme

IC-Funktionen

elektronische Anzeigeelemente

LED und LCD

Einstell- und Alarmfunktionen

Funktion, Schaltung

Zusatzeinrichtungen

Zierpendel

Haupt- und Nebenuhren

Schaltpläne und Funktionssteuerungen

Lernbereich 3: Durchführung von Instandhaltungsarbeiten an elektrischen Großuhren 34 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, mit technischen Unterlagen zu arbeiten und einfache Instandhaltungsarbeiten an elektronischen Großuhren durchzuführen. Sie beherrschen die Grundlagen der systematischen Fehlersuche und sind fähig, eine Funktionsdiagnostik aus den Ergebnissen der systematischen Fehlersuche und der Bewertung der elektrischen Messgrößen abzuleiten. Sie sind motiviert, bei der Planung von Instandhaltungsmaßnahmen ökonomische Gesichtspunkte zu beachten.
Die Schülerinnen und Schüler sind befähigt, funktionseingeschränkte bzw. fehlerhafte Bauelemente oder Baugruppen festzustellen und zu reparieren oder auszutauschen. Sie sind imstande, den Arbeitsplatz so einzurichten, dass dieser den ergonomischen Anforderungen entspricht.

Systematische Fehlersuche, Fehleranalyse

Messtechnik, Messprotokoll 

Funktionsdiagnose 

Messgrößen-Soll-Ist-Vergleich

Demontage und Montage von mechanischen und elektrischen Bauelementen und Baugruppen

Anwendung Trenn- und Fügetechnologien

Reinigen, Schmieren, Ölen

elektrische Kontaktstellen, Räderwerk, Montage-/Ölplan

Arbeitssicherheit

insbesondere statische Aufladungen (Halbleiter) beachten

Arbeitsplatzgestaltung

REFA-Empfehlungen

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 4: Aufbau, Funktion und Instand setzen von Quarzkleinuhren 70 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, den Aufbau, die verschiedenen IC-Funktionen und das Zusammenwirken von elektronischen und mechanischen Baugruppen in Quarzkleinuhren zur Feststellung des Istzustandes zu überprüfen. Sie beherrschen die Erfassung der elektrischen Messgrößen und deren Bewertung für eine Fehlerdiagnose. Sie können Quarzkleinuhren zerlegen, reinigen und schmieren sowie Bauelemente und Baugruppen austauschen und die Uhren wieder aufrüsten.

Energieversorgungseinrichtungen

Funktionsüberprüfung an Einrichtungen unterschiedlicher Systeme

Primärzellen

regenerative Einrichtungen

IC-Elektronikkonzepte

Gangkorrektureinrichtungen

Betriebsstromspareinrichtungen

optische und akustische Signaleinrichtungen

EOL, Alarm
Funktion prüfen

Elektromechanische Wandler

Elektronische Anzeigen

LED, LCD

Chronographen

Mehrmotorenuhr

Demontage, Montage

Auswahl der richtigen Werkzeuge und Vorrichtungen

Ausschalen, Einschalen

Umgang mit dem Ziffernblatt

Setzen der Zeiger

Zerlegen des Werkes 

Reinigen und Schmieren

Reinigungs- und Ölplan beachten

Prüfen der Dichtheit

Lernbereich 5: Aufbau, Funktion, Prüfen und Instand setzen von Funkuhren 18 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage den Aufbau, die Funktionen und das Zusammenwirken der Baugruppen zur Feststellung des Istzustandes von Funkuhren zu überprüfen. Sie können die Ursache von Funktionsfehlern gegebenenfalls unter Nutzung elektronischer Messtechnik ermitteln. Sie sind fähig, die Reparaturwürdigkeit unter ökonomischen Gesichtspunkten zu beurteilen und Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Funkuhrtypen in Betrieb nehmen.

Inbetriebnahme

Prüfen der Ablaufsteuerung 

Zeittelegramm

Aufnahme und Auswertung des Telegramms

HF-Empfangsteil

Einsatz Oszilloskop
Strommessungen
Soll-Ist-Vergleich

Feldstärke

Ferritantenne

IC-Elektronik

Demodulation

Empfangsaktivierung

Synchronisation

Prüfen der Räderwerksstellung

Fehlermöglichkeiten und Instandsetzung

Beachtung von Betriebsanweisungen

Programmieren und Handhaben von CNC-Technik

Kurzcharakteristik

Die Schülerinnen und Schüler werden im Handlungsbereich „Programmieren und Handhaben von CNC-Technik“ mit der geschichtlichen Entwicklung der CNC-Technik, den geometrischen und technologischen Grundlagen für die CNC-Bearbeitung, der NC-Programmierung und den Arbeitsmethoden der Werkstückbearbeitung beim CNC-Fräsen und CNC-Drehen vertraut gemacht. Sie werden befähigt, den Arbeitsschutz an CNC-Maschinen einzuhalten, um Menschen, Maschinen und Einrichtungen vor Schaden zu bewahren.

Besondere Schwerpunkte sind:

  • Arbeiten nach der Programmieranleitung einer aktuellen Simulationssoftware CNC-Fräsen
  • Arbeiten nach der Programmieranleitung einer aktuellen Simulationssoftware CNC-Drehen

Aufgrund der in diesem Handlungsbereich vermittelten Kenntnisse werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, praxisorientierte Aufgaben zu lösen.
In einem Praktikum (CNC-Gravieren, CNC-Fräsen, CNC-Drehen) werden die erworbenen theoretischen Kenntnisse erprobt, überprüft und die Ergebnisse in einem Messprotokoll am 3D-Messgerät dokumentiert. Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Programme unter Verwendung von Programmiertechniken zu erstellen sowie am Simulator einzugeben und zu testen.

An ausgewählten fachspezifischen Beispielen ist Gruppenarbeit unter Verwendung von Hilfestellungen der CNC-Simulation erforderlich.

Übersicht über die Lernbereiche und Zeitrichtwerte

Zeitrichtwert

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1 CNC-Gravieren 56 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 14 Ustd.

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 2 CNC-Fräsen 56 Ustd.
Lernbereich 3 CNC-Drehen 56 Ustd.
Zeit für Vertiefungen, Wiederholungen und Leistungsnachweise 28 Ustd.

2. Ausbildungsjahr

Lernbereich 1: CNC-Gravieren 56 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler besitzen Detailkenntnisse über die Grundlagen der CNC-Programmierung. Sie können rechnergeführt Programme für das CNC-Gravieren erstellen und diese am Computer testen. Sie beherrschen das Herstellen der Gravierwerkzeuge sowie die Vorgänge beim Gravieren und Nachbehandeln der Werkstücke. Ihnen ist bewusst, dass von der Sorgfalt beim Herstellen der Gravierwerkzeuge maßgeblich die Standzeit der Werkzeuge und die Präzision der Gravuren abhängen. Sie haben verinnerlicht, dass für die Herstellung der Gravurwerkzeuge hochwertige Materialien verwendet werden, weshalb Ausschuss vermieden und die Werkzeuge sorgfältig gepflegt und aufbewahrt werden müssen. Die Schülerinnen und Schüler sind zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit motiviert.

Hilfsmittel der CNC-Programmierung

Abstimmen mit Herstellen von Uhrenteilen, Klst. 2, LPE 4

Befehlsaufbau

Programmaufbau

Grundbefehle

absolute Adressierung

inkrementale Adressierung

Programmieren von praxisorientierten Aufgaben

geführte Programmierung

Simulieren der Graviervorgänge 

Herstellen von Gravierwerkzeugen

Schleifen und Schärfen der Werkzeuge 

Vorbehandeln der Werkstücke 

Spannen der Werkstücke und Werkzeuge

CNC gestütztes Gravieren

Zusammenhang zwischen Spanleistung und Standzeit der Werkzeuge

Nachbehandeln der Werkstücke

Ätzen

Pflegen und Aufbewahren der Werkzeuge

Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz

3. Ausbildungsjahr

Lernbereich 2: CNC-Fräsen 56 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind mit dem Einrichtbetrieb und dem NC-Programmierschlüssel verschiedener CNC-Steuerungen vertraut. Sie sind befähigt, Arbeitspläne aufzustellen, Spannmittel und benötigte Werkzeuge, die zur qualitätsgerechten Herstellung eines Teiles notwendig sind, auszuwählen. Sie sind in der Lage, anhand der Werkstattzeichnung und des Arbeitsplanes NC-Programme zu erstellen und die einzelnen Programmiersätze in ein Programmierblatt einzutragen, den programmierten Arbeitsablauf am Rechner zu simulieren und an einer CNC-Fräsmaschine zu testen. Ihnen ist bewusst, wie wichtig Simulationen für das Vermeiden von Ausschuss und Kollisionen sind.

Einrichteblatt

Basis für die geführte Programmierung und das Einrichten der Maschine Programmieranleitung

Programmierbefehle

Normen beachten, Übungsbausteine

Zusatzfunktionen

Zyklen

Programmieren von Konturzügen

Parameter

Programmieren mit Sonderzeichen und Kommentaren

Simulieren des Programmes

Abnahme, Testat

Einrichten

CNC gestütztes Fräsen

Qualitätskontrolle 

Prüfprotokolle

Lernbereich 3: CNC-Drehen 56 Ustd.

Die Schülerinnen und Schüler sind fähig, die Arbeitsschritte beim CNC-Drehen zu planen, zu organisieren, zu programmieren, zu simulieren und auszuführen. Sie sind in der Lage, Einrichtedaten im Einrichtbetrieb manuell zu ändern, um auf Kundenwünsche effektiv reagieren zu können.

Maschinendaten

Programmieranleitung

NC-Programm

M-Anweisungen Programmieroberfläche

Schutz Maschine und Bediener

Datei- und Programmierfunktion

Programmiertechnik

Verfahranweisungen

Geometriezüge

weitere G-Anweisungen

technologische Anweisungen 

Schneidenradiuskompensation

SRK

Programmierzyklen

Unterprogrammtechnik

Simulieren des Programmes

Abnahme, Testat

Einrichten

CNC gestütztes Drehen

Qualitätskontrolle

Prüfprotokolle

Anhang

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die Handreichung „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“ (vgl. LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

  1. zum Lernfeldkonzept,
  2. zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie
    • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
    • Bildung von Lehrerteams,
    • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen, 
  3. zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur 
    • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
    • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

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