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Arbeitsmaterial

Berufsschule - duale Berufsausbildung

Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik / Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik

2021

 

Impressum

Das Arbeitsmaterial ist ab 1. August 2023 freigegeben.

Das Arbeitsmaterial basiert auf dem Rahmenlehrplan für die Ausbildungsberufe Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik nach dem Berufsbildungsgesetz und Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik nach dem Berufsbildungsgesetz sowie Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik nach der Handwerksordnung und Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik nach der Handwerksordnung (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18. Dezember 2020) und der Verordnung zur Neuordnung der Ausbildung in handwerklichen Elektroberufen vom 30. März 2021, Artikel 1 und Artikel 5 (BGBl. Teil I, Nr. 15 vom 9. April 2021).

Das Arbeitsmaterial wurde am

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

www.lasub.smk.sachsen.de

 

unter Mitwirkung von

René Hahn Chemnitz
Michael Ahlemann Radeberg
Annette Gehrenz Plauen
Uwe Herrbruck Pirna
Jens Nestler Zwickau
Thomas Schafferus Radeberg
Torsten Schmeil Leipzig
Mathias Wagner Riesa
Uwe Walther Chemnitz
Sebastian Windt  Leipzig

2021 erarbeitet.

 

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

www.smk.sachsen.de

 

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. …“

Für die Berufsschule gilt gemäß § 8 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„Die Berufsschule hat die Aufgabe, im Rahmen der Berufsvorbereitung, der Berufsausbildung oder Berufsausübung vor allem berufsbezogene Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln und die allgemeine Bildung zu vertiefen und zu erweitern. Sie führt als gleichberechtigter Partner gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben und anderen an der Berufsausbildung Beteiligten zu berufsqualifizierenden Abschlüssen.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind die in der „Rahmenvereinbarung über die Berufsschule“ (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12. März 2015 in der jeweils geltenden Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik des Bildungsganges

Vorwiegend technologische Veränderungen erforderten 2021 die Neuordnung des Ausbildungsberufes Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik/Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik. Wie bisher wird dieser Beruf weiterhin sowohl als Handwerks- als auch als Industrieberuf ausgebildet. Änderungen zielen vor allem auf den Bereich der Digitalisierung sowie auf die wachsende Bedeutung von mobilen elektrischen Antriebssystemen und veränderten Prozessabläufen ab. Für die erfolgreiche Integration von Antriebssystemen in komplexe Gesamtsysteme sind neben den fachlichen Kernkompetenzen auch Kenntnisse der Installationstechnik, der Automatisierungstechnik, der Steuerungs- und Regelungstechnik sowie zum Einsatz von intelligenten Sensoren und digitalen Werkzeugen von Bedeutung.

Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik sowie Elektronikerinnen für Maschinen und Antriebstechnik werden vor allem in Unternehmen der Elektroindustrie oder Betrieben des Elektromaschinenbauerhandwerks eingesetzt. Sie stellen elektrische Maschinen und Antriebe sowie elektromechanische Systeme nach Kundenanforderungen her und nehmen sie in Betrieb, ermitteln und beseitigen systematisch Fehler und halten elektrische Maschinen und Antriebssysteme instand. Kennzeichnend ist sowohl der Kontakt mit Kunden, die sie zu technischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten beraten, als auch die Zusammenarbeit mit Fachleuten des eigenen wie auch anderer Fachbereiche.

Die berufliche Tätigkeit des Elektronikers für Maschinen und Antriebstechnik/der Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik erfordert neben vernetztem und analytischem Denken und räumlichem Vorstellungsvermögen insbesondere Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Selbstorganisation, Empathie, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit sowie die Fähigkeit, das eigene Entscheiden und Handeln reflektieren und weiterentwickeln zu können.

Im Rahmen der Ausbildung zum Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik/zur Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik werden insbesondere folgende berufliche Qualifikationen erworben:

  • Arbeitsabläufe planen und steuern, Arbeitsergebnisse kontrollieren und beurteilen, Qualitätsmanagementsysteme anwenden, Auftragsdurchführung dokumentieren
  • bei der Organisation und Durchführung der Arbeit ergonomische, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Aspekte beachten
  • unter Nutzung aktueller Möglichkeiten der Informationsverarbeitung betrieblich und technisch kommunizieren
  • technische Unterlagen in deutscher Sprache und in der Fremdsprache auswerten
  • Kunden beraten und betreuen, Produkte übergeben und erläutern
  • grundlegende Berechnungen unter Beachtung technischer und betriebswirtschaftlicher Größen durchführen 
  • maschinen- und antriebstechnische Systeme analysieren
  • physikalische Kennwerte an elektrischen Maschinen und Antriebssystemen messen und bewerten
  • mechanische Bauteile und Baugruppen montieren und instand setzen
  • Wicklungen herstellen
  • elektrische Antriebs-, Energieerzeugungs- und Energiespeichersysteme installieren, verdrahten und anschließen
  • analoge und digitale Steuerungen installieren und in Betrieb nehmen
  • elektrische Maschinen und Anlagen in informationstechnische Systeme integrieren
  • Funktionen und Sicherheit prüfen und dokumentieren, Fehler systematisch analysieren und beheben
  • Antriebs-, Energieerzeugungs- und Energiespeichersysteme instand halten und instand setzen
  • Datenschutz- und Informationssicherheitskonzepte prüfen und einhalten
  • Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln beurteilen und elektrische Schutzmaßnahmen prüfen
  • allgemeine und berufsspezifische Vorschriften von Arbeits- und Gesundheitsschutz, Sicherheitsregeln und Unfallverhütungsvorschriften einhalten

Entsprechend den einschlägigen Vorschriften der Deutschen Gesellschaft für Unfall­versicherung (DGUV) bzw. von DIN VDE gelten Elektroniker für Maschinen und Antriebs­technik/Elektronikerinnen für Maschinen und Antriebstechnik als Elektrofachkraft.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Berufsschule ist auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Den Ausgangspunkt des Unterrichts und des Lernens der Schülerinnen und Schüler bilden berufliche Handlungen. Diese Handlungen sollen im Unterricht didaktisch reflektiert als Lernhandlungen gedanklich nachvollzogen oder exemplarisch ausgeführt, selbstständig geplant, durchgeführt, überprüft, ggf. korrigiert und schließlich bewertet werden. Damit fördern sie ein ganzheitliches Erfassen der beruflichen Wirklichkeit und integrieren technische, sicherheitstechnische, ökonomische, ökologische und rechtliche Aspekte, nutzen die berufspraktischen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigen soziale Prozesse, z. B. der Interessenklärung oder der Konfliktbewältigung.

Der KMK-Rahmenlehrplan des Ausbildungsberufes ist vor diesem Hintergrund nach Lernfeldern gegliedert. Die Stundentafel des Bildungsganges gliedert sich in den Pflichtbereich mit dem berufsübergreifenden Bereich und dem berufsbezogenen Bereich sowie den Wahlbereich.

Die Lernfelder der sächsischen Stundentafel sind mit den Lernfeldern des KMK-Rah­men­lehrplanes identisch.

Für die vom wöchentlichen Teilzeitunterricht abweichenden Organisationsformen Blockunterricht und 2-2-1-Modell ist die Stundentafel für den berufsbezogenen Bereich basierend auf der VwV Stundentafeln bbS in der jeweils geltenden Fassung von den Schulen in eigener Verantwortung anzupassen.

Die Struktur der Lernfelder orientiert sich in Aufbau und Zielsetzung an Arbeitsprozessen der Branche. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder des KMK-Rahmen­lehrplanes beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lern­prozesses. Ergänzt durch die Inhalte umfassen sie den Mindestumfang zu vermittelnder Kompetenzen.

Auf Grund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert die Einbeziehung neuer Entwicklungen und Tendenzen der Elektroindustrie und des Elektrohandwerks in den Unterricht.

Die Lernfelder sind logisch angeordnet und bauen spiralcurricular aufeinander auf. Die Umsetzung sowie die zeitliche Abfolge der Lernfelder sind unter Beachtung des spiralcurricularen Aufbaus im Lehrerteam abzustimmen.

Die Ausbildung wird durch die aus zwei Teilen bestehende Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in zwei Ausbildungsphasen gegliedert. Die Lernfelder 1 bis 6 sind Grundlage für den Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung. Die Abgrenzung zwischen den Ausbildungsjahren ist hinsichtlich der zeitlichen Planung in der Ausbildungsordnung und in Bezug auf die Prüfungen einzuhalten.

Der Rahmenlehrplan sieht keine Differenzierung der Berufsausbildungen zum Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik/zur Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik nach der Handwerksordnung und zum Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik/zur Elektronikerin für Maschinen und Antriebstechnik nach dem Berufsbildungsgesetz vor, da die Unterschiede nur auf den unterschiedlichen Prüfungsanforderungen der praktischen Prüfung in Teil 2 der Abschlussprüfung beruhen.

Die Lernfelder 1 bis 4 des 1. Ausbildungsjahres sind für alle handwerklichen Elektroberufe einheitlich und entsprechen inhaltlich den Lernfeldern für alle industriellen Elektroberufe. Eine gemeinsame Beschulung kann deshalb im 1. Ausbildungsjahr bei Berücksichtigung der jeweiligen berufstypischen Anforderungen erfolgen. Die Ausgestaltung der Lernfelder mit berufsspezifischen Lernsituationen ermöglicht dabei die nötige Binnendifferenzierung. Die im vorliegenden Arbeitsmaterial formulierten Lernsituationen für die Lernfelder 1 bis 4 stellen eine Weiterentwicklung und Alternative zu jenen in den Arbeitsmaterialien für die industriellen Elektroberufe dar.

Die Ausgestaltung und Umsetzung der Lernfelder des KMK-Rahmenlehrplanes ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet.

Der berufsbezogene Unterricht knüpft an das Alltagswissen und an die Erfahrungen des Lebensumfeldes an und bezieht die Aspekte der Medienbildung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der politischen Bildung ein. Die Lernfelder bieten umfassende Möglichkeiten, den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren. Sie beinhalten vielfältige, unmittelbare Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit globalen, gesellschaftlichen und politischen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezügen zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Die Umsetzung der Lernsituationen unter Einbeziehung dieser Perspektiven trägt aktiv zur weiteren Lebens­orientierung, zur Entwicklung der Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler, zum selbstbestimmten Handeln und damit zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Inhalte mit politischem Gehalt werden mit den damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung umgesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.

Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.

Die Digitalisierung und der mit ihr verbundene gesellschaftliche Wandel erfordern eine Vertiefung der informatischen Bildung. Ausgehend von den Besonderheiten des Bildungsganges begründet der Charakter der beruflichen Qualifikationen einen permanenten Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie berufs­bezogener Software, die zur Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz erforderlich sind. 

Unter Beachtung digitaler Arbeits- und Geschäftsprozesse ergibt sich die Notwendigkeit einer angemessenen Hard- und Softwareausstattung und entsprechender schulorganisatorischer Regelungen. Bis zu 25 % der Unterrichtsstunden des berufsbezogenen Unterrichtes in jedem Ausbildungsjahr können für den anwendungsbezogenen gerätegestützten Unterricht genutzt werden, wobei eine Klassenteilung möglich ist. Die konkrete Planung obliegt der Schule.

Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden beispielhafte Aufgabenstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen Handlungen, bei denen die Schülerinnen und Schüler das Vorgehen selbstständig planen, durchführen, überprüfen, gegebenenfalls korrigieren und schließlich bewerten.

Dieses Unterrichten erfordert vielfältige Sozialformen und Methoden, insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projektarbeit oder kooperatives Lernen. Des Weiteren ist eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den beteiligten Lehrkräften des berufsübergreifenden und berufsbezogenen Bereiches sowie der in einem Lernfeld unterrichtenden Lehrkräfte notwendig.

Die Schülerinnen und Schüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Darüber hinaus ist bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein zu entwickeln, dass Bereitschaft und Fähigkeit zum selbstständigen und lebenslangen Lernen wichtige Voraussetzungen für ein erfolgreiches Berufsleben sind.

 

 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Wochenstunden in den Klassenstufen
1 2 3 4
Pflichtbereich 12 12 12 12
Berufsübergreifender Bereich 41 5 5 5
Deutsch/Kommunikation 1 1 1 1
Englisch 1 - - -
Gemeinschaftskunde 1 1 1 1
Wirtschaftskunde 1 1 1 1
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 1 1 1 1
Sport - 1 1 1
Berufsbezogener Bereich 8 7 7 7
1 Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben 2 - - -
2 Elektrische Systeme planen und installieren 2 - - -
3 Steuerungen und Regelungen analysieren und realisieren 2 - - -
4 Informationstechnische Systeme bereitstellen 2 - - -
5 Elektroenergieversorgung dimensio-nieren und die Sicherheit von Anlagen herstellen - 2 - -
6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen - 1,5 - -
7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren - 2 - -
8 Mechanische Komponenten dimensionieren und integrieren - 1,5 - -
9 Elektrische Maschinen instand setzen - - 2 -
10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auslegen - - 2,5 -
11 Komplexe Antriebssysteme herstellen - - 2,5 -
12 Intelligente Systeme in bestehende Antriebssysteme integrieren - - - 3
13 Komplexe Antriebssysteme optimieren und anpassen - - - 4
Wahlbereich2 2 2 2 2
 
  • 1
    Es obliegt den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung, in welchem Fach des berufsübergreifenden Bereiches in der Klassenstufe 1 unter Beachtung der personellen und sächlichen Ressourcen Unterricht um eine Wochenstunde gekürzt wird. In Abhängigkeit von der vorgenommenen Kürzung verringert sich die Anzahl der Gesamtausbildungsstunden nach Dauer der Ausbildung in dem jeweiligen Fach. In der Summe der Ausbildungsstunden aller Fächer im berufsübergreifenden Bereich ist dies bereits berücksichtigt. Eine Reduzierung in den Fächern Englisch und Gemeinschaftskunde soll nicht erfolgen. Des Weiteren ist sicherzustellen, dass die zum Bestehen der Abschlussprüfung Wirtschafts- und Sozialkunde notwendigen Inhalte im Unterricht vermittelt werden.
  • 2
    Der Wahlbereich steht den Schulen im Rahmen ihrer Eigenverantwortung zur Vertiefung der berufsbezogenen Inhalte sowie zur weiteren Spezialisierung und Förderung zur Verfügung. Die Möglichkeit, das Fach Sport im Wahlbereich der Klassenstufe 1 anzubieten, ist ebenso gegeben.

Hinweise zur Umsetzung

In diesem Kontext wird auf die „Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehr­pläne“ (LaSuB 2022) verwiesen.

Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1.  zum Lernfeldkonzept,
2.  zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungs­dokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3.  zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

Beispiele für Lernsituationen

Lernfeld 1 Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
1.1
Lichttechnische Anlage prüfen und analysieren
30 Ustd.
1.2
Defekte Kochplatte mit Vier-Takt-Schaltung und optischer Anzeige des Ein-Zustands prüfen und Fehler einschätzen
30 Ustd.
1.3
Bauelemente aus einem Elektroniklager nach Geschäftsaufgabe testen und katalogisieren
20 Ustd.
Lernsituation
1.2
Defekte Kochplatte mit Vier-Takt-Schaltung und optischer Anzeige des Ein-Zustands prüfen und Fehler einschätzen
30 Ustd.
Auftrag

In Ihrem Elektrounternehmen ist die Kochplatte in der Mitarbeiterküche defekt. Ihr Meister beauftragt Sie mit der Untersuchung der im Gerät befindlichen elektrischen Bauteile und einer Fehlersuche. Leider liegen im Unternehmen zu dem Gerät keine Herstellerunterlagen vor.

Um sich zunächst einen Überblick über den Aufbau der Kochplatte und deren Funktionen zu verschaffen, erstellen Sie eine Übersicht zu den Baugruppen mit ihren Funktionen und den dazugehörigen technischen Parametern.

Entscheiden Sie auf der Grundlage von Messungen, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder das Gerät ersetzt werden muss

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
1.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag des Meisters analysieren

8

Notwendige Eigenschaften der Kochplatte beschreiben

Normalbetrieb

gestörter Betrieb

Fehler eingrenzen

Funktions- und Wirkungsprinzipien der Bauelemente erfassen

Gruppenarbeit mit arbeits­teiligen Stationen

Fachsprache

Vorgehensweise zur messtechni­schen Prüfung der Schaltung fest­legen 

elektronische Medien

Sich über Methoden zur Messung  informieren 

Spannungen

Ströme

Leistungen

Sicherheitsregeln für das Arbeiten in und an elektrischen Anlagen zusammenstellen

5 Sicherheitsregeln

Kennlinien aufnehmen

Wertetabellen

Temperaturabhängigkeit 

berufsbezogenes Englisch

Widerstand

Glimmlampe

Schaltplan der Kochplatte recher­chieren

berufsbezogene  Informationsverarbeitung

Messschaltungen zum Prüfen der Kochplatte entwerfen

Zur rechnerischen Überprüfung der Messwerte recherchieren

Tabellenbuch

1.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Schaltung aufbauen

20

Sicherheitsregeln beachten

Messungen vornehmen 

Messwerte tabellarisch erfassen

Messergebnisse durch Berech­nungen verifizieren

Messwerte mit Herstellerangaben auf dem Typenschild vergleichen

Schlussfolgerungen zu möglichen Fehlern ziehen

Fehler verständlich beschreiben

Fachsprache 
Kommunikation als Rollenspiel

Nach ökonomischen und ökolo­gischen Aspekten für Reparatur oder Ersatz des Gerätes entscheiden

Kosten für Ersatzteile,  Neugerät

1.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Planmäßigkeit des Vorgehens einschätzen

2

Arbeitsorganisation im Team reflektieren

Selbstreflexion, Kritik,  Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 2 Elektrische Systeme planen und installieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
2.1
Rekonstruktion der Elektroinstallation einer Küche vorbereiten
18 Ustd.
2.2
Elektroinstallation einer Wohnung nach Grundrissveränderung planen
40 Ustd.
2.3
Anlage errichten und an den Kunden übergeben
12 Ustd.
2.4
Wallbox errichten und den Kunden in die Nutzung einweisen
10 Ustd.
Lernsituation
2.1
Rekonstruktion der Elektroinstallation einer Küche vorbereiten
18 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Elektrounternehmen, das vorwiegend Elektroinstallationen in Wohn- und Zweckgebäuden ausführt. Eine Familie hat sich an Ihr Unternehmen ge­wandt, weil sie plant, die Elektroinstallation in ihrer Küche zu erneuern.

Ihr Meister beauftragt Sie, in Vorbereitung der Angebotserstellung mit dem Kunden ein erstes Gespräch vor Ort zu führen, um dessen Vorstellungen einzugrenzen, den aktuellen Stand der vorhandenen Elektroinstallation und den zukünftigen Energie­bedarf zu erfassen. Dokumentieren Sie die vorhandene Elektroanlage, planen Sie die gewünschten Erweiterungen und erstellen Sie eine Materialliste sowie einen Kostenplan. Präsen­tieren Sie dem Meister Ihre Ergebnisse.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
2.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

8

Arbeitsplan erstellen

Arbeitsschritte

Verantwortlichkeiten

Gruppenarbeit,  Arbeitspakete

Terminabsprache mit Kunden

Kundengespräch vorbereiten

Deutsch/Kommunikation

vorhandene und geplante Geräte

Anzahl und Lage der Steckdosen

Anzahl und Belastbarkeit der elektrischen Anschlüsse 

Verteilung

Vorgehensweise und  Berechnungen

Küchenplan

Energiebedarf der Geräte

Sich über Gefahren des elektrischen Stroms informieren

5 Sicherheitsregeln

Sich mit Aufbau und Inhalten eines Kostenplanes vertraut machen

Symbole für Installationsplan recherchieren und zusammenstellen

2.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Kundengespräch führen

8

Rollenspiel Auftraggeber - Auftragnehmer

Installationsplan der Bestandsanlage zeichnen

Erweiterungen einfügen

Leitungen auswählen

Belastbarkeit, Leiterzahl

Materialliste erstellen

Kostenplan aufstellen

Kalkulationsprogramm 

Wirtschaftlichkeit Energieeffizienzklasse

2.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Planungsergebnisse präsentieren

2

Probleme diskutieren

Erneuerung der Leitungen

Umbauarbeiten in der Verteilung

Sicherheitsaspekte

Installationszonen

Arbeitsorganisation im Team  reflektieren

Selbstreflexion, Kritik,  Verbesserungsvorschläge

Lernfeld 3 Steuerungen und Regelungen analysieren und realisieren
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
3.1
Torsteuerung analysieren und dokumentieren
20 Ustd.
3.2
Steuerung für Kleinlastenaufzüge realisieren und in Betrieb nehmen
30 Ustd.
3.3
Transportsteuerung in eine Folgesteuerung umwandeln
30 Ustd.
Lernsituation
3.3
Transportsteuerung in eine Folgesteuerung umwandeln
30 Ustd.
Auftrag

Sie arbeiten in einem Elektrounternehmen, das Steuerungen nach Kundenwunsch realisiert und wartet. 
Eine Agrargenossenschaft im Umland betreibt mehrere Getreideanlagen. Diese befördern das gelieferte Getreide in entsprechende Silos. Dafür werden die Motoren der einzelnen Anlagenteile nacheinander ein- bzw. ausgeschaltet. 
Aufgrund eines Brandes in einer dieser Anlagen muss die Steuerung erneuert werden. Den Flammen sind der Schaltschrank und die dazugehörigen Schaltungs­unterlagen zum Opfer gefallen. Die Anlage selbst und das dazugehörige Bedienpult waren nicht betroffen. 
Die Agrargenossenschaft beauftragt Ihr Unternehmen mit der Erneuerung der zerstörten Steuerung. Damit das Personal nicht neu geschult werden muss, soll das Bedienpult erhalten bleiben. Das Zu- und Abschalten der Motoren soll als Folgesteuerung realisiert werden. Sie sollen diese mit Ihrem Unternehmen planen und errichten. Übergeben Sie die Anlage und die vollständige Dokumentation der erneuerten Steuerung an den Kunden und weisen Sie ihn in die Bedienung ein. 
Beraten Sie den Auftraggeber außerdem zu einer möglichen Erweiterung für die Kontrolle der Füllstände der Silos.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
3.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag und Anlagenschema analysieren

12

Arbeitsplan erstellen

Gruppenarbeit

Arbeitspakete

Arbeitsschritte 

Verantwortlichkeiten

Informationsquellen

Wirkungskette für die Änderung in eine Folgeschaltung mit mehreren Transportbändern entwickeln

Blockschaltplan erstellen

Funktionen der Komponenten beschreiben

Ein- und Ausschaltabhängigkeit beachten

Arbeitsphasen zur Änderung und Anpassung der Anlagensteuerung entwickeln 

Steuerungskomponenten auswählen

Laststromkreis und Steuerstromkreis unterscheiden

Normen, Vorschriften und Regeln einhalten

Sicherheitsregeln

Sich über Gefahrenbereiche der  Anlage informieren

Gefährdungsbeurteilung

Form und Umfang der Dokumentation festlegen

Anzahl und Ausführung der Betriebsmittel

Schaltplan

Anschlussplan

Klemmenplan

3.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Komponenten einfügen und anpassen

16

Tabellenkalkulation

Materialliste erstellen

Kosten ermitteln

Gesamtkosten aufstellen

Steuerung simulieren, aufbauen und testen 

Steuerung in Betrieb nehmen und Funktionen prüfen 

Notwendige Einstellungen vornehmen

Fehler suchen und beheben

Betriebswerte messtechnisch erfassen und dokumentieren

Technische Dokumentation zusammenstellen 

Fachsprache

Deutsch/Kommunikation

berufsbezogenes Englisch

Sorgfalt

Geänderte Steuerung und Dokumentation an den Kunden übergeben 

Deutsch/Kommunikation

Dem Kunden die Funktion demon­strieren und diesen in die Nutzung einweisen

Dem Kunden eine Erweiterung der Anlage um eine Zweipunkt-Regelung zur Kontrolle der Füllstände der Silos vorschlagen

3.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Arbeitsergebnisse beurteilen

2

Feedback

Arbeitsorganisation im Team reflektieren

Selbstreflexion, Kritik

Vorschläge zur Prozessoptimierung  unterbreiten und diskutieren

Lernfeld 4 Informationstechnische Systeme bereitstellen
1. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
4.1
Installation und Konfiguration eines IT-Systems planen, erneuern und ausführen
40 Ustd.
4.2
IT-System in ein bestehendes Netzwerk zur Datenkommunikation integrieren
40 Ustd.
Lernsituation
4.1
Installation und Konfiguration eines IT-Systems planen, erneuern und ausführen
40 Ustd.
Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
4.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

16

Sich über Grundsätze von Team­arbeit informieren

Teamtypen

Teamregeln

Faktoren erfolgreicher Teamarbeit

Auftrag entgegennehmen

Gruppeneinteilung
Aufgabenverteilung durch Teamleiter

Vorhandenes Rechnersystem vor Ort besichtigen

Terminabstimmung 
Rollenspiel

Inhalt und Umfang des Auftrags mit dem Kunden abstimmen

Nutzung vorhandener Komponen­ten und Zukauf neuer Geräte

Austausch des gesamten Rechner­systems

Variante Weiterverwendung oder Austausch favorisieren

Kundenwünsche im Lastenheft dokumentieren

Pflichtenheft erstellen

Arbeitspakete festlegen

Teamleiter, Gruppe

Projektstrukturplan

Sich zu Hardware-Komponenten informieren

berufsbezogene  Informationsverarbeitung: 
Internet

Gruppenarbeit

berufsbezogenes Englisch

Mainboards

Schnittstellen

Peripherie

Speichermedien

Vorhandene Software analysieren

Betriebssysteme

Anwendersoftware

Vorhandene Hard- und Software-komponenten mit den Anforderungen des Pflichtenheftes vergleichen

Entscheidung über Verwendung  vorhandener Komponenten unter  Berücksichtigung ökonomischer und umweltverträglicher Aspekte treffen

Teambesprechung 

Bedarf an neuen Hard- und Softwarekomponenten ermitteln

Lieferbarkeit der neuen Komponenten prüfen

Dem Kunden die Entscheidung erläutern

Kostenschätzung

Mit dem Kunden die zeitliche Vor­gehensweise, auch bei laufendem Betrieb, abstimmen 

Projektablaufplan

Kosten kalkulieren und Angebot  erstellen

Kalkulationsprogramm 

berufsbezogenes Englisch 

Auftrag in abschließendem Kundengespräch annehmen

Deutsch/Kommunikation

4.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Hard- und Softwarekomponenten beschaffen

20

Gruppenarbeit

gerätegestützter Unterricht

Hardwarekomponenten installieren und konfigurieren 

entsprechend der  Entscheidung über Weiter­verwendung oder Austausch

Mainboard

Netzteil 

Speichermodule

Datenträger

Schnittstellen

Monitor

Drucker

Softwarekomponenten installieren und konfigurieren 

Betriebssystem 

Standardsoftware

Kalkulationsprogramme

Textverarbeitung

branchenbezogene Software

Elektroplanung, CAD, Fakturierung

Rechner und periphere Geräte in  Betrieb nehmen und testen

Fehler analysieren und beseitigen

Dokumentation zusammenstellen

Gerätebeschreibungen

Einstellungen

Rechnersystem dem Kunden über­geben

Kundeneinweisung

Angebote zur Kundenbindung unterbreiten

Fortbildungsangebot

Wartungsvertrag

4.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Eigene Arbeitsergebnisse und die der Teammitglieder einschätzen

4

Selbstreflexion, Kritikfähigkeit

Arbeitsorganisation für künftige  Aufgaben optimieren

Verbesserungsvorschläge

Bereitstellung von Material, Werkzeuge, Maschinen am Arbeitsort

Abstimmung mit anderen Gewerken und dem Kunden

Baustellenbegleitende Sicht- und Funktionsprüfungen für notwendige neue elektrische Anlagen und Betriebsmittel, Prüfprotokolle

Lernfeld 5 Elektroenergieversorgung dimensionieren und die Sicherheit von Anlagen herstellen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
5.1
Laborraum einer Schule mit Elektroenergie versorgen
36 Ustd.
5.2
Elektrische Sicherheit im Laborraum gewährleisten
44 Ustd.
Lernsituation
5.2
Elektrische Sicherheit im Laborraum gewährleisten
44 Ustd.
Auftrag

Sie haben mit Ihrem Unternehmen in einer Schule an der Modernisierung der elektrischen Anlage eines Laborraumes mitgewirkt. Die Anlage soll nach der Fertigstellung in Betrieb genommen und an den vom Schulträger beauftragten Mitarbeiter der Schule übergeben werden. 

Sie erhalten den Auftrag, die Funktionsweise der Anlage zu prüfen, die erforderlichen Dokumente über die Erstprüfung der Schutzmaßnahmen zu fertigen und den Auftraggeber der Modernisierung in den Betrieb der Anlage einzuweisen. Bereiten Sie die erforderlichen Dokumente zur Übergabe vor.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
5.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

18

Sich über Schutzmaßnahmen in elektrischen Anlagen informieren

LF 2 

DIN VDE 0100

Netzsysteme

Schutzarten

Schutzeinrichtungen, Schaltgeräte

Schutzklassen

Isolationsklassen

Prüffristen für elektrische Anlagen und elektrische Geräte recherchieren

Vorschriften der Berufs­genossenschaften
Vorschriften der gesetz­lichen Unfallversicherung (DGUV-Vorschriften)

ortsfest

ortsveränderlich

Sich mit Funktionsprinzipien, Bedienung und Handhabung von Mess- und Prüfmitteln vertraut  machen

berufsbezogenes Englisch

Arbeitsschritte festlegen 

Besichtigen

Messen

Prüfen

Inbetriebnahme

Dokumentieren

Prüfprotokolle, Prüfsiegel

Übergabe

5.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Normen, Vorschriften und Regeln bei Errichtung, Inbetriebnahme und Instandhaltung der Elektroanlagen beachten 

20

LF 2
DGUV

Schutz gegen elektrischen Schlag 

Arbeitsschutz

Unfallverhütung

Anlage besichtigen

Anlage in Betrieb nehmen

Funktionsprüfung vornehmen

Ortsfeste und ortsveränderliche Betriebsmittel prüfen

DGUV

Technische Regeln für  Betriebssicherheit (TRBS)

Technische Anschluss­bedingungen (TAB) Mittel­deutschland

Gefährdungsbeurteilung

Isolationsmessung

Schleifenimpedanzmessung

Abschaltzeiten messen

Schutzleitermessung

Ableitstrommessung

Erdungsmessung

Messwerte dokumentieren

Messwerte beurteilen

Dokumentation zur Inbetriebnahme und der Prüfprotokolle zusammenstellen

Nutzer adressatengerecht in das Betreiben der Anlage einweisen

Fachsprache

Deutsch/Kommunikation

Rollenspiel

5.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Prüfergebnisse interpretieren

6

Kundeneinweisung einschätzen

Vorgehensweise bei der Auftrags­bearbeitung reflektieren

Vorschläge zur Optimierung der  Auftragsbearbeitung diskutieren 

Lernfeld 6 Elektrische Maschinen herstellen und prüfen
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
6.1
Fertigung von Sondermotoren realisieren
24 Ustd.
6.2
Fertigung von Einbauwicklungen planen
18 Ustd.
6.3
Getriebeanbaumotoren für drei getrennte Wicklungen herstellen
18 Ustd.
Lernsituation
6.1
Fertigung von Sondermotoren realisieren
24 Ustd.
Auftrag

Ihr Unternehmen erhält den Auftrag, für einen renommierten Anlagenbauer eine Serie Sondermotoren zu entwerfen und zu fertigen. Der Kunde hat im Gespräch mit dem Außendienst eine Reihe von Anforderungen festgelegt, welche die Maschinen erfüllen sollen.

Es gibt Vereinbarungen über die Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, das auf Metallbearbeitung spezialisiert ist. Teile des Auftrages, wie Gießerei sowie die Herstellung von Blechpaketen, sollen dort ausgeführt werden. Zu prüfen ist noch, inwieweit bereits vorhandene Serienteile für den Auftrag genutzt werden können. Deren Anpassung sowie die Wickelarbeiten sollen in Ihrem Betrieb erfolgen.

Sie erhalten den Auftrag, einen Vorschlag zur Fertigung eines Sondermotors zu unterbreiten, diesen zu realisieren und die Prüfergebnisse zu beurteilen.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
6.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Kundenanforderungen ermitteln

Skizze

Maschinenparameter aus den  Kundenanforderungen ableiten

Spannung

Frequenz

Schaltungsart

Leistung

Bauform

Kühlung

Betriebsart

Isolationsklasse

Besonderheiten

Fertigung und Bereitstellung von Motorkomponenten vorbereiten

Zu spanenden Bearbeitungsverfahren recherchieren

Drehen

Fräsen

Motorwelle nach Kundenwunsch entwerfen

Wellenzapfen

Möglichkeiten zum Einbau der Motoren in die Kundenanlage prüfen

Befestigungspunkte

Bauform der Maschine

Kühlart

Sich zu Wicklungen gemäß Kunden­anforderungen informieren

Einschichtwicklung

2- und 3-Etagenwicklungen

Korbwicklung

Montageschritte diskutieren

Montageplan anfertigen

Zukaufteile ermitteln 

Bauteilliste zusammenstellen

Eigenschaften der mechanischen Komponenten bestimmen

Notwendige Prüfungen organisieren

Isolationswiderstandsmessung

Stoßspannungsprüfung

korrekte Belegung des Klemmen­sockels

Drehrichtung

Schaltungsart

Prüfprotokolle vorbereiten

Normen

6.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Maschinenparameter nach Kunden­wunsch auswählen

10

Spannung

Frequenz

Schaltungsart

Leistung

Bauform

Kühlung

Betriebsart

Isolationsklasse

Besonderheiten

Wellenzeichnung für die Fertigung erstellen

Welle gemäß Zeichnung anpassen

Wicklungsart auswählen und Wicklung anfertigen

Sorgfalt

Maschine normgerecht prüfen

Prüfergebnisse protokollieren

6.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Protokolle auswerten

2

Mess- und Prüfergebnisse

Qualität der Maschine

Erfüllung der Kundenanforderungen beim entwickelten Sondermotor beurteilen

Prozess der Auftragsabwicklung reflektieren

Lernfeld 7 Betriebsverhalten elektrischer Maschinen analysieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
7.1
Fehlerursachen an einem Lüfterantrieb ergründen und Maßnahmen zur Abhilfe vorschlagen
24 Ustd.
7.2
Betriebsverhaltens eines Drehstromtransformators analysieren
18 Ustd.
7.3
Verluste eines Einphasentransformators ermitteln und einschätzen
18 Ustd.
7.4
Anlauf- und Betriebsverhalten eines Schleifringläufermotors mit Läuferanlasser analysieren
20 Ustd.
Lernsituation
7.1
Fehlerursachen an einem Lüfterantrieb ergründen und Maßnahmen zur Abhilfe vorschlagen
24 Ustd.
Auftrag

Ein verarbeitender Betrieb betreibt seit einigen Jahren einen Radiallüfter im Rahmen seines Produktionsprozesses. Seit der Inbetriebnahme verursacht die Anlage wiederholt erhebliche Probleme, welche mit Produktionsausfällen einhergehen.
Ursache ist der Antriebsmotor des Lüfters, der etwa vierteljährlich, im Sommer auch öfter, ausfällt. Das Schadensbild ist immer dasselbe: eine verbrannte Wicklung.
Bei einer erneuten Havarie erteilt der Kunde Ihrem Unternehmen den Auftrag, die Anlage zu inspizieren und die Ursachen für das Durchbrennen der Motorwicklung zu identifizieren. Darüber hinaus sollen Sie Vorschläge zum Vermeiden weiterer Ausfälle entwickeln.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
7.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag vor Ort analysieren

6

Sich im Rahmen einer Ortsbegehung mit dem Kunden bezüglich der zu  erledigenden Arbeiten verständigen

Rollenspiel

Antriebsfall analysieren

Einbausituation 

Einsatz des Motors

Betriebsstunden

Dokumentation zum Radiallüfter und zum Motor beschaffen

berufsbezogene  Informationsverarbeitung

Mögliche Fehlerursachen unterscheiden

Ansätze zur Fehlervermeidung  recherchieren

7.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Motordaten aufnehmen

12

elektrische Daten

Bauform

Kühlung

Relevante Daten aus der Dokumentation ermitteln

Defekte Wicklung besichtigen

technische Dokumentation

Schaltungsart

Übereinstimmung der eingebauten Komponenten mit den Komponenten in der Dokumentation prüfen

Notizen des Kundenbesuches

Kennlinien auswerten

Drehzahl-Drehmoment-Kennlinien von Lüfter und Motor

Motor

Ventilator

Motorbemessungsdaten durch Messung am Prüfstand ermitteln

Gemessene Werte protokollieren

Gemessene Werte mit erwarteten Werten vergleichen

Ausfallursache identifizieren

Polzahl, Schaltungsart, falsche Bemessungsdaten

Verfügbarkeit eines alternativen Antriebes prüfen

innerbetriebliche Kommunikation

Dem Kunden die wahrscheinliche Ausfallursache erläutern und  Lösungsansätze zu deren Vermeidung unterbreiten

Deutsch/Kommunikation

7.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Protokolle beurteilen

6

Geeignetheit, Sorgfalt

Kundengespräch vor Ort reflektieren

Kritik und Selbstkritik

Deutsch/Kommunikation 

fachsprachliche Korrektheit

Verständlichkeit

angemessene Kommunikation

Deeskalation bei schwierigen  Gesprächen

Vorgehen bei der Problemanalyse einschätzen und Schlussfolgerungen für ähnliche Aufträge ableiten

Lernfeld 8 Mechanische Komponenten dimensionieren und integrieren
2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
8.1
Zugmittelgetriebe auswählen und in eine vorhandene Kreissäge integrieren
12 Ustd.
8.2
Verzahnungsschaden in einem chemischen Betrieb beheben
16 Ustd.
8.3
Lüftermotor auf Heißlagerbefettung umbauen und Laufrad aus-wuchten
14 Ustd.
8.4
Antrieb einer landwirtschaftlichen Maschine durch Ersatz einer Kupplung überholen
18 Ustd.
Lernsituation
8.1
Zugmittelgetriebe auswählen und in eine vorhandene Kreissäge integrieren
12 Ustd.
Auftrag

Ein Tischlermeister hat bei einer Unternehmensauflösung eine Kreissäge erworben. Mit dem Einsatz dieser bezweckt er eine Erweiterung seiner Angebotspalette. Die Kreissäge ist leider nicht komplett: Die Riemenscheibe auf der Sägewelle sowie die Verbindung zwischen dem Antriebsmotor und der Sägewelle fehlen.
Die sind Mitarbeiter in einer Elektromaschinenwerkstatt, die vom Tischlermeister beauftragt wird, die Kreissäge zu komplettieren und in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen.
Ihr Meister fordert Sie auf, den Kundendienst des Unternehmens bei der Auslegung und der Angebotserstellung für die Instandsetzung der Kreissäge zu unterstützen.  Informieren Sie den Kundendienst zur Auftragsrealisierung.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag analysieren

6

Sich über den Aufbau von Kreis­sägen und die Wirkungsweise deren Antriebes informieren

Technologieschema

Skizze zu traditioneller Kreissäge mit Zugmittel­getriebe

Eigenschaften, Vor- und Nachteile von Zugmittelgetrieben unterscheiden

Daten der Kreissäge des Kunden  ermitteln

Typenschild des Asynchronmotors 

Schnittgeschwindigkeit

Abmessungen der Komponenten

8.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Komponenten dimensionieren

4

technische Handbücher

Riemenscheiben

Rillenzahl

Profil und Länge des Riemens

Zugmittelgetriebe entsprechend der Kundenanforderung auswählen

Herstellerkataloge, auch  online

berufsbezogene  Informationsverarbeitung

Komponenten des Getriebes an die Kreissäge des Kunden anpassen 

Nabendurchmesser

Kraftschluss

axiale Fixierung

Notwendige Werkzeuge und Hilfs­stoffe bestimmen

Normen und Vorgaben zur Sicherheit berücksichtigen

Riemenschutz

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beachten

Marktverfügbarkeit prüfen

Materialliste erstellen

berufsbezogene  Informationsverarbeitung

Materialliste an den Kundendienst übergeben

innerbetriebliche Kommuni­kation

Sich mit dem Kundendienst zu Liefer­fristen und Preisen abstimmen

8.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Realisierungsvorschlag und Komponentenauswahl hinsichtlich der mög­lichen Umsetzung prüfen 

2

Selbstkritik

Verschiedene Realisierungsvarianten vorstellen, begründen und einschät­zen

Gruppenarbeit

Prozess der Informationsbeschaffung und Komponentenauswahl beurteilen

Lernsituation
8.2
Verzahnungsschaden in einem chemischen Betrieb beheben
16 Ustd.
Auftrag

Ein Chemieprodukte-Unternehmen betreibt eine Anlage mit mehreren Rührwerken zur Herstellung seiner Produkte. Die Rührwerke befinden sich laut Gefährdungsbeurteilung des Betreibers nicht in einer explosionsgefährdeten Zone (EX-Zone).

In der vergangenen Nacht kam es an einem Rührwerksgetriebemotor zu einem Verzahnungsschaden. Da der Antriebsmotor über einen IEC-Normanbau angebaut ist, wird eingeschätzt, dass der Motor möglicherweise weiter genutzt werden kann. Das Getriebe muss allerdings unbedingt ersetzt werden. Die Reparatur muss umgehend erfolgen, um mögliche Produktionsausfälle durch das defekte Rührwerk zu minimieren.

Das Chemieprodukte-Unternehmen wendet sich an Ihr Elektromaschinenbauunternehmen, um die Anlage instand setzen zu lassen. Sie erhalten vom Werkstattmeister den Auftrag, die Reparatur vorzunehmen.

Vor Ort werden Ihnen durch den Hersteller der Chemieprodukte Unterlagen zu im Lager befindlicher Antriebstechnik zur Verfügung gestellt.

Sichten Sie die Unterlagen des Kunden, wählen Sie ein Getriebe aus und begründen Sie gegenüber dem Werkstattmeister Ihre Auswahl. Da Sie bei der Besichtigung der Anlage bereits starke Lagergeräusche wahrnehmen, prüfen und entscheiden Sie darüber hinaus, ob der Anbaumotor weiterverwendet werden soll.

Planen Sie die Reparatur und setzen Sie die Anlage instand.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
8.2.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag analysieren

6

Zeitkontingent

Sich mithilfe der Unterlagen der Anlage über deren Aufbau und Funktion informieren 

Technologieschema

Maßblätter, Zeichnungen

Normen und Vorgaben zur Sicherheit in chemischen Anlagen berücksich­tigen

EX-Zone

Art des bisher eingesetzten Getriebes ermitteln

Kegelradgetriebe

IEC-Normanbau

Zu Arten, Eigenschaften, Vor- und Nachteilen von Zahnradgetrieben  recherchieren

Gruppenarbeit

traditionelle und digitale  Medien

berufsbezogene  Informationsverarbeitung

Methodenkompetenz

Daten des Antriebsmotors ermitteln

Typenschild

Arbeitsschritte, Werkzeuge,  Verbrauchsmaterial und Hilfsstoffe zur Instandsetzung festlegen

Wälzlager

Öl

8.2.2 Entscheiden/
Durchführen

Zahnradgetriebe entsprechend der ermittelten Daten auswählen

8

Maßblätter

Möglichkeit zur mechanischen  Instandsetzung des Altmotors prüfen

Lagerschaden 

Betrieb an Sonderspannung

Über Weitereinsatz oder Ersatz des Antriebsmotors entscheiden

Gruppenarbeit

mechanische Instandsetzung des Altmotors

Umwicklung eines Standardmotors auf die Sonderspannung

Verfügbarkeit von Sonder­motor

Einsatz eines Normmotors bei vorhandener, üblicher Spannung von 400 V Drehstrom am Montageort

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beachten

Notwendige Berechnungen vorneh­men

Drehmoment

Abtriebsdrehzahl

Sich für die Auswahl eines Antriebs­motors entsprechend der ermittelten Daten oder das Veranlassen der Reparatur des vorhandenen Motors entscheiden

Herstellerkataloge, auch online

berufsbezogene Informationsverarbeitung

Gruppenarbeit

Vorhandensein eines geeigneten Getriebes im Lager des Chemie­produkte-Unternehmens prüfen

Mit dem Werkstattmeister die Aus­wahl der Komponenten und die weitere Vorgehensweise besprechen

kommunikative Kompetenz

Für die Anlage die am besten geeigneten Komponenten beschaffen

Zahnradgetriebe

Antriebsmotor

Komponenten montieren und an die Gegebenheiten vor Ort anpassen

8.2.3 Bewerten/
Reflektieren

Lösungsvorschläge diskutieren 

2

Deutsch/Kommunikation

Erfüllung der Kundenanforderungen einschätzen

Einhaltung der Zeitvorgabe, Wirtschaftlichkeit, Nachhal­tigkeit

Prozess der Auftragsbearbeitung  reflektieren

Selbstkritik

Lernfeld 9 Elektrische Maschinen instand setzen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
9.1
Einen Dahlandermotor überholen
20 Ustd.
9.2
Einen Getriebemotor mit Verzahnungsschaden reparieren
20 Ustd.
9.3
Einen Reluktanzmotor instand setzen
20 Ustd.
9.4
Eine elektrische Handbohrmaschine reparieren
20 Ustd.
Lernsituation
9.1
Einen Dahlandermotor überholen
20 Ustd.
Auftrag

Der technische Leiter eines verarbeitenden Betriebes beauftragt Ihr Unternehmen mit der Reparatur eines polumschaltbaren Motors. Im Zuge der Reparatur soll die Maschine umfassend überholt werden. Der Kunde möchte gern einen neuwertigen Motor erhalten, welcher ihm seine Produktion lange sichert. Bei der Ortsbegehung wurden Ihrem Außendienstmitarbeiter bereits einige Maß- und Datenblätter zur Verfügung gestellt.

Sie erhalten vom Meister den Auftrag, die Instandsetzung der Maschine zu planen und fachgerecht auszuführen. 

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
9.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Auftrag analysieren

6

Daten der Kundenmaschine ermitteln

Arbeitskarte, Protokolle
Datenblätter, Maßbilder
Typschilddaten

Spannung

Strom

Frequenz

Schaltungsart

Leistung

Bauform

Kühlung

Isolationsklasse

Besonderheiten

Arbeitsschritte zur Instandsetzung festlegen

Eingangsprüfung

Demontage

Wickelei

LF 6

Montage

Ausgangsprüfung

Sich Informationen zu Verfahren der maschinentypischen Ein- und Ausgangsprüfung beschaffen

Sichtprüfung

Isolationswiderstandsmessung

Wicklungswiderstandsmessung

Funktionsprobe

Sich bezüglich der fachgerechten Demontage informieren

Werkzeuge

Arbeitsabfolge

hausinterne Regelungen zum Qualitätsmanagement

Zu Wicklungen von Dahlander­motoren recherchieren

Sich mit Techniken zur Montage vertraut machen

Rahmenbedingungen zur Instand­setzung bestimmen

Werkstattkapazitäten

Schlosserei, Wickelei

Personalbedarf

effektive Prozessorganisation

Materialbedarf ermitteln

9.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Eingangsprüfung ausführen und protokollieren

12

Protokollvorlage

Sichtprüfung

elektrische Prüfung

Funktionsprüfung

Maschine fachgerecht demontieren und Aufbau dokumentieren

Skizzen

Teile reinigen, messen und befunden

Fehler eingrenzen

Zustand und Reparaturaufwand einschätzen

Instandsetzungskalkulation

Wicklung ausbauen und dokumen­tieren

Besonderheiten bei Dahlander

Wickeldaten

Wickelschema

Schaltbild

Schadensursachen erfassen

Blechpaket aufarbeiten und Isolation gemäß Anforderungen einbauen

Datenblätter der Werkstoffe Konfektionierung

Spulen wickeln, einlegen, schalten und bandagieren

Wicklung imprägnieren und prüfen

Altteile aufarbeiten und Neuteile bereitstellen

Motor fachgerecht montieren

Ausgangsprüfung vornehmen und protokollieren sowie Messergebnisse mit Herstellerangaben vergleichen

Protokollvorlage

9.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Prüfprotokolle auswerten

2

Ablauf der Instandsetzung einschätzen

Nachhaltigkeit

Verbesserungsmöglichkeiten ableiten

Wirtschaftliche Konsequenzen der Instandsetzung diskutieren

Reklamationen

Lernfeld 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auslegen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
10.1
Eine Stern-Dreieck Anlaufschaltung für zwei Drehrichtungen realisieren
20 Ustd.
10.2
Eine Regelung für einen drehzahlvariablen Lüfter auslegen
20 Ustd.
10.3
Eine Werkhallenbelüftung mittels SPS realisieren
25 Ustd.
10.4
Eine vernetzte Steuerung in Werkzeugmaschine integrieren
35 Ustd.
Lernsituation
10.3
Eine Werkhallenbelüftung mittels SPS realisieren
25 Ustd.
Auftrag

Ein metallverarbeitender Betrieb hat in einer Werkhalle seinen Maschinenpark eingerichtet. Um eine kostengünstige Beleuchtung der Arbeitsplätze zu gewährleisten, verfügt die Werkhalle über Oberlichter. Dadurch heizt sich die Halle jedoch bei Sonneneinstrahlung stark auf.

Der Betriebsleiter hat mit dem Außendienst Ihres Unternehmens über Abhilfemöglichkeiten diskutiert. Die Oberlichter sollen künftig nicht nur manuell, sondern auch automatisch in Abhängigkeit von der Temperatur zu öffnen und zu schließen sein. Pneumatische Aktoren sind bereits installiert.

Sie erhalten von Ihrem Vorgesetzten den Auftrag, eine Lösung mittels SPS umzusetzen und diese dem Kunden zu übergeben.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
10.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Anforderungen des Kunden aus den Notizen des Kundendienstes ermitteln

Lastenheft

Sich zu den baulichen Voraussetzungen der Werkhalle informieren

Skizzen
Installationspläne

Elektroinstallation

Lage, Anschluss und Typ der pneumatischen Aktoren

Lage der Oberlichter

Einrichtung der Halle

Funktion und Parameter der vorhandenen Aktoren bestimmen

Datenblätter

Informationen zur Temperatur­messung mittels Sensoren einholen

Sich zu speicherprogrammierbaren Steuerungen informieren

LF 3

Aufbau

Programmdarstellung

KOP, FUP, AWL, Grafcet

Programmierung

Programmablauf

Zykluszeit

Zu benötigten Baugruppen recherchieren

berufsbezogene Informationsverarbeitung
berufsbezogenes Englisch

Eingang

Ausgang

CPU

Netzteil

Bus

Einfluss der vorhandenen Ausstat­tung auf die Steuerung hinsichtlich der elektromagnetischen Verträg­lichkeit (EMV) berücksichtigen

Magnetfelder

Normen und technische Regeln zur Erstellung von Schaltgerätekombinationen beachten

10.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Komponenten auswählen

17

Wirtschaftlichkeit

Schaltgeräte

EMV

Baugruppen der SPS

Sensorik zur Temperaturmessung

Schaltgerätekombination erstellen

Skizze

Ein- und Ausgangsgrößen festlegen

Anschlussplan skizzieren

Algorithmus entwerfen

Steuerung programmieren

Programmablauf simulieren und dokumentieren

Fehlersuche

Schaltgerätekombination testen und Protokoll fertigen

Technische Dokumentation erstellen

Auflistung der Hardware

Anschlussplan, Entsprechungsliste

kommentiertes Programm

Funktionsbeschreibung

Steuerung in der Werkhalle instal­lieren und testen

Steuerung sowie Dokumentation dem Kunden übergeben und ihn in die Bedienung einweisen

Nach Kundenwunsch Feinjustie­rungen vornehmen

Probebetrieb überwachen

10.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Gespräch zur Einweisung des Kunden reflektieren

2

Deutsch/Kommunikation

Erfüllung der Kundenanforderungen einschätzen

Wirtschaftlichkeit

EMV

Nachhaltigkeit

Vorgehensweise bei der technischen Realisierung des Kundenauftrages beurteilen

Planmäßigkeit

SPS-Programmierung

Fehlersuche

Optimierung

Inbetriebnahme

Lernfeld 11 Komplexe Antriebssysteme herstellen
3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Ustd.
Lernsituationen
11.1
Einen pneumatischen Türöffner herstellen
20 Ustd.
11.2
Eine hydraulische Abziehvorrichtung herstellen
16 Ustd.
11.3
Einen hydraulischen Holzspalter realisieren
34 Ustd.
11.4
Eine Müllpresse für einen Recyclingbetrieb konzipieren
30 Ustd.
Lernsituation
11.3
Einen hydraulischen Holzspalter realisieren
34 Ustd.
Auftrag

Ein Betrieb, welcher sich auf die Herstellung von Brennholz spezialisiert hat, beauftragt Ihr Unternehmen, einen effizienten Holzspalter für Inselbetrieb zu konzipieren und zu fertigen.

Ziel ist es, den Prozess stärker zu automatisieren, um einen größeren Brennholzertrag pro Arbeitsstunde zu erreichen. Der gewünschte Funktionsumfang sowie Skizzen des Kunden liegen Ihrem Unternehmen vor. Entwerfen Sie eine Lösung gemäß den Kundenanforderungen und setzen Sie diese um. Übergeben Sie den Holzspalter an den Kunden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
11.3.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

12

Anforderungen des Kunden aus den Unterlagen ableiten

Lastenheft

Aufbau des Holzspalters

Skizzen

Funktionsumfang

Spaltkraft

Abmaße des Spaltgutes

Einsatzbedingungen des Aufstellungsortes

Inselbetrieb

Sich Informationen beschaffen zu Holzspaltern

Abläufe

Fertigung

Eigen- oder Fremdfertigung

Beschaffungszeiten für Material

Pflichtenheft

Qualitätssicherung

Sich zu den hydraulischen Komponenten informieren

Datenblätter

Hydraulikaggregate

Wegeventile

Leitungen

Sicherheitsventile

Aktoren

Benötigte mechanische Komponenten ermitteln und dimensionieren

LF 8

Getriebemotoren

Transporteinheiten

Aufbau des Holzspalters entwerfen und Planungsunterlagen zusammenstellen

Skizzen, technische Zeichnungen

Einschlägige Vorschriften, Normen und Regeln der Technik recherchieren

Nachhaltigkeit

Prüfprotokoll vorbereiten

11.3.2 Entscheiden/
Durchführen

Hydraulische Komponenten auswählen und beschaffen

20

Wirtschaftlichkeit

Hydraulikaggregate

Wegeventile

Leitungen

Sicherheitsventile

Aktoren

Fertigung des Holzspalters auf Eigen- und Fremdfertigungskapazitäten aufteilen

Eigen- und fremdgefertigte Teile sowie mechanische Komponenten bereitstellen

Holzspalter montieren

Kundenskizze

Hydraulikkomponenten einbauen

gerätegestützter Unterricht

Holzspalter testen, Prüfprotokoll ausfüllen und Holzspalter in Betrieb nehmen

Dokumentation erstellen

Auflistung der Komponenten

Funktionsbeschreibung

Sicherheitsaspekte

Holzspalter und Dokumentation dem Kunden übergeben

Deutsch/Kommunikation

Kunden zur Wartung beraten und Wartungsvertrag anbieten

Lebenszyklus

11.3.3 Bewerten/
Reflektieren

Erfüllung der Vorgaben des Kunden einschätzen

2

Soll-Ist-Vergleich

Prozess der Auftragsbearbeitung unter Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beurteilen

Lernfeld 12 Intelligente Systeme in bestehende Antriebssysteme integrieren
4. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 60 Ustd.
Lernsituationen
12.1
Einen Elektromotor mit einer Lagerzustandsüberwachung ausrüsten
18 Ustd.
12.2
Ein System zur Fernwartung an einer Schwimmbadpumpe ergänzen
20 Ustd.
12.3
Automatisierungssystem durch ein Bus-System erweitern
22 Ustd.
Lernsituation
12.1
Einen Elektromotor mit einer Lagerzustandsüberwachung ausrüsten
18 Ustd.
Auftrag

Ein örtlicher Entsorgungsbetrieb betreibt eine Anlage zur Abfallsortierung. Da Restabfälle kontinuierlich angeliefert werden, ist eine hohe Anlagenverfügbarkeit besonders wichtig. Seit einiger Zeit fällt der Hauptantrieb, ein großer Elektromotor, wiederholt und ungeplant mit Lagerschäden aus. Die daraus resultierenden Stillstandszeiten haben den Betreiber veranlasst, bei Ihrem Unternehmen anzufragen, wie sich ungeplante Ausfälle in Zukunft vermeiden lassen.

Sie erhalten von ihrem Werkstattmeister den Auftrag, die vom Kunden bereitgestellten Dokumente zum Elektromotor zu sichten, eine Lösung für ein System zur Lagerzustandsmessung zu erarbeiten und dieses ihrem Werkstattmeister vorzustellen und zu begründen.

Realisieren Sie das System und übergeben Sie es abschließend dem Kunden.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
12.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

6

Sich informieren zu

Fernwartung

vorbeugender Instandhaltung

intelligenten Sensoren zur Zustandsüberwachung

Dokumente des Kunden zum Antriebssystem sichten

Betriebsanleitung der Anlage

Unterlagen zum Motor

Schaltpläne, Bauteil­beschreibungen

Anforderungen des Kunden für die Fehlerüberwachung aus den Unter­lagen ableiten

Lastenheft

Aufbau des Elektromotors

Skizzen, Zeichnungen

Einbaumöglichkeiten für die Sensoren

Einsatzbedingungen des Aufstell­ortes

Kriterien für die Lösungsfindung zusammenstellen und wichten

Varianten zur Erhöhung der Betriebssicherheit der Anlage zusammenstellen und vergleichen

wirtschaftliche Aspekte

Benötigte Motorenkomponenten ermitteln

Umbauanleitung des Herstellers

Lagerschilde

Zusatzklemmenkasten

Sensoren

Monitoringsystem

Auswerteelektronik

Elektrische Parameter und Schutz­arten beachten

12.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Sich für die umzusetzende Strategie zur Erhöhung der Betriebssicherheit der Entsorgungsanlage entscheiden

10

Komponenten auswählen und beschaffen

Lagerschilde

Zusatzklemmenkasten

Sensoren

Auswerteelektronik

Monitoringsystem

Dem Meister die ausgewählte Lösungsstrategie für das System zur Lagerzustandsmessung vorstellen und begründen

Vortrag in der Klasse oder Rollenspiel

Motor gemäß Herstellerangaben umbauen

Umbauanleitung des Herstellers

Lagerschilde demontieren und neue Lagerschilde montieren

Sensorik einbauen und verdrahten

Zusatzklemmenkasten anbauen und weitere Leitungen verlegen

Auswerteelektronik montieren, anschließen, kalibrieren und testen

Störmeldungen aufnehmen, Fehler eingrenzen und beheben

Dokumentation erstellen

Auflistung der Komponenten

Funktionsbeschreibung

Die Zustandsüberwachung in Betrieb nehmen, vorführen und dem Kunden übergeben

Dem Kunden eine Einweisung der Mitarbeiter anbieten

Mitarbeiterschulung

Den Kunden hinsichtlich der Wartung beraten und ein Angebot für einen Wartungsvertrag unterbreiten

zustandsorientierte Instandhaltung

12.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Prozess der Informationsgewinnung und Strategieentscheidung einschätzen

2

Dokumentation hinsichtlich Inhalt und Vollständigkeit auswerten

Vorstellung des Systems gegenüber dem Vorgesetzten reflektieren

Lernfeld 13 Komplexe Antriebssysteme optimieren und anpassen
4. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 80 Ustd.
Lernsituationen
13.1
Einen Gleichstrommotor überprüfen und gemäß Kundenanforderungen optimieren
30 Ustd.
13.2
Das Gebersystem eines Servomotors aufrüsten und kalibrieren
15 Ustd.
13.3
Eine Reluktanzmaschine als Retrofit für einen Gleichstromantrieb konzipieren
35 Ustd.
Lernsituation
13.1
Einen Gleichstrommotor überprüfen und gemäß Kundenanforderungen optimieren
30 Ustd.
Auftrag

Ein verarbeitender Betrieb der Kunststoffindustrie betreibt eine Reihe von Gleichstrommaschinen an Extrudern. Die Maschinen sind in Kühlart IC 01 ausgeführt. Der Kunde bemängelt eine hohe Betriebstemperatur der Maschinen, die in regelmäßigen Abständen zu Wicklungsschäden führt.

Da sich eine dieser Maschinen aktuell mit einem Schaden der Läuferwicklung in Ihrem Betrieb zur Reparatur befindet, beauftragt Sie der Kunde zu prüfen, ob die durch einen anderen Betrieb eingebaute Läuferwicklung den Herstellervorgaben entspricht. Anderenfalls sollen Sie einen Vorschlag zur dauerhaften Vermeidung des Temperaturproblems erarbeiten.

Nr. Handlung Kompetenzentwicklung Ustd. Hinweise
13.1.1 Analysieren/
Informieren/
Planen

Arbeitsauftrag analysieren

10

Anforderungen des Kunden hinsicht­lich der Erhöhung der Einsatzbereit­schaft der Maschine aus den Unter­lagen ableiten

Kunden- und Hersteller­unterlagen

Aufbau des Gleichstrommotors

Kühlarten nach IC nach DIN EN 60034-6

Einsatzbedingungen des Aufstell­ortes

Wicklungsarten von Gleichstrommaschinen

Schutzarten

Isolationsklassen

Verbesserungsvorschlag zur Motorkühlung entwerfen

Skizzen, Datenblätter

Einsatz einer marktüblichen Fremdbelüftung

Fremdbelüftung zum Erhöhen des Luftdurchsatzes, ggf. mit Außenluftzuführung

Modifikation der Maschine für den Anbau einer Sonderanfertigung zur Belüftung

Motor demontieren

Läuferwicklung analysieren

Wellenwicklung oder Schleifenwicklung

Wickelschritt

Polzahl

Gangzahl

Arbeitsablauf festlegen

Arbeitsschritte

Arbeitsteilung

13.1.2 Entscheiden/
Durchführen

Komponenten auswählen und beschaffen

18

Ökonomische, ökologische und sicherheitstechnische Aspekte beachten

Motor gemäß Lösungskonzept umbauen

Innen liegenden Lüfter demontieren und Stator modifizieren

Neue Fremdbelüftungseinheit modifizieren und montieren

Läuferwicklung erneuern

Herstellervorgaben

Wickeldaten erfassen und mit Herstellervorgaben abgleichen

Wicklung entfernen, Blechpaket reinigen und aufarbeiten

Kommutator prüfen

Blechpaket isolieren und bewickeln

Kommutator anschließen

Läuferwicklung imprägnieren

Motor montieren

Reparierte Maschine in Betrieb nehmen und Funktion prüfen

Kennlinie, Messwerte

Probelauf realisieren

unter Last

mit Temperaturüberwachung

Dokumentation zusammenstellen

Auflistung der Komponenten

Datenblätter

Funktionsbeschreibung

Reparierte und optimierte Maschine an den Kunden übergeben

Den Kunden über den ursprünglichen Zustand der Maschine und die Optimierung unterrichten

Wartungsvertrag anbieten

13.1.3 Bewerten/
Reflektieren

Prozess der Informationsgewinnung einschätzen

2

Messwerte und Kennlinien der optimierten Maschine beurteilen

Berufsbezogenes Englisch

Berufsbezogenes Englisch bildet die Integration der Fremdsprache in die Lernfelder ab. 

Der Englischunterricht im berufsübergreifenden Bereich gemäß den Vorgaben der Stundentafel und der Unterricht im berufsbezogenen Englisch stellen eine Einheit dar. Es werden gezielt Kompetenzen entwickelt, die die berufliche Mobilität der Schülerinnen und Schüler in Europa und in einer globalisierten Lebens- und Arbeitswelt unterstützen.

Der Englischunterricht orientiert auf eine weitgehend selbstständige Sprachverwendung mindestens auf dem Niveau B1 des KMK-Fremdsprachenzertifikats7, das sich an den Referenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) orientiert. Dabei werden die vorhandenen fremdsprachlichen Kompetenzen in den Bereichen Rezeption, Produktion, Mediation und Interaktion um berufliche Handlungssituationen erweitert.8 Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler sollten motiviert werden, sich den Anforderungen des Niveaus B2 zu stellen.

Grundlage für den berufsbezogenen Englischunterricht bilden die in den Lernfeldern des KMK-Rahmenlehrplans formulierten fremdsprachlichen Aspekte. Der in den Lernfeldern integrativ erworbene Fachwortschatz wird in vielfältigen Kommunikationssituationen angewandt sowie orthografisch und phonetisch gesichert. Relevante grammatische Strukturen werden aktiviert. Der Unterricht strebt den Erwerb grundlegender interkultureller Handlungsfähigkeit mit dem Ziel an, mehr Sicherheit im Umgang mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern zu entwickeln. Damit werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, im beruflichen Kontext erfolgreich zu kommunizieren.

Der Unterricht im berufsbezogenen Englisch ist weitgehend in der Fremdsprache zu führen und handlungsorientiert auszurichten. Dies kann u. a. durch Projektarbeit, Gruppenarbeit und Rollenspiele geschehen. Dazu sind die Simulation wirklichkeitsnaher Situationen im Unterricht, die Nutzung von Medien und moderner Informations- und Kommunikationstechnik sowie das Einüben und Anwenden von Lern- und Arbeitstechniken eine wesentliche Voraussetzung. 

Vertiefend kann berufsbezogenes Englisch im Wahlbereich angeboten werden. Empfehlungen dazu werden in den berufsgruppenbezogenen Modulen des Lehrplans Englisch für die Berufsschule/Berufsfachschule sowie nachfolgend in diesem Arbeitsmaterial gegeben.

Die Teilnahme an den Prüfungen zur Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen Niveau B1 oder Niveau B2 in der beruflichen Bildung in einem berufsrelevanten Bereich kann von den Schülerinnen und Schülern in Abstimmung mit der Lehrkraft für Fremdsprachen individuell entschieden werden.

_________________________________
 7
  Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter
https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

8   Kompetenzbeschreibungen der Anforderungsniveaus siehe Anhang 

1. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 1 Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler beschreiben elektrische Vorgänge in einfachen Schaltungen. Sie bezeichnen sowohl elektrische Größen (Spannung, Strom, Widerstand; Kapazität, Induktivität; Gleich- und Wechselgrößen) als auch übliche elektrische Betriebsmittel (Bauteile in Gleich- und Wechselstromkreisen) in der Fremdsprache fachlich korrekt. 

Sie entnehmen aus englischen Arbeitsunterlagen Informationen zum fachgerechten Einsatz von Betriebsmitteln (Schutzmaßnahmen und -einrichtungen) und zur Bedienung von Mess- und Prüfmitteln.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Im Fokus steht der Aufbau eines Wortschatzes mit fachspezifischem Vokabular. Der Grundwortschatz kann durch die Arbeit mit englischsprachigen Bedienungsanleitungen und Servicehandbüchern gefestigt werden. Neben dem Erwerb fachspezifischer Lexik empfiehlt sich die Erarbeitung und Präsentation von Fachvorträgen.

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 4 Informationstechnische Systeme bereitstellen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler entnehmen aus englischsprachigen Quellen Informationen zu Hard- und Softwarekomponenten (Funktion, Leistung, Einsatzgebiet, Kompatibilität, Ökonomie, Umweltverträglichkeit). Sie vergleichen technische Merkmale von Hardwarekomponenten (Prozessorkennzahlen; Speichergröße, Zugriffszeit, Bandbreite; Schnittstellenausprägung; Lebensdauer; Fehlerkorrektur) und bezeichnen diese fachsprachlich korrekt.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen Datenverarbeitungssysteme zur Kommunikation adressaten­gerecht. Sie informieren sich über englische Begriffe und Abkürzungen in der Software und verwenden die entsprechenden Programme sachgerecht. Aus englischsprachigen Handbüchern entnehmen sie Lösungshilfen.

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Strukturen und Komponenten von Netzwerken (Aufbau und Funktion von Komponenten, Installation und Inbetriebnahme, Bedienung, Service, Pflege und Wartung) und erfassen deren Eigenschaften und Standards. Dafür werten sie technische Dokumentationen in der Fremdsprache aus.

Didkatisch-methodische Hinweise:

Der fortlaufende Aufbau eines Wortschatzes mit fachspezifischem Vokabular sollte den Schwerpunkt bilden. Der Grundwortschatz kann durch kurze Beschreibungen von Computerarbeitsplätzen und deren Komponenten gefestigt werden. 

Zum Erwerb fachspezifischer Lexik zu Netzwerken wird empfohlen, englischsprachige Bedienungsanleitungen und Servicehandbücher zu nutzen.

2. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 5 Elektroenergieversorgung dimensionieren und die Sicherheit von Anlagen herstellen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich in englischsprachiger Fachliteratur zu typischen Betriebsmitteln zur Elektroenergieversorgung. Sie ermitteln Anschluss- und Kennwerte von Transformatoren aus Datenblättern.

Die Schülerinnen und Schüler recherchieren in englischsprachigen Quellen zu Sicherheitsregeln für elektrische Anlagen. Sie nutzen typische Begriffe der Energieversorgung in der Fremdsprache (Netz­systeme, Schutzarten, Schutzeinrichtungen, Schutzklassen, Isolationsklassen, Schaltgeräte, Energiespeichersysteme)

Sie interpretieren englischsprachige Bedienungsanleitungen von Mess- und Prüfmitteln und leiten daraus deren Bedienung und Handhabung zur Prüfung von Schutzmaßnahmen und der Sicherheit elektrischer Betriebsmittel ab.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Das Verstehen von Arbeitsdokumenten wie Bedienungsanleitungen oder Produktbeschreibungen in der Fremdsprache dient der Festigung der Fachlexik und dem Textverständnis. Bei der Erschließung der Texte sollten mit Blick auf die berufliche Tätigkeit im Außeneinsatz insbesondere Apps auf mobilen Geräten eingesetzt werden.

Empfehlenswert ist es, die erarbeitete Lexik in Form von Lückentexten sowie im dialogischen Sprechen zu nutzen. Letzteres ermöglicht auch das Formulieren von Arbeitsschutzanweisungen im jeweiligen Arbeitsumfeld. Hierbei sollte auf die korrekte Aussprache und die Anwendung des Imperativs Wert gelegt werden.

3. Ausbildungsjahr

Berufsbezogenes Englisch mit Bezug zu
Lernfeld 10 Steuerungen und Regelungen für elektrische Maschinen auslegen

Zielformulierung:

Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Funktion und den Unterschied von Steuerungen und Regelungen (Komponenten der Steuerungs- und Regelungstechnik, Sensoren, Aktoren, Bussysteme, Schnittstellen).

Sie unterscheiden Steuerungen und recherchieren zielgerichtet auch Fachtexte in englischer Sprache zu Randbedingungen für deren Einsatz (verbindungs- und speicherprogrammierbare Steuerungen, Frequenzumrichter; elektromagnetische Verträglichkeit, Geräuschpegel, Schwingungen). Diese analysieren, interpretieren und bewerten sie.

Didaktisch-Methodische Hinweise:

Englische Originaltexte als Ausgangsoption sind empfehlenswert, um sowohl das Grundvokabular zu festigen als auch fachspezifische Wörter zu integrieren . Bei der Erschließung der Texte können traditionelle und digitale Medien, wie Wörterbücher, Internet oder Apps auf Smartphones, genutzt werden.

Neben der Textarbeit sollte ein Schwerpunkt ebenso auf mündliche Formate gelegt werden: Vorträge, Diskussionen und Gespräche zu den o. g. Themen in der englischen Fachsprache helfen den Schülerinnen und Schülern, flüssig und sicher über fachspezifische Inhalte zu sprechen.

Anhang

Die Niveaubeschreibung des KMK-Fremdsprachenzertifikats9 weist folgende Anforderungen in den einzelnen Kompetenzbereichen aus:

Rezeption:  Gesprochenen und geschriebenen fremdsprachigen Texten Informationen entnehmen

Hör- und Hörsehverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen Texten in berufstypischen Situationen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen, wenn deutlich und in Standard­sprache gesprochen wird.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexere berufstypische Texte global, selektiv und detailliert verstehen, wenn in natürlichem Tempo und in Standardsprache gesprochen wird, auch wenn diese leichte Akzentfärbungen aufweist.

Leseverstehen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können geläufigen berufstypischen Texten zu teilweise weniger vertrauten Themen aus bekannten Themenbereichen Einzelinformationen und Hauptaussagen entnehmen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe berufstypische Texte, auch zu wenig vertrauten und abstrakten Themen aus bekannten Themenbereichen, global, selektiv und detailliert verstehen.

Produktion:  Fremdsprachige Texte erstellen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufstypische Texte zu vertrauten Themen verfassen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufstypische Texte aus bekannten Themenbereichen verfassen.

 Mediation:   Textinhalte in die jeweilige Sprache übertragen und in zweisprachigen Situationen vermitteln

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können fremdsprachlich dargestellte berufliche Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch wiedergeben. Sie können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel in deutscher Sprache dargestellte Sachverhalte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache übertragen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können den Inhalt komplexer fremdsprachlicher berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen sinngemäß und adressatengerecht auf Deutsch sowohl wiedergeben als auch zusammenfassen. Sie können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel den Inhalt komplexer berufsrelevanter Texte aus bekannten Themenbereichen in deutscher Sprache sinngemäß und adressatengerecht in die Fremdsprache sowohl übertragen als auch zusammenfassen.

Interaktion: Gespräche in der Fremdsprache führen

Niveau B1

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung elementarer und auch komplexer sprachlicher Mittel geläufige berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um vertraute Themen geht, in der Fremdsprache weitgehend sicher bewältigen, sofern die am Gespräch Beteiligten kooperieren, dabei auch eigene Meinungen sowie Pläne erklären und begründen.

Niveau B2

Die Schülerinnen und Schüler können unter Verwendung vielfältiger, auch komplexer sprachlicher Mittel berufsrelevante Gesprächssituationen, in denen es um komplexe Themen aus bekannten Themenbereichen geht, in der Fremdsprache sicher bewältigen, dabei das Gespräch aufrechterhalten, Sachverhalte ausführlich erläutern und Standpunkte verteidigen.

9 Rahmenvereinbarung über die Zertifizierung von Fremdsprachenkenntnissen in der beruflichen Bildung unter  https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/1998/1998_11_20-Fremdsprachen-berufliche-Bildung.pdf

Hinweise zur Literatur

KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bun­des­republik Deutschland: Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungs­berufe. Bonn. Stand: Juni 2021.
https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf 

Landesamt für Schule und Bildung: Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. 2022.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750 

Landesamt für Schule und Bildung: Operatoren in der beruflichen Bildung. 2021.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/39372 

 

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