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Anzahl der Lernziele und -inhalte mit Materialien aus der Materialdatenbank: 1
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Lehrplan
Fachschule
Garten- und Landschaftsbau
2011/2014/2017/2021
Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.
Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung).
Der Lehrplan wurde am
Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
unter Mitwirkung von
Klaus Engelhardt | Dresden-Pillnitz |
Dr. Ingolf Hohlfeld | Dresden-Pillnitz |
Beate Kollatz | Dresden-Pillnitz |
Kerstin König | Dresden-Pillnitz |
Dr. Bernd Stelzer | Dresden-Pillnitz |
Dr. Wolf-Dietmar Wackwitz | Dresden-Pillnitz |
Claudia Zickert | Dresden-Pillnitz |
2011 erarbeitet und 2014 und 2017 überarbeitet.
Eine teilweise Überarbeitung des Lehrplans erfolgte 2021 durch das
Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul
https://www.lasub.smk.sachsen.de
HERAUSGEBER
Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden
Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:
„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden- und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des an- deren, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“
Das Sächsische Schulgesetz legt in § 1 fest:
„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.
(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“
Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:
„Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierenden Abschluss zu vermitteln.“
Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Landwirtschaftlichen Fachschulen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.
Die Fachschule in der Fachrichtung Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Wirtschafter für Gartenbau/Staatlich geprüfte Wirtschafterin für Gartenbau“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform zwei Jahre und gliedert sich in ein Jahr Praktikum und ein Jahr berufstheoretische Ausbildung. Eine vor Beginn der Fachschule absolvierte einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr wird auf Antrag angerechnet. Die berufstheoretische Ausbildung erfolgt in zwei aufeinanderfolgenden Winterhalbjahren. Die berufliche Weiterbildung kann auf die Meisterprüfung vorbereiten. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Übergang in die zweite Klassenstufe der berufstheoretischen Ausbildung an der dreijährigen Fachschule.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau sind als Angestellte im mittleren Management, z. B. in der eigen- verantwortlichen Leitung von Baustellen im Bereich Neubau und Pflege oder als Leiter eines eigenen Betriebes in Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaues tätig. Weitere Einsatzgebiete sind u. a. die öffentliche Verwaltung, der Handel und die berufständischen Vertretungen. Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau beteiligen sich auch an der Ausbildung von beruflichem Nachwuchs in Betrieben oder in Ausbildungsstätten.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschafts- bau/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau stellen für die Unternehmen aufgrund ihrer umfangreichen berufspraktischen Erfahrungen in Verbindung mit dem durch die Fachschulausbildung erlangten theoretischen Wissen das unentbehrliche Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar. Sie verfügen über ein vertieftes Verständnis für technisches Entscheiden und Handeln und sind befähigt, komplexe unternehmerische Aufgaben- und Problemstellungen fachgerecht und methodengeleitet zu bearbeiten. Die kontinuierliche Sicherung und Entwicklung der Qualität der Arbeitsprozesse und -ergebnisse erfordert die Entscheidungs- und Problemlösefähigkeit.
Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau beachten arbeitsrechtliche, sicherheitstechnische und umweltrelevante Bestimmungen, besitzen ein entwickeltes Verantwortungsbewusstsein im Sinne von Arbeitssicherheit, Umwelt- und Verbraucherschutz sowie eine ausgeprägte Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, arbeiten selbstständig, sind flexibel einsetzbar und verfügen über Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, ein lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft.
Nach erfolgreichem Abschluss ergeben sich für Staatlich geprüfte Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau/Staatlich geprüfte Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau folgende berufliche Tätigkeitsfelder:
Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Wirtschafter für Gartenbau/zur Staatlich geprüften Wirtschafterin für Gartenbau ist im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.
Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erweiterung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbenen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkompetenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernprozesses dar.
Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus wird ein Wahlbereich aufgezeigt.
Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeitsfeldern der Staatlich geprüften Wirtschafter für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau/ Staatlich geprüften Wirtschafterinnen für Gartenbau, Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen.
Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen.
Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammelten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizipationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits.
Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokratie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen.
Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medienkritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschülerinnen und Fachschüler sach- gerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.
Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.
Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für berufliche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgeleitet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen.
Praktische Anteile gehören unverzichtbar zur Ausbildung. Die Ausprägung beruflicher Handlungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der beruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen beruflichen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitsprozesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflektieren sowie die Arbeitsergebnisse präsentieren.
Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informations- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschülerinnen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken anzuwenden und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, welche die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empathie und Toleranz fördern.
Unterrichtsfächer und Lernfelder | Gesamtausbildungsstunden | |
---|---|---|
Kl. 1 und 2 | ||
Pflichtbereich | 1360 | |
Fachrichtungsübergreifender Bereich | 120 | |
Deutsch 1 | 80 | |
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 2 | 40 | |
Fachrichtungsbezogener Bereich | ||
1 | Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen | 140 |
2 | Mitarbeiter einstellen und führen | 80 |
3 | Berufsnachwuchs ausbilden | 120 |
4 | Betriebliche Leistungen kalkulieren, bewerten und vermarkten, Verträge abschließen | 180 |
5 | Bauprojekte organisieren und leiten | 180 |
6 | Bautechnische Anlagen errichten und erhalten | 140 |
7 | Rahmenbedingungen einschätzen und Pflanzen auswählen | 160 |
8 | Vegetationstechnische Anlagen herstellen und pflegen | 160 |
9 | Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen | 80 |
Wahlbereich | ||
zur freien Verfügung der Schule | 80 |
Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele, Inhalte und didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht.
Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufsbildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leistungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte.
Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Entwicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen von Fach-, Sozial-, Selbstkompetenz, deren immanenter Bestandteil Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.3
Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach handlungssystematischen Prinzipien geordnet.
Die didaktisch-methodischen Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vorschläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemplarisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien).
Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht haben Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse bestimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Entscheidungen in freier pädagogischer Verantwortung.
In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“4 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schularten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen
sowie das Glossar.
_____________________________________
3 vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf.
4 vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750.
Lernfeld 1 | Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 140 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Gründung/Übernahme, Organisation und Führung eines Unternehmens unter Beachtung verschiedener Unternehmensformen. Sie formulieren die Unternehmensstrategie und Zielstellung der künftigen Geschäftstätigkeit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und kontrollieren vielfältige Geschäftsfälle, erstellen Bilanzen und ermitteln Gewinn oder Verlust des Unternehmens. Sie errechnen und analysieren Kennzahlen, bewerten im Rahmen von Kosten- und Leistungsrechnungen die Lage und den Erfolg des Unternehmens, beurteilen die Chancen sowie Risiken und gestalten Maßnahmen für eine positive Geschäftsentwicklung. Sie entscheiden über betriebliche Investitionen und deren Finanzierung, planen die Beschaffung von Kapital sowohl aus internen als auch externen Quellen und erkennen die damit verbundenen Chancen und Risiken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen in Kooperation mit der Steuerberatung die steuerlichen Belastungen des Unternehmens. |
||
Unternehmensgründung/Betriebsübernahme
Unternehmensführung
Externes Rechnungswesen
Betriebswirtschaftliche Auswertung Internes Rechnungswesen
Investition und Finanzierung
Unternehmenssteuern
|
||
Didaktisch-methodische Hinweise:Das Lernfeld sollte mit der Gründung oder Übernahme von fiktiven Unternehmen star- ten. Es ist empfehlenswert, diese als beispielgebendes Projekt durch das gesamte Lernfeld und in Verknüpfung mit den Lernfeldern „Mitarbeiter einstellen und führen“, „Betriebliche Leistungen kalkulieren, bewerten und vermarkten, Verträge abschließen“ sowie „Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen“ fortzuführen und zu erweitern. In den Teilgebieten des Lernfeldes sollten jeweils Vergleiche zu anderen Unternehmensformen und Betrieben mit einer anderen Schwerpunktsetzung erfolgen. Es bietet sich an, aktuelle Rechtsquellen und Kommentare einzubeziehen. Aktuelle Berichte, Artikel, Beispiele von Referenzfirmen können diskutiert und in die Gestaltung des Betriebsprojektes integriert werden. Empfehlenswert ist es, einzelne betriebliche Situationen durch Rollenspiele zu proben. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. vertieft werden. Es wird empfohlen, die selbstständige Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationssystemen in die Themen des Lernfeldes aufzunehmen. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. |
Lernfeld 2 | Mitarbeiter einstellen und führen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler wirken an der Erstellung ressourcen- orientierter Konzepte der Personalplanung, -führung und -entwicklung mit. Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Mitarbeiter ein und begleiten deren Einarbeitung. Sie führen die Mitarbeiter des Unternehmens in Übereinstimmung mit unternehmerischen Zielstellungen sowie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler motivieren und fördern Mitarbeiter und unter- stützen deren Qualifikation und Fortbildung. Sie beurteilen Mitarbeiter, führen Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, erstellen Arbeitszeugnisse und beenden gegebenenfalls das Arbeitsverhältnis. In ihrer Führungsverantwortung setzen sie geltendes Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht um. Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen und unterstützen Teams. Sie setzen sich kontinuierlich mit ihrer individuellen Führungskompetenz auseinander, kommunizieren professionell und gehen angemessen mit Konflikten im Mitarbeiter-Vorgesetzten-Verhältnis sowie im Team um. |
||
Inhalte:Mitarbeiterführung und -entwicklung
Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht |
||
Didaktisch-methodische Hinweise:Ein enger Bezug zur Berufspraxis kann durch die Einbeziehung externer Fachkräfte aus den Bereichen der Personalführung, der Arbeitsmedizin sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements erreicht werden. Zur Einführung in die Problematik des Arbeits-, Tarif- und Sozialrechts wird das Einbeziehen von Fallbeispielen empfohlen, dabei sollte die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen trainiert werden. Geeignete Unterrichtsmethoden und Sozialformen können die eigenständige Auseinandersetzung mit praktischen Beispielen und beruflichen Problemstellungen in Lernsituationen unterstützen. Für das Festigen der sozialen Kompetenzen, insbesondere Führungsverhalten, Motivation und Feedbackgeben, empfiehlt sich Gruppen- und Teamarbeit. Rollenspiele und Videografie unterstützen die Entwicklung eines angemessenen Kommunikations- und Führungsstils. Lern- und Arbeitstechniken sollten ebenso wie Informations- und Kommunikationstechniken unter Einbeziehung vielfältiger Medien stetig trainiert werden. |
Lernfeld 3 | Berufsnachwuchs ausbilden |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 120 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln ein umfassendes Bewusstsein, dass nur durch eine qualitativ wie quantitativ hochwertige berufliche Bildung die weitere Entwicklung der Garten- und Landschaftsbaubetriebe gesichert ist und erfassen die gesellschaftliche, betriebliche und individuelle Dimension von beruflicher Bildung. Sie informieren sich über die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und übernehmen in ihren Betrieben Aufgaben der Lehrausbildung. Aufgrund ihrer beruflichen Handlungskompetenz führen sie Auszubildende kompetent und überzeugend. |
||
Inhalte:Ausbildungsvoraussetzungen
Ausbildungsvorbereitung und Einstellung von Auszubildenden Ausbildung
Ausbildungsabschluss |
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Ausbildungsmethoden Kurzvortrag, Präsentation, Lehrgespräch, Vier-Stufen-Methode, Rollenspiel, Projektmethode, Leittextmethode, Gruppenarbeit und Moderation sollten, entsprechend ihrer Bedeutung in der praktischen Ausbildung, vorgestellt und hervorgehoben werden. Die Inhalte können sich an den gesetzlichen Grundlagen zur Erlangung der Ausbildereignung orientieren. Es empfiehlt sich, die Arbeitsunterweisung mit praktischen Übungen zu untersetzen. In Verbindung mit den Inhalten zur Mitarbeiterführung im Lernfeld „Mitarbeiter einstellen und führen“ kann das Lernfeld auf den Prüfungsteil Berufsausbildung und Mitarbeiterführung der Gärtnermeisterprüfung vorbereiten. |
Lernfeld 4 | Betriebliche Leistungen kalkulieren, bewerten und vermarkten, Verträge abschließen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 180 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler kalkulieren betriebliche Leistungen, bewerten diese und erstellen Anforderungen für deren Vermarktung. Sie gewinnen selbst- ständig Informationen über die an Bau- und Dienstleistungen Beteiligten, schätzen deren Aufgaben, Kompetenzen und Stellung zum Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau)-Betrieb ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und bewerten die Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Auftraggebern bei der Auftragsanbahnung, beim Vertragsabschluss und bei der Durchsetzung und Absicherung von Forderungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln Strategien zur angemessenen Preisermittlung und setzen diese in ihrem Unternehmen um. Sie beurteilen den Erfolg von erfüllten Aufträgen und leiten daraus Rückschlüsse für zukünftige Maßnahmen ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler prüfen und beurteilen Unternehmen aus Sicht des Marktes und der Kunden. Sie machen Vorschläge zur Verbesserung des konzipierten Marktauftritts und zum erfolgreichen Absatz und präsentieren die Ergebnisse mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren den rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Rahmen für ihre unternehmerischen Entscheidungen. Sie schließen Rechtsgeschäfte unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen ab, gestalten Verträge rechtssicher und kommunizieren mit Vertragspartnern kompetent und selbstbewusst. |
||
Inhalte:Baustellenbeteiligte
Baurecht
Preiskalkulation
Zahlungsmanagement
Marketing
Vertragsrecht
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Didaktisch-methodische Hinweise:Es empfiehlt sich, persönliche Erfahrungen aus der beruflichen Erstausbildung einzubeziehen. Diese können in Gruppenarbeit zusammengetragen, aufgearbeitet und präsentiert werden. Im Bau- und Vertragsrecht bietet es sich an, die jeweiligen Besonderheiten im Umgang mit Verbrauchern und mit sonstigen Auftraggebern, insbesondere der öffentlichen Hand, zu erarbeiten und an aktuellen Beispielen vorzustellen. Der Umgang mit rechtlichen Quellen, Informationen zur aktuellen Rechtsprechung und auch die zwischenmenschliche Ebene sollten in den Unterricht einbezogen werden. In Rollenspielen könnten unterschiedliche Strategien und Positionen durchgespielt werden. Empfehlenswert ist es, Ausschreibungsunterlagen durch die Fachschülerinnen und Fachschüler zu sichten, zu analysieren und vorzustellen. Im Unterricht könnten Kreativitätstechniken, wie z. B. Mindmapping, Brainstorming oder Assoziationsmethoden eingesetzt werden. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben sowie Kenntnistraining können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. vertieft werden. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. Das Lernfeld „Betriebliche Leistungen kalkulieren, bewerten und vermarkten“ kann in enger Verbindung zu den Lernfeldern „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“, „Mitarbeiter einstellen und führen, Verträge abschließen“, „Bauprojekte organisieren und leiten“, „Rahmenbedingungen einschätzen und Pflanzen auswählen“ sowie „Vegetationstechnische Anlagen herstellen und pflegen“ gestaltet werden. |
Lernfeld 5 | Bauprojekte organisieren und leiten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 180 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler fertigen, bezogen auf einen Kundenauftrag, einen Bestandsplan an, übertragen Plandaten auf Geländeabschnitte und erstellen Aufmaße und Planübertragungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen, steuern und kontrollieren den gesamten Bauablauf eines Bauprojektes und reflektieren die wichtigsten Risiken. Sie binden alle Beteiligten unternehmensgerecht ein und entwickeln dabei Eckpfeiler für ein angemessenes Qualitätsmanagementsystem. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln mögliche Fehler im betrieblichen Ablauf und stellen diese unter zielgerichteter Nutzung verschiedener Kontrollmechanismen zur Erfassung und Auswertung der Fehlerquellen ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen Leistungsbeschreibungen, interpretieren und bewerten fremde Leistungsbeschreibungen für die Preisermittlung, die Baudurchführung sowie die Abrechnung. Dabei berücksichtigen sie Normen und Richtlinien und entwickeln daraus beispielhaft Ableitungen zur sicheren Begründung ihres fachlichen Handelns gegenüber verschiedenartigen Auftraggebern. Sie wenden die wichtigsten Vertragsklauseln für den Bauablauf korrekt an und beachten dabei die Bestimmungen des BGB und gegebenenfalls der VOB/B. Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen Nachtragspotentiale ein und schaffen die Grundlagen, diese vertragsgemäß durchzusetzen. Sie erstellen eine prüfbare Abrechnung als Grundlage für eine Abschlags- oder Schlussrechnung. Bei allen Tätigkeiten berücksichtigen sie neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten die gesetzlichen Vorschriften des Arbeits- und Umweltschutzes. |
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Inhalte:Vermessung
Planzeichnen
Baumanagement
Qualitätsmanagement
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Didaktisch-methodische Hinweise:An kleinen Projekten sollten zunächst Aufmaß-, Entwurfs- und Zeichenübungen von den Fachschülerinnen und Fachschülern durchgeführt werden. Es bietet sich an, diese Leistungen bei einem großen Projekt in Verbindung mit dem Lernfeld „Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen“, in der Regel einem Hausgarten, konkret anzuwenden. Der Einsatz von CAD-Software ist neben der konventionellen Zeichentechnik empfehlenswert. Des Weiteren sollten Leistungsverzeichnisse erstellt sowie Normen und Richtlinien interpretiert und überprüft werden. Konfliktsituationen im Bauablauf können angesprochen und Lösungsvorschläge unter Berücksichtigung der jeweiligen Rechts- und Vertragslage erarbeitet werden. Vorschläge zur Baustellenplanung, -vorbereitung und -steuerung können unter Einbeziehung von Expertenmeinungen und eigenen Erfahrungen vorgestellt und diskutiert werden. Dementsprechend können Anwendungen und Potentiale von Qualitätsmanagementsystemen vorgeschlagen und bewertet werden. Empfehlenswert sind Exkursionen, um beispielgebende betriebliche Lösungen vorzustellen und einzuschätzen. Darüber hinaus sollte eine beispielgebende Bauabrechnung mit nachvollziehbaren Massennachweisen durchgeführt werden. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben sowie Kenntnistraining können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. vertieft werden. Die selbstständige Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationssystemen sollte in die Themen des Lernfeldes aufgenommen werden. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. Das Lernfeld sollte mit den Lernfeldern „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“, „Betriebliche Leistungen kalkulieren, bewerten und vermarkten, Verträge abschließen“, „Bautechnische Anlagen errichten und erhalten“ und „Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen“ verknüpft werden. |
Lernfeld 6 | Bautechnische Anlagen errichten und erhalten |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 140 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Bauobjekte und bewerten die Lösun- gen im Hinblick auf die Einhaltung der Bauregeln und die Erfüllung der Nutzeranforderungen. Sie beurteilen den Boden als Baugrund und als Baustoff aus bautechnischer Sicht. Sie schlagen geeignete Untersuchungsmethoden vor, interpretieren die Auswertungsergebnisse und leiten geeignete Bodenbearbeitungs- und Bodenverbesserungsmaßnahmen ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gewinnen Informationen über die Baugrundsätze von Verkehrsflächen, Treppen und Mauern, bewerten zur Verfügung stehende Materialien und Bauweisen hinsichtlich ihrer Eignung für die jeweilige Bauaufgabe und entwickeln Vorzugslösungen in Abhängigkeit von der vorrangigen Funktion der jeweiligen Bau- oder Pflegemaßnahme. Sie erfassen und bewerten unterschiedliche Anforderungen an die Ausführung der genannten baulichen Anlagen, die sich aus ihrer Eingliederung in private und öffentliche Freianlagen ergeben, und beurteilen diese in Verbindung mit den bestehenden Regelwerken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erkennen Ursachen für Bau- und Unterhaltungsmängel und entwickeln Strategien zu ihrer Vorbeugung und Vermeidung. Sie erfassen Grundsätze des Bauablaufs bei ausgewählten Objekten und optimieren den Einsatz der Technik für die Bauaufgabe. |
||
Inhalte:Erdbau und Bodenmechanik
Wegebau
Mauerbau
Treppenbau
Oberflächenentwässerung
Technische Ausstattung von Gärten
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Kenntnisse der beruflichen Erstausbildung bzw. die Erfahrungen aus der beruflichen Tätigkeit sollten im Lernfeld 6 systematisch um die komplexen Strukturen, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Bauaufgaben sowie deren Umfeld erweitert werden. Dabei bietet sich an, dass Lösungen für kleinere Objekte erarbeitet werden (z. B. Terrassen, Hauszugänge). Anhand von unterschiedlichen Lösungsvarianten sollten die Fachschülerinnen und Fachschüler Materialien und Bauweisen einschätzen und Begründungen für die Rechtfertigung einfacherer oder aufwendigerer Bauweisen erarbeiten. Es bietet sich an, exemplarisch die Durchführung eines Erdbauwerkes in Arbeitsschritten zu planen und dabei Eigenschaften von Baugrund und Böden mit einfachen und mit einigen technischen Aufschlussverfahren zu bestimmen. Der für die jeweilige Bauaufgabe geeignete Maschinen- und Geräteeinsatz sollte dabei in Abhängigkeit von den Baustellenbedingungen und der Dimension in den einzelnen Themenblöcken integriert werden. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben sowie Kenntnistraining können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. vertieft werden. |
Lernfeld 7 | Rahmenbedingungen einschätzen und Pflanzen auswählen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 160 Ustd. |
---|---|---|
Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Pflanzungen und wählen entsprechend des Kundenauftrags die für die örtlichen Bedingungen geeigneten Pflanzen aus. Sie bestimmen Stauden und Gehölze anhand von Pflanzen und Pflanzenbildern. Sie ordnen diese bestimmten Lebensbereichen, Kulturstandorten und Partnerpflanzen zu und formulieren wesentliche Eigenschaften für die landschaftsgärtnerische Verwendung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen aus Katalogen und Datenbanken eine Auswahl für eine dauerhafte, standortangepasste und dem Verwendungszweck entsprechende Pflanzung. Sie erstellen und lesen Pflanzpläne für häufig anzutreffende Situationen und schätzen Pflanzenqualitäten ein. Die Fachschülerinnen und Fachschüler berücksichtigen bei ihren Tätigkeiten und Entscheidungen die Belange der Landschaftspflege, des Umweltschutzes und des Bauordnungsrechts. |
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Inhalte:Stauden und Gehölze
Pflanzenverwendung
Umweltschutz und Landschaftspflege
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Didaktisch-methodische Hinweise:Aufbauend auf den Grundlagen der Erstausbildung sollten Pflanzenkenntnisse erweitert und vertieft werden. Ergänzend zu Unterrichtsmaterialien können Kataloge, Internetdatenbanken und Softwarelösungen eingesetzt werden. Empfehlenswert ist die Einbeziehung der umfangreichen Pflanzungen und Pflanzensammlungen am Schulstandort und im Schlosspark in Dresden-Pillnitz zur Veranschaulichung im Unterricht. Bei der Pflanzenkenntnisvermittlung sollte besonderer Wert auf deren spätere Verwendung und Pflege gelegt werden. Es bietet sich an, Pflanzpläne zu einzelnen Themenbereichen anzufertigen und dabei geeignete Software einzusetzen. Aspekte des Umweltschutzes und der Landschaftspflege könnten über den Pflanzeneinsatz hinaus anhand von Beispielen in der Umgebung und bei Betriebs- und Baustellenbesichtigungen dargestellt und bewertet werden. Es bietet sich an, die Inhalte des Lernfeldes mit den Inhalten der Lernfelder „Bauprojekte organisieren und leiten“, „Bautechnische Anlagen errichten und erhalten“ sowie „Vegetationstechnische Anlagen herstellen und pflegen“ abzustimmen. |
Lernfeld 8 | Vegetationstechnische Anlagen herstellen und pflegen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 160 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen den Boden aus vegetationstechnischer Sicht. Sie schlagen geeignete Untersuchungsmethoden vor und interpretieren die Auswertungsergebnisse, leiten geeignete Bodenbearbeitungs- und Bodenverbesserungsmaßnahmen für den Neubau oder die Pflege ab. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen den Bauablauf bei ausgewählten Objekten, unterbreiten Vorschläge zur Anwendung geeigneter Technik und erarbeiten Pflegekonzepte für die vegetationstechnische Bauaufgabe. Die Fachschülerinnen und Fachschüler ermitteln mittels Bestimmungsbüchern und Datenbanken Informationen über Schaderreger und Pflanzenkrankheiten und optimieren den Pflanzenschutz. Sie überprüfen die Verwendung von Mitteln innerhalb der gesetzlichen Vorgaben und geeigneter Schutzmaßnahmen für Mensch und Umwelt. Die Fachschülerinnen und Fachschüler gewinnen Informationen über die Baugrundsätze von Teichen, Wasserläufen sowie Schwimmteichen, Dach- und Fassadenbegrünung und ingenieurbiologischer Bauweisen. Sie bewerten die zur Verfügung stehenden Materialien und Bauweisen hinsichtlich ihrer Eignung für die jeweilige Bauaufgabe und entwickeln Vorzugslösungen in Abhängigkeit von der vorrangigen Funktion und dem ästhetischen Anspruch der Bau- oder Pflegemaßnahme. Sie erfassen und bewerten unterschiedliche Anforderungen an die Ausführung der genannten Anlagen, die sich aus ihrer Eingliederung in private und öffentliche Freianlagen ergeben, und beurteilen diese in Verbindung mit den bestehenden Regelwerken. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erkennen Ursachen für Bau- und Pflegemängel und entwickeln Strategien zu ihrer Vorbeugung und Vermeidung. Sie planen vegetationstechnische Bauobjekte und prüfen die Lösungen im Hinblick auf die Einhaltung der Normen und die Erfüllung der Nutzeranforderungen. |
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Inhalte:Pflanzenstandort
Pflanzenschutz
Vegetationstechnische Maßnahmen
Vegetationstechnische Anlagen
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Didaktisch-methodische Hinweise:Die Kenntnisse der beruflichen Erstausbildung bzw. die Erfahrungen aus der beruflichen Tätigkeit sollten im Lernfeld 8 systematisch um die komplexen Strukturen, Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen vegetationstechnischen Bauaufgaben sowie deren Umfeld erweitert werden. Dabei bietet sich an, dass Lösungen für kleinere Objekte erarbeitet werden (z. B. Pflanzungen, Teiche, Hänge, Wasserläufe, Dächer und Hausfassaden). Anhand von unterschiedlichen Lösungsvarianten sollten die Fachschülerinnen und Fachschüler Materialien und Bauweisen einschätzen können und Begründungen für die Rechtfertigung einfacherer oder aufwendigerer Bauweisen erarbeiten. Empfehlens- wert ist die Wertlegung auf ästhetische, umweltrelevante und wirtschaftliche Aspekte, unter Beachtung der landschaftsgärtnerischen Prägung, bei der Auswahl der Verfahren. Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten exemplarisch die Durchführung einer vegetationstechnischen Bau- und Pflegemaßnahme in Arbeitsschritten planen. Dabei sind die Grundsätze der Baumpflege anhand der ZTV-Baumpflege zu berück- sichtigen. Es wird empfohlen, den für die jeweilige Bau- oder Pflegeaufgabe geeigneten Maschinen- und Geräteeinsatz in Abhängigkeit von den Baustellenbedingungen und der Dimension in den einzelnen Themenblöcken zu integrieren. Kenntnisse und Arbeitsaufgaben sowie Kenntnistraining können für Teilbereiche ergänzend über eine E-Learning-Plattform vermittelt bzw. vertieft werden. Es ist anzustreben, dieses Lernfeld mit dem Lernfeld „Rahmenbedingungen einschätzen und Pflanzen auswählen“ abzustimmen. |
Lernfeld 9 | Projekte entwickeln und bearbeiten, Facharbeit erstellen |
Klassenstufen 1 und 2
Zeitrichtwert: 80 Ustd. |
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Ziele:Die Fachschülerinnen und Fachschüler arbeiten an Projekten im Bereich komplexer typischer Bauvorhaben. Sie ermitteln die Grundlagen, fertigen Entwürfe und Detailskizzen sowie eine Leistungsbeschreibung an und berechnen die Kosten. Sie bewerten Betriebe aus betriebswirtschaftlicher Sicht und machen Vorschläge für deren weitere Entwicklung. Die Fachschülerinnen und Fachschüler nutzen zur Informationsbeschaffung, zur Analyse, zur Präsentation und zur Auswertung der Ergebnisse aktuelle Softwareprodukte. Die Fachschülerinnen und Fachschüler lösen im Rahmen der zu erstellenden Facharbeit eine fachrichtungs- und praxisbezogene Aufgabe. Sie analysieren die Aufgabe, leiten Fragestellungen und Ziele für ihre Arbeit ab und planen die einzelnen Arbeitsphasen verantwortungsvoll und selbstständig. Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen, analysieren diese kritisch auf Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug, wählen Inhalte aus und kommunizieren mit Experten. |
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Inhalte:Projektmanagement
IT-Einsatz
Bauprojekt
Betriebswirtschaftliches Projekt Facharbeit
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Didaktisch-methodische Hinweise:In diesem Lernfeld sollten in besonderem Maße die Erkenntnisse aus allen anderen Lernfeldern einbezogen werden. Es wird im hohen Maße selbstständiges Arbeiten er- wartet, das integrativ in Gruppenleistungen eingebracht werden soll. Für das betriebswirtschaftliche Projekt sollten Projektinhalte aus den Lernfeldern „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ und „Betriebliche Leistungen kalkulieren, bewerten und vermarkten“ zur Anwendung kommen. Es bietet sich an, für die Aufbereitung, Präsentation und Auswertung von Fremddokumenten aus dem fachrichtungsübergreifenden Fach Deutsch 20 Unterrichtsstunden der Lernbereiche „Sprechen und Zuhören in beruflichen Kontexten“ und „Lesen und Schreiben in beruflichen Kontexten“ zu integrieren. |