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Lehrplan

Fachschule

Schwerpunkt Gartenbau

2011/2014/2017/2019/2021

 

Impressum

Der Lehrplan ist ab 1. August 2021 freigegeben.

Der Lehrplan basiert auf der Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft über die Fachschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung Fachschule - FSO) vom 3. August 2017 in der jeweils gültigen Fassung und der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung.

Der Lehrplan wurde am

Sächsischen Bildungsinstitut
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

unter Mitwirkung von

Dr. Frank Eckhard Dresden-Pillnitz
Klaus Engelhardt Dresden-Pillnitz
Dr. Ingolf Hohlfeld Dresden-Pillnitz
Beate Kollatz Dresden-Pillnitz
Kerstin König Dresden-Pillnitz
Dr. Wolf-Dietmar Wackwitz Dresden-Pillnitz
Claudia Zickert Dresden-Pillnitz

2011 erarbeitet und 2014 sowie 2017 überarbeitet. 

Teilweise Überarbeitungen des Lehrplans erfolgten 2019 und 2021 durch das

Landesamt für Schule und Bildung
Standort Radebeul
Dresdner Straße 78 c
01445 Radebeul

https://www.lasub.smk.sachsen.de

HERAUSGEBER

Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Carolaplatz 1
01097 Dresden

https://www.smk.sachsen.de

Vorbemerkungen

Die Verfassung des Freistaates Sachsen fordert in Artikel 101 für das gesamte Bildungswesen:

„(1) Die Jugend ist zur Ehrfurcht vor allem Lebendigen, zur Nächstenliebe, zum Frieden und zur Erhaltung der Umwelt, zur Heimatliebe, zu sittlichem und politischem Verantwortungsbewusstsein, zu Gerechtigkeit und zur Achtung vor der Überzeugung des anderen, zu beruflichem Können, zu sozialem Handeln und zu freiheitlicher demokratischer Haltung zu erziehen.“

Das Sächsische Schulgesetz für den Freistaat Sachsen legt in § 1 fest:

„(2) Der Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule wird bestimmt durch das Recht eines jeden jungen Menschen auf eine seinen Fähigkeiten und Neigungen entsprechende Erziehung und Bildung ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage.

(3) Die schulische Bildung soll zur Entfaltung der Persönlichkeit der Schüler in der Gemeinschaft beitragen. ...“

Für die Fachschule gilt gemäß § 10 Abs. 1 des Sächsischen Schulgesetzes:

„(1) Die Fachschule hat die Aufgabe, nach abgeschlossener Berufsausbildung und in der Regel praktischer Bewährung oder einer ausreichenden einschlägigen beruflichen Tätigkeit, eine berufliche Weiterbildung mit entsprechendem berufsqualifizierenden Abschluss zu vermitteln.“

Neben diesen landesspezifischen gesetzlichen Grundlagen sind für die Landwirtschaftlichen Fachschulen die in der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.11.2002 in der jeweils gültigen Fassung) festgeschriebenen Ziele umzusetzen.

Kurzcharakteristik

Die Fachschule in der Fachrichtung Agrartechnik, Schwerpunkt Gartenbau dient der beruflichen Weiterbildung. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Techniker für Gartenbau/Staatlich geprüfte Technikerin für Gartenbau“. Die Ausbildungsdauer umfasst in Vollzeitform drei Jahre und gliedert sich in ein Jahr Praktikum und zwei Jahre berufstheoretische Ausbildung. Eine vor Beginn der Fachschule absolvierte einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr wird auf Antrag angerechnet. Im Rahmen eines zusätzlichen Bildungsangebotes der Fachschulen besteht die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben. 

Staatlich geprüfte Techniker für Gartenbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Gartenbau werden im Rahmen von Fach- und Führungsaufgaben im mittleren und gehobenen Management von Gartenbauunternehmen der gärtnerischen Primärproduktion bzw. spezialisierter Betriebe des Gartenbaues eingesetzt. Im Rahmen der eigenen Selbstständigkeit leiten sie Unternehmen in diesem Bereich.

Der berufliche Einsatz von Staatlich geprüften Technikern für Gartenbau/Staatlich geprüften Technikerinnen für Gartenbau kann in vielen Bereichen erfolgen, vor allem in:

  • öffentlichen und privaten Versuchseinrichtungen
  • öffentlichen und privaten Beratungsunternehmen
  • Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung
  • Handelsunternehmen
  • kommunalen oder kirchlichen Friedhofsverwaltungen
  • berufsständischen Vertretungen
  • Einrichtungen der Berufsausbildung

Nach erfolgreichem Abschluss ergeben sich für Staatlich geprüfte Techniker für Gartenbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Gartenbau folgende berufliche Tätigkeits­bereiche:

  • Organisation, Optimierung, Kontrolle und Dokumentation des Produktionsprozesses 
  • Unternehmensführung
  • Erzeugung gärtnerischer Produkte
  • Durchführung gärtnerischer Dienstleistungen
  • Produktvermarktung
  • Angebotserstellung, Kalkulation und Abrechnung
  • Kundenbetreuung und Beurteilung der Marktentwicklung 
  • Personalmanagement und -qualifizierung 
  • Ausbildung des Berufsnachwuchses
  • Projektmanagement

Staatlich geprüfte Techniker für Gartenbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Gartenbau stellen für die Unternehmen aufgrund ihrer berufspraktischen Erfahrungen in Verbindung mit dem durch die Fachschulausbildung erlangten theoretischen Wissen das Bindeglied zwi­schen Theorie und Praxis dar. Sie planen, organisieren, koordinieren und überwachen die markt- bzw. kundenkonforme Erzeugung qualitativ hochwertiger Produkte. 

Sie besitzen für alle Fachgebiete des Produktionsgartenbaus umfangreiches, anwendungsorientiertes, gärtnerisches Wissen, um fortlaufend Produktions- und Verfahrensabläufe unter qualitätssichernden Aspekten zu gestalten. Sie verfügen über anwendbare Kenntnisse der betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Zusammenhänge, um Perspektiven für eine erfolgreiche Unternehmensstrategie zu entwickeln. 

Im Rahmen der beruflichen Weiterbildung erwerben Staatlich geprüfte Techniker für Gartenbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Gartenbau folgende berufliche Qualifikationen:

  • Arbeits- und Geschäftsprozesse unter Beachtung technologischer, organisatorischer und wirtschaftlicher Herausforderungen planen, gestalten und optimieren
  • gärtnerische Produkte produzieren und vermarkten
  • gärtnerische Dienstleistungen durchführen
  • gärtnerische Versuche planen, durchführen und auswerten
  • Märkte und Forderungen der Kunden analysieren
  • Kundenberatungen vorbereiten und ausgestalten
  • gesetzliche Bestimmungen und Verordnungen beachten bzw. umsetzen
  • moderne Informations- und Kommunikationssysteme nutzen
  • in deutscher und englischer Sprache berufsbezogen kommunizieren
  • Mitarbeiter führen und fachlich anleiten

Staatlich geprüfte Techniker für Gartenbau/Staatlich geprüfte Technikerinnen für Gartenbau verfügen über Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Sie sind befähigt, sowohl ihre Arbeits- und Lernprozesse als auch ihre individuellen Wertvorstellungen zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Dadurch fördern sie ihre persönliche Motivation für ein erfolgreiches Berufsleben, lebenslanges Lernen und die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft. 

Der Abschluss der beruflichen Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker für Gartenbau/zur Staatlich geprüften Technikerin für Gartenbau ist im Deutschen und  Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 zugeordnet.

Die Realisierung der Bildungs- und Erziehungsziele der Fachschule ist auf die Erwei­terung und Vertiefung der in der Berufsausbildung und in der Berufspraxis erworbe­nen beruflichen Handlungskompetenz gerichtet. Diese entfaltet sich in den Dimen­sionen von Fach-, Selbst- und Sozialkompetenz sowie in Methoden- und Lernkom­petenz. Methoden-, kommunikative und Lernkompetenz sind immanenter Bestandteil von Fach‑, Selbst- und Sozialkompetenz. Die beruflichen Handlungen stellen dabei den Ausgangspunkt des Lernpro­zesses dar. 

Die Stundentafel weist einen Pflichtbereich mit einem fachrichtungsübergreifenden und einem fachrichtungsbezogenen Bereich aus. Darüber hinaus werden ein Wahlbereich und die Zusatzausbildung zum Erwerb der Fachhochschulreife aufgezeigt. 

Mit dem Ziel der Etablierung innovativer Lernformen in der beruflichen Weiterbildung können Stundenanteile mehrerer Lernfelder durch E-Learning sowie durch ein dreiwöchiges Betriebstraining realisiert werden. Die dafür geplanten Stunden sind in der rechten Spalte der Stundentafel gemäß Punkt 5.2 der Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung) ausgewiesen. Danach besteht die Möglichkeit, bis zu 20 v. H. des Pflichtbereiches, jedoch nicht mehr als 480 Unterrichtsstunden, als betreute und durch Lehrkräfte vor- und nachbereitete andere Lernformen zu organisieren.

Das Ziel des E-Learning besteht darin, dass die Fachschülerinnen und Fachschüler anhand ausgewählter Ziele und Inhalte der Lernfelder den Kompetenzerwerb selbstorganisiert und eigenverantwortlich gestalten und dabei ihren Lernerfolg überprüfen. Dabei ist ein fachlicher Austausch mit den Lehrkräften möglich, gleichzeitig wird der Lernfortschritt der Fachschülerinnen und Fachschüler ermittelt. Im Unterricht erfolgen eine Systematisierung des Lernstoffs sowie Lernerfolgskontrollen.

Das Betriebstraining unterstützt den Erwerb notwendiger Kompetenzen für Fach- und Führungsaufgaben im mittleren und gehobenen Management. Die Fachschülerinnen und Fachschüler erhalten Einblick in die Führungstätigkeit einschlägiger Betriebe, vervollkommnen ihre in der schulischen Ausbildung erworbenen fachlichen und wirtschaftlichen Kenntnisse und entwickeln gleichzeitig ihre Fähigkeiten zur Teamarbeit weiter. Die Fachschülerinnen und Fachschüler dokumentieren ihre Tätigkeit im Betrieb und stellen die Ergebnisse vor.

Der fachrichtungsbezogene Bereich ist in Lernfelder gegliedert. Die Lernfelder orientieren sich in Zielsetzung und Inhalt an den typischen Tätigkeitsfeldern von Staatlich geprüften Technikern für Gartenbau/Staatlich geprüften Technikerinnen für Gartenbau. Die Zielformulierungen innerhalb der Lernfelder beschreiben den Qualifikationsstand und die Kompetenzen am Ende des Lernprozesses. Vor dem Hintergrund der sich schnell entwickelnden beruflichen Anforderungen sind die Inhalte weitgehend offen formuliert. Diese Struktur fördert und fordert den Einbezug neuer Entwicklungen und Tendenzen in den Unterricht. Darüber hinaus setzt diese Strukturierung das didaktische Prinzip der Handlungsorientierung um. Lehr- und Lernprozesse basieren auf beruflich relevanten Handlungen. Wissen und Handeln sind aufeinander bezogen. 

Die Lernfelder beinhalten vielfältige, unmittelbare Anknüpfungspunkte zur Auseinander­setzung mit globalen Themen, deren sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten sowie Bezüge zur eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Darüber hinaus bieten sich umfassende Möglichkeiten, im Unterricht den sicheren, sachgerechten, kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit traditionellen und digitalen Medien zu thematisieren und zu vertiefen. 

Ausgehend von den eigenen Lebensweltbezügen und den in der Berufspraxis gesammel­ten Einsichten, einschließlich ihrer Erfahrungen mit der Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, setzen sich die Fachschülerinnen und Fachschüler mit lokalen, regionalen und globalen Entwicklungen auseinander. Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vervollkommnen sie die Fähigkeit, Auswirkungen von Entscheidungen auf das Leben der Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erkennen und zu bewerten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse zielen auf ein bewusstes Eintreten für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Entwicklung, für deren Gestaltung sie vielfältige Partizi­pationsmöglichkeiten kennen und wahrnehmen. Bei Inhalten mit Anknüpfungspunkten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung eignen sich insbesondere die didaktischen Prinzipien der Visionsorientierung, des Vernetzenden Lernens sowie der Partizipation. Vernetztes Denken bedeutet hier die Verbindung von Gegenwart und Zukunft einerseits und ökolo­gischen, ökonomischen und sozialen Dimensionen des eigenen Handelns andererseits. 

Eine besondere Bedeutung kommt der politischen Bildung als aktivem Beitrag zur Stärkung der Zivilgesellschaft zu. Im Vordergrund stehen dabei die Fähigkeit und Bereitschaft, sich vor dem Hintergrund demokratischer Handlungsoptionen aktiv in die freiheitliche Demokra­tie einzubringen. Bei Inhalten mit politischem Gehalt werden auch die damit in Verbindung stehenden fachspezifischen Arbeitsmethoden der politischen Bildung eingesetzt. Dafür eignen sich u. a. Rollen- und Planspiele, Streitgespräche, Pro- und Kontra-Debatten, Podiumsdiskussionen oder kriterienorientierte Fall-, Konflikt- und Problemanalysen. 

Im Kontext der Medienbildung nutzen die Fachschülerinnen und Fachschüler verstärkt und gezielt traditionelle sowie digitale Medien, um benötigte Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und zu bewerten. Dies geschieht insbesondere mit dem Ziel, ihr Wissen zu erweitern, zu vertiefen und anzuwenden. Sie achten dabei auf den Schutz sensibler Daten und agieren sicher. Sie verstehen, bewerten und nutzen Medien selbstständig zum Lernen, erkennen und analysieren Medieneinflüsse und -wirkungen und verstärken ihre medien­kritische Reflexion. Informations- und Kommunikationstechnologien setzen die Fachschüle­rinnen und Fachschüler sachgerecht, situativ-zweckmäßig und verantwortungsbewusst ein und nutzen diese zur kreativen Lösung von Problemen.

Durch das Einbeziehen der Berufserfahrungen der Fachschülerinnen und Fachschüler, von außerschulischen Partnern und Lernorten erfolgt eine beständige Reflexion und Weiterentwicklung der individuellen beruflichen Handlungskompetenz. Die kontinuierliche Abstimmung und Kooperation zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereiches ist unabdingbar.

Die Lernfelder sind für den Unterricht durch Lernsituationen, die exemplarisch für be­ruf­liche Handlungssituationen stehen, zu untersetzen. Lernsituationen konkretisieren die Vorgaben des Lernfeldes und werden mittels curricularer Analyse aus diesen abgelei­tet. Die Umsetzung der Lernfelder ist in den Schulen vor Ort zu leisten. Die Orientierung an den typischen beruflichen Tätigkeiten bedingt die Integration der Informationstechnik in die Lernfelder. Die Umsetzung dieser Zielsetzungen erfordert eine angemessene technische Ausstattung und entsprechende schulorganisatorische Regelungen. 

Praktische Anteile gehören unverzichtbar zur Ausbildung. Die Ausprägung beruflicher Hand­lungskompetenz wird durch handlungsorientierten Unterricht gefördert. Dabei werden über die Lernsituationen Aufgaben- und Problemstellungen aus der be­ruflichen Praxis im Unterricht aufgegriffen. Das Lernen erfolgt in vollständigen berufli­chen Handlungen, bei denen die Fachschülerinnen und Fachschüler die Arbeitspro­zesse selbstständig und eigenverantwortlich planen, durchführen, bewerten und reflek­tieren sowie die Arbeitser­gebnisse präsentieren. 

Dieses Unterrichten erfordert sowohl die Anwendung moderner Medien bzw. Informa­tions- und Kommunikationssysteme als auch Methodenvielfalt, dabei insbesondere den Einsatz komplexer Lehr-/Lernarrangements wie Projekte oder Fallstudien. Die Fachschüler­innen und Fachschüler werden befähigt, Lern- und Arbeitstechniken an­zuwen­den und selbstständig weiterzuentwickeln sowie Informationen zu beschaffen, zu verarbei­ten und zu bewerten. Es sind zielgerichtet Sozialformen auszuwählen, wel­che die Entfaltung der Kommunikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit sowie Empa­thie und Toleranz fördern. 

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Lernfelder Gesamtausbildungsstunden davon in Lernformen gemäß Punkt 5.2 der Rahmenvereinbarung über Fachschulen
Kl. 1 bis 3
Pflichtbereich 2800 -
Fachrichtungsübergreifender Bereich 560 -
Deutsch 120 -
Englisch 160 -
Mathematik 160 -
Wirtschafts- und Sozialpolitik 80 -
Evangelische Religion, Katholische Religion oder Ethik 2 40 -
Fachrichtungsbezogener Bereich 2240 -
1 Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen 200 443
2 Mitarbeiter einstellen und führen 80 163
3 Berufsnachwuchs ausbilden 120 243
4 Unternehmerische Prozesse organisieren, beeinflussen und steuern 100 103
5 Produkte und Dienstleistungen kalkulieren, präsentieren und vermarkten, Verträge abschließen 140 203
6 Produktionsabläufe vorbereiten und unter pflanzenbaulichen Aspekten gestalten 440 343
7 Zierpflanzen produzieren, vermarkten und verwenden 160 203
8 Gemüse produzieren und vermarkten 160 203
9 Gehölze produzieren und vermarkten 160 203
10 Obst produzieren und vermarkten 160 203
11 Gärtnerische Dienstleistungen planen und erbringen 160 203
12 Projekte planen und durchführen, betriebliche Aufgaben übernehmen 280 1604
13 Facharbeit erstellen 80 -
Wahlbereich 160 -
zur freien Verfügung der Schule - -
Zusatzausbildung Fachhochschulreife 120 -
Mathematik II 80 -
Englisch 40 -
 
  • 1
    Rahmenvereinbarung über Fachschulen (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 7. November 2002 in der jeweils gültigen Fassung)
  • 2
    Es werden die Lehrpläne der Fachoberschule verwendet.
  • 3
    E-Learning
  • 4
    Betriebstraining

Aufbau und Verbindlichkeit des Lehrplanes

Der Bildungsgang ist in Fächer und Lernfelder gegliedert. Der Lehrplan für den fachrichtungsbezogenen Bereich ist nach Lernfeldern strukturiert. Lernfelder sind didaktisch aufbereitete berufliche Handlungsfelder. Jedes Lernfeld enthält Ziele, Inhalte und didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht.

Die Ziele beschreiben Handlungskompetenzen laut Qualifikationsprofil in vollständigen beruflichen Handlungen. Die Zielbeschreibungen bilden die entscheidende Grundlage für die didaktisch begründete Gestaltung des Lehrens und Lernens an den berufs­bildenden Schulen. Sie geben verbindliche Orientierungen über die Qualität der Leis­tungs- und Verhaltensentwicklung der Fachschülerinnen und Fachschüler und sind damit die Voraussetzung für die eigenverantwortliche Vorbereitung des Unterrichts durch die Lehrkräfte. 

Zentrales Ziel der beruflichen Schularten und damit jedes Lernfeldes ist es, die Ent­wicklung umfassender Handlungskompetenz zu fördern. Handlungskompetenz ent­faltet sich in den Dimensionen von Fach-, Sozial-, Selbstkompe­tenz, deren immanenter Bestandteil Methodenkompetenz, Lern- und kommunikative Kompetenz sind.5

Die Inhalte werden in Form von stofflichen Schwerpunkten festgelegt und in der Regel nach handlungssystematischen Prinzipien geordnet.

Die didaktisch-methodischen Hinweise zum Unterricht umfassen methodische Vor­schläge wie bevorzugte Unterrichtsverfahren und Sozialformen, Beispiele für exemp­larisches Lernen, wünschenswerte Schüler- und Lehrerhandlungen sowie Hinweise auf geeignete Unterrichtshilfen (Medien).

Die Ziele und Inhalte sind verbindlich. Didaktisch-methodische Hinweise zum Unterricht haben Empfehlungscharakter. Im Rahmen dieser Bindung und unter Berücksichtigung des sozialen Bedingungsgefüges schulischer Bildungs- und Erziehungsprozesse be­stimmen die Lehrkräfte die Themen des Unterrichts und treffen ihre didaktischen Ent­scheidungen in freier pädagogischer Verantwortung. 

In diesem Kontext wird auf die Handreichung "Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne“6 verwiesen. Diese Handreichung bezieht sich auf die Umsetzung des Lernfeldkonzeptes in den Schul­arten Berufsschule, Berufsfachschule und Fachschule und enthält u. a. Ausführungen

1.  zum Lernfeldkonzept,

2.  zu Aufgaben der Schulleitung bei der Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, wie

  • Information der Lehrkräfte über das Lernfeldkonzept und über die Ausbildungsdokumente,
  • Bildung von Lehrerteams,
  • Gestaltung der schulorganisatorischen Rahmenbedingungen,

3.  zu Anforderungen an die Gestaltung des Unterrichts, insbesondere zur

  • kompetenzorientierten Planung des Unterrichts,
  • Auswahl der Unterrichtsmethoden und Sozialformen

sowie das Glossar.

  vgl. KMK [Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland] (2021): Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. S. 15/16. Verfügbar unter: https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2021/2021_06_17-GEP-Handreichung.pdf.

6   vgl. Landesamt für Schule und Bildung (Hrsg.) (2022): Umsetzung lernfeldstrukturierter Lehrpläne. Radebeul. Verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/14750.

Lernfelder

Lernfeld 1 Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 200 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die Gründung/Übernahme, Organisation und Führung eines Unternehmens und vergleichen dazu verschiedene Unternehmensformen. Sie formulieren die Unternehmensstrategie und Zielstellung der künftigen Geschäftstätigkeit.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und kontrollieren vielfältige Geschäftsvorfälle, erstellen Bilanzen und ermitteln Gewinn oder Verlust des Unternehmens. Sie nutzen die Buchführung zum Controlling und als Planungsgrundlage. Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und bewerten mögliche Risiken im Unternehmen und wenden Instrumente des Risikomanagements aktiv an.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler errechnen und analysieren Kennzahlen, bewerten im Rahmen von Kosten- und Leistungsrechnungen die Lage und den Erfolg des Unternehmens, entwickeln Eckdaten und Aufschlagssätze für die Vorkalkulation, beurteilen die Chancen sowie Risiken und gestalten Maßnahmen für eine positive Geschäftsentwicklung.

Sie entscheiden über betriebliche Investitionen und deren Finanzierung, planen die Beschaffung von Kapital sowohl aus internen als auch externen Quellen und erkennen die damit verbundenen Chancen und Risiken.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen in Kooperation mit der Steuerberatung die steuerlichen Belastungen des Unternehmens.

Inhalte:

Unternehmensgründung/Betriebsübernahme

  • Formalitäten
  • Standortwahl
  • Rechtsformen
  • Handelsrecht
  • Kooperationen

Unternehmensführung

  • Unternehmereigenschaften
  • Strategie, Philosophie und Ziele
  • Handlungsstrategien - Managementzyklus
  • Unternehmensorganisation
  • Betriebsteile-Profitcenter
  • Controlling und Risikomanagement

Externes Rechnungswesen

  • Buchführungsarten
  • Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
  • Inventur, Inventar, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
  • Buchungsprinzipien
  • Jahresabschluss

Betriebswirtschaftliche Analyse und Auswertung

Internes Rechnungswesen

  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Arten der Kostenrechnung
  • Ist- und Sollwerte
  • Kalkulationsverfahren
  • Kalkulationseckdaten und - aufschlagssätze

Investition und Finanzierung

  • Finanzierungsarten
  • Investitions- und Finanzierungsplan
  • Kapitalbeschaffung
  • Liquiditätsplanung

Unternehmenssteuern

  • Steuerarten
  • Steuerverfahren

Didaktisch-methodische Hinweise:

Das Lernfeld sollte mit der Gründung oder Übernahme von fiktiven Unternehmen starten. Es ist empfehlenswert, diese als beispielgebendes Projekt durch das gesamte Lernfeld und in Verknüpfung mit den Lernfeldern „Mitarbeiter einstellen und führen“, „Produkte und Dienstleistungen kalkulieren, präsentieren und vermarkten, Verträge abschließen“, „Projekte planen und durchführen, betriebliche Aufgaben übernehmen“ sowie in allen schwerpunktspezifischen Lernfeldern fortzuführen und zu erweitern. In den Teilgebieten des Lernfeldes sollten jeweils Vergleiche zu anderen Unternehmensformen und Betrieben mit einer anderen Schwerpunktsetzung erfolgen.

Es bietet sich an, aktuelle Rechtsquellen und Kommentare einzubeziehen. Aktuelle Berichte, Artikel, Beispiele von Referenzfirmen können diskutiert und in die Gestaltung des Betriebsprojektes integriert werden.

Empfehlenswert ist es, einzelne betriebliche Situationen durch Rollenspiele zu proben.

Lernfeld 2 Mitarbeiter einstellen und führen
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wirken an der Erstellung ressourcenorientierter Konzepte der Personalplanung, -führung und -entwicklung mit.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler stellen Mitarbeiter ein und begleiten deren Einarbeitung. Sie führen die Mitarbeiter des Unternehmens in Übereinstimmung mit unternehmerischen Zielstellungen sowie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Fachschülerinnen und Fachschüler motivieren und fördern Mitarbeiter und unterstützen deren Qualifikation und Fortbildung. Sie beurteilen Mitarbeiter, führen Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, erstellen Arbeitszeugnisse und beenden gegebenenfalls das Arbeitsverhältnis. In ihrer Führungsverantwortung setzen sie geltendes Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht um.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler führen und unterstützen Teams. Sie setzen sich kontinuierlich mit ihrer individuellen Führungskompetenz auseinander, kommunizieren professionell und gehen angemessen mit Konflikten im Mitarbeiter-Vorgesetzten-Verhältnis sowie im Team um.

Inhalte:

Mitarbeiterführung und -entwicklung

  • Führungsgrundsätze, Führungsinstrumente
  • Führungsstile und -techniken
  • Konzepte der Personalplanung, -führung und -entwicklung
  • Personalmanagement

Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht.

Didaktisch-methodische Hinweise:

Ein enger Bezug zur Berufspraxis kann durch die Einbeziehung externer Fachkräfte aus den Bereichen der Personalführung, der Arbeitsmedizin sowie des betrieblichen Gesundheitsmanagements erreicht werden. Zur Einführung in die Problematik des Arbeits-, Tarif- und Sozialrechts wird das Einbeziehen von Fallbeispielen empfohlen, dabei sollte die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen trainiert werden.

Geeignete Unterrichtsmethoden und Sozialformen können die eigenständige Auseinandersetzung mit praktischen Beispielen und beruflichen Problemstellungen in Lernsituationen unterstützen. Für das Festigen der sozialen Kompetenzen, insbesondere Führungsverhalten, Motivation und Feedbackgeben, empfiehlt sich Gruppen- und Teamarbeit. Rollenspiele und Videografie unterstützen die Entwicklung eines angemessenen Kommunikations- und Führungsstils.

Lern- und Arbeitstechniken sollten ebenso wie Informations- und Kommunikationstechniken unter Einbeziehung vielfältiger Medien stetig trainiert werden.

Lernfeld 3 Berufsnachwuchs ausbilden
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 120 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln ein umfassendes Bewusstsein, dass nur durch eine qualitativ wie quantitativ hochwertige berufliche Bildung die weitere Entwicklung der Gartenbaubetriebe gesichert ist und erfassen die gesellschaftliche, betriebliche und individuelle Dimension von beruflicher Bildung. Sie informieren sich über die Rechtsgrundlagen der Berufsbildung und übernehmen in ihren Betrieben Aufgaben der Lehrausbildung. Aufgrund ihrer beruflichen Handlungskompetenz führen sie Auszubildende kompetent und überzeugend.

Inhalte:

Ausbildungsvoraussetzungen

  • Berufsbildung in Deutschland
  • gesetzliche Grundlagen

Ausbildungsvorbereitung und Einstellung von Auszubildenden

Ausbildung

  • Lernvoraussetzungen
  • betriebliche Lern- und Arbeitsaufgaben
  • Lernziele
  • Ausbildungsmethoden
  • Arbeitsunterweisung
  • Förderung der sozialen und persönlichen Entwicklung

Ausbildungsabschluss

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Ausbildungsmethoden Kurzvortrag, Präsentation, Lehrgespräch, Vier-Stufen-Methode, Rollenspiel, Projektmethode, Leittextmethode und Moderation sollten, entsprechend ihrer Bedeutung in der praktischen Ausbildung, vorgestellt und hervorgehoben werden. Die Inhalte können sich an den gesetzlichen Grundlagen zur Erlangung der Ausbildereignung orientieren. Es empfiehlt sich, die Arbeitsunterweisung mit praktischen Übungen zu untersetzen. In Verbindung mit den Inhalten zur Mitarbeiterführung im Lernfeld „Mitarbeiter einstellen und führen“ kann auf die Ausbildereignungsprüfung vorbereitet werden. Die Abstimmung mit dem Lehrplan „Ausbildung für Ausbilderinnen und Ausbilder“ der Fachschulen in den Fachbereichen Technik und Wirtschaft ist empfehlenswert.

Lernfeld 4 Unternehmerische Prozesse organisieren, beeinflussen und steuern
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 100 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler organisieren die unternehmerischen Prozesse zielorientiert und entwickeln Strategien zur Umsetzung kapitalintensiver und komplexer Investitionstätigkeiten. Sie planen die Umsetzung von Investitionen zeitlich und inhaltlich, dabei berücksichtigen sie genehmigungsrelevante und unternehmerische Rahmenbedingungen. Sie stellen Rating-Unterlagen zusammen und diskutieren diese. Sie analysieren die Ablauforganisation im Unternehmen und stimmen Arbeitsprozesse und Teilaufgaben optimal aufeinander ab.

Inhalte:

Investitionsmaßnahmen

  • kapitalintensive und komplexe Investitionen
  • Kapitalbeschaffung
  • Rating-Unterlagen

Ablauforganisation

  • Warenwirtschaftssysteme
  • Bestandstagebuch
  • Arbeitsplatzorganisation
  • Betriebstagebuch

Didaktisch-methodische Hinweise:

Es bietet sich an, aktuelle Rechtsquellen und Kommentare einzubeziehen.

In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen wird der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen empfohlen. Die Planung unternehmerischen Handelns und die Umsetzung sollte unter Verwendung entsprechender Software erfolgen.

Die Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationstechniken sollte permanent in die Themen des Lernfeldes integriert werden. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern.

Lernfeld 5 Produkte und Dienstleistungen kalkulieren, präsentieren und vermarkten, Verträge abschließen
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 140 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen ein Marketingkonzept für ein Unternehmen. Sie erfassen und präsentieren selbstständig interne und externe Daten, diskutieren die erstellte Markt- und Standortanalyse, wählen geeignete Absatzwege aus und zeigen Alternativen auf. Die Fachschülerinnen und Fachschüler fördern den Absatz durch den Einsatz eines geeigneten Marketing-Mix, den sie bewerten und diskutieren.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Verkaufsanlagen kundenorientiert. und präsentieren die Produkte unter Berücksichtigung von Grundlagen der Warenpräsentation. Sie erstellen für das Unternehmen einen Dienstleistungskatalog und kalkulieren die benötigten Preise.

Sie schließen Rechtsgeschäfte unter Beachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen ab, gestalten Verträge rechtssicher und kommunizieren mit Vertragspartnern kompetent und selbstbewusst.

Inhalte:

Preiskalkulation

  • Plan- und Istkostenrechnung
  • Teil- und Vollkostenrechnung
  • fixe und variable Kosten
  • Kalkulationsverfahren für Handelsware, Dienstleistungen und selbst erzeugte Produkte

Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Ladenschlussgesetz
  • Rabattgesetz
  • Gesundheits- und Hygienevorschriften

Verkauf

  • Verkaufseinrichtungen
  • Warenpräsentation
  • Verkaufsgespräch
  • Rechnungserstellung

Marketing

  • Marktforschung
  • Marketinginstrumente
  • Marketingkonzept

Vertragsrecht

  • Kaufverträge
  • Wirksamkeit der Vertragsinhalte
  • Verbraucherschutz

Didaktisch-methodische Hinweise:

Um die Komplexität des gartenbaulichen Unternehmens zu verdeutlichen, sollte das im Lernfeld „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“ gegründete fiktive Unternehmen auch in diesem Lernfeld weitergeführt werden. Dabei können die zu bearbeitenden Teilgebiete der Unternehmensführung wie Kostenrechnung und Marketing integriert werden. Zur Gestaltung der Kommunikationspolitik könnten Kreativitätstechniken wie z. B. Mindmapping oder Brainstorming eingesetzt werden. Es bietet sich an, die Gestaltung eines Werbemittels selbstständig für das Unternehmen zu planen.

In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen ist der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen empfehlenswert. Die Planung unternehmerischen Handelns und die Umsetzung in den verschiedenen Projektphasen sollte unter Verwendung entsprechender Software erfolgen.

Die Anwendung von Lern- und Arbeitstechniken sowie von Informations- und Kommunikationstechniken kann permanent in das Lernfeld integriert werden.

Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern.

Lernfeld 6 Produktionsabläufe vorbereiten und unter pflanzenbaulichen Aspekten gestalten
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 440 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen morphologische Merkmale und physiologische Prozesse im Zusammenhang mit Kulturbedingungen bei der Produktion gärtnerischer Kulturen. Mit diesem Wissen beurteilen sie gärtnerische Produktionsabläufe und gestalten diese für die jeweiligen Kulturen optimal. Sie informieren sich über die notwendigen gartenbaulichen Grundlagen für eine umweltschonende und ressourcensparende Produktion.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die stoffliche Vielfalt des Bodens und beurteilen Eigenschaften von Böden und gärtnerischen Substraten. Sie werten Bodenproben aus, ziehen Rückschlüsse für Düngungsempfehlungen und wählen Düngemittel entsprechend den Erfordernissen der Pflanzen und der Umwelt aus.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erkennen an Pflanzen Schadsymptome, ermitteln deren Ursache und legen geeignete Behandlungsmaßnahmen fest. Sie berücksichtigen die wirtschaftlichen Schadschwellen und bewerten den Aufwand für Pflanzenschutzmaßnahmen.

In ihren Entscheidungen berücksichtigen die Fachschülerinnen und Fachschüler die jeweils aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zum Umwelt- und Verbraucherschutz und bewerten entsprechende Maßnahmen. Bei allen Tätigkeiten beachten sie neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten die gesetzlichen Vorschriften des Arbeits-, Verbraucher- und Umweltschutzes.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen einfache gärtnerische Versuche, führen diese durch und werten sie mit einfachen statistischen Methoden aus. Sie interpretieren die gewonnenen Ergebnisse und setzen sich mit der Problematik des Versuchswesens auseinander.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren und bewerten die neuesten aktuellen technischen Möglichkeiten zur Gestaltung der gartenbaulichen Produktion und organisieren den Einsatz der Technik im Betrieb.

Inhalte:

Biologie und Pflanzenkenntnisse

Bodenkunde und Pflanzenernährung

Umweltschutz, Umweltrecht, Verbraucherschutz

Pflanzenschutz

  • amtlicher Pflanzenschutzdienst
  • Schadursachen, Diagnosen
  • Pflanzenschutzmittel

Biometrie

Technik

  • Gewächshäuser und Klimatisierung
  • Kühl- und Lagerräume
  • Traktoren und Anbaugeräte
  • Transporteinrichtungen
  • Bewässerungstechnik
  • Spezialmaschinen

Didaktisch-methodische Hinweise:

Es ist empfehlenswert, gärtnerisches Fachwissen aus der beruflichen Erstausbildung sowie praktische Erfahrungen einzusetzen, zu vertiefen und zu erweitern. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte.

Für ausgewählte Themen, z. B. die Erarbeitung von Düngungsempfehlungen, bietet sich die projektbezogene Gruppenarbeit als geeignete Unterrichtsmethode an. Empfehlenswert sind Exkursionen in Betriebe und Forschungseinrichtungen sowie laborpraktische Übungen.

Bei den Themen Pflanzenschutz, Umwelt- und Verbraucherschutz ist die Arbeit mit aktuellen Rechtsquellen anzustreben.

In den Erarbeitungs- und Übungsphasen empfiehlt sich der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern.

Es bietet sich an, für die Durchführung, Präsentation und Auswertung von biometrischen Versuchen aus dem Lernfeld „Projekte planen und durchführen, betriebliche Aufgaben übernehmen“ 20 Unterrichtsstunden zu integrieren.

Lernfeld 7 Zierpflanzen produzieren, vermarkten und verwenden
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 160 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für die zu produzierenden Zierpflanzen ab. Sie analysieren moderne, rationelle und umweltfreundliche Produktionsverfahren für Zierpflanzen und bewerten diese in Bezug auf die Umsetzung im Unternehmen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau von wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und kombinieren auf deren Grundlage elementare Bausteine der Produktionsverfahren für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Zierpflanzen. Sie entwickeln spezifische Lösungsvarianten und diskutieren diese sachkundig.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Zierpflanzen und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen die möglichen Vermarktungswege von Zierpflanzen auf einem relativ gesättigten Markt ein, wählen geeignete Vermarktungskanäle für die produzierten Zierpflanzen und geben dem Verbraucher Empfehlungen für eine fach- und standortgerechte Verwendung.

Inhalte:

Kulturmaßnahmen

  • Kulturgefäße und Spezialsubstrate
  • Kulturflächen und Bewässerungssysteme
  • Ausgangsmaterial
  • Wachstumsregulierung
  • Düngung
  • Pflanzenschutz
  • Klimatisierung und Lichtmanagement
  • allgemeine Qualitätskriterien
  • Frischhaltemanagement

Kulturverfahren

  • Zimmerpflanzen
  • Beet- und Balkonpflanzen
  • Stauden
  • Schnittblumen und -grün

Anbauplanung

Marktchancen und Vermarktungswege

  • Angebots- und Preisentwicklung
  • Absatzwege

Sortimente und Verwendung

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten sich die Inhalte des Lernfeldes unter Ausnutzung ihrer individuellen Vorkenntnisse sowie durch das selbstständige Erschließen weiterer Informationsquellen, Fachliteratur, Internet etc. zu einem hohen Anteil erarbeiten.

Empfehlenswert sind Übungen zu Bestandskontrollen und daraus abzuleitenden Entscheidungen sowie zur Qualitätsbeurteilung. Versuchsbesichtigungen und Exkursionen sollten das Unterrichtsgeschehen ergänzen und vermitteln anschaulich die Vielfalt möglicher Kulturen und der Verfahren zu ihrer Produktion. Die Teilnahme an speziellen Fachseminaren der Beratungseinrichtungen zu Themen des Lernbereiches sollte angestrebt werden, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben und den Kontakt zu produzierenden Betrieben zu fördern.

Der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- oder Partnerarbeit bietet sich an, um die Vernetzung von Technik, Kulturführung und Betriebswirtschaft in einem Unternehmen darzustellen. Komplexübungen und Projekte in Abstimmung mit den Lernfeldern „Unternehmen gründen, übernehmen, führen und beurteilen“, „Unternehmerische Prozesse organisieren, beeinflussen und steuern, „Produkte und Dienstleistungen kalkulieren, präsentieren und vermarkten, Verträge abschließen“ und „Produktionsabläufe vorbereiten und unter pflanzenbaulichen Aspekten gestalten“ sind anzustreben.

Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sowie bei der Gewichtung der für dieses Lernfeld vorgesehenen Inhalte sollte der aktuellen Marktsituation sowie den betrieblichen Möglichkeiten im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden.

Lernfeld 8 Gemüse produzieren und vermarkten
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 160 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für das zu produzierende Gemüse ab. Sie analysieren moderne, rationelle und umweltfreundliche Produktionsverfahren für Gemüse sowohl im Freiland als auch im geschützten Anbau und bewerten diese in Bezug auf die Umsetzung im Unternehmen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau von wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und kombinieren auf deren Grundlage elementare Bausteine der Produktionsverfahren für die Erzeugung von qualitativ hochwertigem Gemüse. Sie entwickeln spezifische Lösungsvarianten und diskutieren diese sachkundig.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Gemüse. Dabei berücksichtigen sie sowohl gesetzliche und ökonomische Rahmenbedingungen, ökologische Begrenzungen als auch Absatzchancen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die erfolgreiche Vermarktung des Gemüses und schätzen den Gebrauchswert sowie die ernährungsphysiologische Bedeutung der verschiedenen Gemüsearten ein.
Die Fachschülerinnen und Fachschüler bewerten die Chancen und Möglichkeiten des konventionellen sowie ökologischen Gemüsebaus und leiten daraus zukunftsorientierte Betriebsformen im Gemüsebau ab.

Inhalte:

Kulturmaßnahmen

  • Jungpflanzenanzucht
  • Standortanforderungen
  • Fruchtfolge
  • Bewässerungssteuerung
  • Pflanzenschutz
  • Düngung
  • Lagerung
  • Qualitätsnormen

Kulturverfahren im Freiland und im geschützten Anbau

Anbauplanung

Marktchancen und Vermarktungswege

  • Angebots- und Preisentwicklung
  • Absatzwege
  • ernährungsphysiologische Bedeutung

Didaktisch-methodische Hinweise:

Für die Vorbereitung der Entscheidung über die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen empfiehlt sich der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- und Partnerarbeit.

Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation und den betrieblichen Möglichkeiten im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden.

In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen empfiehlt sich der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern.

Lernfeld 9 Gehölze produzieren und vermarkten
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 160 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für die zu produzierende Baumschulware ab. Sie analysieren moderne, rationelle und umweltfreundliche Produktionsverfahren in der Baumschule und bewerten diese in Bezug auf die Umsetzung im Unternehmen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau von wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und kombinieren auf deren Grundlage elementare Bausteine der Produktionsverfahren für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Baumschulerzeugnisse. Sie entwickeln spezifische Lösungsvarianten und diskutieren diese sachkundig.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Baumschulware und erstellen geeignete Anbaufolgen. Dabei berücksichtigen sie sowohl Absatzchancen, ökologische Begrenzungen als auch ökonomische und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler schätzen die möglichen Vermarktungswege von Baumschulerzeugnissen auf einem relativ gesättigten Markt ein, wählen geeignete Vermarktungskanäle für die produzierten Produkte und geben dem Verbraucher Empfehlungen für eine fach- und standortgerechte Verwendung.

Inhalte:

Kulturmaßnahmen

  • Kulturflächen und Gefäße
  • Bewässerung und Düngung
  • Sortierung und Aufbereitung
  • Qualitätsnormen

Kulturverfahren

  • Gehölze in Töpfen und Containern
  • Jungpflanzen
  • Sträucher und Heckengehölze
  • Heister, Stammbüsche, Hochstämme
  • Spezialkulturen

Marktchancen und Vermarktungswege

  • Angebots- und Preisentwicklung
  • Absatzwege
  • Verbraucher- und Abnehmerverhalten

Didaktisch-methodische Hinweise:

Für die Vorbereitung der Entscheidung über die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen empfiehlt sich der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- und Partnerarbeit.

Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation und den betrieblichen Möglichkeiten im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden.

In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen empfiehlt sich der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern.

Lernfeld 10 Obst produzieren und vermarkten
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 160 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erfassen und beurteilen Marktdaten und leiten daraus die Marktchancen für das zu produzierende Obst ab. Sie analysieren moderne, rationelle und umweltfreundliche Produktionsverfahren für Obst und bewerten diese in Bezug auf die Umsetzung im Unternehmen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler treffen betriebliche Entscheidungen für den Anbau von wirtschaftlich bedeutenden Kulturen und kombinieren auf deren Grundlage elementare Bausteine der Produktionsverfahren für die Erzeugung von Obst für den Frischmarkt und für die Verarbeitungsindustrie. Sie entwickeln spezifische Lösungsvarianten und diskutieren diese sachkundig.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen gegebene Betriebskapazitäten für die Produktion von Obst. Dabei berücksichtigen sie sowohl gesetzliche und ökonomische Rahmenbedingungen, ökologische Begrenzungen als auch Absatzchancen sowie arbeitswirtschaftliche Erfordernisse.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen die erfolgreiche Vermarktung des Obstes und schätzen den Gebrauchswert sowie die ernährungsphysiologische Bedeutung der verschiedenen Obstarten ein.

Sie bewerten die Chancen und Möglichkeiten des konventionellen sowie ökologischen Obstbaus und leiten daraus zukunftsorientierte Betriebsformen im Obstbau ab.

Inhalte:

Kulturmaßnahmen

  • Standortwahl
  • Auswahl von Sorten und Unterlagen
  • Erziehung und Schnitt
  • Fruchtbehangsregulierung
  • Bodenpflege, Nährstoffbestimmung und Düngung
  • Prognosemodelle, Bestandsüberwachung und Pflanzenschutz
  • Qualitätsnormen

Kulturverfahren

  • Kernobst
  • Steinobst
  • Beerenobst

Planung und Bewertung von Anbauverfahren

Marktchancen und Vermarktungswege

  • Angebots- und Preisentwicklung
  • Absatzwege
  • Verbraucher- und Abnehmerverhalten
  • ernährungsphysiologische Bedeutung

Didaktisch-methodische Hinweise:

Für die Vorbereitung der Entscheidung über die Anbauwürdigkeit bestimmter Kulturen empfiehlt sich der Einsatz verschiedener Sozialformen wie Gruppen- und Partnerarbeit.

Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte. Bei der Auswahl der zu behandelnden Kulturen sollte der aktuellen Marktsituation und den betrieblichen Möglichkeiten im Einzugsgebiet der Fachschülerinnen und Fachschüler Rechnung getragen werden.

In den Erarbeitungs- und Präsentationsphasen empfiehlt sich der Einsatz von individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und Sozialformen. Verknüpfungspunkte gibt es zu allen anderen Lernfeldern.

Lernfeld 11 Gärtnerische Dienstleistungen planen und erbringen
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 160 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Angebotsvielfalt im Gartenbau aufgrund der steigenden Nachfrage nach gärtnerischen Dienstleistungen und schätzen deren Chancen und Grenzen für die einzelnen Unternehmen ein.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler beurteilen die technischen Voraussetzungen und Standortbedingungen für die Innenraumbegrünung und planen für die jeweiligen Gegebenheiten einen Gestaltungsvorschlag. Dabei berücksichtigen sie die wichtigsten Gestaltungsgrundsätze und die jeweiligen Gütebestimmungen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwerfen Konzepte zur Gestaltung verschiedener Grabarten sowie Gemeinschaftsanlagen und berücksichtigen dabei Vorgaben der Friedhofsordnung, Kundenwünsche und die standortgerechte Pflanzenverwendung.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwickeln Pflegekonzepte für Grabstellen als Jahres- oder Dauergrabpflege und erfassen die Besonderheiten der Dauergrabpflege und bewerten diese. Sie ermitteln und bewerten die Kosten für Neuanlage, Teilerneuerung und Pflege von Grabstellen, beurteilen den Aufwand der notwendigen Pflegemaßnahmen, prüfen und organisieren den Einsatz geeigneter Technik.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler planen Maßnahmen der Pflanzenpflege und leiten daraus die Anforderungen an die technischen Voraussetzungen ab. Sie pflegen die Pflanzen im Unternehmen und beachten dabei arbeitswirtschaftliche, kulturtechnische und betriebswirtschaftliche Bedingungen.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler entwerfen einfache Planungskonzepte zur Gestaltung von Teilbereichen in privaten Hausgärten, planen die Durchführung und beurteilen den Kostenaufwand.

Inhalte:

Innenraumbegrünung

  • Gestaltungsgrundsätze
  • Gütebestimmungen und Qualitätsnormen
  • Standort erfassen und gestalten
  • Pflanzenauswahl
  • Pflanzsysteme

Friedhofsgärtnerei

  • Friedhofsgärtnerei als Unternehmen
  • rechtliche Rahmenbedingungen
  • Friedhof und Entwicklung
  • Grabgestaltung
  • Grabpflege

Pflanzenpflege

  • Überwinterung
  • Stauden- und Gehölzpflege, Rasenpflege
  • Pflanzenpflege in Innenräumen

Pflanzplanung

  • Planungsgrundsätze
  • einfache Pflanzpläne

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler sollten zunehmend selbstständig arbeiten und dabei auf bereits erworbenes Wissen, vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten zurückgreifen. Anzustreben ist eine aktuelle und praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der Inhalte. Besonders geeignet sind Einzel- und Gruppenarbeit beim Erarbeiten von detaillierten Entwürfen und Demonstrationsobjekten. Praktische Übungen zum Entwurf und der Ausführung könnten im Rahmen der vorhandenen Musteranlagen einbezogen werden.

Geeignet sind auch Exkursionen in Betriebe und die Teilnahme an aktuellen Fachveranstaltungen des Berufsstandes.

Empfehlenswert sind Rollenspiele, damit sich die Fachschülerinnen und Fachschüler in die Position des Kunden oder Unternehmers versetzen und so geeignete Verhandlungs- und Kommunikationsstrategien entwickeln, anwenden und bewerten.

In Gruppen- und Partnerarbeit können verschiedene betriebliche Situationen und daraus folgende Dienstleistungsschwerpunkte bearbeitet werden. Anzustreben ist eine aktuelle, praxisorientierte Ausrichtung und Vermittlung der inhaltlichen Schwerpunkte.

Lernfeld 12 Projekte planen und durchführen, betriebliche Aufgaben übernehmen
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 280 Ustd.

Ziele:

Unter Beachtung der Einflussfaktoren Zeit, Kapazität, Kosten und Qualität bearbeiten die Fachschülerinnen und Fachschüler komplexe Aufgabenstellungen in verschiedenen Bereichen der gartenbaulichen Erzeugung und im Dienstleistungssektor. Sie analysieren die Ausgangssituation und Problemstellung, erfassen die Einflussgrößen, leiten Lösungswege ab, strukturieren diese und treffen Entscheidungen. Die Fachschülerinnen und Fachschüler arbeiten konzeptionell und ergebnisorientiert. Sie präsentieren die Arbeitsergebnisse sicher und überzeugend. Zur Informationsbeschaffung, zur Analyse, zur Präsentation und zur Auswertung der Ergebnisse nutzen sie aktuelle Software.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler wirken im mittleren Management von Gartenbaubetrieben mit. Sie analysieren betriebliche Abläufe, Führungsverhalten und Strukturen und dokumentieren, bewerten und präsentieren ausgewählte Teilbereiche.

Inhalte:

Projektmanagement

  • Projektorganisation
  • Projektüberwachung
  • Projektabschluss

Betriebliche Aufgabenstellungen

  • Aufgaben von Führungskräften
  • Übernahme von Führungsaufgaben
  • Merkmale der Führungspersönlichkeit
  • Organisation von betrieblichen Abläufen
  • Bericht und Präsentation

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler können in Abstimmung mit der Fachschule selbstständig geeignete Betriebe auswählen. Sie sollten sich in der betrieblichen Praxis beweisen, zukünftige berufliche Ansprüche in der mittleren Führungsebene kennenlernen und in Erfahrungsaustausch mit kompetenten Führungskräften treten. Das Lernfeld sollte mit dem Fach Deutsch abgestimmt werden.

Lernfeld 13 Facharbeit erstellen
Klassenstufen 1 bis 3
Zeitrichtwert: 80 Ustd.

Ziele:

Die Fachschülerinnen und Fachschüler lösen im Rahmen der zu erstellenden Facharbeit eine fachbereichs- und praxisbezogene Problemstellung. Dabei beziehen sie wissenschaftsorientierte Ansätze ein.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler analysieren die Problemstellung, leiten aus dieser Fragestellungen und Ziele für ihre Arbeit ab und planen die einzelnen Arbeitsphasen verantwortungsvoll und selbstständig. Bei der Umsetzung der einzelnen Arbeitsschritte nutzen sie verschiedene Arbeitstechniken.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler erstellen einen Ablaufplan und nutzen diesen gezielt für die Bearbeitung der Facharbeit. Dabei planen sie Termine für Konsultationen und Beratungen. Sie wählen Arbeitsmittel, dokumentieren und steuern Arbeitsprozesse und überprüfen die Qualität kontinuierlich.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler informieren sich aus verschiedenen Quellen, analysieren diese kritisch auf Verlässlichkeit, Aktualität sowie Themenbezug und wählen Informationen entsprechend des notwendigen Umfangs der Facharbeit aus. Bei der Informationsrecherche kommunizieren sie mit relevanten Experten.

In schriftlicher Form stellen die Fachschülerinnen und Fachschüler Zusammenhänge dar, zeigen Wechselwirkungen auf, argumentieren unter Anwendung von Fachtermini und überzeugen durch kompetente ergebnisorientierte Schlussfolgerungen. Sie halten die formalen Anforderungen der Facharbeit ein und wählen einen logischen Aufbau.

Im Rahmen des fachlichen Gespräches präsentieren die Fachschülerinnen und Fachschüler mediengestützt Kernpunkte und Lösungen ihrer Facharbeit. Dabei treten sie verbal und nonverbal überzeugend unter Verwendung zielgruppenadäquater und situationsangemessener Kommunikationstechniken auf.

Die Fachschülerinnen und Fachschüler reflektieren ihr methodisches Vorgehen und setzen sich selbstkritisch mit ihren Arbeitsprozessen und Ergebnissen auseinander.

Inhalte:

Methoden der Informationsgewinnung und -verarbeitung

Zeitmanagement

Arbeitsorganisation

Problemlösetechniken

Kommunikationstechniken

Präsentationstechniken

Formale Anforderungen der Facharbeit

Urheberrecht

Didaktisch-methodische Hinweise:

Die Themenfindung kann unter Anwendung von Kreativitätstechniken erfolgen. In der Einstiegsphase der Erarbeitung der Facharbeit empfiehlt sich zudem die Analyse von vorhandenen Facharbeiten. Nach der Themensetzung sollte durch die Fachschülerinnen und Fachschüler ein Exposé der Facharbeit formuliert und vorgelegt werden.

Pflichtkonsultationen sollten vor der Themensetzung, weitere Konsultationen bei Bedarf mit eingeschränkter Hilfestellung, insbesondere unter inhaltlichen und formalen Aspekten, erfolgen. Es empfiehlt sich, einen Ablaufplan bis zum ersten Konsultationstermin erstellen zu lassen und Konsultationen in Gruppen unter Erstellung eines Nachweisprotokolls durchzuführen.

Wird die Facharbeit in Gruppenarbeit erstellt, sollte die entsprechende Problemstellung in Form eines Projekts bearbeitet werden. Dabei sind entsprechende Anforderungen an die Planung, Durchführung und Auswertung von Projektarbeit sowie an Teamarbeit zu beachten. Die Anforderungen beziehen sich dabei beispielsweise auf den Prozess der Bildung von Arbeitsgruppen und die Festlegung von Verantwortungsbereichen innerhalb dieser, auf eine arbeitsteilige und kooperative Zusammenarbeit, eine kontinuierliche Kontrolle und Steuerung der gemeinsamen Arbeitsprozesse sowie auf die Reflexion des Projekts und der Teamarbeit.

Bei der Präsentation sollte auf ein entsprechendes Design und ein überzeugendes Auftreten Wert gelegt werden.

Die Anforderungen an die Facharbeit richten sich an den Vorgaben der Schulordnung Fachschule sowie an der Handreichung zur Erstellung der Facharbeit an Fachoberschulen aus.

Zwischen den beteiligten Lehrkräften des fachrichtungsübergreifenden und fachrichtungsbezogenen Bereichs ist eine kontinuierliche Abstimmung notwendig. Dies betrifft insbesondere die Umsetzung der Ziele und Inhalte des Faches Deutsch.

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